DE3606192C2 - Visiervorrichtung für Panzerfahrzeug - Google Patents
Visiervorrichtung für PanzerfahrzeugInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Visiervorrichtung für Panzer
fahrzeuge und befaßt sich allgemein mit dem technischen
Gebiet der Visiervorrichtungen, die fest mit einem Ge
schützrohr verbunden sind, welches an einem Drehturm ge
lagert ist, der zur Seitenwinkeleinstellung an einem Pan
zerfahrzeug drehbar gelagert ist.
Es sind Visiervorrichtungen der "AMX" Kampfpanzer bekannt,
bei welchen ein gerades Zielfernrohr mit der Waffe verbun
den ist und aus dem Innenraum des Panzers heraus die Be
obachtung eines Zieles durch eine Öffnung ermöglicht, wel
che im Bereich der Geschützhaube angebracht ist. Das Ziel
fernrohr ist in den Aufenthaltsraum des Panzerfahrzeugs
hinein durch ein optisches Gelenk verlängert, das die senk
rechte und waagerechte Winkelauslenkung des Okulars vermin
dert. Wegen der Anordnung des optischen Gelenkes hinter den
Drehlagern der Waffe führt jedoch die Höhenwinkelauslen
kung des Geschützrohres zu einer Bewegung des Okular
rohres. Dies ist für den Beobachter beschwerlich, da er
den Winkelauslenkungen des Okulars folgen muß. Wegen des
mechanischen und optischen Aufbaus dieses Zielfernrohrs
kann ferner der Beobachter nicht wirksam durch eine Pan
zerung gegen Projektile geschützt werden, die durch die
praktisch mit dem Okularrohr fluchtende Haubenöffnung ein
dringen können. Schließlich kann keine Beobachtung eines
Zieles bei getarnter Waffe erfolgen.
Eine aus der FR 80 15 312 A1 bekannte, bei einem Kampfpanzer
einsetzbare Visiervorrichtung umfaßt ein Zielfernrohr,
dessen Umlenkmittel zwei Umlenkspiegel enthalten, die um
zwei zueinander senkrechte feststehende Achsen drehbar und
getrennt voneinander stabilisiert sind. Die Verwendung
feststehender Spiegelachsen bedeutet nun aber, daß das
Zielfernrohr nicht mit dem Geschützrohr, sondern mit dem
Drehturm des Panzerfahrzeugs fest verbunden ist. Demnach ist
bei dieser bekannten Visiervorrichtung auch kein optisches
Gelenk vorgesehen.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Visiervor
richtung, welche das Okularrohr praktisch unbewegt läßt
und die Verwirklichung einer neuartigen Drehturmausbil
dung ermöglicht.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird durch die Erfindung eine
Visiervorrichtung für Panzerfahrzeuge geschaffen, die mit
einem auf einem seitenwinkeldrehbaren Drehturm gela
gerten Geschützrohr ausgestattet sind, wobei die Visier
achse der Visiervorrichtung parallel zur Achse des Ge
schützrohres ist, mit einem starr mit dem Geschützrohr
verbundenen Zielfernrohr, einem optischen Gelenk und
einem Okularrohr, wobei diese Visiervorrichtung dadurch
gekennzeichnet ist, daß sie höhenwinkelmäßig mit der Ge
schützrohrachse fest verbundene oder stabilisierte Mittel
zur Umlenkung der Visierachse enthält, welche mit dem
Zielfernrohr zusammenwirken, um die Visierachse zu ver
setzen, und daß die Drehachse des optischen Gelenks im
wesentlichen mit der Höhewinkel-Drehachse des Geschütz
rohres übereinstimmt, wobei das Okularrohr dann praktisch
bezüglich des Drehturmes feststeht.
Die Umlenkmittel können durch einen Spiegel oder ein Pris
ma mit Einfach- oder Mehrfachreflexion gebildet sein.
Weiterhin können die Umlenkmittel vor der Drehachse des
Geschützrohres und oberhalb derselben angeordnet werden.
