DE1283212B - Verfahren zum hydrierenden Entalkylieren von Toluol - Google Patents
Verfahren zum hydrierenden Entalkylieren von ToluolInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. CL:
C07c
Deutsche Kl.: 12 ο-1/01
Nummer: 1283 212
Aktenzeichen: P 12 83 212.1-42 (G 41186)
Anmeldetag: 24. Juli 1964
Auslegetag: 21. November 1968
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum hydrierenden Entalkylieren von Toluol, bei dem ein Gemisch
aus Wasserstoff und Toluol zunächst auf eine zur Einleitung der Reaktion geeignete Temperatur vorerhitzt
und dann etwa 50 Sekunden der Einwirkung einer Temperatur von etwa 6900C und eines Überdruckes
von etwa 32,2 kg/cm2 unterworfen wird, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man das Reaktionsgemisch im Vorerhitzer in weniger als etwa 6 Sekunden
auf etwa 635° C erhitzt.
Derartige Verfahren sind bekannt. Die alkylaromatischen
Verbindungen neigen jedoch dazu, beim Vorerhitzen, besonders in der Anfahrperiode, in die
entsprechenden gesättigten Verbindungen überzugehen. Zum Beispiel wird Toluol während der anfänglichen
Erhitzungsperiode leicht in Methylcyclohexan umgewandelt. Wenn dieses dann in die Zone der
hydrierenden Entalkylierung gelangt, in der höhere Temperaturen herrschen, findet in Gegenwart von
Wasserstoff leicht eine Spaltung unter Bildung von Kohlenstoff oder Koks und Gasen statt, die vorwiegend
aus Methan bestehen. Solche Bedingungen führen zu niedrigeren Ausbeuten an Benzol und
erfordern häufige Betriebsunterbrechungen infolge von
Koksablagerungen in der Reaktionszone der thermischen hydrierenden Entalkylierung.
So beschreibt die deutsche Patentschrift 1 005 945 ein Verfahren zum thermischen Entalkylieren mono-
oder bicyclischer aromatischer Kohlenwasserstoffe, bei dem das Ausgangsgut bei Temperaturen von 593 bis
982° C und unter Drücken von 20 bis 68 atü in Gegenwart von mindestens 1 Mol Wasserstoff je Atom
Kohlenstoff der Alkylgruppe in Abwesenheit von freiem Eisen und anderen katalytisch wirkenden
Stoffen behandelt wird. Nach einer Ausführungsform dieses bekannten Verfahrens wird das Ausgangsgemisch
aus Wasserstoff und Kohlenwasserstoff, bevor es in das eigentliche Reaktionsgefäß eintritt, in einer
Heizzone auf eine zur Einleitung der Reaktion geeignete Temperatur vorerhitzt. Über die Größe der
Heizzone, die darin erreichte Temperatur und die Verweilzeit des Ausgangsgutes in diesem Vorerhitzer
werden dabei jedoch keine Angaben gemacht. In den Beispielen werden für die hydrierende Entalkylierung
von Toluol Benzolausbeuten von 21,5 bis 65,7%, bezogen auf das Frischgut, bei Toluolumwandlungsgraden
von 26,8 bis 81,2 Gewichtsprozent angegeben. Es sind auch Toluolumwandlungsgrade bis 95%
erreichbar; für diese Versuche sind jedoch keine Benzolausbeuten angegeben.
Es wurde nun gefunden, daß sich bei der hydrierenden Entalkylierung von Toluol hohe Benzolausbeuten
Verfahren zum hydrierenden Entalkylieren
von Toluol
von Toluol
Anmelder:
GuIf Research & Development Company,
Pittsburgh, Pa. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr. Kurt Jacobsohn, Patentanwalt,
8042 Schleißheim
Als Erfinder benannt:
James Albert Frayer, Pittsburgh;
Robert Findley Mansfield, New Kensington;
Rodney Edwin Peterson, Oakmont;
Eldon Marvin Sutphin, Pittsburgh, Pa. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 4. September 1963
(306 598)
V. St. v. Amerika vom 4. September 1963
(306 598)
bei hohen Toluolumwandlungsgraden erzielen lassen, wenn man dafür sorgt, daß das Ausgangsgut im
Vorerhitzer innerhalb sehr kurzer Zeit auf die Vorerhitzungstemperatur gebracht wird.
