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Verfahren zur Herstellung von Äthylen Äthylen 'kann leicht durch Wärmespaltung
gesättigter leichter Kohlenwasserstoffe, wie Äthan und Propan oder Gemische daraus,
hergestellt werden, vgl. »Transactions Section o.f the Chemdcal Engineering Progress«,
Vol. 43, Nr. 3, März r947, S. 103 ff., und »Petroleum Processing«, Vol. 5,
Nr. 3 und 4, März und April 1950.
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Die bekannten Verfahren zur Herstellung von Äthylen aus leichten gesättigten
Kohlenwasserstoffeh umfassen im wesentlichen zwei Arbeitsphasen: die Umwandlung
des Ausgangsmaterials durch Wärmespaltung und die Fraktionierung des Umwandlungsproduktes
zwecks Gewinnung des Äthylens. Selbstverständlich werden nicht umgewandeltes Äthian
und Propan in die Spaltungszone zurückgeführt.
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Die Erfindung schafft ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von
Äthylen durch Spalten von Kohlenwasserstoffen, bei welchem das Verkoken der Realetionsrohre
auf ein Mindestmaß zurückgeführt und die Korrosion der Innenwandungen der Rohre
im wesentlichen ausgeschaltet wird.
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Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachstehend an Hand der Zeichnungen
näher beschrieben.
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Fig. I zeigt ein Schema für ein Verfahren zur Herstellung von Äthylen
durch Wärmespaltung von Äthan und bzw. oder Propan und zur Gewinnung von. Äthylen
sowohl aus den gespaltenen Gasen als auch aus .den Wärmespaltungsprodukten ,des
Äthans und bzw. oder Propans.
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Es ist gefunden worden, daB man zu einem verbesserten Herstellungsverfahren
von Äthylen kommt, wenn man einen sauren, d. h. H2 S und C02 enthaltenden ,Strom
von Spaltgasen ,aus flüssigen
Kohlenwasserstoffei, welche leichtere
Kohlenwasserstoffe, wie Methan, Äthan, Äthylen, Propan und Propylen, vorzugsweise
aber nur einen zu vernachlässigenden Gehalt an Kohlenwasserstoffen mit q. oder mehr
Kohlenstoffatomen neben Stickstoff, Kohlendioxyd und Schwefelwaseerstoff, enthalten;
in einen stärkeren' Strom und einen schwächeren .Strom aufteilt, den stärkeren Strom
entsäuert, das verbleibende, an Äthan und bzw. oder Propan angereicherte Restgas
mit dem schwächeren Strom vermischt, das Gemisch zwecks Bildung ungesättigter Stoffe,
einschließlich des Äthylens als Hauptprodukt, der Wärmespaltung unterwirft, worauf
man-. das erhaltene Gemischaus Spaltgas und Wärmespaltungsprodukt fraktioniert und
Äthan, Äthylen und Propan-Propylen oder Propylen und Propan in gesonderten Strömen
gewinnt und den abgetrennten Äthanstrom und bz-,v. oder den abgetrennten Propan-Propylen-
oder den Propanstrom als Ausgangsmaterial in den Wärmespaltungsprozeß zurückführt.
Gewünschtenfalls kann außer dem erwähnten schwächeren Strom von Spaltgas auch ein
Teil des die sauren Produkte enthaltenden Stromes, welcher bei der Entsäuerung des
genannten stärkeren Stromes von Spaltgasen gewonnen wird, der Wärmespaltungszone
zugeleitet werden.
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Nach einer Abwandlung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der gesamte
saure .Spialtgasstram entsäuert und dann mit dem Strom der Wärmespaltungsprodukte
vereinigt und ein kleinerer Anteil der bei der Ents.äuerung des genannten Spaltgases
gewonnenen sauren Produkte mit in die Wärme- . spaltungszone geleitet. Während also
einerseits die frühere Praxis darauf hinweist, daß die direkte Wärmespaltung .des
gesamten .Spaltgasstromes aus verschiedenen Gründen vermieden werden muß,. und andererseits
die Erfahrung gemacht worden ist, daß die Wärmespaltung von praktisch reinem Äthan
oder praktisch reinem Propan, oder von Mischungen daraus in technischem Maßstab
zur Herstellung von Äthylen, selbst bei Anwesenheit von zugefügtem Dampf, zu starke
Verkokung und bzw. oder Korrosion der Spaltungsrohre herbeiführt, so daß die Produktions-
und Betriebskosten zu hoch werden, ist gefunden worden, @daß ein Verfahren, bei
welchem mehrere Fraktioniermisch- und Spaltungs- (thermische Dehydrierung-) Operationen
in geeigneter Weise kombiniert werden, die angegebenen Schwierigkeiten überwindet.
