DE19521753A1 - Monomere Insulinanalogonformulierungen - Google Patents
Monomere InsulinanalogonformulierungenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft monomere Human
insulinanaloga. Genauer gesagt betrifft die vorliegende Erfindung
verschiedene parenterale Formulierungen, die ein monomeres Insu
linanalogon, Zink, Protamin und ein Phenolderivat umfassen. Die
Formulierungen liefern eine verlängerte Wirkdauer. Ein Verfahren
zur Herstellung von Insulinanalogon-Protaminformulierungen wird
ebenfalls beschrieben.
Seit der Einführung von Insulin in den zwanziger Jahren
wurden laufend Fortschritte erzielt, um die Behandlung von Diabe
tes mellitus zu verbessern. Die hauptsächlichen Fortschritte wur
den in der Insulinreinheit und Verfügbarkeit durch die Entwicklung
der rekombinanten DNA Technologie erzielt. Verschiedene Formulie
rungen mit unterschiedlichen Wirkzeiten wurden ebenfalls entwic
kelt. Derzeit gibt es im allgemeinen sieben im Handel erhältliche
Insulinformulierungen: Reguläres Insulin, semilentes Insulin, Glo
bininsulin, Isophaninsulin, Insulin-Zink-Suspension, Protamin-Zink-Insulin
und ultralentes Insulin.
Trotz dieses Spektrums an verfügbaren Formulierungen kann
die subkutane Injektionstherapie dem Patienten immer noch keine
bequeme Regulierung und normalisierte glykämische Kontrolle bie
ten. Häufige Abweichungen von den normalen glykämischen Spiegeln
während des Lebens des Patienten führen zu Hyper- oder Hypoglyk
ämie und Langzeitkomplikationen, die Retinopathie, Neuropathie,
Nephropathie und Mikro- und Makroangiopathie beinhalten.
Um zur Vermeidung von extremen glykämischen Spiegeln bei zu
tragen, praktizieren Diabetiker oft eine Mehrfachinjektionsthera
pie, wobei Insulin mit jeder Mahlzeit verabreicht wird. Jedoch
wurde diese Therapie bis jetzt nicht optimiert. Das am schnellsten
wirksame, im Handel erhältliche Insulin hat seine maximale Wirkung
zu spät nach der Injektion und hält zu lange vor, um den Glukose
spiegel optimal zu kontrollieren. Daher wurde ein beträchtlicher
Aufwand unternommen, um Insulinformulierungen und Insulinanalogon
formulierungen zu entwickeln, die die Kinetik des subkutanen Ab
sorptionsprozesses verändern.
Da alle im Handel erhältlichen pharmazeutischen Insulinfor
mulierungen Insulin im selbstassoziierten Zustand und vorwiegend
in der Hexamerform enthalten, dürfte der geschwindigkeitsbe
schränkende Schritt für die Absorption des Insulins aus dem subku
tanen Injektionsdepot in den Blutstrom die Dissoziation des
selbstaggregierten Insulinhexamers sein. Kürzlich wurden monomere
Insulinanaloga entwickelt, die weniger zur Assoziation zu hochmo
lekularen Formen neigen als Humaninsulin. Diese fehlende
Selbstassoziation beruht auf Modifikationen in der Aminosäurese
quenz von Humaninsulin, die die Assoziation primär durch die Zer
störung der Dimerbildung verringern. Brems et al. Protein
Engeneering, 5 : 6 527-533 (1992) und Brange et al., Nature 333:
679-682 (1988). Demnach besitzen monomere Insulinanaloga ein ver
gleichsweise schnelles Einsetzen der Aktivität, während sie die
biologische Aktivität von nativem Humaninsulin behalten. Diese In
sulinanaloga stellen eine schnelle Absorption bereit, um die In
jektionszeit und die maximale Wirkung von Insulin näher zur post
grandialen Glukoseabweichung zu bringen, die mit der Reaktion auf
die Mahlzeit zusammenhängt.
Die physikalischen Eigenschaften und Charakteristiken von
monomeren Analoga sind nicht zu Insulin analog. Beispielsweise be
schreiben Brems et al., daß verschiedene monomere Analoga eine ge
ringe oder keine Zink-induzierte Assoziation aufweisen. Die beob
achtete Assoziation führt zu einer Vielzahl an Formen mit hohem
Molekulargewicht. Dies unterscheidet sich dramatisch vom Insulin,
das in Gegenwart von Zink fast ausschließlich in einer geordneten,
hexameren Konformation vorliegt. Brange et al. Diabetes Care 13:
923-954 (1990). Das Fehlen der Assoziation führt zu den schnell
wirkenden Eigenschaften der Analoga. Da die Analoga eine geringere
Assoziationstendenz haben, ist es ziemlich überraschend, daß ein
monomeres Insulinanalogon formuliert werden kann, um eine mittlere
Wirkdauer aufzuweisen.
Die vorliegende Erfindung liefert eine monomere Insulinana
logonformulierung, die bei Verwendung eine mittlere Wirkdauer er
gibt. Die Erfindung liefert ferner einen neuen Protaminkristall,
der Insulinanalogon-NPD genannt wird. Die vorliegende Erfindung
liefert auch ein Gemisch aus Insulinanalogon-NPD und löslichem
monomeren Insulinanalogon. Dieses Gemisch liefert ein rasches
Einsetzen der Wirkung und eine mittlere Wirkdauer. Demnach besitzt
das Gemisch Vorteile sowohl gegenüber Insulin als auch dem monome
ren Analogon. Die vorliegende Erfindung liefert ferner ein Verfah
ren zur Herstellung von einheitlichen Kristallen aus Insulinanalo
gon-NPD.
Die Erfindung liefert eine Insulinanalogon-Protamin-Formu
lierung, die umfaßt: Ein monomeres Insulinanalogon, Protamin, Zink
und ein Phenolderivat.
Die Erfindung liefert ferner einen kristallinen Insulinana
logon-Protaminkomplex. Dieser Komplex wurde als Insulinanalogon-NPD
definiert. LysB28ProB29-Humaninsulin-NPD umfaßt: LysB28ProB29-Humaninsulin,
etwa 0,27 bis etwa 0,32 mg Protamin/100 E Insulin
analogon, etwa 0,35 bis etwa 0,9 Gewichtsprozent Zink und ein Phe
nolderivat.
Die Erfindung liefert zusätzlich ein Verfahren zur Herstel
lung von LysB28ProB29-Humaninsulin-NPD, das umfaßt:
Die Kombination einer wäßrigen Lösung von LysB28ProB29-Hu maninsulin in einem hexameren Assoziationszustand und einer Protaminlösung bei einer Temperatur von etwa 8°C bis etwa 22°C, wobei diese wäßrige Lösung etwa 0,35 bis etwa 0,9 Gewichts prozent Zink, LysB28ProB29-Humaninsulin und ein Phenolderivat bei einem pH von etwa 7,1 bis etwa 7,6 enthält, und diese Protaminlösung Protamin bei einem pH von etwa 7,1 bis 7,6 enthält, so daß die Protaminendkonzentration etwa 0,27 bis etwa 0,32 mg Protamin/100 E Insulinanalogon beträgt.
