-
Maschine zum Herstellen gedrehter oder gezwirnter
-
Fäden Die Erfindung bezieht sich auf eine Maschine zum Herstellen
gedrehter oder gezwirnter Fäden, mit einer Anzahl gleichartiger Antriebsaggregate,
die gruppenweise durch jeweils einen von zwei oder mehreren enalosen Tangentialriemen
über einen Motor antreibbar sina, ~wobei einander benachbarte Tangentialriemen jeweils
mindestens ein gemeinsames Umlenkrollenelement mit zwei drehfest miteinander gekoppelten
Umlenkrollen aufweisen, nach DE-PS (Patentanmelaung P 34 41 230).
-
Unter Arbeitsaggregaten sind im folgenden Maschinenelemente mit hoher
Drehzahl zu verstehen, zum Beispiel Spindeln an Spinn- oder Zwirnmaschinen oder
Rotoren und Auflösewalzen an OE-Spinnmaschinen.
-
Bei dieser vorgenannten Konstruktion ist bereits vorgeschlagen worden,
daß die Arbeitsaggregate der Maschine gruppenweise durch jeweils einen von mehreren
endlosen
Tangentialriemen angetrieben werden. Jeder Tangentialriemen
kann hierbei für sich durch einen Motor antreibbar sein. Die Umlenkrollen einander
benachbarter Tangentialriemen sind drehfest miteinander verbunden, um einen mindestens
annähernd synchronen Lauf der Tangentialriemen und damit der Arbeitselemente zu
sichern bzw. in bestimmten Betriebszuständen zu erreichen.
-
So kann es beispielsweise beim Anlauf oder Auslauf der Maschine erforderlich
sein, zwischen Arbeitselementen oder Gruppen von Arbeitselementen mit unterschiedlichen
An- oder Auslaufeigenschaften Energie zu verschieben und dadurch zwischen den energieabgebenden
und energieaufnehmenden Arbeitselementen mindestens annähernden Synchronlauf zu
erreichen. Derartige unterschiedliche An- und Auslaufeigenschaften können bspw.
durch unterschiedlich große Gruppen gleichartiger Arbeitsaggregate bedingt sein
oder auch dann auftreten, wenn eine mindestens annähernde Synchronisation mit andersartigen
Arbeitselementen erfolgen soll.
-
Man wird bestrebt sein, den erforderlichen Synchronlauf durch entsprechende
Steuerung der Antriebsmotoren auch im An- und Auslauf zu erreichen, so daß die mechanische
Kopplung der Gruppen von Arbeitselementen über die Tangentialriemen nur die Feinabstimmung
der Drehzahlen bewirken muß. Trotzdem, insbesondere aber dann, wenn unter besonderen
Umständen wie bspw. Stromausfall die entsprechende Steuerung der Antriebsmotoren
nicht mehr möglich ist, müssen die mechanischen Antriebsmittel so dimensioniert
sein, daß sie die erforderliche Synchronisation bewirken können.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, die Energieübertragung
sowohl von Motor auf die Tangentialriemen als auch zwischen den Tangentialriemen
auf einfache Weise zu verbessern.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß durch Verlegen
von die Tangentialriemen antreibenden Antriebsrollen und/oder durch Anordnung weiterer
Umlenkrollenelemente die Umschlingung der Umlenkrollenelemente und der Antriebsrollen
erhöht wird.
-
Die Lösung stellt mehrere Ausführungsformen der erfindungsgemäßen
Maßnahmen vor, deren sachgerechte Auswahl und/oder Kombination von den Umständen
und Bedingungen des jeweiligen Anwendungsfalles abhängig ist. So wird man eine höhere
Umschlingung, die in der Regel mit einer stärkeren Biegung und damit mehr Walkarbeit
und Energieverlust im Riemen verbunden ist, nur so weit treiben, wie dies für die
gewünschte Energieübertragung erforderlich erscheint.
-
Bei einem schmalen und/oder insbesondere einem dünnen Riemen wird
diese Grenze höher liegen als bei einem breiteren und/oder dickeren Riemen. Ein
Umschlingen von kraftübertragenden Elementen wie Antriebs scheiben und Umlenkrollen
mit beiden Seiten eines Riemens ist nur dann sinnvoll, wenn der Riemen auf beiden
Seiten mit entsprechenden Oberflächen versehen ist. Der einschlägige Fachmann kann
aufgrund seines Fachwissens oder mit einfachen Versuchen aus den gegebenen Lehren
leicht die Schlüsse ziehen, die ihm für einen speziellen Anwendungsfall die optimale
Lösung bringen.
