DE2546935B2 - Verfahren zur Herstellung von eßbaren Kollagen-Wursthüllen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von eßbaren Kollagen-Wursthüllen

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DE2546935B2 DE2546935A DE2546935A DE2546935B2 DE 2546935 B2 DE2546935 B2 DE 2546935B2 DE 2546935 A DE2546935 A DE 2546935A DE 2546935 A DE2546935 A DE 2546935A DE 2546935 B2 DE2546935 B2 DE 2546935B2
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Description

Die Erfindung betrifft die Verbesserung eines grundlegenden Verfahrens zur Herstellung von Kollagenhüllen aus HautkoUagen, das sich aus folgenden Stufen zusammensetzt: Herstellung einer Aufschlämmung, die etwa 2 bis 8% Kollagen enthält; Extrudieren der Aufschlämmung durch eine ringförmige Düse zu einem schlauchförmigen Produkt; Koagulieren, Gerben und schließlich Trocknen des schlauchförmigen Produkts.
Seit einer Reihe von Jahren werden synthetische Wurstäiüllen aus tierischem Kollagen hergestellt, die sich besonders für die Herstellung von Schweinefleisch-Würsten eignen. Bekanntlich sind die aus Kollagen hergestellten synthetischen Wursthüllen eßbar und durchlässig für das beim Kochen von Schweinefleisch-Würsten austretende Fett und deshalb ein brauchbarer Ersatz für natürliche Wurstdärme.
Bei der Herstellung dieser eßbaren Kollagen-Hüllen wird ein kollagenhaltiges Ausgangsmaterial, üblicherweise HautkoUagen, in eine Aufschlämmung überführt, die 2 bis 8% Kollagen enthält; hierzu wird das kollagenhaltige Ausgangsmaterial zerkleinert bzw. vermählen und mit Wasser verdünnt Das Kollagen wird dann mit Säure aufgequollen, um die Identität der einzelnen Fasern zu zerstören und die Kollagenfibrillen freisetzen. Das gequollene Kollagen wird durch eine ringförmige Düse zu einem Kollagenschlauch extrudiert und dieser durch ein Koagulierbad geführt, das ein Entwässerungs- und Entquellungsmittel enthält, beispielsweise in Form einer konzentrierten Natriumsulfat* oder Ammoniumsulfatlösung mit einem geringen Anteil an Alkali, wie Natriumhydroxid, um gegebenenfalls vorhandene freie Säure in der Hülle zu neutralisieren. Die koagulierte Hülle wird dann gegerbt, zweckmäßigerweise mit einem Aluminiumgerbmittel, damit sie für die weiteren Verarbeitungsschritte ausreichend fest wird. Häufig wird noch mit einem Dialdehyd nachgegerbt und schließlich gewaschen, weichgestellt und getrocknet
Das für die Herstellung von eßbarsn Wursthüllen geeignete Kollagen kann aus Häuten und aus Sehnen gewonnen werden; bevorzugt wird als Ausgangsmaterial das Hautkollagen, Kollagen selbst besteht aus einer Vielzahl von Fasern, die ihrerseits mis einer noch wesentlich größeren Anzahl submikroskopisch kleiner FibriUen besteben. Die Fibrillen besitzen einen Durchmesser in der Größenordnung von t bis 5 Nanometer und sind mehrere hundert bis zu mehreren hunderttausend Nanometer lang. In einer früheren Druckschrift, die sich auf die Herstellung von eßbaren Kollagenhüllen
ίο bezieht,, wurde die Notwendigkeit betont, von einem nicht gekalkten Kollagen-Ausgangsmaterial auszugehen. Als Grund hierfür wurde angegeben, daß die Kalkbehandlung das Aufbrechen oder Aufplatzen der Kollagenfasern verhindert und infolgedessen die für die