Die Kombination einer wäßrigen Lösung von LysB28ProB29-Hu maninsulin in einem hexameren Assoziationszustand und einer Protaminlösung bei einer Temperatur von etwa 8°C bis etwa 22°C, wobei diese wäßrige Lösung etwa 0,35 bis etwa 0,9 Gewichts prozent Zink, LysB28ProB29-Humaninsulin und ein Phenolderivat bei einem pH von etwa 7,1 bis etwa 7,6 enthält, und diese Protaminlösung Protamin bei einem pH von etwa 7,1 bis 7,6 enthält, so daß die Protaminendkonzentration etwa 0,27 bis etwa 0,32 mg Protamin/100 E Insulinanalogon beträgt.
Die Erfindung liefert auch Formulierungen, die sowohl
schnell als auch etwas länger wirken. Die Formulierungen sind
Gemische aus monomerem Insulinanalogon und kristallinem
Insulinanalogon-NPD, worin das Gewichtsverhältnis der zwei Kompo
nenten etwa 1-99 : 99-1 beträgt.
Schließlich liefert die Erfindung ein Verfahren zur Behand
lung eines Patienten, der an Diabetes mellitus leidet, das die
Verabreichung einer pharmazeutischen Zusammensetzung an diesen Pa
tienten umfaßt, die Insulinanalogon-Protaminkristalle enthält.
Die Fig. 1 ist eine graphische Darstellung des Wirkprofils
von LysB28ProB29-hI-NPD und Humaninsulin-NPH. Die Kurve ist µE/ml
gegen die Infusionszeit. Die Figur zeigt die Vorteile der vorlie
genden Erfindung.
Die Fig. 2 zeigt ein Bild von erfindungsgemäßen AspB28-Hu
maninsulin-Protamin-Kristallen. Das Bild wurde bei einer
1000fachen Vergrößerung mit Differentialphasenkontrast aufgenom
men.
Die Fig. 3 zeigt ein Bild von erfindungsgemäßen LysB28-
ProB29-Humaninsulin-protamin-Kristallen.
Das Bild wurde bei einer
1000fachen Vergrößerung mit Differentialphasenkontrast aufgenom
men.
Wie oben erwähnt liefert die Erfindung verschiedene Formu
lierungen eines monomeren Insulinanalogons. Der Ausdruck
"monomeres Insulinanalogon" oder "Insulinanalogon", wie er hierin
verwendet wird, ist ein schnell wirkendes Insulinanalogon, daß we
niger zur Dimerisierung oder Selbstassoziation neigt. Monomeres
Insulinanalogon ist Humaninsulin, worin Pro an der Position B28
durch Asp, Lys, Leu, Val oder Ala ersetzt ist und Lys an der Posi
tion B29 Lysin oder Prolin ist, Des(B28-B30) oder Des(B27). Mono
mere Insulinanaloga sind in Chance et al., EP-A 383 472 und Brange
et al., EP-A 214 826 beschrieben und werden hiermit eingeführt.
Der Fachmann erkennt, daß andere Modifizierungen des mono
meren Insulinanalogons möglich sind. Diese Modifizierungen sind in
der Technik bekannt und beinhalten den Austausch des Histidinrests
an der Position B10 durch Asparaginsäure, den Austausch des Phe
nylalanintests an der Position B1 durch Asparaginsäure, den Aus
tausch des Threoninrests an der Position B30 durch Alanin, den
Austausch des Serinrests an der Position B9 durch Asparaginsäure,
die Deletion von Aminosäuren an der Position B1 alleine oder in
Kombination mit einer Deletion an der Position B2 und die Deletion
des Threonins an Position B30.
Alle Aminosäureabkürzungen, die in der Beschreibung verwen
det werden, sind die, die vom United States Patent & Trademark Of
fice akzeptiert werden, wie dies in 37 C.F.R 1.822 (b) (2) be
schrieben ist. Besonders bevorzugte monomere Insulinanaloga sind
LysB28ProB29-Humaninsulin (B28 ist Lys, B29 ist Pro) und AspB28-
Humaninsulin (B28 ist Asp).
Der Ausdruck "monomeres Insulinanalogon-NPD" oder
"Insulinanalogon-NPD" ist eine Suspension eines kristallinen Insu
linanalogons und Protamin in einer Formulierung. NPD ist nach
DeFelippis eine neutrale Protaminformulierung. Die Zusammensetzung
wird gemäß dem hierin beschriebenen und beanspruchten Verfahren
hergestellt. Der ähnliche Ausdruck "Insulinanalogon-NPD-Kri
stalle", "kristallines Insulinanalogon-NPD" oder "LysB28ProB29-Hu
maninsulin-Protamin-Kristalle" bezieht sich auf Insulinanalogon-Protaminkristalle
in der NPD Formulierung.
Der Ausdruck "behandeln" beschreibt, wie er hierin verwen
det wird, die Handhabung und die Pflege eines Patienten zur
Bekämpfung der Krankheit, des Zustands oder der Störung und bein
haltet die Verabreichung einer erfindungsgemäßen Verbindung, um
das Einsetzen der Symptome oder Komplikationen zu verhindern, die
Symptome oder Komplikationen zu lindern oder die Krankheit, den
Zustand oder die Störung zu beheben.
Der Ausdruck "isotonisches Mittel" betrifft ein Agens, das
physiologisch toleriert wird und der Formulierung eine geeignete
Tonizität verleiht, um den Nettofluß des Wassers durch die
Zellmembran zu verhindern. Verbindungen, wie Glycerin, werden ge
wöhnlich für solche Zwecke in bekannten Konzentrationen verwendet.
Die Konzentration des isotonischen Mittels liegt in dem Bereich,
der in der Technik für Insulinformulierungen bekannt ist.
Der Ausdruck "Phenolderivat" meint m-Kresol, Phenol oder
vorzugsweise ein Gemisch aus m-Kresol und Phenol.
Der Ausdruck "auf der Grundlage der freien Base" deutet die
Menge an Protamin in der Formulierung an. Die Grundlage der freien
Base wird um den Gehalt an Wasser und Salz der Protaminsalze
korrigiert, die im Handel erhältlich sind und gewöhnlich in paren
teralen Formulierungen verwendet werden. Das bevorzugte Protamin,
Protaminsulfat, enthält etwa 80% Protamin.
Der Ausdruck "IE" oder "E" ist eine internationale Einheit.
Der Ausdruck "Isophanverhältnis" ist die Gleichgewichts
menge an Protamin, die zur Komplexbildung mit dem Analogon erfor
derlich ist, wie dies von Krayenbühl und Rosenberg, Steno Memorial
Hospital Report (Kopenhagen), 1 : 60 (1946) beschrieben wurde. Das
Isophanverhältnis wird durch Titration auf eine Weise bestimmt,
wie sie in der Technik gut bekannt ist und in Krayenbühl et al.
beschrieben ist.
