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TECHNISCHES GEBIET
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Die vorliegende Offenbarung bezieht sich allgemein auf Fahrzeugverkleidungsstücke und -verkleidungspakete. Insbesondere bezieht sich die Offenbarung auf ein Verbundapplikationsstück für ein Fahrzeugverkleidungsstück, das Abtrennungsprobleme im Falle eines Seitenaufpralls, insbesondere eines Seitenpfahlaufpralls, löst.
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HINTERGRUND
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Bestimmte gesetzliche, industrielle und Herstellerstandards sind bezüglich einer nach dem Aufprall erfolgenden Innenkomponentenabtrennung aufgestellt worden. Beispielsweise geben europäische Vorschriften bezüglich Seitenaufprallen Folgendes vor: „Einrichtungen oder Bauteile der Innenausstattung dürfen sich nicht so weit lösen, dass die Verletzungsgefahr durch scharfe vorstehende Teile oder rauhe Kanten wesentlich erhöht wird“. Gleichermaßen erfordern bestimmte Seitenaufprallstandards von Herstellern „kein Vorliegen scharfer Kanten im Innenraum nach einem Aufprall“. Verschiedene Tests für einen gesteuerten Aufprall sind entwickelt worden, um Konformität zu derartigen gesetzlichen, industriellen und Herstellerstandards zu beurteilen. Ein repräsentatives Beispiel für einen gesetzlichen Seitenpfahltest ist der Fahrzeug-Pfahl-Test FMVSS 214, wobei ein sich zur Seite bewegendes Fahrzeug mit 20 Meilen/h auf einen starren Pfahl auftrifft. Bei diesem Test wird das Fahrzeug zur Seite geschleudert, so dass die Linie seiner Vorwärtsbewegung einen Winkel von 75 Grad mit der Längsmittellinie des Fahrzeugs bildet.
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Innenverkleidungstücke, wie z. B. dekorative Applikationsstücke, sind besonders bedenklich, da derartige Verkleidungsstücke, die nicht integral mit anderen Fahrzeuginnenkomponenten sind, nach einem Aufprall brechen und/oder sich lösen und scharfe Vorsprünge/raue Kanten darstellen können. Dementsprechend besteht in der Technik ein Bedarf an Innenapplikationsstücken, die dieses Risiko verringern oder beseitigen.
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Um sich diesem identifizierten Bedarf zu widmen, bezieht sich die vorliegende Offenbarung auf eine Verbundapplikationsanordnung für eine Fahrzeuginnenverkleidung. Vorteilhafterweise definiert die beschriebene Applikationsanordnung eine Gleitverbindung, welche die Tendenz des Applikationsstücks, bei einem Aufprall zu zerbrechen, verringert oder beseitigt. Dadurch wird gleichermaßen die Tendenz des Applikationsstücks, nach dem Aufprall eine scharfe Kante oder einen rauen Vorsprung aufzuweisen, verringert oder beseitigt.
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KURZDARSTELLUNG
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Gemäß den hier beschriebenen Zwecken und Vorteilen wird bei einem Aspekt eine Verbundapplikationsanordnung für ein Fahrzeuginnenverkleidungsstück bereitgestellt, die ein flexibles Aufnahmeelement und einen flexiblen Einsatz, der durch eine Gleitverbindung mit dem flexiblen Aufnahmeelement verbunden ist, umfasst. Im Gebrauch ist ein Ende des flexiblen Aufnahmeelements fest mit einem Fahrzeugtürelement verbunden. Gleichermaßen ist ein Ende des flexiblen Einsatzes gegenüber dem flexiblen Aufnahmeelement fest mit einem Fahrzeugtürelement verbunden. Optional kann bzw. können ein oder mehrere zerbrechliche Befestigungsmittel das flexible Aufnahmeelement und den flexiblen Einsatz lösbar verbinden. Das flexible Aufnahmeelement definiert einen inneren Kanal, der zur Gleitaufnahme des flexiblen Einsatzes darin konfiguriert ist. Das flexible Aufnahmeelement definiert ferner eine oder mehrere Nuten, die entlang einer Längsachse davon definiert werden.