is Bildung eines Fibrillarfilmes notwendigen Fibrillen nicht oder nur ungenügend freigesetzt werden. Die Gelhüllen würden deshalb im Koagulierbad oder in deji weiteren
Verarbeitungsstufen zerfallen. Spätere Arbeiten haben gezeigt, daß zufriedenstellen-
de, eßbare Kollagenhüllen auch aus Häuten hergestellt werden können, die einer zeitlich begrenzten Kalkbehandlung von beispielsweise 3 bis 12 Stunden unterworfen und dann schnell entkalkt und weiterverarbeitet wurden. AUgemein wird mit dieser Kalkbehandlung eine partielle Enthaarung der Häute bezweckt Die Häute werden aber weder in einer gesättigten Kalklösung verschifft, noch längere Zeit in dieser gelagert Beim Weiterverarbeiten der teilweise, d. h. 3 bis 12 Stunden und maximal bis zu vier Tagen lang gekalkten Häute können diese durch eine Behandlung mit einer Säure, die einen pH-Wert von 2$ bis 6,5 besitzt, neutralisiert werden, beispielsweise mit einer verdünnten Milchsäurelösung während einer Zeit von 10 bis 12 Stunden, d. h. über Nacht Weiterhin lassen sich die wasserlöslichen Calciumsalze aus der Haut leicht mit Wasser auswaschen, da das Calcium nicht merklich in die Haut bzw. das Kollagen eingedrungen war und sich deshalb gleich wieder entfernen läßt (DE-AS 1692 196).
Die Herstellung von Kollagen-Wursthüllen aus gründlich gekalktem Hautmaterial ist aus der DE-PS 659490 bekannt Bei diesem Verfahren wird das beispielsweise 2 bis 3 Wochen in Kalkmilch eingelegte Hautmaterial anschließend mit einer Säure behandelt und der pH-Wert im Inneren der Haut auf 2,5 bis 3,5 eingestellt Dieses mehrfach gequollene Hautmaterial wird dann unter Schonung der Hautfasern, insbesondere ihrer natürlichen Länge, zerteilt und zerfasert und die Fasermasse mit mindestens 75% und vorzugsweise 85% Quellungswasser zu einem Schlauch verarbeitet, der
so getrocknet und gehärtet wird. Diese Kunstdärme eignen sich nicht als eßbare Wursthüllen, da sie beim Kauen noch sehr zäh sind. Auch wird dieses Hautfasermaterial aus durch und durch gekalkten Häuten zusammen mit Füllstoffen oder mit tierischen Fasern, wie Wolle und Haare, oder mit pflanzlichen Fasern oder Kunstfasern auf zwar sehr widerstandsfähige, aber nicht eßbare Wursthüllen verarbeitet
Erfindungsgemäß wurde nun gefunden, daß eßbare Wursthüllen auch aus einem vollständig, d h. durch und durch gekalkten kollagenhaltigen Ausgangsmaterial hergestellt werden können, wenn man dieses vollständig gekalkte Ausgangsmaterial mit einer verdünnten, genießbaren Säure, die einen pH-Wert von etwa 4 bis 53 aufweist, so behandelt, daß der pH-Wert im Inneren der Haut bzw. des Spaltes auf etwa 4 bis 53 gebracht wird. Dann werden die gebildeten, wasserlöslichen Calciumsalze aus dem Hautkollagen ausgewaschen, bis der pH-Wert des abfließenden Waschwassers innerhalb
von mindestens 0£ pH-EJnneiten des pH-Wertes, des frisch zpgefflbrten Wascbwassers liegt, Anschließend wird aus dem konagenbaHigen Ausgangsmaterml in der oben beschrie&enen Weise eine Aufschlämmung mit 2 bis 8% Kollagen hergestellt und diese zu eßbaren s Wursthüllen verarbeitet.