Die vorliegende Erfindung liefert eine Insulinanalogon-Protamin-Formulierung,
die umfaßt: Ein monomeres Insulinanalogon,
Protamin, Zink und ein Phenolderivat. Die Protaminkonzentration
beträgt vorzugsweise etwa 0,2 bis etwa 1,5 mg Protamin auf 100 E
Insulinanalogon auf der Grundlage der freien Base. Noch bevorzug
ter beträgt die Protaminmenge etwa 0,27 mg/100 E bis etwa 0,35
mg/100 E. Die Konzentration an Zink beträgt etwa 0,35 bis etwa 0,9%
auf Gewichtsbasis. Vorzugsweise beträgt die Zinkkonzentration
etwa 0,7%.
Das Phenolderivat ist m-Kresol, Phenol oder ein Gemisch aus
m-Kresol und Phenol. Vorzugsweise ist das Phenolderivat m-Kresol
und Phenol. Die Konzentration des Phenolderivats ist einem Fach
mann bekannt. Die Konzentrationen müssen ausreichen, um eine Kon
servierungswirkung aufrechtzuerhalten, das heißt mikrobielles
Wachstum verzögern. Im allgemeinen liegt die Konzentration der
phenolischen Substanz im Bereich von 1,0 mg/ml bis 6,0 mg/ml, vor
zugsweise bei mehr als etwa 2,5 mg/ml. Die am meisten bevorzugte
Konzentration liegt bei etwa 3 mg/ml. Das Vorkommen eines
Phenolderivats ist entscheidend, da es die Komplexierung des Ana
logons, Protamins und des Zinks bewirkt und zusätzlich als
Konservierungsmittel dient. Jedoch dürfte nur ein Molekül Phenol
pro Molekül Insulinanalogon an die Kristallstruktur gebunden sein.
Vorzugsweise wird ein isotonisches Mittel zur Formulierung
gegeben. Das bevorzugte isotonische Mittel ist Glycerin. Die Kon
zentration des isotonischen Mittels beträgt beispielsweise
14 mg/ml bis 18 mg/ml, vorzugsweise etwa 16 mg/ml.
Der pH der Formulierung kann mit einem physiologisch tole
rierten Puffer, vorzugsweise einem Phosphatpuffer, wie dibasi
schem Natriumphosphat, gepuffert werden. Andere physiologisch to
lerierte Puffer sind unter anderem TRIS, Natriumacetat oder Natri
umcitrat. Die Auswahl und die Konzentration des Puffers sind in
der Technik bekannt. Im allgemeinen beträgt die Konzentration bei
spielsweise etwa 1,5 mg/ml bis 5,0 mg/ml, vorzugsweise 3,8 mg/ml.
Die vorliegende Erfindung liefert ferner bestimmte Bedin
gungen, unter denen das Insulinanalogon-Protamin als stabiler Kri
stall existiert. Formulierungen dieser Kristalle werden als Insu
linanalogon-NPD definiert. Insulinanalogon-NPD ist eine formu
lierte Suspension aus Insulinanalogon-NPD-Kristallen und ergibt
bei Verwendung eine mittlere Wirkdauer. Das Wirkprofil des Insu
linanalogon-NPD ist in Anbetracht der fehlenden Selbstassoziierung
des monomeren Analogons ziemlich überraschend.
Die Fähigkeit zur Bildung einer Formulierung mit mittlerer
Wirkdauer mit einem monomeren Analogon ist in Fig. 1 gezeigt. Die
Fig. 1 zeigt ein Wirkprofil für LysB28ProB29-hI-NPD und Humanin
sulin-NPH. Das NPD Profil ist dem von Insulin-NPH ähnlich. Die
Wirkdauer für die NPD Formulierung und die Insulin-NPH Formulie
rung sind etwa gleich. Jedoch ist am signifikantesten, daß die
vorliegende Formulierung schneller ansteigt und für einen längeren
Zeitraum stabil bleibt als Insulin-NPH. Dieser Unterschied ist in
Anbetracht des schnell-wirkenden Profils des monomeren Analogons
unerwartet.
Eine besonders bevorzugte Insulinanalogon-Protamin-Formu
lierung, LysB28ProB29-Humaninsulin-NPD umfaßt: LysB28ProB29-Human
insulin, etwa 0,27 bis etwa 0,32 mg Protamin/100IE Insulinanalo
gon, etwa 0,35 bis etwa 0,9 Gewichtsprozent Zink und ein Phenol
derivat. Die Protaminkonzentration beträgt vorzugsweise 0,3
mg/100 E auf der Grundlage der freien Base.
Die Erfindung liefert auch ein Verfahren zur Herstellung
von LysB28ProB29-Humaninsulin-Protaminkristallen, das umfaßt: Die
Kombination einer wäßrigen Lösung von LysB28ProB29-Humaninsulin in
einem hexameren Assoziationszustand und einer Protaminlösung bei
einer Temperatur von etwa 8°C bis etwa 22°C,
wobei diese wäßrige Lösung etwa 0,35 bis etwa 0,9 Gewichtsprozent
Zink, LysB28ProB29-Humaninsulin und ein Phenolderivat bei einem pH
von etwa 7,1 bis etwa 7,6 enthält,
und diese Protaminlösung Protamin bei einem pH von etwa 7,1 bis
7,6 enthält, so daß die Protaminendkonzentration etwa 0,27 bis
etwa 0,32 mg Protamin/100 E Insulinanalogon beträgt.
Zur Zeit der Erfindung war bekannt, daß monomere
Insulinanaloga eine geringere Tendenz zur Assoziation und Hexamer
bildung aufweisen. Die Bedingungen, die notwendig sind, um die mo
nomeren Insulinanaloga zur Assoziation mit Protamin unter Bildung
von Kristallen zu veranlassen, waren vorher in der Technik unbe
kannt. Frühere Untersuchungen betreffen Insulin. Die Beschreibun
gen, die die Herstellung von Insulin-NPH (neutrale Protaminformu
lierung gemäß Hagedorn) oder Isophaninsulinformulierungen von
Krayenbühl und Rosenberg, Steno Memorial Hospital Report
(Kopenhagen), 1 : 60 (1946) in Betracht ziehen, sind nicht in Anbe
tracht der distinkten Eigenschaften der monomeren Insulinanaloga
relevant. Tatsächlich stellt das kommerzielle Verfahren zur Her
stellung von HumulinNR (Insulin-NPH), ein sauer-neutrales Verfah
ren, kein kristallines Insulinanalogon-NPD her.
Am signifikantesten ist die Feststellung, daß die Parameter
im vorliegenden Verfahren - nämlich die Temperatur der Kristalli
sation und die Bildung eines Hexamerkomplexes des Insu
linanalogons, des Zinks und des Phenolderivats entscheidende Be
schränkungen für die Bildung von stabilen LysB28ProB29-hI-NPD Kri
stallen sind.
