DE960072C - Unterriemchen-Streckwerk fuer Spinn- und Vorspinnmaschinen - Google Patents
Unterriemchen-Streckwerk fuer Spinn- und VorspinnmaschinenInfo
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- DE960072C DE960072C DES28834A DES0028834A DE960072C DE 960072 C DE960072 C DE 960072C DE S28834 A DES28834 A DE S28834A DE S0028834 A DES0028834 A DE S0028834A DE 960072 C DE960072 C DE 960072C
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- D01H5/00—Drafting machines or arrangements ; Threading of roving into drafting machine
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Description
AUSGEGEBEN AM 14. MÄEZ 1957
s 28834 να/roe
Die Erfindung betrifft Streckwerke für Spinn- und Vorspinnmaschinen, insbesondere Unterriemchen-S
treckwerke mit einer an der Außenfläche des Riemchens angreifenden Riemchenantriebswalze,
einer vom Riemchen auf etwa die Hälfte ihres Umfanges
umschlungenen unteren Mittelwalze und einer das Riemchen unmittelbar nach Verlassen
der Mittelwalze von oben her eindrückenden Oberwalze.
Es sind bereits Unterriemchen-Streckwerke bekanntgeworden,
bei denen das Unterriemchen durch Umschlingung einer besonderen Antriebswalze angetrieben
wird. Bei diesen bekannten Streckwerken erwies es sich jedoch als nachteilig, daß die Mitnahme
des Unterriemchens von dem Umschlingungswinkel des Unterriemchens um die Antriebswalze
und von der Spannung des Riemchens abhängig war.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesen Mangel zu beseitigen. Die Erfindung besteht
darin, daß an Unterriemchen-S treckwerken für Spinnmaschinen mit einer an der Außenfläche des
Riemchens angreifenden Riemchenantriebswalze, einer vom Riemchen auf etwa die Hälfte ihres Um-
fanges" umschlungenen unteren Mittelwalze und einer das Riemchen unmittelbar nach Verlassen der
Mittelwalze von oben her eindrückenden Oberwalze das Unterriemchen sowohl um die Antriebswalze
als auch um die unter« Mittelwalze so herumgeführt ist, daß es, beim Übergang von der Antriebswalze
auf die Mittelwalze seine Krümmungsrichtung ändernd, zwischen Antriebswalze und Mittelwalze
zwecks schlupffreier Mitnahme eine einstellbare
ίο Klemmung erfährt, wobei das Unterriemchen an
nur einer Stelle seiner Länge gegen die Antriebswalze gedrückt wird. Diese Anordnung der Antriebswalze
und der Mittelwalze bewirken einen schlupffreien Antrieb des Riemchens, so daß beim
Verziehen des Faserbandes keine Störungen auftreten können.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist die untere Mittelwalze zwecks Einstellen« der auf
das Unterriemchen auszuübenden Klemmwirkung gegenüber der Riemchenantriebswalze in einem
beide Walzen· aufnehmenden Lager sch litten verstellbar
gelagert. Hierbei drückt nach einem anderen Merkmal der Erfindung eine am- Lagerschlkten
der unteren Mittelwalze und der Riemchenantriebswalze angeordnete Blattfeder mit ihrem
freien Ende gegen die Wälzlager der das Unterriemchen nach unten eindrückenden Oberwalze,
zum Erzielen eines elastischen Klemmdruekes zwischen der unteren Mittelwalze und der Riemchenantriebswalze.
Gemäß der Erfindung ist die Umlenkschiene für das Unterriemchen an einem besonderen Schlitten
befestigt, der zwischen dem Ausgangswalzenpaar und dem verschiebbar und verstellbar in der Stanze
angeordneten, die untere Mittelwalze sowie die Unterriemchenantriebswalze aufnehmenden Schlitten
ebenfalls verschiebbar und verstellbar in der Stanze angeordnet ist.
Schließlich stützen sich die Außenringe der Wälzlager, in denen die Enden der die Unterriemchen
eindrückenden Oberwalzen geführt sind, erfindungsgemäß einerseits auf der schräg nach unten
verlaufenden Unterriemchenumlenkschiene und andererseits auf der Außenfläche der die Enden der
♦5 unteren Mittelwalzen aufnehmenden Wälzlager ab.
Eine Ausführungsform eines Streckwerks gemäß
der Erfindung und einige Abwandlungen dieser Ausführungsform sind in der Zeichnung dargestellt,
und zwar zeigt
Fig. ι das Streckwerk von der Seite gesehen, teilweise
im Schnitt,
Fig. 2 einen Teil des Streckwerks von vorn gesehen, teilweise im Schnitt nach der Linie 2-2 der
Fig· ι,
Fig. 3 ein Lagergehäuse, von oben gesehen,
Fig. 3 ein Lagergehäuse, von oben gesehen,
Fig/4 eine Stirnansicht der Riemchenwalzen in Richtung nach den Pfeilen 2-2 der Fig. 1,
Fig. 5 den Seitenriß eines Lagerböckchens für die Riemchenwalzen,
Fig. 6 eine Draufsicht auf das in Fig. 5 dargestellte Lagerböckchen,
Fig. 7 einen Schnitt nach der Linie J-J der Fig. 5
durch das Lagerböckchen,
Fig. 8 den Seitenriß- einiger vorderer Teile des Streckwerks, im Schnitt,
Fig. 9 dlas Lagerböckchen für die Unterriemchenumlenkschiene
des Streckwerks, im Schaubild,
Fig. 10 eine abgeänderte Form einer Walze des
Streckwerks,
Fig. 11 die abgeänderte Walze nach Fig. 10, im
Querschnitt,
Fig. 12 einen Walzenteil des Streckwerks, im Querschnitt, und
Fig. 13 eine abgeänderte Form eines Walzenteils des Streckwerks, im Querschnitt.