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Das gasförmige Äthan und Propan enthaltende Gemisch wird erhalten
bei der Fraktionierung des Spaltgasgemisches, aus .der thermischen und bzw. oder
katalytischen Spaltung von Kohtlen;wasserstoffölen, z. B. bei der Raffin.ation von
Erdöl, wobei das katalytisch gewonnene Spaltgais .im allgemeinen mit einem höheren
Anfangsdruck :anfällt als das thermisch gespaltene Gas. Infolgedessen ist es im
allgemeinen vorzuziehen, die beiden Ströme getrennt durch die Entsäuerungsbehandlung
zu führen, worauf sie zweckmäßig vereinigt wenden. Gemäß Fig. I isst eine solche
parallele Behandlung vorgesehen; das Verfahren kann aber auch mit den vereinigten
Spaltgasen durchgeführt werden. Typische, gewöhnlich zur Verfügung stehende Spaltgase
aus der Raffination haben etwa die aus Tabelle I ersichtliche Zusammensetzung.
Tabelle I |
Bestandteil Thermisches Gas Katalytisches Gas |
(Molprozent) I (Molprozent) |
H2 .............. - 18,7 |
N, + C O . . . . . . . . - 22,3 |
CH4............. 47,2 24,8 |
c02 . . . . . . . . . . . . . - 2,2 |
1-1,S ............ 1,2- 5,0 |
C,H4............ 8,2 9,2 |
C1H6............ 34,8 12,6 |
C,H6............ 2,2 3,8 |
C3H8............ 4,4 0,7 |
C4 Kohlenwasser- |
stoffe und höhere 1,2 0,4 |
H20 ............ 0,8 0,3 |
insgesamt: I 100,0 I 1oo,o |
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden aus dem größeren Anteil
des sauren Spaltgasstromes (bzw. der Ströme) H2 S und C 02 beseitigt, die entsäuerten
Gase auf einen hohen Druck komprimiert, mit einem durch Pyrolyse von Äthan und bzw.
oder Propan erhaltenen Gasstrom, der aus dem nachstehend beschriebenen Prozeß stammt,
vermischt, dias. Gemisch mit Alkali zwecks weiterer Reinigung ausgewaschen, gründlich
getrocknet, z. B. durch Berührung mit aktiviertem Aluminiumoxyd, und dann fraktioniert
unter Gewinnung einer gasförmigen, niedriger als Äthylen siedenden Fraktion, einer
Äthylenfraktion, einer Äthanfraktion, einer oder mehrerer schwerer Fraktionen von
,C4 und höherenKohlenwasserstoffen und einerPropylen-Propan-Fraktion oder einer
getrennten Propylenfraktion und einer getrennten Propanfraktion. Die abgetrennten
Äthan- und bzw. oder Propanfraktionen werden dann mit dem restlichen kleineren Anteil
.des sauren Spaltgasstromes und mit einer igeringeren Menge Dampf vermischt, und
-der erhaltene Strom (bzw. die Ströme) von gemischtem Gas wird (bzw. werden) in
aus eisenhaltigem Material bestehenden Wärmespaltungsrohren unter solchen an sich
bekannten Bedingungen gespalten, daß eine befriedigende Ausbeute ian Äthylen erhalten
wind. Der bei der Wärmespaltung gebiildete Strom wird mit Wasser abgeschreckt, und
.der abgetrennte und abgeschreckte Strom der Produkte wird zwecks nachfolgender
Fraktionierung bei niedriger Temperatur kompri@m:iert und das. dabei entstehende
Kondensat abgetrennt. In Tabelle II ist eine typische Zusammensetzung eines üblichen
Gemisches von Wärmespaltungsprodukten angegeben.
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Der komprimierte,Gasstrom,der Wärrnespaltungsprodu'kte wird mit dem
komprimierten Spaltgasstrom vereinigt und der vereinigte Strom aufgearbeitet.
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Durch die nachstehend beschriebene bevorzugte Ausführungsform des
Verfahrens können im fortlaufenden Betrieb etwa
181,5 t Äthylen je Tag in
wirtschaftlicher
Weise und bei günstigsten Ausbeuten erzeugt werden.
