Streckwerk für Spinnmaschinen Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Streckwerk für Spinnmaschinen.
Es ist seit mehreren Jahren bekannt, Tex tilfasern verschiedener Arten und Eigenschaf ten zu mischen, zwecks Herstellung von Tex tilstoffen, die wenigstens einen Teil der Vor teile der einzelnen verwendeten Faserarten aufweisen. So sind zum Beispiel Mischungen aus Baumwolle und Wolle sowie aus den ge nannten Naturfasern mit irgendeiner Kunst faser, z. B. Kunstseide, Nylon und derglei chen, bekannt. Es gelang aber bisher nicht, die Vorteile der Eigenschaften der verschie denen Fasern voll auszunützen, da es beson ders schwer fällt, kurze und lange Fasern gleichzeitig zu strecken, da die bekannten Vorrichtungen zum Strecken langer Fasern, z. B.
Wolle und viele der bekannten Kunst fasern, sieh nicht zum Strecken kurzer Fa sern wie Baumwolle eignen, während die eben falls bekannten Vorrichtungen zum Strecken von kurzen Fasern zum Strecken längerer Fasern ungeeignet sind zufolge der begrenz ten Arbeitslänge solcher Vorrichtungen und der beim Versuch längere Fasern zu strecken auftretenden Fehler. Somit musste die Länge der in solchen Mischfasergebilden verwende ten Fasern begrenzt werden, wobei die län geren Fasern, die mitverwendet wurden, übli cherweise auf eine Länge geschnitten wurden, bei welcher sie auf den Vorrichtungen, die sich zur Streckung der kürzeren Fasern eig- neten, noch gestreckt werden konnten.
Unter solchen Umständen konnte nicht nur der Vor teil, den die längeren Fasern brachten, nicht voll ausgenützt werden, sondern speziell bei Verwendung von Baumwolle und Kunstfasern war es notwendig, dem Verfahren einen wei teren Schritt, nämlich das Schneiden der Kunstfasern in kürzere Stücke, die auf Baum- ivoll-Spinnmaschinen verarbeitet werden konn ten, anzufügen. Somit konnte gerade die ge wünschte Eigenschaft der beträchtlichen Länge synthetischer Fasern gar nicht. aus genützt werden.
Es wurden Versuche unternommen, um die genannten Schwierigkeiten zu überwinden, indem eine Streckvorrichtung der Riemchen- bauart mit einer einzigen Streckzone vorge schlagen. wurde, bei welcher zwischen einem Paar von Vorderwalzen und einem Paar von Hinterwalzen ein Durchzugsmechanismus vor gesehen war. Dieser Mechanismus besass eine Leitwalze, mit welcher ein endloses Riemehen zur Führung der Fasern zusammenwirkte.
Üblicherweise lief das Riemchen über eine An triebsrolle, eine durch die Bandschlaufe füh rende Leitstange sowie eine Spannrolle, wobei die Leitwalze in einer Einbuchtung des Ban des liegt und eine Führungszone schafft, in welcher die zu streckenden Fasern nachgiebig geführt sind. Solche Vorrichtungen sind somit bekannt.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Streckwerk für Spinnmaschinen mit einem Paar Vorderwalzen und einem Paar Hinter walzen sowie einem zwischen diesen beiden Klemmwalzenpaaren angeordneten Durch zugsmechanismus mit einem endlosen Riem- chen, innerhalb dessen geschlossener Schleife eine Stützwalze und eine Leitstange für das Riemehen angeordnet sind, während ausserhalb der Schleife eine Riemehenantriebswalze vor gesehen ist, wobei die Stützwalze über einen Umfangswinkelbereich von mehr als 90 gegen das Riemchen anliegt und über der Antriebs walze liegt.
Erfindungsgemäss ist das Riem- chen zwischen der Antriebs- und der Stütz walze geklemmt und durch diese angetrieben, so dass das Riemehen in dieser Weise nur an einem Ort seiner Länge getrieben ist.
In der Praxis zeigten bekannte Vorrich tungen eine zu kleine Anpassungsfähigkeit an die extremen Längen und Arten von Fasern und ihrer Gemische.
Inn Hinblick auf die speziellen, in der Praxis gestellten Anforderungen an solche Streekvorriehtungen, welche zum Strecken von Mischungen aus Fasern verschiedener Längen verwendbar sind, zeigten die bekannten Streckwerke mit einem Faserführungsmecha- nismus mit einem angetriebenen endlosen Riemchen und oberer Leitwalze keine befrie digenden Resultate, da die zum Antrieb der Leitwalze von der langen Bandstütz- und An triebswalze benützten Zahnräder verstaubten und sehr schwer sauber zu halten waren; die lange Antriebswelle musste jedesmal demon tiert werden, um die einzelnen Elemente rei nigen zu können.
Ersetzen oder Reinigen der Unterseite eines Riemehens war ebenso schwer, da die Antriebswelle zu diesem Zweck demon tiert werden musste, wobei der ganze Mlasehi- nenrahmen stillgesetzt werden musste. Aus diesen Gründen fanden solche Maschinen nie eine weitere Verbreitung.
Demgegenüber ist das dargestellte Ausfüh rungsbeispiel der Erfindung leicht zu demon tieren und zu reinigen und ermöglicht es, Fasern und Gemische von Fasern zu streeken, deren Länge beträchtlich variieren, wobei so- wohl lange als auch kurze Fasern während ihres Durchganges durch die Vorrichtung dauernd geführt werden können.
