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Die Erfindung befaßt sich mit einem Antrieb für Spinn- und Zwirnspindeln
mit einem tangential an den Spindeln vorbeigeführten, die Spindeln nicht berührenden,
irlatten, metallenen Antriebsband.
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Es ist bereits bekannt, die Spindeln von Spinn-und Zwirnmaschinen
durch einen sogenannten Tangentialriemen anzutreiben, der gleichzeitig die Antriebswirtel
einer größeren Zahl von Spindeln nahezu tangential, d. h. mit nur sehr geringern
Umschlingungswinkel berührt. Der geringe Umschlingungswinkel wird dadurch erzielt,
daß der Tangentialriemen durch Leitrollen zwischen je zwei benachbarten Spindeln
von seinem an sich geraden Lauf entlang den in einer geraden Reihe angeordneten
Spindeln so abgelenkt wird, daß ein geringer Umschlingungswinkel des Bandes um die
Wirtel der Spindein entsteht.
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Die vom Tangentialriemen auf die Spindeln übertragbare Leistung wird
im wesentlichen von der Riemenbreite, dem Reibungsbeiwert zwischen Riemen und Wirtel,
dem Umschlingungswinkel und der Riemenspannung bestimmt. Der einen wesentlichen
Einfluß ausübende Umschlingungswinkel des Riemens am Wirtel ist bei dieser Art des
Spindelantriebs aus konstruktiven Gründen sehr gering. Um die benötigte Antriebsleistung
auf die Spindeln übertragen zu können, muß also mit Hilfe der anderen Einflußgrößen
ein Ausgleich gesucht werden. Der Vergrößerung der Riemenbreite sind aus konstruktiven
Gründen enge Grenzen gesetzt. Bei einer Erhöhung des Reibungsbeiwertes muß berücksichtigt
werden, daß es notwendig ist, die Spindeln einzeln anzuhalten, wobei der Riemen
auf dem Wirtel gleitet. Um eine Beschädigung des Riemens und eine zu starke Erwärmung
des Wirtels zu vermeiden, darf der Reibungsbeiwert nicht zu hoch sein. Im allgemeinen
wird daher die Spannung des Riemens so gewählt, daß auch bei dem £ier#;ncen Umschlingun-swinkel
der nötige Reibungsdruck zwischen Riemen und Wirtel erzielt wird. Dies führt jedoch
zu einer sehr hohen, einseitigen Belastung der Lager der Spindeln und der Spannrollen
in Richtung des Riemendruckes. Eine hohe Riemenspannung vermindert außerdem die
Lebensdauer des Riemens.
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Als ein weiterer Nachteil derartiger Tangentialriemenantriebe hat
sich die Tatsache erwiesen, daß die Spannung im Tangentialriemen in seiner Laufrichtung
stark ansteigt, je mehr Spindeln er berührt hat. Dies hat seinen Grund darin,
daß die auf die einzelnen Spindeln übertragene Leistung sich fortlaufend im Riemen
summiert und sich als Erhöhung des Riemenzug es auswirkt. Dadurch ist der Anpreßdruck
des Riemens an den letzten, vom Riemen vor seinem Auflaufen auf seine Antriebsscheibe
berührten Spindeln wesentlich höher als an den ersten. Dies wirkt sich in aeringerem
Schlüpf und damit höherer Spindeldrehzahl an den letzten Spindeln aus. Auf diese
Weise werden nicht unerhebliche Drehungsunterschiede des erzeugten Garnes oder Zwirnes
von Kops zu Kops verursacht.
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Es wurde bereits vor-eschlauen. den Tancentialriemen als verzahntes
oder oelochtes Stahlband auszuführen (deutsche Patentschrift 285 021, österreichische
Patentschrift 617521). Damit ist zwar Schlüpf zwischen Riemen und Wirtel mit Sicherheit
ausgeschaltet. Um einzelne Spindeln anhalten züi können, müssen die Spindeln jedoch
mit Kupplungen zwischen Wirtcl und Spindelschaftversehen sein. Derartige Kupplungen
sind teuer und anfällig, da sie )nfolge Platzmangels im allgemeinen nicht ausreichend
dimensioniert werden können. Weiter ist es bekannt, Vorrichtungen vorzusehen, mit
denen der Antriebsriemen außer Eingriff mit dem Spindelwirtel gebracht werden kann.
