DE859152C - Verfahren zur Umwandlung fluessiger Kohlenwasserstoffe in olefinhaltige Gase und aromatische Kohlenwasserstoffe - Google Patents

Verfahren zur Umwandlung fluessiger Kohlenwasserstoffe in olefinhaltige Gase und aromatische Kohlenwasserstoffe

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DE859152C
DE859152C DEP2834A DE0002834A DE859152C DE 859152 C DE859152 C DE 859152C DE P2834 A DEP2834 A DE P2834A DE 0002834 A DE0002834 A DE 0002834A DE 859152 C DE859152 C DE 859152C
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hydrocarbons
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liquid
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    • C10GCRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
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Description

  • Verfahren zur Umwandlung flüssiger Kohlenwasserstoffe in olefinhaltige Gase und aromatische Kohlenwasserstoffe Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Umwandlung flüssiger Kohlenwasserstoffe, die gänzlich oder in der Hauptsache aus nichtaromatischen Kohlenwasserstoffen bestehen, in olefinhaltige Gase und aromatische Kohlenwasserstoffe. -In den britischen Patentschriften 552 216, 574 973, 575 766 und 575 771 beschreibt Dr. C. Weizmann Verfahren für die Erzeugung aromatischer Kohlenwasserstoffe zusammen mit olefinhaltigen Gasen aus mineralischen Kohlenwasserstoffölen und anderen flüssigen Kohlenwasserstoffen, welche Siedepunkte zwischen 5o und 40o° haben, wobei die Ausgangsmaterialien in der Form von Dämpfen durch ein mit einem metallischen Hydrierungs- und Dehydrierungskatalysatorbeschicktes Reaktionsgefäß geführt werden, und zwar bei Temperaturen zwischen 5oo und 8öo°, ungefähr bei Atmosphärendruck und bei einem Durchsatz, der zwischen o,o5 und -o,2 und o,Io und o,5o 1 flüssigen Ausgangsmaterials je Liter aktiven Katalysatorvolumens und Stunde variiert.
  • Es wurde ein Verfahren vorgeschlagen, welches die praktisch vollständige Umwandlung flüssiger Kohlenwasserstoffe mit Siedepunkten zwischen 5o und 4oo°, die gänzlich oder in der Hauptsache aus nichtaromatischen Kohlenwasserstoffen bestehen, in olefinhaltige Gase und aromatische Kohlenwasserstoffe vorsieht und welches darin besteht, daß das Kohlenwasserstoffausgangsmaterial in Dampfform durch ein Reaktionsgefäß, welches mit praktisch nichtabsorbierenden Körpern aus nichtmetallischem Material, die bei Temperaturen in der Größenordnung von etwa iooo° feuerfest sind, angefüllt ist, geleitet wird, und zwar bei einer Temperatur zwischen 6oo und ßoo° und einem Druck zwischen etwa Atmosphärendruck und 5 atü bei einem Durchsatz von 0,05 bis o,61 (auf Flüssigkeit bezogen) des Ausgangsmaterials je Stunde und Liter des Reaktionsgefäßvolumens.
  • Die obenerwähnten Verfahrenbestehen in derHauptsache aus zwei aufeinanderfolgenden Reaktionen, von welchen die erste ein rascher Spaltungsvorgang ist, welcher eine große Wärmeaufnahme erfordert, während die zweite eine verhältnismäßig langsame Aromatisierungsreaktion ist, die praktisch thermoneutral verläuft. Es ist zu beachten, daß, obwohl diese Reaktionen in dem Sinne aufeinanderfolgen, daß das Spalten beginnen muß, bevor die Aromatisierung stattfindet, doch eine beträchtliche Aromatisierung der Spaltprodukte zusammen mit dem Spalten in dem Anfangsteil des Reaktionsgefäßes stattfindet. Der Wärmebedarf solcher Verfahren, wie sie in der britischen Patentschrift 575 38,3 beschrieben sind, läßt es vorziehen, die Umwandlung in einem Reaktionsgefäß auszuführen, welches aus einem Anfangsteil, in dem der größere Teil des Spaltvorganges oder die ganze Spaltreaktion vor sich geht und welches ein verhältnismäßig großes Oberflächenvolumenverhältnis besitzt, und ferner aus einem darauffolgenden Teil besteht, in dem die Aromatisierungsreaktion'vollendet wird, aber nur wenig oder gar keine Spaltung stattfindet, und der ein verhältnismäßig geringes Oberflächenvolumenverhältnis besitzt. Der Anfangsteil wird in nachstehendem als Spaltungsabschnitt bezeichnet werden, und der darauffolgende Teil, welcher als Einsaugabschnitt oder Aromatisierungsabschnitt bekannt ist, wird in nachstehendem als Aromatisierungsabschnitt bezeichnet werden. Der Spaltungsabschnitt kann zweckmäßigerweise aus einem Rohr von etwa 51 bis io2 mm Durchmesser und der Aromatisierungsabschnitt aus einem Rohr von etwa i52 bis 305 mm Durchmesser bestehen.