Tabelle 1I |
Bestandteil Molprozent |
H2 ' ............................ 24,7 |
N@+ C O ....................... 0,1 |
C 114 ............................ 14,0 |
C2 H4 , *, * *, * ... - .............. 30,7 |
C2 HE .............. . ............ 20,2 |
C3 He ........................... 2,7 |
C3 H8 ..................... 1.1 ... 3,0 |
C4 Kohlenwasserstoffe . .. . . .. . . . . 1,2 |
C5-Kohlen,wasserstoffe ........... 2,8 |
H20 ............................ o,6 |
Die in i i (Fig. I) erhaltenen .Spaltgase aus Erdölfraktionen werden aus einer Rmaktioniereinric'htung
12 abgezogen. Analysendaten typischer thermischer und katalytischer iSpaltgase sind
in Tabelle I bereits angegeben worden.
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Reinigung :der Beschickung und Komprimieren Die Rückstandsgase oder
größere Anteile derselben (Spaltgas in Leitung 14) werden für sich mit einem entsäuernd
wirkenden Mittel, z. B. einer 20%igen Diäthanolamin,Wasser-Lösung (wäßrige Alkali-
oder Alkaliphosphatlösungen können in bekannter Weise ebenfalls verwendet werden)
behandelt, und zwar im allgemeinen in einem Absorptions-Regenerator-System 15. Diese
Behandlungen werden bei entsprechenden Drücken. durchgeführt, um Schwefelwasserstoff
und Kohlendioxyd zu entfernen. Dar Schwefelwasserstoffgehalt wird :dadurch auf einen
Wert von etwa 0,023 g je Kubikmeter (bei normaler Temperatur und normalem
Druck) herabgesetzt. Nach den in der Praxis üblichen. Arbeitsweisen besitzt das.
thermische Spaltgas an dieser Stelle eine Temperatur von etwa 37,T° und einen Druck
von etwa 6 atü, während das katalytisch gespaltene Gas eine Temperatur von 37,7'°'
und einen Druck von etwa 18 atü aufweist. Die gereinigten Gasströme werden dann
bei 16 in einer einzigen Stufe auf etwa 39 atü komprimiert.
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Reinigung des ;gemischten Gases Diese komprimierten Ausgangsgase werden
über die Leitung 17 mit aus der Leitung i9 zugeführtem komprimiertem Wärmespaltungsgas
(das später noch beschrieben wird) vermischt und durch ein Waschsystem 2o geleitet,
um Reste von H2 S und C 02 voll-
ständig, z. B. mit einer ioo/oigen wäßrigen
Ätzalkalilösung oder einer wäßrigen K@p04 Lösung, zu entfernen. Die gereinligben
Gase werden dann, auf etwa 15,5'°, gekühlt, wobei kondensiertes Wasser in einem
(nicht dargestellten) Abscheider abgetrennt wird; dann -werden sie durch eine Trockenanlage
2i geleitet, welche- eine Schicht eines festen Trockenmittels, wie aktivierten Bauxit
oder aktiviertes Aluminiumoxyd, enthält.
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Tieftemperaturfraktiornierung Das aus 21 ausströmende getrocknete
Gas wird nach einer beliebigen Methode, wie fraktionierte Tieftemperaturdestillation,
Fraktionierung durch Adsorption, adsorbierende Fraktionierung oder Kombinationen
dieser Methoden, in die gewünschten Friktionen zerlegt. Um ungesättigte und gesättigte
Kohlenwasserstoffe voneinander zu trennen, kann Absorption in Kombination mit chemischer
Umsetzung verwendet werden, z. B. nach dem im »Petr. Refiner«, 28, (1949) S. 29899,
angegebenen Verfahren.
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Das trockene gemischte Gas, welches aus 21 ausströmt, wird auf eine
Temperatur von. -59'° vorgekühlt und in einer Fraktionierkolonne 22 (Methanabscheider)
in ein oben abströmendes Rückstandsgas, welches hauptsächlich aus dem Methan-, Wasserstoff-,
Kohlenmonoxyd-, und Stickstoffanteil des gemischten Gases besteht, und eine Bodenfraktion
zerlegt. Das Rückstandsgas wird gewonnen bei einer Kopftemperatur der Kolonne von
etwa -98,2'° bei etwa 34 atü, und die: Bodenrückstände werden bei etwa 18,32'°'
abgezogen, wobei zur Unterkühlung ,der Gasbeschickung für die Fraktionierko:lonne
22 zweckmäßig Äthylen von -67,7° zur Kondensierung .des Methanrückflusses, Äthylen
von -1o6,5'° verwendet wird. Die Bodenfraktion aus dem Methanabscheider gelangt
über die Leitung 23 in die Fraktionierkolonne 24 (Äthanabscheiider), in welchem
sie :bei -12,2'°' und etwa 2o atü am oberen Ende und einer Bodentemperatur von 51,6"'
in eine oben abströmende Äthan-Äthylen-Fraktion und einen: Rückstand zerlegt wird.
