DE646327C - Verfahren zur Herstellung von aromatischen Kohlenwasserstoffen und bzw. oder Acetylen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von aromatischen Kohlenwasserstoffen und bzw. oder AcetylenInfo
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- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
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- C10G—CRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von aromatischen
Kohlenwasserstoffen und bzw. oder Acetylen durch thermische Spaltung ungesättigter Kohlenwasserstoffe,
dessen wesentliches Merkmal darin" besteht, Propylen oder propylenhaltige
Gasgemische, deren Gehalt an Propylen höher ist als ihr Gehalt an gegebenenfalls
anwesenden anderen ungesättigten Kohlenwasserstoffen, auf Temperaturen zwischen 700 und 9000 zu erhitzen. Man erhält auf
' diese Weise je nach den angewendeten Reaktionsbedingungen gute Ausbeuten.an aromatischen
Kohlenwasserstoffen und bzw. oder Acetylen in einwandfreier ungestörter Arbeitsweise.
Bei höheren Temperaturen tritt in der Regel die Bildung der aromatischen Kohlenwasserstoffe
auf Kosten des Acetylens in den Vordergrund, während bei niedrigeren Temperaturen
Acetylen das vorwiegende Reaktionsprodukt ist. Acetylen erhält man auch dann als vorwiegendes Reaktionsprodukt,
wenn unter vermindertem Druck gearbeitet wird, während aromatische Kohlenwasserstoffe
bei Atmosphärendruck oder bei Überdruck erhalten werden. Ein weiterer Faktor, der die Bildung der Aromaten oder des Acetylens
bestimmt, ist die Reaktionsdauer. Bei kurzer Reaktionsdauer wiegt Acetylen vor, während bei längerer Reaktionsdauer die
Aromatenbildung in den Vordergrund tritt. Ein Arbeiten bei Temperaturen unter 7000
kommt nicht in Frage, weil unter diesen Bedingungen die Umsetzung zu langsam vor
sich geht, während ein Arbeiten über 9000 ausgeschlossen ist, weil dabei eine zu weitgehende
Spaltung stattfindet und zuviel Kohlenstoff gebildet wird.
Wenn propylenhaltige Gase, beispielsweise die Propanpropylenfraktion von Krackgasen,
verarbeitet werden, empfiehlt es sich, diese Gase vor der Erhitzung von anwesendem
Schwefelwasserstoff zu befreien, um schwefelfreie oder schwefelarme Reaktionsprodukte
zu erhalten.
Die Durchführung des neuen Verfahrens erfolgt mit Vorteil in der Weise, daß man die
Gase durch entsprechend beheizte Rohre hindurchführt, und zwar mit dem gewünschten
Reaktionsprodukt entsprechenden Gasgeschwindigkeiten. Die Erhitzungsdauer kann dabei zwischen beispielsweise 5 Sekunden und
3 Minuten liegen. Die Heizrohre bestehen vorteilhaft aus einem Material, das die Spal-
tung der Ausgangsgase unter Bildung von Kohlenstoff verhindert. Aus diesem Grunde
empfiehlt es sich nicht, reine Metalle als Baustoff für die Heizrohre zu verwenden. Besot}-;
ders geeignet sind aber Stahllegierungen, die*
die Kohlenstoffabscheidung vermindern, wTi* Chrom-Nickel-Stähle oder andere Chrom-Nickel-Legierungen.
Geeignet sind ferner Heizrohre aus Kieselsäure. Die Heizrohre können «o gegebenenfalls zur Verbesserung der Wärmeverteilung
mit Füllkörpern ausgerüstet sein. Katalysatoren sind nicht erforderlich, da die Reaktion bei den vorgesehenen Temperaturen
schnell genug \-erläuft.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, Olefine, beispielsweise auch Propylen, enthaltende
Gasgemische, wie Krackgase, auf 8oo° zu erhitzen, um dadurch aromatische Kohlenwasserstoffe
herzustellen. Feststellungen darüber, daß bestimmte Olefine besonders wirksam sind, wurden nicht gemacht. Die Ausbeuten
an Aromaten sind bei diesen bekannten \'*erfahren verhältnismäßig gering. Auch
läßt sich die Reaktion nur schwer einwandfrei
regeln und gleichmäßig durchführen. Die bei diesen bekannten Verfahren verwendeten
Gasgemische enthielten beispielsweise 20 bis 40°/0 Äthylen, Propylen und Butylen neben
Methan, Wasserstoff, Kohlenoxyd, Kohlensäure und Stickstoff. Außerdem wurden bei
diesen bekannten Verfahren zum Teil Katalysatoren verwendet.
