DE202016102593U1

DE202016102593U1 - Vorrichtung zum Bearbeiten von Werkstückbögen

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Publication number: DE202016102593U1
Application number: DE202016102593.1U
Authority: DE
Original assignee: Bobst Mex SA
Current assignee: Bobst Mex SA
Priority date: 2016-05-13
Filing date: 2016-05-13
Publication date: 2016-06-10
Anticipated expiration: 2026-05-14
Also published as: BR112018072001A2; PL3455086T3; BR112018072001A8; JP2019521861A; AU2017262424B2; CA3021473A1; CN109414953A; EP3455086A1; KR20190004776A; AU2017262424A1; CA3021473C; ES2943242T3; KR102231811B1; JP6766179B2; US11731383B2; EP3455086B1; WO2017194199A1; US20190152181A1

Abstract

Vorrichtung zum Bearbeiten von Werkstückbögen, insbesondere zum Bearbeiten von Bögen aus Papier, Pappe, oder Kunststoff für Verpackungen, mit einer Bearbeitungsstation, durch die die Werkstückbögen nacheinander transportiert werden, wenigstens einem für die Bearbeitung spezifischen Wechselwerkzeug (2, 10, 18), das gegen den in der Bearbeitungsstation eingeführten Bogen bewegt wird, um den Bogen zu bearbeiten, wenigstens einem vorrichtungsseitigen Halter (11, 19) für das Wechselwerkzeug (2, 10, 18), der zum Ausrichten des Wechselwerkzeugs (2, 10, 18) verstellbar ist, einer zentralen, elektronischen Steuerung (37) zum Steuern der Vorrichtung, wobei die Steuerung (37) einen Speicher zum Ablegen von spezifischen Einstell-Positionsdaten für jedes einzelne spezifische Wechselwerkzeug (2, 10, 18) hat, elektronische, digitale Sensoren (36) zum Bestimmen der aktuellen Position des Halters (11, 19), die mit der Steuerung (37) gekoppelt sind, und mit der Steuerung (37) gekoppelte digitale Anzeigevorrichtungen (38), die die Sollposition und die aktuelle Position des Halters (11, 13) oder mit ihm gekoppelter Teile oder die Relation von Sollposition und aktueller Position für das einzelne spezifische Wechselwerkzeug (2, 10, 18) anzeigen.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bearbeiten von Werkstückbögen, insbesondere zum Bearbeiten von Bögen aus Papier, Pappe oder Kunststoff.
Solche Bögen aus Papier, Pappe (darunter fällt auch Wellpappe) oder Kunststoff werden insbesondere für Verpackungen in mehreren Schritten weiterverarbeitet. In einer Flachbett-Stanzpresse mit anschließender Flachbett-Ausbrechvorrichtung werden beispielsweise mehrere auf demselben Bogen liegende Zuschnitte gestanzt und anschließend herausgetrennt. Die Ausbrechvorrichtung umfasst eine Station, in der der sogenannte „Abfall“ aus dem Bogen herausgetrennt wird, und eine nachfolgende Station, die Nutzentrennstation, in der die einzelnen Zuschnitte aus dem Bogen herausgedrückt und in einem Stapel abgelegt werden. Die Zuschnitte werden in einer weiteren Vorrichtung, die als Faltschachtel-Klebemaschine bezeichnet wird, abschnittsweise geklebt und gefaltet, um eine stabile Box zu erzeugen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung betrifft nicht nur die obigen Flachbett-Stanzpressen und Flachbett-Ausbrechvorrichtungen, sondern auch eine Druckmaschine, mit der die Papier-, Pappe- oder Kunststoffbögen bedruckt oder laminiert werden, sowie Vorrichtungen, in denen die Bögen geprägt werden, um für den Faltprozess Faltlinien in den späteren Zuschnitten zu erzeugen.
Diesen Vorrichtungen gemeinsam ist das Problem, dass für jede Art von Verpackung ein speziell dafür hergestelltes Werkzeug, im Folgenden „Wechselwerkzeug“ genannt, hergestellt werden muss. Bei Flachbett-Stanzvorrichtungen sind dies Platten, an denen Schneidmesser oder Gegenhalter angebracht sind, bei Flachbett-Ausbrechvorrichtungen sind dies Stifte und Gegenhalter, mit denen der Abfall oder der Zuschnitt aus dem Bogen herausgetrennt wird. Solche Vorrichtungen weisen also ein oberes und ein unteres, gleichzeitig auf den zu bearbeitenden Bogen wirkendes Wechselwerkzeug auf.
