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Die Erfindung betrifft eine Schließbügelanordnung für ein Fahrzeugtürschloss, aufweisend einen Schließbolzen, der mit seinem einen Ende auf einer Grundplatte angeordnet ist und mit seinem anderen Ende von einem mit der Grundplatte verbundenen Bügel abgestützt ist, wobei die Grundplatte zur Festlegung an einer Karosserie mindestens eine Öffnung mit einer darin unter Ausbildung eines umlaufenden Spalts angeordneten Buchse, die von einem Dämpfungskörper in der Öffnung gelagert wird, zur Aufnahme eines Befestigungsmittels aufweist, wobei die Buchse einen oberen und einen unteren umlaufenden Kragen aufweist, die die Grundplatte jeweils zumindest abschnittsweise überlagern.
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Unter Fahrzeugtüren sollen vorliegend alle an einer Karosserie des Fahrzeugs angelenkten Klappen und Türen, wie zum Beispiel eine Frontklappe, eine Heckklappe oder Seitentüren, verstanden werden.
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Derartige Schließbügelanordnungen werden im Fahrzeugbau zum Verriegeln einer Klappe oder Tür mit einer Karosserie des Fahrzeugs verwendet. Das Fahrzeugtürschloss ist dabei vorzugsweise als Drehfallenschloss ausgebildet, wobei die Drehfalle den Schließbolzen der karosserieseitig montierten Schließbügelanordnung zur Zuhaltung der Fahrzeugtür umgreifen kann.
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Eine derartige gattungsgemäße Schließbügelanordnung ist in der
DE 20 2004 002 682 U1 offenbart. Hier wird eine Hülse mit deckungsgleichen Krägen gezeigt.
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Nachteilig hierbei ist jedoch dass beim Öffnen und Schließen der Türen und Klappen die Dämpfungseigenschaften unabhängig vom jeweiligen Lastfall sind.
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Die
DE 197 32 365 A1 offenbart eine schwingungsisoliert befestigbare Schließbolzenanordnung mit einem Schließbolzen, dem eine Schließfalle an einer Heckklappe des Fahrzeugs zugeordnet ist. Der Schließbolzen ist einenends an einem im wesentlichen senkrecht zu ihm verlaufenden Schließblech festgelegt und anderenends von einem bügelartigen Fortsatz desselben abgefangen. Ferner ist das Schließblech berührungslos schwimmend von einer Befestigungsplatte gehalten, wobei eines dieser beiden Teile wannenartig mit im wesentlichen umlaufendem Kragen ausgebildet ist und zwischen diesem Kragen einerseits und dem ihm zugekehrten Rand des anderen Teils andererseits ein umlaufender Spalt mit über seine Länge nicht konstanter Spaltweite verläuft. Der Spalt ist in Richtung seiner Spaltweite zumindest teilweise mit gummiartigem Dämpfungsmaterial gefüllt, das nur an der dem Schließbolzen abgekehrten Unterseite des Schließblechs und der dieser zugekehrten Seite der Befestigungsplatte an Schließblech und Befestigungsplatte schubübertragend haftet.
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Als Nachteil ist zu nennen, dass das gummiartige Dämpfungsmaterial eine Torsionsbewegung der Schließbügelanordnung relativ zur Karosserie erlaubt. Diese Bewegungsfreiheit erschwert Einstellungsarbeiten an der Heckklappe deutlich. Eine einfache, schnelle und reproduzierbare Einstellung der relativen Lage der Heckklappe zur Karosserie ist damit nur schwerlich möglich.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ausgehend von der
DE 20 2004 002 682 U1 , eine Schließbügelanordnung für ein Fahrzeugtürschloss bereitzustellen, die gute Dämpfungseigenschaften und eine leichte Einstellbarkeit der Fahrzeugtür gewährleistet.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Gemäß der Erfindung ist eine Schließbügelanordnung für ein Fahrzeugtürschloss vorgesehen, aufweisend einen Schließbolzen, der mit seinem einen Ende auf einer Grundplatte angeordnet ist und mit seinem anderen Ende von einem mit der Grundplatte verbundenen Bügel abgestützt ist, wobei die Grundplatte zur Festlegung an einer Karosserie mindestens eine Öffnung mit einer darin unter Ausbildung eines umlaufenden Spalts angeordneten Buchse, die von einem Dämpfungskörper in der Öffnung gelagert wird, zur Aufnahme eines Befestigungsmittels aufweist, wobei die Buchse einen oberen und einen unteren umlaufenden Kragen aufweist, die die Grundplatte jeweils zumindest abschnittsweise überlagern und dass der obere und der untere Kragen nicht deckungsgleich angeordnet sind.
