DE19951915A1 - Richtantrieb - Google Patents
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Abstract
Ein Richtantrieb (10), insbesondere zum schnellen Ausrichten der gabelförmigen Schwenkhalterung (19) eines Abschußbehälters (12) für Splittergranaten zur Abwehr eines angreifenden Flugkörpers, soll bei präziser gleichzeitiger Azimut- und Elevationsverstellung für besonders hohe Dynamik seines Richtvorganges trotz großen Gewichts des mit den Splittergranaten bestückten Abschußbehälters (12) ausgelegt werden. Dafür werden die Stellmotore (13, 14) von der Schwenkhalterung (19) fort, gegen Splittereinwirkung geschützt, stationär in einem objektfesten Unterbau (15) verlegt, von wo aus sie mit einem im Unterbau (15) verdrehbar gelagerten Tragring (18) für die Schwenkhalterung (19) in Drehverbindung stehen. Der koaxial zur Azimutachse (17) ebenfalls stationär in den Unterbau (15) eingesetzte Elevations-Stellmotor (13) ist mit einem translatorisch wirkenden Abtrieb (23) ausgestattet, der über eine im wesentlichen konzentrisch zur Azimutachse (17) sich erstreckende und vorzugsweise um diese verdrehbare Stützstange (22) die Elevation des Abschußbehälters (12) bestimmt. So wird das erforderliche Drehmoment für die Ausrichtung des Abschußbehälters (12) wesentlich verringert, weil die schweren Stellmotore (13, 14) unbeweglich im Unterbau (15) angeordnet sind und dort träge Reaktionsmassen bilden. Zwischen diesem und der Schwenkhalterung (19) gibt es nur noch eine Azimut-Schnittstelle in Form dessen Tragringes (18), der über ein Momentenlager (26) definiert, also spielfrei dem ...
Description
Die Erfindung betrifft einen Richtantrieb gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ein derartiger Richtantrieb ist aus der US 5,661,254 A zum Ausrichten eines Abschußbehälters
nach Azimut und Elevation bekannt, um zum aktiven Schutz eines mobilen oder stationären
Objektes aus dem darauf oder in dessen Nähe montierten Behälter einem angreifenden Flug
körper Splittergranaten entgegen zu feuern. Ein lafettenähnlicher Unterbau trägt eine azimutal
einstellbare Schwenkhalterung für den darin kippbaren Abschußbehälter, die ihrerseits für diese
beiden Richtbewegungen mit zwei quer zueinander orientierten Stellmotoren bestückt ist. We
gen der sehr schnell zu beschleunigenden und abzubremsenden großen Massen des - ibs. zu
Beginn eines Gefechts mit mehreren Splittergranaten bestückten, also schweren - Abschußbe
hälters müssen die Stellmotore auf raschen Hochlauf bei großem Drehmoment und rasches
Abbremsen bei großem Haltemoment ausgelegt sein, was eine große magnetisch wirksame
Masse, also schwere Stellmotore bedingt. Das ist besonders kritisch in Hinblick auf unver
meidbare Getriebelose in den rotierenden Momentenübertragungen von den Stellmotoren ei
nerseits zum Verdrehen und andererseits zum Verschwenken des Abschußbehälters. Das Er
fordernis, diese sehr großen Massen bewegen zu müssen, läuft aber der Forderung nach einer
raschen und zielsicheren Ausrichtung des Abschußbehälters zuwider.
