DE1942079B2 - Verfahren zur Herstellung von positiven farbphotographischen Bildern durch übliche Farbumkehrverarbeitung - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von positiven farbphotographischen Bildern durch übliche FarbumkehrverarbeitungInfo
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Description
25
Die Erfindung betrifft ein Farbumkehrverfahren.
Es ist eine Erfahrungstatsache, daß bei Farbumkehrmaterialien die Reinheit der wiedergegebenen Farbe,
die sogenannte Farbbrillanz, nicht nur von den verwendeten Farbkupplern, Sensibilisatoren, Filterfarbstoffen
und von der Art der Entwicklung abhängt, sondern daß auch die Zusammensetzung und Empfindlichkeitsklasse
der in einzelnen Schichten verwendeten photographischen Emulsionen einen bestimmenden J5
Einfluß auf die Farbwiedergabe ausüben. Dieser Emulsionseinfluß in Zusammenhang mit dem Entwicklungsprozeß
gehört zu den Erscheinungen des Interimage-Effektes, worunter man die sich günstig
oder ungünstig auswirkenden sensitometrischen Wechselwirkungen
zwischen den Einzelschichten eines Mehrschichtenmaterials versteht.
Beim Aufbau von Farbumkehrmaterialien kann man feststellen, daß eine gute Farbbrillanz um so schwerer zu
erzielen ist, je höher empfindlich und dementsprechend grobkörnier die verwendeten Emulsionen sind. Dies gilt
vor allem für die oberste blauempfindliche, gelbkupplerhaltige Emulsionsschicht. Grobkörnige Emulsionen
— das sind solche mit Silberhalogenidkörnern bis zu 2 und 3 μ 0 — in der Gelbschicht bewirken — unabhängig
von der Emulsionsart und der Körnigkeit in den darunterliegenden Schichten — eine schlechtere Farbwiedergabe,
insbesondere im Rot und Blau, als feinkörnigere Emulsionen. Die Qualität der Farbwiedergabe eines
Mehrschichtumkehrmaterials im Rot und Blau läßt sich außer durch praktische Aufnahmen, auch durch Aufbelichten
eines Sensitometerkeiles bei rotem bzw. blauem Licht und Ausmessen der in einem Farbumkehrentwickler
entwickelten Keile an einem Densitometer hinter Rot-, Grün- und Blaufilter bestimmen. In den b0
F i g. 1 bis 4 sind solche Densogramme von Filterauszügen für einen hochempfindlichen Farbumkehrfilm
von ca. 23 DIN und einen mittelempfindlichen von ca. 18 DIN dargestellt. Die gute Farbbrillanz des mittelempfindlichen
Films (F i g. 2 und 4) drückt sich durch (,5
annähernd horizontal verlaufende Kurven, gemessen hinter Grün- bzw. Blaufilter beim Rotauszug (F i g. 2)
und durch einen Kurvenanstieg mit Maximum, gemessen hinter Grün- bzw. Rotfilter beim Blauauszug
(Fig.4) aus. Die schlechtere Farbbrillanz des hochempfindlichen
Films (F i g. 1 und 3) ist durch einen starken Abfall der hinter Grün- bzw. Blaufilter gemessenen
Kurven beim Rotauszug (Fig. 1) und durch Verschwinden des Kurvenanstiegs beim Blauauszug
(F i g. 3) gekennzeichnet
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, beim Farbumkehrverfahren die Farbbrillanz in einem mehrschichtigen
farbphotographischen Aufzeichnungsmaterial zu verbessern.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt gemäß den vorstehenden Ansprüchen.
Es wurde also gefunden, daß sich die Farbwiedergabe von Farbumkehrmaterialien verbessern läßt, wenn man
über der obersten oder unter der untersten lichtempfindlichen farbkupplerhaltigen Silberhalogenidemulsionsschicht
eine feinkörnige Silberhalogenidemulsionsschicht mit einem Korndurchmesser unter 1 μ als Farbkorrkturschicht
anordnet. Diese Korrekturemulsionen können normalerweise für den roten, grünen oder
blauen Spektralbereich sensibilisiert sein; sie können aber ebenso gut auch im unsensibilisierten Zustande
verwendet werden. Die Korrekturschichten sind bezüglich ihrer Empfindlichkeit nicht auf die bildaufbauenden,
farbkupplerhaltigen Schichten abgestimmt und tragen auch nicht zum Bildaufbau bei. Ihre verbessernde Wirkung
auf die Farbwiedergabe beruht vermutlich auf einer differenzierten Beeinflussung der Schleier- und
Belichtungskeime in den Nachbarschichten bei der Erstund evtl. auch bei der Farbentwicklung.