Gegenstand der Erfindung ist das in dem vorstehenden Patentanspruch näher bezeichnete Verfahren zur Herstellung von eßbaren Kollagen-WursthüUen,
Der grundlegende Vorteil des Verfahrens Hegt darin. daß es die Verwendung von Hautkollagen ermöglicht, das wesentlich billiger hergestellt werden kann, als das bisher für die gewerblichen Verfahren zur Herstellung von Wursthüllen aus Kollagen verwendete AusgangsmateriaL Außerdem ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren eine größere Beweglichkeit in den technischen Anlagen zur Herstellung von Kollagenhüllen, weil das Kollagen-Ausgangsmaterial längere Zeit hindurch gelagert werden kann, ohne durch Bakterien angegriffen oder abgebaut au werden.
Erfindungsgemäß wird von einem mindestens sieben Tage lang und allgemein bis zu mehreren Monaten gekalkten Kollagenmaterial ausgegangen.
Die längere Zeit hindurch in einer gesättigten Kalklösung gehaltenen Häute werden zunächst gründlieh mit Wasser gewaschen, um die oberflächlich anhaftende Kalklösung zu entfernen. Es wird so lange gewaschen, bis das von der Haut ablaufende Wasser einen pH-Wert von etwa 7 besitzt Diese Waschstufe kann auch entfallen und der Kalk stattdessen neutralisiert werden; es ist jedoch sehr viel wirtschaftlicher, zunächst die Haut zu waschen und dadurch einen wesentlichen Anteil Kalk aus der Haut zu entfernen, als eine teure Säure zu verbrauchen.
Die gewaschene und an ihrer überwache von Kalk befreite Haut wird dann mit einer verdünnten wäßrigen Säure oder einer Ammoniumchloridlösung, die einen pH-Wert von 4 bis 5,5 aufweist, in einer Trommel behandelt Das Kollagen-Ausgangsmaterial wird solange in der verdünnten Säure gehalten, bis der pH-Wert im Innern der Haut etwa 4 bis 5,5 beträgt Der pH-Wert der Haut läßt sich auf einfache Weise mit Phenolrot bestimmen.
Eine Entkalkungslösung mit einem pH-Wert unterhalb 4 soll nicht angewandt werden, weil das Kollagen in dieser Lösung zu quellen beginnt und es dann außerordentlich schwierig wird, die wasserslöslichen Calciumsalze oder überschüssige Säure aus der Haut bzw. dem Kollagenspalt zu entfernen. Allgemein beträgt die Dauer der Trommel-Behandlung 4 bis 20 Stunden so für eine Haut oder einen Spalt mit einer Dicke von etwa 3,2 mm und bis zu etwa 6 bis 40 Stunden für eine Haut oder einen Spalt mit einer Dicke von etwa 6,35 mm. Für das Einweichen werden zumindest 40 Stunden benötigt
Beispiele für geeignete Säuren sind Milchsäure. Salzsäure, Essigsäure, Äthylendiaminotetraessigsäure. Propionsäure, Fumarsäure und andere mehr. Salze von schwachen Basen mit starken Säuren, wie Ammoniumchlorid, warden bevorzugt, um den überschüssigen Kalk im Hautkollagen zu neutralisieren, weil mit diesen Salzen leichter der für diese Neutralisation angestrebte pH-Wert-Bereich eingehalten werden kann.
Nach der Neutralisation wird das Kollagen mit Wasser, z.B. mit pH-Wert 6,9, ausgewaschen, um praktisch alle wasserlöslichen Calciumsalze aus der Haut zu entfernen. Das Waschen wird solange fortgesetzt, bis die überstehende Flüssigkeit, nachdem sie mit der Haut während etwa 20 Minuten in Berührung gestanden bat, einen pH-Wert innerhalb vpn 02, pH-WertrEinheiten des pH-Wertes des frisch zugpfqhrten Wassers hak <3b?icherweise wird solange gewaschen, bis der pH'Wertdespberstehenden Waschwassers etwa6,7 bis 6,8 betrügt.