Durch dieses Ablenken des Tangentialriemens aus seiner normalen Laufrichtung werden
jedoch die Umschlingungswinkel an den benachbarten Spindeln und damit deren Drehzahlen
beeinflußt. Diese und weitere auftretende Schwierigkeiten, so z. B. die beträchtliche
Lautstärke derartiger Antriebe, haben die Einführung von Tangentialriemenantrieben
in größerem Umfancy bisher erim schwert. Um diese Nachteile zu vermeiden, wurde
bereits vorgeschlagen (deutsche Patenschrift 1081808), den Anpreßdruck des
Tangentialriemens an den Spindelwirtel nicht mit Hilfe eines geringen Umschlingungswinkels
zu erzielen, sondern durch eine Andrückrolle, die zusammen mit dem Spindelwirtel
ein Rollenpaar bildet. Dieses Rollenpaar klemmt den Tangentialriemen zwischen sich
und wird vorn Tangentialriemen in Drehung versetzt. Diese Drehung wird allein von
der Geschwindigkeit des Tangentialriemens bestimmt und nicht mehr durch die in Umlaufrichtung
zunehmende Zugspannung im Riemen beeinflußt. Es hat sich gezeigt, daß die außerordentlich
hohe Spannung des Tangentialriemens sich dennoch in stark unterschiedlichen Anpreßdrücken
des Tangentialriemens an die Wirtel der Spindeln auswirkt. Dies hat vermutlich seinen
Grund darin, daß die nach ihren zugehörigen Spinnringen ausgerichteten Spindeln
nicht ganz genau in einer Reihe stehen, sondern stets etwas von der idealen Mittellinie
abweichen. Diese geringe Ab-
weichung genügt offenbar, um unterschiedliche
Anpreßdrücke und die dadurch hervorgerufenen Drehzahlenunterschiede von Spindel
zu Spindel zu bewirken.
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Die vorliegende Erfindun schlägt einen Spindelantrieb vor, mit dem
die aenannten Nachteile vermeidbar sind. Die Erfinduna besteht darin, daß
je
Spindel je zwei zu den Achsen der Spindein parallele, federnd gegeneinanderdrückbare
Rollen vorgesehen sind, zwischen denen das Antriebsband hindurchläuft und von denen
je eine Rolle federnd gegen den Wirtel je einer Spindel drückbar ist.
Auf diese Weise kann sich die Spannung im Antriebsriemen nicht mehr als Anpreßdruck
an die Spindel auswirken.
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Eine erste vorteilhafte Ausführunasform der Erfindung ist dadurch
gekennzeichnet, daß die auf der den Spindeln zugekehrten Seite des Antriebsbandes
angeordneten Rollen derart verschiebbar sind, daß sie sowohl - unter Zwischenschaltunc
des Antriebsbandes - gegen je eine auf der den Spindeln abgekehrten
Seite des Antriebsbandes anceordneten Rolle als auch gegen den Wirtel
je einer Spindel federnd andrückbar sind. Das ist erfindungscemäß dadurch
zu erreichen, daß eine erste Rolle auf einem ersten Tracarm an-eordnet ist, der
in einer zu den Achsen der Rollen senk,-echten Ebene schwenkbar ist. und eine zweite
Rolle auf einem zweiten Tra2arm aii2cordnet ist, der am ersten Tragarm in dessen
Schwenkebene schwenk-bar anLelenkt ist, und daß am zweiten Tragarm eine Feder derart
angreift. daß die zweitgenannte Rolle - unter Zwischenschaltunc des An-C
triebsbandes - federnd -,e"en die erst-,enannte Rolle
und
die erstgenannte Rolle federnd an den Wirtel der Spindel andrückbar ist.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch
gekennzeichnet, daß die zwei Rollen in einem verschiebbaren Schlitten angeordnet
sind, der durch mindestens eine Feder, z. B. eine Druckfeder, derart verschiebbar
ist, daß die eine Rolle federnd gegen den Wirtel der Spindel drückbar ist und daß
der Schlitten eine die beiden Rollen, von denen mindestens eine verschiebbar angeordnet
ist - unter Zwischenschaltung des Antriebsbandes -,
federnd gegeneinanderdrückende
Feder, z. B. einen Federbügel, aufweist.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, mindestens
eine der zwei gegeneinander drückbaren Rollen, vorzugsweise die an den Wirtel der
Spindel andrückbare Rolle, in an sich bekannter Weise mit einem verschleißfesten,
einen hohen Reibungsbeiwert gegen das Material des Antriebsbandes und/oder des Wirtels
der Spindel aufweisenden Belag zu versehen. Mit dieser Maßnahme kann nicht nur die
Kraftübertragung vom Antriebsband auf die Rolle und von der Rolle auf die Spindel
noch wirksamer gestaltet, sondern auch die Lärmentwicklung des Antriebs vermindert
werden.
