DE2703876A1 - Verfahren zur stabilisierung von zum bleichen verwendeten loesungen von peroxidverbindungen - Google Patents
Verfahren zur stabilisierung von zum bleichen verwendeten loesungen von peroxidverbindungenInfo
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Description
SOLVAY & CIE. 331 Rue du Prince Albert, Brüssel, Belgien
Verfahren zur Stabilisierung von zum Bleichen verwendeten
Lösungen von Peroxidverbindungen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Stabilisierung von Lösungen von Peroxidverbindungen, welche zum Bleichen von
Produkten, z.B. Textilien und Papierbrei, verwendet werden.
Das Bleichen von unterschiedlichen Materialien wie von Textilien und Papierbrei kann mit Hilfe von verschiedenen Peroxidverbindungen
durchgeführt werden. Unter diesen werden Wasserstoffperoxid und Natriumperoxid häufig verwendet, wobei Wasserstoffperoxid
bevorzugt eingesetzt wird.
709G35/0640
Da nur Wasserstoffperoxid enthaltende Lösungen beim Bleichen
relativ wenig wirksam sind, ist es unerläßlich, sie durch Zusatz von Alkaliverbindungen zu aktivieren, um das Bleichvermögen
zu erhöhen. Zu diesem Zweck wird häufig Natriumhydroxid verwendet. Wenn das alkalische Mittel jedoch alleine
zugesetzt wird, bewirkt es eine zu rasche und zu starke Zersetzung von Wasserstoffperoxid, so daß ein nicht vernachlässiger
Teil hiervon für ein Bleichen verlorengeht.
Man hat daher bereits gleichzeitig Stabilisatoren in das Bleichmedium eingegeben, um die durch die basische Verbindung
hervorgerufene Zersetzung von Wasserstoffperoxid zu steuern. Die relative Konzentration von Stabilisator basischer
Verbindung wird so ausgewählt, daß das beste Bleichvermögen sichergestellt wird.
Mehrere Stabilisatoren wurden bislang vorgeschlagen. Von diesen ist einer der häufigsten verwendeten Stabilisatoren
Natriumsilikat. Es besitzt jedoch den Nachteil, daß den gebleichten Materialien ein rauher Griff erteilt wird, was
sich insbesondere auf dem Gebiet von Gewebepapieren oder Tissue - Papieren und Textilien als störend erweist. Außerdem
ergibt es bei Textilien Verkrustungserscheinungen, welche ebenfalls sehr störend sind.
Andere Verbindungen vom organischen Typ wurden ebenfalls bereits als Stabilisatoren für peroxidhaltige Lösungen vorgeschlagen.
Hierzu gehören insbesondere die Salze oder Komplexe von Magnesiumpolycarboxylaten und -polyhydroxycarboxylaten,
wie sie in der deutschen Patentanmeldung 2 035 04-7 beschrieben sind. Solche Polymerisate erlauben jedoch
nicht , weder eine Stabilisierung von Wasserstoffperoxid noch einen so guten Weißgrad zu erreichen, wie sie mit Natriumsilikat
erhalten werden.
709835/0640
-y-
Aufgabe der Erfindung ist ein Verfahren, das die zuvor beschriebenen Nachteile nicht aufweist und das die Verbesserung
der Stabilisierung von peroxidhaltigen, zum Bleichen verwendeten Lösungen und gleichzeitig die Erzielung
eines besseren Weißgrades ermöglicht, als er bei der Anwendung von bekannten Stabilisatoren erreicht
wird, wobei gleichzeitig keine Verkrustungserscheinungen hervorgerufen werden und wobei den gebleichten Produkten
ein weicher und angenehmer Griff erteilt wird.