Bei einer Flachbett-Ausbrechvorrichtung werden beispielsweise folgende Schritte zum Ausrichten von oberem und unterem Wechselwerkzeug durchgeführt. Zuerst wird das untere Wechselwerkzeug in die Vorrichtung eingesetzt, dann wird ein die Vorrichtung durchlaufender Bogen, der in der vorhergehenden Stanzstation geschnitten wurde, in die Ausbrechstation transportiert und dort angehalten. Dann werden die geschnittenen Abschnitte aus dem Bogen herausgetrennt, um die Lage der Öffnungen im unteren Wechselwerkzeug, durch die die ausgeschnittenen Teile dann hindurchbewegt werden müssen, zu den Schneidkanten einzustellen. Schließlich wird das obere Werkzeug eingesetzt und entsprechend zum unteren Werkzeug ausgerichtet. Für dieses Ausrichten muss die Bedienperson teilweise in die Vorrichtung hineinklettern, um die unterschiedlichen Positionen der Teile zueinander in Augenschein zu nehmen, teilweise von oben und von unten. Dies ist zeitaufwendig und anstrengend.
Die Wechselwerkzeuge müssen stets exakt auf den aufgebrachten Druck und auf die Schnittkanten in der vorhergehenden Station ausgerichtet werden. Wenn obere und untere Wechselwerkzeuge vorhanden sind, wie dies beispielsweise beim Stanzen oder beim Auswerfen der Fall ist, so sind diese Werkzeuge ferner exakt zueinander auszurichten. Die Ausrichtung erfolgt manuell, indem die vorrichtungsseitigen Halter für die Wechselwerkzeuge in X- und Y-Richtung sowie in Rotationsrichtung in einer Ebene parallel zur Ebene der zugeführten Bögen über Spindeln, Schrauben, Zahnräder und manuell antreibbare Räder verstellt werden. Die einzelnen Positionen der Halter werden dadurch ermittelt, dass die Position von Teilen der Verstelleinrichtung oder der Halter ermittelt wird und permanent gemessen wird, während eingestellt wird. Hierfür werden mechanische oder mechanisch-digitale Positionsanzeiger eingesetzt, die die Position von verstellbaren Teilen der Halter oder der mit ihnen gekoppelten Verstelleinrichtungen detektieren und anzeigen. Beim Einstellen muss die Bedienperson die Vorrichtung zuerst Probe laufen lassen und dann anhand der Produktionsergebnisse nach Gefühl nachjustieren (trial and error). Dieser Vorgang kann etwa 20 Minuten für eine erfahrene Bedienperson erfordern. Da während eines Tages mehrere unterschiedliche Bögen verarbeitet werden, muss die Vorrichtung mehrfach am Tag eingerichtet werden, was einen erheblichen Produktionsausfall zur Folge hat. Um diesen Produktionsausfall zu minimieren, werden auf den Werkzeugen die optimalen Einstellparameter notiert und die Werkzeuge mit entsprechenden Klebezetteln versehen und so archiviert. Beim erneuten Einbau muss der Halter dann nur auf die vorher bestimmten Positionen eingestellt werden, wie bei einem Koordinatensystem. Dies sorgt für einen erheblichen Zeitgewinn.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Bearbeiten von Werkstückbögen zu verbessern, sodass die Umrüstung noch sicherer und schneller erfolgen kann.
Die Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung zum Bearbeiten von Werkstückbögen, insbesondere zum Bearbeiten von Bögen aus Papier, Pappe oder Kunststoff für Verpackungen, mit
einer Bearbeitungsstation, durch die die Werkstückbögen nacheinander transportiert werden,
wenigstens einem für die Bearbeitung spezifischen Wechselwerkzeug, das gegen den in der Bearbeitungsstation eingeführten Bogen bewegt wird, um den Bogen zu bearbeiten,
wenigstens einem vorrichtungsseitigen Halter für das Wechselwerkzeug, der zum Ausrichten des Wechselwerkzeugs in mehrere Richtungen verstellbar ist,
einer zentralen, elektronischen Steuerung zum Steuern der Vorrichtung,
wobei die Steuerung einen Speicher zum Ablegen von spezifischen Einstell-Positionsdaten für jedes einzelne spezifische Wechselwerkzeug hat,
elektronische, digitale Sensoren zum Bestimmen der aktuellen Position des Halters, die mit der Steuerung gekoppelt sind, und
mit der Steuerung gekoppelte digitale Anzeigevorrichtungen, die die Sollposition und die aktuelle Position des Halters oder mit ihm gekoppelter Teile für das einzelne spezifische Wechselwerkzeug anzeigen.