  • Weitere Forschungen wurden bei diesen Verfahren ausgeführt mit dem Ziel, den Durchsatz je Reaktionsgefäß zu erhöhen und die Betriebszeit für solche Gefäße zu verlängern, bevor es nötig wird, die Anlage stillzusetzen, um den im Reaktionsgefäß niedergeschlagenen Kohlenstoff wegzubrennen.
  • Es ist nun gefunden worden, daß, obwohl es wesentlich ist, den Spaltungsabschnitt des Reaktionsgefäßes mit den metallischen Hydrierungs-undDehydrierungskatalysatoren oder den vorerwähnten praktisch nichtabsorbierenden, nichtmetallischen Körpern anzufüllen, um das gewünschte Produkt zu erhalten, es nicht wesentlich ist, den Aromatisierungsabschnitt anzufüllen, um ein flüssiges Produkt zu erhalten, welches praktisch völlig aromatischer Natur ist.
  • Es wurde weiterhin gefunden, daß, obwohl die Gegenwart von Wasserdampf oder Kohlendioxyd in dem dem Reaktionsgefäß aufgegebenen dampfförmigen Material wenig Wirkung auf den im Aromatisierungsabschnitt abgelagerten Kohlenstoff hat, dadurch der im Spaltungsabschnitt abgelagerte Kohlenstoff in großem Umfange entfernt wird. Der günstigste Gehalt an Wasserdampf ist mit o,i bis 2,o % vom Gewicht des aufgegebenen Materials festgestellt worden. Als günstigster Kohlendioxydgehalt wurde ebenfalls ein solcher von o,i bis 2,o °/o vom Gewicht des Aufgabematerials festgelegt.
  • Ferner wurde gefunden, daß bei einem Arbeiten mit angefülltem Spaltungsabschnitt und nicht angefülltem Aromatisierungsabschnitt und bei Aufgabe einer angemessenen Menge von Wasserdampf oder Kohlendioxyd mit dem dampfförmigen Aufgabematerial ein Reaktionsgefäß sehr lange Zeit, z. B. qoo Stunden hindurch und mehr, in Betrieb gehalten werden kann, bevor es nötig wird, dasselbe durch Abbrennen der Kohlenstoffablagerung zu regenerieren. Weiterhin sind unter solchen Verhältnissen höhere Drucke und infolgedessen auch höhere Durchsätze möglich, ohne die Länge der Betriebszeit ernstlich herabzusetzen.
  • Die vorliegende Erfindung sieht also ein solches Verfahren für die praktisch völlige Umwandlung flüssiger Kohlenwasserstoffe mit Siedepunkten zwischen 5o und 4oo°, die gänzlich oder hauptsächlich aus nichtaromatischen Kohlenwasserstoffen bestehen, in olefinhaltige Gase und aromatische Kohlenwasserstoffe vor, bei welchem das dampfförmige Kohlenwasserstoffausgangsmaterial, welches eine angemessene Menge eines Agens enthält, das bei den vorherrschenden Temperatur- und Druckverhältnissen vorzugsweise Kohlenstoff oxydiert, der während der Umwandlung abgelagert wurde, durch ein Reaktionsgefäß geführt wird, und zwar bei einer Temperatur zwischen 6oo und 85o° und bei einem Druck zwischen Atmosphärendruck und io atü und bei einem Durchsatz von 0,05 bis 21, auf das flüssige Ausgangsmaterial bezogen, je Stunde und Liter des Reaktionsgefäßvolumens, wobei der Anfangs- oder Spaltungsabschnitt des Reaktionsgefäßes mit Körpern aus einem geeigneten feuerfesten Material angefüllt ist, während der darauffolgende oder Aromatisierungsabschnitt des Reaktionsgefäßes kein Füllmaterial enthält.