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Bei Ausführungsformen umfasst die Gleitverbindung ein mechanisches Gleitbefestigungselement, das an dem flexiblen Einsatz befestigt ist und mit der einen oder den mehreren Nuten in Eingriff steht. Bei Ausführungsformen umfasst die Gleitverbindung einen flexiblen Einsatzflansch, der mit der einen oder den mehreren Nuten in Gleiteingriff steht.
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Bei einem weiteren Aspekt wird eine Innenverkleidungsanordnung für ein Fahrzeug beschrieben, die ein Fahrzeuginnensubstrat und eine im Wesentlichen wie oben beschriebene Verbundapplikationsanordnung umfasst.
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In der folgenden Beschreibung werden Ausführungsformen der offenbarten Verbundapplikationsanordnung und von die Applikationsanordnung umfassenden Verkleidungsstückpaketen gezeigt und beschrieben. Es versteht sich, dass andere, verschiedene Ausführungsformen der Vorrichtung möglich sind und verschiedene Einzelheiten davon im Hinblick auf verschiedene offensichtliche Aspekte modifiziert werden können, ohne von den Vorrichtungen, wie sie in den folgenden Ansprüchen dargelegt und beschrieben werden, abzuweichen. Entsprechend sind die Zeichnungen und Beschreibungen als Darstellung und nicht als Einschränkung zu betrachten.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Die beiliegenden Zeichnungsfiguren, die hier enthalten sind und Teil der Beschreibung bilden, stellen verschiedene Aspekte der offenbarten Verbundapplikationsanordnung dar und dienen in Verbindung mit der Beschreibung der Erläuterung bestimmter Prinzipien davon. In den Zeichnungen zeigen:
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1 eine Seitenansicht einer Verbundapplikationsanordnung gemäß der vorliegenden Offenbarung;
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2A die Verbundapplikationsanordnung von 1 in Draufsicht vor einem Seitenpfahlaufprall;
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2B die Verbundapplikationsanordnung von 2A nach einem Seitenpfahlaufprall;
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2C eine Applikationsanordnung des Stands der Technik nach einem Seitenpfahlaufprall;
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3A eine Querschnittsseitenansicht einer Ausführungsform eines Gleitgelenks für eine Verbundapplikationsanordnung gemäß der vorliegenden Offenbarung;
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3B eine Querschnittsseitenansicht einer alternativen Ausführungsform eines Gleitgelenks für eine Verbundapplikationsanordnung gemäß der vorliegenden Offenbarung;
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3C eine Querschnittsseitenansicht einer weiteren alternativen Ausführungsform eines Gleitgelenks für eine Verbundapplikationsanordnung gemäß der vorliegenden Offenbarung;
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3D eine Querschnittsseitenansicht noch einer weiteren alternativen Ausführungsform eines Gleitgelenks für eine Verbundapplikationsanordnung gemäß der vorliegenden Offenbarung;
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3E eine Querschnittsseitenansicht noch einer weiteren alternativen Ausführungsform eines Gleitgelenks für eine Verbundapplikationsanordnung gemäß der vorliegenden Offenbarung;
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3F eine Querschnittsseitenansicht noch einer weiteren alternativen Ausführungsform eines Gleitgelenks für eine Verbundapplikationsanordnung gemäß der vorliegenden Offenbarung;
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4A eine Seitenansicht einer alternativen Ausführungsform einer Verbundapplikationsanordnung gemäß der vorliegenden Offenbarung;
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4B eine Querschnittsseitenansicht eines gestoppten Gleitgelenks für die Verbundapplikationsanordnung von 4A;
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4C die Verbundapplikationsanordnung von 4A vor einem Seitenpfahlaufprall; und
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4D die Verbundapplikationsanordnung von 4A nach einem Seitenaufprall.
