DE1620470A1 - Lactame aus cycloaliphatischen Ketoximen - Google Patents
Lactame aus cycloaliphatischen KetoximenInfo
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- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
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Description
Die Erfindung betrifft die Herstellung von Lactamen aus den entsprechenden cycloaliphatischen Ketoximen durch die sog. Beckmannsche
Umlagerung»
Diese Umlagerungsrealition:, deren bekanntester Repräsentant die
Herstellung von έ-Caprolactam wegen der Anwendung irt technischem Massstab
ist, wird in der Praxis mit konzentrierter Schwefelsäure und meistens mit
Oleum durchgeführt» Dabei fallen durch die Neutraiisierüng des tfmlagerungs-'
reaktionsproduktes grosse Jfengen^^ Alkalimetall sulfat oder Ammoniumsulf at als
Nebenprodukt an, welche sorgfältig gereinigt werden milsseh, ehe sie,
hauptsächlich als Bestandteil von Kunstdüngern, Anwendung finden können.
Dem Bedenken der Bildung von SuIfaten als Nebenprodukt kann dadurch
entgegengekommen werden, dass die Beekmannsche Umlagerung; nicht mit Hilfe
von Schwefelsäure durchgeführt wird.
Es wurde nunmehr gefunden, dass aus. cycloaliphatischen Ketoximen
die entsprechenden Lactame erhalten werden, wenn man das Okim mit einem
Imidochlorid und/oder imidochlorid-hydroGhiorid reagieren litest«
Die bei der Umlagerungsreaktion auf diese Weise anzuwendenden
Imidochloride sind Verbindungen von molekularer Struktur, in der die Atomgruppierung
-CCl = N - vorkommt. Diese Verbindungen sind leicht zugänglich
und können z.B. aus Säureamiden durch Reaktion mit Phosgen oder durch
Reaktion .von Nitrilen mit Chlorwasserstoff gewonnen werden.
Beispiele von Imidoehloriden, welche gemäss der Erfindung Anwendung
finden, sind: Acetimidoehlorid, Benzimidoehlorid, Adipimidochlorid,
ühpropyl-acetimidochlorid, N-butyl-benzimidochlorid, N-phenyl-hexahydrobenZimidochlorid,
2-Chlorazacyclohepten-l.
Die Imidochloride können auch in Form ihrer Hydrochloride angewandt
werden.
Vorzugsweise wird etwa die ä*quimolekulare Menge oder ein Ubermass
an Imidoehlorid, bezogen auf die Oximmenge, benutzt. Bei geringeren Mengen
ist die Reaktionszeit länger und die Umlagerung nicht vollständig.
Die erfindungsgemässe Durchführung der Umlagerungsreaktion kann
auf mehrere Weisen erfolgen. Im Falle einer Ausführung in der Dampfphase
kann das üxim verdampft und der Dampf z.B. durch festes oder flüssiges
Imidochlorid geleitet werden. Ferner kann geschmolzenes Qxim mit dem Imidochlorid
in Berührung gebracht werden.
Die Umlagerungsreaktion ist exotherm, so dass mit einem Anstieg
der Temperatur zu rechnen ist. Vorzugsweise wird die Umlagerungsreaktion
in der Flüssigkeitsphase durchgeführt, wobei das in einem Lösungsmittel gelöste Oxim mit einer Lösung des Imidochlorids gemischt wird. Bei dieser
Dufchführungsweise kann die Temperatur leicht auf dem erwünschten Wert
gehalten werden.
Die Reaktionstemperatur kann innerhalb weiter Grenzen schwanken
und wird vorzugsweise zwischen 30 und 150 C gehalten, bei welchen
0098 1 S/185 3 bad original
Temperaturen die Reaktion ruhig verläuft. Es ist ferner möglich, die Reaktion
bei niedrigerer Temperatur, z.B. 10-20.".0C, anzufangen und die
Temperatur infolge des exothermen Charakters-der Undagerungsreaktio'n ohne
besondere Massnahmen ansteigen zu lassen.
Bei.dieser Durchführungsweise der Umlagerungsreaktion braucht
nicht unter verringertem oder erhöhtem Drück gearbeitet zu Werden, so dass
man sich einer einfachen Vorrichtung bedienen kann.
Beispiele geeigneter Lösungsmittel sind Kohlenwasserstoffe wie Benzol;, Cyclohexan, Heptan, halogenierte Kohlenwasserstoffe wie ChlorbenZol,
Chloroform, Trichlormethylen, Isopropylchlorid, Nitroverbindungen von
Kohlenwasserstoffen r wie Nitrobenzol, Nitroeyelohexan, sowie Äther wie.
Diäthyläther, Dioxan, und Nitrile wie Acetonitril, Benzonitril und Adipo-·
nitril. . : ,..'.. --.";-■
Auch Gemische von Lösungsmitteln können Anwendung finden; für
das Qxim und das Imidochlorid braucht man nicht das gleiche Lösungsmittel
zu benutzen. -
Die Menge Lösungsmittel kann innerhalb weiter Grenzen varriiert
werden* Sowohl Mengen von z.B»200, 500 oder 1000 Gew.-%, wie auch
geringe Mengen von z.B. 10, 25oder 50 Gew.-%, bezogen auf die Oximmenge,
können verwendet werden.