  • Das mit dem dampfförmigen Aufgabematerial dem Reaktionsgefäß zugeführte Oxydationsmittel kann Wasserdampf oder Kohlendioxyd sein und wird vorzugsweise in einer Menge verwendet, die etwa o,i bis 2 °/o des Gewichtes des Aufgabematerials beträgt. Das bevorzugte Oxydationsmittel ist Wasserdampf, da hierbei die gasförmigen Produkte weniger mit Kohlendioxyd verunreinigt werden.
  • Die Füllkörper für den Spaltungsabschnitt sollen bei Temperaturen in der Größenordnung von iooo° noch hitzebeständig sein und können unter dieser Voraussetzung aus einem metallischen Hydrierungs-oder Dehydrierungskatalysator, wie sie in der britischen Patentschrift 552 2,16 beschrieben sind, nämlich Eisen, Chrom, Nickel, Kobalt oder deren mechanischen Mischungen oder Legierungen, oder aus einem nichtmetallischen feuerfesten Material bestehen.
  • Der Umwandlungsprozeß gemäß der vorliegenden Erfindung wird vorzugsweise bei Drucken zwischen 2 und 6 atü bei einer Temperatur von 65o bis 78o° und bei einem Durchsatz von o,3 bis 1,51 des Ausgangsmaterials, auf die Flüssigkeit bezogen, je Stunde und Liter des Reaktionsgefäßvolumens durchgeführt.
  • Ferner wird der Umwandlungsprozeß vorzugsweise in einem Reaktionsgefäß durchgeführt, das aus einem Anfangs- oder Spaltungsabschnitt mit verhältnismäßig großem Oberflächen-Volumenverhältnis und einem darauffolgenden oder Aromatisierungsabschnitt mit einem verhältnismäßig geringen Oberflächen-Volumenverhältnis besteht. Er kann also in einem Reaktionsgefäß durchgeführt werden, dessen Anfangsteil aus einem Rohr von etwa 51 bis zog mm Durchmesser und dessen Folgeteil aus einem Rohr von etwa 152, bis 305 mm Durchmesser besteht, wobei der Anfangsteil mit Füllkörpern angefüllt und der Folgeteil nicht mit solchen angefüllt ist.
  • Die Körper, mit welchen der Spaltungsabschnitt angefüllt wird, haben vorzugsweise eine solche Größe bzw. Gestalt, daß in diesem Abschnitt ungefähr 45 bis 5o % freier Raum vorhanden ist, d. h. daß das Leervolumen sich auf ungefähr 45 bis 5o % des Gesamtvolumens des Spaltungsabschnitts beläuft.
  • Bei der Durchführung des Verfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung wird der Spaltungsabschnitt vorzugsweise mit praktisch nichtabsorbierenden Körpern aus nichtmetallischem Material, die bei Temperaturen in der Größenordnung von iooo° feuerfest sind, angefüllt.
  • Bei der Bestimmung, ob die Körper praktisch nichtabsorbierend sind, wird zweckmäßig wie folgt vorgegangen: Eine Anzahl von Probestücken, die ein Muster der zum Anfüllen dienenden Körper darstellen, werden bei einer Temperatur von nicht unter i20° getrocknet, bis kein weiterer Gewichtsverlust eintritt. Sie werden dann sofort in kaltes destilliertes Wasser getaucht und die Temperatur auf den Siedepunkt erhöht. Das Wasser wird i Stunde lang auf dieser Temperatur gehalten. Nach dem Abkühlen werden die Probestücke entfernt, mit einem trockenen Tuch sorgfältig abgerieben und dann wieder gewogen. Körper, welche nicht mehr als 50 mg Wasser j e Kubikzentimeter Material absorbieren, werden als praktisch nichtabsorbierend angesehen, obwohl Körper bevorzugt werden, welche nicht mehr als io mg Wasser je Kubikzentimeter absorbieren.