Das Streckwerk nach Fig. 1 umfaßt zwei an seinem vorderen Ende liegende Ausgangswalzen 3
und 4 und zwei an seinem hinteren Ende liegende Eingangswalzen 5 und 6, wobei sich zwischen
diesen Walzenpaaren eine Streckzone befindet. Die untere Ausgangswalze 4 und die untere Eingangswalze 6 erstrecken sich im wesentlichen über die
ganze Länge der Maschine und werden in der üblichen Art durch am Ende der Spinn- oder Vorspinnmaschine
sitzende Zahnräder angetrieben. Die obere Ausgangswalze 3 und die obere Eingangswalze 5 werden in geeigneter Weise zum Vorschub
und Verzug der Lunte getragen und belastet.
Die Walzen 3 und 5 werden von Lagern 8 bzw. 9 eines Belastungssattels 7 getragen, wobei das Lager 9
für die obere Eingangswalze an dem besagten Sattel verstellbar angeordnet ist, so daß es durch eine
darin befindliche Stellschraube 10 längs dieses Sattels verstellt werden kann, wodurch der Abstand
zwischen den Walzen 3 und 5 geändert wird. Die Walzen 3 und S werden durch einen vorspringenden
Tragarm 15 über ein Stützglied 11, das am Belastungssattel 7 verstellbar angeordnet ist, belastet,
wobei eine Stellschraube 13 eine Verstellung des Stützgliedes längs des Sattels 7 zuläßt. Der
vorspringende Tragarm 15 kann auf das Stützglied 11 zur Belastung der Walzen^ und S heruntergedrückt
werden, wobei eine Feder 17 auf das eine Ende des Armes einwirkt, um diesen federnd abwärts
gegen das Stützglied zu drücken.
Der Gesamtverzug wird durch den Geschwindigkeitsunterschied zwischen den Ausgangswalzen 3
und 4 und den Eingangswalzen 5 und 6 erzeugt und liegt vorzugsweise in der Größenordnung von 15
bis 20, obgleich das Streckwerk dieses Ausführungsbeispiels Verzüge im Bereich von 5 bis 50 zu
bewirken vermag. Um eine feste Luntenhaftung an beiden Walzenpaaren zu erhalten, werden vorzugsweise
die unteren Walzen 4 und 6 leicht geriffelt und maschinell genau bearbeitet, während die
oberen Walzen mit einem elastischen Werkstoff ausreichender Festigkeit, wie Kunstkautschuk, überzogen
werden, um gemeinsam mit den unteren Walzen eine zuverlässige, ununterbrochene, gleichförmige
Klemmung zu erzeugen, dabei aber immer noch genügend Weichheit und Elastizität zum Anpassen
an die Querschnittsänderungen der zwischen ihnen vorgezogenen Lunte zu besitzen. Es kann
beim Verarbeiten schwer verziehbaren Spinngutes auf die oberen Walzen 3 und 5 eine Belastung ausgeübt
werden, die größer ist, als die üblicherweise
beim Verziehen von Baumwolle ausgeübte, damit ein merklicher Schlupf zwischen der Lunte und den
Walzen verhindert wird. Besonders die Ausgangswalze 3 wird bei solchem Spinngut zweckmäßigerweise
stärker belastet.
Die Führung für die Fasern zwischen den Ausgangswalzen
und den Eingangswalzen besteht aus einem endlosen, die Lunte tragenden Riemchen 12.
Innerhalb der Riemchenschlaufe liegt eine zwangläufig angetriebene Mittel- oder Riemchenwalze 14.
Das Riemchen 12 ist über eine Umlenk- oder Wendeschiene 16 zwischen der Mittelwalze 14 und
den Ausgangswalzen 3 und 4 verstellbar hindurchgeführt. Zu seinem Antrieb ist das Riemchen 12
zwischen der Walze 14 und einer außerhalb der Riemchenschlaufe liegenden Treibwalze 20 eingeklemmt.
Auf das Riemchen 12 wirkt ferner eine über ihm liegende, ebenfalls zwangläufig angetriebene
Oberwalze 18 ein, die das Riemchen vor der Mittelwalze 14 nach unten drückt und mit ihrer
angrenzenden Fläche in derselben Richtung wie das Riemchen 12, aber mit einer etwas höheren Geschwindigkeit
als dieses, umläuft, um gemeinsam mit dem Riemchen die die Verziigszone zwischen
den Eingangswalzen 5 und 6 und den Ausgangswalzen 3 und 4 durchlaufenden Fasern zu führen.
Auch die über dem Riemchen liegende Oberwalze 18, die normalerweise von der Riemchenführung
und der Mittelwalze getragen wird und zwischen diesen Teilen gelagert ist, trägt, wenn sie schneller
angetrieben wird als das Riemchen, dazu bei, das Riemchen 12 anzutreiben und bildet zusammen mit
ihm einen leichten Reihungskontakt mit den Fasern der zu verziehenden Lunte; unter normalen Arbeitsbedingungen
wird weder zwischen der Oberwalze
18 und der Mittelwalze 14 noch zwischen der Oberwalze
18 und der Riemchenümlenkschiene 16 eine Klemmung erzeugt, obgleich die Oberwalze 18 sowohl
von der Mittel walze 14 als auch von der Riemchenumlenkschiene 16 nur einen geringen. Abstand
hat. Ein solcher Spielraum erlaubt der Lunte, in die Führungszone hinein und aus dieser
heraus zu laufen, ohne an einer Stelle fest gefaßt zu werden; sie läuft vielmehr allmählich in die
Führungszone hinein und wieder aus ihr heraus.