Die Erfindung nutzt nicht die Wechselwerkzeuge, um an ihnen beispielsweise untrennbar einen Datenspeicher vorzusehen, sondern die ohnehin vorhandene Steuerung der Vorrichtung, um hier die spezifischen, optimalen Einstell-Positionsdaten für jedes einzelne spezifische Wechselwerkzeug abzuspeichern. Die Erfindung benutzt darüber hinaus erstmals elektronische, digitale Sensoren zur Bestimmung der aktuellen Position des Halters und damit des Wechselwerkzeugs, die systembedingt keine mechanischen Teile erfordern, um die Position des sensierten, verstellbaren Teils zu detektieren, wodurch die Anzeigegenauigkeit unabhängig von Verschleiß ist. Diese elektronisch-digitalen Sensoren lassen sich mit der Steuerung koppeln, damit die Steuerung die Einstell-Positionsdaten sozusagen automatisch oder auf Knopfdruck abspeichern kann. Digitale Anzeigevorrichtungen geben dann bei einem späteren Wiedereinbau des zuvor schon einmal optimal ausgerichteten Wechselwerkzeugs nicht nur die Soll-, sondern auch die aktuelle Position des Halters für das einzelne spezifische Wechselwerkzeug an. Die Bedienperson erhält somit sofort alle Daten für jeden Halter, um unmittelbar den Halter auf Sollposition zu bringen. Alternativ zur Angabe der Sollposition und der aktuellen Position kann auch die Relation von Sollposition zu aktueller Position angezeigt werden. Dies ist beispielsweise dadurch möglich, dass die Anzeigevorrichtung neben der mechanischen Betätigung zur Verstellung positioniert ist und die erforderliche Bewegungsrichtung zum Verstellen eines Einstellrades in die Sollposition anzeigt. Bei einem Handrad zur Verstellung einer Spindel beispielsweise kann die Anzeigevorrichtung die Drehrichtung angeben, um zur Sollposition zu kommen, sowie angeben, wenn die Sollposition erreicht ist. Die Vorrichtung kann auch die Position eines Motors/Aktuators steuern, der in einem nicht zugänglichen Teil der Maschine angeordnet ist, sodass die Bedienperson am selben Platz außerhalb der Vorrichtung bleiben kann, während sie die Einstellung der Vorrichtung vornimmt, um so die Umrüstzeit zu reduzieren.
Die Sollposition und die aktuelle Position können beispielsweise nach einem Umschalten an der Anzeigevorrichtung erscheinen. Die bevorzugte Ausführungsform hingegen sieht vor, dass die Anzeigevorrichtungen gleichzeitig die Sollposition und die aktuelle Position anzeigen, um den Soll-Ist-Vergleich im Blick zu haben.
Bevorzugt sind die Sensoren in jeweils einer Sensoreinheit untergebracht, die selbst die Anzeigevorrichtungen aufweist. Da die Sensoren üblicherweise in der Nähe der verstellbaren Teile der manuellen Verstelleinrichtungen positioniert sind, kann die Bedienperson während der Betätigung der jeweiligen Verstelleinrichtung die Anzeige erblicken. Darüber hinaus ist es auch baulich vorteilhaft, wenn möglichst wenig zu verbauende Teile vorgesehen sind. Eine bauliche Einheit aus Anzeigevorrichtung und Sensor reduziert den Aufwand. Die Anzeigevorrichtungen in der Sensoreinheit erhalten jedoch die Daten über die Steuerung der Vorrichtung und damit zentral. So kann es nicht vorkommen, dass die Bedienperson in Sensoreinheiten abgespeicherte Daten versehentlich unterschiedlich zuordnet, d. h. für ein Verstellrad versehentlich Daten für ein anderes Wechselwerkzeug abruft.
Die Koppelung zwischen den Sensoren, Anzeigevorrichtungen und Sensoreinheiten mit der Steuerung erfolgt insbesondere kabelgebunden, kann aber auch kabellos ausgeführt sein.