-
Eine besonders vorteilhafte Maßnahme der Erfindung besteht darin,
die den Tangentialriemen jeweils zugeordneten Umlenkrollen auch in den zusätzlichen
Umlenkrollenelementen
drehfest miteinander zu verbinden, sodaß
diese zusätzlichen Umlenkrollen nicht nur die Umschlingungsbögen an den Antriebsscheiben
und den schon vorhancenen Umlenkrollenelementen erhöhen, sondern auch ihre eigenen
Umschlingungsbögen zusätzlich für die Energieübertragung zwischen den Tangentialriemen
wirksam werden.
-
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen näher beschrieben.
-
In der Zeichnung zeigen: Fig. 1 bis 4 verschiedene Ausführungsmöglichkeiten
des Antriebes benachbarter Tangentialriemen, jeweils in schematischer Draufsicht.
-
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Figur 1, bei dem es sich um einen
Antrieb für eine Ringspinnmaschine handelt, werden zwei einander benachbarte Tangentialriemen
116 und 117 durch eine Antriebsscheibe 121 eines Motors 119 angetrieben. Längs der
Ringspinnmaschine verteilt angeoranete Spannrollenpaare 122, 123 gewährleisten,
daß sich die Tangentialriemen 116 bzw. 117 gut an die hirtel 89 der hier nicht näher
dargestellten Arbeitsorgane Spindeln anlegen.
-
Die beiden Tangentialriemen 116, 117 sind zueinander höhenversetzt
über drehfest miteinander gekoppelte Umlenkrollen, die Umlenkrollenelemente 125
und 126 bilden, herumgeführt.
-
Wie aus Fig. 1 ersichtlich, läuft der Tangentialriemen 116 über einen
Winkel von etwa 1500 um die Umlenkrollen 125 und 126 herum, wobei dazwischen über
einen sehr großen Winkelbereich die Antriebsscheibe 121 des Motors 119 umschlungen
wird. Nach Verlassen des Umlenkrollenelementes 126 läuft im unteren Bereich der
Tangentialriemen zu seinem anderen Umlenkbereich. Der Tangentialriemen 117 umschlingt
die Umlenkrollenelemente 125 und 126 jeweils in einem Winkel von 900.
-
Bei der Bauform nach Fig. 2 sind neben den Umlenkrollenelementen 125
und 126 gegen die Längsmitte der Maschine zu weitere Umlenkrollenelemente 125' und
126' vorgesehen. Dabei läuft der Tangentialriemen 116 um das Umlenkrollenelement
125, um die Antriebsscheibe 121 und um das Umlenkrollenelement 126. Dagegen läuft
aer Tangentialriemen 117 um beide Umlenkrollenelemente 125, 125' und 126', 126,
d.h. beide Umlenkrollenelemente jedes Paareskerden von dem Tangentialriemen 117
umschlungen. Dabei wird die Umschlingung der den Kraftschluß und die Energieübertragung
zwischen den Tangentialriemen 116 und 117 bewirkenden Umlenkrollenelemente 125 und
126 von 90" (Fig.1) auf etwa 1800 verdoppelt und damit die Möglichkeit zur Übertragung
von Energie wesentlich erhöht.
-
Nach Fig. 3 besteht auch aie Möglichkeit, bei einer Umlenkrollenanordnung
wie in Figur 2 den Motor 119 auf der anderen Seite, d.h. im Bereich der Tangentialriemen
117
anzuordnen. Hierbei umschlingt der Tangentialriemen 116 die beiden Umlenkrollenelemente
125 und 126 mit seiner Innenseite und die Umlenkrollenelemente 125' und 126' mit
seiner Außenseite.
-
Die Antriebsscheibe 121 des Motors 119 wird hierbei mit einem Winkel
von rund 1800 umschlungen. Der Tangentialriemen 117 umschlingt nur die beiden Umlenkrollenelemente
125 und 126 mit je etwa 900.