In der Vergangenheit war es üblich, die teilweise gekalkten Häute während etwa 10 bis 12 Stunden einzuweichen und dann die wasserlöslichen Calciumsalze aus der Haut auszuwaschen. Dieses Verfahren ist zulässig für teilweise gekalkte Häute, aber unbrauchbar für vollständig gekalkte Häute, da sich dann aus diesen keine Hülle herstellen läßt Es wurde angenommen, daß dieses Versagen eher darauf beruhte, daß das Kollagen-Ausgangsmaterial gekalkt worden ist, als auf einen Mangel im Entkalkungsschritt oder-verfahren. Tatsächlich wurde bei den früheren Verfahren keine genaue Messung in der Entkalkungsstufe durchgeführt und es wurde angenommen, daß 10 bis 12 Stunden langes Einweichen m Säure eine ausreichende Entkalkung bewirkt Für die Entkalkung wird aber eine wesentlich längere Zeitspanne benötigt, visxsa die Häute vollständig gekalkt worden sind, als wenn von teilweise gekalkten Häuten ausgegangen wird. Als Ergebnis läßt sich festhalten, daß die Zeitspanne nicht der maßgebliche Faktor ist für die Entkalkungsstufe sondern vielmehr die Bestimmung des pH-Wertes in der Haut bzw. dem Kollagenspäi; und daß ein pH-Wert von 4 bis 55 für den Erfolg entscheidend ist Dies stellt sicher, daß der gesamte Kalk in der Haut neutralisiert und in ein wasserlösliches Salz überführt worden ist
In diesem Zusammenhang wurde zunächst auch angenommen, daß das aus dem vollständig gekalkten Ausgangsmaterial stammende und neutralisierte Kollagen mit einer konzentrierten Säure gequollen werden muß. Es wurde angenommen, daß eine konzentrierte Säure deswegen notwendig ist für das Quellen der Haut bzw. des Kollagens, um das Eindringen der Säure in die Haut zu verstärken und einen ausreichend großen Konzentrationsgradienten zu erreiche a, der das Eindringen der Säure in die Haut und dadurch die Neutralisation der Haut bewirkt Es hat sich nun aber gezeigt, daß auch eine verdünnte Säurelösung mit einem pH-Wert von 4 bis 5,5 verwendet werden kann, um das vollständig gekalkte Kollagen-Ausgangsmaterial während einer längeren Zeitspanne zu behandeln, bis der pH-Wert im Innern der Haut im Bereich Von 4 bis 55 liegt Dies stellt sicher, daß der Kalk in der Haut vollständig neutralisiert wird und überläßt dieses nicht einer Schätzung wie dies bei den bekannten Verfahren der Fall war.
Nachdem die Haut durch Behandeln mit einer verdünnten Säure vollständig neutralisiert worden ist, werden die wasserlöslichen Calciumsalze ausgewaschen. Das praktisch vollständige Auswaschen der Calciumsalze wird erschwert, wenn die Haut gequollen ist Diese Schwierigkeit tritt auf, wenn eine konzentrierte Säurelösung zum Quellen der Haut und zum Neutralisieren des Kalkes in der Haut zugegeben wird. Es ist sehr wichtig, auch den letzten Restanteil Kalk aus der Haut zu entfernen, Wenn sie im Rahmen der Herstellung von Wursthüllen weiterverarbeitet werden soll. Erfindungsgemäß wird nun die Haut so lange ausgewaschen, bis der pH-Wert der überstehenden Flüssigkeit, nach einer Berührungszeit von 20 Minuten mit der Haut einen pH-Wert aufweist, der innerhalb von 02, pH-Wert-Einheiten des hereinkommenden Wassers liegt In manchen Landschaftsgegenden ist das Wasser entweder leicht sauer oder leicht basisch und deswegen
kann man nicht durchweg ,von ejnem pH*Wert * 7 for das Braueliwasser ausgehen, Diese Stufe ist besonders wichtig im Hinblick- auf die wertere Verarbeitung des gekalkten Kollagen-AiJsgwg$m.3teria|s zur JColIagen-Aufschlämmung, die dann w einer KollagenhQlle verarbeitet wird. Bei der Anwendung der bekannten Verfahren auf Häute, die vollständig gekalkt, mit einem ähnlichen Verfahren, wie oben beschrieben, neutralisiert und dann mit Wasser gewaschen worden sind,, gab es kein genaues MaB für die Bestimmung, wann die Häute gründlich genug gewaschen waren, um anschließend die Herstellung von Kollagen-Hüllen zu ermöglichen. Bei den bekannten Verfahren wurde die Art des Auswaschens vielmehr dem Arbeiter überlassen ebenso die Bestimmung, wann die Häute vollständig genug ausgewaschen waren.',Üblicherweise erfolgte diese Bestimmung auf visuellem Wege und mit dem Waschen wurde dann aufgehört, wenn der Ablauf klar war.
