DE1569807C3 - Oxyäthylierter Nitro-p-phenylendiamin-Farbstoff, dessen Herstellung und daraus hergestellte Färbemittel - Google Patents
Oxyäthylierter Nitro-p-phenylendiamin-Farbstoff, dessen Herstellung und daraus hergestellte FärbemittelInfo
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Description
2. Verfahren zur Herstellung der Verbindung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man auf l-Amino-2-nitro-4-methylaminobenzol ein Glykolhalogenhydrin einwirken läßt und aus den
erhaltenen mono- und di-oxyäthylierten Produkten die gewünschte oben bezeichnete Verbindung
abtrennt, indem man die kristallisierte monoäthoxylierte Verbindung absaugt, die Mutterlauge mit
Methylisobutylketon extrahiert, einengt und den Rückstand in Äthylacetat umkristallisiert.
3. Färbemittel für Keratinfasern, dadurch gekennzeichnet,
daß es neben üblichen Zusätzen 0,1 bis 3 Gewichtsprozent einer Verbindung nach Anspruch 1
enthält und einen pH-Wert zwischen 7 und 10 aufweist.
Die Erfindung betrifft die Verbindung der Formel HN-C2H4OH
NO,
(D
CH3
C2H4OH
sowie ein Verfahren zur Herstellung dieser Verbindung und daraus hergestellte Färbemittel für Keratinfasern. so
Es ist bekannt, Substitutionsprodukte des Nitro-pphenylendiamins in Lösung zum Färben von Keratinfasern,
insbesondere lebendem Haar, zu verwenden.
Unter den verschiedenen Substitucnten, die zwecks Gewinnung dunklerer Farbtöne als sie mit Hilfe des
Nitro-p-phenylendiamins selbst hergestellt werden können, seien insbesondere Alkyl- und Oxyalkylgruppen
genannt, vgl. zum Beispiel die deutsche Patentschrift 10 17 750, die britischen Patentschriften 7 07 618 und
9 54 253 und die französischen Patentschriften 1101 904
und 13 10 072.
Vorzugsweise hat man die Verwendung von trioxyalkylierten Derivaten des Nitrophenylendiamins vorgeschlagen
und unter ihnen vorwiegend solche, trioxyalkylierte Derivate, die an der in o-Stellung zur Nitrogruppe
befindlichen Aminogruppe einen Oxyäthylrest und an der in m-Stellung zur Nitrogruppe befindlichen
Aminogruppe zwei Oxyäthylgruppen tragen.
Es ist jedoch sehr schwierig, ein solches trioxyäthyliertes Derivat in reinem Zustand und in guter
technischer Ausbeute, z. B. durch Einwirkung eines Halohydrins auf Nitroparaphenylendiamin zu bekommen,
denn die Substitution von Wasserstoffen der Aminogruppe durch Oxyäthylgruppen führt praktisch
nicht zur Gewinnung eines reinen trioxyäthylierten Produktes, sondern eines Gemisches aus mono-, di- und
trisubstituierten Produkten, wobei jeder Bestandteil sein eigenes Färbevermögen besitzt und wobei das
Gemisch oft teerartige Verunreinigungen aufweist. Je nach den Verfahrensbedingungen, unter denen die
Substitutionsreaktion stattfindet, ist die Zusammensetzung des Gemisches verschieden, weshalb die mit
diesem Gemisch erhaltenen Farbtöne nicht reproduzierbar sind.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß die Verbindung der vorstehenden Formel I den bekannten
Verbindungen überlegen ist. Im Xenotest z. B. verblassen Haare, die mit der beanspruchten Verbindung
gefärbt sind, deutlich weniger als Haare, die mit den
bekannten Farbstoffen gefärbt sind.
Das Verfahren zur Herstellung der Verbindung der Formel I ist dadurch gekennzeichnet, daß man auf
l-Amino-2-nitro-4-methylaminobenzol ein Glykolhalogenhydrin einwirken läßt und aus den erhaltenen mono-
und di-oxyäthylierten Produkten die gewünschte oben bezeichnete Verbindung abtrennt, indem man die
kristallisierte monoäthoxylierte Verbindung absaugt, die Mutterlauge mit Methylisobutylketon extrahiert,
einengt und den Rückstand in Äthylacetat umkristallisiert.
Das Reaktionsgeschehen läßt sich an Hand folgender Reaktionsgleichungen veranschaulichen:
NH
HaICH2-CH2OH
H CH2-CH2-OH
Νθ!
