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Die
Erfindung betrifft eine Halterung für den Schlosshalter
eines Kraftfahrzeugschlosses, mit einem Schließbolzen und
einer starr mit dem Schließbolzen verbundenen Grundplatte,
die unter Zwischenlage eines Karosserieblechs und einer Dämpfungsschicht
mit einer Gegenplatte verschraubbar ist.
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Zur
Verriegelung schwenkbarer Türen oder Klappen von Kraftfahrzeugen
sind Schlösser mit einem sogenannten Gesperre weit verbreitet.
Dieses besteht aus einer Drehfalle und einer Sperrklinke, wobei
die Drehfalle im geschlossenen Zustand der Tür bzw. Klappe
den Schließbolzen eines Schlosshalters umgreift. Der Schließbolzen
kann ein freistehender, d. h. nur einseitig befestigter Bolzen sein, häufig
werden Schlosshalter zum Umgreifen der Drehfalle aber auch mit einem
bügelförmigen, ebenfalls auf einer Grund- oder
Montageeinheit montierten Element ausgeführt, welches den
Schließbolzen beinhaltet. Schlosshalter mit Schließbolzen
bzw. Schließbügel können auch einstückig
hergestellt sein, d. h. der Bolzen bzw. Bügel bildet mit
der Grundplatte eine zusammenhängende Baueinheit. Häufig werden
einstückige Schlosshalter durch Pressen und/oder durch
Stanzen hergestellt. Zur Befestigung an dem jeweiligen Karosseriebauteil
wird die als Montageplatte dienende Grundplatte des Schlosshalters
gegen das Karosserieblech verschraubt. An diese Verschraubung werden
hohe Anforderungen gestellt, damit die Verbindung zwischen der Tür
und der Fahrzeugkarosserie auch im Crash-Fall hält.
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Im
Falle von Kraftfahrzeug-Türschlössern wird die
Grundplatte des Schlosshalters an der jeweiligen B- oder der C-Säule
des Fahrzeugs befestigt. Umgekehrt sind jedoch auch Lösungen
bekannt, bei denen der Schlosshalter an dem beweglichen Karosserieteil,
also der Tür bzw. Klappe befestigt ist, wobei in diesem
Fall das aus Drehfalle und Sperrklinke bestehende Gesperre in dem
starren Karosserieteil, also zum Beispiel der Karosseriezelle, angeordnet ist.
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Das
Schließen von Karosserietüren, Kofferraumdeckeln
oder Heckklappen erfolgt häufig unter erheblicher Kraftanwendung,
da Federkräfte überwunden werden müssen
und zudem Dichtungen zusammengedrückt werden muss, bevor
der Schließbolzen sicher in der Drehfalle einrastet. Gerade
das Aufeinandertreffen der in Regel metallischen Teile ist mit einer
erheblichen Geräuschentwicklung verbunden, die sehr störend
sein kann.
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Aus
der
DE 85 05 539 U1 und
der
DE 197 32 365
A1 sind Halterungen von Schlosshaltern bekannt, bei denen
durch den Einsatz von Dämpfungsmaterial eine Reduzierung
der Geräuschentwicklung, insbesondere beim Schließen
und Öffnen der entsprechenden Tür oder Klappe,
erreicht werden soll. Zu diesem Zweck ist zusätzlich zu
der Grundplatte mit dem starr daran angeordneten Schließbolzen eine
separate Halte- bzw. Befestigungsplatte vorgesehen, und das Dämpfungsmaterial
ist flächig zwischen der Grundplatte und der Halte- bzw.
Befestigungsplatte angeordnet. Bei der Verschraubung wird ausschließlich
die Halte- bzw. Befestigungsplatte unmittelbar gegen das jeweilige
Karosserieblech montiert. Um gleichwohl den Schlosshalter ausreichend zu
befestigen, ist bei der Anordnung nach der
DE 85 05 539 U1 die akustische
Zwischenlage durch Vulkanisieren sowohl mit der Grundplatte, als
auch mit der karosseriefest verschraubten Befestigungsplatte verbunden.