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Es wird nun ausführlich Bezug auf Ausführungsformen der offenbarten Verbundapplikationsanordnung und sie enthaltenden Verkleidungsstücke Bezug genommen, von denen Beispiele in den beiliegenden Zeichnungsfiguren dargestellt werden.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
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Zunächst beschreibt die vorliegende Offenbarung eine Verbundapplikationsanordnung primär im Zusammenhang mit einer Anwendung bei einem Fahrzeugtürinnenverkleidungsstück, bei der eine Tendenz herkömmlicher Applikationsstücke, scharfe Kanten/raue Vorsprünge bei Seitenaufprallen zu erzeugen, gemäß der obigen Kurzdarstellung verringert werden soll. Für den Fachmann liegt jedoch auf der Hand, dass das offenbarte Gleitgelenkapplikationsstück und die offenbarten Innenverkleidungsstücke, die dieses enthalten, ohne Weiteres an andere Innenverkleidungsstellen und Aufprallstellen anpassbar sind. Demgemäß sollten die vorliegenden Beschreibungen in dieser Hinsicht nicht als einschränkend erachtet werden.
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Gemäß der obigen Kurzdarstellung sind Innenverkleidungsstücke, wie z. B. dekorative Applikationsstücke, besonders bedenklich, da derartige Verkleidungsstücke, die nicht integral mit anderen Fahrzeuginnenkomponenten sind, nach einem Aufprall brechen und/oder sich lösen und scharfe Vorsprünge/raue Kanten darstellen können. Beispielsweise kann der Fall eines Applikationsstücks, das durch herkömmliche Befestigungsmittel, wie z. B. Wärmeverstemmungen, PALNUTs® (die bekanntermaßen Verriegelungsvorrichtungen sind, die eine Reihe von Widerhaken zum Verriegeln einer Mutter auf einer Schraube in Position umfassen), an einem Türverkleidungsoberseitenüberschlag befestigt ist, oder andere solche Befestigungsmittel in Betracht gezogen werden. Wenn die Tür einem Außenseitenaufprall ausgesetzt wird, verbiegt sich die Applikation. Während die aufprallende Vorrichtung (zum Beispiel ein Pfahl) weiter in die Fahrzeugtürstruktur eindringt, wird die Applikation Biege- und Zugspannungen ausgesetzt. Letztlich bewirken Zug- und Scherspannungen, dass die Befestigungsmittel zerbrechen, wodurch das Applikationsstück freigesetzt und möglicherweise gestattet wird, dass ein Ende der Applikation in den Fahrgastraum des Fahrzeugs hineinragt.
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Mittel nach dem Stand der Technik, die dieses Phänomen der Applikationsabtrennung überwinden, umfassen zusätzliche Befestigungsmittel, wie z. B. am Ende befestigte Haken, um zu versuchen, eine Applikationsabtrennung zu verhindern. Es hat sich jedoch herausgestellt, dass Seitenaufpralltests, wie z. B. der Fahrzeug-Pfahl-Seitenaufpralltest, bei dem gemäß obiger Kurzdarstellung ein schräger Seitenaufprall bei 20 Meilen/h bereitgestellt wird, für derartiger Befestigungsmittel zu schwerwiegend sind und demnach noch immer eine Applikationsabtrennung auftritt. Weitere Versuche, die Applikationsabtrennung zu überwinden, umfassen das Bereitstellen vordefinierter Schwachstellen der Applikationsstruktur, beispielsweise eine oder mehrere V-Nuten oder Halbkreisnuten, die in einem Abschnitt des Materials der Applikation definiert werden, der sich nicht innerhalb einer Fahrzeuginsassenzone befindet. Derartige vordefinierte Schwachstellen sollen ein Zerbrechen/Abtrennen der Applikation nach einem Aufprall auf eine definierte und gesteuerte Art und Weise außerhalb der Insassenzone vermitteln. Da diese Lösungen jedoch weiterhin das Zerbrechen der Applikation gestatten, besteht weiterhin die Möglichkeit, dass scharfe/raue Kanten nach dem Aufprall in den Fahrgastraum des Fahrzeugs hineinragen. Somit besteht Bedarf an einer robusteren Lösung.