Dieses Ausführungsbeispiel des erfindungs gemässen Streckwerkes sowie einige Varianten desselben sind in der beiliegenden Zeichnung dargestellt; es zeigt: Fig. 1 einen Querschnitt durch die Vor rielrtung, Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie 2-2 in Fig. 1, Fig. 3 eine Oberansicht einer Einzelheit der Vorrichtung, Fig. 4 schematisch eine Frontansicht der Vorrichtung, Fig. 5 eine Seitenansicht eines Teils der Vorrichtung, Fig. 6 den in Fig. 5 gezeigten Teil der Vor richtung in Oberansicht, Fig. 7 einen Querschnitt nach der Linie 7-7 in Fig. 5, Fig. 8 einen Querschnitt durch einen Teil der Streckvorrichtung, Fig. 9 sehaubildlieh einen Teil der Streck- vorriehtung, Fig. 10 eine Variante einer Einzelheit der Streckvorrichtung, Fig.
11 einen Querschnitt durch die Va riante gemäss Fig. 10, Fig. 12 einen Querschnitt durch einen Rollenteil der Streckvorriehtung und Fig.13 einen Querschnitt durch eine Va riante eines Rollenteils der Streekvorriehtung. Gemäss Fi-.l. besitzt die Textilfaser-Streck- vorrichtung ein Paar Vorderwalzen 3, 4 an ihrem vordern Ende und ein Paar Hinter walzen 5 und 6 an ihrem hintern Ende. Zwi schen den beiden Walzenpaaren ist eine Streckzone geschaffen.
Die untere Vorder walze 4 und die untere Hinterwalze 6 erstrek- ken sieh annähernd über die ganze Länge der Maschine, welcher die Vorrichtung zugeord net ist, und werden in bekannter Weise durch Zahnräder angetrieben, welche am Ende des Spinnmaschinenrahmens angeordnet. sind. Die obere Vorderwalze 3 und die obere Hinter walze 5 werden durch übliche geeignete Mittel abgestützt und belastet, um zwecks Förderung und Streckung auf die Fasern einzuwirken. Die beim vorliegenden Beispiel verwendete Anordnung entspricht der in Fig. 6 des USA- Patentes Nr. 2525647 gezeigten Ausführung, die sieh als besonders zweckmässig erwiesen hat.
Die Abstütz- und Belastungsanordnung umfasst eine Belastungsstange 7, auf welcher die Walzen 3 und 5 mittels der Lager 8 bzw. 9 angeordnet sind. Das Lager 9 der obern Hin terwalze ist auf der Belastungsstange 7 ein stellbar angeordnet, so dass mittels einer Stell- sebraube 10 das Lager längs der Stange 7 eingestellt und somit der Abstand der Wal zen 3 und 5 verändert werden kann. Die Wal zen 3 und 5 werden durch einen Hebel 15 be lastet, der über einen Dreharm 11 wirkt, wel cher einstellbar auf der Belastungsstange 7 angeordnet ist. Mittels einer Stellschraube 13 kann der Dreharm 11 längs der Stange 7 ein gestellt werden; eine solche Ausführung ist bekannt.
Der Hebel 15 kann auf den Dreh arm 11 heruntergedrückt werden, um die Walzen 3 und 5 zu belasten, wobei am Hebel 15 eine Feder vorgesehen ist, welclhe den He bel naclhgiebig nach unten gegen den Dreh arm presst, wie dies näher im USA-Patent Nr.2525647 beschrieben ist.
Die Gesamtstreckung der Fasern wird durch die Differenz der Drehzahlen der Wal zen 3, 4 gegenüber den Hinterwalzen 5, 6 er zeugt, und die Anordnung ist derart, dass die Streekung in der Nähe von 15 bis 20 liegt, wobei jedoch mit der vorliegenden Streckvor- ricltung Streckungen von 5-15 erzielbar sind.
Unm ein sicheres Erfassen der Faser in jedem Walzenpaar zu erzielen, sind die un tern Walten 4 und 6 zweckmässig besonders genau bearbeitet, während die obern Walten mit einem elastischen Material, z. B. Kunst gummi, überzogen sind, das genügend fest ist, um einwandfrei mit den untern Walzen zu- samnmemcwirken zu können, dabei ein durch gehend gleichmässiges Erfassen der Fasern gewährleistet und trotzdem genügende Weich heit und Elastizität besitzt, um sich den Querschnittsänderungen der Faser anpassen zu können. Die Walzen 3 und 5 müssen etwas stärker belastet werden, als dies normalerweise beim Strecken von Baumwolle üblich ist, um jeden Sehlupf zwischen Faser und Walzen zu vermeiden.
Besonders die vordere Walze 3 sollte stärker belastet sein.
Der Faserleitmechanismus ist zwischen den Vorderwalzen und den Hinterwalzen angeord net und besitzt ein endloses Riemchen 12, eine innerhalb der Riemchenschleife angeordnete, antreibbare Stützwalze 14, ferner eine Leit- stange 16 für (las Riemchen mit zugehörigen Lager- und Abstützmitteln, welche Stange einstellbar zwischen der Stützwalze 14 und den Vorderwalzen 3 und 4 angeordnet ist, sowie eine ausserhalb der Riemchenschleife an geordnete Antriebswalze 20.