In Erkenntnis dieser Gegebenheiten liegt vorliegender Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen
Richtantrieb gattungsgemäßer Art anzugeben, der auf solche kritischen Anforderungen opti
miert ist, also eine möglichst schnelle und möglichst spielfreie, exakte Ausrichtung des Ab
schußbehälters nach Azimut und Elevation für ein zielsicheres Abfeuern der Abwehrgranate
gegen einen angreifenden Flugkörper zu liefern verspricht.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß gemäß den im Hauptanspruch angege
benen wesentlichen Merkmalen der erfindungsgemäßen Lösung die Stellmotore nicht mehr mit
der Schwenkhalterung verdreht werden, sondern bzgl. des zu schützenden Objektes - etwa
eines Bunkers oder eines Panzerfahrzeuges - stationär, nämlich objektfest in einem Unterbau
und dort zugleich gegen Splittereinwirkungen geschützt angeordnet sind. Der Unterbau wird
mit seinem Gehäuse in das zu schützende Objekt integriert. Er trägt als Basis für den Oberbau
(in Form der verdrehbaren Schwenkhalterung) einen verdrehbaren Tragring auf einem umlau
fenden Lager geringer axialer Bauhöhe, bevorzugt ein Kreuzrollenlager zur Aufnahme sowohl
axialer wie auch radialer Lasten. Für ein Verdrehen des Oberbaus koaxial zur Azimutachse
greift in die Innen- oder Außenverzahnung des Tragringes das Abtriebsritzel wenigstens eines
Azimut-Stellmotors ein. Vorzugsweise sind mehrere Azimut-Stellmotore vorgesehen, um in
deren Gleichlauf eine vorgegebene Azimutausrichtung rasch erreichen und dort dann durch
Umschalten wenigstens eines der Azimut-Stellmotore auf Gegendrehmoment spielfrei arretie
ren zu können. Dem in der Regel radialen Angriff der Motor-Abtriebsritzel gegenüber erfährt
der Tragring eine dementsprechend radiale Gegenlagerung durch das erwähnte Kreuzrollenla
ger, so daß durch dieses Momentenlager zugleich auch die axiale Positionierung des
Tragrings im Gehäuse des Unterbaues sichergestellt ist.
Der verdrehbare Ring ist also nicht mehr Träger großer (Motor-)Massen, nur noch Träger für
die gabelförmige Schwenkhalterung samt dem in diese höhenrichtbar eingehängten Abschuß
behälter. Diese Halterung weist etwa die Geometrie eines biegesteifen ungleichschenkeligen
rechtwinkeligen Dreiecks auf, das mit seiner längeren Kathethe bewegungsstarr auf dem
Tragring ruht und gegenüberliegend, im Bereich des Übergangs von der achsparallelen kürze
ren Kathethe zur Hypotenuse, außerhalb des Verlaufes der Azimutachse mit einem Schwen
kauge für das Verkippen zum Elevationsrichten des Abschußbehälters ausgestattet ist. Dicht
neben dieser Schwenkachse passiert quer zu ihr die Zentralachse des Unterbaus, die mit der
Azimutachse des Tragringes identisch ist. Vorzugsweise liegt bei mittlerer Elevation des Ab
schußbehälters dessen Anlenkung an eine Stützstange gerade in der Azimutachse. Wegen des
geringen gegenseitigen Versatzes zwischen den beiden Anlenkstellen des Abschußbehälters
(Schwenkachse und Stützanlenkung) vollführt die Koppel- oder Stützstange beim Höhenrich
ten des Abschußbehälters nur sehr geringe Ausschläge aus der Azimutachse heraus, sie wird
also vom schweren Abschußbehälter praktisch nicht auf Biegung, sondern im wesentlichen nur
auf Schub beansprucht.
Der Abschußbehälter stützt sich über die Koppelstange längs der Azimutachse auf einen trans
latorischen Abtrieb des konzentrisch zum Tragring und somit koaxial zur Azimutachse eben
falls objektfest im Gehäuse des Unterbaus angeordneten Elevations-Stellmotors. Bei dessen
Abtrieb handelt es sich etwa um ein Teleskop oder bevorzugt um eine Wandlung von einer
Motor-Drehbewegung in eine Abtriebs-Linearbewegung über eine Spindelmutter auf einer
Gewindestange. Der Elevations-Stellmotor insgesamt oder jedenfalls sein Abtrieb sind relativ
zum Unterbau verdrehbar, wenn nicht die Stützstange in sich oder über wenigstens ein Kugel
kopfgelenk relativ zum Unterbau verdrehbar ist, weil sich der Tragring für das Azimutrichten
um die Azimutachse dreht und dabei die Kopplung vom objektfesten Elevations-Motor zum
dagegen verdrehbaren Abschußbehälter mitnimmt. Wenn hier jedoch keine verdrehbare Kopp
lung eingebaut ist, also ein gegenüber dem Unterbau feststehender Elevations-Stellmotor nicht
mit wenigstens einem Kugelgelenk sondern nur mit Klappgelenken über die Stützstange an den
Abschußbehälter gekoppelt ist, dann hat das eine geometrisch bedingte Elevationsänderung in
Abhängigkeit von der Azimuteinstellung zur Folge, die sich allerdings gerade deshalb bei der
Elevationssteuerung als azimutabhängig definierter Fehlereinfluß zuverlässig kompensieren
läßt.