Als Sensibilisatoren für die Korrekturschichten können die in Coloremulsionen üblicherweise benutzten
Cyaninfarbstoffe für den roten, grünen und blauen Spektralbereich verwendet werden. Die Sensibilisatormenge
wird so gewählt, daß die Verbesserung der Farbwiedergabe optimal ist und liegt erfahrungsgemäß zwischen 30
und 300 mg Farbstoff pro Mol Silberhalogenid.
Als Emulsionen für die Korrekturschicht eignen sich sowohl feinkörnige Silberbromidjodid- und insbesondere
Silberchlorid- und Silberchloridbromidemulsionen mit einem Durchmesser der Silberhalogenidkörner von
weniger als 1 μ. Die Stärke des Einflusses auf die Farbwiedergabe
ist abhängig von der Zusammensetzung und der Feinkörnigkeit der Korrekturemulsion und vom
Silbergehalt der Korrekturschicht. Der optimale Auftrag liegt bei Silberchlorid- und Silberchloridbromidemulsionen
unter 0,8 g Silberhalogenid pro m2.
Ein hochempfindlicher Farbumkehrfilm mit ca. 23 DIN und normaler Schichtenfolge wird zunächst
ohne Schutzschicht aufgebaut. Als Emulsionen für die Blaugrün- und Purpurschicht wurden Mischungen aus
einer hochempfindlichen, grobkörnigen und einer mittelempfindlichen feinkörnigen Silberbromidjodidemulsion,
die mit Gold gereift waren, verwendet. Die zu oberst angeordnete Gelbschicht enthält nur die grobkörnige
Emulsion. Außer den üblichen Stabilisatoren, Netz-, Härtungsmitteln und Weichmachern enthielten
die einzelnen Schichten folgende Farbkuppler und Sensibilisatoren:
Blaugrünschicht:
Λ-Oxynaphthol-N-octadecylamid, 5,5'-Dichlor-
S.S'-di-dS-carboxyäthylJ-iJ-äthylbenzthiacarbo-
cyaninjodid.
Purpurschicht:
l-(2',4',6'-Trichlorphenyl)-3-(4"-Chlor-6"-tetradecylphenoxy-carbonamido)-pyrazolon-(5),
5-(3-Äthyl-2,3-benzthiazolyliden)-3-rarboxymethylrhodanin.
5-(3-Äthyl-2,3-benzthiazolyliden)-3-rarboxymethylrhodanin.
Gelbfilterschicht:
l-(2',4',6'-Trichlorphenyl)-3-undecyl-4(2"-carboxymethoxy-cinnamal)-pyrazolon-(5).
Gelbschicht:
2-Te<radecyloxy-ix-benzoyl-acetanilid.
Auf die Gelbschicht des hochempfindlichen Mehrschichtengusses wurden 4 verschiedene Korrekturschichten vergossen. Die erste bestand nur aus einer
üblichen Gelatineschutzschicht Die drei anderen enthielten in verschiedener Verdünnung mit Gelatine eine
feinkörnige, goldgereifte Silberbromidjodidemulsion mit 4,1 Mol-% AgJ und ca. 0,5 μ maximalem Korndurchmesser.
Dieser Emulsion waren pro Mol Silberhalogenid 250 mg des für die Blaugrünschicht verwendeten
Rotsensibilisators zugesetzt worden.
Nach Aufbelichten eines Sensitometerkeiles hinter einem Rotfilter bzw. Blaufilter auf die vier Materialien
wurden diese nach folgender Vorschrift entwickelt:
1. 12 Minuten bei 24° C in einem rhodanidhaltigen
Metol-Hydrochinon-Erstentwickler,
2. Wässerung,
3. Zweitbelichtung,
4. 15 Minuten bei 24°C in einem Farbentwickler, der als Entwicklersubstanz Diäthylamino-o-toluidinhydrochlorid
enthielt,
und anschließend in bekannter Weise gewässert, gebleicht und fixiert.