Tatsächlich ist dies keine befriedigende Praxis; der einzige Weg festzustellen, ob ausreichend wasserlösliche Calciumsalze aus der Haut entfernt worden sind, ist die Bestimmung des pH-Wertes der überstehenden Waschflüssigkeit, nachdem diese längere Zeit mit der Haut in Berührung gestanden hat
Die Erfindung wird an den folgenden Beispielen näher erläutert: (alle %-Angaben beziehen sich auf Gewicht)
Beispiel 1
Ausgewählte Rinderhäute mit Stückgewicht 29,5 bis 34,0 kg von tierärztlich freigegebenen Schlachttieren wurden mit viel umlaufendem kalten (100C) Wasser gewaschen, um das noch anhaftende Blut zu entfernen. Nach dem Waschen wurden die Häute, ohne sie zu härten, entfleischt, um die anhängenden Fett- und Muskelreste zu entfernen. Die gewaschenen und entfleischten Häute wurden in ein Kalkbad eingelegt, das eine gesättigte Calciumhydroxidlösung war, die etwa 5% feste Calciumhydroxidteilchen sowie etwa 0,5% Natriumhydrogensulfid enthielt; Dauer der Behandlung 3 bis 12 Stunden, um eine teilweise Enthaarung der Haut zu bewirken.
Nach dem Kalken wurden die Häute aus dem Kälkungsbad herausgenommen und etwa eine halbe Stunde lang ablaufen gelassen. Die gekalkten Häute wurden dann leicht zwischen Gummiwalzen abgequetscht, um alle überschüssige Kalklösung zu entfernen. Darauf wurden die Häute in zwei etwa gewichtsgleiche Teile gespalten. Der obere oder Hautspalt enthielt das gesamte Haar, die Haarfollikel und die TaIg- und Schweißdrüsen. Der innere oder Coriumspalt bestand praktisch vollständig aus Kollagen. Der die . Haare enthaltende Außenspalt wurde verworfen, weil er sich für die Herstellung von Wursthülien nicht eignet; er kann noch zur Herstellung von Lederlaminaten oder anderen ähnlichen Produkten Verwendung finden.
Die Coriumspalte wurden in eine gesättigte Kalklösung gepackt und bei Temperaturen unterhalb etwa 5° C bis zur weiteren Verarbeitung aufbewahrt.
Aus Zweckmäßigkeitsgründen in der Fabrikationsanlage werden die gekalkten Häute in dieser Kalklösung aufbewahrt, um eine bakterielle Zersetzung bis zum Beginn der weiteren Verarbeitung zu verhindern. Diese ' Zeitspanne kann 1 bis 12 Wochen oder mehr betragen.