Die die Lunte berührenden Flächen der Oberwalze 18 können, abhängig von der Art der zu verziehenden
Fasern, aus den verschiedensten Werkstoffen bestehen. Es wurde ermittelt, daß es sich
in den meisten Fällen empfiehlt, einen Walzenbezug
19 (Fig. 12) aus elastischem Werkstoff, wie natürlichem
oder künstlichem Gummi, mit einer Durometerhärte von 50 bis 100 zu verwenden,, obwohl
natürlich die Härte des Bezuges in weiten Grenzen schwanken kann, weil sich das geforderte Haftungsmaß mit der Art der Fasern der Lunte und mit
deren Feinheit sowie der Feinheit des daraus zu spinnenden Garnes ändert. Ein solcher Walzenbezug
wird bei Verwendung eines Unterriemchens benutzt, das aus einem etwas elastischen synthetischen
Werkstoff genau kontrollierter gleichmäßiger und vorbestimmter Dicke besteht. In
einigen Fällen ist die Verwendung eines Walzenbezuges 21 (Fig. 13) aus glattem Stahl empfehlenswert.
Die .Walzenbezüge 19 und 21 können gewünschtenfalls
beide in ein und derselben Einrichtung verwendet werden, wie dies in Fig. 4 dargestellt
ist.
Fig. 10 und 11 veranschaulichen eine Ausführungsform,
bei der die Oberwalze iS· mit einer Vielzahl
von Nadeln 60 versehen ist, die sich von der Umfangsfläche der Walze 18 nach außen erstrecken.
Bei einer solchen Nadelwalze werden zweckmäßig beiderseits des mit Nadeln versehenen Abschnittes
auf der Walze 18 Ringe 62 angebracht, die etwas größer im Durchmesser sind, als der Außendiurchmesser
des Nadelfceiles ist, und die dazu dienen, das Riemchen außer Berührung mit den Nadeln zu
halten und damit vor Beschädigungen zu schützen. Eine solche Nadelwalze erzeugt bekanntlich eine
gewisse begrenzt kämmende Wirkung, die für manche Faserarten und deren Mischungen wünschenswert
ist.
Das Riemchen 1-2 wird von der Mittelwalze 14
■und der Bandantriebswalze 20 angetrieben, von denen sich die letztere im wesentlichen über die
ganze Breite der Spinn- oder Vorspinnmaschine erstreckt. Die Walze 20 wird von an ihrem Ende
angeordneten Zahnrädern angetrieben und ist außerhalb der Schlaufe des Riemchens 12 unterhalb der go
Mittelwalze angeordnet. Das Riemchen 12 ist um die Rückseite der Mittelwalze 14 herum geführt,
berührt sie über einen beträchtlichen Teil ihres Umfanges, und zwar, wie dargestellt, über mehr als
900, vorzugsweise über annähernd i8o°. Es wird zu seinem Antrieb zwischen der Mittelwalze 14
und der Bandantriebswalze 20 eingeklemmt und bleibt, nachdem es über die Vorderseite der Bandantriebswalze
20 gelaufen ist, über einen beträchtlichen
Teil ihres Umfanges, beispielsweise über 900, in Berührung mit dieser, so daß die beiden
Walzen 14 und 20 das Riemchen gemeinsam durch Reibung antreiben. Es hat sich gezeigt, daß die das
Riemchen berührenden Teile der Walzen 14 und 20 glatte Metallflächen sein können und daß diese
durchaus geeignet zum Einklemmen des Riemchens für dessen Antrieb sind, obschon natürlich auch
gerillte oder geriffelte Flächen verwendet werden könnten. Unterhalb der Bandantriebswalze 20 ist
innerhalb der Schlaufe des Riemchens 12 zwischen der Antriebs walze und der Umlenkschiene 16 eine
der guten Spannung des Riemchens dienende Spannrolle 22 vorgesehen, die die große Berührungsfläche
des Riemchens mit den Walzen 14 und 20 nicht beeinträchtigt. Das Riemchen läuft direkt
von der Spannrolle ziur Antriebswalze 20. Es wird vorzugsweise eine verhältnismäßig geringe Span^
nung auf das besagte Riemchen ausgeübt. Die Riemchenantriebswalze 20 dient ferner dazu, die
Oberwalze 18 über die Mittelwalze 14 zwangläufig anzutreiben, wobei die besagten Walzen in der
nachstehend ausführlicher beschriebenen Weise mit geeigneten Verzahnungen für ihren Antrieb versehen sind. Die Oberwalze 18 trägt somit, wenn sie
schneller angetrieben wird als das Riemchen, dazu bei, dieses durch zusätzliche Antriebsberührung
anzutreiben, besonders deshalb, weil diese Walze mit einer Geschwindigkeit angetrieben wird, die
etwas größer als die Riemchengesehwindigkeit ist. Die beschriebene Anordnung bewirkt den erwünschten
leichten, gleichförmigen Reibungskontakt für die Fasern einer Lunte, die zwischen
der zwangläufig angetriebenen Oberwalze 18 und dem Riemchen 12 hindurchläuft, selbst wenn die
Walze 18 tief in das Riemchen hineingedrückt ist, um eine längere Führung der Fasern einer durchlaufenden
Lunte vorzusehen. Da ferner die Walzen 14 und 20 das Riemchen unmittelbar hinter seiner
Berührungsstelle mit der Lunte mit antreiben und die Walze i8- mit einer etwas höheren Geschwindigkeit
als das Riemchen angetrieben wird, wird dieses sowohl durch die Führungszone hindurch
gut um die Walze 18 herumgeführt als auch leicht durch die Spannrolle 22 von dem Ende der Umlenkschiene
weggezogen. Eine solche Führung begünsitigt den Lauf des Riemchens um die Walze 18
und schafft einen gleichförmigen und elastischen Druck zwischen dem Riemchen1 und der Walze 18.