Das Äthylen wird aus dem Äfihan der Äthan-Äthylen-Fraktion in der Fraktio:nierkolonne
25 (Äthylenabscheider) abgetrennt, wobei am oberen Ende eine Temperatur von -32,2'0
herrscht und der Druck etwa 16 iatü beträgt, während die Boidentemperatur etwa -
i i ° beträgt. Der Bodenrückstand aus dem Äthanabscheider wird in der Fraktionierkolonne
26 (Propanabscheider) in eine Propan-Propylen-Kopffraktion bei 44° etwa 16 atü und
eine C4 Bodenfraktion zerlegt. Das oben abströmende Propan-Propylen-Gemisch kann
durch die Leitung 29 in den Wärmespaltungsofengeführt werden; es wird aber vorzugsweise,
z. B. in der Fraktioniereinrichtung 27, in Propylen und eine Propanfraktion zerlegt.
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Typische Zusammensetzungen von abgetrennten Fraktionen sind in Malprozent
in der Tabelle III ,angegeben.
Tabelle III |
Methan- |
Bestandteil entferner Athylen Athan |
Rückstandsgas Propan |
Wasserstoff .... 35,2 - - - |
N2 + CO ...... 8,7 - - - |
Methan ...... 53,0 o53 - - |
Äthylen ...... 2,4 9797 4,1 0,2 |
Äthan . . . . . . . . 0,7 1,50 94,2 3,1 |
Propylen ..... - - 1,1 45,2 |
Propan . . . . . . . - - o,6 50,5 |
C4-Verbindungen - - - 1,0 |
insgesamt: I 100,0 I 100,0 1 ioo,o I ioo,o |
Wärmespaltung Das durch Fraktionierung gewonnene Äthan und Propan
wird getrennt oder gemeinsam durch die Leitungen3o und 3i in Mischung mit Dampf
aus der Leitung 32 und dem kleineren Anteil des sauren Raffinationsspaltgases aus
dex Leitung 34 in die Röhren aus rostfreiem Stahl, z. B. .rostfreier Stahltyp 3r6
(ein Chrom-Nickel-Molybdän-Stahl) oder vorzugsweise Typ
310 (ein 25/2o Chrom-Nickel,Stahl),
eines mehrere, z. B. fünf Abschnitte aufweisenden rohrförmigen gasbeheizten Ofens
35 vom Gleichstromtyp eingeleitet, in welchem sie einzeln und bzw. oder in jedem
Mischungsverhä:ltnis in bekannter Weise thermisch gespalten werden. Im allgemeinen
wird d.as. Verfahren durchgeführt bei einer Auslaßtemperatur der Wärmespaltungsspirale
von etwa 773 bis 82o'°, gewöhnlich etwa 795 bis 79f°. Die Verweil- oder Berührungs7elt
inder Reaktionszone beträgt gewöhnlich etwa
0,7 his 1,3 Sekunden. Der Zuführungsdruck
der Beschickung beträgt etwa 6 bis 7 atü und der Auslaß:druck etwa At:mosphärenidruck
bis i oder
1,5 atü.
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Bei ähnlichen Arbeitsweisen, wie vorstehend beschrieben, wobei aber
kein saures Raffinationsspaltgas in der Beschickung für JieWär.mespaltung enthalten
war, ergaben sich große Schwierigkeiten im Betrieb durch übermäßige Koksbildung
in den Wärmespaltungsröhren. Die durchschnittlichen Betriebszeiten bei der Äthanspaltung
lagen in der Größenordnung von 25o bis 300 Stunden und bei Propan im Durchschnitt
bei 50o bis 60o Stunden. Selbst um diese Betriebszeiten zu erreichen, maßte die
bei der Propanspaltung sonst übliche Dampfzufuhr verdoppelt und bei der Äthanspaltung
beinahe verdreifacht werden, wodurch sich eine beträchtliche Herabsetzung in .der
Spaltungskapazität der Anlage . und mehrfache Erhöhung der Unterhaltungskosten ergab..