Gemäß einer Weiterbildung sind die Umlenkmittel mit Krei
selstabilisierung ausgestattet, während das Geschützrohr
mit einer Einrichtung zur Stellungsnachführung entspre
chend der Verstellung der Umlenkmittel versehen ist.
Die Umlenkmittel können ferner fest mit der Geschützrohr
achse verbunden sein.
Weiterhin können die Umlenkmittel in das Zielfernrohr in
tegriert sein.
Das Okularrohr kann Mittel umfassen, um das Okular in
bezug auf die optische Austrittsachse des optischen Ge
lenkes zu versetzen.
Ein mit der erfindungsgemäßen Visiervorrichtung ausgerü
stetes Panzerfahrzeug kann eine stirnseitige Panzerung
umfassen, welche das Gehäuse des Zielfernrohrs schützt,
sowie gegebenenfalls eine innere Panzerung, die sich hin
ter dem Gehäuse des Zielfernrohrs und dem optischen Ge
lenk befindet und durch welche hindurch sich das Okular
rohr erstreckt, wobei diese beiden Panzerungen miteinan
der zusammenwirken, um den Innenraum des Drehturmes zu
schützen.
Durch die Erfindung wird erreicht, daß die Relativbewegun
gen zwischen der Drehachse der Waffe und der Achse der
Visierlinie minimal sind.
Weiterhin wird durch die Erfindung der Vorteil gewonnen,
daß das Okular im Drehturm feststeht, weil die Drehachse
des optischen Gelenks und die Höhenwinkel-Drehachse des
Geschützrohres kolinear sind.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht in der Möglich
keit der Zielbeobachtung wie mit einem Episkop, was durch
die Überhöhung der Umlenkmittel bezüglich des Drehturms
und der Waffe erreicht wird. Das Panzerfahrzeug kann daher
getarnt werden, wodurch erhebliche strategische Vorzüge
gewonnen werden.
Weiterhin kann durch die Erfindung die Gestaltung des Dreh
turms verändert werden, insbesondere durch die Unterbrin
gung von Panzerungen, welche die Bedienung schützen, da
die Umlenkvorrichtung nicht in einer Fluchtlinie mit dem
Beobachter liegt. Die optische Achse kann also abweichend
von der Flugbahn möglicher Projektile angeordnet werden.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich
aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen
und aus der Zeichnung, auf die Bezug genommen wird. In der
Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine schematische Ansicht der Visiervorrichtung
und ihrer Anordnung im Inneren eines Panzer
fahrzeugs;
Fig. 2 eine im Schnitt gezeigte Seitenansicht;
Fig. 3 eine geschnitten gezeigte Draufsicht; und
Fig. 4a bis 4e Ausführungsbeispiele eines optischen Gelenks.
In Fig. 1 ist das Dach eines Drehturms 1 eines Panzerfahr
zeugs teilweise dargestellt, wobei das Panzerfahrzeug
eine stirnseitige Panzerung 2 in der Nähe des Geschütz
rohres 3 aufweist. Das Geschützrohr 3 ist um die Höhen
winkelachse 4 höhenwinkelbeweglich. Der Drehturm 1 ist
seinerseits drehbar um eine Seitenwinkelachse angeordnet,
wobei der Seitenwinkel des Geschützrohres in üblicher
Weise in bezug auf diese Seitenwinkelachse festgelegt ist.
Ein Zielfernrohrgehäuse 5 ist fest mit der Höhenwinkel
achse 4 verbunden und umfaßt Umlenkmittel 6 zur Umlenkung
der optischen Visierachse 7, wobei optische Mittel 8 die
se Achse zu einem optischen Gelenk 9 umlenken. Das Ziel
fernrohr ist durch ein optisches Rohr bzw. Okularrohr 10
verlängert, welches in den Innenraum des Drehturms in Höhe
des Beobachters mündet. Bei der in der Zeichnung gezeigten
Ausführungsform ist das Zielfernrohr durch eine Haube 11
geschützt, die mit einem Visierfenster 12 versehen ist,
welches in der Höhe der Umlenkmittel 6 liegt. Die Umlenk
mittel 6 können durch einen Spiegel oder ein Prisma mit
Einfach- oder Mehrfachreflexion gebildet sein.