Das Streckwerk dieses Ausführ.ungsbeispiels kann trotz seiner über Zahnräder angetriebenen
Faserführung leicht und rasch für den günstigsten Verzug der einzelnen Faser oder Fasern eingestellt
werden. Ferner kann die neue Faserführung, wenn eine solche Einstellung erst einmal gemacht worden
ist, zum Reinigen oder Erneuern von Riemchen auseinandergenommen werden, ohne daß ihre
Einstellung verändert wird, da die verschiedenen Teile so gelagert und angeordnet sind, daß sie von
selbst ihre frühere Einstellung einnehmen, wenn sie wieder zusammengefügt werden. Ferner erfordert
ein solches Auseinandernehmen und Zusammensetzen nicht die Anwendung irgendwelcher
Werkzeuge.
Es sind zu diesem Zweck alle über dem Riemchen liegenden Walzen als verhältnismäßig kurze,
einzeln angetriebene Walzen ausgebildet, so daß es nicht nötig ist, die ganze Maschine anzuhalten,
um Teile irgendeines Streckwerks zu reinigen oder zu ersetzen (vgl. Fig. 4).
Die Mittelwalze 14 und die Oberwalze 18 sind,
wie am besten in Fig. 1 und 4 zu sehen ist, so lang ausgeführt, daß die Unterbringung von vier
Walzenbezügen möglich ist (obschon mehr untergebracht werden könnten), wobei die Walzenteile
kurz genug sind, um sowohl geeignete Zahntriebe für die oberen Walzen vorzusehen als auch das
Reinigen und den Ersatz von Walzenteilen zu ermöglichen, ohne daß die ganze Maschine angehalten
zu werden braucht. Es könnte natürlich auch eine geringere Anzahl von Walzenbezügen angewandt
werden, wobei aber bei höheren Kosten' pro Spindel mit der Zahl der erforderlichen Getriebe
und den zu erwartenden Reinigungsproblemen kein wirklicher Vorteil erreicht würde. Die
oberen Ausgangswalzen 3 und die oberen Eingangswalzen 5 sind vorzugsweise Walzen mit zwei
Teilbezügen, sogenannte Zwillingswalzen.
Zum Lagern der verhältnismäßig kurzen, mit vier Teilbezügen versehenen Walzen 14 und 18
sind an den Enden dieser Walzen Lagerstanzen 24 (Fig. 1) vorgesehen, die in einem zur Unterbringung
von vier Streckeinheiten ausreichenden Abstand an der Spinn- oder Vorspinnmaschine befestigt
sind. Die Lagerstanzen 24 sind auf ihrer Oberseite mit Bahnen 25 (Fig. 1) versehen, die
dazu dienen, die Schlitten, von denen die verschiedenen Walzen und Riemchenführungen getragen
werden, verstellbar von unten zu unterstützen. Diese Schlitten umfassen einen unteren Ausgangswalzenschlitten
26 für die Lagerung der langen unteren Ausgangswalze 4, einen unteren Eingangswalzenschlitten
28 zur Lagerung der langen unteren Eingangswalze 6, einen Schlitten 30 zur Lagerung sowohl der langen Riemchenantriebswalze
20 als auch der vier Mittelwalzen 14 und einen Schlitten 32 zur Lagerung der kurzen Umlenkschienen
16 (Fig. 8). Die Schlitten 28, 30 und 32 werden alle auf den besagten Bahnen verstellbar
durch Bolzen 33 gehalten, die sich durch die Schlitten und die Bahnen erstrecken und an ihrem
freien Ende an der Unterseite der Bahnen anliegende Muttern 35 tragen, so daß die Abstände
zwischen den von den Schlitten getragenen Teilen verändert werden können. Der untere Ausgangswalzenschlitten
26 ist unmittelbar auf der Lagerstanze 24 mit einem Bolzen 37 befestigt, der von go
einer mit einem Gewinde versehenen Bohrung in dieser Lagerstänze gehalten wird. Die Schlitten 26
und 28 für die unteren Ausgangs- bzw. Eingangswalzen sind bezüglich der Unterwalzenlager von
der üblichen Bauweise und können mit bekannten selbstschmierenden Lagern versehen werden. Der
Schlitten 30, der die Walzen der Riemchenführungseinrichtung trägt, umfaßt, wie am besten
aus Fig. 8 ersichtlich ist, ein sich ganz durch ihn erstreckendes Lager 36 zur Unterstützung der
langen Riemchenantriebswalze 20. Auf jeder Seite des Schlittens 30 sind sich nach unten erstreckende
Nuten 38 (Fig. 7) vorgesehen, die sich von dem oberen Teil des besagten Schlittens bis in das
Lager 36 erstrecken und die zum Tragen und Festhalten der kurzen Mittel walzen 14 dienen, diesen
jedoch gestatten, sich auf die Antriebs walze 20 zu und von dieser weg zu bewegen. Der zwischen den
Nuten liegende Steg 39 dieses Schlittens dient zum Verhindern von Axialbewegungen sowohl der
Walzen 14 als auch der Oberwalzen 18, wozu an
dem Steg Schultern vorgesehen sind. Wird sowohl die Antriebswalze 20 als auch die Mittelwalze 14
von einem einzigen. Schlitten an jedem Ende einer Oberwalze r8 getragen, so bleibt die für konstante
Riemchenantriebsdrücke an den Teilbezügen als auch für einen einwandfreien Lauf der Riemchen
wichtige Parallelität jeder der. besagten Oberwalzen mit der Antriebswalze 20 jederzeit erhalten
(vgl. auch Fig. 2).