Mit dem Riem- chen 12 wirkt ferner eine antreibbare Auf- liegew alte 18 zusammen, welche gegen das Riemchen drückt, und zwar nach der Stütz walze 14, in der Bewegungsrichtung gesehen, und mit seiner Anliegefläche in der gleichen Richtung wie das Riemchen und mit einer etwas höheren Drehzahl als das letztere ro tiert, um im Zusammenwirken mit dem Riem- clen die Fasern, welche die Streekzone zwi- sehen den Hinterwalzen 5 und 6 den Vorder walzen 3 und 4 passieren, zu führen.
Die Walte 18 unterstützt den Antrieb des Riem- ehens 12, wobei die Aufliegewalzen zwischen den Riemehenleitstangen und der Stützwalze auf den letztgenannten Teilen abgestützt ist, wie dies nachfolgend näher beschrieben ist, um zusammen mit dem Riemchen 12 in leieh- ter Reibberührung mit (leg zu streckenden Fasergebilde zu stehen.
Normalerweise bildet das Riemehen weder zwischen der Aufliege walze 18 und der Stützwalze 14 noch zwischen der Auflieg-ewalze und der Leitstange 16 eine hlemnistelle, es weist vielmehr von beiden Tei len einen kleinen Abstand auf, um eine mög lichst gute Faserführungszone zu schaffen. Ein solcher Spielraum gestattet dem Faser gebilde das Eindringen und Verlassen der Führungszone, ohne an irgendeiner Stelle ge klemmt zu werden; es kann fortlaufend und unbehindert die Führungszone passieren. Die Faserberührunsgflächen der Aufliegewalze 18 können aus den verschiedensten Materialien hergestellt sein, je nach der Art der zu strek- kenden Fasern.
Es hat sieh als Zweclmässig erwiesen, in den meisten Fällen einen Wal- zenüberzun 19 aus nachgiebigem Material (Fig. 12), z. B. aus Natur- oder Kunstgummi, mit einer Durometerhärte zwischen 50 und 100 zu verwenden. Die Härte des Walzenüber zuges 19 kann aber innerhalb weiter Gren zen frei gewählt werden, je nach der Art der Fasern und den Abmessungen des Faserban des und des ans ihm zu spinnenden Garnes. Ein solcher Walzenüberzug wird zum Bei spiel zusammen mit einem üblichen Riem- chen 12 aus einem nachgiebigen synthetischen Material verwendet, welches von einwandfrei geprüfter Gleichmässigkeit und vorbestimm ter Dicke ist.
In gewissen Fällen kann ein anders ausgebildeter Walzenüberzug 21 ans glattem Stahl (Fig. 13) verwendet werden. Die Walzenüberzüge 19 und 21 können auch beide in der gleichen Vorrichtung vorgesehen sein, wie dies beispielsweise in Fig. 4 gezeigt ist.
Bei einem andern Ausführungsbeispiel wird ein Walzenüberzug gemäss den Fig. 10 und 17 verwendet, bei welchem die Anliege walze 18 mit einer Mehrzahl von Nadeln 60 versehen ist, welehe von der Walzenoberfläche nach aussen ragen. Bei Verwendung solcher Nadelwalzen wird zweckmässig ein verdickter Endteil 62 an jedem Ende der Nadelzone vor gesehen. Dieser Endteil besitzt einen etwas grösseren Aussendurchmesser als die Nadel zone und ist dazu bestimmt, mit dem Riem- chen 12 in Berührung zu stehen, um eine Be rührung zwischen Nadeln und Riemehen zu verhindern und so eine Beschädigung des letz teren zu vermeiden. Eine solche Walze besitzt natürlich in beschränktem Mlasse eine gewisse Kammwirkung, die bei gewissen Faserarten und Fasergemischen erwünscht ist.
Das Riemchen 12 wird durch die Stütz walze 14 und die Antriebswalze 20 angetrie ben, und zwar so, dass es jeweils nur an einem Ort seiner Länge getrieben ist. Es hat dies gegenüber einem Antrieb, bei welchem das Riemchen beispielsweise an zwei Orten seiner Länge getrieben wäre, den Vorteil, dass zwi schen den Antriebswalzen liegende Teile des Riemchens sieh nietet ausbiegen. Die Antriebs walze 20 erstreckt sieh annähernd über die ganze Länge des Spinnrahmens und wird ihrerseits mittels geeigneten Zahnrädern an getrieben, die an ihren Enden angeordnet sind. Die Antriebswalze 20 ist ausserhalb der Sehleife des Riemehens 12 angeordnet, und zwar unterhalb der Stützwalze.
Das Riemchen 12 ist um die Rückseite der Stützwalze 14 ge- schlungen und berührt letztere über einen Umfangswinkelbereieh von mehr als 90 , hier zum Beispiel über 180 , und wird zwischen der Aufliegewalze 18 und der Antriebswalze 20 angetrieben; vorher läuft es über die Vor derseite der Antriebswalze 20, mit welcher es über einen relativ grossen Umfangswinkel, z. B. mindestens 90 , in Berührung ist. Die beiden Walzen 14 und 20 bewirken den An trieb des Riemchens durch Reibung.
Es hat sieh gezeigt, dass sieh metallische glatte Ober flächen für die Kontaktstellen der Walzen 14 und 20 mit dem Riemchen besonders gut eig nen, obwohl natürlich auch genutete oder ge- rändelte Oberflächen verwendet werden kön nen. Eine Spannrolle 22 ist unterhalb der Antriebswalze 20 innerhalb der Sehlaufe des Riemehens 12 zwischen der genannten An triebswalze und der Leitstange 16 angeordnet und dient zum richtigen Spannen des Riem- ehens, ohne jedoch die Antriebsberührung des Riemehens mit den Walzen 14 und 20 zu be einträchtigen.
