CH657090A5 - Vorrichtung zum bearbeiten von werkstoffbogen, insbesondere von kartonbogen zur herstellung von faltschachteln. - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bearbeiten eines Werkstoffbogens, insbesondere für Kartonbogen zur Herstellung von Faltschachteln, mit einer diesen tragenden Stanzplatte als Matrize eines zugeordneten Stanzwerkzeuges mit Schliessrahmen.
Zur Bearbeitung von Werkstoffbogen der oben erwähnten Art werden üblicherweise Bogenstanzmaschinen verwendet, in welche eine Stanzplatte mit aufkaschiertem Zurichtebogen eingebracht wird, die in der Bogenstanzmaschine bzw. im Stanzautomaten mit der Stanzform bzw. dem Stanzwerkzeug, in Berührung kommt. Im Stanzautomaten müssen vor dem eigentlichen Produktionsvorgang während eines Einzelhubes Linien der Messer und Biegelinien auf den Zurichtebogen markiert und anschliessend am Zurichtebogen Matrizenzonen hergestellt werden, die dann dem eine Patrize darstellenden Stanzwerkzeug gegenüberliegt.
Auch ist es bekannt, den zur Erzeugung der Matrize un-erlässlichen Zurichtevorgang mittels einer sogenannten Nylonprintplatte durchzuführen, die ihrerseits ebenfalls ausschliesslich in der Bogenstanzmaschine selbst fixiert werden kann.
In beiden geschilderten Fällen liegt die für die Abdrückzurichtung benötigte Betriebszeit bei 30 bis 45 Minuten — diese sehr lange Zeitspanne Iässt erkennen, in welch kostenträchtigem Masse die Bogenstanzmaschine hierdurch dem eigentlichen Stanzvorgang entzogen wird.
Angesichts dieser Gegebenheiten hat sich der Erfinder das Ziel gesetzt, eine Vorrichtung der eingangs erwähnten Art zu schaffen, welche es ermöglicht, das Abdrücken der Zurichtebogen ohne Minderung der Stanzzeiten der Bogenstanzmaschine durchzuführen, wobei die erfindungsgemässe Vorrichtung zum Zwecke der Nachrüstung problemlos bereits auf dem Markt befindlichen Stanzwerkzeugen bzw. Stanzautomaten zugeordnet werden soll.
Die Lösung deiser Aufgabe wird dadurch erzielt, dass die Stanzplatte der Tischplatte eines Gestells aufliegt, das sowohl seitliche Werkzeughalter zur lösbaren Aufnahme des parallel zur Tischplatte verlaufenden Schliessrahmens als auch wenigstens eine die Tischplatte in Abstand übergreifende sowie über dieser verfahrbar angebrachte Führungsbahn
— für einen zu deren Fahrrichtung quer laufenden — Schlitten aufweist, der mit zumindest einem vertikal bewegbaren und zur Tischplatte gerichteten Druckorgan versehen ist. Letzteres wird nach einer Ausführungsform der Erfindung von einem an der Unterseite des Schlittens vorgesehenen Stempel eines Druckzylinders gebildet.
Dank dieser Massgaben kann nun eine für den eigentlichen Herstellungsprozess zu reparierende Stanzplatte der Bogenstanzmaschine eingespannt und ihr das bereits fertige Stanzwerkzeug zugeordnet werden; mittels des in zwei horizontalen Koordinaten ortsveränderlichen und vertikal bewegbaren Druckorgans oder Stempels vermag man eine beabsichtigte Abdrückstelle sehr genau anzufahren, also nur dort Abdrücke herzustellen, wo diese zur anschliessenden Führung einer Fräse unbedingt erforderlich sind. Es ist nicht mehr notwendig, das gesamte Stanzwerkzeug als Patrize auf die Hartkartonplatte zu drücken, was sowohl niedrigere Drücke erlaubt als auch zu einem geringeren Verschleiss führt.
Im Rahmen der Erfindung ist es sogar möglich, den gesamten Abdruckvorgang durch Rechner zu steuern, also einzelne Abdrückzonen vorher zu bestimmen.