In den Fig. 2 und 3 sind die bereits vorstehend be
schriebenen Elemente mit denselben Bezugszeichen bezeich
net. Die Umlenkmittel 6 sind bei dieser Ausführungsform
durch einen Planspiegel gebildet, den die Höhenwinkelachse
trägt, welche ihrerseits durch die Seitenwinkelachse einer
Stabilisiereinrichtung 13 getragen wird. Die Lichtstrahlen
werden durch ein Objektiv 14a fokussiert. In der Brennebe
ne dieses Objektivs kann ein Fadenkreuz und/oder ein Mi
krometer 15 angeordnet sein, um die optische Achse er
kenntlich zu machen. Prismen oder Spiegel 8a und 8b len
ken die optische Achse derart um, daß sie auf dem Spiegel
9a des optischen Gelenks 9 auftrifft. Ein weiteres Objek
tiv 14b nimmt das vom Objektiv 14a gelieferte Bild auf
und projiziert es ins Unendliche, so daß das optische Ge
lenk 9 mit parallelem Strahlengang arbeitet. Dieses opti
sche Gelenk 9 enthält insbesondere den Spiegel 9a sowie
einen Mechanismus, der weiter unten unter Bezugnahme auf
die Fig. 4 beschrieben wird und eine Winkeldrehung um α/2
bewirkt, wenn das Zielfernrohrgehäuse um den Winkel α ver
dreht wird. Die Achse 9b (Fig. 3) des optischen Gelenks
fällt (zumindest praktisch) mit der Höhenwinkeldrehachse
des Geschützrohres zusammen, so daß der Zielfernrohrkör
per 5 in Verbindung mit dem Geschützrohr unter Beibehal
tung der optischen Achse gedreht werden kann, so daß das
Okularrohr 10 im Drehturm (zumindest praktisch) unbewegt
bleibt. Das Okularrohr 10 enthält in herkömmlicher Weise
ein Fokussierobjektiv 16 sowie ein Okular 17, um das Bild
ans Auge des Beobachters heranzubringen.
Bei der in Fig. 3 gezeigten Ausbildung ist das Okularrohr
abgewinkelt, um den Beobachter besser zu schützen. Zu die
sem Zweck enthält das Okularrohr zwei Prismen 18, 19, die
eine Versetzung der optischen Achse bewirken.
Schutzelemente 20a vor dem Zielfernrohrgehäuse 5 und 20b
um das Okularrohr herum sowie hinter dem Zielfernrohrge
häuse geben dem Beobachter einen optimalen Schutz.
Durch die beschriebene Ausbildung kann einerseits eine
geradlinige Erstreckung der optischen Achse, die auch von
einem Projektil eingenommen werden kann, vermieden werden,
und andererseits können Panzerungen eingefügt werden.
In den Fig. 4a und 4b ist das optische Gelenk 9 darge
stellt, welches auf einem Spiegel 9a gebildet ist, der die
optische Eintrittsachse 7a (nach den Gesetzen der Optik)
umlenkt und so die Austrittsachse 7b bestimmt. In Fig. 4b
ist verdeutlicht, daß der Drehwinkel α des Zielfernrohrge
häuses 5 einen Drehwinkel α/2 des Spiegels verursacht;
diese Drehbewegung des Spiegels wird durch eine mechani
sche Kopplung hervorgerufen, die als Riemenübertragung,
Zahnradgetriebe oder dergleichen ausgebildet sein kann.
Diese Anordnung bewirkt die Unbeweglichkeit der optischen
Achse 7b und des Okularrohrs 10.
In den Fig. 4c bis 4e ist ein optisches Gelenk darge
stellt, welches mit Mehrfachreflexion arbeitet und aus
Prismen besteht. Es enthält ein mit dem Zielfernrohrge
häuse 5 fest verbundenes Prisma 21, ein mit dem Okular
rohr 10 fest verbundenes Prisma 22 sowie ein Prisma 23,
das auf einer Zwischenplatte 24 angebracht ist, welche das
Okularrohr 10 mit dem Zielfernrohrgehäuse 5 verbindet. Die
Form und die Größe der Prismen 21 und 23 sind derart be
stimmt, daß sie eine durchgehende optische Achse 7 bilden.