Die Erfindung betrifft daher ein Verfahren zur Stabilisierung von zum Bleichen verwendeten Lösungen von Peroxidverbindungen,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man als Stabilisator wenigstens ein von einer alpha-Hydroxyacrylsäure
abstammendes Polymerisat verwendet, welches Einheiten der folgenden Formel enthält:
H1 OH
C C
! I
R^ COOM
worin R^. und R~ Wasserstoff oder eine gegebenenfalls durch
eine Hydroxylgruppe oder durch ein Halogenatom substituierte, 1 bis 3 Kohlenstoffatome umfassende Alkylgruppe
darstellen, wobei Rx. und Rp gleich oder verschieden sein
können, und worin M ein Alkalimetallatom, ein Wasserstoffatom oder eine Ammoniumgruppe darstellt.
Vorzugsweise ist M ein Natrium- oder Kaliumatom oder eine
Ammoniumgruppe. Die besten Ergebnisse werden erhalten, wenn M ein Natriumatom ist. Die gemäß der Erfindung verwendeten
Polymerisate sind vorzugsweise Polymerisate entsprechend der oben gegebenen Definition, bei denen R^ und Rp Wasserstoff
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-U-
- 6.
oder eine nicht substituierte Methylgruppe darstellen» wobei "Ry. und R2 gleich oder verschieden sein können. Die besten Er-
gebnisse werden mit Polymerisaten erhalten, in denen Hp Wasserstoff darstellen.
Die gemäß der Erfindung verwendeten Polymerisate werden unter Hosopolymerisaten und Copolymerisaten ausgewählt, welche die
zuvor definierten Einheiten vom gleichen Typ oder von mehreren unterschiedlichen Typen enthalten. Wenn iran Copolymerisate
verwendet, werden diese unter solchen Copolymerisaten ausgewählt, welche wenigstens 20 % an Einheiten entsprechend der
zuvor gegebenen Definition enthalten, und vorzugsweise unter solchen Copolymerisaten, welche wenigstens 50 % von solchen
Einheiten enthalten. Die besten Ergebnisse werden mit Polymerisaten
erhalten, welche nur Einheiten, wie sie zuvor definiert wurden, enthalten.
Zu den anwendbaren Copolymerisaten gehören solche, welche Einheiten enthalten, die von durch Hydroxylgruppen oder
Carboxylgruppen substituierten Vinylmonomeren abstammen. Vorteilhafterweise enthalten solche Copolymerisate Acryleinheiten
der folgenden allgemeinen Formel:
H C
COOM
worin R, und R2. ein Wasserstoffatom oder eine 1 bis 3 Kohlenstoff
atome enthaltende Alkylgruppe darstellen, und worin M die gleiche Bedeutung wie zuvor besitzt. Von solchen C op ο Iy-
-erisaten werden bevorzugt diejenigen verwendet, welche von
nicht substituierter Acrylsäure abstammende Acryleinheiten aufweisen, in denen R? und R^ Wasserstoff darstellt.
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Das mittlere Molekulargewicht der eingesetzten Polymerisate liegt oberhalb ungefähr 300. Im allgemeinen liegt es zwischen
1000 und 1 000 000 und vorzugsweise zwischen 2000 und 800 000.
Die gemäß der Erfindung verwendeten Hydroxyacrylpolymerisate können direkt in Form von Salzen der Poly-alpha-hydroxyacrylsäuren
eingesetzt werden. Für im alkalischen Medium durchgeführte Arbeitsvorgänge kann man ein Gemisch verwenden, das
wenigstens eine Poly-alpha-hydroxyacrylsäure mit wenigstens
einer basischen Alkalimetallverbindung enthält. In solchen Fällen kann man die Polymerisate in Form der entsprechenden
Polylactone einsetzen. Die von Poly-alpha-hydroxylacrylsäuren
abstammenden Polylactone, die gemäß der Erfindung verwendet werden, sind inter- und/oder intra-molekulare Ester, welche
durch Reaktion von Säurefunktionen der genannten Polymerisate mit Alkoholfunktionen erhalten wurden, wobei diese Funktionen
partiell oder vollständig lactonisiert sein können. Der Lactonisierungsgrad
der im Unterschuß vorliegenden Funktion liegt im allgemeinen zwischen 30 und 100 %. Die Poly-alpha-hydroxyacrylsäuren
werden zusammen mit wenigstens einer basischen Verbindung eingesetzt, wobei diese im allgemeinen unter den Hydroxiden
und basischen Salzen von Alkalimetallen ausgewählt wird. Natriumhydroxid ist bevorzugt.