Zur Anpassung der erfindungsgemässen Vorrichtung an das jeweils gewünschte Abdruckformat ist auf der Tischplatte wenigstens eine seitliche Backe verfahrbar sowie stufenlos festlegbar angeordnet, die zudem parallel zu einer von zweien die Tischplatte nach oben hin überragenden Seitenschenkel verschiebbar — gegebenenfalls mittels wenigstens einer Führungsachse in Führungsbohrungen jenes Seitenschenkels
— geführt ist.
Da nicht nur das Format der Stanzplatte wechselt sondern auch die Art des Stanzwerkzeuges, hat es sich als günstig erwiesen, Adapter zur Verbindung von Stanzwerkzeug
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und Vorrichtung vorzusehen, wobei bevorzugt der eine Seitenschenkel diese Werkzeughalter aufweist und der andere Seitenschenkel bzw. jene Backe mit Schliessorganen für den Schliessrahmen versehen ist, der durch diese Schliessorgane in gewünschter Position verklemmt wird.
Die Führungsbahn für den Schlitten des Stempels wird bevorzugt von einem als Brücke ausgebildeten Profilträger angeboten, der beidseits mit Laufrollen in Bahnen der Seitenschenkel lagert. Diese Bahnen können beispielsweise durch einander zugekehrte Nuten gebildet werden, in denen die Laufrollen durch Wangen des Profilträgers bzw. der Brücke geführt sind.
Zur Gewährleistung eines Parallellaufes jener Brücke greifen daran beidends vorgesehene Zahnräder in für diese Bahnen bildende Rasten ein; als letztere können etwa die Zwischenräume fahrradkettenartiger Aufsätze Verwendung finden.
Die Vorrichtung erlaubt es nun, ausserhalb der Stanzautomaten die für diese erforderlichen Matrizen mit Formaten von 720 x 1020 mm bis 1020 x 1420 mm herzustellen, weshalb im Rahmen der Erfindung die sogenannten Anschläge für die unterschiedlichen Schliessrahmen austauschbar sind.
Eine Verbesserung dieser Vorrichtung betrifft deren Einsatz beim Abdrücken grösserflächiger Zonen oder Partien. Hierzu wird erfindungsgemäss vorgeschlagen, das Druckorgan als Rollkörper auszugestalten, dessen Umfang streifenartige Abdruckzonen einer Breite bestimmt. Nach einem weiteren Merkmal dieser Erfindung ist zudem der Rollkörper um eine Achse drehbar in einem auf- und abbewegbaren Lager angeordnet; letzteres kann Teil eines Hubkolbens sein und so beliebig abgehoben und zum Abrollen des Umfangs aufgedrückt werden.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung; diese zeigt in:
Fig. 1: eine Schrägsicht auf eine Vorrichtung zur Bearbeitung von Kartonbogen für die Herstellung von Faltschachteln;
Fig. 2: den vergrösserten und überhöhten Querschnitt durch einen Teil der Fig. 1 etwa nach deren Linie II—II;
Fig. 3: eine Darstellung gemäss Fig. 2 in geänderter Lage von Einzelteilen;
Fig. 4: eine Schrägsicht auf ein vergrössertes Detail.
Eine Vorrichtung 1 zum Bearbeiten nicht wiedergegebener Kartonbogen zur Herstellung von Faltschachteln od.dgl. weist zwischen jochartig ausgebildeten Seitenschenkeln 2 mit Beinen 3 eine Tischplatte 4 auf, über der eine parallel zu jenen Seitenschenkeln 2 verschiebliche Formatschiene 5 einer Höhe i angeordnet ist. Letztere ist mit Führungsachsen 6, welche Führungsbohrungen 7 des benachbarten Seitenschenkels 2 durchsetzen, sowie mit einem Handrad 8 zur Durchführung des horizontalen Verstellvorganges versehen.
