DE1795832C3 - O-Aminoarylketimine und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
O-Aminoarylketimine und Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
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Description
-CH-COOCH3
COOC, H5
oder
-CH-COOCH5
COOC2H5
und
2. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen
nach Anspruch I1 dadurch gekennzeichnet, daß man
ein o-Aminobenzonitril der allgemeinen Formel
15
20
Jj
in der Ri die gleiche Bedeutung wie in Anspruch 1
hat, mit einem Phenylmagnesiumhalogenid umsetzt und das erhaltene Imin der allgemeinen Formel
50
in der Ri die gleiche Bedeutung wie in Anspruch 1
hat, gegebenenfalls mit einem entsprechenden, in Form einer Base oder eines Salzes vorliegenden
a-Aminomalonsäurealkylesier umsetzt.
60
Die Erfindung betrifft den in den Patentansprüchen definierten Gegenstand.
2,3-dihydro-2-oxo-5-phenyl-lH-Benzo-[f]-1.4-diazepin-
3-carbonsäure-monokaliumsalz-monokaliumhydroxid,
sowie zur Herstellung von als Zwischenprodukten geeigneten Benzodiazepinen geeignet sind.
Zur Herstellung von Benzodiazepinen werden die Verbindungen der Erfindung (gegebenenfalls nach
vorheriger Umsetzung mit einem «-Aminoessigsäureester) mix einer wasserfreien Säure umgesetzt. Die
erhaltenen Ester werden sodann gegebenenfalls unter Bildung von Disalzen, d. h. Salzen, die im Kristallgitter
äquivalente Mengen eines Alkali- oder Erdalkalimetallhydroxids enthalten, verseift. Aus den Disalzen erhält
man durch Behandlung mit einem schwach sauren Reagenz die entsprechenden Monosalze. Gegebenenfalls können die erhaltenen Benzodiazepine auch in der
7-Stellung nitriert werden.
Die Umsetzung des o-Aminobenzonitrils mit dem Phenylmagnesiumhalogenid, insbesondere mit Phenylrnagnesiumbromid, wird vorzugsweise mit einem
Oberschuß des Grignard-Reagenz durchgeführt. Vorzugsweise werden etwa 3 bis 4 Mol Grignard-Reagenz
pro 1 Mol o-Aminobenzonitril verwendet Das Verfahren kann in wasserfreiem Äthyläther durchgeführt
werden, wobei man die Ausgangsmaterialien bis zu 15 Stunden in dem siedenden Lösungsmittel umsetzt. Nach
dem Abkühlen wird der Magnesiumkomplex mit einer wäßrigen Ammoniumchloridlösung zersetzt, worauf das
Lösungsmittel verdampft wird. Das o-Aminophenylketimin kristallisiert in den meisten Fällen spontan und kann
dadurch gereinigt werden, daß man es in einem geeigneten Lösungsmittel, beispielsweise einem Kohlenwasserstoff, wie Hexan oder Cyelohexan, umkristallisiert. Die o-Aminoarylketimine werden in dieser Weise
in Form von hellgelben, kristallinen Verbindungen erhalten. Die Ausbeute ist im allgemeinen hoch und liegt
häufig in der Größenordnung von 80 bis 90%. Die IR-Spektren dieser Verbindungen stehen im Einklang
mit der angegebenen Struktur und werden im übrigen durch die Elementaranalyse bestätigt Diese Verbindungen weisen unter anderem zwei Banden auf, die für die
Schwingungsfrequenz der N-H-Bindung charakteristisch sind, nämlich eine schmale Bande im Bereich von
3480 cm -' (die nicht vorhanden ist, wenn das aromatische Amin ein sekundäres Amin ist) und eine breite
Bande bei 3270 bis 3300cm-', die der N—H-Bindung
des lmins und der in Cnelatforiti vorliegenden
N—Η-Bindung der NHj-Gruppe zugeordnet werden
kann. Weiterhin zeigen die IR-Spektren zwei Schwingungsbanden im Bereich von 1600cm-' (1610 bis
1580 cm-'), die der mit der )C = N(-Bindung konjugierten )C - C(-Bindung zugeordnet werden können.