Wie bereits erwähnt, können die Sensoren an den zugeordneten Haltern oder zugeordneten Verstelleinrichtungen angeordnet sein, beispielsweise an Antriebsspindeln, oder an von den Verstelleinrichtungen angetriebenen Teilen.
Die Achsen oder Spindeln der Verstelleinrichtungen verlaufen beispielsweise durch die Sensoren hindurch, um optimale Abstände zwischen den sich relativ zueinander bewegenden Teilen zu haben, was die Messgenauigkeit erhöht.
Der Halter ist üblicherweise in einer Ebene, die parallel zur Bogenebene liegt, in zwei senkrecht zueinander liegenden Richtungen verstellbar gelagert, also in X- und Y-Richtung, und in dieser Ebene auch drehbar.
Als Halter kann eine rotierbare und in zwei zueinander senkrecht liegenden Richtungen verstellbare Werkzeugaufnahme in Form von Führungen verwendet werden. Diese Werkzeugaufnahme kann auch ausziehbar sein, um einen guten Zugang beim Auswechseln des Wechselwerkzeugs zu ermöglichen.
Ein aus der Station seitlich, d. h. seitlich zur Transportrichtung der Bögen, ausfahrbarer Schlitten optimiert den schnellen Wechselvorgang.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat ihre Vorteile insbesondere bei solchen Maschinen, die obere und untere Wechselwerkzeuge mit einem zugeordneten oberen und einem zugeordneten unteren Halter besitzen. Zwischen dem oberen und dem unteren Wechselwerkzeug liegt der zu bearbeitende Bogen, welcher vom oberen und vom unteren Wechselwerkzeug bearbeitet wird, sodass beide Wechselwerkzeuge sehr exakt zueinander ausgerichtet werden. Ein Beispiel für eine solche Vorrichtung ist eine Stanzvorrichtung oder eine Ausbrechvorrichtung.
Die Wechselwerkzeuge sind insbesondere Platten, in der Praxis meist Holzplatten, mit individuell angebrachten, vorstehenden Bearbeitungswerkzeugen wie Schneidwerkzeugen oder Halte- oder Ausbrechstiften.
Die Vorrichtung ist insbesondere eine Flachbett-Stanzvorrichtung, eine Flachbett-Ausbrechvorrichtung, die nach der Stanzvorrichtung positioniert ist, eine Bogendruckvorrichtung, eine Prägevorrichtung oder eine Faltschachtel-Klebevorrichtung. Sämtliche dieser Vorrichtungen benötigen sehr viel Einstellaufwand bei neuen zu bearbeitenden Bögen.
Die nachfolgenden Zeichnungen zeigen eine Variante der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
1 zeigt eine Vorrichtung in Form einer Ausbrechstation zur Trennung von Stanzabfällen oder von Zuschnitten aus einem Bogen, und
2 zeigt einen Halter in Form eines Schieberahmens für die Vorrichtung nach 1, in den verschiedene Wechselwerkzeuge einsetzbar sind.
In 1 ist eine Vorrichtung, genauer gesagt eine Station einer sogenannten Flachbettstanzpresse in Form einer Ausbrech- oder Nutzentrennstation dargestellt. Hierbei werden Papier-, Karton-, Wellpappe- oder Kunststoffbögen, die bedruckt oder bedruckt und kaschiert sind, nach dem Stanzen in Förderrichtung A hindurchtransportiert. Die gezeigte Bearbeitungsstation ist nur eine von mehreren unmittelbar aneinander anschließenden Stationen.
In der Vorrichtung ist ein oberes Wechselwerkzeug 2 mit einem sogenannten Ausbrechbrett 3, an dem Ausbrechstifte 4 angebracht sind und nach unten abstehen, vorhanden.
Das obere Wechselwerkzeug 2 wird an einem vorrichtungsseitigen, vereinfacht dargestellten Halter 5 für die zu bearbeitende Charge lösbar befestigt. In der dargestellten Ausführungsform ist ein Halter in Form eines seitlich ausfahrbaren Schlittens oder Schieberahmens vorgesehen, an dem das Ausbrechbrett 3 befestigt ist. Dieser Schlitten ist aber nur optional vorhanden.
Ein optional vorgesehenes unteres Wechselwerkzeug 10 ist an einem unteren Halter 11 ebenfalls in Form eines seitlich ausfahrbaren Schlittens temporär befestigt. Das Wechselwerkzeug 10 umfasst ein Brett, von dem nach oben ragende Teleskopstifte 17, die zu den Ausbrechstiften 4 fluchten, abstehen.