  • Dieses bevorzugte Füllmaterial muß, wie oben bereits festgestellt wurde, bei Temperaturen in der Größenordnung von i ooo° feuerbeständig sein, d. h. es darf bei solchen Temperaturen weder erweichen, noch krümeln, noch verbrennen und muß in der Lage sein, einer großen Anzahl von Oxydationsbehandlungen zwecks Wegbrennen des Kohlenstoffs zu widerstehen. Weiterhin muß das Füllmaterial hohe mechanische Festigkeit besitzen und in einer Form sein, welche nicht leicht zerbricht oder abblättert. Das Füllmaterial kann also z. B. die Form von Stücken, Kugeln, Perlen oder starken Ringen aufweisen. Körper, welche als besonders zufriedenstellend für die Verwendung als Füllmaterial in dem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung befunden wurden, sind solche aus glasigen keramischen Materialien, wie z. B Hartporzellan oder Steinzeug. Weitere Stoffe, welche verwendet werden können, sind Quarz, geschmolzene Kieselsäure und Siliciumkarbid.
  • Wenn ein metallisches Füllmaterial verwendet wird, kann dies vorzugsweise Eisen in der Form von Flußstahldrehspänen sein. Das Verfahren-gemäß der vorliegenden Erfindung, wie es im vorstehenden beschrieben wurde, bietet bedeutende Vorteile, indem es die Verwendung höherer Drucke und größere Durchsätze ermöglicht und gleichzeitig gestattet, daß die Betriebszeit des Reaktionsgefäßes weit über den Zeitraum hinaus verlängert werden kann, der bei den früher vorgeschlagenen Verfahren möglich war. Durch die Vergrößerung sowohl des Druckes wie- des Durchsatzes bei Aufrechterhaltung der Temperatur ergeben sich keine großen Änderungen in der Zusammensetzung der gebildeten Flüssigkeit und der gasförmigen Produkte.
  • Die bei dem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung verwendeten Drucke, Temperaturen und Durchsätze können innerhalb der angegebenen Grenzen geändert werden, hängen aber in weitem Maße voneinander wie auch von der Natur des verwendeten Aufgabematerials ab. So muß man bei verhältnismäßig großem Durchsatz im allgemeinen einen verhältnismäßig hohen Druck oder hohe Temperatur anwenden. Weiterhin erfordert bei konstantem Durchsatz eine Zunahme oder Abnahme des Druckes im allgemeinen eine Abnahme bzw. Zunahme der Temperatur oder umgekehrt. Zum Beispiel können die Verhältnisse bei einem speziellen Aufgabematerial die folgenden sein: a) Temperatur: 700°, Druck: 2 atü, Durchsatz: 0,41 je Stunde und Liter des Reaktionsgefäßvolumens; b) Temperatur: 700°, Druck: q. atü, Durchsatz: 0,g51 je Stunde und Liter des Reaktionsgefäßvolumens ; c) Temperatur: 67o°, Druck: q. atü, Durchsatz: 0,41 je Stunde und Liter des Reaktionsgefäßvolumens.
  • Es ist zu beachten, daß die Zunahme des Durchsatzes nicht proportional der Druckzunahme bei konstanter Temperatur, sondern größer als die proportionale Zunahme ist.
  • Die obigen Verhältnisse sind typisch für die Aufgabematerialien mit Siedepunkten bis zu 300°. Für Aufgabematerialien mit höheren Siedepunkten sind niedrigere Drucke und Durchsätze im allgemeinen dann notwendig, wenn eine längere Betriebszeit, d. h. über ioo Stunden hinaus, erhalten werden soll.