Ein besonders geeignetes Polymerisat ist Natrium-poly-alpha—
hydroxyacrylat.
Die gemäß der Erfindung verwendeten Polymerisate können nach jeder geeigneten Verfahrensweise hergestellt werden. Ein Herstellungsverfahren
für solche Polymerisate ist in der belgischen Patentschrift 817 678 der Anmelderin beschrieben.
Die gemäß der Erfindung als Stabilisatoren verwendeten Polymerisate
können alleine, im Gemisch untereinander oder im Gemisch mit anderen an sich bekannten Stabilisatoren eingesetzt
werden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist zur Stabilisierung von
allen Arten von peroxidhaltigen Lösungen, die zum Bleichen verwendet v/erden, anwendbar. Solche Lösungen können entweder
echte Lösungen oder Flüssig-flüssig-emulsionen sein.
Sie enthalten im allgemeinen wenigstens ein Lösungsmittel und wenigstens eine Peroxidverbindung. Das Lösungsmittel
enthält im allgemeinen Wasser, am häufigsten besteht es ausschließlich aus Wasser. Die Lösung kann daher entweder
eine echte wässrige lösung oder eine Emulsion von wenigstens einer flüssigen, organischen Verbindung, vorzugsweise
in Form von aromatischen Lösungsmitteln oder 1 bis 3 Kohlenstoffatome enthaltenden Chlorkohlenwasserstoffen
in Wasser sein. Das erfindungsgemäße Verfahren ist insbesondere zur Stabilisierung von wässrigen Lösungen von für
das Bleichen verwendeten Peroxidverbindungen geeignet.
Die Peroxidverbindung ist vorzugsweise Wasserstoffperoxid oder Natriumperoxid. Das erfindungsgemäße Verfahren wird
bevorzugt auf die Stabilisierung von wässrigen Wasserstoffperoxidlösungen, die zum Bleichen verwendet werden, angewandt.
Die Menge an in den Lösungen der Peroxidverbindungen gemäß der Erfindung eingesetzten Polymerisaten kann in sehr grossen
Grenzen variieren: im allgemeinen ist sie so, daß das Gewichtsverhältnis von Polymerisat : Peroxidverbindung zwischen
0,001 : 1 und 20 : 1 und vorzugsweise zwischen 0,1 und 10 liegt. Unterschiedliche Verhältnisse können jedoch ebenfalls
in Abhängigkeit von der Verwendung, für welche die Lösung bestimmt ist, eingesetzt werden.
Die genäfi der Erfindung stabilisierten Lösungen von Peroxidverbindungen
können zu sehr unterschiedlichen Zwecken verwendet v;erden. Besonders vorteilhaft werden sie zum Bleichen von
Papierbrei, von Textilien und von Fasern bzw. Fäden verwendet. Die Erfindung betrifft daher ebenfalls die Verwendung der zu-
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vor "beschriebenen, stabilisierten Lösungen zum Bleichen von
Papierbrei, von Textilien und von Fäden bzw. Fasern.
Die Lösungen gemäß der Erfindung können daher in vorteilhafter Weise zum Bleichen von unterschiedlichen Arten von
Papierbrei bzw. Papierstoff, wie mechanisch hergestelltem Stoff, chemisch oder halbchemisch hergestelltem Stoff,
chemisch-mechanisch oder thermomechanisch hergestelltem Stoff verwendet werden.
Für diesen besonderen Anwendungszweck enthält die Lösung
außer einer Peroxidverbindung, einem Lösungsmittel, wobei dies vorzugsweise Wasser ist, sowie einem Stabilisator
weiterhin eine Base, wobei diese vorzugsweise unter Natriumhydroxid oder Kaliumhydroxid ausgewählt wird und Natriumhydroxid
bevorzugt eingesetzt wird. Ebenfalls kann man zu der Lösung verschiedene andere Hilfsstoffe oder Zusatzstoffe
zusetzen, welche üblicherweise zum Bleichen von Papierbrei verwendet werden, beispielsweise Netzmittel.
