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Die Erfindung betrifft eine Schließbügelanordnung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Derartige Schließbügelanordnungen werden im Fahrzeugbau zum Verriegeln einer Klappe oder Tür mit einer Karosserie des Fahrzeugs verwendet. Das Fahrzeugtürschloss ist dabei vorzugsweise als Drehfallenschloss ausgebildet, wobei die Drehfalle den Schließbolzen des karosserieseitig montierten Schließbügelanordnung zur Zuhaltung der Fahrzeugtür umgreifen kann.
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Unter Fahrzeugtüren sollen vorliegend alle an einer Karosserie des Fahrzeugs angelenkten Klappen und Türen, wie zum Beispiel eine Frontklappe, eine Heckklappe oder Seitentüren, verstanden werden.
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Die
DE 197 32 365 A1 offenbart eine schwingungsisoliert befestigbare Schließbolzenanordnung mit einem Schließbolzen, dem eine Schließfalle an einer Heckklappe des Fahrzeugs zugeordnet ist. Der Schließbolzen ist einenends an einem im wesentlichen senkrecht zu ihm verlaufenden Schließblech festgelegt und anderenends von einem bügelartigen Fortsatz desselben abgefangen. Ferner ist das Schließblech berührungslos schwimmend von einer Befestigungsplatte gehalten, wobei eines dieser beiden Teile wannenartig mit im wesentlichen umlaufendem Kragen ausgebildet ist und zwischen diesem Kragen einerseits und dem ihm zugekehrten Rand des anderen Teils andererseits ein umlaufender Spalt mit über seine Länge nicht konstanter Spaltweite verläuft. Der Spalt ist in Richtung seiner Spaltweite zumindest teilweise mit gummiartigem Dämpfungsmaterial gefüllt, das nur an der dem Schließbolzen abgekehrten Unterseite des Schließblechs und der dieser zugekehrten Seite der Befestigungsplatte an Schließblech und Befestigungsplatte schubübertragend haftet.
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Als Nachteil ist zu nennen, dass die asymmetrische Verteilung des gummiartigen Dämpfungsmaterials durch die variable Spaltweite die Einstellbarkeit der Heckklappe deutlich erschwert. Das Dämpfungsmaterial ist so verteilt, dass der Schlag der schließenden Heckklappe auf die Schließügelanordnung gut gedämpft wird. Das Dämpfungsmaterial wird sich nach dem Schlag jedoch wieder ausdehnen und so die Heckklappe etwas bewegen, was für eine einfache, schnelle und reproduzierbare Einstellung der relativen Lage der Heckklappe zur Karosserie hinderlich ist.
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Die gattungsbildende
DE 20 2005 015 538 U1 beschreibt ein Schließteil für Verschlussvorrichtungen für Heckklappen oder dergleichen Klappen von Kraftfahrzeugen, bestehend aus einer Grundplatte mit Lochungen zur Aufnahme von Befestigungsmitteln, beispielsweise Schrauben, und mit mindestens einem Schließbolzen, der mit einem Schließteil der Klappe zusammenwirkt, wobei die mit den Lochungen versehenen Endbereiche der Grundplatte auf beiden Seiten jeweils eine Schicht aus gummiartigem Material oder Elastomer aufweist. Die Schicht ist fest mit der Grundplatte verbunden und die Schichten sind wiederum im Bereich der Lochlaibungen miteinander über das Schichtmaterial verbunden. Das Schichtmaterial überdeckt die Lochlaibungen vollständig. Die Schichten weisen im Bereich zwischen Lochlaibung und Randkante der Grundplatte Schlitze, Löcher oder materialverdünnte Zonen auf. In die durch die Schichten oder das Schichtmaterial gebildeten vornehmlich kreisrunden Lochungen sind Hülsen aus formstabilem Material eingesetzt.