Die entwickelten Farbauszugskeile wurden am Ansco-Densitometer hinter Rot-, Grün- und Blaufilter
ausgemessen. Aus den Densogrammen, die denen in den F i g. 1 bis 4 ähnlich sind, wurde der Abfall beim Rotauszug
bzw. Anstieg beim Blauauszug der Grünfijterkurve Δ DGr abgelesen und daraus die prozentuale Änderung
der Grünfilterdichte
IßGr
I)Cr
berechnet, wobei DGrdie Grünfilterdichte bei der relativen Belichtung = 0 ist.
In der Tabelle 1 sind diese prozentualen Änderungen der Grünfilterdichte beim Rot- und Blauauszug für die
Güsse mit den 4 verschiedenen Korrekturschichten zusammengestellt:
Tabelle i
Tabelle i
Man sieht, wie mit zunehmendem Gehalt der Korrekturschichten
an feinkerniger, rotsensibilisierter Emulsion
IßGr
DGr
beim Rotauszug immer weniger negativ und beim Blauauszug
positiver wird. Damit wird eine Farbbrillanz erreicht, die einem mittelempfindlichen Mehrschichtenmaterial
entspricht
Das Farbumkehrmaterial unterscheidet sich vom Beispiel 1 dadurch, daß in der Blaugrün- und Purpurschicht
statt eines Gemisches aus hoch- und mittelempfindlicher Emulsion nur eine mittelempfindliche Silberbromidjodidemulsion,
in der Gelbschicht aber die gleiche grobkörnige Emulsion wie in Beispiel 1 verwendet
wurde. Die Gesamtempfindlichkeit des Materials nach Beispiel 2 war um 3 DIN niedriger als die nach
Beispiel 1. Der übrige Aufbau und die Korrekturschichten über der Gelbschicht entsprechen denen des Beispiels
1. Die Versuchsergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle dargestellt:
Tabelle 2
Tabelle 2
Nr. | Kcrrekturschicht | IDGr | IDGr |
DGr | Mir | ||
Rotauszug | Blauauszug | ||
1 | Gelalineschicht | -27% | 0% |
2 | feinkörnige AgBr/ AgJ-Emulsion 1 :3 verdünnt |
-20% | + 5% |
3 | feinkörnige AgBr/ AgJ-Emulsion 1 : 1 verdünnt |
-10% | + 6% |
4 | feinkörnige AgBr/ AgJ-Emulsion unverdünnt |
-13% | + 8% |
Beispiel 2 zeigt, daß die Verbesserung der Farbbrillanz unabhängig davon eintritt, ob in den beiden
unteren Emulsionsschichten grobkörnige, hochempfindliche Emulsionen im Gemisch mit mittelemepfindlichen
oder letztere allein enthalten sind.
Das Material unterscheidet sich von dem des Beispiels 2 dadurch, daß die Korrekturschichten zwischen Farb-Stoffgelbfilterschicht
und Gelbschicht eingefügt wurden. Es wurde einer der Rotauszüge ausgemessen.
Nr. | Korrekturschicht |
IßGr
DGr |
IDGr
I)Gr |
Nr.
55 |
Korrekturschicht |
IDGr
DGr |
Rotauszug | Blauauszug | Rotauszug | ||||
1 | Gelatineschicht | -31 "/ο | + 3% | 1 | Gelatineschicht | -27% |
2 | feinkörnige AgBr/ AgJ-Emulsion 1 :3 verdünnt |
-23% | + 5% |
2
b0 |
feinkörnige AgBr/AgJ-Emulsion 1 :3 verdünnt |
- 20% |
3 | feinkörnige AgBr/ AgJ-Emulsion 1 :1 verdünnt |
-18% | + 7% | 3 ti 5 |
feinkörnige AgBr/Ag J-Emulsion 1 : 1 verdünnt |
-18% |
4 | feinkörnige AgBr/ AgJ-Emulsion unverdünnt |
-13% | + 9% | 4 | feinkörnige AgBr/AgJ-Emulsion unverdünni |
-16% |
Beispiel 3 zeigt, daß die Korrekturschichten, unter der Tabelle
Gelbschicht angeordnet, die Farbbrillanz auch ver-
bessern, aber in geringerem Maße als bei der Anord- Nr. nung über der Gelbschicht.
