DE2344990A1 - Mischungen zum aktivieren anorganischer peroxydbleichmittel - Google Patents
Mischungen zum aktivieren anorganischer peroxydbleichmittelInfo
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Description
Mischlingen zum Aktivieren anorganischer Peroxydbleichmittel
Die Erfindung bezieht sich auf eine Aktivierungsmischung zur Intensivierung der Bleichwirkung anorganischer Peroxydbleichmittel
bei niedrigen Temperaturen.
Wenn ein anorganisches Peroxydbleichmittel, wie ifatriumperborat,
allein bei hoher Temperatur, wie etwa 8o°0 oder darüber, verwendet wird, zeigt es eine sehr hohe Bleichaktivität.
Bei niedriger Temperatur, wie 4o°0 oder darunter,
ist die Bleichwirkung jedoch außerordentlich langsam. Infolgedessen
sind bereits verschiedene Untersuchungen über sogenannte Aktivierungsmittel durchgeführt worden, um die
Bleichwirkung solcher anorganischen Peroxydbleichmittel bei niedrigen Temperaturen zu intensivieren.·
Da die Abwasser einer Bleichbehandlung ohne weitere Einwirkung verworfen werden, ist es wünschenswert, daß die Aktivierungs-
4Ö9Ö12/1132 /?
23U9.90
mittel biologisch, leicht zersetzbar sein sollen. Ebenso ist
es erwünscht, daß sie nicht giftig sind.
Als übliche Bleichmittel, die diese Erfordernisse erfüllen, können Essigsäureester von Zuckern und Zuckeralkoholen erwähnt
werden. Von diesen Essigsäureestern kann jedoch, wenn es sich nur um teilweis veresterte Verbindungen handelt, keine genügende
Wirkung erzielt werden, und daher müssen alle Hydroxylgruppen mit Essigsäure verestert sein.
Da jedoch solche vollständig veresterten Verbindungen nur eine sehr geringe Wasserlöslichkeit besitzen, lässt sich beim Waschen
bei niederer !Temperatur, beispielsweise bei 2o 0,innerhalb
kurzer Zeit, beispielsweise innerhalb 1o Minuten, keine genügende Bleichwirkung erzielen.
Es wurde nun gefunden, was angesichts des Standes der Technik überraschend ist, daß beim Zusatz eines Essigsäureesters eines
mehrwertigen Alkohols, der einen Schmelzpunkt nicht höher als etwa 3o°C hat, zu einem Essigsäureester von Zucker oder einem
Zuckeralkohol nicht nur die Wasserlöslichkeit erhöht, sondern auch die Aktivierungswirkung erheblich gesteigert wird. Me
Erfindung betrifft eine Mischung zum Aktivieren eines anorganischen Peroxydbleichmittels, die aus zwei Bestandteilen besteht,
und zwar
A)ainem Essigsäureester eines Monosaccharide, eines Disaccharids,
eines Zuckeralkohols, eines internen Anhydrids eines Zuckeralkohols oder von Erythritol und Mischungen dieser Verbindungen,
wobei die Ester mindestens zwei Estergruppen an benachbarten Kohlenstoffatomen besitzen und
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-Ir-
B) einem Essigsäureester eines mehrwertigen Alkohols, der einen Schmelzpunkt nicht höher als 3o°C besitzt, wobei das
Gewichtsverhältnis von A) zu B) innerhalb der Größenordnung
von 1 : 9 bis 9:1, vorzugsweise 1 : $ bis 3 - 1 und besonders
bevorzugt von etwa 1 : 1 liegen soll.
Essigsäureester von Monosacchariden, Disacchariden, Zuckeralkoholen,
internen Anhydriden von Zuckeralkoholen und Erythritol, wie sie gemäß der Erfindung verwendet werden, umfassen Essigsäureester
von Hexosen, wie Glucose, Mannose, Galactose und Fructose, von Pentosen, wie Arabinose und Xylose, von Disacchariden,
wie Saccharose, Lactose und Maltose, von Hexitolen, wie Sorbitol und Mannitol, von internen Ahydriden von Hexitolen,
d.h. von Hexitanen, wie Sorbitan und Manniton, von Pentitolen, wie Xylitol und Arabitol, von internen Anhydriden von
Pentitolen, d.h. von Pentitan, wie Xylitan, und dergleichen. Diese Essigsäureester sollen mindestens zwei Estergruppen an
benachbarten Kohlenstoffatomen tragen, sie können jedoch bis zu 1oo % verestert sein.