Die Temperaturen zum Bleichen von Papierbrei sind variabel. Im allgemeinen liegen sie zwischen 30 und 1800C. Man kann
bei atmosphärischem Druck oder bei höheren Drücken arbeiten. Die Dauer des Bleichens kann in ziemlich großen Grenzen
variieren. Im allgemeinen liegt sie zwischen 1 Minute und 5 Stunden, wobei jedoch sehr viel längere Zeitspannen
ebenfalls geeignet sein können. Im allgemeinen setzt man eine solche Menge an stabilisierter, peroxidhaltiger Lösung
ein, daß die Konsistenz des Breis zwischen 0,1 und 60 % und vorzugsweise zwischen 1 und 50 % liegt. Die zugesetzten
Materialien liegen für gewöhnlich in Mengen von jeweils 0,1 bis 50 Gew.-% der Peroxidverbindung, von 0,1 bis 50 Gew.-%
der basischen Verbindung, von 0,1 bis 50 Gew.-% des Stabilisators
und von 0 bis 5 Gew.-% an unterschiedlichen Zusatzstoffen oder HilfBStoffen, bezogen jeweils auf das Gewicht
des trockenen Breis vor. Eine besonders geeignete Lösung ent·
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- 40 ·
hält: von 0,5 bis 8 % Wasserstoffperoxid, von 0,5 "bis 8 %
Natriumhydroxid und von 0,1 bis 5 °/° Stabilisator gemäß der
Erfindung, bezogen auf das Gewicht des trockenen Breis. Wenn man eine Rückführung der Bleichbäder durchführt, kann
man höhere Konzentrationen an umgesetzten Materialien anwenden.
Das Bleichen von Papierbrei kann in jeder an sich bekannten Apparatur erfolgen, z.B. Eefinern, !Türmen oder Zellen.
Ebenfalls kann man ein Zerstäuben von Lösungen auf das Blatt aus dem Brei vor dem Trocknen durchführen.
Die Gemäß der Erfindung stabilisierten Lösungen können ebenfalls in vorteilhafter Weise zum Bleichen von verschiedenen
Typen von Fäden bzw. Fasern wie Cellulosefasern, z.B. Jutefasern, Baumwollfasern, Leinenfasern, Ramiefasern oder Sisalfasern
und künstlichen Fasern bzw. Fäden, hergestellt aus regenerierter Cellulose wie Reyonfasern, Reyonviskose, Celluloseacetat
sowie für die entsprechenden Textilien verwendet werden. Ebenfalls können sie zum Bleichen von synthetischen Fasern
bzw. Fäden oder zur Verhinderung von deren Vergilben im Verlauf von bestimmten, speziellen Behandlungen wie z.B. dem
Blauen, verwendet werden.
Für diese spezielle Anwendung gibt man zu den erfindungsgemäß stabilisierten Lösungen eine Base, welche vorzugsweise
unter Natriumhydroxid oder Kaliumhydroxid bei besonderer Bevorzugung von Natriumhydroxid ausgewählt ist, sowie verschiedene
andere Hilfsstoffe wie beispielsweise Netzmittel, optische Aufheller, antistatische Mittel, Weichmacher und
Entschlichtungsmittel hinzu.
Die Temperaturen zum Bleichen von Textilien und von Fäden bzw. Fasern können in ziemlich großen Grenzen variieren,
wobei diese am häufigsten zwischen 2O0C und 1800C liegen.
Man kann bei atmosphärischem Druck oder bei höheren Drücken
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arbeiten. Die Dauer des Bleichens kann ebenfalls in ziemlich großen Grenzen variieren, wobei sie am häufigsten zwischen
1 Minute und 5 Stunden liegt. Längere Zeiten können jedoch.
selbstverständlich auch geeignet sein.