NH,
CH3
Nach der einen Arbeitsweise erzielt man in 1,4-Stellung dioxyäthylierte Produkte, die mit dem in
4-Stellung monooxyäthylierten Produkten, deren
NO,
CH2-CH2-OH CH3
CH2-CH2-OH
1-Aminfunktion unsubstituiert bleibt, gemischt sind. Die
Trennung der durch dieses Verfahren erhaltenen zwei Reaktionsprodukte ist langwierig und schwierig, es ist
jedoch von äußerster Wichtigkeit, diese Trennung zu vollführen, weil die Anwesenheit des mono-oxyäthylierten
Produktes den erwarteten Farbton stark beeinflußt und man niemals bei Verwendung der beiden Reaktionsprodukte
, deren Mengenverhältnis im wesentlichen von den Reaktionsbedingungen abhängt, zu einer
vollkommen reproduzierbaren Farbtönung gelangen kann. Das Verfahren besteht darin, daß man auf die
bereits bekannte Verbindung, das l-Amino-2-nitro-4-methylaminobenzol, ein Glykolhalohydrin einwirken
läßt und man die erhaltenen mono- und di-oxyäthylierten Produkte anschließend trennt.
Es wurde festgestellt, daß man unter Verwendung des 1 -(2'-Oxyäthyl)-amino-2-nitro-4 2'-oxyäthyl)-methylaminobenzols
vollkommen egalisierte tief violette Farbtöne erhält.
Dieser Farbstoff hat auch eine gute Affinität zu den Keratinfasern der menschlichen Haare und die herstellbaren
stellbaren Färbungen sind besonders widerstandsfähig gegen Haarwaschmittel und ohne färbende
Wirkung auf die Kopfhaut.
Die Färbepräparate, die mit dieser Verbindung hergestellt werden, bestehen aus einfachen wäßrigen
Lösungen von vorzugsweise alkalischen pH-Werten. Der pH-Wert dieser Lösungen liegt im allgemeinen
zwischen pH-7 und pH-ΙΟ, vorzugsweise zwischen pH-Wert 8— 9,5. Um diesen pH-Wert einzustellen, kann
man als Alkali Ammoniak verwenden oder auch eine beliebige organische Baase, wie Monoalkylamin, Alkanolamin
oder eine heterocyclische Base.
Übrigens können den erfindungsgemäßen Färbepräparaten verschiedene laufend in der Technik der
Haarfärbungen verwendete Mittel zugesetzt werden, z. B. organische Lösungsmittel, Verdickungsmittel,
Detergenzien und Lacke.
Man kann den neuen Farbstoff auch mit anderen Farbstoffen vermischen, wie Nitrofarbstoffen, Azofarbstoffen,
Anthrachinonfarbstoffen und andere bei der Haarfärbung üblicherweise verwendeten Farbstoffen.
Bei Anwendung dieser Färbepräparate benötigt man kein Oxydationsmittel. Die Einwirkungszeit kann in
weiten Grenzen schwanken, liegt aber vorzugsweise zwischen 5 und 30 Minuten. Auch die Anwendungstemperatur
der Färbelösungen kann verschieden sein, man bevorzugt jedoch gewöhnliche Temperatur. Auch die
Konzentration der Färbelösungen kann verschieden sein, bevorzugt wird jedoch eine Konzentration
zwischen 0,1 und 3%.
Im folgenden wird die Herstellung des erfindungsgemäßen Farbstoffs beschrieben.
1. Erstes Verfahren zur Herstellung von
l-(2'-Oxyäthyl)-amino-2-nitro-4-(2'-oxyäthyl)-
methylamino-benzol
Man erhitzt am Rückflußkühler ein Gemisch von 0,05 Mol ( = 8,35 g) l-Amino-2-nitro-4-methylaminobenzol
mit 65 ecm Wasser und 9,6 g Calciumcarbonat. Man fügt allmählich 0,2 Mol Glykolbromhydrin ( = 14 ecm)
hinzu und führt IV2 Stunden lang den Rückflußkühlprozeß
fort. Nach dem Abkühlen säuert man mit 12 ecm
Salzsäure an, um überschüssiges Calciumcarbonat zu zerstören, und macht mittels Ammoniak wieder
alkalisch. Da die Substitution eines Wasserstoffs der in o-Stellung zur Nitrogruppe befindlichen Amingruppe
schwierig ist, erhält man auf diese Verfahrensweise stets ein Gemisch des gewünschten Produktes mit 1-Amino-2-nitro-4-(2'-oxyäthyl)-methylamino-benzols.
Um diesen beiden Produkte zu trennen, geht man wie folgt vor:
Das erhaltene Reaktionsprodukt wird über ein Filter abgesaugt. Es werden 4,5 g eines Produkts erhalten, das
bei 11O0C schmilzt. Es besteht beinahe vollständig aus
1 - Amino-2-nitro-4-(2'-oxyäthyl)-methylamino-benzol.