Die Kristallisationstemperatur muß etwa 8°C bis etwa 22°C,
vorzugsweise 13°C bis 17°C betragen. Falls die Temperatur außer
halb dieses Bereichs liegt, resultieren daraus hauptsächlich amor
phe Insulinanalogon-Protamin-Formulierungen.
Es ist ebenfalls entscheidend, daß das Insulinanalogon vor
der Kristallisation in einen hexameren Zustand umgewandelt wird.
Die Kristallisation führt zu einem amorphen Produkt, wenn das Ver
fahren mit einem monomeren Assoziationszustand durchgeführt wird.
Die Kristalle bilden sich ohne Schütteln in fünf bis sechsunddrei
ßig Stunden. Kristalle mit guter Qualität bilden sich im allgemei
nen innerhalb von 24 Stunden.
Das lösliche monomere Insulinanalogon wird zu einem Hexa
merassoziationszustand komplexiert, indem man das feste monomere
Analogon in einem Verdünnungsmittel suspendiert, das das Phenolde
rivat enthält, und Zink zugibt, bis die Konzentration etwa 0,35%
bis 0,9% auf Gewichtsbasis beträgt. Zink wird vorzugsweise als
Salz zugegeben. Repräsentative Beispiele von Zinksalzen beinhalten
Zinkacetat, Zinkbromid, Zinkchlorid, Zinkfluorid, Zinkiodid und
Zinksulfat. Der Fachmann erkennt, daß viele andere Zinksalze exi
stieren, die ebenfalls im erfindungsgemäßen Verfahren verwendet
werden könnten. Vorzugsweise werden Zinkacetat oder Zinkchlorid
verwendet.
Das Lösen des Insulinanalogons im Verdünnungsmittel kann
damit erleichtert werden, was gewöhnlich als Säurelösung bekannt
ist. Bei einer Säurelösung wird der pH auf etwa 3,0 bis 3,5 mit
einer physiologisch tolerierten Säure erniedrigt, vorzugsweise
HCl, um die Löslichkeit des Analogons zu erhöhen. Andere physiolo
gisch tolerierte Säuren sind unter anderem Essigsäure, Citronen
säure und Phosphorsäure. Der pH wird dann mit einer physiologisch
tolerierten Base, vorzugsweise Natriumhydroxid, auf etwa 7,1 bis
7,6 zur Kristallisation eingestellt. Andere physiologisch tole
rierte Basen sind Kaliumhydroxid und Ammoniumhydroxid.
Am signifikantesten ist, daß das Verfahren zur Herstellung
des LysB28ProB29-hI-NPD-Komplexes gegenüber der NaCl Konzentration
empfindlich ist. Falls die Konzentration etwa 4 mg/ml übersteigt,
werden die Insulinanalogon-NPD-Kristalle mit einem amorphen Pro
dukt gemischt. Demnach ist es bevorzugt, daß das monomere Analogon
bei neutralem pH gelöst wird, um die Bildung von Salzionen zu ver
meiden. Alternativ dazu kann das Analogon im Diluenten bei einem
sauren pH vor der Zugabe des Puffers gelöst werden. Dies reduziert
die Konzentration an Salzen, welche aufgrund der pH Einstellung
erzeugt werden. Jedoch ist die Reihenfolge, in der die Bestand
teile zugegeben werden, für die Bildung des Hexamers oder der
amorphen Formulierung nicht entscheidend.
Wie vorher beschrieben, kann ein isotonisches Mittel zu den
erfindungsgemäßen Formulierungen gegeben werden. Die Zugabe des
isotonischen Mittels kann zur Lösung des Analogons, zur Protamin
lösung oder zur schließlichen Insulinanalogon-NPD-Formulierung er
folgen. Ähnlich kann die Zugabe des physiologisch tolerierten Puf
fers zur Lösung des Analogons, zur Protaminlösung oder zur
schließlichen Insulinanalogon-NPD-Formulierung erfolgen. Jedoch
ist es bevorzugt, daß sowohl die Lösung des Analogons als auch die
Protaminlösung das isotonische Mittel und den Puffer vor der Kom
bination der wäßrigen Lösung mit dem Protamin enthalten. Aufgrund
der NaCl Wirkungen auf das Verfahren zur Herstellung des kristal
linen Insulinanalogon-NPD ist Glycerin das bevorzugte isotonische
Mittel.
Die Erfindung liefert auch Insulinanalogonformulierungen,
die Gemische aus Insulinanalogon-NPD als kristallinen Feststoff
und löslichem Insulinanalogon umfassen. Diese Gemische werden in
einem Bereich von etwa 1 : 99 bis 99 : 1 bezogen auf das Volumen des
suspendierten Insulinanalogon-NPD zu löslichem Insulinanalogon
hergestellt. Das lösliche Insulinanalogon ist ein monomeres Insu
linanalogon, das in einem wäßrigen Verdünnungsmittel gelöst wird,
das umfaßt: Zink, ein Phenolderivat, ein isotonisches Mittel und
Puffer. Die im Verdünnungsmittel beschriebenen Konzentration sind
dieselben, wie sie vorher beschrieben wurden. Vorzugsweise beträgt
das Verhältnis an Insulinanalogon-NPD zu löslichem Insulinanalogon
25 : 75 bis 75 : 25 und vor allem 50 : 50. Diese Gemische werden leicht
durch Mischen der einzelnen Bestandteile hergestellt.
Die gemischten Formulierungen der vorliegenden Erfindung
sind aufgrund der Kombination aus schnellem Einsetzen der Wirkung
und verlängerter Wirkdauer speziell zur Behandlung von Diabetes
mellitus geeignet. Diese Gemische erlauben eine "feine Kontrolle"
durch die Variation der Menge jedes einzelnen Bestandteils auf der
Grundlage der Bedürfnisse, der Nahrung und der physischen Aktivi
tät des Patienten. Das Gemisch an suspendiertem Insulinanalogon-
NPD und löslichem Insulinanalogon ist ebenfalls vorteilhaft, da es
homogen ist, das heißt jede Gleichgewichtsveränderung zwischen den
suspendierten Kristallen und dem löslichen Insulinanalogon
ersichtlich ist.
Die erfindungsgemäßen Insulinanaloga können auf eine Viel
zahl an bekannten Peptidsynthesetechniken hergestellt werden, ein
schließlich klassischer Verfahren (Verfahren in Lösung),
Festphasenverfahren, halbsynthetischer Verfahren und kürzlich auch
rekombinanter DNA Verfahren. Beispielsweise beschreiben Chance et
al., EP-A 383 472 und Brange et al., EP-A 214 826 die Herstellung
von verschiedenen Monomeranaloga.