So ist ein zur Integration auf große Fahrzeuge besonders geeigneter Richtantrieb geschaffen,
da die großen Massen der Stellmotore vom objektfesten, also bezüglich z. B. des zu schützen
den Fahrzeugs stationären Unterbau getragen werden, und nicht mehr vom darauf azimutal
einstellbaren Tragring. Der muß nur noch das Gewicht des Abschußbehälters einschließlich
dessen Schwenkhalterung aufnehmen, die über eine Momentenlagerung auf den nun infolge
Integration der Stellmotore besonders massereichen, also vorteilhafterweise bezüglich der
Richtvorgänge reaktionsträgen Unterbau abgestützt ist.
Zusätzliche Alternativen und Weiterbildungen, sowie weitere Merkmale und Vorteile der Er
findung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen und aus nachstehender Beschreibung eines
unter Beschränkung auf das Wesentliche angenähert maßstabsgerecht aber stark abstrahiert
skizzierten bevorzugten Realisierungsbeispiels zur erfindungsgemäßen Lösung. Die einzige
Figur der Zeichnung zeigt im Achsial-Längsschnitt den Aufbau eines Abschuß-Richtantriebs
mit apparativ entlasteter rotatorischer Azimuteinstellung und schneller linearer Elevationsein
stellung.
Der anschaulichkeitshalber skizzierte, erfindungsgemäß ausgelegte Richtantrieb 10 dient dem
Schutz eines stationären oder mobilen Objektes 11 gegen ein anfliegendes schnelles Lenkpro
jektil (in der Zeichnung nicht berücksichtigt) durch Entgegenfeuern wenigstens einer Splitter
granate aus einem mit mehreren solchen Granaten in austauschbaren Feuerrohren bestückbaren
Abschußbehälter 12. Der ist hierfür vom zu schützenden Objekt 11 über den Richtantrieb 10
getragen, um nach Sensieren der Bedrohungsrichtung die Abschußrichtung der abzufeuernden
Abwehrgranate raschestens in Azimut und Elevation auf den angreifenden Flugkörper ausrich
ten zu können - wie in der schon zitierten US 5,661,254 A auch hinsichtlich des Wirkmecha
nismus der Splitter-Abwehrgranate näher beschrieben, worauf hier zur Vermeidung von Wie
derholungen ausdrücklich Bezug genommen wird.
Um die beim Ausrichten auf den abzuwehrenden Angreifer extrem rasch zu bewegenden Mas
sen möglichst niedrig und demzufolge auch die kinetische Beanspruchung des zu schützenden
Objektes 11 als Träger des Richtantriebes 10 beim Richtvorgang möglichst gering zu halten,
werden die Stellmotore 13, 14 nicht mit dem Abschußbehälter 12 bewegt, sondern in das Ge
häuse eines objektfesten Unterbaues 15 des Richtantriebes 10 eingebaut, wie in der Zeichnung
durch das in das Objekt 11 eingesenkte topfförmige Gehäuse symbolisch veranschaulicht. Die
ser topfförmige Unterbau 15 zur stationären Aufnahme der Stellmotore 13, 14 und zur ver
drehbaren Aufnahme einer Schwenkhalterung 19 für den Abschußbehälter 12 trägt auf oder in
einer das (wenigstens teilweise in das tragende Objekt eingesenkte) Gehäuse abdeckenden, mit
ibs. seitlicher Armierung auch als Splitterschutz für die Azimuteinstellung ausgelegten Sockel
platte 16 einen um die Zentralachse des Systemes, nämlich die Azimutachse 17 des Richtan
triebes 10 verdrehbaren Tragring 18 für die starr mit diesem verbundene, nach oben gabelför
mig sich öffnende Schwenkhalterung 19, in die der Abschußbehälter 12 mit einer Schwenkach
se 20 exzentrisch eingehängt ist. Dicht daneben ist der Abschußbehälter 12 mit einem Auge 21
an eine Stützstange 22 angelenkt, die sich im wesentlichen längs der Azimutachse 17 durch das
Zentrum des Tragringes 18 achsial hindurch erstreckt, und hinab bis zu einer gegenüberliegen
den Koppelstelle 30 zwecks dortiger Anlenkung an den zur Azimutachse 17 koachsialen
translatorischen Abtrieb 23 des Elevations-Stellmotors 13.