Optional kann ein weiteres unteres Wechselwerkzeug 18, hier eine Ausbrechplatte zwischen den Wechselwerkzeugen 2, 10 vorhanden sein, welche Öffnungen aufweist, die in Geometrie und Größe auf die Stanzabfälle ausgerichtet sind und unmittelbar unter den herauszutrennenden Stanzabfällen des darauf liegenden Bogens liegen. Beim Trennen fährt das Werkzeug zu, sodass das obere Wechselwerkzeug 2 nach unten und das Wechselwerkzeug 10 nach oben fährt, sodass zwischen den Stiften 4, 17 die Stanzabfälle geklemmt und anschließend durch die Öffnungen in der Ausbrechplatte nach unten ausgestoßen werden. Auch das Wechselwerkzeug 18 ist an einem verstellbaren Halter angebracht.
Für Bogen unterschiedlichen Formats oder unterschiedlicher Zuschnitte sind stets eigene, spezifische Wechselwerkzeuge 2, 10, 18, aber auch unterschiedliche Ausbrechplatten notwendig.
Die Wechselwerkzeuge 2, 10, 18 müssen in ihre rahmenartigen Schlitten eingesetzt, in die Vorrichtung eingefahren und dort exakt zueinander und zum Bogen ausgerichtet werden.
Dies erfolgt beispielsweise anhand des in 2 dargestellten Halters. Dieser Halter 5 ist für das obere Wechselwerkzeug 2 vorgesehen, wobei ein entsprechender Halter jedoch auch für die unteren Wechselwerkzeuge 10, 18 vorhanden ist.
Im Folgenden wird nur auf die wesentlichen Bestandteile dieses Halters 5 eingegangen, Details hierzu können der DE 601 14 704 T2 entnommen werden, die den mechanischen Aufbau des Halters beschreibt.
Der Halter 5 umfasst zwei in Transportrichtung A verlaufende Träger 20, 21, an denen unterseitig Querträger 22, 23 befestigt sind. Damit ist eine Trägerstruktur gebildet, an der eine zur Trägerstruktur bewegliche vordere Führung 24 sowie eine etwas verdeckt dargestellte hintere Führung 25 verstellbar angebracht sind. Die vordere Führung 24 hat eine Aufnahmenut 26, die sich über im Wesentlichen die gesamte Länge der Führung 24 erstreckt. Die hintere Führung 25 hat eine entsprechende, der Nut 26 zugewandte Nut, die nicht zu sehen ist. Die Führungen 24, 25 lassen sich über Zahnstangen, Gestänge und Spindeln in einer Ebene parallel zur Ebene des darunter liegenden Bogens beliebig verstellen, nämlich in X-Richtung (Richtung des bewegten Bogens), in Y-Richtung, d. h. quer zur X-Richtung, sowie in Rotationsrichtung R. Darüber hinaus lässt sich der Abstand der Führungen 24, 25 über eine manuelle Verstelleinrichtung 27 ändern.
Weitere manuelle Verstelleinrichtungen 28, 29 und 30 dienen dazu, die Führungen 24, 25 in X-, Y- und Rotationsrichtung R auszurichten.
An die Verstelleinrichtungen 27–30 sind Sensoreinheiten 31–34 angekoppelt, mit denen die jeweilige Position detektiert wird. Hierbei kann die Sensoreinheit 31–34 die entsprechende Führung 24, 25 oder damit verbundene, mitbewegte Teile abtasten und deren Lage detektieren, oder wie im Fall der Sensoreinheiten 32–34, die Lage der Verstelleinrichtungen 28 bis 30 detektieren, sodass hierdurch ein Rückschluss auf die entsprechende Position der Führungen 24, 25 möglich ist.
Im vorliegenden Fall verlaufen Achsen oder Spindeln 35 durch die Sensoreinheiten 32–34 hindurch. Nur symbolisch ist eine der Achsen oder Spindeln mit einem Bezugszeichen, hier dem Bezugszeichen 35, versehen.
Symbolisch ist ferner eine der Sensoreinheiten 32–34 vergrößert dargestellt. Im Inneren der Sensoreinheiten 31–34 ist ein oder sind mehrere Sensoren 36 untergebracht, die das von der Verstelleinrichtung 27–30 bewegte Teil bezüglich dessen Lage detektiert.
