-
Die
Erfindung bezieht sich allgemein auf das Gebiet von Halbleiterbauelementen
und ihre Herstellung. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf
die Dünnfilmaufbringung
von Schichten auf Kombinationen unterschiedlicher Substrate und/oder
existierender Schichten. Die Erfindung ist besonders auf optoelektronische
Bauelemente, wie z. B. lichtemittierende Dioden (LEDs) anwendbar.
-
GRUNDKONZEPTE
-
Der
Prozeß der
Halbleiterherstellung umfaßt allgemein
das Beginnen mit einem Substrat, wie z. B. einem Siliziumwafer,
und das Aufbringen einer Serie strukturierter Schichten auf dem
Wafer. Die Schichten können
dotiertes Halbleitermaterial, isolierende Schichten, wie z. B. Oxide,
usw., umfassen. Die Strukturen werden unter Verwendung von Techniken, wie
z. B. des Photolackmaskierens, des Ätzens, usw., hergestellt.
-
Die
strukturierten Schichten bilden eine aktive Struktur, die die Schaltungselemente
und die von dem Schaltungsentwickler erwünschte Funktionalität umfaßt. Die
Strukturen definieren Schaltungsbauelemente und Verbindungen zwischen
den Bauelementen, derart, daß das
resultierende Halbleiterbauelement diese Funktionalität besitzt.
-
1. FILMZUSAMMENSETZUNGEN
-
Silizium
(Si) und Germanium (Ge), die beide in Spalte IV des Periodensystems
der Elemente stehen, sind übliche
Materialien, die bei der Halbleiterherstellung verwendet werden.
Insbesondere bestehen viele Substrate aus Silizium. Andere, Substratmaterialien
umfassen Saphir (Al2O3),
Galliumarsenid (GaAs) und Siliziumcarbid (SiC).
-
Materialien,
die üblicherweise
zur Schichtenherstellung von Halbleiterbauelementen verwendet werden,
und insbesondere für
optoelektronische Bauelemente, sind Kombinationen von Elementen der
Spalten III und V des Periodensystems, die üblicherweise als ”III-V”-Verbindungen
bezeichnet werden. Die Spalte-III-Elemente umfassen Aluminium (Al),
Gallium (Ga) und Indium (In). Die Spalte-V-Elemente umfassen Arsen
(As), Phosphor (P) und Stickstoff (N). Die vielleicht am häufigsten
verwendete III-V-Verbindung ist Galliumarsenid (GaAs).
-
Eine
Klasse von III-V-Verbindungen, die gemeinsam als Nitride bezeichnet
werden, wird beim Herstellen der strukturierten Schichten verwendet. Insbesondere
stellten sich Nitride als nützlich
für die Technologie
der lichtemittierenden Dioden (LEDs) heraus.
-
Eine
Nitridverbindung umfaßt
eines oder mehrere Spalte-III-Elemente
zusammen mit Stickstoff (N) der Spalte V. Wenn beispielsweise nur
Gallium aus der Spalte III verwendet wird, dann ist die Nitridverbindung
Galliumnitrid (GaN). Es ist jedoch ebenfalls üblich eine Mischung aus Spalte-III-Elementen
zu nehmen. Solche Verbindungen sind dann beispielsweise als InxGa1-xN oder AlxGa1-xN gegeben, wobei
die Indizes (die zusammen 1 ergeben) Werte haben, die die Verhältnisse
der verwendeten Spalte-III-Elemente wiedergeben.
-
Viele
der oben aufgelisteten Materialien wurden bei der Aufbringung der
strukturierten Schichten, die die aktive Struktur bilden, verwendet.
Als ein Beispiel von vielen sei das Patent
US 5 389 571 A von Takeuchi
u. a. mit dem Titel Method of Fabricating a Gallium Nitride Based
Semiconductor Device with an Aluminium and Nitrogen Containing Intermediate Layer” genannt,
das ein Bauelement beschreibt, das als Teil seiner aktiven Struktur
ein Kristall aus (Ga
1-xAl
x)
1-y In
yN-Nitridmaterial
aufweist.
-
2. FILMGITTEREIGENSCHAFTEN
-
Im
allgemeinen liegen Halbleitermaterialien in der Form von kristallinen
Gittern vor. Dies bedeutet, daß die
Atome, die das Material bilden, in regelmäßigen Strukturen, wie z. B.
Reihen, Ebenen und Einheitszellen, angeordnet sind. Viele verschiedene Gitterkonfigurationen
sind möglich.
Die spezielle Gitterformation in einem gegebenen Fall ist eine Charakteristik
des Materials, das das Gitter bildet. Verschiedene Faktoren, wie
z. B. die Innenradien des Elements oder der Elemente, die das Material
bilden, haben einen Einfluß darauf,
welche Art einer kristallinen Gitterkonfiguration ein gegebenes
Element oder eine Verbindung annehmen wird.
-
Wo
Dünnfilmhalbleitermaterial
auf ein Substrat aufgebracht wird, bildet sich insbesondere eine
im wesentlichen planare Film-Substrat-Grenzfläche. Im Fall von Nitridverbindungen
ist die am häufigsten
beobachtete Gitterkonfiguration hexagonal oder ”wurtzitisch”. 1 zeigt
die einfachste Darstellung einer Hexagonalkristallgitter-Einheitszelle.
Die Einheitszelle nimmt die Form eines hexagonalen Prismas an, hat
eine hexagonale Querschnittsfläche
in einer Ebene (die als Bezug mit ”horizontal” bezeichnet ist) und verläuft axial
in einer Richtung (die mit ”vertikal” bezeichnet
ist) senkrecht zu der horizontalen Ebene.
-
Um
eine spezielle Position in einem hexagonalen Koordinatenraum zu
beschreiben, werden vier Achsen verwendet. Drei der Achsen liegen
in der horizontalen Ebene mit Winkeln von 120° zueinander und werden a1, a2 und a3 genannt. Eine vierte Achse, die mit c bezeichnet
ist, befindet sich in der vertikalen Ebene.
-
Es
ist eine übliche
Notation, auf Ebenen in diesem Koordinatensystem unter Verwendung
einer Notation (a'1 a'2 a'3 a'4) zu verweisen, wobei die Werte a'1,
a'2,
a'3 und
a'4 auf
das Inverse der Koordinaten entlang einer gegebenen Achse verweisen,
wo die Ebene diese Achse schneidet. In dem Fall, bei dem eine Ebene
eine Achse nicht schneidet (d. h. wenn die Ebene parallel zu der
Achse ist), ist der verwendete Wert 0. Beispielsweise ist eine der
am einfachsten und am zweckmäßigsten
zu definierenden Ebene die obere Ebene, die das oberste Oberflächenhexagon
der Einheitszelle schneidet. Diese Ebene, die üblicherweise als die ”Basalebene” bezeichnet
wird, ist parallel zu allen drei Achsen a. Die Planarnotation der
Basalebene ist dementsprechend (0001).
-
Das
Gitter, das den Film in einem Halbleiterbauelement bildet, wird
oft in solchen Gitterparametern beschrieben. Nitridfilme bilden
sich allgemein in der Hexagonalgitterstruktur, wobei die Basalebene parallel
zu der Substratoberfläche
ausgerichtet ist, und parallel zu der Grenzfläche zwischen der Substratoberfläche und
dem Film. Somit folgt daraus, daß die ”a-Achse” auf eine von drei Richtungen
parallel zu der Film-Substrat-Grenzfläche verweist, wobei die a-Achsen
untereinander um 120° getrennt
sind. Die ”c-Achse” verweist
auf eine Richtung senkrecht zu der Film-Substrat-Grenzfläche.
-
Kristallgitter,
wie z. B. die in dieser Beschreibung zu beschreibenden Filmschichten,
werden mit Parameterwerten beschrieben, wie z. B. einer ”Gitterkonstante” und einem ”thermischen
Ausdehnungskoeffizienten” (nachfolgend
detailliert beschrieben). Diese Parameterwerte werden in Verbindung
mit den a- und c-Achsen des hexagonalen Koordinatensystems gegeben.
-
Viele
Dünnfilmkristallgitterparameter
unterscheiden sich jedoch nicht in den verschiedenen a-Achsen-Richtungen,
so daß nicht
mehr als ein Achsenparameter für
ihre Beschreibung erforderlich ist. Dementsprechend genügt ein Parameterwert, um
die Grenzflächen-parallelen
Eigenschaften des Filmgitters zu beschreiben. Im Falle von Hexagonalkristallsystemen,
wie z. B. Nitriden, wird nur ein a-Achsen-Parameter verwendet.
-
Im
allgemeinen unterscheiden sich jedoch die Eigenschaften des Filmgitters
in der Richtung senkrecht zu der Film-Substrat-Grenzfläche von
denen in Richtungen parallel zu der Grenzfläche. Daher hat ein c-Achsen-Parameter
allgemein einen Wert, der sich von dem des entsprechenden a-Achsen-Parameters unterscheidet.