Die gemäß der Erfindung stabilisierten Bleichlösungen werde in einer Menge vom 1^-fachen bis 50-fachen und vorzugsweise
vom 2-fachen bis 30-fachen des Trockengewichtes der zu bleichenden Textilien eingesetzt. Im allgemeinen enthalten
sie von 0,2 bis 50 Gew.-% der Peroxidverbindung, von 0,2 bis 50 Gew.-% der basischen Verbindung, von 0,1 bis 50 Gew.-%
des Stabilisators und von 0 bis 10 Gew.-% an unterschiedlichen, üblicherweise in Bleichzusammensetzungen für Textilien verwendeten
Zusatzstoffen oder Hilfsstoffen, bezogen auf das
Gewicht der trockenen Textilien. Eine besonders geeignete Lösung enthält von 0,5 bis 10 % Wasserstoffperoxid, von 0,5
bis 10 % Natriumhydroxid, von 0,5 bis 10 % erfindungsgemäßen Stabilisator, von 0 bis 5 % eines Netzmittels, von
0 bis 3 % eines antistatischen Mittels, von 0 bis 3 % eines
optischen Aufhellers und von 0 bis 5 % an verschiedenen Zusatzstoffen
oder Hilfsstoffen, jeweils bezogen auf das Gewicht
der trockenen Textilien. Wenn man eine Rückführung der Bleichbäder durchführt, kann man höhere Konzentrationen
an Zusatzstoffen verwenden.
Das Netzmittel ist im allgemeinen ein grenzflächenaktives Mittel, ausgewählt unter anionischen, nichtionischen,
kationischen oder ampholytisehen oder amphoteren, grenzflächenaktiven
Mitteln. Beispiele für vorteilhafte, grenzflächenaktive
Mittel, die für das erfindungsgemäße Verfahren geeignet sind, sind in der Monographie "Surface Active
Agents" von A.M. Schwarz und J.W. Perry beschrieben.
Das Bleichen von Textilien und von Fäden bzw. Fasern kann in jeder an sich bekannten Apparatur durchgeführt werden,
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die entweder kontinuierlich arbeitet wie z.B. den "Pad-Stean"-Apparaturen,
den "J-box"-Apparaturen und den "U-box"-Apparaturen
sowie den kontinuierlich unter Druck arbeitenden Verdampfern,
oder auch halbkontinuierlich wie z.B. in den "Pad-Roll-Apparaturen",
oder schließlich diskontinuierlich wie z.B. in Drehkreuz-Apparaturen, Autoklaven, Haspel-Apparaturen, "Jiggern"
und Kesseln ("Kieren")·
Außer den bereits zuvor angegebenen Vorteilen ermöglicht es
das erfindungsgemäße Verfahren weiterhin, geringere Mengen an Stabilisatoren als bei den klassischen Verfahrensweisen
anzuwenden, wobei immer noch bessere Ergebnisse, insbesondere im Hinblick auf die Stabilisierung der Peroxidverbindung erzielt
werden. Darüber hinaus ist das erfindungsgemäße Verfahren
im Gegensatz zu den klassischen Verfahrensweisen, welche die Anwesenheit von Erdalkaliionen wie Magnesium zur Erzielung
einer guten Stabilisierung der Peroxidverbindung erforderten, sowohl beim Fehlen wie auch der Anwesenheit solcher
Ionen gleich wirksam. Daher ist es ohne negative Beeinträchtigung der erzielten Ergebnisse möglich, weiches Wasser anstelle
von hartem Wasser zur Herstellung der Lösungen gemäß der Erfindung zu verwenden, was im Falle des Bleichens von
Textilien insbesondere eine Verbesserung der Weichheit beim Griff ergibt.
Schließlich vermeidet man bei der Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens auf Textilien bestimmte Nachteile, welche
mit Natriumsilikat gefunden werden und welche die hydrophilen Eigenschaften und das Aufziehen von Farbstoffen beeinträchtigen.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele näher erläutert,
wobei die bei der Anwendung dieses erfindungsgemässen Verfahrens erzielten, bemerkenswerten Ergebnisse beim
Bleichen von Papierbrei und von Textilien gezeigt werden.
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"73.