Der Schlitten 32, der zum Tragen der Umlenkschiene 16 vorgesehen ist und zusammen mit dieser
als Riemchenführungseinrichtung bezeichnet wird, ist, wie am besten in Fig. 8 und 9 zu sehen ist, an
beiden Seiten mit sich nach unten erstreckenden Schlitzen versehen, die die Umknkschienen 16 in
einer geneigten Lage halten. Die Schlitze erstrecken sich von der oberen Fläche des Schlittens
aus über eine durch die Lage der besagten Umlenkschienen bestimmte Entfernung nach unten,
während die an den Außenkanten des besagten Schlittens 32 an die Schlitze angrenzenden Flächen
nach unten geneigt sind, um zusammen mit der Fläche der Umlenkschiene einen geneigten Winkel
für die Unterstützung der Enden der Oberwalze 18 zu bilden, wie weiter unten ausführlicher ausgeführt
ist.
Die mit vier Walzenbezügen zusammenwirkenden Walzen 14 und 18 werden über Zahnräder von
der langen Riemchenantriebswalze 20 aus angetrieben (vgl. Fig. 4)'. Zwischen je zwei Lagerstanzen
24 und in der Nähe dieser sitzt ein Zahnrad 44, das mittels eines auf der Walze 14 sitzenden
Zahnrades 47 diese zwangläufig mit \rorzugsweise
derselben Geschwindigkeit antreibt, mit der sich die Riemchenantriebswalze 20 dreht. Jede
Mittelwalze .14 treibt ihrerseits die über ihr liegende Walze 18 über ein an ihrem gegenüberliegenden
Ende sitzendes Zahnrad 42 und ein zugehöriges Zahnrad 43 auf der Walze 18 an, wobei
vorzugsweise die Walzenbezüge 19 der Walze 18 eine Umfangsgeschwindigkeit besitzen, die 3 bis
6% höher ist als die der Walze 14. Zum Unterstützen der Mittelwalzen 14 in den Schlitten 30
dienen zwei Lager 45 (Fig. 2), deren nicht umlaufende Teile durch die elastische Berührung der
Walze 14 mit dem bei ihrer Drehung auf der Riemchenantriebswa.lze
20 ruhenden Riemchen 12 nahe am Ende der Nuten 38 der Schlitten 30 gehalten
werden.
Zum Erzielen des Verzuges wird die Riemchenantriebswalze
20 mit e'iner Umfangsgeschwindigkeit angetrieben, die das ein- bis dreifache der Umfangsgeschwindigkeit
der unteren Eingangswalze 6 beträgt, während die untere Ausgangswalze 4 mit der fünf- bis fünfzigfachen Umfangsgeschwindigkeit
der unteren Eingangswalze 6 angetrieben wird, wobei diese Geschwindigkeiten mit den üblichen
Getriebesystemen am Ende der Spinn- oder Vorspinnmaschine erhalten werden;
Die Oberwalze 18 wird von Lagern 46 getragen, die auf Zapfen ihrer Enden sitzen und sie in dem
gewünschten Abstand von der Walze 14 halten, wobei die nicht umlaufenden Teile jedes dieser Lager
46 unmittelbar auf der geneigten oberen Fläche der Umlenkschiene 16 einerseits und auf der feststehenden
Fläche des nicht umlaufenden Teils eines Lagers 45 der Mittelwalze 14 andererseits, den
Zwischenraum zwischen diesen beiden Auflageflachen überbrückend, r.uhen (Fig. 8). Die konvergierenden
Oberflächen dienen zum Tragen der Walze 18 durch ihr Lager 46 nicht nur im Hinblick
auf den Zahnteilungsdurchmesser der Räder 42 und 43, sondern, auch bezüglich der Umlenkschiene
16 und der Mittelwalze 14, um die Walze 18 normalerweise in einem geringen, gleichförmigen
Abstand von der besagten Mittelwalze und der Umlenkschiene zu halten, so daß das Riemchen
weder von der einen, noch von der anderen eingeklemmt wird und um den gewünschten leichten
Reibungskontakt für eine die Führungszone der Führungseinrichtung durchlaufende Lunte vorzusehen.
Es sei der Vollständigkeit halber erwähnt, daß es unter gewissen Bedingungen wünschenswert
sein kann, das Riemchen 12 zwischen den Walzen 18 und 14 unter Verwendung einer lediglich durch
Umfangsreibung angetriebenen Oberwälze oder ohne Verwendung einer solchen, einzuklemmen,
wobei die Lunte in einem solchen Fall zwischen der Ober walze 18 und dem Riemchen 12 eingeklemmt
wird, um ein Zweizonenverzugssystem zu 7g
erzeugen. Unter solchen Umständen würde das Lager 46 nicht notwendigerweise den normalen
Abstand zwischen den Walzen 14 und 18 festlegen, obgleich es so zwischen Walze 18 und Umlenkschiene
16 arbeiten würde. .
Die Lager 45 und 46 der Walze 14 und der
Oberwalze 18 können, obwohl sie vorzugsweise als Wälzlager ausgebildet sind, als Gleitlager aus
einem Werkstoff mit geringen Reibungseigenschaften bestehen, wobei als solche Werkstoffe beispielsweise
Nylon oder gesintertes Metall geeignet sind. Bei jeder Lageart ist die Außenfläche des nicht umlaufenden
Lagerteils vorzugsweise zylindrisch gestaltet, um dem Lager während der Einstellung der
Einrichtung zu gestatten, längs seiner Tragfläche go
zu rollen, wie nachstehend ausführlicher ausgeführt wird.