Von diesen bekannten Verfahren unterscheidet sich das neue Verfahren dadurch,
daß reines Propylen oder solche propylenhaltigen Gase verwendet werden, die mehr Propylen
enthalten als gegebenenfalls anwesende andere ungesättigte Kohlenwasserstoffe. Es
beruht auf der Erkenntnis, daß gerade Propylen besonders gute Ausbeuten an Benzol
und höheren aromatischen Kohlenwasserstoffen in praktisch reiner Form bzw. oder an Acetylen liefert. Diese Tatsache ist, wie
gefunden wurde, darauf zurückzuführen, daß die pyrogene Spaltung von Propylen eine der
wenigen pyrogenen Reaktionen mit einfachem und bestimmtem Mechanismus ist, die leicht
geregelt werden kann, und daß Propylen das einzige Olefin ist, das Benzol in angemessener
Ausbeute liefert. Diese Verhältnisse liegen weder beim Äthylen noch beim Butylen vor.
Erhitzt man beispielsweise Äthylen auf 8oo°, so findet gar keine Reaktion statt. Bei höheren
Temperaturen wird das Äthylen zum großen Teil in Kohlenstoff und Wasserstoff gespalten. Es wird dabei etwas Methan und
eine nur sehr geringe Menge von Acetylen gebildet, wahrscheinlich als Folge einer
Nebenreaktion. Benzol und höhere Aromaten entstehen aber nur in ganz geringen Mengen.
Versucht man, bei der gleichen Temperatur mit Butylen zu arbeiten, so läßt sich die Reaktion
nicht regeln. Es entsteht lediglich durch Zufall eine kleine Menge an Benzol.
v- -.;·■:/■ Beispiele
^Vt-. Ein Gas, das zu 80 °/0 aus Propylen und
zu 20 % aus Propan besteht, wird durch ein
Quarzrohr mit einem inneren Durchmesser von 22 mm bei einer Temperatur von 8oo° C
hindurchgeleitet. Die Strömungsgeschwindigkeit des Gases beträgt 5 bis 6 1 in der Stunde.
Das Rohr ist auf eine Länge* von 200 mm erhitzt und mit groben Quarzstücken angefüllt.
Drei Versuche von je 6 Stunden mit insgesamt 90 1 Gas liefern als Reaktionsprodukte
51 g Teer und 135 1 Gas. Der Teer besteht zu 460J0 aus Benzol, zu i8°/0 aus Naphthalin
und zu 36 °/0 aus höheren Aromaten, wie Anthracen, Phenanthren u. dgl. Er enthält
auch etwas Toluol und Xylol. Das austretende Gas enthält lediglich 1 Volumensprozent
unverändertes Propylen, 57 °/0 Methan, 20 °/0
Wasserstoff, 20 °/0 durch Spaltung des anwesenden Propans gebildetes Äthylen und
2% Acetylen. Das zeigt, daß etwa 40 Gewichtsprozent des Propylens in einen Teer umgewandelt worden sind, von dem etwa die
Hälfte Benzol ist. Die Bildung von Acetylen ist nur gering. 28 °/0 des Propylens sind in go
Methan umgewandelt worden und verloren. Das Volumen des gebildeten Gases beträgt
etwa i500/o des Volumens des verwendeten
Gases. Das gebildete Gas enthält etwas mehr Methan als volumenmäßig Propylen im Ausgangsgas
vorhanden war. Dieses Methan ist zum Teil aus dem Propan gebildet worden. Das läßt die Auffassung zu, daß 1 Molekül
Propylen 1 Molekül Methan und 1 Molekül nascierendes Acetylen liefert. Die weitere
Tatsache, daß Acetylen beim Erhitzen allein viel weniger Benzol liefert, weil es zur
Hauptsache in Kohlenstoff und Wasserstoff gespalten wird, und daß die Austrittsgase
beim Arbeiten gemäß der Erfindung kaum Acetylen enthalten, während durch Herabsetzung
der Arbeitstemperatur und Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit etwas mehr
Acetylen und weniger Benzol gebildet wird, läßt die Schlußfolgerung zu, daß es das nas- H0-cierende
Acetylen ist, das polymerisiert wird und zu der beachtlichen Ausbeute an Benzol führt. Wenn diese Annahme richtig ist, muß
die Reaktion wie folgt verlaufen:
1. C3H8... CH4+ C2H2, »5
2. 3C2H2... C6H6,
oder für höhere Aromaten, wie Naphthalin,
3. 5 C2H2 ... C10H8 + H2.