Die Versuche wurden in einer Laborapparatur an einem Brei aus mechanisch hergestelltem Fichtenzellstoff durchgeführt.
Die Konsistenz des Breis betrug in allen Fällen 10 %. Die Temperatur wurde auf 600C gehalten, und die Dauer des Arbeitsvorganges
betrug 2 Stunden.
Der Weißgrad des rohen Ausgangstreis betrug 55»7 %» bezogen
auf den Weißgrad von MgO, gemessen mittels eines ELREPHO-Reflektometers
(ZEISS), ausgerüstet mit dem Filter R4-57.
Am Schluß der Behandlung wurde eine Probe des Breis zur Bestimmung
des Verbrauchs an Peroxid und zur Messung des Weißgrades entnommen.
Die Gehalte an Reaktionsteilnehmer und die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle I zusammengestellt.
Die Versuche 1V, 3V, 5V und TV sind Vergleichsversuche unter
Verwendung von Natriumsilikat als Stabilisator, und die Versuche 2, 4, 6 sowie 8 bis 11 wurden mit einem Stabilisator
gemäß der Erfindung, nämlich Natrium-poly-alpha-hydroxyacrylat
(PHAS) durchgeführt.
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Versuch | g/100 g Trocken· material |
I | V | 2 | .0 | 3. | V | 4 | 0 | 5 | V | 6 | 0 | 7 | V | 8 | 0 | 9 | 0 | IO | 0 | 11 | 0 | |
Reaktionsteilnehmer: | .0 | 8 | 0 | 8 | 4 | 4 | 4 | |||||||||||||||||
H2O2 (100 Z) | 2 | ,0 | 2 | - | 2 | .0 | 2, | 2 | .0 | 2. | 2 | ,0 | 2. | 2. | 2, | 2, | ||||||||
NaOH | 1 | .95 | 2 | .0 | 1 | ,75 | 1, | 0 | 1 | ,95 | 2, | 0 | 1 | ,75 | 1. | 0 | 2. | 0 | 2. | 0 | 2, | 0 | ||
Natriumsilikat, 380Be | 5 | .9 | .05 | 5 | ,2 | - | 05 | 5 | .9 | - | 05 | 5 | .2 | - | 05 | - | 05 | - | - | |||||
•«J O |
PHAS | - | 1 | - | I, | - | I, | - | I, | 1, | 1. | |||||||||||||
CD QO |
MgSO4 ^. 7H2O | 0 | ,05 | 0 | 0 | ,05 | 0. | 0 | .05 | o. | 0 | ,05 | o, | o, | - | - | ||||||||
GJ | ° franz.Härte | |||||||||||||||||||||||
"»«. | Härte des Wassers | |||||||||||||||||||||||
O *■» O |
gesamt Ca |
33 25 |
33 25 |
33 25 |
33 25 |
4 | 0 | 0 | 4 | 0 | 0 | 5 | 30 | 6 | 30 | 6 | 0 | 5 | ||||||
Mg | 8 | 8 | .3 | 8 | 8 | 5 | 2 | 8 | ||||||||||||||||
Anfangs-pH-Wert | Z | 11 | .3 | Il | .2 | I I | J | 11. | 9 | Il | .1 | H. | 0 | Il | .0 | ii. | 5 | Π, | 2 | ii. | 6 | π | 7 | |
Verbrauch ' an " Η 2°2 | β SCAN | 89 | .6 | 72 | 88 | .9 | 68, | 97 | 64, | 95 | 58 | 77, | 76 | 72 | ||||||||||
Weißgrad am Schluß | 72 | .3 | 74 | 72 | ,2 | 73 | 68 | .8 | 7A1 | 69 | ,2 | 73, | 73, | 73, | 73 | |||||||||
Die Werte der Tabelle I zeigen, daß bei Ersatz des Natriunsilikates
durch eine um das 5-fache geringere Menge an PHAS eine sehr starke Verminderung des Verbrauchs an Wasserstoffperoxid
und eine sehr starke Verbesserung des Weißgrades erzielt wird. Diese Unterschiede, welche bei hartem Wasser sehr
merklich sind, siehe Vergleich der Versuche 1V bzw. 3V mit den Versuchen 2 bzw. 4, sind noch größer bei Verwendung von
weichem Wasser, siehe den Vergleich der Versuche 5V bzw. 7V mit den Versuchen 6 bzw. 8.