An den Schlitten 30 sitzen an jedem Ende der Walzen 18 Federn 48 (Fig. 8), die nach unten auf
die Außenringe der Lager 46 einwirken, um die Oberwalze 18 fest nach unten gegen die gegenüberliegenden
Flächen des Lagers 45 der Mittelwalze 14 und gegen die Umlenkschiene 16 zu drücken.
Ein an dem Schlitten 30 sitzender Pfosten 50 ist mit einer Schulter 49 versehen, die dazu dient, die
besagte Feder gewünschtenfalls in einer erhöhten unwirksamen Stellung außer Berührung mit den
besagten Lagern zu halten. Die Feder 48 dient auch dazu, den Riemcheneinklemmdruck zwischen
Mittelwalze 14 und Antriebswalze 20 zu schaffen, wobei Riemchen einer genau bestimmten und
gleichmäßigen Dicke verwandt werden, um annähernd die richtige Beziehung der Teilkreise der
Räder 44 und 47 zu erhalten. Die Oberwalzen 18 und die Mittelwalzen 14 werden alle von den Antriebs'walzen
20 schwebend getragen, wobei der Abstand der Walze 18 von der ihr zugeordneten
Walze 14, wie oben beschrieben, aufrechterhalten wird, während die zwei Walzen 14 und 18 als
Gruppe schweben können, um zwischen den Walzen 14 und 20 einen passenden elastischen Einklemmdruck
für das Riemchen zu schaffen, der durch die Federn 48 durch Vermittlung der Walze
18 erzeugt und durch das Gewicht der besagten Walzen 18 und 14 ergänzt wird. Daher können die
Federn 48, da sie nicht den ganzen Druck aufbringen müssen, verhältnismäßig klein und
schwach sein.
Zum Einstellen des Streckwerks können die Schlitten 26, 30 und 32 entlang der Bahn 25 der
Lagerstanzen 24 hewegt werden. Während dieser
Einstellung ist es üblich, den unteren, die Ausgangs-walzen tragenden Schlitten 26 zusammen mit
seiner oberen Walze 3 feststehend zu halten und den Abstand zwischen den Ausgangswalzen 3 und 4
und den Eingangswalzen S und 6 zu ändern, wobei der Abstand allgemein etwas größer als die längste
zu verspinnende Faserlänge gewählt wird. In einem solchen Fall werden natürlich die Eingangswalzen 5
und 6 als Einheit eingestellt, so daß sie jederzeit eine EinHemmung des Faserbandes bewirken. Der
Führungsteil des Streckwerks ist mit zwei Schlitten, statt wie bisher üblich nur mit einem
versehen, nämlich mit dem Umlenkschienenschlitten 32 und dem Riemchenwalzenschlitten 30.
Dadurch ist die Beweglichkeit und Einstellungsbequemlichkeit stark erhöht, da nicht nur die Entfernung
der Oberwalze 18 von den Ausgangswalzen 3 und 4 und den Eingangswalzen 5 und 6
beliebig geändert werden kann, sondern auch das ao Ausmaß der Faserführung durch einfaches Einstellen
der Entfernung zwischen den Schlitten 30 und 32 geändert werden kann. Dies ergibt sich daraus,
daß die Oberwalze 18 zwischen den konvergierenden Flächen der Umlenkschiene 16 und den
nicht umlaufenden Lagerteilen 45 der Mittelwalze 14 liegt und so in der Tat von jedem der beiden
Schlitten 30 und-32 getragen wird. Die Höhenlage der Oberwalze 18 ist also durch den waagerechten
Abstand zwischen den beiden Schlitten 30 und 32 bestimmt. Ist es beispielsweise erwünscht, die
Faserführung durch tieferes Hineindrücken der Walze 18 in das Riemchen 12 z-u verlängern, so
werden die Schlitten 30 und 32 weiter auseinandergestellt, indem die Bolzen 33 gelöst, die Schlitten
30 und. 32 auf der Bahn 25 weiter auseinanderbewegt und die Bolzen 33 wieder angezogen werden.
In einem solchen Fall wird die Oberwalze 18, die zwischen der geneigten Fläche der Umlenkschiene
16 und dem Lager 45 der Mittelwalze 14 von ihren Lagern 46 getragen wird, durch die
Feder 48 weiter nach unten in die eingedrückte Bahn des Riemchens 12 hineingedrückt, da der
normalerweise nicht umlaufende Teil des Lagers 46 bis zur Berührung mit dem nicht umlaufenden Teil
des' Lagers 45 der Mittelwalze 14 die gene%te
Fläche 16, 41 der Umlenkschiene 16 herunterrollt.
Wenn eine kürzere Faserführung gewünscht wird, bewirkt eine Bewegung der besagten Schlitten 30
und 32 aufeinander zu ein Anheben der Walze 18 durch Hinaufrollen des Lagers 46 auf der geneigten
Fläche 41 .und 16 der Umlenkschiene 16 infolge
der. Berührung mit dem Lager 45 und vermindert so die Umschlingung des Riemchens 12 um die besagte
Walze. Wenn man äußerst kurze Fasern mit dem Streckwerk verziehen will, kann die Oberwalze
18 in jedem gewünschten Ausmaß in das Riemchen 12 hineingedrückt werden, wobei die
Eingangswalze 5 (durch Lösen der Stellschraube 10 und Bewegung der Walzenlagerung 9 nach vorn)
nahe an die Faserführung herangefahren und in eine Lage oberhalb der Mittelwalze 14 verstellt
wird, bei der ein Einklemmen des Riemchens 12 zwischen den Walzen 5 .und 14 erfolgt. In diesem
Fall wird die untere Eingangswalze 6 nicht gebraucht, weil die Walzen 5 und 14 als Eingangswalzen
arbeiten. Die Führung zwischen der Oberwalze i& und dem Riemchen 12 beginnt dicht an
der Klemmstelle der Eingangswalzen 5 und 14. Auch das Stützglied 11 des Sattels 7 muß längs
dieses Sattels 7 nach vorn auf die Ausgangs walzen zu vom oberen Eingangswalzenlager 9 weg bewegt
werden.