Bei der weiteren Verarbeitung wurden die Coriumspalte dann zunächst mit Wasser gewaschen, um allen Kalk von der Oberflache zu entfernen. Es wurde solange gewaschen, bis die VV'aschlösung einen pH-Wert von etwa 7 aufwies, nachdem sie mit der Haut etwa 20 Minuten in Berührung gestanden hatte, Dieser Vcrfahrensschritt kann entfallen, wenn man, wie nachfolgend beschrieben, mit verdünnter Säure neutralisiert; aber das Auswaschen der Haut wird allgemein aus wirtschaftlichen Gründen bevorzugt
Die Häute wurden entkalt, indem der Kalk in ev% wasserlösliches Calciuinsalz überführt wurde. Hierzu wurden die Coriumspalte mit einer verdünnten wäßrigen ,Säurelösung, beispielsweise mit 0,5ty>iger Milchsäure, mit einem pH-Wert von etwa 4 bis 5,5 in einer Trommel behandelt Diese Entkalkungsbehandlung wurde etwa 20 Stunden lange fortgesetzt; zu diesem Zeitpunkt betrug der Säureendpunkt im Innern der Haut 5,3. Der Endpunkt (pH-Wert) HeB sich zweckmäßigerweise mit Phenolrot bestimmen.
Nach dem Entkalken wurden die Spalte gründlich mit Wasser gewaschen, um praktisch' die gesamten darin enthaltenen wasserlöslichen Calciumsalze zu entfernen.
Das Wischen wurde 4 Stunden lang fortgesetzt und erst dann beendet, wenn die übersehende Flüssigkeit, nachdem sie etwa 20 Minuten mit dem Spalt in Berührung gestanden hatte, einen pH-Wert von 6,7 aufwies. Das zufließende Waschwasser hingegen hatte einen pH-Wert von 63-
D-2 entkalkten und gewaschenen Spalte wurden dann in üblicher Weise zu einer Kollagen-Lösung bzw. Aufschlämmung weiter verarbeitet
Die erhaltene Lösung bzw. Aufschlämmung wurde unter Druck durch eine ringförmige Düse extrudiert, wie sie beispielsweise in der US-PS 2046541 beschrieben wird, und zwar in ein wäßriges Koagulierbad, das 42% Ammoniumsulfat (oder Natriumsulfat) enthielt Beim Extrudieren des dünnwandigeir Schlauches in eine solchermaßen konzentrierte Ammoniumsulfatlösung wurden die Kollagenfibrillen entwässert und fielen zu einem Film zusammen, der für die weiteren Verarbeitungsstufen ausreichend zusammenhängend war. Allgemein läßt man das Koagulierbad sowohl amen im Schlauch als auch außen an der Schlauchwand entlang umlaufen und hält den Schlauch dabei in einem aufgeblasenen Zustand, damit das Kollagen sowohl auf der Innenseite als auch auf der Außenseite in der gewünschten Weise koaguliert
Aus dem Koagulierbad wurde die Hülle in ein erstes Gerbbad geführt, das eine wäßrige Lösung war, die etwa 5% Aluminiumsulfat berechnet als Al](SO4) · 14H2O, 4% Natriumeitrat und 4% Natriumhydroxid enthielt Dieses Gerbbad war so angesetzt, daß das Natriumcitrat oder die Zitronensäure eine Komplexverbindung mit dem Aluminitimsulfat bildet, und das Natriumhydroxid einen Teil dieses Aluminium-Citratkomplexes neutralisiert und etwa V3 zu 2/3 basisch stellt Dies ergibt ein Gerbbad mit einem pH-Wert von etwa 4. Das Bad wurde bei einer Temperatur von etwa 15 bis 3O0C gehalten, Verweiizeit etwa 5 Minuten.
Die mit der Aluminiumkomplexverbindung gegerbte Hülle wurde dann durch ein oder mehrere Waschbäder gezogen, um nicht umgesetztes Herb· oder Härtungsmittel auszuwaschen; dann wurde sie durch ein zweites Gerbbad geführt, das 200 ppm Glutaraldehyd in Wasser enthielt Das Glutaraldehyd-Gerbbad besaß einen pH-Wert von etwa 44 und wurde bei einer Temperatur von etwa 15 bis 30°C gehalten; die Verweilzeit betrug hier etwa 3 Minuten.