-
Bei der Ausführungsform nach Figur 4 umschlingt auch der Tangentialriemen
117 die beiden Umlenkrollenelemente 125' und 126' mit seiner Außenseite. Hierbei
sind die beiden Umlenkrollenelemente 125 und 125' bzw. 126 und 126' von beiden Tangentialriemen
116 und 117 mit Bögen von je mehr als 900 umschlungen, wobei ein besonders enger
Kraftschluß und damit die Möglichkeit zur Übertragung von viel Energie zwischen
den Tangentialriemen 116 und 117 gegeben ist. Dabei kann durch entsprechende Anordnung
der zusätzlichen Umlenkrollenelemente 125' und 126' leicht erreicht werden, daß
die Summe der Umschlingungswinkel beider Tangentialriemen 116 und 117 um alle vier
Umlenkrollenelemente 125, 125', 126 und 126' gleich groß ist.
-
Bei allen Ausführungsformen sind die Umlenkrollenelemente derart angeordnet,
daß die in Maschinenlängsrichtung verlaufenden Trums der Tangentialriemen 116, 117
tangential
zu den Umlenkrollen gerichtet sind. Der Antriebsmotor
119 mit der Antriebsscheibe 121 sitzt in der Maschinenmitte und ist zu der die Achsen
der beiden Umlenkrollenelemente verbindenden Ebene um einen Betrag versetzt, der
wenigstens dem halben Abstand zwischen den auf beiden Maschinenseiten laufenden
Trums der Tangentialriemen 116, 117 entspricht.
-
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 ist vorgesehen, daß die Umlenkrollenelemente
125' und 126' zwischen den beiden äußeren Umlenkrollenelementen 125 und 126 angeordnet
sind und den zwischen diesen Umlenkrollenelementen 125 und 126 laufenden Tangentialriemen
117 gegenüber der tangentialen Verbindungsebene zwischen den Umlenkrollenelementen
125 und 126 um mehr als oder wenigstens den Durchmesser der Umlenkrollen der Umlenkrollenelemente
125 und 126 auslenken.
-
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 ist so gestaltet, daß die Umlenkrollenelemente
125', 126' den von den Umlenkrollen der Umlenkrollenelemente 125 und 126 zu der
Antriebsscheibe 121 führenden Riemenweg um etwa den Umlenkrollendurchmesser derart
auslenken, daß die von und zu der Antriebsscheibe führenden Riemenlaufrichtungen
etwa parallel zueinander verlaufen.
-
Fig. 4 stellt eine Kombination aus den Merkmalen der Fig. 2 und 3
dar. Der Tangentialriemen 116 verläuft hierbei analog
der Laufrichtung
gemäß dem Tangentialriemen 116 in Fig. 3; der Tangentialriemen 117 verläuft hierbei
analog der Laufrichtung des Tangentialriemens 117 in Fig. 2.
-
Die beiden, in Fig. 2, 3 und 4 dargestellten Umlenkrollenelemente
125, 125' bzw. 126, 126' können hierbei mechanisch miteinander gekoppelt sein. Diese
Kopplung kann beispielsweise durch miteinander kämmende Zahnräder erfolgen, wodurch
eine eventuell notwendig werdende Energieverschiebung unterstützt wird.
-
In jedem Fall ergibt sich durch die erfindungsgemäße Riemenführung
um die Umlenkrollenelemente 125 und 126 und um die beiden zusätzlichen Umlenkrolienelemente
125' und 126' eine Vergrößerung des Umschlingungswinkels der Tangentialriemen 116
bzw. 117 sowohl um die Antriebsscheibe 121 des Motors 119 und damit eine verbesserte
Kraftübertragung vom Motor über die Tangentialriemen zu den Antriebsaggregaten,
als auch ein besserer Kraftschluß zwischen den Tangentialriemen 116 und 117 und
damit eine verbesserte Energieverschiebung und Synchronisation zwischen von verschiedenen
Tangentialriemen angetriebenen Gruppen von Arbeitselementen. Wenn durch diese Konstruktion
auch die Tangentialriemen durch stärkere Biegung einer erhöhten Walkarbeit ausgesetzt
sind und ein höherer Energieverbrauch möglich ist, so sind die in Fig. 1
bis
Fig. 4 dargestellten Riemenführungen für die Tangentialriemen 116 und 117 dann von
Vorteil, wenn eine möglichst hohe Kraftübertragung auf die und zwischen den Tangentialriemen
und damit auf die und zwischen den Antriebsaggregaten erzielt werden soll.
-
Leerseite -