Die Sensoren 36, allgemeiner gesagt, sämtliche Sensoreinheiten 31–34, sind mit der zentralen Steuerung 37 (siehe 1) gekoppelt, entweder über eine entsprechende Verdrahtung oder per Funk.
Eine digitale Anzeigevorrichtung 38 ist Teil jeder Sensoreinheit 31–34 und ist zumindest über die Steuerung 37 mit dem zugeordneten Sensor 36 der Sensoreinheit 31–34 elektronisch gekoppelt.
Die digitale Anzeigevorrichtung 38 gibt die aktuelle Position, die vom zugeordneten Sensor 36 detektiert wird (in 2 obere Zeile), sowie eine optimale Sollposition (in 2 untere Zeile) an.
Die Vorrichtung ermöglicht es, der Bedienperson anzuzeigen, in welcher Weise er das Handrad (und wie viele Umdrehungen nötig sind, damit die augenblickliche der Zielposition entspricht) drehen muss, um die gewünschte Position zu erreichen, aber auch den mechanischen Schlupf zu eliminieren, durch Drehen des Handrads auf die im Display angezeigte Weise. Dieses Verfahren sorgt dafür, dass das Handrad weiter als von der Bedienperson erwartet gedreht wird oder in die Gegenrichtung und dann zurück gedreht werden muss, um den Schlupf zu eliminieren. Jede Einrichtung hat ein spezifisches Verfahren: von rechts nach links oder links nach rechts, abhängig von der mechanischen Koppelung zwischen Halter und dem die Bewegung hervorrufenden Teil. Wenn die Bedienperson diesen Bewegungsvorgaben der Steuerung nicht folgt, erhält er kein grünes Licht und das Einrichten ist nicht abgeschlossen.
Die Sollposition ist die optimale Position zur gewünschten optimalen Ausrichtung des eingesetzten, spezifischen Wechselwerkzeugs 2, 10 oder 18 für den spezifischen, zu bearbeitenden Typ von Bogen.
Nach dem optimalen Einrichten wird durch Betätigen einer Bedieneinheit 39 an der zentralen Steuerung 37 der vom Sensor 36 ermittelte Wert in einem Speicher der Steuerung 37 abgelegt. Ferner kann über die Bedieneinheit 39 eine Bezeichnung für den Arbeitsauftrag, die Wechselwerkzeuge 2, 10, 18 oder den zugeordneten Bogen in der Steuerung hinterlegt werden.
Beim späteren Wiedereinbau der Wechselwerkzeuge 2, 10, 18 ruft die Bedienperson nur die entsprechenden Daten in der Steuerung 37 ab, beispielsweise durch Aufruf der Bezeichnung für den Arbeitsauftrag (auch „Rezept“ genannt), die Wechselwerkzeuge 2, 10 oder den entsprechenden Bogen.
Die abgespeicherten Sollpositionen werden in der jeweiligen Anzeigevorrichtung 38 angegeben, darüber hinaus auch die aktuelle Position des Halters 5, genauer gesagt hier der entsprechenden Verstelleinrichtung 27–30. Da über die Verstelleinrichtungen 27–30 aber die Position des Halters 5 und damit des Wechselwerkzeugs 2 festgelegt ist, bestimmt die Position der Verstelleinrichtung 27–30 direkt auch die Position des Halters, hier der Führungen 24, 25.
Die Bedienperson muss dann nur noch über die Verstelleinrichtungen 27–30 die aktuelle Position an die Sollposition anpassen.
Die elektronischen, digitalen Sensoren 36 erlauben eine unmittelbare elektronische Koppelung an die Steuerung 37, beispielsweise über ein Bussystem.
Natürlich könnte auch eine zentrale Anzeige an der oder im Bereich der Steuerung 37 vorgesehen sein, die sämtliche Einstell-Positionsdaten, die aktuellen Positionen als auch die Sollpositionen, wiedergibt. Die Anzeigevorrichtungen 38 an den Verstelleinrichtungen sind ergonomisch jedoch vorteilhafter.