Vorzugsweise liegen die bei der beanspruchten Reaktion eingesetzten a-Aminomalonsäurealkylester in
Form der Salze, insbesondere der Hydrochloride, vor, da diese leichter handzuhaben sind als die Basen. Die
Reaktion wird von der Freisetzung von Ammoniak begleitet, der entweder in freier Form oder in
gebundener Form als Salz auftritt. Die Reaktion kann in einem gegenüber dem eingesetzten 1min inerten
Lösungsmittel, insbesondere in einem niederen aliphatischen Alkohol oder einem Kohlenwasserstoff, wie
Benzol oder Toluol, und bei einer Temperatur zwischen Raumtemperatur und der Rüekflußtemperatur des
Verdünnungsmittels durchgeführt werden. Die Reaktionszeit kann zwischen 1 und 12 Stunden variieren,
wobei die Reaktionszeit um so kürzer ist, je höher die angewandte Temperatur liegt. In gewissen Fällen trennt
sich das bei der Reaktion gebildete Produkt spontan bei Raumtemperatur aus der alkoholischen Lösung ab.
Dennoch ist es von Vorteil, das Lösungsmittel nach
Beendigung der Reaktion zu verdampfen, das Produkt mit einem inerten Lösungsmitte! zu extrahieren und
durch Kristallisieren aus einem geeigneten Lösungsmittel zu isolieren.
Die eine Esterfunktion aufweisenden substituierten ί
Imine werden in Form von hellgelben Produkten erhalten, die im allgemeinen kristallin sind, in gewissen
Fällen auch in Form von ölen anfallen. Ihre Struktur
ergibt sich aus der Elementaranalyse, ihren IR-Spektren und den Ergebnissen der sauren Hydrolyse. in
Wie sich theoretisch erwarten läßt, können die substituierten Imine in zwei stereoisomeren Formen
vorliegen, von denen eine, die im allgemeinen in größerer Menge erhalten wird, durch eine intramolekulare N-H-Wasserstoffbrückenverbindung zwischen π
einem Wasserstoffatom der Aminogruppe und dem Stickstoffatom der Iminogruppe (unter Bildung eines
Chelatrings) gekennzeichnet ist.
20 Beispiel 1
^-Amino-S-chlorphenylJ-phenyl-methan-imin
Eine Lösung von 228,7 g (1,5 Mol) 2-Amino-5-chlorbenzonitril in 1800 ml wasserfreiem Diäthyläther wird
langsam innerhalb von etwa dreieinhalb Stunden mit einer Lösung von Phenylmagnesiuaibromid (hergestellt
aus 109 g (4,5 Grammatom) Magnesiumdrehspänen und 848 g (5,4 Mol) Brombenzol in 3600 ml wasserfreiem
Diäthyläther) versetzt. Das erhaltene Gemisch wird 15 so Minuten unter Rückfluß erwärmt.
Der gebildete- Komplex wird durch Einrühren des Reaktionsgemisches in eäie L&rung, die aus 500 g
Ammoniumchlorid in 2000 ml Wasser und 3 kg zerkleinertem Eis hergestellt worden ht, zersetzt Nach i>
Extraktion und Waschen wird der Diäthyläther unter vermindertem Druck bei 400C abgedampft Der ölige
Rückstand wird mit 500 ml Petrolälher aufgenommen. Beim Abkühlen auf —20° C scheiden sich gelbliche
Kristalle ab. Nach dem Trocknen erhält man 309 g (92% ίο der Theorie) Produkt von F. 74° C.
Beispiel 2
(2-Aminophenyl)-phenyl-methan-imin
Man verfährt wie in Beispiel t, verwendet jedoch anstelle von 2-Amino-5-chlor-benzonitril eine äquimolare Menge an 2-Aminc-benzonitril. Das Rohprodukt
fällt in einer Ausbeute von etwa 80% an. Nach Umkristallisation aus Isopropyläther erhält man gelbliehe Kristalle vom F.48°G
[2- Phenyl-2-(2-Amino-5*chloi phenyl)«
1-aza-vinylj-malonsäurediäthylester
55
Eine siedende Lösung von 10,6 g (0,05 Mol) Aminomalonsäureäthylester-hydrochlorid in 30 ml wasserfreiem Alkohol wird tropfenweise mit einer Lösung
von 9,2 g (0,04 Mol) (2-Amino-5-chlorphenyl)-phenyl- eo
methamimin in 16 ml wasserfreiem Alkohol versetzt.
Nach beendeter Zugabe wird das Gemisch 30 Minuten
unter Rückfluß erwärmt. Anschließend wird das Lösungsmittel unter vermindertem Druck abgedampft.