Spezielle Beispiele solcher Essigsäureester sind Glucosepentacetat,
Glucosetetracetat, Fructosepentacetat, Saccharoseoctacetat,
Sorbitolhexacetat, Sorbitantetracetat, Mannitolhexacetat, Mannitantetracetat, Xylitolpentacetat, Xylitantriacetat
und Erythritöltetracetat.
Essigsäureester von mehrwertigen Alkoholen, die einen Schmelzpunkt
nicht hoher als 3o°0 besitzen, die in der Mischung gemäß
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der Erfindung verwendet werden, umfassen Essigsäureester von
Äthylenglyool, von Propylenglycol, Butylenglycol, Glyzerin
und Diglyzerin.
Vorzugsweise haben diese Ester einen Veresterungsgrad von 1oo%.
Glyzerintxaacetat, d.h. Triacetin, und Äthylenglycoldiacetat
werden "besonders bevorzugt, da sie eine gute Wirkung hinsichtlich
der Aktivierung von anorganischen Peroxydbleichmitteln besitzen.
Setracetyläthylendiamin ist ein Aktivierungsmittel geringer
Wasserlöslichkeit, ebenso wie die Essigsäureester von Zucker und Zuckeralkoholen, die gemäß der Erfindung verwendet werden.
Im Pail von Sfebracetyläthylendiamin kann durch Mischen mit
beispielsweise iOriacetin jedoch keine verbesserte Wirkung erziele
werden. Die speziellen synergistischen Wirkungen, nämlich 1. eine Verbesserung der Wasserlöslichkeit und 2. eine Steigerung
der Aktivierungseigenschaften, welche die Kennzeichen der Mischung gemäß der Erfindung darstellen, lassen sich lediglich
erreichen, wenn eine Kombination von Essigsäureestern, von
Zucker oder Zuckeralkoholen usw., wie oben angegeben, und einem Essigsäureester eines mehrwertigen Alkohols angewendet
wird, der einen Schmelzpunkt nicht höher als 3o°0 besitzt.
Die Aktivierungsmischung gemäß der Erfindung kann unmittelbar
der Bleichflüssigkeit zugesetzt werden, die das anorganische Peroxyd enthält, sie kann auch im vorhinein dem anorganischen
Peroxydbleichmittel einverleibt werden. Im letzteren Fall
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kauri die Mischung mit einem Granulierungsmittel, wie PoIyäthylenglycol
6000,verknetet und zu fließfähigen Kügelchen
geformt werden.
Die Masse kann weiter oberflächenaktive Mittel, wie anionische oberflächenaktive Mittel, nichtionische oberflächenaktive Mittel
und amphotere oberflächenaktive Mittel, ferner neutrale anorganische Salze, wie Natriumsulfat, alkalische anorganische
Salze, wie Natriumtripolyphosphat, Oheliermittel für Schwermetalle,
wie Natriumnitriloti'iacetat, ferner Mittel, die ein
erneutes Niederschlagen verhüten, wie Carboxymethylcellulose,
schließlich Parfüm, fluorescierende Farbstoffe und dergleichen
enthalten.
Anorganische Peroxydbleichmittel, denen die Masse gemäß der Erfindung zugesetzt werden kann, sind Stoffe, die in wässriger
Lösung Wasserstoffperoxyd zu entwickeln vermögen. Beispiele solcher Bleichmittel sind Wasserstoffperoxyd, Natriumperborat,
Natriumpercarbonat, Natriumperoxypyrophosphat und Natriumperoxysilicat.
Das Mischungsverhältnis der Aktivierungsmischung gemäß der Erfindung mit den anorganischen Peroxyden liegt innerhalb
eines Gebietes von 1 : 9 bis 9:1, auf das Gewicht berechnet. Wenn das Bleichmittel bei niederer Temperatur kurze Zeit angewendet
wird, ist es vorzuziehen, das Verhältnis der Aktivierungsmischung zu erhöhen. Ebenso ist es vorzuziehen, wenn das Bleichmittel
bei verhältnismäßig hoher Temperatur während längerer Zeit verwendet wird, das Verhältnis der Aktivierungsmischung
zu vermindern.