  • Es ist ein weiterer Vorzug der vorliegenden Erfindung, daß sie ein Verfahren vorsieht, welches bei verhältnismäßig hohem Druck und Durchsatz durchgeführt werden kann, um ein gasförmiges Produkt mit einem sehr niedrigen Gehalt an Acetylen zu ergeben. So hat man bei einer Betriebsweise bei mindestens q. atü Druck und einem Durchsatz von mindestens o,9 1 je Stunde und Liter des Reaktionsgefäßvolumens und bei einer Temperatur zwischen 68o und 70o° festgestellt, daß es möglich ist, den Acetylengehalt des gasförmigen Produkts unter o,oi Gewichtsprozent herunterzudrücken. Bei einem Druck von 2 atü und einem Durchsatz von 0,41 je Stunde und Liter des Reaktionsgefäßvolumens und einer Temperatur von 68o bis 700' liegt der Acetylengehalt im allgemeinen in der Größenordnung von o,o5 Gewichtsprozent. Die Herabsetzung des Acetylengehalts ist ein bedeutender Vorteil, denn sie vereinfacht die Abtrennung reinen Äthylens aus dem gasförmigen Produkt.
  • Die in dieser Beschreibung für die Durchführung des Verfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung angegebenen Temperaturen, d. h. die Temperaturen des Reaktionsgefäßes, sind die durch das Reaktionsgefäß hindurch herrschenden Temperaturen, obwohl natürlich die Temperatur am Eintrittsende des Spaltungsabschnittes, in welches die Kohlenwasserstoffdämpfe bei niedrigerer Temperatur, vorzugsweise zwischen 5oo und 55o° eingeführt werden, niedriger ist als die Temperatur im Reaktionsgefäß.
  • Die angegebenen Drucke sind die Drucke am Eintritt in das Reaktionsgefäß, und natürlich findet im Druckgefäß ein Druckabfall statt. Bei einem Eintrittsdruck von etwa 4,2 Atm., einem Durchsatz von o,go 1 je Stunde und Liter des Reaktionsgefäßvolumens und einer Anfüllung des Spaltungsabschnittes des Reaktionsgefäßes derart, daß in diesem Abschnitt noch 5o % freier Raum vorhanden war, wurde im ganzen Realstionsgeäß ein Druckabfall von etwa o,63 bis 0,84 Atm. festgestellt. Bei einem Eintrittsdruck von etwa 2,1 A_tm., einem Durchsatz von 0,41 je Stunde und Liter des Reaktionsgefäßvolumens und bei gleicher Füllung wie vorher stellte man einen Druckabfall von etwa o,2i bis o,4.2 Atm. fest. Der Druckabfall hängt von dem Eintrittsdruck, der Größe des Reaktionsgefäßes, der Art der Füllung und dem Durchsatz ab und beeinflußt an sich die erhaltenen Ergebnisse nicht in nennenswertem Maße.
  • Die wichtigsten Ausgangsmaterialien für das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung sind Erdöldestillate mit Siedepunkten z@7#-ischen 5o und 400°, insbesondere die Fraktionen, welche zwischen go und 3oo° sieden. Auch andere nichtaromatische flüssige hohlenwasserstofie, wie z. B. die Produkte der Spaltung oder der Umwandlung natürlicher Mineralöle oder von deren Fraktionen wie auch die flüssigen Kohlenwasserstoffe, die man durch ein synthetisches Verfahren, wie z. B. das F fisch er-Tropsch-Verfahr en, erhält, können als Ausgangsmaterialien für das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung verwendet werden.
  • Wenn man das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung auf unter 300" siedende Destillate anwendet, welche man aus rohen Paraffinen oder Kaphthenen erhalten hat, dann erhält man als Ausbeute etwa gleiche Gewichtsmengen eines flüssigen und eines gasförmigen Produktes. Das flüssige Produkt besteht fast völlig aus reinen aromatischen Kohlenwasserstotien, angefangen vom Benzol bis zu den polt' cyclischen Verbindungen. Das gabförmige Produkt enthält die ganze Reihe von Paraffinen und Olefinen vom Methan bis zum Butan und den Butenen, zusammen mit Wasserstofi, und enthält einen beträchtlichen Anteil wertvoller Olefine.
  • Das gasförmige Produkt enthält ebenso auch eine geringe Menge an Kohlenmonoxyd oder Kohlenmonoxyd und Kohlendioxyd, je nachdem, ob dem Aufgabematerial Wasser oder Kohlendioxyd hinzugefügt wurde.