Der Rückstand wird mit Wasser und Diäthyläther <>5
aufgenommen. Die Ätherlösung wird dekantiert, mit Wasser gewaschen und über Natriumsulfat getrocknet.
Anschließend wird das Lösungsmittel abgedampft. Das
Produkt wird aus Diisopropyläther umkristallisiert. Man
erhält 7,8 g (50% der Theorie) gelbe Kristalle vom F. J 06° C,
[2-PhenyI-1 -(2-aminophenyl)-1 -aza-vinyl]-malonsäurediäthylester
Man verfährt wie im Beispiel 3, verwendet iedoch anstelle von (2-Amino-5-chlorphenyl)-1 ■ phenyl-methanimin eine äcjuimolare Menge an (2-Aminophenyl)-phenyl-methan-imin. Das Produkt fällt in einer Ausbeute
von 31% der Theorie an. Nach Umkristallisation aus Diisopropyläther erhält man hellgelbe Kristalle vom F.
1000C.
Es ist festzuhalten, daß bei dieser Herstellung eine geringe Menge des cyclisierten Produkts, d. h. 3-Äthoxycarbonyl-5-phenyl-2-oxo-2,3-dihydro-l H-benzo[f]-1,4-diazepin neben dem Hauptprodukt aus der Mutterlauge
isoliert werden kann.
Zwei aus den erfindungsgemäßen Zwischenprodukten erhältliche Benzodiazepine werden hinsichtlich
ihrer Wirkung auf· das Zentralnervensystem als Psycholeptika, Myorelaxantien und Beruhigungsmittel
(Tranquilizer) untersucht. Ferner wird auch die akute Toxizität bestimmt. Im einzelnen handelt es sich um
folgende Verbindungen:
A. 7-ChloΓ-3-äthoxycarbonyl-5-phenyl-2-oxo2,3-dihydro-1 H-benzo[f]l,4-diazepin (hergestellt aus dem
Produkt von Beispiel 3 durch 15minütiges Rückflußkochen in Essigsäure);
B. 7-Chlor-2-3-dihydro-2-oxo-5-phenyl-l H-benzo[f]-M-diazepin-S-carbonsäure-monokaliumsalz-monokaliumhydroxid (hergestellt aus Verbindung A
durch Verseifen mit KOH in wäßrigem Äthanol);
C. 7-Nitro-2I3-dihydro-2-oxo-5-phenyl-! H-benzoff]-M-diazepin-S-carbonsäure-monokaliumsalz-monokaliumhydroxid (hergestellt aus dem Produkt
von Beispiel 4 durch 15mmüiiges Rückflußkochen in Essigsäure und Nitrieren des erhaltenen
Zwischenprodukts mit Kaliumnitrat in konzentrierter Schwefelsäure).
Zum Vergleich werden die nachstehend angegebenen Arzneistoffe gleicher Wirkungsrichtung herangezogen:
Diazepam, Chlordiazepoxyd und Oxazepam.
Bei jeder Probe und bei jeder Untersuchungsmethode wird jede der Verbindungen in 5 oder 6 Dosen an
jeweils 10 oder 20 Tieren (für jede Dosis) geprüft. Auf
diese Weise wird die ED50 ermittelt, d, h, die Dosis, bei
der die Hälfte der Tiere geschützt wird oder in einem entsprechenden Sinn reagiert.
Nachstehend werden die angewendeten Methoden erläutert Sämtliche Versuche werden an Mäusen vom
Swiss-Stamm durchgeführt.
1. Spontane Beweglichkeit (P. B. Dews, British Journal of Pharmacology, Bd. 8 [1953], S. 46).
Mit diesem Verfahren läßt sich der Einfluß von Arzneistoffen auf die willensmäßige Ortsveränderung von Tieren statistisch srmitteln. Die Maus, ein
ausgesprochen lebhaftes Tier, das sich häufig bewegt, ist für diese Art Untersuchung besonders
geeignet.
2.
Ziehen (Traktion) (J. R. Boissier und P. Simon.
Therapie, Bd. 15 [1960], S. 1170 bis 1174).
Bei diesem Verfahren wird festgestellt, ob die behandelten Tiere imstande sind, sich auf einer nur
durch die Vorderpfoten ergriffenen Stange aufzurichten. Ist dieses Aufrichten nicht möglich, so ist
das ein Zeichen für eine myorelaxante Wirksamkeit.
