DE184915C - - Google Patents

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DE184915C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L89/00Compositions of proteins; Compositions of derivatives thereof
    • C08L89/04Products derived from waste materials, e.g. horn, hoof or hair

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  • Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)
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Description

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KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
Ti 184915 KLASSE 39 δ. GRUPPE
wie Horn, Haaren u.dgl.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 16. Dezember 1905 ab.
Keratinsubstanzen, wie Horn, Haare u. dgl., weisen gegen eiweißlösende Reagentien und gegen chemische Reagentien im allgemeinen eine große Widerstandsfähigkeit auf. Unzersetzt sind sie in Alkalien meist gar nicht, in einigen Fällen nur in derart großen Verdünnungen löslich, daß die Herstellung eines löslichen Keratinpräparates mit großen Kosten verbunden und daher für technische
ίο Zwecke nicht anwendbar ist.
Es ist bekannt, hornartige Substanzen durch Einwirkung von Alkali zum Quellen und auch zur Lösung zu bringen (siehe Höfer, künstliche plastische Massen 1898, S. 205 bezw. Scherer, das Kasein 1905, S. 11.3).
Dies konnte bisher nur durch Anwendung ' hoher Temperaturen oder hochkonzentrierter Alkalilauge erreicht werden, wobei stets ein brüchiges, für technische Zwecke nahezu unverwendbares Endprodukt erhalten wurde, das alle wertvollen Eigenschaften des Ausgangsmaterials verloren hatte. Man hat auch versucht, Horn durch Behandlung mit arseniger und Borsäure zur Qellung zu bringen, mußte die Masse jedoch, um sie formbar zu machen, auf 1200 C. erhitzen, wobei naturgemäß eine weitgehende Zersetzung der Hornsubstanz eintritt.
Durch das nachstehend beschriebene Verfahren erhalten die Hornsubstanzen die Eigenschaft, schon durch eine relativ sehr geringe Menge Alkali zur Quellung gebracht zu werden, ohne daß eine für die Technik in Betracht kommende Veränderung des eigentlichen Horncharakters im Endprodukte auftreten würde.
Das Verfahren besteht im wesentlichen darin, daß die Keratinsubstanzen, wie Horn, Haare u. dgl., mit verdünnten Säuren, vorzugsweise Salzsäure, längere Zeit bei nicht zu hoher Temperatur, bis etwa 70° C, behandelt werden und w.eiter der Einwirkung alkalisch wirkender Stoffe (wie Alkalien, Erdalkalien, Ammoniak unter Druck), vorzugsweise Alkalilauge ausgesetzt werden. Man kann nun die Behandlung mit den alkalisch wirkenden Stoffen nur so weit treiben, daß ein Aufquellen der Masse eintritt, wobei man durch Pressen ein homogenes, hornartiges Endprodukt erhält, oder man läßt die Einwirkung der alkalisch wirkenden · Stoffe so lange dauern, bis eine vollständige Lösung eintritt, worauf man durch Eindampfen der (mit Kohlensäure) neutralisierten Lösung ein Endprodukt von mehr kaseinähnlichen Eigenschäften erhält.
Beispiele:
I. 100 kg Hornspäne (oder Haare) werden mit 200 kg roher verdünnter, etwa 15 prozentiger Salzsäure Übergossen und ungefähr 10 Tage bei gewöhnlicher Temperatur stehen gelassen. Nach dem Abpressen und Aus- : waschen der Säure mit Wasser wird der
Rückstand mit ioo kg Natronlauge von oprozentigem Ätznatron Gehalt gemischt und 24 Stunden, bei gewöhnlicher Temperatur stehen gelassen. Nach Zusatz von 2 kg (in Wasser gelöstem) Kaliumpermanganat zwecks Erzielung eines helleren Produktes wird weiter 12 Stunden stehen gelassen, sodann ausgewaschen und unter einem Druck von etwa 400 Atmosphären zu Platten gepreßt. Das erhaltene Produkt kann mit den verschiedenartigsten Füllmitteln versetzt und durch Behandlung mit Formaldehyd auch gehärtet werden.
II. Die wie in I. beschrieben mit Salzsäure behandelten Hornspäne oder Haare werden mit Natronlauge bei gewöhnlicher Temperatur bis zur völligen Lösung stehen gelassen, sodann Kohlensäure eingeleitet und die Lösung nach Dekantation und eventueller FiI-tration zum Trocknen gebracht. Um ein helleres Endprodukt zu erhalten, wendet man ein Oxydationsmittel, wie Wasserstoffsuperoxyd oder Permanganat an.
Das erhaltene Endprodukt kann ähnlich wie Kasein verwendet erforderlichenfalls auch durch Behandlung mit Formaldehyd wasserunlöslich gemacht werden.

Claims (2)

  1. Patent-Ansprüche: .
    ι. Verfahren zur.. Herstellung hornartiger plastischer Massen aus Keratin-Substanzen, wie Horn, Haaren u. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß die mit verdünnter Mineralsäure bei einer Temperatur bis etwa 700 C. behandelten Keratinsubstanzen so lange der Einwirkung eines alkalisch wirkenden Stoffes (z. B. Alkalilauge) ausgesetzt werden, bis eine Quellung der Masse eintritt, zum Zwecke, durch Kompression der Masse ein hornartiges Endprodukt zu erhalten, welches in an sich bekannter Weise durch Formaldehyd gehärtet werden kann.
  2. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einwirkung der alkalisch wir- *5 kenden Stoffe (z. B. Alkalilauge) auf die mit Säure vorbehandelte Keratinsubstanz so lange ausgedehnt wird, bis eine vollständige Lösung der Masse eingetreten ist, zum Zwecke, durch Eindunsten der neutralisierten Lösung ein dem Kasein ähnliches Endprodukt zu erhalten, welches in an sich bekannter Weise mit Formaldehyd behandelt werden kann.
    . GEBRÜCKT IN DER RE(CHSDRUCKErO.
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