In einem Abstand a von der Oberseite 9 der Formatschiene 5 sind in die Innenseiten 10 beider Seitenschenkeln 2 einander zugekehrte horizontale Führungsnuten 11 eingeformt, in denen Rollen 12 einer Laufbrücke 13 aus einem T-Träger 14 und endwärtigen Wangen 15 laufen.
Die Laufbrücke 13 kann dank eines Handgriffes 16 in Pfeilrichtung x verschoben werden, wobei in beidseits aufliegende Fahrradketten 17 eingreifende Zahnräder 18 der Laufbrücke 13 deren Parallelführung gewährleisten.
Die untere Gurtplatte 20 des Trägers 14 bietet beidseits von dessen Profilsteg 19 obere Laufflächen 21 für einen
Schlitten 22 an, der mittels einer — an einem Stab 23 des Schlittens 22 angreifenden — Seil- oder Kettenschlaufe 24 bei Betätigung eines Steuerrades 25 in Pfeilrichtung y bewegt werden kann.
5 Vom Schlitten 22 ragt der Kolben eines Hydraulikzylinders 26 mit Stempelkopf 27 abwärts und weist damit zu einer auf der Tischplatte 4 festliegenden Stanzplatte 30 hin, die aus Stahl besteht und auf ihrer Oberfläche eine aufkaschierte Hartkartonplatte 29 einer beispielsweisen Höhe von 0,6 mm 10 als Zurichtebogen trägt. Auf der Stanzplatte 30 lastet in Be-triebszustand gemäss Fig. 1 ein Schliessrahmen 31, der durch nicht dargestellte Hubelemente über einen Griffhebel 32 vertikal (Pfeil z) bewegt sowie durch Klemmhebel 33 in unterer Drucklage festgelegt werden kann. Dieser Schliessrahmen 31 15 umgibt fest eine Formplatte 34 als Stanzform, in der das Faltschachtelmuster vorgesehen ist, die also Messer 35 für spätere Schnittlinien 36 sowie Stanzorgane 37 für Biegelinien 38 trägt. Beidseits der Messer 35 und Stanzorgane 37 sind als Distanzhalter 39 Gummipuffer erkennbar.
20 Ist eine derartige Stanzplatte 30 zwischen Tischplatte 4 sowie dem in Werkzeughaltern 40 geführten Schliessrahmen 31 — nach dem Einstellen des Zurichteformats durch Justierung der Formatschiene 5 — festgelegt und durch eine Lage Pauspapier 41 sowie einen Schonbogen 42 abgedeckt, wird 25 die Stanzform 34 so aufgesetzt, dass deren Messer 35 und Stanzorgane 37 dank jenes Pauspapiers 41 auf dem Zurichtebogen 29 Abdrücke erzeugen.
Nunmehr kann das Werkzeug 44 aus Schliessrahmen 31 und Formplatte 34 entfernt und in eine zugeordnete — in 30 der Zeichnung — nicht wiedergegebene — Bogenstanzmaschine mit entsprechend positionierten Werkzeughaltern überführt sowie der Zurichtebogen 29 zur Matrize verarbeitet werden; die Abdruckstellen für die Biegelinien 38 — welche dank des Stempelkopfes 27 nur bereichsweise erzeugt 35 werden können — werden dann verbunden, der Zurichtebogen 29 kann — wie dies in Fig. 3 bei 45 zu einem Stanzvorgang in der Bogenstanzmaschine angedeutet — bis auf die Biegelinienzonen entfernt werden. Letztere sind dann Matrizenteile für einen zu verformenden Kartonbogen 46. 40 Wie bereits gesagt, werden nach dem Justieren des Werkzeugs 44 in der Vorrichtung mittels des verfahrbaren Stempelkopfes 27 partiell Abdrücke erstellt und bei einer sogenannten Nyloprintzurichtung -entsprechend zur Bogenstanzmaschine erforderliche — Lochstanzungen für das ge-45 naue Positionieren von Registerbolzen, was es ermöglicht, derartige Nyloprintplatten ausserhalb der Maschine zu fixieren.
