DE561558C - Verfahren zur Herstellung olefinreicher Gase aus Braunkohlenteer und Mineraloelen - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung olefinreicher Gase aus Braunkohlenteer und Mineralölen Es ist bekannt, Krackprozesse unter normalem, erhöhtem und verringertem Druck durchzuführen. Ebenso ist es bekannt, Teere, Mineralöle oder Mineralölprodukte in Gegenwart von Wasserdampf zu kracken. In diesem Falle werden unter gewissen Bedingungen olefinreiche Gase, enthaltend Äthylen, Propylen und deren Homologe sowie gewisse Mengen von Dienen, gewonnen. Nach den bisher bekannten Verfahren werden Gase erhalten, welche höchstens bis zu 5o 111. Olefine enthalten.
• . Es wurde gefunden, daß bei Anwendung eines Vakuums von unter ioo mm O_uecksilbersäule beim Kracken von Braunkohlenteeren, Braunkohlenteerölen, Mineralöl, insbesondere Gasöl oder Erdölrückständen, in Gegenwart von Wasserdampf Gase von über 6o V olumprozent Olefingehalt gewonnen werden können, daß also in diesem Druckbereich die Konzentration der Olefine in solchen Krackgasen um 2o 11/11 und mehr gesteigert werden kann.
• Temperaturen zwischen 700 und 8oo° C sind für die Durchführung des Verfahrens am besten geeignet. In diesem Temperaturbereich werden, abgesehen von der hohen Olefinkonzentration, auch die günstigsten Ausbeuten an Olefin, bezogen auf das Ausgangsmaterial, erzielt.
• Bei Anwendung derselben Apparatur wird trotz der durch das hohe Vakuum bedingten Verdünnung des Dampfes bzw. Erhöhung der Dampfgeschwindigkeit der gleiche Stoffumsatz erzielt wie bei Normaldruck oder mäßig vermindertem Druck unter sonst annähernd gleichen Bedingungen.
• Abgesehen von den genannten Vorteilen, bringt das so gekennzeichnete Arbeiten auch andere technische Fortschritte. Der Krackteer ist wesentlich heller und dünnflüssiger gegenüber den bei Normaldruck oder mäßig erniedrigtem Druck erhältlichen Teeren. Der geringe Gehalt des Krackgases an Kohlenwasserstoffen der Paraffinreihe ist besonders günstig für die Herstellung von Reinolefinen aus dem Rohgas, da die gasförmigen Grenzkohlenwasserstoffe bei der Reindarstellutlg von Olefinen bekanntlich die größten Schwierigkeiten bereiten.
• Das Verfahren sei an folgendem Beispiel erläutert: Amerikanisches Gasöl wird mit Wasserdampf im Verhältnis i : i in ein auf 725' C geheiztes Eisenrohr eingeführt, welches unter einem Vakuum von z. B. 25 mm Ouetlcsilbersäule gehalten wird. Die das Krackrohr verlassenden Dämpfe und Gase werden gekühlt, die kondensierbaren Anteile durch eine folgende Tiefkühlung abgesondert und die Gase durch eine Luftpumpe aus dem System in einen Behälter befördert. Das Gas enthält 61 Volumprozent Olefin, welches aus etwa 5511111 Äthylen und q.511111 Äthylenhomologen besteht.
• Das Verhältnis zwischen Gasöl und Wasserdampf- kann zweckmäßig innerhalb der Grenzen i : 3 bis 3 : i verändert werden, wobei durch Vermehrung des Wasserdampfes eine weitere Erhöhung der Olefinausbeute im Gase eintritt. Wendet man bei gleicher Temperatur und annähernd gleichem Vakuum das Verhältnis Öl : Wasserdampf i : 3 an, so wird bei etwas verringerter Olefinkonzentration (etwas unter 6o 111o) die Ausbeute bis zu 40 °I11 gegenüber der unter normalem oder wenig vermindertem Druck erzielbaren Ausbeute erhöht.
• An Stelle von Gasöl kann man ebensogut Braunkohlenteeröle, den Braunkohlenteer selbst oder aber Mineralölrückstände verwenden, wobei in jedem Falle die Olefinkonzentrationen und Ausbeuten gegenüber den bekannten Arbeitsweisen erhöht werden.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung olefinreicher Gase durch Wärmespaltung von Braunkohlenteer Mineralölen in Gegenwart von Wasserdampf, darin bestehend, daß die genannten Rohstoffe in Mischung mit Wasserdampf im Verhältnis i : 3 bis 3 : i bei einem Vakuum unter ioo mm Quecksilbersäule auf 7oo° bis 8ob° C erhitzt werden.