Die an dem Schließbolzen wirkenden, erheblichen Kräfte
müssen dauerhaft von dieser Verbindung aufgenommen werden,
was im Bereich der Verbindung einen erhöhten Fertigungs-
und Montageaufwand zur Folge hat. Außerdem muss auch das Akustikmaterial
selbst widerstandsfähig genug sein, um den daran zerrenden
Kräften auf Dauer standzuhalten. Diese Anforderung beschränkt
die Auswahl geeigneter Akustikwerkstoffe.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, bei einer Halterung
für den Schlosshalter eines Kraftfahrzeugschlosses die
Voraussetzungen für eine Auswahl des optimalen Akustikwerkstoffes
zu schaffen, ohne zugleich durch die mechanischen Eigenschaften
und vor allem Festigkeitseigenschaften des Werkstoffs festgelegt
zu sein.
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Zur
Lösung dieser Aufgabe wird bei einer Halterung mit den
eingangs angegebenen Merkmalen vorgeschlagen, dass sich die Verschraubung
zugleich an der Gegenplatte und an der Grundplatte abstützt,
dass zwischen der Gegenplatte und der Grundplatte eine weitere Dämpfungsschicht
angeordnet ist, und dass sich die Dämpfungsschichten auf unterschiedlichen
Seiten des Karosserieblechs befinden.
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Die
erfindungsgemäße Halterung ermöglicht ein
verbessertes Akustikverhalten des Schlosses beim Schließ-
und Öffnungsbetrieb, aber auch beim Fahrbetrieb des Fahrzeugs
und verbindet diesen Vorteil mit dem Vorteil einer einfachen, fertigungstechnisch
günstigen Bauweise. Die an dem Schließbolzen wirkenden
Kräfte werden auf die Karosserie abgeführt, ohne
dass es zu einer erhöhten mechanischen Beanspruchung des
akustischen Dämpfungsmaterials kommt. Zusätzliche
Verbindungsmaßnahmen, etwa ein Kleben oder Vulkanisieren
des Akustikwerkstoffes, sind nicht erforderlich. Bei der Auswahl
des jeweils optimalen Akustikwerkstoffes ist der Konstrukteur daher
nicht durch bestimmte mechanische Eigenschaften und vor allem Festigkeitseigenschaften
des Werkstoffs eingeengt.
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Eine
vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist durch einen den Abstand
zwischen Grundplatte und Gegenplatte auf ein Mindestmaß in Schraubenlängsrichtung
begrenzenden Längsanschlag gekennzeichnet. Auf diese Weise
wird ein Stauchen und Zusammenpressen der Dämpfungsschichten
vermieden, so dass diese ihr optimales, durch das verwendete Akustikmaterial
vorgegebenes Dämpfungsverhalten zeigen. Zur Einstellung
des Mindestabstandes zwischen Grundplatte und Gegenplatte wird der
Längsanschlag vorzugsweise durch eine gegenüber
dem Gewinde erweiterte Schulter der Verschraubung gebildet, wobei
sich die Verschraubung mit der Schulter an der dem Karosserieblech
zugewandten Seite der Grundplatte oder der Gegenplatte abstützt.
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Mit
einer weiteren Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass wenigstens
eine der Dämpfungsschichten mit einem Bund versehen ist,
und dass sich der Bund zwischen der Verschraubung und einer die Verschraubung
umgebenden Öffnung in dem Karosserieblech hindurch zu der
anderen Dämpfungsschicht hin erstreckt.
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Mit
einer weiteren Ausgestaltung wird vorgeschlagen dass, bezogen auf
die Kraftfahrzeugkarosserie, die Grundplatte an der Innenseite des
Karosserieblechs angeordnet ist und sich der Schließbolzen und/oder
ein den Schließbolzen abstützender Bügel durch
das Karosserieblech hindurch erstreckt. Da bei dieser Ausgestaltung
die Grundplatte auf der Innenseite des Karosserieblechs anliegt,
werden bei einer Zugbelastung auf den Schließbolzen ausschließlich Druckkräfte
in das Karosserieteil eingeleitet. Auf diese Weise können
im Crash-Fall höhere Kräfte aufgenommen werden,
wobei auch in extremen Situationen verhindert wird, dass sich der
aus Grundplatte und Schließbolzen bestehende Schlosshalter
von der Karosserie löst.
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Dabei
ist bevorzugt, dass die Verschraubung von der Außenseite
des Karosserieblechs betätigbar ist. Bei dieser Bauart
ist die Gegenplatte auf der Außenseite des Karosserieblechs
angeordnet, durch das sich der Schließbolzen und/oder der
Bügel hindurch erstreckt.
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Vorzugsweise
ist der Akustikwerkstoff der Dämpfungsschicht ein Elastomer.
Zur Erzielung einer optimalen Geräuschdämmung
ist eine Dicke der Schichten von etwa 5 mm gut geeignet. Auf der Schlossseite
kann die Schichtdicke zwischen 3 und 6 mm, vorzugsweise 4 mm betragen.
Auf der Innenseite kann die Schichtdicke zwischen 5 und 7 mm, vorzugsweise 6
mm betragen. Mit der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Dicke
der Dämpfungsschichten jeweils zwischen 1 und 10 mm, bevorzugt zwischen
3 und 7 mm, beträgt.
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Ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand
der Zeichnung näher erläutert.
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Die
Zeichnung zeigt einen Schnitt durch ein Karosserieblech 1 einer
Kraftfahrzeugkarosserie. Dieser Teil des Karosserieblechs ist im
Falle des Schlosses der vorderen Fahrzeugtür die sogenannte B-Säule,
und im Falle des Schlosses der hinteren Fahrzeugtür die
sogenannte C-Säule der Karosserie. Der Begriff des Karosserieblechs
ist insoweit weit zu verstehen und erfasst alle solche Elemente
der Fahrzeugkarosserie, die sich zur dauerhaften Anbringung der
im Folgenden näher beschriebenen Halterung für einen
Schlosshalter eignen.
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Der
Schlosshalter
2 besteht aus einem Schließbolzen
3,
der starr an einer Grundplatte
5 befestigt ist. Der Schließbolzen
3,
der nicht zylindrisch sein muss, kann auch als U-förmiger
Schließbügel ausgeführt sein oder der
Schließbolzen
3 ist, wie dies in der
DE 197 32 365 A1 beschrieben
ist, durch einen bügelartigen Fortsatz zusätzlich
gegenüber der Grundplatte
5 abgestützt.
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Die
Grundplatte 5 des Schlosshalters 2 stützt sich
von der Innenseite 6 eher gegenüber dem Karosserieblech 1 ab,
so dass sich der Schließbolzen 3 durch eine Öffnung 7 in
dem Karosserieblech 1 hindurch nach außen erstreckt
und dort durch die Rastfalle des Gesperres des Fahrzeugschlosses
umgreifbar ist.
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Die
Festlegung des Schlosshalters 2 von innen her an dem Karosserieblech 1 erfolgt
unter Verwendung einer Gegenplatte 10, die sich im Wesentlichen
parallel zur Grundplatte 5 erstreckt, sich jedoch von der
Außenseite 9 aus gegenüber dem Karosserieblech 1 abstützt.
Auch die Gegenplatte 10 ist mit einer für den
Durchtritt des Schließbolzens 3 ausreichend großen Öffnung
versehen. Die Verbindung der Gegenplatte 10 mit der Grundplatte 5 erfolgt
mittels mindestens einer Verschraubung 11. Bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel sind insgesamt zwei Verschraubungen 11 vorgesehen.