Die folgenden Beispiele werden lediglich zur weiteren Er
läuterung der Herstellung der Insulinanaloga und der Erfindung be
reitgestellt. Der Schutzumfang der Erfindung besteht nicht nur aus
den folgenden Beispielen.
Eine Lösung des LysB28ProB29-Humaninsulins (LysB28ProB29-hI)
mit einer Konzentration von 200IE/ml (U200) wird durch Lösen
von Zink enthaltenden Kristallen des LysB28ProB29-hI in einem Kon
servierungsmittel/Puffer-System hergestellt, das enthält: 1,6
mg/ml m-Kresol, 0,73 mg/ml Phenol (äquivalent zu 0,65 mg/ml Phe
nol, das mit 89% verrechnet wird), 16 mg/ml Glycerin und 3,78
mg/ml dibasischer Natriumphosphatpuffer. Die endogene Zinkmenge in
den Kristallen wird durch Zugabe eines geeigneten Volumens einer
sauren ZnO Lösung (10 mg/ml) zur Erlangung einer Endkonzentration
von 0,025 mg/100 IE (0,7%) bereitgestellt. Das Lösen von
LysB28ProB29-hI wird bei Umgebungstemperatur durch Erniedrigung
des pH auf etwa 3 mit µl Volumina 5 M HCl erreicht. Nachdem sich
die Lösung geklärt hat wird der pH mit µl Volumina 5 M NaOH wieder
auf 7,5 eingestellt.
Es wird eine Protaminlösung durch Lösen von ausreichend fe
stem Protaminsulfat in der Konservierungsstoff/Puffer-Lösung her
gestellt, um eine Endkonzentration von 0,6 mg/100 IE berechnet auf
der Grundlage der freien Base zu erreichen. Der pH dieser Lösung
wird auf 7,5 eingestellt und auf 15°C äquilibriert.
Beide Lösungen werden auf eine Endkonzentration mit Wasser
für Injektionszwecke verdünnt und filtriert. 5 ml Aliquots des
LysB28ProB29-hI Teils werden in getrennte saubere Gläschen gefüllt
und die Proben werden in einem Wasserbad bei 15°C inkubiert. Nach
einer ausreichenden Zeit zur Äquilibrierung (15 Minuten) wird die
Fällung durch die schnelle Zugabe von 5 ml der Protaminlösung zu
den LysB28ProB29-hI Proben induziert. Die Kristallisation kann
für 24 Stunden bei 15°C weiterlaufen.
Das Verfahren ist zu Beispiel 1 identisch, außer daß die Lösung
des LysB28ProB29-hI bei neutralem pH erfolgt. Das Verfahren wird
so ausgeführt, daß der schließliche pH 7,4 beträgt.
Insulinanalogon-NPD wird auf eine zu Beispiel 1 analoge
Weise hergestellt, aber die Säurelösung von LysB28ProB29-hI wird
in Gegenwart aller Hilfsstoffe außer dem dibasischen Natriumphos
phatpuffer durchgeführt. Festes dibasisches Natriumphosphat wird
zugegeben, nachdem die Insulinanalogonlösung wieder pH 7,4 hat.
Die Zugabe des dibasischen Natriumphosphats klärt die Lösung.
Gemische von mittellang und schnell wirkenden
LysB28ProB29-hI Formulierungen werden folgendermaßen hergestellt.
Das Suspensionspräparation mit mittlerer Wirkdauer wird durch die
in Beispiel 3 beschriebenen Verfahren hergestellt und dient als
Anteil mit mittlerer Wirkdauer für das Gemisch. Es wird eine ge
trennte Lösung des LysB28ProB29-hI (100IE) durch Lösen von Zink
enthaltenden LysB28ProB29-hI Kristallen bei Umgebungstemperatur in
dem in Beispiel 1 beschriebenen Verdünnungsmittel hergestellt. Die
endogene Zinkmenge des LysB28ProB29-hI in dieser Lösung wird durch
die Zugabe von saurer ZnO-Lösung bereitgestellt, um die Menge im
Suspensionsteil anzupassen (das heißt 0,025 mg/100 IE (0,7%). Was
ser für Injektionszwecke wird zur Verdünnung der Lösung auf eine
Endkonzentration verwendet, nachdem der pH unter Verwendung von 10
e%igen HCl und/oder NaOH Lösungen auf 7,4 eingestellt wurde. Diese
Lösung ist der schnell wirkende Teil der Gemische. Das schließli
che Gemisch wird durch Kombination von geeigneten Volumina der
mittellang und schnell wirkenden Anteile hergestellt, um das ge
wünschte Verhältnis zu erreichen. Ein 50/50 Gemisch wird durch
Kombination von einem Volumenteil des Anteils mit mittlerer Wirk
dauer mit einem Volumenteil des Anteils mit schneller Wirkung her
gestellt.
Die Auswirkungen der Ionenstärke auf die Kristallisation
werden durch die Zugabe von NaCl zu dem LysB28ProB29-hI Anteil vor
dem Mischen mit Protamin ausgetestet. NaCl wird so zugegeben, daß
die Gesamtkonzentration 20, 30 und 40 mM (1,2, 1,8 und 2,3 mg/ml)
beträgt. Die Volumenpartikelgröße zeigt ein multimodulares Verhal
ten (zusätzliche Peaks mit kleinen Partikelgrößen), wenn die NaCl
Konzentration erhöht wird. Die mittlere Volumenpartikelgröße nimmt
ab, wenn die NaCl Konzentration erhöht wird, was eine Zunahme an
amorphem Material anzeigt. Die Ergebnisse der Partikelgröße in Ab
hängigkeit von der NaCl Konzentration sind folgende:
Die Analyse mit dem Mikroskop zeigt, daß alle Proben ein
Gemisch aus amorphem und kristallinem Material enthalten. Die
40 mM NaCl enthaltende Probe hat das meiste amorphe Material und
sehr wenig Kristalle.
Diese Untersuchung wird an einem Hundemodell ohne Betäubung
durchgeführt. Vor dem Beginn der Untersuchung werden drei Grund
proben entnommen. Eine Infusion von Somatostatin (0,3 µg/kg-min)
wird eingeleitet. Nach einem 10 Minutenintervall wird eine subku
tane Injektion entweder von NPD oder NPH verabreicht. Ein häufiges
Überwachen der Plasmaglucose wird veranlaßt und eine variable Glu
coseinfusion (20%) wird verabreicht, um eine nahezu normale
Glykämie aufrechtzuerhalten. Dabei werden Proben entnommen und auf
immunreaktives Insulin (Linco-Antikörper) und Glucose untersucht.
Die Ergebnisse sind in Fig. 1 gezeigt.