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Als Nachteil ist zu nennen, dass die Schlitze, Löcher oder materialverdünnten Zonen im Elastomer zu einer erhöhten Elastizität führen, die eine größere Bewegung des Schließteils beim Zuschlagen der Heckklappe bedingen. Dadurch wird die Einstellbarkeit der Heckklappe deutlich erschwert, da sich das Schließteil in der Folge wieder leicht von selbst verschieben wird.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher eine Schließbügelanordnung für ein Fahrzeugtürschloss bereitzustellen, die gute Dämpfungseigenschaften und eine leichte Einstellbarkeit der Fahrzeugtür gewährleistet.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Schließbügelanordnung für ein Fahrzeugtürschloss, aufweisend einen Schließbolzen, der mit seinem einem Ende auf einer Grundplatte stehend angeordnet ist und mit seinem anderem Ende von einem mit der Grundplatte verbundenen Bügel abgestützt ist, wobei die Grundplatte zur Festlegung an einer Karosserie mindestens eine Öffnung mit einer darin angeordneten Buchse zur Aufnahme eines Befestigungsmittels aufweist, wobei zwischen Buchse und Öffnung ein umlaufender Spalt mit nicht konstanter Spaltweite ausgebildet ist, der von einem Dämpfungskörper ausgefüllt wird, und wobei der Spalt in einer Druckzone, in der das wirksame Volumen des Dämpfungskörpers am größten ist, lokal verengt ist. In der Druckzone weist der Spalt ferner seine größte Spaltweite auf, wodurch mehr Material des Dämpfungskörpers darin angesammelt werden kann.
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Indem die Spaltweite in einer Druckzone lokal verengt ist, reduziert sich in diesem Bereich auch das für die Dämpfung wirksame Volumen des Dämpfungskörpers. Der Dämpfungskörper kann sich entsprechend weniger verformen und folglich weniger Druck auf die Buchse ausüben, wodurch diese sich nach dem Schließen einer Fahrzeugtür und dem damit einhergehenden Schlag des Fahrzeugtürschlosses auf den Schließbolzen weniger stark relativ zur Öffnung verschieben kann. Die Fahrzeugtür verbleibt somit in der nach dem Schließen eingenommenen Position relativ zur Karosserie, wodurch Einstellarbeiten daran deutlich erleichtert werden. Die lokale Verengung beeinträchtigt die Dämpfungseigenschaften des Dämpfungskörpers kaum, so dass weiterhin eine zufriedenstellende Entkopplung der Schließbügelanordnung von der Karosserie gegeben ist.
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In einer bevorzugten Ausführung bildet die Grundplatte in der Öffnung mindestens einen zur Buchse gerichteten Nocken aus. Durch eine nockenförmige Erweiterung der Grundplatte vom Rand der Öffnung in Richtung der Buchse, kann die Spaltweite besonders einfach lokal verengt werden.
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In einer bevorzugten Ausführung bilden die Mittelpunkte der Buchse und der Öffnung eine Achse aus, auf der der Nocken liegt. Indem die Buchse, die Öffnung und der Nocken auf einer Achse liegen, besteht die lokale Verengung dort, wo die größte Kraftwirkung des Dämpfungskörpers auf die Buchse vorliegt.
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In einer bevorzugten Ausführung verläuft die Achse parallel zur Längserstreckung des Bügels und die Buchse ist entgegen der Kraftrichtung einer beim Schließen der Fahrzeugtür wirkenden Schließkraft relativ zur Öffnung verschoben. Dadurch entspricht die Achse der Hauptwirkungslinie der Schließkraft, so dass der ebenfalls auf dieser Achse liegende Nocken den besten Effekt erzielt.
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In einer bevorzugten Ausführung ist die Öffnung in einem endständigen Befestigungsabschnitt der Grundplatte angeordnet. Der Befestigungsabschnitt ist von dem Schließbolzen und dem Bügel beabstandet, so dass keine Behinderung des Fahrzeugtürschlosses durch das Befestigungsmittel erfolgt.
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In einer bevorzugten Ausführung ist der Befestigungsabschnitt von dem Dämpfungskörper umhüllt, der die Buchse lagert. Der Dämpfungskörper besteht aus einem gummiartigen Material, das auf den Befestigungsabschnitt aufgespritzt wird. Das Innere der Buchse wird von dem Dämpfungskörper ausgespart.
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In einer bevorzugten Ausführung ist die Schließbügelanordnung symmetrisch mit jeweils einem endständigen Befestigungsabschnitt ausgebildet. Jeweils ein Befestigungsabschnitt an den beiden Enden der länglichen Grundplatte ermöglicht eine besonders ortsfeste Verbindung der Schließbügelanordnung mit der Karosserie.
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In einer bevorzugten Ausführung ist der Bügel als eine Fortsetzung der Grundplatte ausgebildet. Der Bügel kann dadurch besonders einfach durch Umformen aus der Grundplatte gebildet werden, was sich positiv auf die Herstellungskosten auswirkt.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnungen.
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Darin zeigen:
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1 eine Schließbügelanordnung für ein Fahrzeugtürschloss;
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2 eine Schnittansicht eines Befestigungsabschnitts.