Die folgenden Versuche wurden unter denselben Bedingungen wie die Versuche 6 der Tabelle I durchgeführt, wobei jedoch
die Konzentration an PHAS derart modifiziert wurde, daß die Wirksamkeit des PHAS als Punktion seines Gehaltes bestimmt
wurde. Die hierbei erzielten Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle II zusammengestellt. Der Versuch 5V wurde zum
Vergleich mit aufgenommen.
g/100 g Trocken-
■aterial |
5V | 12 | 13 | 6 | 6 | 14 | 15 | 16 | |
Versuch | - | 0,3 | o, | 1,0 | 1,3 | 1,6 | 2,0 | ||
PHAS | % | 5,9 | - | - | 6 | - | — | - | - |
Natriuasilikat | ° SCAN | 97 | 93,4 | 71, | ,1 | 64,2 | 64,4 | 64,4 | 64,4 |
Verbrauch an H2°2 |
68,8 | 70,3 | 73, | 74,0 | 733 | 73,9 | 74,0 | ||
Weißgrad am
Schluß |
|||||||||
Die Werte der Tabelle II zeigen, daß selbst bei PHAS-Gehalten
von 0,3 g/100 g Trockenmaterial noch ein besserer Weißgrad erhalten wird als bei Verwendung von Natriumsilikat in einer
Menge von 5,9 g/100 g Trockenmaterial.
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Di c* folgenden Versuche wurden in einer Laborapparatur von ungefähr
H 1 an einem ungebleichten Bauinwolltrikot durchgeführt.
In den Behälter wurden ungefähr 170 g des Trikoticaterials und
die die iieaktionüteilnehiner enthaltende Losung in einer solciiiMi
Menge eingegeben, daß das Badverhältnis 1 : 1^>
betrug.
Der Weißgrad des ungebleichten Ausgangsbauinwolliaaterials 1»e—
true; !/>,'!- -^i bezogen auf (ien V/eißgrad von HgO1 gemessen mit
einem ELREPHO-Iieflektometer (ZEIS3), ausgerüstet mit einem
I-M !tor Ii '\lj7.
ICs wurden zwei Versuchsreihen durchgeführt, nämlich eine bei offenem Behälter und 95 C und die andere im Autoklaven bei
1200C. In ersten Fall v/urde die Temperatur auf 95°G innerhalb
ZO riinuten gebracht, und diese Temperatur wurde während 1 Stunde
Λη Jiinuten beibehalten. 3m zweiten Fall wurde die Temperatur
.'.!uf 1,'-!00C in $O Minuten gebracht und diese Temperatur wurde
v/ährend 1 otunde 30 Minuten beibehalten.
Ii'ich dem Bleichen wurde der Verbrauch an V/asserstoffperoxid
gemessen, und anschließend wurde das Material dreimal, davon
einmal bei 80°C, gewaschen. Dann wurde der Endweißgrad des Baunwollmaterials gemessen.
IUe Versuche wurden mit Wasser mit einer Härte von 10 französischer
Härte durchgeführt, wobei diese sich wie folgt verteilte: Ca = 8° franz. Härte und Mg = 2° franz. Härte.