Es wird ein Teil Asp(B28)-hI mit einer Konzentration von
200 IE/ml (U200) hergestellt, indem man den lyophilisierten Roh
stoff (95% Reinheit) in einem Konservierungsstoff/Puffersystem
löst, das enthält: 1,6 mg/ml m-Kresol, 0,73 mg/ml Phenol
(äquivalent zu 0,65 mg/ml Phenol, das mit 89% verrechnet wird),
16 mg/ml Glycerin und 3,78 mg/ml dibasisches Natriumphosphat. Das
Zink wird zum System unter Verwendung eines geeigneten Volumens
einer sauren ZnO Lösung (10 mg/ml) zur Erlangung einer Endkonzen
tration von 0,025 mg/100 IE gegeben. Das Lösen von Asp(B28) wird
bei Umgebungstemperatur bei neutralem pH erreicht. Der schließli
che pH des Teils beträgt 7,4.
Es wird eine Kristallisation ausgeführt, wie sie in Bei
spiel 2 beschrieben ist. Es werden Protaminendkonzentrationen von
0,3 mg/100 E, 0,35 mg/100 E und 0,4 mg/100 E untersucht. Diese
Protaminkonzentrationen entsprechen jeweils 2,9%, 9,3% und
10,5% auf einer Gewicht/Gewicht Grundlage. Die Inkubationstempe
raturen beinhalten 5°C (nur bei 0,3 mg/100 U), 15°C und 22°C. Nach
24 Stunden bei diesen Temperaturen werden die Proben auf
Kristallbildung analysiert. Die Ergebnisse, wie sie durch Mikro
skopie ermittelt werden, zeigen ein Gemisch aus einigen Kristallen
und amorphem Produkt.
Die Kristallisation von Asp(B28)-Protamin wird durchge
führt, wie dies in Beispiel 7 beschrieben ist, außer daß das Pro
tein zuerst in einem Puffer-freien Verdünnungsmittel gelöst wird.
Die Zugabe der sauren ZnO Stammlösung ist ausreichend, um die
Probe auf pH 2,0-2,5 anzusäuern. Nachdem sich die Lösung geklärt
hat, wird der pH zurück auf etwa pH 7 mit µl Volumina 5 N NaOH ein
gestellt. Dibasisches Natriumphosphat wird mittels einer konzen
trierten Stammlösung mit 47,25 mg/ml bis zum Erreichen einer End
konzentration von 3,78 mg/ml zugegeben. Der Anteil wird auf pH 7,4
mit µl Mengen HCl eingestellt.
Die Kristallisation wird durch Vereinigen der Asp(B28)- und
Protaminanteile ausgelöst, wie dies in vorhergehenden Beispielen
beschrieben ist. Protaminendkonzentrationen von 0,3 mg/100 E,
0,35 mg/100 E und 0,4 mg/100 E werden untersucht. Die
Inkubationstemperaturen beinhalten 15°C und 22°C. Nach 24 Stunden
bei diesen Temperaturen werden die Proben auf Kristallbildung un
tersucht. Die durch Mikroskopie ermittelten Ergebnisse zeigen ein
Gemisch aus Kristallen und amorphem Material.
Ein Teil Leu(B28)Pro(B29) (93% Reinheit) mit einer Konzen
tration von 200 IE/ml (U200) wird wie in Beispiel 8 mittels einer
Säurelösung des Rohmaterials gefolgt von einer pH Einstellung mit
5 N NaOH auf pH 7,4 hergestellt. Die Kristallisation läuft wie
oben beschrieben. Es werden Protaminendkonzentrationen von
0,3 mg/100 E, 0,35 mg/100 E und 0,4 mg/100 E untersucht. Die
Inkubationstemperaturen beinhalten 5°C, 15°C und 22°C. Nach 24
Stunden bei diesen Temperaturen enthalten alle Proben einige Kri
stalle, aber sind primär amorph, wie dies durch Mikroskopie be
stimmt wird.
Ein Teil DesThr(B27) (97,37% Reinheit) mit einer Konzen
tration von 200 IE/ml (U200) wird wie in Beispiel 8 mittels einer
Säurelösung des Rohmaterials gefolgt von einer pH Einstellung mit
5 N NaOH auf pH 7,4 hergestellt. Die Kristallisation wird durchge
führt, wie sie in Beispiel 8 beschrieben ist. Es werden Protamin
endkonzentrationen von 0,3 mg/100 E, 0,35 mg/100 E und
0,4 mg/100 E untersucht. Die Inkubationstemperaturen beinhalten
15°C und 22°C. Nach 24 Stunden bei diesen Temperaturen sind alle
Proben primär amorph, wie dies durch Mikroskopie bestimmt wird.
Qualitativ werden Kristalle beobachtet.
Ein Teil Des(B28-B30) (96,3% Reinheit) mit einer
Konzentration von 200 IE/ml (U200) wird wie in Beispiel 8 mittels
einer Säurelösung des Rohmaterials gefolgt von einer pH Einstel
lung mit 5 N NaOH auf PH 7,4 hergestellt. Die Kristallisation wird
unter Verwendung des neutral/neutral Kombinationsverfahrens der
Protein- und Protaminteile durchgeführt, wie dies oben beschrieben
ist. Es werden Protaminendkonzentrationen von 0,3 mg/100 E, 0,35
mg/100 E und 0,4 mg/100 E untersucht. Die Inkubationstemperaturen
beinhalten 15°C und 22°C. Nach 24 Stunden bei diesen Temperaturen
sind alle Proben primär amorph, wie dies durch Mikroskopie be
stimmt wird. Qualitativ werden Kristalle beobachtet. Die Kristalle
sind gut definiert.
Es wird eine Insulin-Asp(B28)-Humaninsulinanalogonlösung
hergestellt, indem man 16,6 mg des Proteins in 1 ml Lösung löst,
die 3,2 mg/ml m-Kresol, 1,3 mg/ml Phenol und 32 mg/ml Glycerin
enthält. Ein 14,4 µl Aliquot einer sauren Zinkstammlösung
(10 mg/ml Zn2+, hergestellt durch Auflösen von 0,311 g Zinkoxid in
5 ml 10% HCl und Verdünnung auf 25 ml mit Wasser) wird zugegeben. Der
Lösungs-pH beträgt 2,3, was die vollständige Lösung des Proteins erlaubt.
Ein 10 µl Aliquot 10% NaOH wird zugegeben, um den pH auf 7,06 einzu
stellen. Zur Lösung werden 100 µl 0,28 M dibasisches Natriumphos
phat pH 7,0 gegeben, was die Lösung auf pH 7,27 bringt. Ein 870 µl
Aliquot aus Wasser für Injektionszwecke wird zur Lösung gegeben.
Zusätzlich werden 10% HCl (1 µl) und NaOH (0,7 µl) zugegeben und
das Endvolumen der Lösung wird mit Wasser für Injektionszwecke auf
2 ml gebracht, was schließlich zu einem pH von 7,26 führt. Die Lö
sung wird durch ein 0,2 µm Filter (Supor® Acrodisc® 13, Gelman
Sciences) vor der Verwendung filtriert.