  • Beispiele Die verwendete Anlage umfaßte ein Reaktionsgefäß aus einem Rohr von etwa 6 m Länge und etwa 76 mm lichter Weite und anschließend daran ein Rohr von etwa 44 m Länge und etwa 230 mm lichter Weite. Das Rohr von etwa 76 mm Durchmesser, welches den Spaltungsabschnitt des Reaktionsgefäßes bildet, wurde mit einer Füllung aus Härtporzellan aus zerbrochenen Hochspannungsisolatoren versehen. Das Füllmaterial wurde auf gleichmäßige Größe von etwa i3 mm Dicke und etwa ig mm Breite aussortiert. Wenn dieses Füllmaterial dem oben beschriebenen Wasserabsorptionsversuch unterzogen wurde, erhielt man eine Absorptionszahl von 4,2 mg Wasser je Kubikzentimeter Material. Wenn die Rohre mit diesem Material angefüllt wurden, verblieb ungefähr ein freier Raum von 5o °1o, d. h. das Leervolumen belief sich auf etwa 50 °/o des Gesamtvolumens des Raumes, in welchen das Material eingefüllt worden war. Das Rohr von etwa 230 mm Durchmesser bildete den Aromatisierungsabschnitt des Reaktionsgefäßes und enthielt überhaupt keine Füllung.
  • Die Ergebnisse zweier Betriebsperioden mit diesem Reaktionsgefäß, die eine mit Petroleum aus dem mittleren Osten als Aufgaberaaterial, die andere mit Texas-Rohöl, sind unten angegeben. In jedem Falle wurde Wasser mit dem flüssigen Aufgabematerial emulgiert, und zwar etwa o,6 Volumprozent, entsprechend etwa o,75 Gewichtsprozent. Das Gemisch wurde dann einem Flußstahlverdampfer aufgegeben, in welchem es bei 5oo° einen Dampf erzeugte, der in den Spaltungsabschnitt des Reaktionsgefäßes geleitet wurde, und die sich hier ergebenden Produkte gingen dann durch den Aromatisierungsabschnitt. Die den Aromatisierungsabschnitt verlassenden Produkte wurden gekühlt und gingen dann über einen beheizten Teerwäscher zu einem Kondensator und hierauf zu einem Behälter, in welchem die flüssigen Anteile von den gasförmigen geschieden wurden. Dann wurden die Produkte analysiert.
  • Das Wasser kann mit dem Öl in der Weise ernulgiert werden, daß man das Gemisch durch einen Emulgierapparat oder einen Homogenisator schickt; jedoch ist festgestellt worden, daß es auch genügt, wenn man das Gemisch mittels einer Pumpe in einem Kreislauf zirkulieren läßt, aus welchem dann das Aufgabematerial für den Verdampfer entnommen wird.
    Umsetzung von
    Petroleum
    aus dem
    mittleren Texas-Rohöl
    Osten
    Siedebereich des Aufgabe-
    materials in Celsius-
    graden . . . . . . . . . . . . . . . 175 bis 263 97 bis 2.43
    M7ichte des Aufgabe-
    materials ... . ....... o;796 0,794
    Betriebsdruck -Überdruck
    (in atü) .............. .1,z .1,2
    Umsetzung von
    Petroleum
    aus dem Texas-Rohöl
    mittlerem
    Osten
    Durchsatz in Litern je
    Stunde und Liter des
    Reaktionsgefäßgesamt-
    raumes . . . . . . . . . . . . . 0,93 0,93
    Temperatur im Reaktions-
    gefäß in Celsiusgraden . Ego bis 695 69o bis 695
    Zeitdauer der Betrieb-
    Periode in Stunden .... 400 400
    Anteil der flüssigen Pro-
    dukte in Gewichtspro-
    zenten des Aufgabemate-
    rials.................. 48,6 49,5
    Anteil der gasförmigen Pro-
    dukte in Gewichtspro-
    zenten des Aufgabemate-
    rials.................. 50,4 49,4
    Gewichts- Gewichts-
    Zusammensetzung Prozente des Prozente des
    der Gase Aufgabe- Aufgabe-
    materials - -materiäis -
    H2 .................... 0,4 0,5
    CH4............... ... 15,9 17,8
    C,H4................... 12,1 9,4
    C ,H6 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8,3 6,4
    CIHo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9,7 8,g
    C3 H8 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1,2 1,5
    Aliphatische Kohlenwasser-
    stoffe mit C4 (Butane und
    Butene) .............. 2,8 4,9
    Gewichts- Gewichts-
    Zusammensetzung Prozente des Prozente des
    der Flüssigkeiten Aufgabe- Aufgabe-
    materials materials
    Vorbenzolfraktion ....... 0,5 1,0
    Benzolfraktion .......... 6,5 9,a
    Toluolfraktion .......... 6,8 9,9
    Xylolfraktion ........... 5,7 5,0
    Alkylbenzolfraktion ...... 6,9 4,5
    Naphthalinfraktion ...... 3,3 3,5
    Alkylnaphthalinfraktion . . 4,9 4,6
    Höhere aromatische Koh-
    lenwasserstoffe und Pech 14,0 ii,8
    Das gasförmige Produkt enthielt in jedem Fall etwa o,5 Gewichtsprozent an Kohlenoxydgas und 0,007 Gewichtsprozent an Acetylen.