3. Gleichgewichtseinstellung (J. R. Boissier, C. Dumont,
R. Ratouis und J. Pagny, Archives Internationales de Pharmacodynamie, Bd. 133 [1961], S. 33).
Bei diesem Verfahren wird untersucht, ob die behandelten Tiere imstande sind, sich auf einer horizontal rotierenden Stange im Gleichgewicht zu halten. Zahlreiche neuroleptische oder beruhigende Verbindungen (Tranquilizer) stören den Gleichgewichtsreflex.
Bei diesem Verfahren wird untersucht, ob die behandelten Tiere imstande sind, sich auf einer horizontal rotierenden Stange im Gleichgewicht zu halten. Zahlreiche neuroleptische oder beruhigende Verbindungen (Tranquilizer) stören den Gleichgewichtsreflex.
4. Supramaximaler Elektroschock (R. E. Tedeschi et
al.. Journal of Pharmacology and Experimental Therapeutics, Bd. 125 [1959], S. 28).
Bei diesem Verfahren wird die Intensität des einen tödlichen Elektroschocks bei einer Anzahl von
Versuchstieren herbeiführenden elektrischen Stroms gemessen.
5. Antipentetrazol-Test (G. Cheu, Proceedings of the
Society for Experimental Biology and Mediän, Bd. 87 [1954], S. 334).
6. Neugier-Probe (J. R. Boissier u.id P. Simon, Therapie, Bd. 17 [1962], S. 1225 bis 1232).
Diese sehr einfache Probe besteht darin, eine Maus in das Zentrum eines mit Löchern versehenes
Brettes zu setzen und festzustellen, wie viele Löcher die Maus in 5 Minuten untersucht. Diese
Probe wird in einem Raum durchgeführt, in dem vollständige Stille herrscht und in dem außer dem
si'zenden und sich still verhaltenen Experimentator keine Person sich bewegt. Diese Probe richtet sich
an die Neugier der Tiere. Die Dosen der ί verwendeten Verbindungen sind stets sehr gering
und liegen erheblich unterhalb der Dosen, die dip
Möglichkeit der Bewegung vermindert. Diese einfache Probe gestattet es festzustellen, ob die
untersuchten Verbindungen bei dem Versuchstier tu ein mehr oder weniger ausgesprochenes Desinteresse
für die Umgebung bewirken und gibt interessante Aufschlüsse für die klinische Behandlung
von Personen mit Angst- und Unruhezuständen.
Die Ergebnisse dieser Untersuchung sind in nachstehender Tabelle zusammengefaßt. Die Werte beziehen
sich auf orale Verabreichung an Mäuse.
Aus diesen Werten ergibt sich, daß aus den erfindungsgemäßen Zwischenprodukten erhältliche
Benzodiazepine eine günstigere xxiolytische Wirkung als Diazepam aufweisen. Besonders günstig ist der in der
letzten Spalte angegebene therapeutische Index. Außerdem zeichnen sich diese Benzodiazepine der Erfindung
durch ein günstiges Verhältnis von »Gleichgewichtsein-2>
steüung« zu »Ziehen« aus. insbesondere bei Berücksichtigung der Toxizität. Je höher dieses Verhältnis ist. desto
stärker ist die myorelaxierende Wirkung, frei von einer unerwünschten motorischen Inkoordination.
(DL50, lichkeit einstellung Elektro- Test einstellung Toxizität
mg/kg) schock zu ziehen
Diazepam | 720 | 5 | 1,6 | 4,4 | 5 | 1,7 | 6 | 2,75 | O.?4 |
Chlordia- | 200 | - | 3 | 13 | 17 | 5 | 20 | 4,33 | 2.5 |
zepoxyd | |||||||||
Oxazepam | 1500 | 20 | 5 | 9,5 | 6,8 | 2,3 | 4 | 1,90 | 0.15 |
Verbin | >5000 | 100 | 8 | 50 | 25 | 10 | 25 | 6.25 | 0.25 |
dung A | |||||||||
Verbin | 700 | 5 | U | 14 | 4,6 | 1,7 | 4 | 12.72 | 0.24 |
dung B | |||||||||
Verbin | 5000 | >20 | 5 | >I0 | >10 | 7,5 | 5 | >2 | 0,15 |
dung C |
Claims (1)
1. o-Aminoarylketimine der allgemeinen Formel NH2
IO
in der R ein Wasserstoffatom oder eine Gruppe der Formeln
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