Es werden Protaminstammlösungen durch Lösen von Protamin
sulfat in einer Lösung hergestellt, die 1,6 mg/ml m-Kresol,
0,65 mg/ml Phenol, 16 mg/ml Glycerin und 14 mM dibasisches
Natriumphosphat enthält. Der schließliche pH der Lösung wird auf
7,3 eingestellt. Die Protaminendkonzentration beträgt
0,60 mg/100 E auf der Grundlage der freien Base. Beide Lösungen
werden durch ein 0,22 µm Filter (Millipore Sterivex®-GV) vor der
Verwendung filtriert.
Die Kristallisation wird durch Mischen der Asp(B28)-Human
insulinlösung in einem 1 : 1 Verhältnis bei kontrollierter Tempera
tur erreicht, wie dies in Tabelle 1 gezeigt ist. Die schließlichen
Mischbedingungen sind 3,94 mg/ml Asp(B28)-Humaninsulin,
0,0359 mg/ml (0,9%) Zinkionen, 1,6 mg/ml m-Kresol, 0,65 mg/ml
Phenol, 16 mg/ml Glycerin, 14 mM dibasisches Natriumphosphat und
0,30 mg/100 E Protamin bei pH 7,3. Genauer gesagt werden 50-200 µl
Teile der AspB28-Humaninsulinlösung in Gläschen überführt und die
Proben werden auf 4, 8, 15 oder 23°C (Umgebungstemperatur)
äquilibriert. Teile der beiden Protaminlösungen werden ebenfalls
bei diesen Temperaturen äquilibriert. Nach 15-20 Minuten wird ein
Äquivalentvolumen jeder Protaminlösung in die Asp(B28)-Humaninsu
linproben pipettiert. Das Gemisch wird sanft gemischt, verschlos
sen und dann still bei kontrollierter Temperatur während der
Kristallisationsperiode stehengelassen. Alle Proben werden durch
Mikroskopie nach 24 Stunden untersucht und vorwiegend als amorph
befunden. Nach 48 Stunden zeigt die 0,30 mg/100 E Protamin enthal
tende und bei 15°C inkubierte Probe extensive Mengen an Nadel-ähn
lichen Kristallen und etwas amorphes Material.
Eine Insulin Asp(B28)-Humaninsulinanalogonlösung wird
hergestellt, indem man 10,62 mg des Proteins in 0,71 ml einer Lö
sung löst, die 3,2 mg/ml m-Kresol, 1,3 mg/ml Phenol und 32 mg/ml
Glycerin enthält. 10,2 µl einer sauren Zinkstammlösung (10 mg/ml
Zn2+, hergestellt durch Auflösen von 0,311 g Zinkoxid in 5 ml 10%
HCl und Verdünnung auf 25 ml mit Wasser) werden zugegeben. Der pH der
Lösung beträgt 2,3, was die vollständige Lösung des Proteins erlaubt. Ein
6,5 µl Aliquot einer 10%igen NaOH wird zugegeben, um den pH auf
7,00 einzustellen. Zur Lösung werden 71 µl 0,28 M dibasisches
Natriumphosphat pH 7,0 gegeben, was die Lösung auf pH 7,26 bringt.
Ein 620 µl Aliquot aus Wasser für Injektionszwecke wird zur Lösung
gegeben. Zusätzlich werden 10% HCl (0,2 µl) und NaOH (0,6 µl)
zugegeben und das Endvolumen der Lösung wird mit Wasser für
Injektionszwecke auf 1,42 ml gebracht, was schließlich zu einem pH
von 7,42 führt. Die Lösung wird durch ein 0,2 µm Filter (Supor®
Acrodisc® 13, Gelman Sciences) vor der Verwendung filtriert.
Es wird eine Protaminstammlösung durch Lösen von Protamin
sulfat in einer Lösung hergestellt, die 1,6 mg/ml m-Kresol,
0,65 mg/ml Phenol, 16 mg/ml Glycerin und 14 mM dibasisches
Natriumphosphat enthält. Der schließliche pH der Lösung wird auf
7,4 eingestellt und die Protaminendkonzentration beträgt
0,60 mg/100 E auf der Grundlage der freien Base. Die Lösung wird
durch ein 0,22 µm Filter (Millipore Sterivex®-GV) vor der Verwen
dung filtriert.
Die Kristallisation wird durch Mischen der Asp(B28)-Human
insulinlösung in einem 1 : 1 Verhältnis mit einer Protaminlösung bei
kontrollierten Temperaturen von 13°C, 15°C, 17°C und 23°C er
reicht, wie dies in Beispiel 12 beschrieben ist. Die schließlichen
Mischbedingungen sind 3,74 mg/ml Asp(B28)-Humaninsulin, 0,0359
mg/ml (0,9%) Zinkionen, 1,6 mg/ml m-Kresol, 0,65 mg/ml Phenol, 16
mg/ml Glycerin, 14 mM dibasisches Natriumphosphat und 0,30 mg/100
E Protamin bei pH 7,4. Vier verschiedene Kristallisationstempera
turen werden untersucht. Ein 1 ml Aliquot des bei 15°C äquili
brierten AspB28-Humaninsulins wird mit 1 ml der Protaminlösung ge
mischt, die auf dieselbe Temperatur eingestellt ist. Nach einem
sanften Mischen läßt man die Präparation still bei 15°C stehen. Es
wird eine weitere Probe durch die Äquilibrierung von 100 µl der
Asp(B28)-Humaninsulinlösung auf 13°C und einer anschließenden Kom
bination mit 100 µl der auf dieselbe Temperatur eingestellten
Protaminlösung hergestellt. Das schließliche Gemisch wird bei 13°C
inkubiert. Die dritte Probe wird auf ähnliche Weise hergestellt,
außer daß die zwei 100 µl Aliquots bei 17°C äquilibriert, kombi
niert und inkubiert werden. Die letzte Lösung wird durch Mischen
von 80 µl Teilen der auf Umgebungstemperatur äquilibrierten
Asp(B28)-Humaninsulin- und Protaminlösung und einer Inkubation bei
Umgebungstemperatur (23°C) hergestellt. Alle Proben werden durch
Mikroskopie nach 24 Stunden und anderen Zeitintervallen hiernach
ausgewertet, wie dies in Tabelle 1 aufgelistet ist.
Die gemäß den obigen Beispielen hergestellten Kristalle
sind in Fig. 2 und Fig. 3 gezeigt.
Claims (20)
1. Insulinanalogonprotaminkomplex, der umfaßt: Humaninsulin, worin
Pro an der Position B28 durch Asp, Lys, Leu, Val oder Ala er
setzt ist und Lys an der Position B29 Lys oder Pro ist,
Des (B28-B30)-Humaninsulin oder Des (B27)-Humaninsulin, Protamin,
Zink und ein Phenolderivat, mit der Maßgabe, daß wenn das Insu
lin AspB28-Humaninsulin ist, die Konzentration an Protamin we
niger als 10 Gewichtsprozent beträgt.