Zweckmässig wird das Riem- ehen 1.2 nur gering gespannt., es führt, wie oben beschrieben, direkt von der Spannrolle zur Antriebswalze 20. Die Antriebswalze 20 dient ausserdem zum Antrieb der Aufliege walze 1.8 über die Stützwalze 14, wobei diese Walzen mit geeigneten Zahnrädern für ihren Antrieb versehen sind, wie dies nachfolgend näher beschrieben ist.
Die Walze 18 unter stützt somit den Antrieb des Riemehens, indem sie ebenfalls mit dem Riemehen in Antriebs berührung steht, besonders da diese Walze mit einer etwas grösseren Geschwindigkeit angetrieben wird als das Riemchen, Zufolge der beschriebenen Anordnung werden die Fasen des Faserbandes in der gewünselhten Weise in gleichförmigen, leichten Reibkontakt miteinander gebracht, während das Faserband zwischen der angetriebenen Aufliegerolle und dem Riemehen 12 hindurch bewegt wird, und zwar auch, wenn die Auf liegewalze tief in das Riemchen hineinge drückt wird, so dass eine sichere Führung für die Fasern eines Faserbandes geschaffen wird.
Da ferner die Walzen 14 und 20 das Riemchen an einer Stelle unmittelbar hinter jener Stelle antreiben, an welcher das Faser band zuerst mit dem Leitmechanismus in Be rührung kommt, und da die Aufliegewalze 18 mit etwas grösserer Umfangsgeschwindigkeit angetrieben wird als das Riemchen, wird das Riemchen einerseits durch die Leitzone hin- durelh um die Aufliegewalze 18 herumgeführt und anderseits durch die Spannrolle von dem der Leitstange zugekehrten Ende der Leit- zone weggezogen.
Eine solche Führung unter stützt den Lauf des Riemchens rund um die Aufliegewalze und erzeugt einen gleichförmi gen, nachgiebigen Druck zwischen der Auf liegewalze und dem Riemchen.
Die beschriebene Streckvorrichtung kann trotz der zum Antrieb des Leitmechanismus vorgesehenen Zahnräder leicht und rasch so eingestellt werden, dass seine Wirkung auf die jeweils zu streckenden Fasern optimal ist. Wenn ausserdem eine solche Einstellung ein mal vorgenommen wurde, kann der Leit mechanismus zu Reinigungszwecken oder zwecks Ersatzes demontiert werden, ohne dass die Einstellung der Vorrichtung dadurch be- einträeht.igt wird. Die einzelnen Elemente der Vorrielitung sind so angeordnet und gelagert, dass sie nach dem Wiedereinsetzen automatisch wieder ihre richtige Einstellage einnehmen.
Das genannte Demontieren oder Zusammen setzen des Leitmechanismus kann ausserdem ohne Verwendung von Werkzeugen vorgenom men werden.
Um dies zu erreichen, sind die obern Wal zen der Vorrichtung alles relativ kurze, ein zeln angetriebene Walzen, so dass es nicht, not wendig ist, den ganzen Spinnrahmen stillzu- setzen, iun Elemente der Vorrichtung zwecks Reinigung oder Ersatzes demontieren zu kön nen. Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel sind die obern Walzen des Leitmechanismus, wie dies die Fig.l und 4 am deutlichsten zeigen, also die Stützwalzen 14 und die Auf liegewalzen 18 sowie die Leitstange 16 so lange, dass sie vier Riemchen aufnehmen kön nen (es könnten natürlich auch mehr als vier sein).
Diese Walzenlänge ist noch kurz genug, um einen geeigneten Zahnradantrieb für diese Walzen aufzunehmen und um ein Reinigen und Ersetzen von Elementen zu ermöglichen, ohne dass der ganze Spinnrahmen stillgelegt werden muss. Natürlich können auch weniger Riemchen vorgesehen sein, was -jedoch pro Spindel eine grössere Anzahl von Zahnrädern nötig macht und das Reinigen erschwert, ohne besondere Vorteile zu bringen. Die obern Vor derwalzen 3 und die untern Hinterwalzen 5 sind zweckmässig für zwei Arbeitsstellen vor gesehen, wie dies zum Beispiel im USA-Patent Nr.2525647 näher beschrieben ist.
Zur Abstützung der relativ kurzen viertei ligen Wälzen 14 und 18 des Leitmechanismus sind Stanzen 24 an den Walzenenden vorgese hen. Beim vorliegenden Beispiel sind diese am Spinnrahmen befestigt, und zwar in solchen Abständen, dass die vier Walzenelemente zwi schen ihnen Platz finden. Die Stanzen 24 be sitzen Führungen 25 an ihren Oberseiten. Diese Führungen dienen zum einstellbaren Abstützen je eines der Schlitten, in welchen die einzelnen Walzen und Leitstangen gelagert sind. Zu den genannten Schlitten gehören ein unterer Schlitten 26 zur Abstützung der lan gen, untern Vorderwalze 4, ein unterer Hin terwalzenschlitten 28 zur Abstützung der lan gen untern Hinterwalze 6, ein Schlitten 30 zum Abstützen der Antriebswalze 20 und der Walze 14 und ein Schlitten 32 zum Abstützen der kurzen Leitstange 16.