Für das azimutale Verdrehen des Tragrings 18 und damit der Schwenkhalterung 19 samt ihrem
Abschußbehälter 12 ist wenigstens ein Azimutal-Stellmotor 14 stationär im Unterbau 15 und
vorzugsweise parallel zur Azimutachse 17 angeordnet. Der steht im Bereich der Sockelplatte
16 in drehstarrer Verbindung zum Tragring 18, im dargestellten Beispiel mit einem Abtriebsrit
zel 24 zu einer Innen- oder Außenverzahnung 25 am Tragring 18. Diese Verzahnung 25 am
Momentenlager des Tragringes 18 stellt die einzige zu justierende Funktionsschnittstelle zwi
schen stationärem Unterbau 15 und rotierender Schwenkhalterung 19 dar. Dem Rotationsein
griff radial gegenüber ist für dessen radiale Abstützung, und vorzugsweise zugleich ausgelegt
für dessen achsiale Halterung, wenigstens ein Wälzlager in der Sockelplatte 16 angeordnet, das
wie skizziert ringförmig umlaufen, grundsätzlich aber auch aus einzelnen peripher gegeneinan
der versetzten Lagern bestehen kann. Bevorzugt ist es als innerhalb des Tragringes 18 umlau
fendes Momentenlager 26 ausgelegt, das über seine gegeneinander rechtwinkligen Wälzbahnen
sowohl axiale wie auch radiale Kräfte aufnehmen kann.
Zweckmäßigerweise sind wenigstens zwei Azimutal-Stellmotore 14 z. B. äquidistant über den
Umfang des Tragringes 18 verteilt. Für den Azimut-Richtvorgang sind sie auf Gleichlauf ge
schaltet, treiben den Tragring 18 also in gleicher Drehrichtung an. Bei Erreichen der azimuta
len Sollposition werden die Azimutal-Stellmotore 14 zwar an sich abgeschaltet, aber wenig
stens ein Paar von ihnen wird auf gleiches Triebmoment bei gegenläufiger Antriebsrichtung
umgeschaltet, so daß sich wenigstens zwei Motore 14 über die Verzahnung 25 gegenseitig
blockieren und dadurch die erreichte Azimutalausrichtung des Abschußbehälters 12 spielfrei
fixieren.
Zum Reduzieren drehender Massen rotiert auch der Elevations-Stellmotor 13 nicht mit dem
Tragring 18. Vielmehr ist der Elevations-Stellmotor 13 konzentrisch zur Azimutachse 17 unter
dem Tragring 18 stationär in den Unterbau 15 eingebettet. Der Elevations-Stellmotor 13 kann
etwa mit einem translatorischen Abtrieb 23 in Form eines Teleskops oder zum Umsetzen der
rotatorischen in eine translatorische Abtriebsbewegung des Motors 13 in Form einer Schiebe
mutter auf einer Motorwelle mit Gewindespindel etwa nach Art eines Rollengewindetriebes
oder einer Trapezspindel ausgelegt sein. Über eine Stützstange 22 ist dieser Abtrieb 23 mit
dem Abschußbehälter 12 verbunden, um ihn relativ zum Unterbau 15 schon während der Azi
muteinstellung und/oder in der momentan erreichten Azimutstellung aufrichten bzw. absenken
zu können. Im Interesse eines kollisionsfreien großen Stellwinkels um die horizontale Elevati
onsachse 20 weist die dem Tragring 18 gegenüber gelegene Hypotenuse 28 der etwa dreiecks
förmigen Schwenkhalterung 19 eine gegenüber dem Durchmesser der Stützstange 22 sehr
großflächige Durchbrechung 28 auf, in welche das am Abschußbehälter 12 gelegene Auge 21
für die Ankoppelung der Stützstange 22 ganz hineintauchen kann.