2. Komplex nach Anspruch 1, der besteht aus LysB28ProB29-Humanin
sulin, etwa 0,27 bis etwa 0,32 mg Protamin/100IE Insulinanalo
gon, etwa 0,35 bis etwa 0,9 Gewichtsprozent Zink und einem
Phenolderivat.
3. Komplex nach Anspruch 1, der besteht aus AspB28-Humaninsulin,
etwa 0,27 bis etwa 0,35 mg Protamin/100IE Insulinanalogon, etwa
0,35 bis etwa 0,9 Gewichtsprozent Zink und einem Phenolderivat.
4. Komplex nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3, worin der Komplex
kristallin ist.
5. Parenterale pharmazeutische Insulin-Protamin-Formulierung, die
den Komplex nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4 umfaßt.
6. Formulierung nach Anspruch 5, die ferner etwa 0,2 bis etwa 1,5
mg Protamin/100IE Insulinanalogon, etwa 0,35 bis etwa 0,9 Ge
wichtsprozent Zink und ein Phenolderivat umfaßt.
7. Parenterale pharmazeutische Formulierung nach Anspruch 6, die
umfaßt: LysB28ProB29-Humaninsulin, etwa 0,27 bis etwa 0,32 mg
Protamin/100IE Insulinanalogon und etwa 0,35 bis etwa 0,9 Ge
wichtsprozent Zink.
8. Parenterale pharmazeutische Formulierung nach Anspruch 6, die
umfaßt: AspB28-Humaninsulin, etwa 0,27 bis etwa 0,35 mg
Protamin/100IE Insulinanalogon und etwa 0,35 bis etwa 0,9 Ge
wichtsprozent Zink.
9. Parenterale pharmazeutische Formulierung, die umfaßt:
LysB28ProB29-Humaninsulin, etwa 0,3 mg Protamin/100IE Insulinanalogon, etwa 0,7 Gewichtsprozent Zink, etwa 1,7 mg/ml m-Kresol, etwa 0,7 mg/ml Phenol, etwa 16 mg/ml Glycerin und etwa 3,78 mg/ml dibasisches Natriumphosphat.
LysB28ProB29-Humaninsulin, etwa 0,3 mg Protamin/100IE Insulinanalogon, etwa 0,7 Gewichtsprozent Zink, etwa 1,7 mg/ml m-Kresol, etwa 0,7 mg/ml Phenol, etwa 16 mg/ml Glycerin und etwa 3,78 mg/ml dibasisches Natriumphosphat.
10. Parenterale pharmazeutische Formulierung nach einem der An
sprüche 5 bis 9, die ferner ein lösliches Insulinanalogon um
faßt.
11. Parenterale pharmazeutische Formulierung, die umfaßt: Ein Ge
misch aus löslichem Insulinanalogon und Insulinanalogon-Protamin-Kristallen,
worin das Gewichtsverhältnis der zwei
Komponenten etwa 1 : 99 bis 99 : 1 Insulinanalogon zu
Insulinanalogon-Protamin-Kristallen beträgt, wobei dieses
Insulinanalogon Humaninsulin ist, worin Pro an der Position
B28 durch Asp, Lys, Leu, Val oder Ala ersetzt ist und Lys an
der Position B29 Lys oder Pro ist, Des(B28-B30)-Humaninsulin
oder Des(B27)-Humaninsulin, mit der Maßgabe, daß wenn das
Insulin AspB28-Humaninsulin ist, die Konzentration an Protamin
weniger als 10 Gewichtsprozent beträgt.
12. Parenterale pharmazeutische Formulierung nach Anspruch 11,
worin das Gewichtsverhältnis der zwei Komponenten etwa 75 : 25
bis 25 : 75 beträgt.
13. Parenterale pharmazeutische Formulierung nach Anspruch 12, die
umfaßt: LysB28ProB29-Humaninsulin und LysB28ProB29-Humaninsu
lin-Protamin-Kristalle.
14. Parenterale pharmazeutische Formulierung nach Anspruch 13,
worin das Gewichtsverhältnis der zwei Komponenten 50 : 50, 75 : 25
oder 25 : 75 beträgt.
15. Parenterale pharmazeutische Formulierung nach einem der An
sprüche 5 bis 14 zur Verwendung bei der Behandlung von
Diabetes mellitus.
16. Verfahren zur Herstellung des Komplexes nach einem der Ansprü
che 1 bis 4, das umfaßt: Die Kombination von monomerem
Insulinanalogon, Protamin, Zink und einem Phenolderivat in ei
nem wäßrigen Lösemittel und das Ausbildenlassen des Komplexes.
17. Verfahren zur Herstellung von LysB28ProB29-Humaninsulin-Protamin-Kristallen,
das umfaßt: Die Kombination einer
wäßrigen Lösung von LysB28ProB29-Humaninsulin in einem
hexameren Assoziationszustand und einer Protaminlösung bei
einer Temperatur von etwa 8°C bis etwa 22°C,
wobei diese wäßrige Lösung etwa 0,35 bis etwa 0,9 Gewichtspro
zent Zink, LysB28ProB29-Humaninsulin und ein Phenolderivat bei
einem pH von etwa 7,1 bis etwa 7,6 enthält,
und diese Protaminlösung Protamin bei einem pH von etwa 7,1
bis etwa 7,6 enthält, so daß die Protaminendkonzentration etwa
0,27 bis etwa 0,32 mg Protamin/100IE Insulinanalogon beträgt.
18. Verfahren nach Anspruch 17, worin die Temperatur 15°C, die
Zinkkonzentration 0,7% bis 0,9% und die
Protaminkonzentration 0,3 mg/100IE Insulinanalogon beträgt.
19. Verfahren zur Herstellung von AspB28-Humaninsulin-Protaminkri
stallen, das umfaßt: Die Kombination einer wäßrigen Lösung von
AspB28-Humaninsulin in einem hexameren Assoziationszustand und
einer Protaminlösung bei einer Temperatur von etwa 13°C bis
17°C,
wobei die wäßrige Lösung etwa 0,35 bis etwa 0,9
Gewichtsprozent Zink, AspB28-Humaninsulin und ein
Phenolderivat bei einem pH von etwa 7,1 bis etwa 7,6 enthält,
und diese Protaminlösung Protamin bei einem pH von etwa 7,1
bis etwa 7,6 enthält, so daß die Protaminendkonzentration etwa
0,27 bis etwa 0,32 mg Protamin/100 IE Insulinanalogon beträgt.
20. Verfahren zur Herstellung einer parenteralen pharmazeutischen
Formulierung nach einem der Ansprüche 5 bis 14, das umfaßt:
Die Suspendierung der Insulinanalogon-Protamin-Kristalle in einem pharmazeutisch annehmbaren Verdünnungsmittel.
Die Suspendierung der Insulinanalogon-Protamin-Kristalle in einem pharmazeutisch annehmbaren Verdünnungsmittel.
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- 1996-11-29 NL NL1004643A patent/NL1004643C2/nl not_active IP Right Cessation
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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