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Wenn man dagegen einen geringen Anteil des sauren Raffinationsspaltgases,
z. B. von etwa o,2 bis etwa 5 Volumprozent, je, nach dem, Gehalt des Gases an sauren
Bestandteilen, zumischte, wobei die Menge im allgemeinen so gewählt wurde, daß ,der
Gehalt an sauren Stoffen im Zufuhrgemisch zur Wärmespaltungszone von etwa o,oi bis
etwa 0,3 Molprozent, vorzugsweise etwa 0,o2 bis etwa o, i Molprozent,betrug, wurde
die Verkokung in denWärmespaltungsröhren stark herabgesetzt und die fortlaufendeArbeitszeit
zwischen den erforderlichen Entkokungen um einMehrfaches verlängert. So arbeitete
man in einer Versuchsanlage mit Wärmespaltungsspirale unter folgenden. Bedingungen:
Äthanzufuhr etwa 2265 rn3/Std. (Normaltemperatur und Normaldruck:); Dampfzufuhr
634 kg/Std. ; Zufuhr von saurem katalytischem Spaltgas 28,3 m3/Std. (Normaltemperatur
und Normaldruck) ; Schwefelwas,sers:toffgehalt in dem katalytisch gespaltenen Gas
2 Abis 6 Volumprozent; Auslaßtemperatur 795,3 bis 798'°. Nach 1335 Stunden Betriebszeit
-war keine Korrosion des Rohres festzustellen. Durch diese Arbeitsweise kann die
fortlaufende Arbeitszeit zwischen der Entkokung auf 5 bis 6 Monate und mehr verlängert
werden.
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Anstatt einen Teil des sauren Raffinationsspaltgases mit der Äthan-
und bzw. oder Propanbeschikkung für die Wärmespaltung zu vermischen, kann ein Anteil
der sauren Gase, welche aus diesen Gasen in 15 entfernt werden, komprimiert und
mit der genannten Beschickung vermischt werden, wie durch die Leitung 36 angedeutet
wird. So ergibt sich beispiels-weise, wenn als Beschickungsgas für den Prozeß .das
katalytische Spaltgas gemäß Tabelle I verwendet wird, d@aß aus roo Molteilen der
Beschickung, die darin enthaltenen 5 Molteile H2 S und 2,2 Molteile C 02 entfernt
und die 9,2 Mo;lteile Äthylen in praktisch reiner Form erhalten und außerdem die
z2,6 Molteile Äthan abgetrennt werden. Diese 12,6 Molteile Äthan werden nach Zumischen
einer geringen, 0,001 bis 0,03 Molteile, vorzugsweise o,oo5 Molteile
betragenden Menge des Schwefelwasserstoffes oder des. aus der Entsäuerungsstufe
gewonnenen sauren Produktes sowie einer geringen Menge, z. B. i bis 2,5 Molteile
Wasserdampf der Wärmespaltung unter Bildung von Äthylen unterworfen und das Äthylen
und das Äthan aus den Wärmespaltungsprodu:kten in Mischung mit einem anderenTeil
des entsäuerten katalytisch gespaltenen Gases gewonnen.
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Der Strom (bzw. die .Ströme) des ,Umwan@dlungsproduktes aus dem Wärmespaltofen
35 wird beim Verlassen,der Spaltungsspirale auf etwa 37o,7'° abgekühlt, indem Wasser
durch die Leitung 37 ein-
gespritzt wird, dann durch (nichtdargestellte) Abscheider
für Kcks bzw. Ablagerungen und anschließend durch einen Kühlturm 39 geleitet, in
welchem die Temperatur durch weiteres Einspritzen von Wasser auf 54,4°' herabgesetzt
wird. Während der Spaltung gebildete schwere Kohlenwasserstoffe und leichte Öle
werden mit dem Abschreckwasser entfernt. Der aus ,dem Kühlturm oben abströmende
Dampf umfaßt den Hauptanteil der Umwandlungsprodukte, gesättigt mit Wasserdampf.
Er wird gekühltund bei 40 indrei Stufen auf etwa 39 atü komprimiert und dann mit
dem komprimierten Raffinationsgasstrom (bzw.idenGasströmen) zwecks Zerlegung in
die verschiedenen Bestandteile vereinigt.