Die Mutterlauge wird mit Methylisobutylketon extrahiert. Es wird im Vakuum konzentriert, wobei man
nach dem Abkühlen 3,8 g eines Rohproduktes erhält, das bei 8O0C schmilzt und zum größten Teil aus dem
di-oxyäthylierten Produkt besteht. Nach Umkristallisation
aus Äthylacetat werden 2,7 g l-(2'-Oxyäthyl)-amino-2-nitro-4-(2'-oxyäthyl)-methyIamino-benzol
abfiltriert, das bei 99° C schmilzt.
Es sollen nun einige Verwendungsbeispiele des erfindungsgemäßen Farbstoffs gebracht werden.
Verwendungsbeispiel 1
Man bereitet eine Lösung aus
1 -(2'-Oxyäthyl)-amino-2-nitro,
4-(2'-oxyäthyl)-methy!amino-benzol 5,0 g mit 20 Mol Äthylenoxyd oxyäthylierter
Laurylalkohol 5,0 g
Ammoniak bis zum pH = 9
Wasser bis zu 100 g
Man wendet diese Lösung auf zu 100% weißen Haaren an, läßt sie 10 Minuten einwirken, spült, wäscht
und trocknet. Die erhaltene Tönung ist malvenfarbig.
Verwendungsbeispiel 2 Man stellt eine Lösung her aus
1 -(2'-Oxyäthyl)-amino-2-nitro-4-(2'-oxyäthyl)-methylamino-benzol
1 -Oxy^-amino-S-nitro-benzol
Natriumsalz des N-(N',N'-Diäthylaminopropyl)-N2-alkyl(fettsauer)-asparagine der Formel
Natriumsalz des N-(N',N'-Diäthylaminopropyl)-N2-alkyl(fettsauer)-asparagine der Formel
C2H5 CH2-CONH-(CH2)J-N
R-NH-CH-COONa C2H5
worin R=Alkylrest der Kokosfettsäuren 50%ige Lösung des Na-Salzes des
N(N',N'-diäthylaminopropyl)-N2-alkyl(fett)asparagins
der Formel
0,7 g 0,12 g
C2H5
CH2-CONH-(CH^-N7
R-NH-CH-COONa
C2H5
worin R=Alkylrest von Talgfettsäuren 1 g
mit 20 Mol Äthylenoxyd oxyäthylierter
* Laurylalkohol 3 g
Kokosdiäthanolamid 2 g
Ammoniak bis zum pH 9
Wasser bis zu 100 g
Auf zu 90% weißen Haaren wendet man diese Lösung 20 Minuten lang an. Man spült, wäscht und
trocknet. Man erhält ein helles Kastanienbraun.
1 O Oi? ÖU/
Verwendungsbeispiel 3 Man bereitet eine Lösung aus
1 -(2'-Oxyäthyl)-amino-2-nitro-4-(2'-oxyäthyl)-methylamino-benzol
1 -Oxy^-amino-S-nitro-benzol
Nitroparaphenylendiamin
l-Amino-2-nitro-4-methyIamino-benzol Natriumsalz des N(N',N'-Diäthylaminopropyl)-N2-alkyl(fett)-asparaginder Formel
Nitroparaphenylendiamin
l-Amino-2-nitro-4-methyIamino-benzol Natriumsalz des N(N',N'-Diäthylaminopropyl)-N2-alkyl(fett)-asparaginder Formel
0,6 g 0,1g 0,01g 0,07 g
CH
2o5
CH2-CONH-(CH2)3-N
R-NH-CH-COONa C2H5
worin R = Alkylrest der Kokosfettsäuren 1 g
50%ige Lösung des Natriumsalzes des
10
20
N°(N',N'-Diäthylaminopropyl)-N2-alkyl(Fett)-Asparagins
der Formel
CH2-CONH-(CH2)3-N
R-NH-CH-COONa C2
worin R = Alkylrest der Talgsäuren 20 Mol Äthylenoxyd oxyäthylierter
Laurylalkohol
Kokosdiäthanolamid
Ammoniak bis zur alkalischen Reaktion Wasser bis zu
ig
3g 2g pH 100 g
Man wendet diese Lösung auf 90%ig weißen Haaren 20 Minuten an. Man spült, wäscht, trocknet und erhält
eine kastanienrote Färbung.
Selbstverständlich kann man die Herstellungsverfahren und die Anwendungsbeispiele beliebig abwandeln,
ohne den Rahmen der Erfindung zu überschreiten.
Claims (1)
- υ α ο \J ιPatentansprüche: 1. Verbindung der Formel
HN-C2H4OHNO2CH3 C2H4OH
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LU47386A LU47386A1 (de) | 1964-11-19 | 1964-11-19 | |
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