  • Man fand, daß über go % des gesamten flüssigen Produkts aus aromatischen Verbindungen bestand und daß die Reinheit der aus dem Petroleum stammenden Benzol- und Toluolfraktionen sich auf 94 bzw. 96 % belief, während die entsprechenden Werte bei den Fraktionen aus Texas-Rohöl 92 und 94)/o waren. Eine weitere Betriebsperiode wurde mit Petroleum aus dem mittleren Osten unter ähnlichen Verhältnissen wie den oben beschriebenen durchgeführt, wobei jedoch Kohlendioxyd an Stelle von Wasser verwendet wurde. Das Kohlendioxyd wurde in das Aufgabematerial zwischen dem Verdampfer und dem Reaktionsgefäß in einer Menge von etwa = Gewichtsprozent, auf das Aufgabematerial bezogen, eingeblasen; die Betriebsdauer belief sich auf Zoo Stünden. Die Ergebnisse dieser Betriebsperiode waren praktisch die gleichen, wie die in der ersten Spalte angegebenen, jedoch enthielten die gasförmigen Produkte etwa 0,7 Gewichtsprozent Kohlendioxyd wie auch einen ähnlichen Betrag an Kohlenmonoxyd.
  • Die obigen Betriebsperioden wurden abgeschlossen, noch bevor ein Gegendruck das notwendig machte, und bei Untersuchung der Anlage stellte sich heraus, daß es wahrscheinlich möglich gewesen wäre, die Betriebsperiode zum mindesten um die gleiche Zeit fortzusetzen, ohne daß Verstopfung eingetreten wäre.
  • Das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung kann zweckmäßig in geraden röhrenförmigen Reaktionsgefäßen des in der Zeichnung dargestellten Typs durchgeführt werden. Die Zeichnung zeigt einen Querschnitt durch einen Vertikalofen io mit einer Anzahl von Reaktionsgefäßen 14 zu jeder Seite des Ofens.
  • Wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, besteht jedes Reaktionsgefäß 14 aus einem verhältnismäßig engen Rohr 15, welches in ein. verhältnismäßig weites Rohr 16 einmündet, wobei der enge Teil 15 den Spaltungsabschnitt und der weite Teil 16 den Aromatisierungsabschnitt bildet. Zur Durchführung des Verfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung wird der Teil 15 mit geeigneten Körpern, wie in vorstehendem beschrieben, angefüllt, während der Teil i6 kein Füllmaterial enthält.
  • Die Teile 15 und 16 des Reaktionsgefäßes werden so konstruiert, daß darin die Spaltungsreaktion bzw. die Arom atisierungsreaktion ausgeführt werden können, aber im allgemeinen erhält der Teil 15 eine Länge von etwa 4,6 bis 7,6 m und einen Durchmesser von etwa 51 bis io» mm und der Teil 16 eine Länge von etwa i,2 bis 3,7 m und einen Durchmesser von etwa io-c bis 305 mm. Die Reaktionsgefäße 14 werden durch die Speiseröhre 38, welche durch Kanäle 4o und 41 zu jeder Seite des Oberteils des Ofens io hindurchgehen, mit dampfförmigem Aufgabematerial beschickt. Jedes Reaktionsgefäß 14 besitzt an seinem unteren Ende ein Auslaßrohr 42, das durch ein Ventil 43 von einem gemeinsamen Ablaufrohr 44 abgeschlossen ist. Mittel 45 sind vorgesehen, um die die Reaktionsgefäße 14 verlassenden Reaktionsprodukte abzukühlen.