-
Die
Parameter, die den a- und c-Achsen eines Filmgitters zugeordnet
sind, beziehen sich allgemein auf die Beabstandung zwischen benachbarten Atomen
derselben Art (d. h. Ga-Ga- oder N-N-Trennungsabstände) in
der Gitterstruktur entlang der Richtung/den Richtungen, die durch
die Achsen vorgeschrieben sind.
-
Ein
Parameter ist die Gitterkonstante, ein Maß für die Atombeabstandung.
-
Ein
weiterer ist der thermische Ausdehnungskoeffizient, der die Ausdehnung
oder Kontraktion des Gitterparameters ansprechend auf Änderungen
der Temperatur gegeben in Form der Beabstandungsänderung pro Grad Temperaturänderung
darstellt.
-
Wie
es oben erwähnt
wurde, bilden sich Gitter gemäß den Eigenschaften
der speziellen Substanzen, die das Gitter ausmachen. Insbesondere bestimmen
die Innenradien der Atome die Beabstandung und daher die Werte der
a- und c-Achsen-Parameter.
-
Wo
jedoch ein Film neu auf einem Substrat oder auf einem früher aufgebrachten
Film gebildet wird, tendiert der a-Achsen-Parameter des neuen Films
dazu, dem a-Achsen-Parameter dessen zu folgen, was unter demselben
ist. Das darunterliegende Gitter zwingt den a-Achsen-Parameter der
neuen Schicht dazu, sich von dem a-Achsen-Parameter zu unterscheiden,
den der neue Film andernfalls haben würde. Daher wird auf den neuen
Film eine Spannung ausgeübt.
-
Zudem
wird der c-Achsen-Parameter des Films ebenso beeinträchtigt,
wenn der a-Achsen-Parameter eines neu aufgebrachten Films durch
die darunterliegende Gitterstruktur beeinträchtigt wird. Hier wird wieder
auf das Gitter des neuen Films eine Spannung ausgeübt.
-
Es
wird davon gesprochen, daß eine
Dünnfilmschicht ”in Ausrichtung” ist, wenn
ihr Gitter kompatibel zu dem Gitter unter derselben ausgelegt ist. Das
heißt,
daß die
Atomebenen über
die Grenzfläche zwischen
den zwei Materialien ohne Verzerrung durchgehend sind. Wo die Gitter
unterschiedlich sind, kann der Film nicht in Ausrichtung bleiben,
ohne daß er
eine bestimmte derartige Spannung erfährt. Das heißt, daß die Atome,
die das Filmgitter ausmachen, näher
zueinander gequetscht werden können
oder voneinander weggezogen werden können, als sie sein würden, wäre die Ausrichtungsspannung
nicht vorhanden.
-
Gitter,
die so stark unter Spannung gesetzt werden, daß sie nicht in Ausrichtung
bleiben, tendieren dahin, Versetzungen aufzunehmen, die ein Typ eines
Gitterstrukturdefekts sind. Wo eine ausreichend große Differenz
im a-Achsen-Gitterparameter zwischen dem Substrat und dem Film existiert,
tendiert das Filmgitter dahin, die Spannung zu lösen, indem Versetzungen gebildet
werden, in der Tat durch ӆbergehen
einer Reihe” oder ”Einfügen einer
zusätzlichen
Reihe” von
Atomen, so daß die
nächste Reihe
von Filmgitteratomen mit dem Substratgitter ausgerichtet werden
kann. Während
Versetzungen bis zu einem bestimmten Grad unvermeidbar sind bei fehlangepaßten Gittergrenzflächen, ist
es doch wünschenswert,
diese zu minimieren. Aufgrund der großen Fehlanpassung zwischen
den Nitridmaterialien und den üblicherweise
verwendeten Substraten treten Versetzungen ziemlich häufig in
der Nitridfilmschicht auf.
-
Es
wird ferner der Fall sein, daß zufällig plazierte
Punktdefekte auftreten, wenn sich Gitterstrukturen bilden. Ein Punktdefekt
kann eine Leerstelle in dem Gitter an einer Position sein, wo ein
Atom sein sollte, ein Verunreinigungsatom, das den Platz eines Atoms
von einem der Gittermatrixelemente einnimmt, usw. Punktdefekte sollten
ebenfalls minimiert werden. Reinlichkeit in der Herstellungseinrichtung und
feingesteuerte Herstellungsumgebungsbedingungen helfen dabei, Punktdefekte
zu minimieren.
-
3. FILMHERSTELLUNGSTECHNIKEN
-
Eine übliche Technik
zum Aufbringen von Schichten wird als ”Epitaxie” bezeichnet. Das heißt, daß Schichten ”epitaxial” aufgebracht
werden, und daß die
Schichten selbst ”epitaxiale” Schichten
sind. Bei dieser Technik wird die Schicht aus Material im wesentlichen
Atom für
Atom von der Umgebungsbedingung auf die Oberfläche des Substrats aufgebracht.
Das Material, das die Epitaxialschicht bildet, kristallisiert in
ein Gitter gemäß seiner
eigenen Eigenschaften oder gemäß den Eigenschaften
der darunterliegenden Schicht, wie es oben erörtert wurde.
-
Beispiele
für solche
Techniken umfassen die organmetallische Dampfphasenepitaxie, die
Molekularstrahlepitaxie und die Hydrid-Dampfphasenepitaxie. (Dagegen
würde eine
nicht-epitaxiale Technik eine sein, bei der ein Material Pellet
auf dem Substrat plaziert wird und das Element so erwärmt wird,
daß das
Pellet auf der Oberfläche
des Substrats schmilzt.) Sowohl Epitaxie- als auch andere Typen von
Herstellungsschritten finden allgemein bei Temperaturen von Hunderten
von Graden (Celsius) höher
als Zimmertemperatur statt, wobei jedoch abhängig von dem Typ oder Schritt
und dem Typ des aufzubringenden Materials wesentliche Temperaturvariationen
vorhanden sind.
-
Einer
der Punkte beim Entwickeln von Herstellungsverfahren ist die Anordnung
der Reihenfolge der Schritte, so daß eine Temperatur, die für einen späteren Schritt
benötigt
wird, nicht für
die Ergebnisse eines früheren
Schritts schädlich
ist.
-
DARSTELLUNG DES ZU LÖSENDEN PROBLEMS
-
Beim
Entwickeln eines Halbleiterherstellungsverfahrens existieren verschiedene
Punkte, die angegangen werden müssen,
um sicherzustellen, daß die
durch das Herstellungsverfahren hergestellten Halbleiterelemente
eine adäquate
Qualität
haben. Im allgemeinen bezieht sich der Ausdruck ”Qualität”, wenn er bei der Halbleiterherstellung
verwendet wird, auf die korrekte Funktionalität und Zuverlässigkeit
des hergestellten Halbleiterbauelements.
-
Für eine Halbleiterherstellung
mit hoher Qualität
ist es notwendig, daß die
verschiedenen Schichten aneinander und an dem Substrat haften. Dies
ist sowohl aufgrund guter elektrischer Charakteristika als auch
aufgrund guter mechanischer Charakteristika notwendig.
-
Ferner
bezieht sich die Qualität
eines Halbleiterbauelements auf die Situation der Kristallgitter, die
das Bauelement ausmachen. Defekte in der Struktur der Gitter sind
für die
Qualität
des Bauelements schädlich.
Wenn daher Gitterspannungen auf hergestellte Filmschichten ausgeübt werden,
wie es oben erörtert
wurde, ist es notwendig, die Auswirkungen dieser Spannung auf die
Filmgitter zu begrenzen oder zumindest zu steuern.
-
Eine
Komplikation von besonderer Wichtigkeit ist das Problem der Sprungbildung,
wenn die Nitridepitaxie betrachtet wird. Eine Sprungbildung tritt auf,
wenn Epitaxialfilme unter Spannung gezogen werden, d. h. Belastungen
unterzogen werden, wie sie oben erörtert wurden. Im allgemeinen
sind Sprünge
senkrecht zu der Film-Substrat-Grenzfläche.
-
Es
dürften
mehrere mögliche
Ursachen für ein
solches Sprungbilden vorhanden sein:
- (i) eine
Gitterfehlanpassung zwischen dem Substrat und dem Film aufgrund
von Unterschieden der Gitterkonfiguration zwischen den Substanzen,
die das Substrat und den Film ausmachen;
- (ii) eine Fehlanpassung der thermischen Ausdehnungskoeffizienten
zwischen den Materialien, die das Substrat und den Film bilden;
- (iii) hohe Dotierpegel in den Materialien; und
- (iv) eine Gitterfehlanpassung aufgrund beabsichtigter Zusammensetzungsmodulationen,
d. h. Änderungen
des chemischen Aufbaus der Herstellungsmaterialien, die während des
Wachstums eines Nitridbauelements beabsichtigt eingeführt werden.
-
Beispielsweise
resultiert ein Wachstum von AlInGaN-Schichten ohne den Vorteil einer
Pufferschicht bei typischen Wachstumstemperaturen größer als
1.100°C
in einem Film, der aus einer mosaikförmigen Ansammlung von hexagonalen
Kernen besteht. Diese Schichten zeigen eine sehr rauhe Morphologie
und sehr hohe Hintergrund-Donatorenkonzentrationen. Als Folge haben
sie die Charakteristika (i) und (iii) und sind für eine Sprungbildung anfällig.
-
GITTERFEHLANPASSUNGEN UND
FEHLANPASSUNGEN BEZÜGLICH
DER THERMISCHEN AUSDEHNUNGSKOEFFIZIENTEN
-
Ein
Halbleitermaterial ist durch eine Gitterkonstante charakterisiert,
d. h. durch eine mathematische Charakterisierung der Kristallstruktur
des Materials. Ferner hat ebenso wie jedes andere Material ein Halbleitermaterial
einen thermischen Ausdehnungskoeffizienten, der ein Maß dafür ist, wie
stark sich das Material ausdehnt oder zusammenzieht, wenn Temperaturänderungen
auftreten.
-
Nebeneinander
angeordnete Schichten sollten identische oder kompatible Gitterbildungen
für eine
gute Haftung haben. Inkompatible Gitterbildungen resultieren in
einer schlechten Haftung und machen die Schichten für eine Trennung
anfällig,
wodurch die elektrischen Charakteristika verschlechtert werden.
-
Ferner
sollten benachbarte Schichten thermische Ausdehnungskoeffizienten
haben, die so ähnlich
als möglich
sind, so daß Temperaturänderungen
nicht in einer Schichttrennung resultieren, da sie eine Schicht
mehr als die andere Schicht ausdehnt. Dies ist besonders wichtig,
da die Herstellung von Halbleiterbauelementen üblicherweise bei viel höheren Temperaturen
stattfindet als die Bauelemente gelagert und verwendet werden. Wenn
sich die fertiggestellten Bauelemente auf Zimmertemperatur abkühlen, tritt
eine beträchtliche
thermische Kontraktion auf.
-
HERKÖMMLICHE LED-STRUKTUREN – PUFFERSCHICHTEN
-
Nitridbasierte
LEDs umfassen typischerweise (i) ein Substrat, (ii) eine Kernbildungs-
oder Pufferstruktur, und (iii) eine aktive Struktur. Die vorliegende Erfindung
bezieht sich auf die Pufferstruktur. Dementsprechend umfassen die
Zeichnungen, die Bauelementestrukturen zeigen, sowohl ein Gesamtdiagramm,
das die Pufferstruktur als einzige Schicht zeigt, als auch einen ”Vergrößerer”, der auf
die einschichtige Pufferstruktur zentriert ist und eine vergrößerte detaillierte
Ansicht der Struktur liefert, die die Pufferstruktur bildet.
-
Die
Zeichnungen zum Stand der Technik und zur Erfindung geben repräsentative
Schichtdicken in Angström-Einheiten
(Å). Diese
Werte oder andere, die sich selbst für Fachleute anbieten, können verwendet
werden.
-
Ferner
werden in der folgenden Erörterung die
Schichten derart beschrieben, daß sie aufeinander ”angeordnet” sind.
Der Ausdruck ”angeordnet” soll nicht
irgendeine strukturelle Begrenzung außer der bedeuten, daß die eine
Schicht auf der anderen Schicht hergestellt oder positioniert ist.
Der Ausdruck umfaßt
Strukturen, die durch jede Herstellungstechnik erzeugt werden, die
Fachleuten basierend auf der vorliegenden Beschreibung bekannt oder
als geeignet erscheinen. Die einzige explizite oder implizite Begrenzung
in Verbindung mit dieser Beschreibung bezieht sich auf die relativ
niedrigen und hohe Temperaturen zur Pufferschichtherstellung und
für die Epitaxie
der aktiven Schicht, usw., wie es beschrieben ist.
-
Da
die Erfindung auf die LED-Technologie angewendet werden kann, wird
eine etwas detailliertere Darstellung einer aktiven LED-Struktur
als anschauliches Beispiel gegeben. Die aktive Struktur der LED
umfaßt
eine aktive Schicht zwischen einer n-Typ- und einer p-Typ-Schicht
und Kontakte. Es sei jedoch darauf hingewiesen, daß diese
Elemente für die
Erfindung nicht wesentlich sind, sondern lediglich anschauliche
Beispiele.
-
Fig. 2: EIN HERKÖMMLICHES
BAUELEMENT
-
Ein
schematisches Diagramm eines herkömmlichen Halbleiterbauelements,
das insbesondere eine allgemeine Nitrid-LED ist, ist in 2 gezeigt. Das Substrat ist als 2 gezeigt,
und die Kernbildungs- oder Pufferstruktur ist als 4 gezeigt.
Das Substrat 2 kann Saphir (Al2O3), Siliziumcarbid (SiC), usw. sein. Die
aktive Struktur ist allgemein als 6 gezeigt.
-
Die
Schaltungselemente, Verbindungen, usw. werden innerhalb der aktiven
Struktur 6 hergestellt. Die spezifischen Eigenschaften
der aktiven Struktur sind für
die Erfindung nicht wesentlich, weshalb aktive Strukturen nicht
detailliert erörtert
werden, mit Ausnahme des hiesigen Beispiels.
-
Die
aktive Struktur 6 einer typischen LED, die in diesem Fall
gezeigt ist, umfaßt
eine aktive Region 8 zwischen einer p-Typ-Schicht 10 und
einer n-Typ-Schicht 12. Die Schichten 10 und 12 umfassen die
Schaltungselemente, Verbindungen, usw. und Trägerkontakte 14 und 16.
Der Ausdruck ”aktive
Region” wird üblicherweise
auf dem Gebiet der LEDs verwendet. Hier wird der Ausdruck ”aktive
Struktur” verwendet,
um die Schichten 8, 10 und 12 und die Kontakte 14 und 16 sowie
andere Schaltungselemente und Strukturen anzusprechen, die in anderen Bauelementen
vorhanden sind, die eine Pufferung verwenden, seien sie herkömmlich oder
gemäß der hierin
zu beschreibenden Erfindung ausgeführt.
-
Ein
effektives Verfahren, das üblicherweise verwendet
wird, um das Sprungbilden, die Morphologie und die Hintergrundträgerleitfähigkeit
zu steuern, besteht in der Einfügung
der Pufferstruktur 4. Die Pufferstruktur 4 enthält eine
Schicht, die als ”Pufferschicht” oder als ”Kernbildungsschicht” bezeichnet wird.
Diese Ausdrücke
werden als Synonyme gebraucht.
-
Bei
einem Bauelement, das auf einem Saphir-Substrat hergestellt ist,
wird die Pufferschicht typischerweise bei 400 bis 900°C aufgebracht.
Wenn das Substrat Siliziumcarbid (SiC) ist, dann könnte die Pufferschichtaufbringung
bei noch höheren
Temperaturen (beispielsweise über
900°C) stattfinden.
Diese Temperaturen sind jedoch im allgemeinen niedriger als Temperaturen,
die für
andere Typen von Aufbringungsschritten, wie z. B. die Epitaxie,
verwendet werden, sie müssen
jedoch nicht unbedingt die Aufbringung bei Temperaturen über denen
ausschließen,
die bei anderen Aufbringungsschritten verwendet werden.
-
Kernbildungsschichten
oder Pufferschichten werden vor dem Wachstum von zusätzlichen
Schichten, wie z. B. der aktiven Struktur 6, aufgebracht.
Die Schichten, die die aktive Struktur 6 bilden, werden
oft bei viel höheren
Temperaturen als denen, die für
die Pufferschichten verwendet werden, aufgebracht. Die Qualität dieser
zusätzlichen
Schichten, wie z. B. epitaxiale Nitridfilme, wird dramatisch verbessert,
wenn Pufferschichten unter den zusätzlichen Schichten hergestellt
sind.
-
Üblicherweise
umfassen Pufferschichten eine der Binärverbindungen AlN und GaN oder
bestimmte AlGaN-Zusammensetzungen zwischen diesen zwei Binärpunkten.
Genauer gesagt wird die Zwischenzusammensetzung als AlxGa1-xN bezeichnet, wobei x ein Wert zwischen
0 und 1 ist.
-
Das
Einfügen
einer solchen Niedertemperaturschicht liefert die Einrichtung, durch
die drastische Differenzen in (i) dem Gitterparameter, (ii) der
thermischen Ausdehnung, (iii) der Oberflächenenergie und (iv) der Kristallographie
zwischen dem Saphirsubstrat und der Nitrid-Epischicht überwunden
werden. Solche herkömmlichen
Pufferschichten haben jedoch Begrenzungen, was nun erörtert wird.