Das gebildete Lactam lässt sich auf einfache Weise, z.B. durch. Verdampfung des Lösungsmittels und Ausscheidung des Lactams mittels
Kristallisation, aus der Umlagerungsreaktionsprodukt gewinnen. Das angewandte
Imidochlorid kann dabei zurückgewonnen werden.
0098157T8S3
In einem mit einem Rückflusskühler versehenen Reaktionsgefäss von
\ Liter Inhalt werden 11 g Cyclohexanonoxim und 20 g N-butyl-benzimidochlorid
bei einer Temperatur von 10 °C in 200 ml Diäthyläther gelöst. Die spontane Umlagerungsreaktion steigert die Temperatur, bis die Lösung
siedet.
Das Sieden wird während J Stunde fortgeführt, worauf das gebildete
Caprolactam durch Filtration abgeschieden wird. Die Ausbeute beträgt
10 g rohes Caprolactam (Lactamgehalt 88 %; Wirkungsgrad 80 %).
In einem mit einem Rückflusskühler versehenen Reaktionsgefäss von
1 iiter Inhalt werden 28 g Cyclohexanonoxim in 150 ml Diäthylfither gelöst,
wonach bei einer Temperatur von 10 bis 15 C eine Lösung aus 55 g N-phenylhexahydrobenzimidochlorid
in 200 ml Diäthyläther beigegeben wird. Die Umlagerungsreaktion tritt spontan ein und steigert die Temperatur, bis die
Lösung siedet.
Nach J^stündigem Kochen wird das gebildete Caprolactam durch
Filtration abgeschieden. Die Ausbeute beträgt 26,5 g rohes Lactam <Caprolactamgehalt
90 %; Wirkungsgrad 85 %).
Die so erhaltene Mutterlauge wird aufs neue für die Umlagerung
einer neuen Oximmenge verwendet»
In einem mit einem Rührer und einem Rückflusskühler versehenen
Reaktionsgefäss von 1 Liter Inhalt werden einer Lösung von 60 g Acetimi-
Q098 15/1853 AL
dochlorid-Hydrochlorid in 150 AL Acetonitril bei einer; temperatur von
45-50 C unter Rühren.70,5 g geschmolzenes Cyclo-oetanonoxim beigegeben.
Das Rühren wird nach weiterer Erwärmung auf 75-80 C noch während einer
halben Stunde fortgeführt,
Ansehliessend wird das Lösungsmittel durch Destillation entfernt
und aus· dem Rückstand durch Extraktion mit Hilfe von Chloroform das Lactam
gewonnen. Die Chloroformlösung wird säurefrei gewaschen und destilliert.
Auf diese Weise werden-65,5g Gaprylolactam erhalten (Lactamgehalt 98 %;
Wirkungsgrad 91 %).
Beispiel IY \
In einem mit einem Rührer und einem Rückflusskühler versehenen Reaktionsgefäss von 1 Liter Inhalt wird ein Gemisch aus.98,5g Cyclododecanonoxim^
60 g Äcetimidochlorid-Hydrochlorid und 250 ml Acetonitril
auf 75-80 0C erhitzt, bei welcher Temperatur während 10 Minuten gerührt
wird. Ansehliessend werden durch Destillation Acetimidochlorid und Acetonitril entfernt. ·- ■ ,
Der Rückstand wird mit Wasser gewaschen und, einer Neukristalli"
sation mit Hilfe von Cyclohexan unterzogen..
Die Ausbeute beträgt 95 g Laurinolactam (Lactamgehalt 99;5 %|
V/irkungsgrad 96 %).
Beispiel V - - ' \ - \ - ; ' : ■/ -
In einem mit einem Rührer und einem Rückflusskühler versehenen
Reaktionsgeiä'ss von 0,5 Liter Inhalt wird ein Gemisch aus 30,4 CyclododecanonoxisH,
35 g Benziaiisiochlorid Und 150 ml BeRaonitril ^rhitsst. Ist die
..- - / QQm 11/1 8F3 '\:
Temperatur bis zu etwa 90 °C angestiegen, so fängt die Umlagerangsreaktion
an. Die Temperatur wird ferner auf 120 C erhöht und während 10 Minuten auf-115-120
°Cf gehalten.
Anschliessend werden durch Destillation Benzimidochlorid und Benzonitrii entfernt. Das zurückbleibende Laurinolactam wird mit Cyclohexan
gewaschen.
Auf diese Weise werden 39,2 g Laurinolactam erhalten (Lactamgehalt
97,5 %; Wirkungsgrad 97 %).
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Lactamen aus den csycloaliphatischen
Ketoximen, dadurch gekennzeichnet, dass man das OxIm mit einem Imidochlorid
und/oder Imidochlorid-Hydrochlorid reagieren lässt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Reaktion
in Anwesenheit eines Lösungsmittels durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die
Reaktion bei einer Temperatur von 30-150 0C erfolgt.
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BAD
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