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Bei einer mit einer Spindelbremse versehenen Spindel wird erfindungsgemäß
vorgeschlagen, den Tragarm bzw. den Schlitten der am Wirtel der Spindel anliegenden
Rolle durch ein an der Spindelbremse vorgesehenes Glied, z. B. eine Nase, derart
verschieb- oder verschwenkbar auszuführen, daß beim Abbremsen der Spindel die Rolle
vom Wirtel abhebbar ist. Dadurch wird die Antriebsverbindung zwischen Antriebsband
und Spindel unterbrochen, die Spindel ist demgemäß leichter abbremsbar und verzehrt
im abgebremsten Zustand keine Antriebsenercie.
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Bei einem Antrieb mit auf den beiden Seiten einer doppelseitigen Maschine
unabhängig voneinander antreibbaren Spindeln, die durch einen außerhalb der Maschine
fertiggestellten, endlos auflegbaren, stählernen Tanoentialriemen antreibbar sind,
schlägt die Erfindung weiter vor, daß die beiden Seiten des Maschinengestells in
der senkrechten Mittelebene der Maschine einen von oben bis in die Höhe der Tangentialriemen
herunterreichenden freien Raum aufweisen. Diese Maßnahme erlaubt ein Auflegen der
Antriebsbänder, ohne daß Teile von den Maschinen demontiert werden müssen.
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Eine besonders vorteilhafte Ausführungsforin dieses ErfindunGstrierkmals
ist dadurch gekennzeichnet, daß die halbseitigen Zwischenständer der beiden Maschinenseiten
oberhalb und im Bereich der Tan'-,entialriemen nur nahezu bis zur Längs-Mittelebene
der iNlaschine reichen und ihre unterhalb des Bereichs der Tangentialriemen über
diese Mittelebene hinausgreifenden Teile aus der Mittelebene des Zwischenständers
heraus seitlich versetzt angeordnet sind, derart, daß die zwei gleichartigen halbseitIgen
Zwischenständer miteinander fluchten.
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In der Zeichnung sind Einzelheiten und Ausführungsbeispiele der Erfindung
schematisch dargestellt. Es zeigt F i ca. 1 den Lauf des Spindelantriebsbandes
in einer erfindungsgemäßen beidseitigen Spinn- oder Zwirnmaschine, F i Z-D. 2 den
Lauf des Spindelantriebsbandes in einer erfindungsgemäßen beidseitigen Spinn- oder
Zwirnmaschine mit unabhängig voneinander antreibbaren Maschinenseiten, F i
g. 3 einen Querschnitt durch eine Maschine der in F i g. 2 gezeigten
Art, F i g. 4 einen Querschnitt durch eine anders ausgeführte Maschine der
in F i g. 2 gezeigten Art, F i 5 einen Horizontalschnitt durch zwei
aneinandergestellte Zwischenständer der in F i g. 4 gezeigten Art, F i
g. 6 die Anordnung eines erfindungsgemäßen t3 Rollenpaares in Draufsicht,
F i g. 7 eine Ansicht des Gegenstandes der F i g. 6
im Querschnitt
durch die Spindelbank in der Ebene A A der F i g. 6,
F i
g. 8 eine andere Anordnung eines erfindungsgemäßen Rollenpaares in Drauf
sicht, F i g. 9 den Schnitt durch die Anordnung der F i g. 8 in der
Ebene BB dieser Figur unter Weglassung der Spindel, F i g. 10 den Schnitt
durch die Anordnung der F i g. 8 in der Ebene des Spindelantriebsbandes.
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In den F i g. 1 und 2 ist mit 1 die Umrißlinie des Maschinengestells
angedeutet. In diesem Maschinengestell ist ein Motor 2 mit senkrecht stehender Welle
3 angeordnet. Die Drehung des Motors wird mit einer auf der Motorwelle
3 angeordneten Riemenscheibe 4 und mehreren Keilriemen 5 auf eine
Riemenscheibe 6 übertragen. Von der Welle 7 der Riemenscheibe
6 kann auf hier nicht näher dargestellte Weise der Antrieb des Streckwerkes
und der Ringbankbewegung ausgehen. Weiter ist auf der senkrechten Welle
7 eine Bandscheibe 8 befestigt, über die ein Spindelantriebsband
9 läuft. Am anderen Ende des Maschinengestells 1 ist eine Bandspannscheibe
10 angeordnet, über die ebenfalls das Spindelantriebsband 9 läuft.