Nach dem zweiten Gerbbad durchlief die Hülle noch ein oder mehrere Waschbäder, um etwa vorhandenen, nicht umgesetzten Glutaraldehyd auszuwaschen. Dann
wurde die Hülle durch ein Weichmacherbad geführt, das etwa 3% Glycerin, 0,1% Natriumbicarbonat und ausreichend Natriumhydroxid enthielt, um den pH-Wert auf 8 anzuheben. Die Verweilzeit in diesem Bad betrug etwa 3 Minuten.
Anschließend wurde die Hülle getrocknet, gerafft und abgepackt Die Hülle ließ sich gut raffen und besaß ausgezeichnete Eigenschaften zum Braten sowohl in der Pfanne als auch schwimmend im Fett.
Beispiel 2
10
Es wurde wie in Beispiel 1 gearbeitet mit der Abwandlung, daß zum Neutralisieren des im Spalt vorhandenen Kalkes Ammoniumchlorid anstelle von Milchsäure verwendet wurde. Eine 2%ige Lösung aus Ammoniumchlorid in Wasser besaß einen pH-Wert von 4,3 und erwies sich als außerordentlich wirksam und zweckmäßig für diese Neutralisationsstufe. Die Haut wurde mit der Ämmoniumchioridiösung etwa 8 Stunden in der Trommel behandelt; die Behandlung wurde abgebrochen, wenn der pH-Wert der Haut (im Innern) 4,7 betrug.
Die in gleicher Weise wie in Beispiel I hergestellten Wursthüllen besaßen die erforderliche Festigkeit für die gewerblichen Weiterverarbeitungsverfahren und ließen sich gut sowohl in der Pfanne als auch schwimmend im Fett braten.
Vergleichsbeispiel
Beispiel 1 wurde wiederholt mit der Abwandlung, daß die Häute mit der verdünnten Milchsäure nicht in der Trommel behandelt, sondern etwa 12 Stunden in der Säurelösung eingeweicht wurden. Die wasserlöslichen Calciumsalze wurden etwa 3 Stunden lang aus der Haut ausgewaschen. Darauf wurde wie in Beispiel 1 eine Kollagen-Aiifschlämmung hergestellt und weiterverarbeitet. Die Kollagen-Aufschlämmung ließ sich nicht zu einem kontinuierlichen Film extrudieren und das extrudierte Produkt brach bzw. riß auf halbem Verarbeitungsweg, weil durch das etwa 12stündige Einweichen der gekalkten Haut in der Säureiösung nicht der angestrebte pH-Wert von 4 bis 5,5 im Inneren der Haut erreicht worden war.

Claims (1)

  1. Patentanspruch;
    Verfahren zur Herstellung von eßbaren Kollagen-Wursthüllen, bei dem gekalktes Hautkollagen mit einer verdünnten genießbaren Säure oder Lösung eines Salzes aus einer schwachen Base und einer starken Säure vom pH-Wert etwa 4,0 bis 5,5 behandelt, die entstandenen wasserlöslichen CaIdumsaJze ausgewaschen werden und die Kollagen-Aufschlämmung aus dem neutralisierten und gewaschenen HautkoUagen, die etwa 2 bis 8% Kollagen enthält, durch eine ringförmige Düse zu einem Schlauch extrudieit und der Schlauch koaguliert gegerbt und getrocknet wird, dadurch gekennzeichnet, daß man von einem während 7 Tagen bis zu mehreren Monaten vollständig gekalkten Hautkollagen ausgeht und durch die Säurebehandlung den pH-Wert im Inneren der Haut auf etwa 4 bis 5,5 bringt und dann auswäscht, bis der pH-Wert des überstehenden Wassers nach 20 Minuten dauernder Berührung mit der Haut um nicht mehr als 0,2 pH-Wert-Einheiten vom pH-Wert des frisch zugeführten Waschwassers abweicht
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