Das Material unterscheidet sich vom Beispiel 1 dadurch, daß für die Korrekturschicht eine feinkörnige, mit
dem Rotsensibilisator des Beispiels 1 sensibilisierte Silberchloridbromidemulsion mit 75 Mol-% AgCI und ι ο
25 Mol-% AgBr verwendet wurde.
Korrekturschicht
WGr
I)Gr
Rotauszug
1 Gelatineschicht
2 unsensibilisierte
AgBr/AgJ-Emulsion
rotsensibilisierte
AgBr/AgJ-Emulsion
AgBr/AgJ-Emulsion
rotsensibilisierte
AgBr/AgJ-Emulsion
-27%
-20%
-20%
-15%
Nr. Korrekturschicht
A|»X-Gehalt
g/m2 Rotauszug
It)Gr
DGr
DGr
1 Gelatineschicht 0 -31%
2 AgCl/AgBr-Emulsion 0,3 -20%
3 AgCl/AgBr-Emulsion 0,5 -17%
20
Mit einer sensibilisierten Silberchloridbromidemulsion in der Korrekturschicht kann man schon mit geringem
Silberauftrag eine deutliche Verbesserung der Farbbrillanz erzielen.
Ein Farbumkehrfilm enthielt wie im Beispiel 2 für die Blaugrün- und Purpurschicht eine mittelempfindliche jo
Silberbromidjodidemulsion, in der zu oberst angeordneten Gelbschicht eine grobkörnige Emulsion. Auf die
Gelbschicht wurde eine Schicht unterschiedlicher Zusammensetzung gegossen. Einmal bestand die Schicht
aus einer üblichen Gelatineschutzschicht, die Schicht 2 j>
aus einer mit Gelatine verdünnten, feinkörnigen, goldgereiften und unsensibiiisierten Silberbromidjodidemulsion
gemäß Beispiel 1, und die Schicht 3 aus der gleichen, aber mit 5,5'-Dichlor-3,3'-di-(0-carboxyäthyl)-9-äthylbenzthiocarbocyaninjodid
für den roten Spek- 4» tralbereich sensibilisierten Emulsion.
Man sieht, daß schon eine unsensibilisierte feinkörnige Emulsion die Farbbrillanz deutlich verbessert.
Durch spektrale Sensibilisierung der Emulsion kann die Wirkung noch gesteigert werden.
Unter die Blaugrünschicht eines hochempfindlichen Farbumkehrfilms wie in Beispiel 1 wurde eine Korrekturschicht
gegossen, die aus einer mit 5-(3-Äthyl-2,3-benzthiazoiyliden)-3-carboxymethylrhodanin
für den grünen Spektralbereich sensibilisierten, verdünnten, feinkörnigen Silberchloridbromidemulsion wie in Beispiel
4 bestand und 0,6 g AgClBr/m2 enthält. Dieses
Material wurde mit einem entsprechenden ohne Korrekturschicht in bezug auf Farbbrillanz des Rotauszuges
verglichen.
Tabelle | 6 | Korrekturschichl | IDCr DGr Rotauszug |
Nr. | ohne unter der Blaugrünschicht |
-33% -19% |
|
1 2 |
Die Wirkung der Korrekturschicht unter der Blaugrünschicht ist deutlich zu erkennen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von positiven farbphotographischen Bildern durch übliche Farbumkehrverarheitung
eines bildmäßig belichteten farbphotographischen Aufzeichnungsmaterials, das
mehrere Silberhalogenidemulsionsschichten mit ein-" gelagerten Farbkupplern enthält, dadurch gekennzeichnet,
daß das farbphotographische Aufzeichnungsmaterial über der obersten oder unter
der untersten farbkupplerhaltigen Silberhalogenidemulsionsschicht eine zusätzliche, nicht zum Bildaufbau
beitragende Silberhalogenidemulsionsschicht enthält, deren Silberhalogenidkörner aus Silberchlorid,
Silberbromid oder Silberbromidjodid bestehen und einen Korndurchmesser unter 1 μ aufweisen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzliche Silberhalogenidemulsionsschicht
spektral sensibilisiert ist
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