Das Prisma 21 ist um eine Achse 9e verdrehbar, welche mit
der Zwischenplatte 24 verbunden ist. Die Zwischenplatte
und das Prisma 23 sind um die Achse 9d verdrehbar, welche
mit dem Okularrohr 10 verbunden ist.
Eine mechanische Drehung des Zielfernrohrgehäuses um die
Achse 9e mit dem Drehwinkel α/2 führt ersichtlich zu einer
Drehung der Zwischenplatte 24 um die Achse 9e mit dem
Drehwinkel α/2 und um die Achse 9d mit dem Drehwinkel α/2.
Die optische Achse 7a wird also um den Winkel α bezüglich
der optischen Achse 7b verdreht. Die Prismen 21 und 22
sind gegenüber dem Prisma 23 um die Achse 9e mit dem Dreh
winkel +α/2 bzw. um die Achse 9d mit dem Drehwinkel -α/2
verdreht worden, wodurch eine Verkantung des Bildes ver
mieden wird.
Claims (9)
1. Visiervorrichtung für Panzerfahrzeuge, die mit einem
Geschützrohr (3) auf einem seitenwinkeldrehbaren Drehturm
(1) versehen sind, mit einer parallel zur Achse (3a) des
Geschützrohres ausgerichteten Visierachse (7) und versehen
mit einem starr mit dem Geschützrohr verbundenen Zielfern
rohr (5), einem optischen Gelenk (9) und einem Okularrohr
(10), dadurch gekennzeichnet, daß sie Umlenkmittel (6) zur
Umlenkung der Visierachsen umfaßt, die mit der Achse des
Geschützrohres fest verbunden oder stabilisiert sind sowie
mit dem Zielfernrohr (5) zusammenwirken, um die Visierach
se zu versetzen, daß die Drehachse des optischen Gelenks
(9) zumindest annähernd mit der Höhenwinkel-Drehachse (4)
des Geschützrohres übereinstimmt und daß das Okularrohr (10)
durch diese Ausbildung in bezug auf den Drehturm (1) fest
gehalten ist.
2. Visiervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Umlenkmittel (6) durch einen Spiegel
oder ein Prisma mit Einfach- oder Mehrfachreflexion ge
bildet sind.
3. Visiervorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Umlenkmittel (6) vor sowie oberhalb der
Drehachse (4) des Geschützrohres angeordnet sind.
4. Visiervorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkmittel (6) mit
einer Kreiselstabilisierung (13) ausgestattet sind und
daß das Geschützrohr mit einer Einrichtung zur Nachfüh
rung entsprechend der Stellung der Umlenkmittel versehen
ist.
5. Visiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkmittel (6) fest mit
der Achse des Geschützrohres verbunden sind.
6. Visiervorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkmittel (6) in
das Zielfernrohr (5) integriert sind.
7. Visiervorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß das Okularrohr (10) Mit
tel (18, 19) zur Versetzung des Okulars in bezug auf die
optische Austrittsachse des optischen Gelenks umfaßt.
8. Panzerfahrzeug, welches mit einer Visiervorrichtung
nach einem der Ansprüche 1 bis 7 ausgestattet ist, dadurch
gekennzeichnet, daß es eine stirnseitige Panzerung (20a)
umfaßt, die das Gehäuse des Zielfernrohrs (5) schützt.
9. Panzerfahrzeug nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich
net, daß es eine innere Panzerung (20b) umfaßt, welche
hinter dem Zielfernrohrgehäuse und dem optischen Gelenk
angeordnet ist und durch welche hindurch sich das Okular
rohr erstreckt, wobei diese Panzerung mit der stirnseiti
gen Panzerung (20a) zusammenwirkt, um den Innenraum des
Drehturms zu schützen.
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Date | Code | Title | Description |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: GIAT INDUSTRIES, VERSAILLES, FR |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |