DE19732365A1 - Schließbolzenanordnung für eine Heckklappe eines Steilheck-Fahrzeugs - Google Patents
Schließbolzenanordnung für eine Heckklappe eines Steilheck-FahrzeugsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schließbolzenanordnung für eine Heckklappe eines Steilheck-Fahrzeugs
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Bekanntlich werden Heckklappen von Steilheck-Kraftfahrzeugen, die um eine parallel zur
hinteren Dachkante verlaufende Schwenkachse zwischen einem geöffneten Zustand und
einem Schließzustand schwenkbar sind, mittels eines Schlosses in ihrem geschlossenen
Zustand arretiert, das heckklappenseitig eine Schließfalle und rohbau- oder karosserieseitig
einen Schließbolzen für die Schließfalle enthält. Sowohl beim Schließen der Heckklappe als
auch bei vibrationsreichem Fahrbetrieb des Fahrzeugs besteht die Gefahr, daß im Bereich
des beschriebenen Schlosses Geräusche auftreten und in das Fahrzeuginnere übertragen
werden. Man könnte daran denken, den Schließbolzen für sich schallisoliert zu lagern, wie
dies beispielsweise für eine Schloßanordnung an einer kippbaren Fahrerkabine aus der EP 0021743 A1,
bekannt ist. Eine derartige rotationssymmetrische, d. h. in allen radialen
Richtungen des Schließbolzens gleich bemessene und gleich wirksame Dämpfung würde
aber den Besonderheiten bei dem Schließbolzen eines Schlosses für eine Heckklappe nicht
Rechnung tragen. Hier muß nämlich der Schließbolzen bzw. seine Lagerung beim Schließen
der Heckklappe relativ große Stöße und Kräfte gleichsam in Fahrtrichtung aufnehmen,
während anschließend in entgegengesetzter Richtung den Elastizitäten in Schloßanordung
und federndem Türöffnungsmechanismus (Stoßdämpfer) eine gewisse Nachgiebigkeit
gleichsam zur Verfügung gestellt werden muß. In Querrichtung dagegen müssen die
möglichen Bewegungen der Heckklappe im Hinblick auf die Einhaltung von Fugenmaßen
wiederum sehr klein gehalten werden.
Diese zum Teil widersprüchlichen Anforderungen an eine Schließbolzenanordnung der
gattungsgemäßen Art lassen sich mit der aus dem zitierten Stand der Technik bekannten
elastischen Lagerung des Schließbolzens nicht erfüllen. Hinzu kommen die Schwierigkeiten
daraus, daß es sich bei einer derartigen Anordnung um ein Serienteil handelt, bei dem auch
Anforderungen hinsichtlich Herstell- und Montagefreundlichkeit gestellt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Schließbolzenanordnung
zu schaffen, die unter Berücksichtigung der speziellen Anforderungen an eine derartige
Anordnung eine optimale Schwingungsisolierung bietet und darüber hinaus herstellungs- und
montagefreundlich ist.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht in den kennzeichnenden Merkmalen
des Hauptanspruchs, vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung beschreiben die
Unteransprüche.
Wie sich gezeigt hat, läßt sich durch die lediglich schubkraftübertragende Verbindung
zwischen den beiden Hauptbestandteilen der Anordnung, nämlich Schließblech und
Befestigungsplatte, unter Verzicht auf eine Zugkraftübertragung bei geschlossener Tür eine
optimale Federrate einstellen.
Ein besonderer Vorteil der Erfindung ist in ihrer Sicherheit bei Überbeanspruchung, d. h. im
Crashfall, zu sehen. Durch den umlaufenden Kragen an dem wannenartigen Teil wird
nämlich eine crashbedingte Bewegung des Schließblechs mit dem Schließbolzen in
Richtung nach hinten, d. h. in Richtung der Öffnungsbewegung der Heckklappe, unter
bunden. Eine entsprechende Aufgabe lösen die Schraubenköpfe der Befestigungs-Kopf
schrauben, die im normalen Betrieb infolge Wahrung eines Abstands von der
Schließplatte die Bildung einer direkten Schallbrücke, dagegen im Crashfalle eine Trennung
von Schließplatte und Befestigungsplatte verhindern.
Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand der Zeichnung
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf die Schließbolzenanordnung, wobei die Fahrtrichtung des
Fahrzeugs durch den Pfeil A angedeutet ist,
Fig. 2 den in Fig. 1 bei II-II angedeuteten Schnitt,
Fig. 3 den Schnitt gemäß III-III in Fig. 1 und
Fig. 4 schematisch für eine andere Ausführungsform der Erfindung eine Ansicht ent
sprechend Fig. 2.
Betrachtet man zunächst die Fig. 1 und 2, so erkennt man bei 1 den Schließbolzen,
dessen unteres Ende in dem Schließblech 2 festgelegt ist, von dem der bügelartige Fortsatz
3 abgeht, der das in Fig. 2 obere Ende des Schließbolzens 1 umfaßt und abstützt.
Das Schließblech 2 ist nicht unmittelbar am Karosserieblech 4 befestigt, sondern indirekt,
nämlich unter Zwischenlage des gummiartigen Dämpfungsmaterials 5, an der wannenar
tigen Befestigungsplatte 6 mit dem im wesentlichen umlaufenden Kragen 7. Das
Dämpfungsmaterial 5 füllt den Abstand zwischen den Teilen 2 und 6 im Bereich B (Fig. 2).
Betrachtet man nochmals Fig. 1, so erkennt man bei 8 einen umlaufenden Spalt zwischen
dem erwähnten Kragen 7 einerseits und dem Rand 9 des Schließblechs 2 andererseits.
Dieser Spalt 8 hat eine örtlich unterschiedliche Spaltweite; vor dem einen in Fig. 1 unteren
Längsbereich 10 des Randes 9 des ovalen Schließblechs 2, d. h. auf der Seite des
Schließbolzens 1, ist die Spaltweite relativ groß gewählt, während der Spalt an dem anderen
Längsbereich 11 nur eine kleine Spaltweite zeigt. Übrigens sind auch die Spaltbereiche vor
den Stirnseiten des Randes 9 (d. h. in Fig. 1 links und rechts) sehr klein gewählt.
Nimmt man hinzu, daß nur vor dem Rand- oder Kantenbereich 10 im Spalt 8 ein vom gum
mielastischen Dämpfungsmaterial 5 freier Raum 12 gewahrt ist, so erkennt man, daß das
Schließblech 2 und damit der Schließbolzen 1 zwar in der gesamten Ebene der Fig. 1
schwimmend gelagert ist, jedoch mit unterschiedlichen Nachgiebigkeiten in unterschied
lichen Richtungen.
Diese Eigenschaft wird noch dadurch unterstützt, daß das gummielastische Dämp
fungsmaterial 5 nur an seinen in Fig. 2 oberen und unteren Flächen, d. h. bei 13 und 14,
fest und demgemäß schubübertragend mit den Teilen 2 und 6 verbunden ist. Beim
Schließen der nicht dargestellten, da an sich bekannten Heckklappe wird auf den
Schließbolzen 1 eine Kraft in Fig. 1 nach oben, d. h. in Fahrtrichtung, in Fig. 2 nach links
ausgeübt. Die Nachgiebigkeit der Anordnung ist in diesem Falle sehr begrenzt, denn die
Weite des Spalts 8 ist sehr klein gewählt und der kleine Spalt ist mit gummielastischem
Material 5 ausgefüllt. In entgegengesetzter Richtung, d. h. in Fig. 1 nach unten, in Fig. 2
nach rechts, ist der Spalt 8 dagegen recht groß gewählt und - in Richtung der Spaltweite be
trachtet - nur zu einem kleinen Teil von dem gummielastischen Material 5 gefüllt. Dem
gemäß kann der Schließbolzen 1 zusammen mit der Schließplatte 2 entsprechend der
Querelastizität des gummielastischen Dämpfungsmaterials 5 unter Ausnutzung der Ver
bindungen bei 13 und 14 relativ weit in Fig. 1 nach unten, in Fig. 2 nach rechts aus
weichen und so den bei geschlossener Heckklappe auftretenden Elastizitäten in einem
gewünschten Maße folgen. Da aber der Spalt 8 im rechten Teil der Fig. 2, d. h. im unteren
Teil der Fig. 1, im normalen Betrieb des Fahrzeugs stets erhalten bleibt, außerdem durch
die Existenz einer wenn auch dünnen Schicht des gummielastischen Materials 5 einen
metallischen Kontakt zwischen den Teilen 2 und 7 stets unterbindet, entsteht hier nie eine
Körperschallbrücke. Der Spalt 8 wird an dieser Stelle ohnehin nur im Falle eines Crashs zum
Verschwinden kommen, d. h. in einem Zustand, bei dem es auf Geräuschentwicklung und
Geräuschübertragung nicht mehr ankommt.
Fig. 3 zeigt nun entsprechende Ausgestaltungen der eigentlichen Befestigungsmittel am
Karosserieblech 4. Schließblech 2 und Befestigungsplatte 6 sind mit fluchtenden
Durchtrittslöchern 15 und 16 für Befestigungsschrauben 17 versehen, die jeweils einen Kopf
18 und einen Bund 19 aufweisen. Wie unmittelbar aus den Fig. 1 und 3 ersichtlich,
haben die Durchtrittslöcher 15, die übrigens mit dem gummielastischen Material 5
ausgekleidet sind, einen größeren Durchmesser als die Befestigungslöcher 16 in der
Befestigungsplatte 6. Dadurch wird es möglich, daß sie den jeweiligen Bund 19, der sich mit
seiner in Fig. 3 unteren Stirnfläche auf einem hochgezogenen Bereich 20 der Be
festigungsplatte 6 abstützt, mit Spiel umschließen. Dieses Spiel wird bei unterschiedlichen
Relativlagen von Schließblech 2 und Schrauben 17 dadurch unterstützt, daß die
Durchtrittslöcher 15 keinen kreisrunden Querschnitt besitzen, sondern Langlöcher darstellen.
Die axiale Länge der Bünde 19 ist so groß gewählt, daß im normalen Betrieb zwischen der
Unterseite des jeweiligen Schraubenkopfes 18 einerseits und dem Schließblech 2 ein Spalt
21 verbleibt, so daß auch hier das Entstehen einer direkten Schallbrücke vermieden ist.
Die Schrauben 17 sind, wie bei 22 nur grob angedeutet, in eine Verstärkung des Blechs 4
eingeschraubt.
Bisher war angenommen, daß die Befestigungsplatte 6 wannenartig ausgebildet, d. h. mit
einem Kragen 7 versehen ist, so daß sie das Schließblech 2 schwimmend aufnimmt. Gemäß
Fig. 4 kann auch die umgekehrte Anordnung getroffen sein:
Der Schließbolzen 40 wird hier von einem wannenartigen Schließblech 41 getragen, das mit seinem umlaufenden Kragen 42 die - hier ebene - Befestigungsplatte 43 übergreift. Zwischen beiden erkennt man wiederum gummielastisches Material 44. Die Lage des "weiten" Spaltbereichs 45 und des "schmalen" Spaltbereichs 46, von denen nur der letzte vollständig mit dem gummielastischen Material 44 gefüllt ist, ist hier gegenüber der Ausführungsform nach den Fig. 1 bis 3 vertauscht. Dadurch ist sichergestellt, daß beim Schließen der Heckklappe gemäß Pfeil A auftretende Kräfte allenfalls zu einer kleinen Verlagerung des Schließbolzens 40 führen, während entgegengerichtete elastische Kräfte nach dem Schließen der Heckklappe angesichts der großen Spaltweite des Spaltbereichs 45 eine gewünschte Nachgiebigkeit vorfinden.
Der Schließbolzen 40 wird hier von einem wannenartigen Schließblech 41 getragen, das mit seinem umlaufenden Kragen 42 die - hier ebene - Befestigungsplatte 43 übergreift. Zwischen beiden erkennt man wiederum gummielastisches Material 44. Die Lage des "weiten" Spaltbereichs 45 und des "schmalen" Spaltbereichs 46, von denen nur der letzte vollständig mit dem gummielastischen Material 44 gefüllt ist, ist hier gegenüber der Ausführungsform nach den Fig. 1 bis 3 vertauscht. Dadurch ist sichergestellt, daß beim Schließen der Heckklappe gemäß Pfeil A auftretende Kräfte allenfalls zu einer kleinen Verlagerung des Schließbolzens 40 führen, während entgegengerichtete elastische Kräfte nach dem Schließen der Heckklappe angesichts der großen Spaltweite des Spaltbereichs 45 eine gewünschte Nachgiebigkeit vorfinden.
Mit der Erfindung ist demgemäß eine gattungsgemäße Schließbolzenanordnung geschaffen,
die unter Berücksichtigung der hier auftretenden speziellen Anforderungen hinsichtlich
Vermeidung von Geräuschentwicklung und Übertragung optimiert ist, die leicht zu fertigen
und zu montieren ist und die darüber hinaus Sicherheit gegen ein unerwünschtes Öffnen der
Heckklappe im Crashfall bietet.
Claims (7)
1. An einem hinteren Abschlußteil eines Steilheck-Fahrzeugs schwingungsisoliert be
festigbare Schließbolzenanordnung mit einem Schließbolzen, dem eine Schließfalle an
einer Heckklappe des Fahrzeugs zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schließbolzen (1) einenends an einem im wesentlichen senkrecht zu ihm verlaufenden
Schließblech (2) festgelegt und anderenends von einem bügelartigen Fortsatz (3)
desselben abgefangen ist, daß ferner das Schließblech (2) berührungslos schwimmend
von einer Befestigungsplatte (6) gehalten ist, wobei eines dieser beiden Teile (6)
wannenartig mit im wesentlichen umlaufendem Kragen (7) ausgebildet ist und zwischen
diesem Kragen (7) einerseits und dem ihm zugekehrten Rand (9) des anderen Teils (2)
andererseits ein umlaufender Spalt (8) mit über seine Länge nicht konstanter Spaltweite
verläuft, der in Richtung seiner Spaltweite zumindest teilweise mit gummiartigem
Dämpfungsmaterial (5) gefüllt ist, das nur an der dem Schließbolzen (1) abgekehrten
Unterseite (bei 13) des Schließblechs (2) und der dieser zugekehrten Seite (bei 14) der
Befestigungsplatte (6) an Schließblech (2) und Befestigungsplatte (6) schubübertragend
haftet, und daß Schließblech (2) und Befestigungsplatte (6) mit fluchtenden
Durchtrittslöchern (15, 16) für Befestigungs-Kopfschrauben (17) versehen sind, die sich
im eingebauten Zustand mit einem Bund (19) solcher Auslegung an der
Befestigungsplatte (6) abstützen, daß zwischen den Schraubenköpfen (18) und dem
Schließblech (2) ein direkter Kontakt vermieden ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Rändern der
Durchtrittslöcher (15) im Schließblech (2) und den Bünden (19) gummiartiges
Dämpfungsmaterial (5) vorgesehen ist.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchtrittslöcher
(15) im Schließblech (2) als parallele Langlöcher ausgebildet sind.
4. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Befestigungsplatte (6) das wannenartige Teil ist.
5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Schließblech (2) in
Draufsicht annähernd ein Oval bildet, nahe dessen einer Längsseite (10) mittig der
Schließbolzen (1) festgelegt ist und nahe dessen anderer Längsseite (11) mittig der
bügelartige Fortsatz (3) abgeht, und daß der Spalt (8) über seine Spaltweite an der
einen Längsseite (10) allenfalls teilweise mit gummielastischem Dämpfungsmaterial (5)
ausgefüllt und die Spaltweite derart groß bemessen ist, daß dort der Spalt (8) bei allen
Betriebszuständen existiert, während die Spaltweite an der anderen Längsseite (11)
kleiner bemessen und dort der Spalt (8) mit gummielastischem Dämpfungsmaterial (5)
vollständig ausgefüllt ist.
6. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
Schließblech (41) das wannenartige Teil ist.
7. Anordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Schließblech (41) in
Draufsicht annähernd ein Oval bildet, nahe dessen einer Längsseite mittig der
Schließbolzen (40) festgelegt ist und nahe dessen anderer Längsseite mittig der
bügelartige Fortsatz abgeht, und daß der Spalt über seine Spaltweite an der anderen
Längsseite (bei 45) allenfalls teilweise mit gummielastischem Dämpfungsmaterial (44)
ausgefüllt und die Spaltweite derart groß bemessen ist, daß dort der Spalt bei allen
Betriebszuständen existiert, während die Spaltweite an der einen Längsseite (bei 46)
kleiner bemessen und dort der Spalt mit gummielastischem Dämpfungsmaterial (44)
vollständig ausgefüllt ist.
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