Das Einstellen der Faserführung ist somit äußerst einfach und der vorherbestimmte Abstand
zwischen der Oberwalze 18 und der Mittelwalze 14 und zwischen der Oberwalze 18 .und der-Riemchenumlenkschiene
16 immer konstant gehalten.
Bei den in der oben beschriebenen Weise angeordneten Teilen der neuen Faserführung brauchen
offensichtlich zum Ausbau jedes der vier Riemchen 12 nur die Federn 48 durch Anheben in eine
Lage, in der sie durch die Schulter 49 gehalten wer* den können, gelöst, die Oberwalze 18 von dem
Riemchen 12 abgehoben, die vier Riemchen 12 von den Spannrollen 22 gelöst nind dann gemeinsam die
Umlenkschiene 16 und die Mittelwalze 14 aus ihren jeweiligen Schlitzen bzw. Nuten in den Schlitten
32 und 30 herausgehoben zu werden, wobei gleichzeitig die Riemchen 12 mit entfernt werden, weil
sie die Umlenkschiene 16 und die Mittelwalze 14
einschließen. Die Riemchen 12 können dann in axialer Richtung der Mittelwalze 14 zum Erneuern
oder Reinigen entfernt werden, und die ausgebauten Walzen und ihre Zahnräder können leicht
gereinigt werden. Um die Führungseinrichtung zusammenzusetzen, ist es nur notwendig, die vier
Riemchen 12 über die Umlenkschiene 16 und die Mittelwalze 14 zu schieben, die Umlenkschiene 16
und die Mittelwalze 14 in ihre zugehörigen Schlitze bzw. Nuten in den Schlitten 32 und 30 einzulegen,
die Riemchen 12 mit den Spannrollen 22 wieder in Eingriff zu bringen und die Oberwalze
18 oben auf das Riemchen 12 zu legen. Die Federn 48 können dann von den Schultern 49 wieder gelöst
werden, um den Druck nach unten für die Walzen 18 und 14 zu liefern. Da das Einstellen der
Walze 14 durch die Nuten 38 in den Schlitten 30 durch das Riemchen 12 und durch die Walze 20 bestimmt
ist und die Schlitten während des Ausbaues und Einbaues, wie oben beschrieben, nicht bewegt
wurden, kehrt die Walze 14 von selbst in ihre vorher eingestellte Lage zurück. Da ferner die Lage
der Walze 18 einerseits durch die Mittelwalze 14 und andererseits durch die Riemchenumlenkschiene
16 bestimmt ist, kehrt auch die Walze 18 von selbst
in ihre vorher eingestellte Lage zurück, weil der Umlenkschienenschlitten 32 während des Ausbaues
und Einbaues nicht bewegt wurde und die Schlitze des besagten Schlittens die Umlenkschiene 16 in
der gleichen Lage zu diesem halten.
Eine solche Einrichtung ermöglicht gleichfalls ein leichtes Auswechseln der Oberwalze 18, um sie
an die Verzugserfordernisse einer besonderen Luntenart anzupassen. So können Walzensätze 18
mit verschiedenen Arten von Walzenbezügen 19 und 21, wie oben beschrieben, vorrätig gehalten
werden, so daß jeweils der für die besondere, zu verziehende Faserart "günstigste Teilbezug verwandt
werden kann.
Das Streckwerk des beschriebenen Aüsführungsbeispiels besitzt ein bisher nicht erreichtes, gesteigertes
Maß an Faserführung und ist imstande, einen äußerst weiten Bereich von Fasern und deren
Mischungen zu verziehen und alle diese Fasern während dieses Verzugs richtig zu führen. Es ist
ίο ferner erkennbar, daß das Streckwerk den praktischen
Erfordernissen nach leichter Einstellbarkeit und schnellem Ausbau zwecks Reinigung in
einem gesteigerten Maß genügt.
Es hat sich gezeigt, daß es für eine richtige Faserführung beim Verzug von Fasern verschiedener
Länge und Eigenschaften, besonders bei sowohl kurze als auch lange Fasern enthaltenden
Mischungen, nicht nur notwendig ist, eine leichte Reibhaftung für die Fasern eines Vorgarns (das
umgedreht oder leicht vorgedreht sein kann) zwischen dem Riemchen und der über diesem liegenden
Walze vorzusehen, damit die kurzen Fasern geführt werden, während gleichzeitig die längeren
Fasern durchlaufen können, ohne fest eingeklemmt zu werden, sondern daß es auch von wesentlicher
Bedeutung ist, die Oberwalze zwangläiufig anzutreiben und einen viel größeren Einstellbereich und
eine bessere Führung der Fasern zu· schaffen, als es bisher für möglich gehalten wurde. Um beispielsweise
sehr kurze und sehr lange Fasern gleichzeitig zu verziehen, was vielleicht die schwierigste
Aufgabe ist, ist es notwendig, daß die Freigabestelle der Führungszone möglichst dicht an
der Klemmstelle der Ausgangswalzen liegt, um die kurzen Fasern zu führen, und daß die kurzen
Fasern durch gleichmäßigen, leichten Reibungskontakt geführt werden, während gleichzeitig die
langen Fasern von den Ausgangswalzen leicht gleitend durch die Führungszone hindurchgezogen
werden können.