Als Element der Verschraubung 11 dient jeweils eine Schraube 12 mit einem
Schraubenkopf 13, welcher sich außen gegen die
Gegenplatte 10 abstützt, und einem Gewinde 14, welches
in ein entsprechendes Gegengewinde der Grundplatte 5 einschraubbar
ist. Bei dieser Bauart erfolgt daher das Anziehen der Verschraubungen 11 von
außen, d. h. von der Außenseite 9 des Karosserieblechs 1 her,
obwohl sich die Grundplatte des Schlosshalters 2 auf der
Innenseite befindet.
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Zwischen
der Grundplatte 5 und der Innenseite 6 befindet
sich eine Dämpfungsschicht 21 aus einem Körperschall
unterbindenden Elastomer. Eine weitere, vorzugsweise getrennte Dämpfungsschicht 22 befindet
sich zwischen der Gegenplatte 10 und der Außenseite 9 des
Karosserieblechs 1. Auch diese Dämpfungsschicht 22 besteht
aus einem die Ausbreitung von Körperschall unterbindenden
Elastomer. Beide Dämpfungsschichten 21, 22 liegen
flächig unmittelbar an dem Karosserieblech 1 an
und weisen Öffnungen oder Aussparungen für den
Durchtritt des Schließbolzens 3 und der Verschraubungen 11 auf.
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Die
Dicke der Dämpfungsschichten kann zur Erzielung einer optimalen
Geräuschdämmung etwa 5 mm gut geeignet. Auf der
Schlossseite kann die Schichtdicke der Schicht 22 zwischen
3 und 6 mm, vorzugsweise 4 mm betragen. Auf der Innenseite kann
die Schichtdicke der Schicht 21 zwischen 5 und 7 mm, vorzugsweise
6 mm betragen.
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Die
Schrauben 12 sind zwischen ihrem Schraubenkopf 13 und
dem Gewinde 14 mit einem radial erweiterten Längsabschnitt
versehen, und bilden auf diese Weise zu dem Gewinde 14 hin
eine Schulter 30. Die Verschraubung 11 lässt
sich nur soweit anziehen, bis die Schulter 30 an die das
Schraubloch umgebende Innenseite der Grundplatte 5 stößt.
Die Schulter 30 an dem radial erweiterten Längsabschnitt
der Verschraubung bildet daher einen Längsanschlag, welcher
den Abstand A zwischen der Grundplatte 5 und der Gegenplatte 10 auf ein
Mindestmaß begrenzt. Da sich innerhalb dieses Abstandes
A nicht nur die Dicke des Karosserieblechs 1 befindet,
sondern auch die beiden Dämpfungsschichten 21, 22,
kommt es zu keiner ungewollten Komprimierung der Dämpfungsschichten 21, 22 und
damit zu keiner Beeinträchtigung ihrer speziellen akustischen
Eigenschaften. Vielmehr wird das Maß A durch die entsprechende
Dimensionierung der Bauteile und insbesondere der Verschraubung 11 so
eingestellt, dass kein oder allenfalls ein leichter Druck auf die
Dämpfungsschichten 21, 22 ausgeübt
wird.
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Die
Dämpfungsschicht 21 kann im Bereich der Verschraubung
mit einem Bund 23 versehen sein, wobei sich dieser Bund 23 zwischen
der Verschraubung 11 und der die Verschraubung umgebenden Öffnung
in dem Karosserieblech 1 hindurch zu der anderen Dämpfungsschicht 22 hin
erstreckt.
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- 1
- Karosserieblech
- 2
- Schlosshalter
- 3
- Schließbolzen
- 5
- Grundplatte
- 6
- Innenseite
- 7
- Öffnung
- 9
- Außenseite
- 10
- Gegenplatte
- 11
- Verschraubung
- 12
- Schraube
- 13
- Kopf
- 14
- Gewinde
- 21
- Dämpfungsschicht
- 22
- Dämpfungsschicht
- 23
- Bund
- 30
- Schulter
- A
- Abstand
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 8505539
U1 [0005, 0005]
- - DE 19732365 A1 [0005, 0016]