  • Der Ofen wird durch Brenner ii beheizt, die längs des Oberteils des Ofens angebracht sind, während ein Abgasraucbkanal 12 am Boden des Ofens vorgesehen ist.
  • Ein Kanal 17 umgibt den Ofen und ist mit einer Reihe von Düsen 18 und ig versehen, durch welche Kühlgase in den Ofen eingeführt werden können, um die Temperaturen im unteren Teil desselben zu regeln. Kohlendioxyd, Dampf oder Wasser zur Beimischung in das dampfförmige Aufgabematerial kann unter Druck in die Speiserohre 38 an geeigneten Stellen zwischen den Verdampfern und dem Ofen eingespritzt werden. Meßdüsen können verwendet werden, um die eingeführte Menge zu regeln. Wahlweise kann, wie in den Beispielen beschrieben, Wasser dem flüssigen Aufgabematerial vor der Verdampfung beigemischt werden.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Umwandlung flüssiger, gänzlich oder hauptsächlich nichtaromatischer Kohlenwasserstoffe mit Siedepunkten zwischen 5o und 4oo' in olefinhaltige Gasgemische und aromatische Kohlenwasserstoffe, dadurch gekennzeichnet, daß die genannten flüssigen Kohlenwasserstoffe in Dampffornz mit einer hinreichenden Menge, vorzugsweise o,i bis 2,o Gewichtsprozent Wasserdampf oder Kohlendioxyd bei einer Temperatur von 6oo bis 85o', vorzugsweise von 65o bis 780', bei einem Druck zwischen Atmosphärendruck und io atü, vorzugsweise zwischen 2 und 6 atü, und mit einem Durchsatz von 0,05 bis 2,o 1, vorzugsweise von o,3 bis 1,5 1 flüssigen Ausgangsstoffes je Stunde und Liter des Reaktionsraumes durch ein aus zwei Abschnitten bestehendes Reaktionsgefäß geleitet werden, dessen erster Spaltungsabschnitt mit Körpern aus bei i ooo' feuerfestem Material, vorzugsweise aus praktisch nicht absorbierendem, glasigem, keramischem Material, besonders Hartporzellan, angefüllt ist und dessen folgender oder Aromatisierungsabschnitt kein Füllmaterial enthält.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß ein solches Reaktionsgefäß angewandt wird, in dem der erste oder Spaltungsabschnitt ein verhältnismäßig großes Oberflächen-Volumenverhältnis und der folgende oder Aromatisierungsabschnitt ein verhältnismäßig geringes Oberflächen-Volumenverhältnis aufweist.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Reaktionsgefäß angewandt wird, welches aus einem geraden röhrenförmigen Körper besteht.
DEP2834A 1949-07-26 1950-07-21 Verfahren zur Umwandlung fluessiger Kohlenwasserstoffe in olefinhaltige Gase und aromatische Kohlenwasserstoffe Expired DE859152C (de)

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Cited By (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE965579C (de) * 1951-12-07 1957-06-13 Dr Heinrich Merkel Verfahren zur Herstellung von gasfoermigen, ungesaettigten aliphatischen Kohlenwasserstoffen
DE1262994B (de) * 1960-12-22 1968-03-14 Dynamit Nobel Ag Verfahren und Vorrichtung zur gleichzeitigen Herstellung von Acetylen und AEthylen
DE1272543B (de) * 1955-06-06 1968-07-11 Ici Ltd Verfahren zur Polymerisation von AEthylen
DE2227769A1 (de) * 1971-06-09 1972-12-28 Topsoee, Haldor Fredrik Axel, Vedbaek (Dänemark); Fluor Corp., Los Angeles, Calif. (V.St.A.) Verfahren zur katalytischen Herstellung von Olefinen
JPS4945364B1 (de) * 1966-11-10 1974-12-04

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