Die Vorrichtung reduziert die Einrichtzeit von 20 Minuten auf mehrere Sekunden bis wenige Minuten, was sich bei mehreren Umrüstungen am Tag in deutlich höhere Produktionszeiten der Vorrichtung niederschlägt. Obwohl die entsprechende Vorrichtung als Ausbrechvorrichtung erläutert ist, kann ihr Prinzip entsprechend angepasst auch für Flachbett-Stanzvorrichtungen, Druckvorrichtungen, Prägevorrichtungen oder Faltschachtel-Klebevorrichtungen verwendet werden.
Die Vorrichtung kann auch Textnachrichten im Display anzeigen. Die Vorrichtung kann während der Maschinenoperation ausgeschaltet werden, um Energie zu sparen.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 60114704 T2 [0032]

Claims

Vorrichtung zum Bearbeiten von Werkstückbögen, insbesondere zum Bearbeiten von Bögen aus Papier, Pappe, oder Kunststoff für Verpackungen, mit einer Bearbeitungsstation, durch die die Werkstückbögen nacheinander transportiert werden, wenigstens einem für die Bearbeitung spezifischen Wechselwerkzeug (2, 10, 18), das gegen den in der Bearbeitungsstation eingeführten Bogen bewegt wird, um den Bogen zu bearbeiten, wenigstens einem vorrichtungsseitigen Halter (11, 19) für das Wechselwerkzeug (2, 10, 18), der zum Ausrichten des Wechselwerkzeugs (2, 10, 18) verstellbar ist, einer zentralen, elektronischen Steuerung (37) zum Steuern der Vorrichtung, wobei die Steuerung (37) einen Speicher zum Ablegen von spezifischen Einstell-Positionsdaten für jedes einzelne spezifische Wechselwerkzeug (2, 10, 18) hat, elektronische, digitale Sensoren (36) zum Bestimmen der aktuellen Position des Halters (11, 19), die mit der Steuerung (37) gekoppelt sind, und mit der Steuerung (37) gekoppelte digitale Anzeigevorrichtungen (38), die die Sollposition und die aktuelle Position des Halters (11, 13) oder mit ihm gekoppelter Teile oder die Relation von Sollposition und aktueller Position für das einzelne spezifische Wechselwerkzeug (2, 10, 18) anzeigen.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzeigevorrichtungen (38) gleichzeitig die Sollposition und die aktuelle Position anzeigen.
Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoren (36) jeweils in einer Sensoreinheit (31–34) untergebracht sind, wobei jede Sensoreinheit (31–34) selbst eine Anzeigevorrichtung (38) zum Anzeigen der Sollposition und der aktuellen Position aufweist.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoren (36) an den zugeordneten Haltern (11, 19), den zugeordneten Verstelleinrichtungen (27–30) oder von den Verstelleinrichtungen (27–30) angetriebenen Teilen angeordnet sind.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass manuelle Verstelleinrichtungen (27–30) zum Einstellen des Halters (11, 19) vorgesehen sind.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich ein von dem Sensor (36) detektiertes, bewegliches Teil, insbesondere eine Achse oder Spindel der zugeordneten Verstelleinrichtung (27–30) durch die Sensoreinheit (32–34) hindurch erstreckt.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Halter (11, 19) in einer Ebene, die parallel zur Bogenebene liegt, in zwei senkrecht zueinander liegenden Richtungen (X, Y) verstellbar und in der Ebene drehbar ist.
Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Halter (11, 19) eine rotierbare und in zwei zueinander senkrecht liegenden Richtungen verstellbare Werkzeugaufnahme in Form von Führungen (24, 25) aufweist.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Halter (11, 19) ein aus der Station seitlich ausfahrbarer Schlitten ist.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein oberes und ein unteres Wechselwerkzeug (2, 10, 18) und ein zugeordneter oberer und ein zugeordneter unterer Halter (19, 11) vorgesehen sind, zwischen denen der zu bearbeitende Bogen liegt, welcher vom oberen und vom unteren Wechselwerkzeug (2, 10, 18) bearbeitet wird.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wechselwerkzeuge (2, 10, 18) Platten mit individuell angebrachten, vorstehenden Bearbeitungswerkzeugen sind.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Flachbett-Stanzvorrichtung, eine Flachbett-Ausbrechvorrichtung, eine Bogendruckvorrichtung, eine Prägevorrichtung oder eine Faltschachtel-Klebevorrichtung ist.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung (37) so ausgebildet ist, dass als Relation von Soll- und aktueller Position die erforderliche Richtung der Betätigung von Verstelleinrichtungen (27–30) und/oder der Betätigungsweg angezeigt werden.