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Die Erfindung soll nun unter Bezugnahme auf die folgenden
erläuternden Beispiele beschrieben werden, in denen alle Bezugnahmen auf Teile und Prozentzahlen auf Gewichtsbasis
berechnet sind.
Die in der folgenden Tabelle I aufgeführten Aktivierungsmittel
wurden in Mengen von o,5 Teilen auf 1oo Teile einer o,5%igen
wässrigen Lösung von Natriumperborat jedesmal zugesetzt. Die Löslichkeit des Aktivierungsinittels wurde geprüft, nachdem die
Mischung bei 2o°C 1 Min. lang gestanden hatte. Dann wurde ein Bleichversuch bei 2o°0 während 1o Minuten durchgeführt. Die
erhaltenen Ergebnisse sind in der Tabelle I zusammengeheilt.
Der Bleichtest wurde wie folgt durchgeführt : Drei verschmutzte Tücher (Tücher von 1o χ 7 cm, die mit 3Lee verschmutzt waren)
wurden in einen Terg-O-iDometer eingebracht und einer rotierenden
Behandlung mit 1oo UpM bei 2o°C während 1o Minuten unterworfen.
Die Tücher wurden dann mit Leitungswasser gespült, an der Luft getrocknet und gebügelt.
Die Wirksamkeit der Mischungen wurde durch Messen der Äeflektionswerte
der Tücher vor und nach der Behandlung bestimmt.
Die Bleichkraft ist durch eine Zahl bezeichnet, die sich aus dem Reflektionswert des geEbichten Tuches minus dem Refteitionswert
des ungebleichten Tuches ergibt.
.. ./7 4 0 9 8 12/1132
o
co
OO
ro
Versuch Aktivierungsmittel Nr. Gewichtsverhältnis
Form des Aktivi erungsmittels
Löslichkeitszustand Bleichkraft nach 1 Minute
1.
(Kontrollversuch)
2.
Gl ucos ep ent ac et at mit Triacetin im Verhältnis
1oo : O
Glucosepentacetat zu Triacetin im Verhältnis 75 : 25
Glucosepentacetat zu Triacetin im Verhältnis 5o : 5o
Glucosepentacetat zu Triacetin im Verhältnis
von 25 : 75
CO | 5. (Kontroll |
Glucosepentacetat zu | |
ο | K) | versuch) | Triacetin im Verhältnis |
Jg | O : 1oo | ||
U) | 6. | Kein Zusatz | |
(Kontroll | |||
— | versuch) | ||
CD TJ |
|||
Pulver
Pulver
Pulver
flüssig
suspendiert(das Pul- 12t8
ver blieb ungelöst)
schwach suspendiert 15?o
(das Pulver bliebgrößtenteils ungelöst)
im wesentlichen voll- 1c,6 ständig gelöst (das Pulver
löste. f^st TOHständi£ auf )
pastenförmig vollständig gelöst
vollständig gelöst
3,2
1o,6
OC
CO CO O
Bei Jedem Versuch, wurden o,5 leile des in der folgenden !Tabelle
11 aufgeführten Aktivierungsmittels zu 1oo Teilen einer wässrigen Lösung eines Bleichmittels zugesetzt, die "l,o % Natriumpercarbonat,
ο,ο^ % llatriumdodecylbenzolsulfonat und 1,o %
Hatriumtripolyphosphat enthielt. Der Bleichversuch wurde in
der gleichen Weise wie in Beispiel 1 durchgeführt. Die erhaltenen
Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle II zusammengestellt.
.../9 409812/1132
Versuch Mr.