Erfindungsgemäß werden die hohen Ausbeuten und Umwandlungsgrade bei dem eingangs definierten
Verfahren dadurch erreicht, daß das Reaktionsgemisch im Vorerhitzer in weniger als etwa 6 Sekunden
auf etwa 635°C erhitzt wird.
Unter diesen Reaktionsbedingungen wird das Toluol während der Vorerhitzungsperiode nicht in nennenswertem
Ausmaße hydriert, und die einzige wesentliche Reaktion ist die gewünschte hydrierende Entalkylierung.
Das Verfahren eignet sich besonders zur Anwendung während der Anfahrperiode. Zum Beispiel kann zu
Beginn Wasserstoff durch die Anlage in einem geschlossenen Kreislauf geleitet und die erforderliche
Wärme in der Vorerhitzungszone zugeführt werden, um die Temperatur der Anlage auf eine bestimmte
Höhe zu bringen. Dann wird das kalte Toluol zusammen mit dem heißen umlaufenden Wasserstoff in die
Vorerhitzungszone eingeführt. Da durch die Zufuhr des kalten Toluols zum Vorerhitzer die Temperatur in
der Vorerhitzungszone sinkt, wird zusätzliche Wärme
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zugeführt, um die Temperatur in dieser Zone rasch auf den erforderlichen Wert zu erhöhen. Durch dieses
Verfahren wird eine übermäßig lange Verweilzeit der Reaktionsteilnehmer bei unerwünscht niedrigen Temperaturen
sowie die Hydrierung in der Vorerhitzungszone und die Spaltung der gesättigten Ringverbindungen
in der Zone der thermischen hydrierenden Entalkylierung zu unerwünschten Gasen und Koks
vermieden.
Das aus der Reaktionszone der hydrierenden Entalkylierung abströmende Produkt besteht hauptsächlich
aus Benzol, nicht umgesetztem Toluol, Methan und überschüssigem oder nicht umgesetztem
Wasserstoff. Das Reaktionsgemisch wird z. B. innerhalb etwa 1 bis 5 Sekunden auf beliebige Weise, z. B.
durch indirekten Wärmeaustausch mit der Frischbeschickung aus Toluol und Wasserstoff, auf eine
Temperatur unterhalb etwa 316°C und dann mit Hilfe von Wärmeaustauschern weiter auf Raumtemperatur
gekühlt. Der Wasserstoff und die anderen Gase werden dann aus dem Reaktionsgemisch abgelassen, und der
Rest wird in die Komponenten zerlegt, vorzugsweise durch Destillation bei Temperaturen von etwa 79 bis
121° C
Mit einem Gemisch aus Toluol und Wasserstoff ίο wurden vier Versuche (Versuch 1 mit 3 sind Vergleichsversuche, der Versuch 4 ist gemäß dem Verfahren der
Erfindung) durchgeführt, bei denen die Temperaturen des Vorerhitzers und des Reaktionsgefäßes für die
hydrierende Entalkylierung sowie die Verweilzeiten im Vorerhitzer variiert wurden. Die Ergebnisse sind in der
nachstehenden Tabelle angegeben. Bei allen Versuchen wurde das Gemisch aus Toluol und Wasserstoff bei
24° C in den Vorerhitzer eingeführt.
Vergleichsversuche
I 2 I
Versuch
Arbeitsbedingungen
Mittlere Temperatur im Vorerhitzer, °C , ....
Mittlere Temperatur im Reaktionsgefäß, "C^
Druck in der Anlage, kg/cm2 Überdruck
Molverhältnis Wasserstoff zu Toluol
Verweilzeit im Vorerhitzer, Sekunden
Verweilzeit im Reaktionsgefäß,. Sekunden
Zusammensetzung des erzeugten Gases, Molprozent
Wasserstoff
Methan
Äthan
C3- bis Q-Kohlenwasserstoffe
Ausbeute an gesamtem flüssigem Produkt, Volumprozent des Ausgangsgutes
Kennwerte des gesamten flüssigen Produkts
Spezifisches Gewicht
Analyse, Volumprozent des Ausgangsgutes Aromaten
Benzol
Toluol
C8-Alkylbenzol
Naphthalin
Biphenyl
Anthracen
Gesättigte Kohlenwasserstoffe
Methylcyclohexan ...
Cyclohexan
Methylcyclopentan
Isopentan
Andere C4- bis ^-Kohlenwasserstoffe
Olefine
Bilanz der Aromaten
Gewonnene aromatische Ringe, °/0
Durch Sättigung und/oder Spaltung verlorene aromatische Ringe, %
371 316 32,2 8,0 166 113'
41,4 53,2 1,7 3,7
68,2
0,7583
12,8 1,7 10,3 0,8 0,0 0,0 0,0 54,4 33,2 5,6 2,3 2,2 10,7
1,0
11,4 88,6
435 690
32,2 8,0 151
68
16,3 75,4
7,2
1,1
24,5
0,8883
23,7 20,0
1,8
0,2
1,0
0,5
0,2
0,8
0,5
0,2
Spur
Spur
0,1
0,0
28,6 71,4
513 692
32,2 8,0 136
68
51,4 46,7
1,8
0,0
51,1
0,8838 50,5
0,0
0,6
60,0 40,0
635 693
32,2. ' 4,0 6 50
57,1 41,4
1,5
1,5
83,5
0,8871
83,5
72,3
7,2
4,0 0,0
98,6
1,4
Die Werte der obigen Tabelle zeigen die Vorteile der Arbeitsweise gemäß der Erfindung. Im Vergleichsversuch 1 betrug die mittlere Temperatur im Vorerhitzer
3710C und die Temperatur im Reaktionsgefäß
316°C. Im zweiten und "dritten Vergleichsversuch waren die Temperaturen im Reaktionsgefäß ungefähr
gleich, nämlich 693 bzw. 6920C; im Vergleichsversuch 2 betrug jedoch die Temperatur im Vorerhitzer
435 0C, während sie im Vergleichsversuch 513 0C betrug. Die Verweilzeit im Vorerhitzer betrug
bei den drei Vergleichsversuchen 166,151 bzw. 136 Sekunden.
Im Vergleichsversuch 1 betrug die Ausbeute an gesättigten Kohlenwasserstoffen 54,4 Volumprozent,
wovon 33,2% aus Methylcyclohexan bestanden. Die
hydrierende Entalkylierung im Reaktionsgefäß war sehr gering. Es wurden sehr wenig Aromaten gewonnen,
und 88,6% gingen durch Hydrierung und bzw. oder Spaltung verloren. Auch im Vergleichsversuch 2
erfolgte im Vorerhitzer Hydrierung, aber die auf diese Weise gebildeten gesättigten Verbindungen wurden
bei den im Reaktionsgefäß für die hydrierende Entalkylierung herrschenden hohen Temperaturen in
Methan und Äthan gespalten. Es bildete sich etwas Benzol. Der Wasserstoffverbrauch war hoch, da im
Vergleichsversuch 2 die Wasserstoff verbrauchenden Reaktionen der Hydrierung, Spaltung und hydrierenden
Entalkylierung gleichzeitig stattfanden. Der durch Hydrierung und bzw. oder Spaltung verlorengegangene
Prozentsatz an aromatischen Ringen war immer noch hoch. Die bloße Erhöhung der Temperatur im Vorerhitzer
im Vergleichsversuch 3 unter nur geringer ao Herabsetzung der Verweilzeit im Vorerhitzer genügte,
um das Verfahren zu verbessern, aber noch nicht in zufriedenstellender Weise. Das spezifische Gewicht des
flüssigen Produktes zeigt, daß das Produkt in diesem Falle im wesentlichen aus Benzol besteht. Jedoch as
wurden nur 60% der Benzolringe gewonnen, und
40% der Benzolringe gingen durch Hydrierung und bzw. oder Spaltung verloren. Die im Versuch 4
erläuterte Arbeitsweise gemäß der Erfindung führt zu einer Umwandlung des überwiegenden Teiles des
Toluols in Benzol. Hierbei gingen nur 1,4% der aromatischen Ringe durch Hydrierung und bzw. oder
Spaltung verloren. Der Umwandlungsgrad des Toluols beträgt 92,8%, und die Benzolausbeute beträgt 72,3%
(bezogen auf das Frischgut) bzw. 78% (bezogen auf das umgesetzte Toluol).
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zum hydrierenden Entalkylieren von Toluol, bei dem ein Gemisch aus Wasserstoff und Toluol zunächst auf eine zur Einleitung der Reaktion geeignete Temperatur vorerhitzt und dann etwa 50 Sekunden der Einwirkung einer Temperatur von etwa 6900C und eines Überdruckes von etwa 32,2 kg/cm2 unterworfen wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionsgemisch im Vorerhitzer in weniger als etwa 6 Sekunden auf etwa 635° C erhitzt wird.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 1 005 945.
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Family Applications (1)
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