Der Abstand zwischen der Schwenkachse 20 für die Elevation des Abschußbehälters 12 und
dem Auge 21 zur Elevationsabstützung auf die Stützstange 22 ist möglichst gering gewählt,
damit beiderseits einer mittleren Elevation die Auslenkung der Stützstange 22 aus der Azi
mutachse 17 heraus möglichst gering bleibt und dadurch eine praktisch biegemomentenfreie,
also kinetisch möglichst ideale Druckübertragung vom Linearabtrieb 23 des Stellmotors 13 her
erfolgen kann.
Die Wirkverbindung zwischen dem Elevations-Stellmotor 13 und dem Abschußbehälter 12 ist
hier relativ zum Unterbau 15 verdrehbar, weil der Abschußbehälter 12 im Interesse geringer zu
verdrehender Massen eine Azimuteinstellung relativ zum im Unterbau 15 stationär angeordne
ten Elevations-Stellmotor 13 erfährt. Diese Verdrehbarkeit, die eine Beeinflussung der Elevati
on während aufgrund des azimutalen Ausrichtens verhindert, kann der translatorische Abtrieb
23 relativ zu seinem Stellmotor 13 aufweisen, wie in der Skizze durch ein Drehlager 29 sym
bolisch veranschaulicht, um die Anlenkungen der Stützstange 22 einerseits an den Abschußbe
hälter 12 und gegenüberliegend an den Elevations-Stellmotor 13 als eindimensionale Schwenk
gelenke ausbilden zu können. Die Verdrehbarkeit kann aber auch dadurch sichergestellt wer
den, daß wenigstens eine dieser beiden Koppelstellen 30 als Kugelgelenk ausgebildet ist, so
daß dann die Verdrehung während der Azimuteinstellung nicht abtriebsseitig direkt am Eleva
tions-Stellmotor 13 erfolgt, sondern in wenigstens einer dieser Koppelstellen 30. Insbesondere
sind so auch funktionskritische lineare Gleitlager vermieden.
Ein, in ein zu schützendes Objekt 11 integrierbarer, Richtantrieb 10 zum schnellen Ausrichten
der gabelförmigen Schwenkhalterung 19 eines Abschußbehälters 12 für Splittergranaten zur
Abwehr eines angreifenden Flugkörpers zeichnet sich bei der erfindungsgemäßen Auslegung
also durch die Möglichkeit präziser gleichzeitiger Azimut- und Elevationseinstellungen mit
besonders hoher Dynamik dieses Richtvorganges trotz großen Gewichts des mit den Splitter
granaten bestückten Abschußbehälters 12 aus. Dafür sind die Stellmotore 13, 14 von der
Schwenkhalterung 19 fort und gegen Splittereinwirkung geschützt, beispielsweise parallel zur
Azimutachse 17, in einen objektfesten Unterbau 15 verlegt, wo sie mit einem im Unterbau 15
mittels eines Momentenlagers 26 verdrehbar gehalterten Tragring 18 für die Azimuteinstellung
der Schwenkhalterung 19 in Drehverbindung stehen. Der koaxial zur Azimutachse 17 ebenfalls
stationär in das Unterbau 15 integrierte Elevations-Stellmotor 13 ist dabei mit einem translato
risch wirkenden Abtrieb 23 ausgestattet, der über eine im wesentlichen konzentrisch zur Azi
mutachse 17 sich erstreckende und um diese verdrehbare Stützstange 22 die Elevation des Ab
schußbehälters 12 bestimmt. So wird das erforderliche Drehmoment für die Ausrichtung des
Abschußbehälters 12 wesentlich verringert, weil die schweren Stellmotore 13, 14 als unbeweg
liche Reaktionsmasse im Unterbau 15 angeordnet sind. Zwischen diesem und der Schwenkhal
terung 19 gibt es nur die Azimut-Schnittstelle in Form dessen Tragringes 18, der über das
Momentenlager 26 definiert - mangels Gleitlagerung spielfrei, also getriebetechnisch steif für
hochdynamische Beherrschung großer Kräfte - dem objektfesten Unterbau 15 gegenüber ver
spannbar ist. Die translatorische, mit dem Abschußbehälter 12 relativ zum Unterbau 15 um die
Azimutachse 17 verdrehbare Elevationseinstellung vermeidet zusätzliche Momentenbeanspru
chungen des Systemes, das so insgesamt für den schnellen Richtvorgang mechanisch hoch be
anspruchbar geworden ist.