Das Lager 11 der Bandspannscheibe 10 ist in Längsrichtung der Maschine
verschiebbar. Eine das Lager 11 der Bandscheibe 10
belastende Druckfeder
12 drückt die Scheibe 10 in Richtung von der Bandantriebsscheibe
8 weg und spannt dadurch das die beiden Bandscheiben 8 und
10 umhüllende Spindelantriebsband 9.
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Die Spannung der Druckfeder 12 kann auf geläufige, hier nicht näher
dargestellte Weise einstellbar sein, beispielsweise derart, daß das feste Widerlager
der Feder in einer Gewindespindel geführt und durch Drehen der Gewindespindel in
Wirkungsrichtung der Feder verschiebbar ist.
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Innerhalb der vom Spindelantriebsband 9 gebildeten Schlinge
sind die Spindeln 13 angeordnet, die über Bandrollenpaare 14115 angetrieben
werden. Es sind in den Figuren nur jeweils drei Spindein auf jeder Maschinenseite
angedeutet, es ist jedoch einleuchtend, daß das Spindelantriebsband auf der ganzen
Länge der Maschine eine große Zahl von Spindeln antreibt.
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In der Anordnung gemäß F i 1 werden die Spindeln
13 beider Seiten der doppelseitigen Maschine von einem gemeinsamen Spindclantriebsband
9 mit gleicher Geschwindigkeit angetrieben. In F i g. 2 ist eine Anordnung
gezeigt, bei der die Spindeln 13 und 13' der beiden Maschinenseiten
durch je ein Spindelantriebsband 9 bzw. 9' mit verschiedenen
Geschwindigkeiten angetrieben werden können. Die im übrigen auf beiden Maschinenseiten
cntsprechend angeordneten Teile sind für eine der beiden Maschinenseiten mit einem
Strich (') gekeiinzeichnet.
Die nicht durch die Bandrollenpaare
14115 laufenden Trume der Spindelantriebsbänder 9 bzw. 9'
laufen in
der Mitte des Maschinengestells 1 zur Spannscheibe 10 bzw. zur Antriebsscheibe
8.
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Das Spindelantriebsband 9 ist erfindungsgemäß als endloses,
glattes Stahlband ausgeführt, und zwar in der Länge, die für die betreffende Maschine
benötigt wird. Die Herstellung derartiger endloser Stahlbänder großer Längen durch
Löten oder Schweißen an der Stoßstelle ist beispielsweise aus der Fertigung von
Bandsägeblättern bekannt und soll - da sie nicht Gegenstand der Erfindung
ist - hier nicht näher beschrieben werden.
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Um ein derartiges endloses Spindelband 9 an einer Maschine
gemäß der F i g. 2 auflegen zu können, dürfen die beiden Seiten des Maschinengestells
1 von oben herab bis in die Höhe des Spindelantriebsbandes 9 nicht
durch feste Teile miteinander verbunden sein, wie dies in F i g. 3 dargestellt
ist. Es ist allenfalls angängig, die beiden Seiten 16 und 17
des Aufsteckgatters
zur Erhöhung der Stabilität durch abnehinbare, hier nicht näher dargestellte Glieder
zu verbinden, die zum Auflegen eines neuen Spindelantriebsbandes 9 bzw.
9' entfernt werden können.
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In einer anderen, zweckmäßigen und in den F i g. 4 und
5 dargestellten Ausführungsform des Maschinengestells für eine Spinn- oder
Zwirnmaschine mit unabhängigem Antrieb der Spindeln der beiden Seiten gemäß F i
g. 2 sind für jede Maschinenseite getrennte Zwischenständer 18 und
18' vorgesehen, die erst unterhalb des Spindelantriebsbandes auf die andere
Maschinenseite hinübergreifen. Auf diese Weise wird die Standfestigkeit des Maschinengestells
wesentlich erhöht. Wenn der auf die andere Seite des Maschinengestells hinübergreifende
Fuß 19 des Zwischenständers 18 - wie in F i g. 5 dargestellt
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aus der senkrechten Mittelebene des Zwischenständers heraus einseitig versetzt
angeordnet ist, können die beiden sich gegenüberstehenden Zwischenständer
18 und 18' in einer Ebene angeordnet werden. Beide Zwischenständer
sind dabei gleich.