Aktivierungsmittel
Gewichtsverhältnis
Bleichkraft
(Kontrollversuch)
9. (Kontrollversuch)
Sorbitolhexacetat zu Äthylenglycoldiacetat 1oo : O
tiorbitolhexacetat zu Äthylenglycoldiacetat
borbitoliiexacetat zu Äthylenglycoldiacetat
O : 1oo
17,5
1o. (Kontrollversuch)
11. (Kontrollversuch)
12. (Kontrollversuch)
Tetracetyläthylendiamin zu Äthylenglycoldiacetat 14,2
1oo : O
Tetracetyläthylendiamin zu Äthylenglycoldiacetat 11,5
5o : 5o
Tetracetyläthylendiamin zu Äthylenglycoldiacetat 8,5
O : 1oo
(Kontrollversuch) kein Zusatz
5,6
(JD (Ώ O
Aus den obigen Ergebnissen ist ersichtlich, daß eine Mischung
von idorbitolhexacetat und Athylenglycoldiacetat einen synergistischen
Effekt liefert, während Äthylenglycoldiacetat in
Kombination mit Tetracetylathylendiamin unwirksam ist.
>o Seile oaccharoseoctacetat wurden mit i?o Seilen üiglyzerintetracetat
gemiscnt. Dann wurden 1oo Seile Maisstärke und 1oo l'eile Polyäthylenglycol der Mischung zugesetzt. Die entstandene
Mischung wurde mit Hilfe einer Granuliermaschine, die eine Öffnung von 0,7 mm besass, zu Körnchen geformt, wobei eine granulierte
Aktivierungsmischung erhalten wurde. Unter Verwendung der so hergestellten Aktivierungsmischung wurde ein gepulvertes
Bleichmittel gemäß folgendem Rezept hergestellt :
iiatriumperborat 3© Teile
Natriumtripolyphosphat 15 Teile
.Natriumcarbonat 1o Teile
Hatriummetasilicat 2 Teile
Natriumlaurylsulfat 5 Teile
Natriumsulfat ■ 3 Teile
oben genannte Aktivierungs— mischung 35
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Claims (2)
1. Aktivierungsmittelmischung zum Aktivieren eines
anorganischen Peroxyableiclimittels, bestehend im wesentlichen aus
A)einem Essigsäureester eines Monosaccharide oder eines Disaccharide,oder eines Zuckeralkohols,oder
einem inneren Anhydrid eines ZuctceralkoholSjOder
von Erythritol oder Mischungen dieser otoffe, wobei der Ester mindestens 2 Estergruppen an benachbarten
Kohlenstoffatomen trägt und
B)einem Essigsäureester eines mehrwertigen Alkohols,
der einen Schmelzpunkt nicht höner als 3o°C besitzt, wobei das Gewichtsverhältnis von A) zu B) 1 : 9
bis 9 ' 1 beträgt.
2. Mischung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindung A) aus einem Essigsäureester von Glucose,oder Mannose,oder i'ructose, oder Arabinose,
oder Xylose, oder Saccharose, oder Lactose,oder Maltose, oder Sorbitol, oder Mannitol, oder Sorbitan,
oder Mannitan, oder Xylitol, oder Arabitol, oder Xylitan oder Mischungen dieser Verbindungen besteht.
Mischung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung A) aus Glucosepentacetat, oder
Glucosetetracetat, oder Fructosepentacetat, oder Sucroseoctacetat, oder Sorbitolhexacetat, oder
Sorbitantetracetat, oder Mannitolhexacetat, oder Mannitantetracetat, oder Xylitolpentacetat, oder
409812/1132 '^
Xylitantriacetat oder Erythritoltetracetat besteht.
4. Mischling nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindung B) einen Essigsäureester von Äthylenglycol, oder Propylenglycol, oder Butylenglycol,
oder Glyzerin oder Diglyzerin darstellt.
5· Mischung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindung B) aus Sriacetin oder Äthylenglycoldiacetat
besteht.
b. Bleichmischung, bestehend aus
1. einem anorganischen Peroxydbleichmittel, welches in wässriger Lösung Wasserstoffperoxyd zu entwickeln
vermag und
2. einer Aktivierungsmischung gemäß Anspruch 1, wobei das Gewichtsverhältnis der Verbindung 1 ztir
Verbindung 2 zwischen 1 : 9 und 9 > 1 liegt.
7· Bleichmittelmischung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das anorganische Bleichmittel aus
Wasserstoffperoxyd, Natriumperborat, Natriumpercarbonat, Natriumperoxypyrophosphat oder Natriumperoxysilicat
besteht.
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- 1973-09-14 FR FR7333036A patent/FR2200397B1/fr not_active Expired
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