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Der Einfluß des zu der Beschickung für die Wärmespaltung zugesetzten
Schwefelwasserstoffes sowohl bezüglich der Koksbildung als auch der Korrosion wird
durch die Kurven in Fig. II dargestellt, -welche Bruchergebnisse bei der thermischen
Spaltung von Propan in rostfreien Stahlröhren (25/2o Chrom-Nickel-Stahl) unter den
bei der Herstellung von Äthylen üblichen, Bedingungen wiedergeben. Der Schwefelgehalt
der Beschickung (in Gewichtsprozent) ist auf der Abszisse, die Kohlenstoffablagerung
(in Gewichtsprozent der Beschickung) auf ;der linken Ordinate und das Korros.ions,au-sma.ß
(in Millimeter Je Jahr) :auf der rechten Ordinate aufgetragen. Kurve i zeigt die
Kohlenstoffabilagerung und Kurve- 2 die Korrosion. Bei einem sehr niedrigen Schwefelgehalt
(0,0003 Gewichtsprozent) zeigt die Korrosion einen sehr
niedrigen
Wert. Aber bei einem Schwefelgehalt der Beschickung von etwa 0,003 Gewichtsprozent,
welcher -dem des unter- der Handelsbezeichnung Shellane (verflüssigtes Erdölgas,
:das hauptsächlich aus Propan besteht) bekannten Produktes entspricht, ist die Korrosion
stark erhöht. Der Zusatz von Schwefelwasserstoff bis zu einem Schwefelgehalt von
o,oi o/o ergibt etwa den gleichen Korrosionswert. Trotzdem verringert der Zusatz
von noch größeren Mengen Schwefelwasserstoff die Korrosion deutlich, so daß diese
bei 0,03 Gewichtsprozent Schwefel (als Hz S) auf einen sehr niedrigen \@Tert
zurückgedrängt wird. Die Ergebnisse zeigen, -diaB beim Zusetzen von Schwefelwasserstoff
allein die Menge wesentlich mehr als o,oi Gewichtsprozent betragen soll (bei Äthan
ist die Zahl der Gewichtsprozente und Molprozente im wesentlichen gleich, während
bei Propan die Zahl der Molprozente etwa drei Viertel der Gewichtsprozente beträgt),
wie z. B. etwa o,020/0 und vorzugsweise 0,03 Gewichtsprozent. Im Hinblick
auf die Notwendigkeit der Entfernung von zugesetztem H2 S aus -den gasförmigen Endprodukten,
sowohl wegen der ungünstigen Wirkung auf Umwandlungsreaktionen von Komponenten derselben
(Äthylen, Propylen) als auch auf Anlagen, d-ie bei der nachfolgenden Fraktionierung
der Endgase in ihre Komponenten verwendet werden, ist es wesentlich, daß der Schwefelwas.serstoffgehalt
.der Beschickung für die Wärmespaltung so: niedrig wie möglich gehaltenwird, vorzugsweise
nicht über etwa 0,3 Molprozent. Weiterhin eist es zweckmäßig, die Menge der :direkt
in die Spaltungsspiralen eingeleiteten Raffinationsspaltgase im Hinblick :auf ,das
verdünnende Methan und, die vorhandenen unbeständigen Olefine gering zu halten.
Trotzdem muß der Anteil dieser Gase so sein, daß er größer ist als der Wert, welcher
mit einer verstärkten Korrosion und Kohlenstoffbildung verbunden ist.
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In Verbindung mit Wasserdampf können niedrigere Schwefelwassersto:ffko:nzentrationen
verwendet werden, und es treten geringere Korrosion und geringere Koksbildung auf
als bei Verwendung von H2 S allein. So können dann Mengen von H2 S in der Größenordnung
von nur o,oi Gewichtsprozent mit Vorteil verwendet werden, obwohl es vorzuziehen
ist, doch eine Menge von mindestens etwa o,o20/0 anzuwenden. Die Menge des Wasserdampfs
kann innerhalb weiter Grenzen schwanken, von einem verhältnismäßig niedrigen Wert,
wie etwa 3 bis 5 Gewichtsprozent, bis etwa 25 oder 3o Gewichtsprozent, wobei eine
Menge von etwa 6 bis 2o Gewichtsprozent im allgemeinen bevorzugt wird, welche einem
Volumenverhältnis, von etwa io bis 35 % des Volumens des Äthans entspricht.