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Indem an der Buchse zumindest ein umlaufender Kragen ausgebildet ist, der die Grundplatte zumindest abschnittsweise überlagert, kann die Beweglichkeit der Schließbügelanordnung bei einer auf den Schließbolzen aufgebrachten Kraft deutlich reduziert werden. Dadurch erleichtern sich Einstellarbeiten an einer Fahrzeugtür im geschlossenen Zustand, während weiterhin eine zufriedenstellende Entkopplung der Schließbügelanordnung von der Karosserie gewährleistet ist. Zwischen Kragen und Grundplatte ist ein Teil des Dämpfungskörpers angeordnet, so dass kein direkter Kontakt zwischen Kragen und Grundplatte möglich ist. Der Abstand zwischen Kragen und Grundplatte bestimmt vielmehr die Dämpfungseigenschaften des eingefassten Dämpfungskörpers. Als Befestigungsmittel eignet sich besonders eine Schraube, die in die Karosserie des Fahrzeugs eingeschraubt wird.
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Durch diesen Aufbau verbessert sich die Stabilität der Schließbügelanordnung bei Kräften in verschiedenen Richtungen und die Krägen können dann noch besser auf bestimmte Lastfälle ausgerichtet werden.
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In einer bevorzugten Ausführung ist zumindest ein Kragen endständig an der Buchse angeordnet. Ein endständiger Kragen lässt sich besonders einfach herstellen und kann zudem als Auflagefläche für das Befestigungsmittel dienen.
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In einer bevorzugten Ausführung ist zumindest ein Kragen elliptisch ausgebildet. Ein elliptischer Kragen überlagert die Grundplatte über seinen gesamten Umfang nicht gleichweit. Dadurch kann bestimmten Krafteinträgen auf die Schließbügelanordnung gezielt entgegengewirkt werden.
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In einer bevorzugten Ausführung überlagert der obere Kragen die Grundplatte vorwiegend auf Seiten des Bügels und der untere Kragen vorwiegend auf Seiten des Schließbolzens. Durch eine derartige Konfiguration wird besonders gut einer Bewegung der Schließbügelanordnung entgegengewirkt, die bei einem Schließen der Fahrzeugtür entsteht.
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In einer bevorzugten Ausführung weist zumindest ein Kragen, besonders bevorzugt der obere Kragen, eine auf die Grundplatte gerichtete Nase auf. Eine derartige Nase verringert die Dicke des Dämpfungskörpers zwischen dem oberen Kragen und der Grundplatte punktuell und erreicht so eine noch bessere Abstützung bei großer Krafteinwirkung.
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In einer bevorzugten Ausführung ist die Öffnung in zumindest einem endständigen Befestigungsabschnitt ausgebildet. Der Befestigungsabschnitt ist an mindestens einem Ende der länglichen Grundplatte angeordnet, sowie von dem Schließbolzen und dem Bügel ausreichend beabstandet. Besonders bevorzugt weist jedes Ende der Grundplatte einen Befestigungsabschnitt auf, die spiegelsymmetrisch zueinander angeordnet sind.
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In einer bevorzugten Ausführung ist das Fahrzeugtürschloss einer Heckklappe zugeordnet.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnungen.
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Darin zeigen:
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1 eine Schließbügelanordnung für ein Fahrzeugtürschloss;
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2 eine Schnittansicht eines Befestigungsabschnitts.