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In den F i g. 6 bis 10 ist mit 21 die Spindelbank bezeichnet,
in der in geläufiger Weise mittels einer 1\,lutter 22 das Spindellagergehäuse
23 befestigt ist. Das Spindellagergehäuse nimmt die Spindel 24 drehbar auf,
über deren Wirtel 26 der untere Rand der Hülse 27 angedeutet ist.
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Am Spindellagergehäuse oder an der Spindelbank ist weiter in bekannter,
hier nicht im einzelnen dargestellter Weise ein Brernsbügel 28 angeordnet,
der C
einen Bremsbelag 29 aufweist und durch einen bei 30
angreifenden,
von Fuß, Knie oder Hand zu betätigenden Bremshebel geläufiger, nicht eingehender
dar-estellter Bauart in Pfeilrichtung bewegbar ist.
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Wie aus den F i a. 6 und 7 hervorLreht, ist mittels
eines Bolzens 31 ein Schwenkhebel 32 in der Spindelbank 21 gelagert,
der durch eine Nase 33 eine sichere Auflage erhält und keine Kippbewegungen
ausführen kann. In dem Schwenkhebel 32 ist die Rolle 14 drehbar gelagert.
Die Rolle 14 ist auf ihrem Umfang mit einem Belag 34 versehen, der gegen Stahl einen
hohen Reibungsbeiwert besitzt. Zugleich hat der Belag 34 die Aufgabe, die Laufgeräusche
zwischen der mit hohen Geschwindigkeiten am Spindelantriebsband 9 und am
Spindelwirtel 26 anlaufenden Rolle 14 zu dämpfen.
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An einem weiteren Bolzen 35 ist ein Winkelhebel 36 im
Schwenkhebel 32 schwenkbar, an dessen einem Arm die Rolle 15 drehbar
gelaaert ist. Die Lauffläche der Rolle 15 kann aus Stahl bestehen oder ebenso
wie die Rolle 14 mit einem geeigneten weichen Belag versehen sein. Die Oberkante
ihrer Lauffläche weist eine Abfasunc, 37 auf, um das Einlegen des Spindelantriebsbandes
9 zwischen das Rollenpaar 14115 zu erleichtern.
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Am anderen Arm des Winkelhebels 36 greift eine Zugfeder
38 an, die den Winkelhebel 36 auf dem Schwenkhebel 32 in dem
Sinne zu verschwenken trachtet, daß die beiden Rollen 14 und 15 gegeneinandergedrückt
werden und das Spindelantriebsband 9 zwischen sich klemmen. Zugleich zieht
die Feder 38 den Schwenkhebel 32 in Richtuna der Spindel 24 und drückt
dadurch die Rolle 14 gegen den Wirtel 26 der Spindel. Die Verteilung der
Zugkraft der Feder 38 auf den Anpreßdruck der Rollen 14 und 15 gegeneinander
und auf den Anpreßdruck der Rolle 14 gegen den Wirtel 26 der Spindel 24 ist
durch geeignete Anordnung des Bolzens 35 bestimmt. Die Feder 38 ist
mit ihrem nicht am Winkelhebel 36
angreifenden Ende mittels eines Stiftes
52 auf einer Schiene 53 befestigt, die entlang der Spindelbank 21
verläuft und verschiebbar ist. Auf diese Weise kann mittels dieser Schiene die Spannung
der Federn 38
und damit der Anpreßdruck der Rollen 14 und 15
gegeneinander
und der Rollen 14 gegen den Wirtel 26 der Spindel zentral verstellt werden.
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Der Schwenkhebel 32 weist eine weitere Nase 40 auf, die mit
einer schrägen Anlauffläche in dem Bewegungsweg des Bremsbügels 28 ragt und
beim Betätigen der Bremse auf eine entsprechende schräge Fläche des Bremshebels
28 trifft.
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Der ganze Antrieb ist durch ein auf aeläufige, nicht näher dargestellte
Weise abklappbares Gehäuse 39
abgedeckt und gegen Ansammlung von Flug
ge-
schützt.
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In den F ig. 8 bis 10 entsprechen die mit den Bezugsziffern
21 bis 30 bezeichneten Teile denjenigen, die im Zusammenhang mit den F i
g. 6 und 7
beschrieben worden sind.