Die Schlitten 28, 30 und 32 sind alle auf den genannten Führungs stangen mittels Bolzen 33, welche durch die Schlitten und die Stangen ragen und mittels Muttern 35 festgehalten sind, die gegen die Unterseite der Stangen anliegen, derart ein stellbar befestigt, dass die Abstände zwischen den auf diesen Schlitten gelagerten Elementen verändert werden können. Der untere Schlit ten 26 ist mittels eines Bolzens 37, der in einer konischen Bohrung in der Stanze 24 festgehalten ist, an der letzteren befestigt.
Die Schlitten 26 und 28 für die untere Vorder- bzw. Hinterwalze sind wie üblich ausgebildet, um einer durch sie hindurchragenden Rolle als Lager zu dienen, und besitzen zweckmässig Wälzlager, wie sie zu diesem Zwecke üblich sind. Der Schlitten 30, welcher die Leitmecha- nismusrollen trägt, wie dies am besten aus den Fig. 1, 2 und 5 bis 8 ersichtlich ist, besitzt ein Lager 36, welches sieh durch den ganzen Schlitten hindurch erstreckt und zum Tragen der langen Antriebswalze 20 dient. Auf bei den Seiten dieses Schlittens 30 sind nach un ten ragende Ausnehmungen 38 vorgesehen, in welchen die kurzen Stützwalzen 14 gelagert sind und welche diesen gestatten, sieh von der Antriebswalze 20 weg und gegen diese hin zu bewegen.
Die genannten Ausnehmunggen er strecken sieh vom obern Teil dieses Schlittens in das Lager 36 hinein. Der Steg 39 dieses Schlittens zwischen den genannten Ausneh- mungen 38 verhindert ein Längsbewegen der beiden Stützwalzen 14 und der Aufliegewalze 18, zu welchem Zweck am genannten Steg ent sprechende Schultern vorgesehen sind. Durch Abstützen der Antriebswalze 20 und der Stützwalze 14 in einem gemeinsamen Schlit ten an beiden Enden einer Aufliegewalze 1S wird jederzeit die erforderliche Parallelität jeder Aufliegewalze mit der Antriebswalze aufrechterhalten, um so an den Walzenkör pern einen gleichmässigen Antriebsdruck und somit ein einwandfreies Antreiben des Riem- chens zu sichern.
Der zum Tragen der Leitstange 16 vor gesehene Schlitten 32, der mit der genannten Stange zusammen die Leitstangeneinheit bil det, wie dies am besten aus den Fig. 8 und 9 ersichtlich ist, besitzt an seinen beiden Seiten sich nach unten erstreckende Schlitze, in wel- ehen die Leitstangen 16 festgehalten sind. Die Schlitze erstrecken sieh von der Oberseite des Schlittens 32 um einen durch die Lage der Leitstangen bestimmten Betrag nach unten. Die Flächen 41, welehe an die Schlitze angren zen, sind an den Aussenrändern des Schlittens 32 nach unten geneigt und bilden zusammen mit der Fläche der Leitstange einen Winkel zum Abstützen der Enden der Aufliegewalze 18, wie dies im nachfolgenden näher beschrie ben ist.
Die Walzen 14 und 18 werden durch Zahn räder von der langen Antriebswalze 20 aus angetrieben, wobei die letztere an ihrem einen Ende zwischen jedem Paar von Stanzen 24 ein Zahnrad 40 trägt. Dieses Zahnrad 40 dient zum Antrieb der Walze 14, und zwar über ein mit ihm kämmendes Zahnrad 41 auf der Walze 14, wobei der Antrieb der Walze 14 zweckmässig mit gleicher Drehzahl erfolgt wie diejenige der Antriebswalze 20.
Jeder Teil der Stützwalze 74 treibt seinerseits über ein Zahnrad 42 an dem dem Zahnrad 41 gegen überliegenden Ende dieser Walze und ein mit ihm kämmendes Zahnrad 43 auf der Aufliege walze 18 die letztere an. Zweekmässig werden die Walzenkörper 19 der Aufliegewalze 18 mit einer Umfangsgesehwindigkeit angetrieben, die etwa 3 bis 6% grösser ist. als die Umfangs- geschwindigkeit der Walze 14.
Zum Abstüt zen der Stützwalze 14 im Schlitten 30 ist jede dieser Walzen mit zwei Lagern 45 an End- stützen dieser Walzen versehen, wobei die nichtrotierenden Elemente dieser Lager 45 nahe den Enden von Schlitzen 38 im Schlit ten 30 gehalten sind, und zwar infolge der nachgiebigen Berührung der Walze 14 mit dem Riemchen 12, welches seinerseits auf der Antriebswalze 20 aufliegt.
Um die vorangehend erwähnten Verzugs verhältnisse zu erzielen, wird die Antriebs walze 20 mit einer Umfangsgeschwindigkeit angetrieben, die ein- bis dreimal grösser ist als diejenige der untern Hinterwalzen 6, während die untere Vorderwalze 4 mit einer fünf- bis fünfzigmal grösseren Umfangsgeschwindigkeit angetrieben wird als die untere Hinterwalze 6. Die erforderlichen Umfangsgeschwindigkeiten werden durch Verwendung üblicher Zahnrad getriebe am Ende des Spinnrahmens erhalten.