Die ('.ehalte der lieaktioristeilnehmer und die erzielten Ergebnisse
sind in der folgenden Tabelle 111 zusammengestellt. Die
Versuche 17V, 1f!V, 5OV, ;?1V, ;.)7>V und PAV wurden als Vergleichsversuche
nit entweder Ii'itri umsi likat oder handelsüblichem
Jolyliydroxycarboxylai; (l):C(.iU3oA IOC, T.ype O3.3I32O) abgekürzt
Mir: ΓΟΟ, siehe V^ri-juche 18V, ?AV und 2HV, durchgeführt. Die
Y"!i:;'ic.iie 10, ,'' ' und .1^ v/urd'.vi mit dem orfindun-^rigeraäß verwsr.-
7 0' ' / (H- /. U ORIGINAL INSPECTED
Versuch 17V 18V 19 20V 21V 22 23V 2kV 25
Temperatur °C 95 95 95 120 120 120 120 120 120
Reaktions- g/iOOg teilnehmer Trockenmaterial
H2O2 1,0 1,0 1,0 o,5 0,5 0,5 1,0 1,0 1,0
NaOH 0,8 0,8 0,8 0,5 0,5 0,5 0,8 0,8 0,8
Natrium silikat |
2,0 | 1,0 | 1,0 | 1,5 | 0,8 | 0,8 | 2,0 | 1,0 | 1,0 |
POC | 0,8 | o,8 | 0,8 | ||||||
PHAS | 0,8 | 11,1 | o,8 | 11,5 | 0,8 | 11,5 | |||
Netz mittel (LEOPHSN KB) |
0,8 | 11,if | 39 | 0,8 | 11,5 | 75 | 0,8 | 11,if | 72 |
Anfangs- pH-Wert |
11,3 | 72 | 81,8 | 11,2 | 93 | 76, k | 11,if | 95 | 8if,9 |
Verbrauch an HO % |
6k | 8o,8 | 87 | 7^,0 | 86 | 81,7 | |||
Endweiß- ο SCAN grad |
80,8 | 7^,5 | 83,0 | ||||||
Die Werte der Tabelle III zeigen, daß nan sehr viel bessere
Ergebnisse sov/ohl im Hinblick auf den Verbrauch an Wasserstoffperoxid
als auch im Hinblick auf den Weißgrad bei Verwendung des erfindungsgemäßen Stabilisators erzielt. Wenn
nan darüber hinaus die Ergebnisse der Versuche 18V, 21V und 24V mit den Versuchen 19, 22 bzw. 25 vergleicht, stellt man
fest, daß die Derivate vom Poly-alpha-hydroxyacrylat-Typ sehr
viel wirksamer als die handelsüblichen Polyhydroxycarboxylate
sind.
- Patentansprüche -
709835/0640
Claims (1)
- PatentansprücheVerfahren zur Stabilisierung von zum Bleichen verwendeten
Lösungen von Peroxidverbindungen, dadurch gekennzeichnet , daß man als Stabilisator wenigstens
ein Polymerisat verwendet, das von einer alpha-Hydroxyacrylsäure abstammt und das Einheiten der folgenden Formel enthält:OHC R,COOMworin R,, undWasserstoff oder eine gegebenenfalls durch eine Hydroxylgruppe oder ein Halogenatom substituierte,
1 bis 3 Kohlenstoffatome enthaltende Alkylgruppe darstellen, wobei R^ und R~ gleich oder verschieden sein können, und worin M ein Alkalimetallatom, ein Wasserstoffatom oder eine Ammoniumgruppe darstellt.2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymerisat ein Homopolymerisat ist.3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß M ein Alkalimetallatom darstellt.4-. Verfahren nach Anspruch 3» dadurch gekennzeichnetdaß M ein Natriumatom darstellt.Verfahren nach Anspruch 4-, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymerisat Natrium-poly-alpha-hydroxyacrylat ist.709835/0640ORIGINAL INSPECTED6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5» dadurch gekennzeichnet , daß die Lösung Wasserstoffperoxid enthält.7. Lösungen von Peroxidverbindungen, erhalten nach einen der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß sie weiterhin eine basische Verbindung enthalten.8. Peroxidhaltige Lösungen nach Anspruch 7> dadurch gekennzeichnet , daß die basische Verbindung Natriumhydroxid ist.9. Verwendung von peroxidhaltigen Lösungen nach einem der Ansprüche 7 oder 8 zum Bleichen von Papierbrei.10. Verwendung von peroxidhaltigen Lösungen nach einem der Ansprüche 7 oder 8 zum Bleichen von Fasern bzw. Fäden und Textilien.7 (K ■■ / 0 ο ί 0
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