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Abweichend von der Anordnung der F i g. 6 und 7
ist die
Spindelbank 21 hier mit einer in Länosrichtung durchlaufenden Nut 41 versehen, in
der ein Schieber 42 beweglich geführt ist. Der Schieber 42 ist U-förmig und steht
unter der Belastung einer Druckfeder 43, die sich an einem ortsfesten Stift 44 abstützt.
An zwei im Schieber befestieten Stiften 45 sind zwel Lenk-er Z
46 und 47 schwenkbar
geführt, die mit ihren Lappen 48 über die Nut 41 hinaus£!reifen und sich auf der
Oberfläche der Spindelbank 21 abstützen. Die Auflagefläche dieser Lappen 48 auf
der Spindelbank- soll so groß sein, daß die Lenk-er 46 und 47 an Klippbewegungen
gehindert sind.
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In den Lappen 48 der Lenker 46 und 47 sind die Rollen 14 und
15 drehbar -elazert, die im übri'-Ten in ihrer Ausführun- den im Ztisammenlian,.z
mit den F i g. 6 und 7 beschriebenen gleichen. Ein Federbügel 49 umgreift
beide Lenk-er 46 und 47 und drück-t die Rollen i4 und 15 federnd gegeneinander.
Der Breinsbügel 28 weist eine Nase 50 mit zur Bewegungsrichtung des
Bremsbügels 28 schräger Gleitfläche auf, der eine entsprechende
schräge Gleitfläche im inneren Lenker 46 bzw. an dessen Lappen 48 gegenübersteht.
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In größerem Abstand, beispielsweise nach je vier bis zehn Spindeln,
sind auf der Spindelbank- 21 und
bei in der Mitte des Maschinengestells
laufendem Spindelantriebsband 9 bzw. 9' auch an denZwischenständern
1 bzw. 18 und 18'Tragrollen 51 angeordnet, auf denen sich das
Spindelantriebsband abstützt.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Die beiden Rollen
14 und 15 werden unter Wirkung der Feder 38 bzw. 49 gegeneinandergedrückt
und durch das zwischen ihnen geklemmte Spindelantriebsband 9 in Drehung versetzt.
Durch die gleiche Feder 38 bzw. die Feder 43 wird der Schwenkhebel
32
(F i g. 6 und 7) bzw. der Schlitten 42 (F i g. 8 bis
10)
so verschoben, daß die mit einem elastischen Belag 34 versehene Rolle
14 gegen den Wirtel 26 der Spindel 24 gedrückt wird und ihre Drehung auf
die Spindel überträgt.
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Beim Betätigen der Spindelbremse wird durch den bei 30 (F i
g. 6) angedeuteten Bremshebel der Bremsbügel 28 in Pfeilrichtung bewegt
und verschwenkt dabei zunächst durch Anlaufen an die Nase 40 den Schwenkhebel
32 so weit, daß die Rolle 14 vom Wirtel 26 der Spindel 24 abgehoben
wird. In der Ausführung gemäß F i g. 8 wird die Rolle 14 dadurch vom Wirtel
26 der Spindel 24 abgehoben, daß der Bremsbügel 28 mit seiner Nase
50 an den Lappen 48 des Lenkers 46 stößt und dadurch den Schlitten 42 entgegen
der Wirkung der Feder 43 verschiebt.
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Erst nachdem auf diese Weise der Antrieb der Spindel unterbrochen
ist, wird der Bremsbelag 29
durch Anlaue am Wirtel 26 wirksam und setzt
die Spindel still Nach dem Lösen der Bremse wird der Schwenkhebel 32 unter
Wirkung der Feder 38 wieder zurückgeschwenkt bzw. der Schieber 42 durch die
Feder 43 vorgeschoben und dadurch die Rolle 14 wieder an den Wirtel 26 angedrückt.
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Der Anpreßdruck der Rolle 14 an den Wirtel 26
der Spindel 24
wird durch entsprechende Wahl der Feder 43 (F i g. 8) bzw. der Anordnung
des Bolzens 35 und der Feder 38 (F i g. 6) so bestimmt, daß
beim Anlegen der Rolle 14 an dem Wirtel 26 der stillstehenden Spindel 24
ein Gleiten eintritt, das ein sanftes, allmähliches Anlaufen der Spindel bewirkt.
Durch diesen verhältnismäßig geringen Anpreßdruck wird gleichzeitig die durch den
Anpreßdruck bedingte einseitige Belastung der Lager der Spindel gering gehalten.