DE748841C - Verfahren zur Herstellung von veredeltem, ohne Kunstharzzusatz zu verformendem Hornstoff - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von veredeltem, ohne Kunstharzzusatz zu verformendem Hornstoff

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DE748841C
DE748841C DEB188367D DEB0188367D DE748841C DE 748841 C DE748841 C DE 748841C DE B188367 D DEB188367 D DE B188367D DE B0188367 D DEB0188367 D DE B0188367D DE 748841 C DE748841 C DE 748841C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08HDERIVATIVES OF NATURAL MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08H1/00Macromolecular products derived from proteins
    • C08H1/06Macromolecular products derived from proteins derived from horn, hoofs, hair, skin or leather

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von veredeltem;- ohne Kunstharzzusatz zu verformendem Hornstoff Zur Aufhellung von Hornstoff sind verschiedene Verfahren vorgeschlagen worden, insbesondere die Verwendung von Oxydationsmitteln. Die vorliegende Erfindung bezweckt die allgemeine Veredlung von Hornstoff (im folgenden als Sammelname für Hufe, Klauen, Hörner, Haare, Federn u. dgl. gebraucht) durch-Entfernung aller Verunreinigungen, die den Hornstoff begleiten, und durch chemische Beeinflussung des Hornstoffs. Die Erfindung besteht darin, daß die Rohstoffe zuerst einer Oxydation und dännuffolgend einer Reduktion unterworfen werden, wobei der Effekt durch die Vor- und Nachbehandlung mit Säure gesteigert wird und auch die Verwendung von Beizmitteln von Vorteil ist. Es ist- dabei wesentlich, ,daß weder Oxydation allein, noch Reduktion allein, noch Oxydation nach vorausgehender Reduktion den erfindungsgemäßen Effekt erzielt; es ist vielmehr -notwendig, zuerst zu oxydieren und darauffolgend zu reduzieren. Der Effekt. der vorhergehenden Säurebehandlung besteht in der Auflösung von Schwermetall- und Kalkverbindungen und in der Lockerung der inkrustierenden . Stoffe, die dadurch der Oxydation zugänglicher werden. Die nachträgliche Säurebehandlung entfernt Schwermetall- und Kalkverbindungen, die durch die Oxydations- und Reduktionsbehandlung aufgeschlossen oder während der Behandlung von außen hineingebracht worden sind. Die Verwendung von Beizmitteln steigert das Eindringen der Chemikalien und damit die Wirksamkeit der Behandlung. Als Oxydationsmittel haben sich Peroxyde, Perborate, Persulfate und Permanganate bewährt, wobei die H.O2:erzeugenden Stoffe den Vorzug verdienen. Als Reduktionsmittel können Hydrosulfite, schweflige Säure und deren Salze verwendet werden. Als Säuren verdienen Salzsäure, Schwefelsäure und, besonders für die Nachbehandlung. Ameisensäure den Vorzug. Als Beizmittel können lösliche Zinksalze verwendet werden.
  • Die Durchführung des Verfahrens zeigen die folgenden Beispiele. . Beispiel i ioo kg zu Graupen von o,2 bis o,5 mm Durchmesser geschrotete Hufe oder Hörner werden unter Umrühren in 50o l einer lauwarmen, o,5- bis 2of'oigen Salzsäurelösung unter Zusatz von 12509 Chlorzink eingetragen und darin etwa z¢ Stunden lang- unter häufigem _ Umrühren digeriert. Dann wird die Salzsäurelösung abzentrifugiert, und die Graupen werden mit Wasser gespült, bi _s mit Kaliumferrocyanidsalzsäure kein Eisen mehr nachweisbar ist. Das Chlorzink wird hierbei nicht ganz ausgewaschen; es dringt in den Hornstoff ein und wird darin festgehalten. Nun werden die' feuchten Graupen in 5oo 1 einer r- bis- 2-0bigen H.0.-Lösung bei 35 eingerührt; mit Lauge oder Soda bis PH= ; neutralisiert und nach einigen Stunden mit Ammoniak vorsichtig auf 7,2 bis 8,o - alkalisiert, bis die Entwicklung kleiner Gasbläschen die langsame Bildung von aktivem Sauerstol-'f anzeigt. Man darf nur so weit alkalisieren, daß die Gasbläschen klein bleiben; großc Gasblasen bedeuten zu große Sauerstoffentwicklung und damit Sauerstoffverlust. Die Flotte wird nun wenigstens 24 Stunden lang bei 2o bis 40' gehalten und häufig umgerührt. Die Dauer der Oxydation hängt davon ab, wie dunkel der Hornstoff ist; sehr dunkle Sorten mit starker Inkrustierung brauchen mehr Oxydation als Hellere und wenig inkrustierte Sorten. Wenn eine herausgenommene Probe gleichmäßig hell erscheint, wird die Lösung abzentrifugiert, und die Graupen werden so lange mit Wasser gespült, bis mit Jodjodkaliumstärkepapier keine Blaufärbung mehr erfolgt. Nun werden die Graupen in 5oo 1 einer o,8o:oigen Natriumliy#drosulfi.t-oder einer o,6ojoigen schwefligen Säure