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Zur Lösung dieser und weiterer Probleme wird mit Bezug auf 1 eine Verbundapplikationsanordnung 100, die ein flexibles Aufnahmeelement 102 und einen flexiblen Einsatz 104 umfasst, bereitgestellt. Bei Ausführungsformen werden sowohl das flexible Aufnahmeelement 102 als auch der flexible Einsatz 104 aus einem angemessen flexiblen Material, beispielsweise einem duktilen Kunststoff, Holz und Metall, wie z. B. Aluminium und Edelstahl, oder beliebigen anderen dekorativen Innenapplikationen hergestellt. Es versteht sich, dass sich die Verbundapplikationsanordnung 100 durch die Herstellung sowohl des flexiblen Aufnahmeelements 102 als auch des flexiblen Einsatzes 104 aus einem flexiblen Material, wie z. B. einem duktilen Kunststoff, bei einem Aufprall verbiegt und knickt, anstatt zu zerbrechen, wodurch die Wahrscheinlichkeit der Erzeugung von scharfen, rauen Kanten nach dem Aufprall reduziert wird.
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Das flexible Aufnahmeelement 102 und der flexible Einsatz 104 sind jeweils durch geeignete mechanische Befestigungsmittel 108 an einem Fahrzeugelement 106, beispielsweise an einem Fahrzeugtürverkleidungsstück, gesichert. Wie gezeigt wird, ist das flexible Aufnahmeelement 102 an dem Fahrzeugelement 106 an einem Ende 110 davon gesichert. Der flexible Einsatz 104 ist wiederum an dem Fahrzeugelement 106 an einem Ende 112 davon gesichert. Wie gezeigt wird, liegen die Enden 110 und 112 einander gegenüber.
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Optional können ein oder mehrere zwischen den Enden 110, 112 angeordnete zerbrechliche Befestigungsmittel 114 das flexible Aufnahmeelement 102 an dem flexiblen Einsatz 104 sichern. Dadurch werden vorteilhafterweise Geräuschprobleme, wie z. B. Klappern des flexiblen Einsatzes 104 in dem flexiblen Aufnahmeelement 102 während des Fahrzeugbetriebs, reduziert. Die zerbrechlichen Befestigungsmittel 114 können Scherstifte mit einer im Wesentlichen herkömmlichen Konstruktion sein. Es versteht sich, dass der Bedarf an oder die Bevorzugung von derartigen zerbrechlichen Befestigungsmitteln 114 durch verschiedene physische Eigenschaften der Applikationsanordnung 100 bestimmt werden kann. Beispielsweise erfordern Applikationsanordnungen 100, die eine kurze Länge in Längsrichtung definieren, möglicherweise keine derartige zusätzliche Befestigung. Gleichermaßen verursachen flexible Aufnahmeelemente 102 und/oder flexible Einsätze 104, die aus sehr weichen, verformbaren Materialien hergestellt sind, möglicherweise selbst ohne zusätzliche Befestigung keine Geräuschprobleme.
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Es versteht sich, dass die oben beschriebene Anordnung eine Gleitbeziehung zwischen dem flexiblen Aufnahmeelement 102 und dem flexiblen Einsatz 104 gestattet. Mit Bezug auf 2A–2B ist die Applikationsanordnung 100 in der Darstellung an einem Substrat 108 angebracht, bei dem es sich um ein Türverkleidungsstück handelt, das an einer Fahrzeugtürstruktur 116 angebracht ist, die zwischen einer A-Säule 118 und einer B-Säule 120 des Fahrzeugs angeordnet ist. Wie gezeigt wird, sind das flexible Aufnahmeelement 102 und der flexible Einsatz 104 fest und getrennt an dem Substrat 108 angebracht, jedoch ansonsten entweder voneinander getrennt oder höchstens durch zerbrechliche Befestigungsmittel 114 lösbar aneinander angebracht. Bei einem schrägen Seitenaufprall von einem Pfahl 122 verschieben sich das flexible Aufnahmeelement 102 und der flexible Einsatz 104 in einander entgegengesetzte Richtungen (Pfeile A, B) voneinander, wenn der Pfahl in die Struktur der Tür 116 eindringt. Falls vorhanden, zerbrechen die optionalen zerbrechlichen Befestigungsmittel 114 wenn eine ausreichende Zug- und Scherspannung angelegt wird. Somit wird eine Gleitverbindung zwischen dem flexiblen Aufnahmeelement 102 und dem flexiblen Einsatz 104 bereitgestellt, wodurch eine ausreichende Relativbewegung zwischen den beiden gestattet wird, um ein Zerbrechen zu verhindern, jedoch auch eine Trennung der beiden zu verhindern.