Die beim Arbeiten gemäß obigem Beispiel entstehenden Erzeugnisse enthalten stets Ace-
tylen und Benzol; wie aber bereits erwähnt wurde, läßt sich die Reaktion so regeln, daß
entweder hauptsächlich Acetylen oder hauptsächlich Benzol zusammen mit höheren Aromaten
gebildet wird. Der Teer enthält neben Benzol fast ausschließlich polycyclische Ringverbindungen ohne aliphatische Seitenketten.
Durch Erhöhung der Arbeitstemperatur und bzw. oder Reaktionsdäuer ist es möglich, die
ίο Naphthalinbildung wesentlich zu steigern.
Dann wächst aber auch die Koksbildung. Toluol und Xylol werden nur in sehr kleinen
Mengen als Ergebnis nicht regelbarer Nebenreaktionen gebildet. Die höheren Aromaten,
wie Anthracen und Phenanthren sind wertvolle Nebenprodukte; es ist ein großer Vorzug
des Verfahrens gemäß der Erfindung, daß diese Stoffe in verhältnismäßig reiner
Form gebildet und leicht durch Destillation
so getrennt gewonnen werden können. Wenn man diese Stoffe in der üblichen Weise aus
Steinkohlenteer gewinnt, so enthalten sie Schwefel- und Stickstoffverbindungen; ihre
Reinigung ist schwierig.
2. Propylen wird bei einem Druck von 150 mm Quecksilber durch eine auf 8oo° G
erhitzte Röhre aus Edelstahl geleitet. Das Volumen der erhitzten Röhre beträgt 100 ecm
und die Strömungsgeschwindigkeit des Gases 6,5 1 pro Stunde, gemessen bei 1 Atm. Das
ausströmende Gas enthält 9,3 °/0 Acetylen,
°/o unverändertes Propylen, 8,2 °/0 Wasserstoff
und 22,5 °/0 Methan. Nur eine geringe Menge von Teer wurde gebildet. Das Reaktionsgas
kann erneut verwendet werden. Die Reaktionsdauer für die Herstellung von Acetylen
ist in gleicher Weise von der Reaktionstemperatur abhängig, wie oben für die Herstellung
von aromatischen Kohlenwasserstoffen angegeben worden ist.
Claims (1)
- Patentanspruch :Verfahren zur Herstellung von aromatischen Kohlenwasserstoffen und bzw. oder Acetylen durch thermische Spaltung ungesättigter Kohlenwasserstoffe, dadurch gekennzeichnet, daß Propylen oder propylenhaltige Gasgemische, deren Gehalt an Propylen höher ist als der Gehalt an gegebenenfalls anwesenden anderen ungesättigten Kohlenwasserstoffen, insbesondere ein überwiegende Mengen von Propylen neben Propan enthaltendes Gemisch, auf Temperaturen zwischen 700 und 9000, vorzugsweise etwa 8oo°, erhitzt werden.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US646327XA | 1930-02-24 | 1930-02-24 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE646327C true DE646327C (de) | 1937-06-11 |
Family
ID=22057266
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEN31640D Expired DE646327C (de) | 1930-02-24 | 1931-02-22 | Verfahren zur Herstellung von aromatischen Kohlenwasserstoffen und bzw. oder Acetylen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE646327C (de) |
-
1931
- 1931-02-22 DE DEN31640D patent/DE646327C/de not_active Expired
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