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Gemäß 1 ist eine Schließbügelanordnung 1 spiegelsymmetrisch zu einer Symmetrieachse B aufgebaut. Die Schließbügelanordnung 1 weist eine Grundplatte 3 auf, die zwei jeweils endständige Befestigungsabschnitte 13 hat. Auf der Symmetrieachse B steht ein Schließbolzen 2, den eine nicht gezeigte Drehfalle eines Fahrzeugtürschlosses umgreifen kann, senkrecht auf der Grundplatte 3, wobei der Schließbolzen 2 von einem mit der Grundplatte 3 verbundenen Bügel 4 abgefangen ist. Die Längserstreckung des Bügels 4 verläuft deckungsgleich mit der Symmetrieachse B. In die Befestigungsabschnitte 13 ist jeweils eine Öffnung 6 eingebracht, in der eine Buchse 8 eingesetzt ist. Der Befestigungsabschnitt 13 ist von einem gummiartigen Dämpfungskörper 9 umhüllt, der auch die Buchse 8 in der Öffnung 6 unter Ausbildung eines umlaufenden Spalts 7 lagert. Die Schließbügelanordnung 1 kann mittels in die Buchsen 8 einführbarer Befestigungsmittel 10, vorliegend einer Schraube, an der Karosserie 5 des Fahrzeugs festgelegt werden. Beim Bewegen des mit dem Schließbolzen 2 in Eingriff stehenden Fahrzeugtürschlosses kann eine Torsionskraft F auf die Schließbügelanordnung 1 ausgeübt werden.
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In 2 ist eine Schließbügelanordnung 1 gezeigt, die entlang der Schnittlinie A (siehe 1) aufgeschnitten dargestellt ist. Die Schließbügelanordnung 1 weist eine Grundplatte 3 auf, wobei einer der endständigen Befestigungsabschnitte 13 dargestellt ist. Auf der Grundplatte 3 steht ein Schließbolzen 2 senkrecht, den eine nicht gezeigte Drehfalle eines Fahrzeugtürschlosses umgreifen kann und der von einem mit der Grundplatte 3 verbundenen Bügel 4 abgefangen ist. In dem Befestigungsabschnitt 13 ist eine Öffnung 6 eingebracht, in der eine Buchse 8, unter Ausbildung eines umlaufenden Spalts 7, eingesetzt ist. Der den Befestigungsabschnitt 13 umgebende Dämpfungskörper 9 lagert auch die Buchse 8, wobei das Innere der Buchse 8 vom Dämpfungskörper 9 ausgespart ist. Die Buchse 8 hat einen oberen Kragen 8a, der die Grundplatte 3 auf deren Oberseite zumindest abschnittsweise überlagert, und einen unteren Kragen 8b, der die Grundplatte 3 auf deren Unterseite zumindest abschnittsweise überlagert. Der obere 8a und der untere Kragen 8b sind elliptisch ausgebildet und nicht deckungsgleich zueinander angeordnet. Insbesondere ragt der obere Kragen 8a auf Seiten des Bügels 4 und der untere Kragen 8b auf Seiten des Schließbolzens 2 weiter über die Grundplatte 3. An einem äußeren Rand des oberen Kragens 8a ist zusätzlich eine auf die Grundplatte 3 gerichtete Nase 11 ausgebildet. Wird auf die Schließbügelanordnung 1, insbesondere auf den Schließbolzen 2, eine Torsionskraft F ausgeübt, so stützen sich die Kragen 8a und 8b auf der Grundplatte 3 indirekt ab, wodurch sich die Beweglichkeit der Schließbügelanordnung 1 relativ zu der in 1 gezeigten Karosserie 5 reduziert. Die elliptischen und nicht deckungsgleich angeordneten Kragen 8a und 8b unterstützen in der dargestellten Konfiguration besonders gut bei einer durch das Schließen einer nicht gezeigten Fahrzeugtür induzierten Torsionskraft F in Richtung des Bügels 4.
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Bezugszeichenliste
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- A
- Schnittlinie
- B
- Symmetrieachse
- F
- Torsionskraft
- 1
- Schließbügelanordnung
- 2
- Schließbolzen
- 3
- Grundplatte
- 4
- Bügel
- 5
- Karosserie
- 6
- Öffnung
- 7
- Spalt
- 8
- Buchse
- 8a
- oberer Kragen
- 8b
- unterer Kragen
- 9
- Dämpfungskörper
- 10
- Befestigungsmittel
- 11
- Nase
- 13
- Befestigungsabschnitt