Die Aufliegewalze 18 ist mit dem erforder liehen Abstand von der Walze 14 in Lagern 46 gelagert, wobei die niehtrotierenden Ele mente jedes Lagers 46 direkt auf der geneig ten Oberfläche der Stangeneinheit und der stationären Oberfläche des nichtrotierenden Elementes eines Lagers 45 auf der Stützwalze 14 abgestützt sind. Diese konvergierenden Flä chen dienen dazu, die Aufliegewalze 18 durch ihr Lager 46 in richtiger Lage abzustützen, nicht nur bezügliclh des Teilkreisdurehmessers der Zahnräder 42 und 43, sondern auch be- züglieh des Abstandes von der Leitstange 16 und der Stützwalze 14.
Die Aufliegewalze soll von der Stützwalze und der Leitstange in ge ringem gleiclhförnmigem Abstand gehalten wer den und weder an der Auflauf- noch an der Ablaufstelle das Riemchen klemmen, damit die gewünschte leichte Reibberührung mit dem Faserband entsteht, das durch die Streck zone der Vorrichtung geführt wird. Es ist jedoch zu bemerken, dass es unter gewissen Umständen erwünscht sein kann, wenn das Riemehen 12 von den Walzen 18 und 14 ge klemmt wird, ob nun eine voreilende Auf liegewalze vorgesehen ist oder nicht, in wel chem Fall das Faserband zwischen der Auf liegewalze 78 und dem Riemehen 12 geklemmt wird, wodurch ein Zweizonen-Klemm-Streck werk geschaffen wird.
In diesem Fall würde das Lager 46 nicht, notwendigerweise einen gleichmässigen Abstand der Walzen 14 und 18 festlegen, sondern nur einen solchen Ab stand zwischen der Walze 18 und der Leit- stange 16. Die Lager 45 und 46 an der Stütz walze 14 und der Aufliegewalze 18, die vor zugsweise Wälzlager sind, können aus irgend einem Material bestehen, das günstige Rei bungsverhältnisse aufweist. Solche Materialien sind zum Beispiel Nylon oder Sintermetall.
Bei beiden Arten von Lagern ist die Aussen fläche des niehtrotierenden Elementes zweek- mässig zylindriseh, so dass das Lager längs seiner Abstützfläehen rollen kann, wenn die Vorrichtung eingestellt wird, wie dies nach folgend näher beschrieben wird.
Auf den Schlitten 30 sind an beiden Enden der Walzen 18 Federn 48 angeordnet, welche abwärts gegen das nichtrotierende Ele ment der Lager 46 drücken, um die Aufliege- walze l8 fest nach unten zu drücken, gegen die gegenüberliegenden Flächen der Lager 45 auf der Stützwalze 14 und der Leitstangen- einheit. An einem Pfosten 50 am Schlitten 30 ist eine Schulter 49 vorgesehen, um die ge nannten Federn in einer angehobenen, un wirksamen Lage zu halten, in weleher sie, wenn dies gewünscht wird, nicht gegen die genannten Lager drücken können.
Die Fe dern 48 sind ferner dazu bestimmt, den Riem- chenanpressdrrick zwischen der Stützwalze 14 und der Antriebswalze 20 zu erzeugen, wobei ein Riemchen von genau gleichmässiger Dicke verwendet wird, um die Teilkreise der Zahn räder 40 und 41 in der erforderlichen Rela tivlage halten zu können.
Die Aufliegewalzen 18 und die Stützwalzen 14 sind alle durch die Antriebswalzen 20 abgestützt, wobei der Ab stand jeder Aufliegewalze 18 von der ihr zu geordneten Stützwalze 14, wie oben beschrie ben, konstant gehalten wird, während die bei den Walzen 14 rund 18 als Einheit. sieh gegen über der Walze 20 bewegen können, um zwi schen den Walzen 14 und 20 einen nachgiebi gen Klemmdruck zu erzeugen. Der Klemm druck wird dabei durch die Federn 48 auf die Aufliegewalze 18 übertragen, wobei dieser Federdruek durch das Gewicht der Walzen 18 und 14 noch erhöht wird.
Da somit die Federn 48 nicht den ganzen Anpressdruck zu erzeugen haben, können sie relativ klein und leicht ge halten sein.
Um die Streckvorrichtung einzustellen, werden die Schlitten 28, 30 und 32 längs den Führungen 25 auf den Stanzen 24 verschoben. Während dieses Einstellens ist es zum Bei spiel üblich, den untern Schlitten 26 zusammen mit seiner obern Walze 3 festzuhalten und den Abstand zwischen den Vorderwalzen 3 und 4 und den Hinterwalzen 5 und 6 zu än dern, der normalerweise etwas grösser ist als die grösste Länge der zu streekenden Fasern. In einem solchen Fall werden die Hinterwal zen 5 rund 6 natürlich als Einheit eingestellt, so dass sie stets mit dem Faserband in Berüh rung bleiben.
Da der beschriebene Leitmecha nismus der Streckvorriehtung statt wie üblich einen Schlitten deren zwei aufweist, das heisst den Leitstangenschlitten 32 und den Sehlit ten 30, ist eine Anpassungsfähigkeit und die Einfachheit seiner Einstellung verbessert, da nicht nur der Abstand der Aufliegewalze 18 von den Vorderwalzen 3 und 4 und den Hin terwalzen 5 und 6 nach Wunsch geändert werden kann, sondern auch die Grösse der Führungsstrecke durch einfaches Verändern des Abstandes der beiden Schlitten 30 und 32, cda die Aufliegewalze 18 die konvergierenden Flächen der Leitstangeneinheit und des nicht rotierenden Lagerelementes der Stützwalze 14 überbrückt und somit auf beiden Schlitten abgestützt ist. Somit ist auch die vertikale Höhe der Aufliegewalze durch den horizon talen Abstand festgelegt.