eingerührt und darin bei Luftabschluß etwa i 8 bis 2.1. Stunden lang digeriert. Luftzutritt verbraucht Reduktionsmittel und ist darum schädlich. Durch die Reduktion erfolgt eine starke weitere Aufhellung des oxydierten Gutes, und es werden Sulfitgruppen an die heratinmoleküle angelagert, die festgehalten werden und nur durch Alkalien abgespalten werden können. Nun wird die Lösung abzentrifugiert, und die Graupen werden mit Wasser gespült und dann schnell in 5001 einer o,25- bis o,5%igen Ameisensäurelösung aufgeschlemmt. Man soll die feuchten Graupen vor der Einbringung in die Ameisensäurelösung nicht lange an der Luft stehenlassen; denn bei merklichem Eisengehalt kann sich das Gut bräunlich oder schmutzig-violett verfärben. Die Verfärbung verschwindet allerdings nach Digerieren mit Säure. Die Graupen werden in Ameisensäure bis zu 24 Stunden digeriert, - bis eine Probe Eisenfreiheit zeigt. Nun wird die Lösung abzentrifugiert, und die Graupen werden mit Wasser gespült, bis ein PH= 5,5 erreicht ist. , Für manche Zwecke wird es erforderlich sein, die feuchten Graupen bis plj = 6 zu neutralisieren. Nun werden die Graupen unterhalb 65° getrocknet und gegebenenfalls noch zu einem feinen Mehl vermahlen. Das Produkt ist ein sehr helles und schwach nach Sulfit riechendes Mehl, das an Helligkeit und Reinheit das aus weißen Hufen hergestellte Mehl weit übertrifft und unvergleichlich plastischer ist, so daß es für die Herstellung von besonders hellen Hornerzeugnissen geeignet ist. Es kann unter Wasserzusatz (i o bis i 8 0'o) zu hellen Gegenständen heil] verpreßt oder anderweitig verformt werden: auch ist es zur Herstellung von reinen Hornstofflösungen geeignet., Bei Verwendung von schwefliger Säure, die sich durch die Reduktionswirkung zu Schwefelsäure oxydiert, z# kann die Spülung mit :'Ameisensäure oxydiert, Die Mischung von veredeltem Hornstoff mit Harnstoff - Formaldehyd - Kondensationsprodukten wurde bereits vorgeschlagen. Gegenüber diesem Vorschlag bringt das vorliegende Verfahren einen technischen Fortschritt, indem sich das Produkt des vorliegenden Verfahrens auch ohne Zusatz der verhältnismäßig teuren Harnstoff-Formaldelivd-Kondensationsp rochikte 1 vielsci tig , verwende ii läßt und durch seine Billigkeit und leichte Herstellbarkeit, besonders aber durch seine große Plastizität und leichte Verformbarkeit gegenüber den teureren hunstharzprodukten und dem seltenen und teuren weißen Naturhorn den Vorzug verdient.
  • Beispiel. 2 Man verfährt nach Beispiel z, verwendet aber an Stelle der H@O.-Lösung eine o,o5-bis o.i °/oige Kaliumpermanganatlösung. Auf die vollkommene Auswaschung von Mangan muß dann besondere Aufmerksamkeit verwendet werden. Es empfiehlt sich, zur Reduktion schweflige Säure zu verwenden; auch kann vor der Reduktion eine Digerierung mit Salzsäure vorgenommen «-erden.
  • Alle gebrauchten Lösungen können filtriert und gegebenenfalls wiederverwendet werden, wobei natürlich die verbrauchten Chemikalien ersetzt werden müssen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von veredeltem, ohne Kunstharzzusatz zu verformendem Hornstoff, dadurch gekennzeichnet, daß Hornstoff (Hörner, Hufe, Haare, Federn) zunächst der Oxydation und darauffolgend der Reduktion unterworfen wiM. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Hornstoff vor und bzw. oder nach der Oxydation und Reduktion mit Säure behandelt wird. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: deutsche Patentschriften ..... Nr. 184 915, 14 657, 469 217.
DEB188367D 1939-08-17 1939-08-17 Verfahren zur Herstellung von veredeltem, ohne Kunstharzzusatz zu verformendem Hornstoff Expired DE748841C (de)

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Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE14657C (de) * J. PATHE in Berlin SW., Schützenstr. 18 II Verfahren zur Herstellung konsistenter Hornsubstanz aus Hornspähnen
DE184915C (de) *
DE469217C (de) * 1927-10-01 1928-12-05 Karl Wilharm Dr Verfahren zum Wetterfestmachen von Naturhorn oder aus Hornmehl gepressten Formlingen

Patent Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE14657C (de) * J. PATHE in Berlin SW., Schützenstr. 18 II Verfahren zur Herstellung konsistenter Hornsubstanz aus Hornspähnen
DE184915C (de) *
DE469217C (de) * 1927-10-01 1928-12-05 Karl Wilharm Dr Verfahren zum Wetterfestmachen von Naturhorn oder aus Hornmehl gepressten Formlingen

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