Die in zwei Koordinaten x, y mögliche horizontale Bewegung des Stempelkopfes 27 sowie dessen Hub in Pfeilrich-50 tung z kann von einem nicht angedeuteten Rechner bestimmt werden, der ein Netz von Abdruckstellen in der geringstnötigen Anzahl — energie- und zeitsparend — ansteuert.
Fig. 4 lässt eine besondere Ausgestaltung 27a jenes Stem-55 pelkopfes an einem Hubkolben 60 erkennen, der in Pfeilrichtung z bewegbar sowie in den Richtungen x, y mittels des hier nicht verdeutlichten Schlittens 22 verfahrbar ist. In einem U-förmigen Gabellager 61 des Hubkolbens 60 lagert an einem Achsbolzen 62 eine Druckrolle 63, deren Umfang 64 6o die beschriebene Funktion des Stempelkopfes übernimmt und dabei auf jeweils einem Fahrstreifen 70 einer Rollenbreite e abrollen kann; Fig. 4 verdeutlicht, dass hier Fahrstreifen 70 neben Fahrstreifen 70 partiell abgedrückt zu werden vermag.
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3 Blatt Zeichnungen
Claims (10)
1. Vorrichtung zum Bearbeiten eines Werkstoffbogens, insbesondere für Kartonbogen zur Herstellung von Faltschachteln, mit einer diesen tragenden Stanzplatte als Matrize eines zugeordneten Stanzwerkzeuges mit Schliessrahmen, dadurch gekennzeichnet, dass die Stanzplatte (30) der Tischplatte (4) eines Gestells (2 bis 4) aufliegt, das sowohl seitliche Werkzeughalter (33,40) zur lösbaren Aufnahme des parallel zur Tischplatte verlaufenden Schliessrahmens (31) aufweist als auch wenigstens eine die Tischplatte in Abstand übergreifende sowie über dieser verfahrbar angebrachte Führungsbahn (13,20) für einen zu deren Fahrrichtung (x) quer laufenden Schlitten (22), der mit zumindest einem vertikal bewegbaren und zur Tischplatte gerichteten Druckorgan (27, 63) versehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckorgan von einem Rollkörper (63) gebildet ist, dessen Umfang streifenartige Abdruckzonen (70) bestimmt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckorgan um eine Achse (62) drehbar in einem auf- und abbewegbaren Lager (61) angeordnet und letzteres gegebenenfalls Teil eines Hubkolbens (60) ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Tischplatte (4) wenigstens eine seitliche Backe (5) verfahrbar sowie stufenlos festlegbar angeordnet sowie die seitliche Backe gegebenenfalls parallel zu einem die Tischplatte nach oben hin überragenden Seitenschenkel (2) verschiebbar geführt ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Backe (5) mit wenigstens einer Führungsachse (6) versehen und diese im Seitenschenkel (2) geführt ist, wobei gegebenenfalls die Backe Schliessorga-ne (33) oder Werkzeughalter (40) für den Schliessrahmen (31) aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsbahn (20) an einem Profilträger (14) als Brücke angebracht ist, der beidseits mit Laufrollen (12) in Bahnen (11) von Seitenschenkeln (2) lagert, wobei gegebenenfalls die Bahnen der Seitenschenkel von einander zugekehrten Nuten gebildet und in diesen die Laufrollen durch Wangen (15) des Profilträgers geführt sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitten (22) gegebenenfalls unter Zwischenschaltung von Rollen oder Gleitorganen auf einer Gurtplatte (20) des Profilträgers (14) geführt und mit einem bewegbaren Förderstrang (24) verbunden ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckorgan (27) an der Unterseite des Schlittens (22) als Stempel (27) eines Druckzylinders (26) ausgebildet ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Brücke (14) beidends mit Zahnrädern (18) versehen ist, die mit Rastorganen (17) der Seitenschenkel (2) kämmen.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass Brücke (14) und/oder Stempel (27) mit einem Rechner als Steuerorgan verbunden ist/sind.
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