Wenn zum Beispiel die Führungszone durch Niederdrücken der Aufliegewalze 18 gegen das Riemehen 12 ver grössert werden soll, wird der Abstand zwi schen den Schlitten 30 und 32 durch Lösen der Bolzen 33, Auseinanderbewegen der Sehlit ten 30 und 32 auf den Führungen 25 und Wiederanziehen der Bolzen vergrössert.
In diesem Fall wird die Aufliegewalze 18, welche durch ihre Lager 46 abgestützt ist und die Strecke zwischen der geneigten Fläche der Leitstangeneinheit und der Stützwalze 14 überbrüekt, durch die Feder 48 tiefer in die Sehleise des Riemchens 12 hineingepresst, da das niehtrotierende Element des Lagers 46 längs der geneigten Fläehe der Leitstangen- cinheit so weit nach unten gerollt wird, bis es vom niehtrotierenden Element des Lagers 45 auf der Stützwalze 14 aufgehalten wird.
Soll die Führungszone verkleinert werden, bewegt man die Schlitten 30 und 32 gegeneinander, wodurch die Walze 18 durch das auf der ge neigten Fläche der Leitstangeneinheit rollende Lager 46 durch Berührung mit dem Lager 45 gehoben wird, wobei der Umfassungswinkel des Riemchens 12 an der Walze 18 verklei nert wird. Sollen besonders kurze Fasern ge streckt werden, kann die Aufliegewalze 18 um einen grossen Betrag in die Schleife des Riem- chens 12 hineingedrüekt werden, wonach die Hinterwalze 5 durch Lösen der Stellschraube 10 und Bewegen des Lagers 9 nach vorn in eine Lage gebraeht wird, in welcher sie über der Stützwalze 14 das Riemehen zwischen den Walzen 5 und 14 klemmt.
Unter diesen Um ständen wird die untere Hinterwalze 6 nicht gebraucht, da die Walzen 5 und 14 als hintere Klemmwalzen dienen. Die Führungszone be ginnt zwischen der Aufliegewalze 18 und dem Riemehen 12 unmittelbar an der Klemmstelle der Walzen 5 und 14. Ferner muss in diesem Fall der Arm 11 auf der Stange 7 längs dieser Stange nach vorn bewegt werden, bis er sich ausserhalb des Weges des Lagers 9 der obern Hinterwalze befindet.
Wie somit ersichtlich, ist die Einstellung der Grösse und Art der Führungszone äusserst einfach, und der vorbestimmte Abstand zwi- sehen der Aufliegewalze 18 und der Stütz walze 14 und zwischen der Aufliegewalze 18 und der Leitstangeneinheit zur Erzeugung der erforderlichen leichten Reibberührung mit dem zwischen diesen Walzen hindurchführen den Faserband bleibt jederzeit konstant, trotz dem das Riemehen 12 um diese Walze 18 ge schlungen ist.
Zufolge der beschriebenen Ausbildung und Anordnung der Elemente der Streckvorrich tung müssen, wie leicht ersichtlich, zwecks Demontierens der aus vier Arbeitsstellen auf gebauten Teile des Leitnmeehanismus, die ent sprechenden Federn 48 durch Anheben der selben ausser Wirkung gebracht werden.
Diese Federn werden von der Seliulter 49 gehalten, worauf die "#lufliegewalze 18 von den Riem- chen 12 abgehoben@und die vier Riemehen 12 von den Spannrollen 22 abgenommen werden können;
anschliessend werden die Leitstange 16 und die Stützwalze 14 zusammen aus den entspreehenden Schlitzen in den Schlitten 32 bzw. 30 geschoben, worauf die Riemehen 12 gleielizeitig abgenommen werden können, da sie die Leitstange 16 und die Stützwalze 14 umschlingen. Dann können die Riemehen 12 von der Stützwalze 14 und der Leitstange 16 zwecks Reinigens oder Ersatzes entfernt wer den, wobei die abmontierten Walzen und ihre zugehörigen Zahnräder leieht gereinigt wer den können.
Um den Leitmeehanismus zusam menzusetzen, müssen die vier Riemehen 12 über die Leitstange 16 und die Stützwalze 14 geschoben, die Leitstange 16 und die Walze 14 in ihre entsprechenden Schlitze 38 in den Schlitten 30 bzw. 32 eingesetzt, die Riemehen 12 mit den Spannrollen 22 in Eingriff ge bracht und die Aufliegewalze 18 in ihre Lage auf dem Riemehen 12 gebracht werden. Dann können die Federn 48 von den Schultern 49 wieder gelöst werden, so dass sie erneut nach unten gegen die Walzen 18 und 14 drücken.
Da das Einstellen der Walze 14 durch die Schlitze 38 im Schlitten 30 und das Riemehen 12 bestimmt wird, und da die Walze 20 und die Schlitten während des Demontierens und Zusammensetzens der Vorrichtung, wie es oben beschrieben wurde, nicht bewegt werden, nimmt die Walze 14 nach erfolgtem Wieder einsetzen in die Vorrichtung automatisch wie der ihre vorherige Einstellage ein.