-
DOTIERUNGS- UND ZUSAMMENSETZUNGSMODULATIONEN
-
Bei
typischen nitridbasierten Bauelementen sind die Filmschichten stark
dotiert. Dotierungskonzentrationen überschreiten oft 1018 – 1019 cm–3 bei typischen optoelektronischen
Bauelementen.
-
Typische
nitridbasierte Bauelemente zeigen ferner mehrere Zusammensetzungs-Heterogrenzschichten.
Nahezu alle elektronischen und optoelektronischen Bauelemente bestehen
aus Schichten unterschiedlicher Zusammensetzung, die aufeinander angeordnet
sind. Eine Heterogrenzfläche
ist eine Grenzfläche
zwischen zwei solchen Schichten mit unterschiedlicher Zusammensetzung.
Beispielsweise werden Schichten aus GaN, AlGaN und InGaN verschiedener
Zusammensetzungen, Leitfähigkeitstypen
und Dicken in direkten Grenzflächen
zueinander aufgebracht, um optoelektronische Bauelemente, wie z.
B. LEDs, zu erzeugen.
-
Die
Dotierung und die Heterogrenzflächen beeinflussen
beide die Gitterparameter. Daten für die a- und die c-Achsen-Gitterparameter
und für
thermische Ausdehnungskoeffizienten für die Nitride und die üblichen
Substrate (SiC und Saphir) sind in Tabelle I (3)
gegeben.
-
Die
Sprungbildung stellt ein wesentliches Problem dar, wenn GaN-Schichten
mit Silizium n-Typ-dotiert werden. Siliziumatome nehmen die Plätze von
Ga-Atomen in dem Kristallgitter ein. Silizium hat einen Innenradius,
der um mehr als 30% kleiner als der von Gallium ist. Als Folge sind
die Siliziumatome ”zu
klein” für die Räume, die
sie in dem Gitter einnehmen, wobei der zusätzliche Raum um die Siliziumatome
herum das Gitter schwächt,
indem Spannungs- und Belastungsfelder in dem Kristall erzeugt werden.
-
Das
Sprungbilden stellt ferner ein Problem dar, wenn Schichten mit unterschiedlichen
Zusammensetzungen aufeinander aufgebracht werden. Das Sprungbilden
ist besonders unerwünscht,
wenn die Schicht, die auf eine andere gewachsen wird, einen kleineren
a-Achsen-Gitterparameter als die Schicht hat, auf die sie gewachsen
wird, aufgrund der sehr starren Elastizitätskonstanten, die die III-V-Nitride
zeigen.
-
Zusätzlich zeigen
Heterostrukturen, die aus Nitrid-Schichten bestehten, üblicherweise
eine Ausrichtung entlang der a-Achse, der Achse, die parallel zu
der Substrat-Film-Grenzfläche
ist. Wenn somit eine Schicht einen kleineren verwandten a-Achsen-Parameter
als die Schicht hat, auf die sie aufgewachsen ist, wird eine Zugspannung
in dieser Schicht eingeführt,
um. die Grenzfläche
in Ausrichtung zu halten.
-
SCHLUSSFOLGERUNG
-
Während die
Probleme, die der Gitterfehlanpassung und der thermischen Fehlanpassung
zugeordnet sind, unter Verwendung existierender Kernbildungsschichttechnologien
und durch Steuern der Erwärmungs-
und Abkühlungsbedingungen,
die einem Wachstum zugeordnet sind, adäquat angegangen werden können, können Sprungbildungsprobleme aufgrund
Dotierungs- und Zusammensetzungs-Schwankungen nicht durch solche
Verfahren gelöst
werden.
-
Daher
bleibt ein Bedarf nach einem Halbleiterbauelement und nach einem
Verfahren zum Herstellen eines solchen Bauelements, die das Problem der
Sprungbildung aufgrund von Dotierungs- und Zusammensetzungs-Schwankungen überwinden.
-
Die
DE 197 25 578 A1 offenbart
ein III-V-Nitrid-Halbleiterbauelement mit einem Saphirsubstrat, einem
auf dem Saphirsubstrat vorgesehenen AlGaInN-Puffer und einer aktiven
Struktur, die eine N-Struktur mit drei N-Typ-Teilschichten, eine
aktive Schicht und über
der aktiven Schicht eine P-Typ-Schicht
aufweist. Die erste N-Typ-Teilschicht ist schwach N-dotiert, um
eine Rißbildung
zu vermeiden, und ist für
eine gute Materialqualität
mit der gewünschten
Dicke aufgewachsen. Die zweite N-Typ-Teilschicht ist stark dotiert,
um gute N-Kontakt-, Vorwärtsspannungs-
und Resistivitäts-Charakteristika
zu liefern. Die dritte N-Typ-Teilschicht ist mit einer gewünschten
Dichte dotiert, um eine optimale Trägerinjektion und Paarekombination
in der aktiven Schicht des Bauelements zu liefern.
-
Die
EP 0 731 512 A2 offenbart
ein Licht-emittierende Diode mit einem Saphirsubstrat, einer auf dem
Saphir-Substrat vorgesehenen GaInN-Pufferschicht und einem darüber angeordneten
aktiven Bereich mit einer Doppelheterostruktur. Die lichtemittierende
Schicht der Doppelheterostruktur hat denselben Indiumgehalt wie
die Pufferschicht, um eine möglichst
gute Anpassung der Gitterkonstanten der beiden Schichten zu ermöglichen.
-
Die
JP 09-199 759 A offenbart
ein Halbleiterbauelement mit einem Substrat. Auf dem Substrat sind
abwechselnd Schichten aus Al
x1Ga
y1In
1-x1-y1N und
Schichten mit einem Material aus Al
x2Ga
y2In
1-x2-y2N, wobei über der
Struktur aus den Schichten eine weitere Schicht aus Al
x3Ga
y3In
1-x3-y3N angeordnet
ist. Die Materialien sind so gewählt,
daß x1
= x2 und y1 = y2 gilt. Damit hat jede Schicht den gleichen Indium-Gehalt.
-
Die
JP 08-116 091 A offenbart
ein lichtemittierendes Halbleiterlement mit einem Substrat, auf dem
eine Nieder-Temperatur-Pufferschicht aufgebracht ist, der eine Hochtemperatur-Pufferschicht
mit derselben Zusammensetzung folgt. Auf der Hochtemperatur-Pufferschicht
ist eine N-Typ-Claddingschicht
6 aufgebracht, der eine
aktive Schicht folgt, auf der wiederum eine P-Typ-Claddingschicht
8 aufgebracht
ist. Auf der P-Typ-Schicht ist schließlich eine Abdeckungsschicht
vorgesehen.
-
Die
JP 08-288 552 A offenbart
ein lichtemittierendes Halbleiterelement mit einem Substrat, auf dem
eine Pufferschicht aus InAlN vorgesehen ist. Auf der Pufferschicht
ist eine n-Typ-InGaAl-Schicht vorgesehen. Auf der N-Typ-Schicht
ist eine aktive Schicht aus GaAlN vorgesehen, der wiederum eine p-Typ-Schicht
aus InGaAlN folgt.
-
Das
US-Patent
US 5 656 832
A offenbart ein Halbleiter-Heteroübergang-Bauelement, das ein Substrat
aufweist. Über
dem Substrat ist eine AlN-Kernbildungsschicht angeordnet, über der
wiederum eine InN-Schicht angeordnet ist. Auf der InN-Schicht ist eine
GaN-Abdeckungsschicht aufgebracht, der dann eine aktive Struktur
mit einem Hetero-Übergang
folgt.
-
Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein höherqualitativeres
Halbleiterbauelement zu schaffen.
-
Diese
Aufgabe wird durch ein Halbleiterbauelement gemäß Anspruch 1 gelöst.
-
Ein
Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß sie ein
III-V-Nitrid-Halbleiterbauelement schafft, das zusammengesetzt ist,
um hochqualitative Schichten und Bauelemente zu erreichen. Ferner überwindet
dieses Bauelement das Problem des Sprungbildens aufgrund von Dotierungs-
und Zusammensetzungs-Schwankungen in diesen Schichten und Bauelementen.
-
Ein
weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß sie ein
Halbleiterbauelement schafft, das zusammengesetzt ist, um sämtliche oben
erörterte
Sprungbildungsprobleme zu überwinden.
-
Ein
erfindungsgemäßes Halbleiterbauelement
umfaßt
allgemein ein Substrat, eine aktive Struktur und eine Pufferstruktur zwischen
dem Substrat und der aktiven Schicht.
-
Die
Pufferstruktur umfasst mehrere Schichten. Insbesondere besteht in
einer Mehrschichtstruktur zumindest eine dieser Schichten und vorzugsweise
die eine, die direkt auf dem Substrat aufgebracht ist, aus einer
III-V-Nitridverbindung, bei der der Spalte-III-Gehalt vollständig oder
teilweise aus Indium besteht. Gemäß der vorliegenden Erfindung
dient diese Indium-enthaltende Schicht als Pufferschicht.
-
Es
wurde herausgefunden, dass eine III-V-Nitridpufferschicht, die Indium
enthält,
eine vorteilhafte Reduktion der Sprungbildung liefert, da die Belastung,
die in der aktiven Struktur vorhanden ist, moduliert wird.
-
Die
Erfindung ist zur Verwendung bei der AlInGaN-Epitaxie vorteilhaft.
Durch Kernbilden von Nitridfilmen auf diesen Pufferschichten resultieren Reduktionen
bezüglich
der Spannung und der Sprungbildung aufgrund einer Relaxation durch
die InN-enthaltenden Schichten, wodurch eine größere Flexibilität bei der
Zusammensetzungs- und der Dotierungs-Modulation ermöglicht wird.
-
Da
die elektrischen und optischen Eigenschaften der Nitride von den
vorhandenen Belastungs- und Spannungszuständen abhängen, können diese Eigenschaften durch
Steuern der Zusammensetzung und Schichtdicke der Kernbildungsschicht zugeschnitten
werden.
-
Das
Spalte-III-Material kann gänzlich
Indium sein, um die Pufferschichtverbindung InN herzustellen. Allgemeiner
gesagt kann die Pufferschicht irgendein geeignetes Aluminium-Gallium-Indium-Nitrid-Zwischenelement
sein. Ein solches Zwischenelement ist allgemein als AlxInyGal-x-yN
gegeben, wobei gilt: 0 ≤ x < 1 und 0 < y ≤ 1.
-
Spezifische
Quantitäten
der verschiedenen Spalte-III-Elemente werden nachfolgend in Verbindung
mit der Erörterung
der verschiedenen Ausführungsbeispiele
der Erfindung gegeben. Experimente haben gezeigt, daß diese
speziellen Verhältnisse Pufferstrukturen
erzeugen, die sich günstig
verhalten. Die Erfindung soll jedoch im allgemeinen Sinn andere
Zusammensetzungen und Dicken ebenfalls umfassen.
-
Da
ferner hochqualitative InGaN-Schichten bei Temperaturen aufgewachsen
werden können,
die viel niedriger als die sind, die für GaN, AlN und AlGaN verwendet
werden (weniger als 800°C
im Gegensatz zu größer als
1.000°C),
zeigen Pufferschichten, die InN und InGaN enthalten, eine vorteilhaft hohe
strukturelle Qualität,
die bei bekannten Herstellungstechnologien nicht erreicht worden
ist.
-
Ferner
umfaßt
die Pufferstruktur gemäß der vorliegenden
Erfindung eine Abdeckungsschicht an der Oberseite. Die Abdeckungsschicht
kann GaN, AlN oder ein geeignetes AlInGaN-Zwischenelement sein. Im allgemeinen
kann eine III-V-Nitridpufferschicht, die einen gegebenen Anteil
an Indium enthält,
durch eine III-V-Nitridabdeckungsschicht abgedeckt werden, die einen
geringeren Anteil an Indium enthält,
wobei die Anteile für
die Temperatur des nachfolgenden Epitaxieschritts geeignet ausgewählt sind.
-
Die
Abdeckungsschicht liefert den zusätzlichen Vorteil, daß in dem
Herstellungsverfahren, bei dem ein Hochtemperaturaufbringungsschritt
für die aktive
Struktur der Aufbringung der Pufferstruktur folgt, die Abdeckung
den Rest der Pufferstruktur an Ort und Stelle hält und vor schädlichen
Auswirkungen schützt,
die durch die hohe Temperatur eingeführt werden.
-
Es
wird ferner davon ausgegangen, daß die folgenden Änderungen
des Belastungszustands, der durch Verwendung von Mehrstufen-Kernbildungsschichten
erzeugt wird, ebenfalls eine nützliche
Auswirkung auf die elektrischen Eigenschaften sowie auf das Verhalten
eines LED-Bauelements gemäß der Erfindung
haben werden.
-
Bevorzugte
Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend bezugnehmend auf die
beiliegenden Zeichnungen detailliert erläutert. Es zeigen:
-
1 eine
schematische perspektivische Ansicht eines Kristallgitters und von
Achsen, die dem Gitter zugeordnet sind;
-
2 ein schematisches Diagramm, das die Herstellung
einer herkömmlichen
Nitrid-LED zeigt;
-
3 eine
Tabelle, die auch mit ”TABELLE
I” bezeichnet
ist, die Parameterwerte für
Nitrid- und Substrat-Materialien
liefert;
-
4 ein schematisches Diagramm, das die Herstellung
einer Nitrid-LED zeigt;
-
5 ein schematisches Diagramm, das die Herstellung
von Nitrid-LEDs zeigt;
-
6 ein schematisches Diagramm, das die Herstellung
einer Nitrid-LED gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der Erfindung zeigt, wobei das Ausführungsbeispiel mehrere Pufferschichten
hat;
-
7 und 9 schematische
Diagramme, die die Herstellung von Nitrid-LEDs zeigen;
-
8 und 10 schematische
Diagramme, die die Herstellung von Nitrid-LEDs gemäß Ausführungsbeispielen
der Erfindung zeigen, wobei die Ausführungsbeispiele eine Abdeckungsschicht
haben;
-
11 einen
Graphen, der ”SIMS-Tiefenprofil” genannt
wird und Charakteristika des Bauelements von 9 zeigt;
-
12 eine
Tabelle, die auch als ”TABELLE II” bezeichnet
ist und Messungen des Bauelements von 9 wiedergibt;
-
13 und 14 schematische
Diagramme, die die Herstellung von Nitrid-LEDs zeigen;
-
15 ein schematisches Diagramm, das die
Herstellung einer Nitrid-LED gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der Erfindung zeigt, wobei das Ausführungsbeispiel sich wiederholende
(oder nahezu wiederholende) Unterstrukturen innerhalb der Pufferstruktur
hat;
-
16 eine
Tabelle, die auch mit ”TABELLE III” bezeichnet
wird, die Verhaltensdaten von mehreren Bauelementen wiedergibt;
und
-
17 eine
Tabelle, die auch mit ”TABELLE IV” bezeichnet
ist, die weitere Verhaltensdaten wiedergibt.
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung besteht eine Niedertemperatur-Kernbildungsschicht aus mehreren
getrennten Schichten mit unterschiedlicher Zusammensetzung. Insbesondere
ist in einer Mehrschichtstruktur zumindest eine dieser Schichten,
vorzugsweise die eine, die direkt auf dem Substrat angeordnet ist,
aus einem Indium-enthaltenden Nitrid beschaffen, um als Pufferschicht
zur Verwendung bei der AlInGaN-Epitaxie zu dienen.
-
Im
allgemeinen kann die Erfindung auf zwei Arten und Weisen ausgeführt werden.
Dieselben haben eine Nitridverbindungspufferschicht, die Indium enthält, und
die direkt auf dem Substrat aufgebracht ist, gemeinsam. Dagegen
haben herkömmliche
Pufferschichtverbindungen nur Aluminium oder Gallium aus Spalte
III. Die zwei Arten und Weisen der Ausführung der Erfindung unterscheiden
sich darin, dass die Pufferschicht einerseits InN (enthält nur Indium
von Spalte III) ist, und andererseits eine Verbindung ist, die Indium
zusammen mit einem anderen Spalte-III-Element, vorzugsweise Gallium,
enthält.
Diese Verbindung kann beispielsweise als GaxIn1-xN formuliert werden,
wobei gilt: 0 < x < 1.
-
InN
schmilzt bei etwa 1.100°C
in der Nähe der
Temperatur, die für
die GaN-Epitaxie verwendet wird. Da jedoch Indium- und Stickstoff-Atome
relativ schwach miteinander gebunden sind, kann sich ein InN-Gitter
bei dieser Temperatur oder einer etwas darunterliegenden Temperatur
auflösen.
Es sei beispielsweise ein Fall betrachtet, bei dem nach der Aufbringung
einer InN-Pufferschicht ein darauffolgender Schritt einer GaN-Epitaxie
für die
Bildung einer Schicht einer aktiven Struktur stattfindet. Aufgrund der
relativ hohen Temperatur des GaN-Epitaxieschritts schmilzt die darunterliegende
InN-Schicht oder ”relaxiert”. Diese
Relaxation der darunterliegenden InN-Pufferschicht verringert die
Tendenz zum Sprungbilden, da ein Grad an Nachgiebigkeit zwischen
dem Substrat und dem Film geschaffen wird.
-
Aufgrund
der relativ niedrigen Schmelzpunkte von InN und den anderen Indiumverbindungen,
die gemäß der Erfindung
verwendet werden, hat es sich als wünschenswert herausgestellt,
eine Abdeckungsschicht, vorzugsweise GaN, unmittelbar über der
Indium-enthaltenden Pufferschicht zu schaffen. Da die Indium-enthaltende
Schicht während
des Hochtemperatur-Epitaxieschritts relaxiert, ist die InN-Schicht durch
eine Abdeckungsschicht aus einem Material, das in diesem Temperaturbereich
fest bleibt, begrenzt. Aus Gründen
der Übersichtlichkeit
befaßt sich
diese Beschreibung mit InGaN/GaN-Pufferschichten, wobei jedoch darauf
hingewiesen wird, daß die
Struktur, die beschrieben wird, tatsächlich beispielsweise eine
InGaN-Pufferschicht unter einer GaN-Abdeckungsschicht ist. Sowohl
die Pufferschicht als auch die Abdeckungsschicht sind Teile der
Gesamtpufferstruktur zwischen dem Substrat und der aktiven Struktur.
-
AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
-
Es
existieren viele möglichen
Ausführungsbeispiele
der Erfindung. Viele der Ausführungsbeispiele
bieten sich selbst für
eine Kategorisierung in Klassen von Ausführungsbeispielen an. zunächst wird
ein Basisausführungsbeispiel
der Erfindung beschrieben, woraufhin andere Klassen von Ausführungsbeispielen
als Variationen oder Verfeinerungen basierend auf dem Grundausführungsbeispiel
beschrieben werden.
-
4 stellt eine Nitrid-LED mit einer Grundpufferstruktur
dar. Dieselbe hat eine einzige Pufferschicht 16, die zu
der von 2 identisch ist, mit der Ausnahme,
daß die
Pufferschicht 4 aus einer Indium-enthaltenden Nitridverbindung
hergestellt ist.
-
Im
allgemeinen sind die Indium-enthaltenden III-V-Nitride, die gemäß der Erfindung
verwendet werden, von folgender Form:
AlxInyGa1-x-yN, wobei
gilt: 0 < y ≤ 1 und 0 ≤ x < 1.
-
Das
heißt,
daß die
Verbindung Aluminium und/oder Gallium zusätzlich zu dem Indium enthalten kann.
-
Zusätzlich zu
dieser Grundpufferstruktur haben viele Ausführungsbeispiele der Erfindung
Pufferstrukturen, die mehrere Schichten umfassen, wobei bestimmte
oder alle der Schichten als Pufferschichten dienen. Mehrere solcher
Ausführungsbeispiele werden
in Klassen kategorisiert, wobei die Klassen von Ausführungsbeispielen
dargestellt und erörtert werden.
-
ERSTE KLASSE VON NITRID-LEDS:
-
MEHRERE SCHICHTEN
-
5 zeigt eine Pufferstruktur, bei der eine erste
Pufferschicht 18 direkt auf dem Substrat angeordnet ist,
und eine zweite Pufferschicht 20 auf der ersten Pufferschicht 18 angeordnet
ist. Bezüglich
der in 5 gegebenen chemischen Formeln
sind beide Schichten Indium-enthaltende Nitridverbindungen, wobei
sich jedoch die exakten Verhältnisse
der Spalte-III-Elemente
bei den beiden Schichten unterscheiden. Die erste Schicht 18 kann
InN sein und kein Al oder Ga enthalten. Der Spalte-III-Abschnitt
der zweiten Schicht 20 ist jedoch nicht reines Indium,
sondern kann entweder reines Al oder reines Ga sein. In jedem Fall
enthält
die zweite Schicht 20 weniger Indium als die erste Schicht 18.
-
6 zeigt eine Pufferstruktur, die der von 5 ähnlich
ist, mit Ausnahme davon, dass eine dritte Pufferschicht 22 auf
der zweiten Pufferschicht 20 aufgebracht ist. Bezüglich der
in 6 gegebenen chemischen Formeln
enthält
die erste Pufferschicht 18 einen bestimmten Anteil an Indium.
Die zweite Pufferschicht 20 enthält weniger Indium als die erste
Schicht 18. Die dritte Pufferschicht 22 enthält wieder
weniger Indium.
-
Das
Ausführungsbeispiel
der 6 kann man sich als eine erste
Klasse von Ausführungsbeispielen
der Erfindung vorstellen. Ausführungsbeispiele
in dieser ersten Klasse haben eine Mehrzahl von Indium-enthaltenden
Pufferschichten. Obwohl Beispiele von zwei- und drei-schichtigen
Pufferstrukturen gezeigt worden sind, können ferner zusätzliche Pufferschichten
verwendet werden.
-
Diese
Klasse von Ausführungsbeispielen
hat jedoch gemeinsam, dass alle Schichten derart ausgeführt sind,
dass sie durch Relaxierung bei den Temperaturen folgender Herstellungsschritte,
wie z. B. eines Epitaxieschritts, als Puffer dienen. Weitere Klassen
von Ausführungsbeispielen,
die nachfolgend beschrieben sind, haben zusätzliche Typen von Schichten
innerhalb ihrer Pufferstrukturen.
-
ZWEITE KLASSE VON NITRID-LEDS:
-
ABDECKUNGSSCHICHTEN: Fig. 7, Fig. 8, Fig. 9 UND Fig. 10
-
Die 7, 8, 9 und 10 stellen
eine zweite Klasse von Nitrid-LEDS dar. Bei diesen Ausführungsbeispielen
umfasst die Pufferstruktur eine Abdeckungsschicht, die über der
Pufferschicht oder den Pufferschichten aufgebracht ist.
-
In
den 7 und 8 sind
den Pufferstrukturen ihre allgemeinen chemischen Zusammensetzungen zugeordnet.
Die 9 und 10 entsprechen
strukturell den 7 bzw. 8,
mit Ausnahme davon, dass die 9 und 10 konkrete Beispiele von Bauelementen geben,
die hergestellt und verwendet worden sind.
-
Eine
Abdeckungsschicht ist vorzugsweise vorgesehen, wo das Gesamtherstellungsverfahren einen
Hochtemperaturschritt, wie z. B. einen Epitaxieschritt, umfasst,
der stattfindet, nachdem die Pufferstruktur hergestellt worden ist.
Die bereits aufgebrachte Indium-enthaltende Pufferschicht relaxiert unter
der hohen Temperatur. Die Abdeckungsschicht begrenzt auf vorteilhafte
Art und Weise das Indium-enthaltende Material an Ort und Stelle
(siehe allgemein 7 und 8).
Dementsprechend sind Abdeckungsschichten aus III-V-Nitridmaterialien
hergestellt, die die hohen Temperaturen späterer Herstellungsschritte
besser tolerieren. Gallium-Nitrid (9 und 10) ist ein bevorzugtes Material für die Abdeckungsschichten,
obwohl die Abdeckungsschicht abhängig
von der Temperatur des Epitaxieschritts auch Indium oder ein anderes
Element der Kategorie III enthalten kann.
-
Bezugnehmend
nun auf 7 ist ein erstes Beispiel
der Abdeckungsschichtklasse gezeigt. Eine Indium-enthaltende Pufferschicht 24 ist
durch eine Abdeckungsschicht 26 bedeckt, deren Zusammensetzung
bezüglich
der allgemeinen III-V-Nitridformel, die oben verwendet wird, gegeben
ist. Die Indium-enthaltende Pufferschicht 24 kann irgendeine
der chemischen Zusammensetzungen haben, die oben gegeben ist. Im
allgemeinen enthält
die Abdeckungsschicht 26 eine geringere Menge an Indium,
was ausgewählt
ist, um die Tendenz zu einer Relaxierung bei der Temperatur späterer Herstellungsschritte
zu reduzieren.
-
Bei
dem speziellen Beispiel von 9 ist
jedoch ein relativ kleiner Indiumgehalt, nur bis zu etwa 20% Indium,
wobei der Rest Gallium ist, in der Pufferschicht 24 vorgesehen.
Die gegebene Dicke wurde erfolgreich verwendet, obwohl die genaue
gegebene Dicke für
die Erfindung nicht wesentlich ist, da auch andere Dicken verwendet
werden können.
Daten, die sich auf Dicken beziehen, die nachfolgend gegeben sind,
behandeln das Verhalten von Strukturen, die auf diese Art und Weise
hergestellt worden sind. Die Formulierung ist für ein Bauelement geeignet,
dessen aktive Struktur bei ausreichend hohen Temperaturen hergestellt
werden soll, dass die Pufferschicht 24 selbst mit einer
relativ bescheidenen Menge an Indium immer noch relaxiert.
-
8 zeigt ein Abdeckungsschicht-Ausführungsbeispiel,
bei dem zwei Pufferschichten 28 und 30 unter einer
Abdeckungsschicht 32 angeordnet sind. Wieder sind die Pufferschichten 28 und 30 und die
Abdeckungsschicht 32 bezüglich allgemeiner Formeln für ihre chemische
Zusammensetzung gegeben. Die erste Pufferschicht 28 (direkt
auf dem Substrat) hat für
eine gute Relaxation sehr viel Indium. Die zweite Pufferschicht 30 enthält eine
Mischung aus Spalte-III-Elementen, die weniger reich an Indium ist.
-
Wieder
zeigt 10 eine spezifischere Struktur.
Eine reine InN-Schicht 28 ist für eine maximale Relaxation
und für
eine maximale Spannungsentlastung vorgesehen. Eine Zwischenschicht 30 mit weniger
Indium ist für
eine bessere Stabilität
bei der hohen Temperatur vorgesehen. Schließlich ist eine GaN-Abdeckungsschicht 32 zum
Begrenzen der unteren zwei Schichten 28 und 30 bei
den hohen Temperaturen vorgesehen. Eine Abdeckungsschicht aus GaN
toleriert solche Hochtemperaturherstellungsschritte gut. Bei dem
speziellen gezeigten Ausführungsbeispiel
ist die mittlere Schicht 30 aus Indium-Gallium-Nitrid. Dabei ist der Indium-Gehalt
wieder höchstens
20% hoch, um einen guten Ausgleich zwischen Relaxation und struktureller
Stabilität
bei einer hohen Temperatur zur Herstellung der aktiven Struktur
zu schaffen.
-
11 präsentiert
experimentelle Daten bezüglich
des Ausführungsbeispiels
von 9 in der Form eines ”SIMS-Tiefenprofils”. Die Abkürzung SIMS
steht für
Sekundär-Ionen-Massenspektrometrie.
Ein SIMS-Diagramm zeigt einen Sekundärionenzählwert als Funktion der Tiefe
unter der Oberfläche des
Bauelements.
-
Das
SIMS-Tiefenprofil ist ein Graph, der die N- und In-Spuren aus einem
SIMS-Profil auf einer einzigen n-Typ- (Si-dotiert) GaN-Schicht zeigt,
die auf der Kernbildungsschicht aufgewachsen ist, die in 9 gezeigt ist. Eine InGaN-Pufferschicht
bildet eine Grenzfläche
mit einem Saphirsubstrat bei einer Tiefe von etwa 0,8 μm.
-
Ionenzählwerte
sind für
zwei Elemente, Stickstoff und Indium, gegeben. Die Stickstoffkurve ist über dem
größten Teil
des Graphen konstant. Dies ist intuitiv vernünftig, da der größte Teil
Nitridschichten entspricht. Der Film enthält etwa 50% Stickstoff, und
das Substrat enthält
im wesentlichen keinen Stickstoff. Daher ist die Tiefe, wo der Stickstoffzählwert abrupt
abfällt,
d. h. bei etwa 0,8 μm,
die Substrat-Film-Grenzfläche.
-
Die
Graphen sind logarithmisch aufgetragen, so daß die Spitzen in der Indiumkurve
von einer Tiefe von 0,0 μm
bis zu etwa 0,7 μm
lediglich Rauschen sind und etwa ein Tausendstel der Größe der Indiumspitze
bei etwa 0,8 μm
groß sind.
Die bemerkenswerte Indiumspitze bei 0,8 μm entspricht der Pufferschicht,
wobei angezeigt wird, daß Indium
in der Struktur enthalten und gehalten wird.
-
Da
Indium zum Filmwachstum in der Umgebung nur während des Wachstums des InGaN-Abschnitts
der InGaN/GaN-Pufferstruktur vorgesehen wurde, zeigt das Indiumsignal
die Position und Anwesenheit des InGaN-Abschnitts der mehrschichtigen Pufferschicht.
Eine zusätzliche
Bestätigung,
daß das Indium
an der Film-Substrat-Grenzfläche
vorhanden ist, wird durch die Tatsache geliefert, daß das Indiumsignal
seine Spitze bei derselben Tiefe hat, wo das Stickstoffsignal abnimmt.
-
Die
Indiumspitze bei der Substrat-Film-Grenzfläche zeigt ebenfalls, daß die Abdeckungsschicht
(GaN in diesem Fall) die InGaN-Pufferschicht an Ort und Stelle hält.
-
12 ist
eine Tabelle (mit ”TABELLE
II” bezeichnet)
von Van-der-Pauw-Hall-Messungen, d. h. Messungen von Leitfähigkeitscharakteristika
von Bauelementeschichten, die für
den Betrieb von Halbleiterbauelementen relevant sind. Die Bauelemente, für die diese
Ergebnisse erhalten wurden, haben jeweils aktive Schichten GaN:Si
(Schichten aus GaN mit Silizium dotiert) mit ähnlicher Dicke und ähnlichem
Dotierungspegel über
Kernbildungsschichten. Zwei Sätze
von Werten sind gegeben, einer für
eine herkömmliche
GaN-Kernbildungsschicht, wie die von 2,
und eine für
ein Bauelement gemäß der Erfindung,
wie es in 9 gezeigt ist, das InGaN/GaN-Schichten
hat.
-
Ein
bemerkenswerter Unterschied ist der bezüglich der Elektronenmobilität, die vorzugsweise
so hoch als möglich
ist, um die höchste
Leitfähigkeit
und den niedrigsten Eingangstreiberstrom in den Schichten zu realisieren.
Dieselbe ist etwa 5% höher
für das InGaN/GaN-Bauelement
von 9 gemäß der Erfindung als für ein herkömmliches
Muster, das auf einer GaN-Pufferschicht (2)
aufgewachsen wurde.
-
Der
Gesamtwiderstand, der vorzugsweise so klein als möglich ist,
ist bei dem erfindungsgemäßen Bauelement
kleiner als bei dem herkömmlichen
Bauelement. Dieser vorteilhafte Unterschied ist offensichtlich aufgrund
entweder einer nützlichen Änderung
des Belastungszustands oder aufgrund einer Reduktion der Versetzungs-
und/oder Punktdefektdichten der GaN:Si-Überschicht
vorhanden. Derselbe ist ein Ergebnis der Verwendung von InGaN/GaN-Zusammensetzungs-Kernbildungsschichten
gemäß der vorliegenden
Erfindung.
-
DRITTE KLASSE VON NITRID-LEDS:
-
PUFFERSTRUKTUREN: Fig. 13, Fig. 14 UND Fig. 15
-
Eine
dritte Klasse von Nitrid-LEDs ist allgemein dadurch charakterisiert,
dass sie eine Sequenz von Pufferunterstrukturen hat. Jede Unterstruktur
ist entweder identisch oder analog zu den anderen. Die Pufferstrukturen
bei den bereits beschriebenen Ausführungsbeispielen können als
Beispiele von Unterstrukturen verwendet werden, die bei der vorliegenden
Klasse von Ausführungsbeispielen
wiederholt werden.
-
13 zeigt eine Pufferstruktur, die zwei
Unterstrukturen 34 und 36 umfasst, wobei jede
Unterstruktur eine Indium-Nitrid-Pufferschicht
(38 und 40) und eine Gallium-Nitrid-Abdeckungsschicht
(42 und 44) aufweist. Das heißt, dass, wenn die Abdeckungsschicht-Pufferstruktur
von 9 zweimal wiederholt wird, das
Ergebnis die Struktur von 13 ist.
-
In 13 beispielsweise sind die Pufferunterstrukturen 34 und 36 als
die Zwei-Schicht-Unterstrukturen gezeigt.
-
Ferner
werden Schichten innerhalb einer Unterstruktur als Unterstrukturschichten
beschrieben und beansprucht. Wieder bezugnehmend auf 13 werden die zwei Indium-Nitrid-Pufferschichten 38 und 40 als
Unterstrukturpufferschichten bezeichnet. Ferner werden die zwei
Gallium-Nitrid-Abdeckungsschichten 42 und 44 als
Unterstruktur-Abdeckungsschichten bezeichnet.
-
Bezugnehmend
auf 14 ist eine Pufferstruktur gezeigt,
die drei Unterstrukturen 46, 48 und 50 aufweist.
Jede der drei Unterstrukturen ist eine Abdeckungsschichtunterstruktur
des Typs von 9 und enthält eine
Indium-Gallium-Nitrid-Pufferschicht (52, 54 und 56)
und eine Gallium-Nitrid-Abdeckungsschicht (58, 60 und 62).
Die Pufferschichten sind als identische Schichten gezeigt (d. h.
identisch bezüglich
der Dicke und der Zusammensetzung für einen konsistenten Wert von
x für alle
Schichten), obwohl die Zusammensetzung von einer Pufferschicht zu
einer anderen variieren kann.
-
Schließlich zeigt 15 eine Pufferstruktur mit einer unbestimmten
Anzahl von Unterstrukturen. Eine untere Unterstruktur 64 und
eine obere Unterstruktur 66 sind gezeigt. Ein Zwischenraum 68 zwischen
der oberen und der unteren Unterstruktur 64 und 66 stellt
jede beliebige erwünschte
Anzahl von zusätzlichen
Unterstrukturen dar.
-
Jede
der Unterstrukturen von 15 umfaßt zwei
Unterstrukturpufferschichten. Die chemische Zusammensetzung der
Unterstrukturpufferschichten ist bezüglich der allgemeinen Indium-enthaltenden III-V-Nitridformel
gegeben, wie es oben erörtert
wurde.
-
Die
untere Unterstrukturschicht (70 und 72) jeder
Unterstruktur (einschließlich
der unteren Schicht der ersten Unterstruktur, die direkt neben dem
Substrat angeordnet ist) enthält
eine erste (relativ hohe) Menge an Indium, wobei die Menge auf den Wert
des Indexparameters y1 bezogen ist. Die
Menge kann bis zu 100% der Spalte-III-Zusammensetzung des Materials
sein, d. h. das Material kann Indium-Nitrid sein. Die zweite Unterstrukturschicht
(74 und 76) jeder Unterstruktur enthält eine
geringere Menge an Indium.
-
Obwohl
die gleichen Formeln und die gleichen Parameter x1 und
y1 für
die untere Schicht jeder Unterstruktur verwendet werden, können diese
Formeln jedoch von einer Unterstruktur zu einer anderen variieren.
Dasselbe trifft für
die oberen Schichten der Unterstrukturen zu.
-
WEITERE AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
-
Aus
der Erörterung
dieser Ausführungsbeispiele
der Erfindung ist zu sehen, daß eine
Vielzahl weiterer Konfigurationen möglich ist. Beispielsweise können mehrere
Drei-Schicht-Unterstrukturen,
von denen jede gemäß der Drei-Schicht-Puffer-Struktur von 8 ausgeführt ist, verwendet werden.
Ferner kann eine Unterstruktur verwendet werden, die der von 8 ähnlich
ist, mit Ausnahme davon, daß die chemische
Zusammensetzung der Unterstrukturpufferschichten der verschiedenen
Unterstrukturen bezüglich
der chemischen Zusammensetzung variieren kann, und daß die Dicken
ebenfalls variieren können.
-
Im
allgemeinen kann eine Schicht mit einer gegebenen chemischen Zusammensetzung
entweder als Pufferschicht oder als Abdeckungsschicht dienen, teilweise
abhängig
von ihrer chemischen Zusammensetzung. Eine Schicht dient als eine
Abdeckungsschicht, wenn ihr Material im wesentlichen fest und starr
bei den hohen Temperaturen späterer Herstellungsschritte
bleibt. Dies setzt natürlich
voraus, daß unter
dieser Schicht eine Schicht aus einem Material ist, das bei diesen
hohen Temperaturen relaxiert oder schmilzt. Ferner sei darauf hingewiesen, daß je größer die
Tendenz einer gegebenen Struktur zur Relaxierung ist, desto besser
dieselbe als Pufferschicht dient. Schließlich dürfte der Punkt, wie hoch diese
Temperatur wird, bestimmen, ob eine Schicht mit einer gegebenen
Zusammensetzung als Pufferschicht oder als Abdeckungsschicht dient.
-
In
den meisten Fällen
wird das Pufferschichtwachstum bei einer Temperatur eingeleitet,
die viel niedriger als die ist, die für Nitridfilme verwendet wird, indem
die Pufferschicht direkt auf das Saphirsubstrat aufgewachsen wird.
Typischerweise wird eine Pufferschicht, die auf Saphir aufgebracht
wird, bei 400 bis 900°C
aufgebracht, während
der Rest der Struktur bei 700 bis 1.200°C aufgebracht wird. Ferner wird
die zusammengesetzte Kernbildungsschicht abgedeckt, um dieselbe
während
einer rampenförmigen
Anhebung auf höhere
Temperaturen für
den Rest des Wachstumsverfahrens zu schützen. Die gesamte Kernbildungsschichtdicke
kann irgendeinen Wert annehmen, den Fachleute als geeignet ansehen
würden.
Die bevorzugte verwendete Dicke betrug jedoch etwa 250 bis 300 Å.
-
ALLGEMEINE BEMERKUNGEN BEZÜGLICH DER HERSTELLUNGSTECHNIKEN
-
Pufferschichten
und Abdeckungsschichten werden bei Temperaturen von 200 bis 1.000°C und vorzugsweise
in dem Bereich von 400 bis 600°C
aufgewachsen. Die unterschiedlichen Schichten müssen nicht notwendigerweise
bei derselben Temperatur aufgewachsen werden. Ferner können andere Bedingungen
variiert werden. Beispielsweise können die Umgebungsbedingungen,
wie z. B. der Druck der Wachstumsatmosphäre, verändert werden.
-
Umgebungswachstumsatmosphären enthalten
im allgemeinen ein Umgebungsgas, das nicht reaktiv ist oder auf
andere Art und Weise nicht direkt bei dem Schichtbildungsverfahren
teilnimmt. Solche Gase umfassen Ar, He, H2,
N2, eine Mischung aus H2 und
N2, usw. Solche Umgebungsgase und andere können in
verschiedenen Verhältnissen,
Kombinationen, usw. verwendet werden, wie es für Fachleute bekannt ist.
-
Schließlich können dort,
wo die Spalte-III-(und Spalte-V-)-Elemente, die aufzubringen sind, in
der Umgebungsatmosphäre vorgesehen
werden, ihre Verhältnisse
und Mengen ebenfalls variiert werden, einschließlich des Verhältnisses
von Spalte-V zu Spalte-III.
-
EXPERIMENTELLE DATEN
-
LED-Bauelemente
wurden ebenfalls auf spezifischen Beispielen mehrerer Pufferstrukturen,
die oben gezeigt und erörtert
wurden, aufgewachsen. LED-Verhaltensdaten von jeder der Strukturen
sind in TABELLE III (16) gegeben.
-
Lichtausgangswerte
werden als prozentuale Gewinne bezüglich eines Standardlaufs unter
Verwendung eines bekannten optoelektronischen Bauelements, wie z.
B. dem von 2, gegeben. Standardisierte
Läufe,
die in demselben Zeitrahmen aufgewachsen werden, haben einen externen
Quantenwirkungsgrad von 5 bis 7% und emittieren Licht in dem Wellenlängenbereich
von 485 bis 505 Nanometer (nm). Da es wünschenswert ist, LED-Bauelemente herzustellen,
die die höchste
mögliche
Lichtausgabe liefern, sind die Vorteile des Verwendens der hierin beschriebenen
Erfindung evident.
-
Es
sei angemerkt, daß die
verschiedenen Ausführungsbeispiele
Lichtwellenlängen
erzeugen, die über
etwa 15 nm variieren (im Vergleich zu einer Wellenlängendifferenz
in der Größenordnung
von 50 nm zwischen benachbarten Farben in dem sichtbaren Spektrum).
Fachleute auf dem Gebiet von LEDs kennen die Herstellungstechniken,
die in Verbindung mit der Erfindung verwendet werden können, um
die Lichtwellenlängen
auf präzise
erwünschte
Werte einzustellen.
-
Frühere Forschungen
haben gezeigt, daß die
Menge an Belastung, die in der Bauelementstruktur vorhanden ist,
die Zusammensetzung der aktiven oder lichtemittierenden Region der
Struktur verändern
kann. Da die Zusammensetzung der aktiven Schicht die Emissionswellenlänge bestimmt,
zeigen die hier beobachteten Wellenlängenverschiebungen eine Änderung
des Belastungszutands der Struktur an.
-
In
allen Fällen
sind die Bauelementlichtausgabe und der Wirkungsgrad der Bauelemente
mit denen herkömmlicher
LED-Bauelemente, die auf GaN-Kernbildungsschichten während der
gleichen Zeitdauer aufgewachsen worden sind, vergleichbar oder sogar
größer. In
dem in 9 gezeigten spezifischen Fall
ist ferner zu sehen, daß ein
Modulieren des InN-Mol-Bruchteils
in dem InGaN-Anteil der Kernbildungsschicht ferner das Bauelementverhalten beeinflußt.
-
In
Tabelle IV (17) gezeigte Daten zeigen, daß die Lichtausgabe
für LED-Bauelemente
gemäß der Erfindung
relativ zu der des bekannten Bauelements (0,00 InN-Mol-Anteil) erhöht wird.
Ferner wird die Wellenlänge
des erzeugten Lichts durch Zusammensetzungsvariationen in dem 100-Å-InGaN-Abschnitt
der Pufferschicht (9) beeinflußt. Die
mit ”0,00” überschriebene
Spalte stellt das Verhalten des bekannten Bauelements von 2 dar. Ebenso wie bei den in 16 gegebenen
Daten zeigen die Daten in 17 ebenfalls
die Verhaltensverbesserungen und Änderungen des Belastungszustands,
die gemäß der vorliegenden
Erfindung erhalten werden.
-
Ähnliche
Verschiebungen der Lichtausgabe und der Lichtwellenlänge sind
zu beobachten, wenn die Dicke dieser InGaN-Schicht verändert wird. Wie im früheren Fall,
bei dem die elektrischen Transporteigenschaften gemessen wurden,
können
diese Ergebnisse direkt auf entweder Belastungszustands- oder mikrostrukturelle
Verbesserungen korreliert werden, die durch Verwenden der erfindungsgemäßen Kernbildungsschicht
erreicht werden.