Claims (10)
1. Richtantrieb (10) mit Azimut-Stellmotor (14) und Elevations-Stellmotor (13), insbeson
dere an Bord eines zu schützenden stationären oder mobilen Objektes (11) zum schnellen
Ausrichten der Schwenkhalterung (19) eines Abschußbehälters (12) für Splittergranaten
zur Abwehr eines angreifenden Flugkörpers,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein objektfester Unterbau (15) wenigstens einen stationär eingebauten Azimut-Stell
motor (14) mit rotatorischem Abtrieb (Ritzel 24) und die mit ihm drehfest gekoppelte
Schwenkhalterung (19) sowie einen ebenfalls stationär eingebauten Elevations-Stellmo
tor (13) mit gegenüber dem Unterbau (15) verdrehbarer Abstützung (Stützstange 22) für
die Elevation des Abschußbehälters (12) enthält.
2. Richtantrieb nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich zwischen dem konzentrisch zur Azimutachse (17) angeordneten Elevati
ons-Stellmotor (13) und dem Abschußbehälter (12) die Abstützung wenigstens angenä
hert in der Azimutachse (17) erstreckt.
3. Richtantrieb nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die höheneinstellbare Abstützung des Abschußbehälters (12) gegen den stationär im
Unterbau (15) angeordneten Elevations-Stellmotor (13) relativ zu diesem um die Azi
mutachse (17) verdrehbar ist.
4. Richtantrieb nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abstützung eine zwischen dem Abschußbehälter (12) und dem Abtrieb des Ele
vations-Stellmotors (13) angelenkte Stützstange (22) ist.
5. Richtantrieb nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Elevations-Stellmotor (13) mit einem translatorischen Abtrieb (23) ausgestattet
ist, der relativ zum Stellmotor (13) um die Azimutachse (17) verdrehbar ist.
6. Richtantrieb nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abstützung zwischen dem Abschußbehälter (12) und dem Elevations-Stellmotor
(13) über wenigstens ein Gelenk erfolgt.
7. Richtantrieb nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Unterbau (15) wenigstens zwei Azimut-Stellmotore (14) angeordnet sind, die mit
einem Tragring (18) für die Schwenkhalterung (19) drehfest in Eingriff stehen und die
zwischen gleichsinnigem Antrieb zur Einnahme einer Azimutstellung oder gegensinnigem
Antrieb zur Arretierung der erreichten Azimutstellung umsteuerbar sind.
8. Richtantrieb nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens zwei Azimut-Stellmotore (14) längs der Peripherie eines Tragringes (18)
für die Schwenkhalterung (19) gegeneinander versetzt im Unterbau (18) stationär ange
ordnet sind.
9. Richtantrieb nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein mit der Schwenkhalterung (19) drehbarer Tragring (18) um die Azimutachse
(17) verdrehbar in einer Sockelplatte (16) des Unterbaues (15) axial und der radialen
Eingriffsrichtung der rotatorischen Kopplung vom Azimut-Stellmotor (14) entgegen ge
lagert ist.
10. Richtantrieb nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein mit der Schwenkhalterung (19) verdrehbarer Tragring (18) über ein Momenten
lager (26) am Unterbau (15) radial und axial gehaltert ist.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: DIEHL BGT DEFENCE GMBH & CO. KG, 88662 UBERLINGEN, |
|
8130 | Withdrawal |