Da ferner in gleicher Weise die Einstellung der Walze 18 in der einen Richtung durch die Stützwalze 14 und in der andern Richtung durch die Leitstange 16 bestimmt ist, wird auch die Walze 18 nach ihrem Wiedereinsetzen in die Vorrichtung ihre ursprüngliche Einstellage wieder einnehmen, da während des Demon- tierens und Zusammensetzens des Leitmecha- nismus der Leitstangenschlitten 32 nicht be wegt wurde und die Schlitze in diesem Schlit ten die Leitstange 16 immer in gleicher Lage festhalten.
Zufolge der beschriebenen Ausbildung der Vorrichtung ist auch das Auswechseln der Aufliegewalze 18 zum Anpassen der Vorrich tung an die beim Verarbeiten verschiedener Faserbandarten sich ändernden Verhältnisse leicht gemacht. Somit können verschiedene Sätze von Walzen 18, die sich aus verschie denen Typen von Rollenkörpern zusammen setzen, auf Lager gehalten und je nach den zu streckenden Fasern verwendet werden.
Daraus geht hervor, dass die beschriebene Streckvorrichtung eine bisher nicht erreich bare gute Führung der Fasern und eine grosse Anpassungsfähigkeit an verschiedene Faser arten ergibt und das Strecken von Faserbän dern mit Fasern und Fasergemischen eines grossen Längenbereiches ermöglicht, wobei alle Fasern während des Streckvorganges ein- wandfrei geführt sind. Ferner ist ersichtlich, dass die beschriebene Vorrichtung das in der Praxis verlangte leichte Einstellen und rasche Demontieren zu Reinigungszwecken ermög licht.
Es hat sich gezeigt, dass, um Fasern inner halb eines grossen Faserlängenbereiches und der verschiedensten Eigenschaften, speziell im Fall von Fasergemischen aus kurzen und lan gen Fasern, einwandfrei strecken zu können, das gezwirnte oder ungezwirnte Faserband nicht nur durch leichten Reibgriff zwischen dem Riemehen und der Aufliegewalze zur Führung der kürzeren Fasern und zum un behinderten Durchlassen der längeren Fasern gefasst werden muss, sondern dass es von be sonderem Vorteil ist,
die Aufliegewalze anzu treiben und einen grösseren Einstellbereich für das Strecken und Führen vorsehen zu können, was bei der beschriebenen Vorrich tung, ausser der gegenüber bekannten Streck vorrichtungen dieser Art besseren Führung der Fasern, der Fall ist.
Uni zum Beispiel gleichzeitig sehr kurze und sehr lange Fasern zii strecken, was vielleicht der schwierigste Fall ist, muss die Stelle der Führungszone, an welcher die Fasern freigegeben werden, so nahe wie möglich der Klemmstelle der För- derwalzen liegen, um die kürzeren Fasern führen zu können und um die Fasern dauernd in leichter Reibberührung zu halten, während gleichzeitig die längeren Fasern durch die Förderwalzen gleitend durch die Führungs zone hindurchgezogen werden.
Es hat sich ferner gezeigt, dass bei Streck vorrichtungen mit einer Führungszone, in welcher eine Aufliegewalze in einer Schleife eines Riemchens läuft, um das Riemehen so anzutreiben, dass die erforderliche gleichför mige und leichte Reibführung innerhalb der ganzen Führungszone vorhanden ist. Um eine Führungszone mit konstantem Freigabepunkt zu schaffen, sollte die UmfaAsgeseliwindig- keit der Aufliegewalze etwas höher (z.
B. um 3 bis 6 /o) sein als diejenige des Riemchens. Die üblichen Antriebe ergeben nicht den er forderlichen gleichförmigen Kontakt rund um den Umfang der Aufliegewalze, da zufolge des langsameren Rotierens der durch Reibung angetriebenen Aufliegewalze gegenüber dem Riemchen, was durch den Schlupf und häufig eine nicht gleichförmige Geschwindigkeit be dingt ist, das Riemchen sich in einer nicht gleichförmigen Schlaufe von der Walze abzu lösen sucht.
Eine solche Schlaufenbildung des Riemchens ergibt nicht nur einen ungleieh- mässigen Druck in der Führungszone, sondern bewirkt auch ein stetes Wandern des Frei- gabepunliktes der Führungszone, was beides ein ungleichförmiges Strecken ergibt. Somit hat es sich als besonders wünschbar erwiesen, die Aufliegewalze mit einer etwas grösseren Umfangsgeschwindigkeit anzutreiben als das Riemchen, um das letztere so um die Auf liegewalze und die Leitstaube zu führen, dass die genannte Sehlaufe nicht gebildet wird.
Um ferner die gleichförmige leichte Reibungs führung in der Führungszone zu erhalten, ist es zweckmässig, einen Antrieb zu verwenden, der relativ breite Berührungsflächen und ein Antriebstrum des Riemchens zwischen zwei angetriebenen 'Walzen aufweist. Bei einer sol chen Anordnung sind somit zufolge der gro ssen Berührungsfläche zwischen dem Riem- chen und den Antriebswalzen Antriebsmittel geschaffen, die bei einer annähernd gleichför migen Riemchengeschwindigkeit eine bessere Streckung der Fasern ermöglichen, ohne dass besonders grosse Auflagedrücke vorgesehen werden müssen.