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Im Gegensatz dazu eine Applikation 124 nach dem Stand der Technik, die eine Einfassung 126 und eine Applikationsplatte 128 umfasst (2C). Da die Einfassung 126 und die Applikationsplatte 128 gemäß der Darstellung weder flexibel noch bezüglich einander verschiebbar sind, löst sich die Applikationsplatte 128 beim Eindringen des auf die Seite aufprallenden Pfahls 122 in die Struktur der Tür 116 von der Einfassung 126, wodurch eine scharfe Ecke der Applikationsplatte präsentiert wird.
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Eine Reihe von Ausführungsformen von Gleitverbindungen, die das flexible Aufnahmeelement 102 und den flexiblen Einsatz 104 gleitverbinden, wird in Betracht gezogen. Mit Bezug auf 3A–3F definiert das flexible Aufnahmeelement 102 in Ausführungsformen einen inneren Kanal 300, in dem ein im Wesentlichen planarer flexibler Einsatz 104 aufgenommen wird. Ein Fenster 302 wird in einem Abschnitt des flexiblen Aufnahmeelements 102 definiert, durch das der flexible Einsatz 102 sichtbar gemacht wird. Der flexible Einsatz 102 wird durch Flansche 304 des flexiblen Aufnahmeelements gehalten.
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Bei einer alternativen Ausführungsform (siehe 3B) ist ein flexibler Einsatz 104 vorgesehen, der einen im Wesentlichen C-förmigen Querschnitt definiert und Flansche 306 umfasst, die mit gegenüberliegenden zusammenwirkenden Längsnuten 308 des flexiblen Aufnahmeelements 102 in Gleiteingriff stehen.
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Bei einer weiteren alternativen Ausführungsform (siehe 3C) ist ein flexibler Einsatz 104 vorgesehen, der einen einen im Wesentlichen T-förmigen Querschnitt definierenden Flansch 312 umfasst, der mit einer zusammenwirkenden Längsnut 310 des flexiblen Aufnahmeelements 102 in Gleiteingriff steht.
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Bei noch einer weiteren alternativen Ausführungsform (siehe 3D) ist ein flexibler Einsatz 104 vorgesehen, der einen einen im Wesentlichen L-förmigen oder hakenförmigen Querschnitt definierenden Flansch 312 umfasst, der mit der zusammenwirkenden Längsnut 310 des flexiblen Aufnahmeelements 102 in Gleiteingriff steht. Der Flansch 312 kann am Fahrzeug nach unten (3D) oder am Fahrzeug nach oben (3E) ausgerichtet sein.
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Bei noch einer weiteren alternativen Ausführungsform (siehe 3F) wird eine Gleitverbindung bereitgestellt, indem ein flexibler Einsatz 104 durch ein mechanisches Befestigungsmittel 316, das mit der zusammenwirkenden Längsnut 310 eines flexiblen Aufnahmeelements 102 in Gleiteingriff steht, verschiebbar an dem flexiblen Aufnahmeelement 102 gesichert ist. Die Verwendung eines beliebigen geeigneten Befestigungsmittels, das eine Gleitverbindungsanordnung gemäß der Beschreibung bereitstellt, wird in Betracht gezogen, darunter ohne jegliche Beschränkung Mutter und Schraube; Mutter, Schraube und Unterlegscheibe; PALNUT®; Mutter, Schraube und Sicherungsscheibe; Sicherungsmutter und Schraube; und weitere.
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Bei noch einer weiteren alternativen Ausführungsform wird in Betracht gezogen, eine Verbundapplikationsanordnung bereitzustellen, die ein Gleitverbindungselement umfasst, die jedoch auch dazu konfiguriert ist, bei Bedarf eine gesteuerte Trennung des flexiblen Aufnahmeelements und des flexiblen Einsatzes zu gestatten. Mit Bezug auf 4A–4D umfasst bei dieser Ausführungsform eine Verbundapplikationsanordnung 400 ein flexibles Aufnahmeelement 402 und einen flexiblen Einsatz 404. Bei Ausführungsformen werden sowohl das flexible Aufnahmeelement 402 als auch der flexible Einsatz 404 aus einem angemessen flexiblen Material, beispielsweise einem duktilen Kunststoff, Holz und Metall, wie z. B. Aluminium und Edelstahl, oder beliebigen anderen dekorativen Innenapplikationen hergestellt. Es versteht sich, dass sich die Verbundapplikationsanordnung 400 durch die Herstellung sowohl des flexiblen Aufnahmeelements 402 als auch des flexiblen Einsatzes 404 aus einem flexiblen Material, wie z. B. einem duktilen Kunststoff, bei einem Aufprall verbiegt und knickt, anstatt zu zerbrechen, wodurch die Wahrscheinlichkeit der Erzeugung von scharfen, rauen Kanten nach dem Aufprall reduziert wird.
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Das flexible Aufnahmeelement 402 und der flexible Einsatz 404 sind jeweils durch geeignete mechanische Befestigungsmittel 408 an einem Fahrzeugelement 406, beispielsweise an einem Fahrzeugtürverkleidungsstück, gesichert. Wie gezeigt wird, ist das flexible Aufnahmeelement 402 an dem Fahrzeugelement 406 an einem Ende 410 davon gesichert. Der flexible Einsatz 404 ist wiederum an dem Fahrzeugelement 406 an einem Ende 412 davon gesichert. Wie gezeigt wird, liegen die Enden 410 und 412 einander gegenüber. Optional können ein oder mehrere zwischen den Enden 410, 412 angeordnete zerbrechliche Befestigungsmittel (nicht gezeigt) das flexible Aufnahmeelement 402 an dem flexiblen Einsatz 404 sichern. Wie bei anderen oben erörterten Ausführungsformen gestattet die oben beschriebene Anordnung eine Gleitbeziehung zwischen dem flexiblen Aufnahmeelement 402 und dem flexiblen Einsatz 404. Bei dieser Ausführungsform wird die Gleitverbindung als eine gestoppte Gleitverbindung definiert, indem eine Keilnut 414 vorgesehen wird, die einen ersten Nutabschnitt 416 und einen zweiten Nutabschnitt 418 umfasst. Wie gezeigt wird, definiert der zweite Nutabschnitt 418 eine Breitenabmessung, die weniger als eine Breitenabmessung des ersten Nutabschnitts 416 beträgt.
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Wie in 4B gezeigt wird, umfasst der flexible Einsatz 404 einen Flansch 420, der mit dem zweiten Nutabschnitt 418 in Gleiteingriff steht. Die veranschaulichte Ausführungsform stellt einen einen im Wesentlichen T-förmigen Querschnitt definierenden Flansch 420, der mit dem zweiten Nutabschnitt 418 in Gleiteingriff steht, dar. Es versteht sich jedoch, dass eine beliebige geeignete Flanschkonfiguration gemäß obiger Beschreibung, darunter die Ausführungsformen mit L-förmigem Flansch, die Ausführungsformen mit C-förmigem Flansch und die oben erörterten mechanischen Befestigungsmittel, zweckdienlich ist.
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Wie gezeigt wird, ist der Flansch 420 zum Gleiteingriff mit dem zweiten Nutabschnitt 418 dimensioniert, definiert jedoch eine geringere Breitenabmessung als der erste Nutabschnitt 416. Entsprechend hält der Flansch 420 beim Lösen des flexiblen Einsatzes 404 und des flexiblen Aufnahmeelements 402 in entgegengesetzte Richtungen die Gleitverbindungsanordnung gemäß der Beschreibung, bis der Flansch den ersten Nutabschnitt 416 der Keilnut 414 erreicht. An diesem Punkt wird der Gleitverbindungseingriff des flexiblen Aufnahmeelements 402 und des flexiblen Einsatzes 404 gelöst und ein Abschnitt des flexiblen Einsatzes 404 kann sich durch den ersten Nutabschnitt 416 von dem flexiblen Aufnahmeelement 402 trennen.