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Gemäß 1 ist eine Schließbügelanordnung 1 spiegelsymmetrisch zu einer Symmetrieachse B aufgebaut. Die Schließbügelanordnung 1 weist eine Grundplatte 3 auf, die zwei jeweils endständige Befestigungsabschnitte 13 hat. Auf der Symmetrieachse B steht ein Schließbolzen 2, den eine nicht gezeigte Drehfalle eines Fahrzeugtürschlosses umgreifen kann, senkrecht auf der Grundplatte 3, wobei der Schließbolzen 2 von einem mit der Grundplatte 3 verbundenen Bügel 4 abgefangen ist. Die Längserstreckung des Bügels 4 verläuft deckungsgleich mit der Symmetrieachse B. In die Befestigungsabschnitte 13 ist jeweils eine Öffnung 6 eingebracht, in der eine Buchse 8 dezentral eingesetzt ist. Die Buchse 8 ist dabei entlang einer parallel zur Symmetrieachse B verlaufenden Achse A in Richtung des Schließbolzens 2 verschoben. Der Befestigungsabschnitt 13 ist von einem gummiartigen Dämpfungskörper 9 umhüllt, der auch die Buchse 8 in der Öffnung 6 unter Ausbildung eines Spalts 7 mit nicht konstanter Spaltweite lagert. In einer Druckzone E, im Bereich der größten Spaltweite und somit auch des größten Volumens des Dämpfungskörpers 9, ist ein in 2 gezeigter Nocken 11 zur lokalen Verengung des Spalts 7 angeordnet. Die Schließbügelanordnung 1 kann mittels in die Buchsen 8 einführbarer Befestigungsmittel 10, vorliegend einer Schraube, an der Karosserie 5 des Fahrzeugs festgelegt werden. Beim Schließen einer nicht dargestellten Fahrzeugtür, vorzugsweise einer Heckklappe, wirkt kurzzeitig eine Schließkraft F auf die Schließbügelanordnung 1.
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In 2 ist eine Schnittansicht eines endständig an der Grundplatte 3 ausgebildeten Befestigungsabschnitts 13 einer Schließbügelanordnung 1 dargestellt. Der Befestigungsabschnitt 13 hat eine im Wesentlichen kreisrunde Öffnung 6, in der eine Buchse 8 dezentral eingesetzt ist. Die Buchse 8 ist dabei parallel zur Längserstreckung des in 1 gezeigten Bügels 4 entgegen einer beim Schließen einer nicht dargestellten Fahrzeugtür wirkenden Schließkraft F verschoben. Folglich weist der umlaufende Spalt 7 eine nicht konstante Spaltweite auf. Der Mittelpunkt C der Buchse 8 und der Mittelpunkt D der Öffnung 6 liegen auf einer Achse A, die den Befestigungsabschnitt 13 symmetrisch aufteilt und parallel zur Symmetrieachse B der Schließbügelanordnung 1 verläuft. Der Befestigungsabschnitt 13 ist mit einem elastischen Dämpfungskörper 9 umspritzt, der die Buchse 8 lagert. In dem Befestigungsabschnitt 13 sind ferner vier Durchtrittslöcher 12 eingebracht, die von dem Dämpfungskörper 9, zur Verbesserung der Anhaftung des Dämpfungskörpers 9 am Befestigungsabschnitt 13, ausgefüllt sind. Der Bereich des Spalts 7 mit der größten Spaltweite bildet eine Druckzone E, da der Dämpfungskörper 9 in dieser aufgrund seines vergleichsweise großen Volumens auf die Buchse 8 drückt. In der Druckzone E befindet sich ein Nocken 11, der von dem Befestigungsabschnitt 13 in die Öffnung 6 in Richtung der Buchse 8 hineinragt und die Druckzone E lokal verengt. Der Nocken 11 liegt vorliegend auch auf der Achse A, so dass der Gegendruck des Dämpfungskörpers 9 auf die Buchse 8 gezielt vermindert wird.
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Bezugszeichenliste
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- A
- Achse
- B
- Symmetrieachse
- C
- Mittelpunkt der Buchse
- D
- Mittelpunkt der Öffnung
- E
- Druckzone
- F
- Schließkraft
- 1
- Schließbügelanordnung
- 2
- Schließbolzen
- 3
- Grundplatte
- 4
- Bügel
- 5
- Karosserie
- 6
- Öffnung
- 7
- Spalt
- 8
- Buchse
- 9
- Dämpfungskörper
- 10
- Befestigungsmittel
- 11
- Nocken
- 12
- Durchtrittslöcher
- 13
- Befestigungsabschnitt