Es hat sich ferner gezeigt, daß es bei Streckwerken, die eine Führungszone mit einer über dem
Unterriemchen liegenden Walze verwenden, die in der eingedrückten Bahn des Riemchens zu dessen
richtigem Antrieb läuft, wünschenswert ist, daß die Umfangsgeschwindigkeit der Oberwalze etwas
höher (z. B. 3 bis 6%) als die des Riemchens ist. Die üblichen Riemchenantriebe können den notwendigen
gleichmäßigen Kontakt auf dem Umfang der Oberwalze nicht liefern, da die nur durch Reibung
angetriebene Oberwalze infolge von Schlupf langsamer und häufig mit einer ungleichmäßigen
Geschwindigkeit umläuft, das Riemchen daher dazu' neigt, eine ungleichförmige Aufbauschung
von der Walze weg zu bilden. Eine solche Aufbauschung im Riemchen hat nicht nur einen ungleichmäßigen Druck in der Führungszone, sondern
auch einen beständigen Wechsel der Freigabestelle der Führungszone zur Folge, was beides ein
ungleiches Verziehen verursacht. Es hat sich gezeigt, daß es höchst wünschenswert ist, die Oberwalze
zwangläufig mit einer etwas höheren Umfangsgeschwindigkeit als der des Riemchens anzutreiben,
ium das Riemchen, um die über ihm liegende Rolle und die Umlenkschiene herumzuziehen, ohne
daß eine Aufbauschung entsteht. Ferner ist es zum Verbessern der gleichmäßigen leichten Reibungsführung der Fasern vorteilhaft, einen neuen
Riemchenantrieb mit verhältnismäßig großen Berührungs- bzw. Antriebsflächen vorzusehen. Eine
solche Anordnung schafft infolge der großen Berührungsfläche des Riemchens mit seinen Antriebswalzen einen Riemchenantrieb mit einer im
wesentlichen gleichmäßigen Geschwindigkeit und bewirkt einen verbesserten Verzug der Fasern
ohne die Notwendigkeit übermäßiger Anpreßdrücke für das Riemchen.
Claims (6)
1. Unterriemchen-S treckwerk für Spinn- und
Vorspinnmaschinen mit einer an der Außenfläche des Riemchens angreifenden Riemchenantriebswalze,
eirrer vom Riemchen auf etwa die Hälfte ihres Umfanges umschlungenen unteren Mittelwalze und einer das Riemchen
unmittelbar nach Verlassen der Mittelwalze von oben her eindrückenden Oberwalze, dadurch
gekennzeichnet, daß das Unterriemchen (12) sowohl um die Antriebs walze (20) als
auch um die untere Mittelwalze (14) so herumgeführt ist, daß es, beim Übergang von der Antriebswalze
(20) auf die Mittel walze (14) seine Krümmungsrichtung ändernd, zwischen Antriebswalze
(20) .und Mittelwalze (14) zwecks schlupffreier Mitnahme eine einstellbare Klemmung
erfährt, wobei das Unterriemchen an nur' einer Stelle seiner Länge gegen die Antriebswalze gedruckt wird.
2. Unter riemchen-S treckwerk nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die
untere Mittelwalze (14) zwecks Einstellens der auf das Unterriemchen (12) auszuübenden
Klemmwirkung gegenüber der Riemchenantriebswalze (20) in einem beide Walzen (14
und 20) aufnehmenden Lagerschlitten (30) verstellbar gelagert ist.
3. Unter riemchen-S treckwerk nach den Ansprüchen
ι und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenringe der die Oberwalze (18) und die
Mittelwalze (14) tragenden Wälzlager (46 und uo
45) unmittelbar aneinander anliegen und gemeinsam gegenüber der Antriebswalze (20)
verstellbar sind.
4. Unterriemchen-S treckwerk nach den Ansprüchen
ι bis 3, gekennzeichnet durch eine am Lagerschlitten (30) der unteren Mittelwalze
(14) und der Riemchenantriebswalze (20) angeordnete, mit ihrem freien Ende gegen die
Wälzlager (46) der das Unterriemchen (12) nach unten eindrückenden Oberwalze (18)
drückende Blattfeder (48) zum Erzielen eines elastischen Klemmdruckes zwischen der unteren
Mittelwalze (14) und der Riemchenantriebswalze (20).
5. Unterriemchen-Streckwerk nach den An-Sprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Umlenkschiene (i6) für das Unterriemchen (12) an einem besonderen Schlitten (32) befestigt
ist, der zwischen dem Ausgangswalzenpaar (3, 4) und dem verschiebbar und feststellbar
in der Stanze (24) angeordneten, die untere Mittelwalze (14) sowie die Unterriemchenantriebswalze
(20) aufnehmenden Schlitten (30) ebenfalls verschiebbar und feststellbar in der Stanze (24) angeordnet ist.
6. Unterriemchen-Streckwerk nach den Ansprüchen ι bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Außenringe der Wälzlager (46), in denen die Enden der die Unterriemchen (12) eindrükkenden
Oberwalzen (18) geführt sind, sich einerseits auf der schräg nach unten verlaufenden
Unterriemchenumlenkschiene (16) und anderseits auf der Außenfläche der die Enden der
unteren Mittelwalzen (14) aufnehmenden Wälzlager (45) abstützen.
In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 700 "414, 703 482;
schweizerische Patentschrift Nr. 116 569; USA.-Patentschriften Nr. 2 233 963, 2 329 655,
430 611, 2 471 056, 2471 057, 2 430 706.
•Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (2)
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Also Published As
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