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Vorteilhafterweise erfolgt dies auf eine gesteuerte Art und Weise, wobei: a) das Risiko, dass der flexible Einsatz 404 eine raue oder scharfe Kante aufweist, auf ein Minimum reduziert wird, da der flexible Einsatz nicht entlang einem Teil seiner Länge zerbrochen wurde; und b) die Trennung des flexiblen Einsatzes von dem flexiblen Aufnahmeelement 402 gesteuert wird. Dies wird in 4C–4D dargestellt, die die Applikationsanordnung 400 an einem Substrat 108 angebracht zeigen, bei dem es sich wiederum um ein Türverkleidungsstück handelt, das an einer Fahrzeugtürstruktur 116 angebracht ist, die zwischen einer A-Säule 118 und einer B-Säule 120 des Fahrzeugs angeordnet ist. Wie gezeigt wird (4C), sind das flexible Aufnahmeelement 402 und der flexible Einsatz 404 fest und getrennt an dem Substrat 108 angebracht, jedoch ansonsten entweder voneinander getrennt oder höchstens durch zerbrechliche Befestigungsmittel lösbar aneinander angebracht.
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Bei einem schrägen Seitenaufprall von einem Pfahl 122 (4D) verschieben sich das flexible Aufnahmeelement 402 und der flexible Einsatz 404 in einander entgegengesetzte Richtungen voneinander, wenn der Pfahl in die Struktur der Tür 116 eindringt. Wenn der Flansch 420 des flexiblen Einsatzes den ersten Nutabschnitt 416 gemäß obiger Beschreibung erreicht (der Einfachheit halber nicht gezeigt), wird eine gesteuerte Trennung des flexiblen Aufnahmeelements 402 und des flexiblen Einsatzes 404 bewirkt, wobei das abgetrennte Ende 422 von einer Fahrzeuginsassenzone weg gerichtet wird. Darüber hinaus ist es unwahrscheinlich, dass das abgetrennte Ende 422 eine scharfe oder raue Kante umfasst, da der flexible Einsatz 404 ausreichend flexibel ist, um sich auf eine gesteuerte Art und Weise zu lösen, anstatt aufgrund des Aufpralls zu zerbrechen. Somit wird eine gestoppte Gleitverbindung zwischen dem flexiblen Aufnahmeelement 402 und dem flexiblen Einsatz 404 bereitgestellt, wodurch eine ausreichende Relativbewegung zwischen den beiden gestattet wird, um ein Verhindern des Zerbrechens zu unterstützen und für einen ausreichend schweren Aufprall eine gesteuerte Trennung der beiden bereitzustellen.
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Somit werden durch die oben beschriebenen Strukturen und Mechanismen Verbundapplikationsanordnungen für Fahrzeuginnenverkleidungen und derartige Anordnungen enthaltende Innenverkleidungsstücke bereitgestellt. Die Verbundapplikationsanordnungen sind robust, flexibel und erfüllen zutreffende gesetzliche, industrielle und Herstellerstandards für Aufpralle, wie z. B. einen Seitenpfahlaufprall. Vorteilhafterweise wird die Tendenz von Applikationsstücken, scharfe, raue Kanten aufzuweisen, durch die Gleitbeziehung, die durch die beschriebenen Gleitverbindungen bereitgestellt wird, auf ein Minimum reduziert. Die Anordnungen sind leicht zu warten, leicht an eine beliebige Fahrzeugkonfiguration anzupassen und bieten ein hohes Maß an Abstimmbarkeit zur Berücksichtigung verschiedener Fahrzeugverkleidungskonstruktionen. Darüber hinaus sind die Anordnungen einfach und kosteneffizient herzustellen.
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Angesichts der obigen Lehren sind offensichtliche Modifikationen und Variationen möglich. Alle solche Modifikationen und Variationen liegen im Schutzbereich der angehängten Ansprüche, wenn diese gemäß der Breite interpretiert werden, zu der sie in fairer, gesetzlicher und gerechter Weise berechtigt sind.