DE2638080C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung
von Styrol aus den Reaktionsprodukten von zur Herstellung
von Ethylen und Propylen dampfgecrackten
Kohlenwasserstoffen, mit folgenden Stufen der Aufarbeitung
der Crackprodukte:
- 1. Abtrennen und Fraktionieren der Reaktionsprodukte in eine flüssige Bodenfraktion, die hauptsächlich aus Kohlenwasserstoffen mit 9 oder mehr Kohlenstoffatomen besteht und einer dampfförmigen Kopffraktion, die hauptsächlich aus Kohlenwasserstoffen mit weniger als 9 Kohlenstoffatomen und Wasserdampf besteht,
- 2. Kühlen dieser dampfförmigen Kopffraktion zur Bildung eines ersten Wasser/Kohlenwasserstoff-Kondensats und einer ersten unkondensierten Wasserdapf/Kohlenwasserstoff-Mischung,
- 3. mehrstufiges Verdichten der ersten unkondensierten Mischung bis auf etwa 30 bar, wobei unmittelbar nach jedem Verdichtungsschritt die verdichteten Produkte davon gekühlt und teilweise kondensiert werden unter Bildung einer Vielzahl von zweiten Wasser/Kohlenwasserstoff-Kondensaten und einer Vielzahl von zweiten unkondensierten Wasserdampf-Kohlenwasserstoff-Mischungen, wobei diese zweiten Mischungen jeweils von einem entsprechenden zweiten Kondensat getrennt und den anschließenden stufenweisen Verdichtungsschritten unterworfen werden,
- 4. Entfernen des Wassers aus der Vielzahl der zweiten Wasser/Kohlenwasserstoff-Kondensate unter Bildung von getrockneten Kohlenwasserstoff-Kondensaten und Leiten dieser entwässerten Kohlenwasserstoff-Kondensate zu einer Abtreibkolonne,
- 5. Einführen des ersten Kondensats von Schritt 2. in eine Flüssigkeitstrennvorrichtung, wobei die flüssigen Kohlenwasserstoffe in ein Crackbenzin, das im wesentlichen Kohlenwasserstoffe mit 5 bis 9 Kohlenstoffatomen enthält und einen Endsiedepunkt zwischen 180° und 250°C aufweist, und ein schweres Crackbenzin getrennt, und diese Kohlenwasserstoffreaktionen vom damit vermischten Wasser befreit werden.
Die Aufarbeitung der Reaktionsprodukte von dampfgecrackten
Kohlenwasserstoffen ist bekannt aus dem SRI-Report Nr. 29,
August 1967, Seiten 157-231.
Die Gewinnung von Styrol aus solchen Kohlenwasserstofffraktionen
ist an sich u. a. aus den deutschen Offenlegungsschriften 20 06 863
und 21 35 622 bekannt. Gemäß den bekannten Verfahren wird aus komplexen
Kohlenwasserstoffgemischen eine Xylole und Styrol enthaltende Fraktion
dadurch gewonnen, daß man in einer Kolonne die leichteren Kohlenwasser
stoffe als Kopffraktion und danach in einer zweiten Kolonne die schwereren
Kohlenwasserstoffe als Sumpffraktion ausscheidet und daß man die Xylole
und Styrol anschließend mittels extraktiver Destillation voneinander
trennt. Es wird dem Sachverständigen klar sein, daß die vorgenannten
Kolonnen zur Trennung der Xylole und der Styrolfraktion von den leichteren
und schwereren Kohlenwasserstoffen auch als eine einzige Kolonne ausgeführt
sein können, in der die Xylole und die Styrolfraktion als Mittellauf gewonnen
werden.
Das Cracken von Kohlenwasserstoffen zur Herstellung von hauptsäch
lich Äthylen und Propylen wird technisch in sehr großem Maßstab ausgeführt.
Moderne Crackanlagen haben im allgemeinen eine Kapazität von mehreren hundert
tausend Tonnen Äthylen im Jahr.
Die Art des zu crackenden Ausgangsmaterials, die Reaktionszeit und
die Reaktionstemperatur beeinflussen die Zusammensetzung der Crackprodukte
und namentlich die Äthylen- und Propylenausbeute. Wenn man von Naphtha aus
geht, können durch thermisches Cracken bei Temperaturen von 700-900°C
Äthylenausbeuten von 20-35 Gew.-%, bezogen auf das Ausgangsmaterial, erreicht
werden. Auch aus anderen Ausgangsstoffen, sowohl aus leichteren Kohlenwasser
stoffen, z. B. Äthan oder Propan, wie aus schwereren Fraktionen, z. B. Kerosin
oder Gasöl, sind bei richtiger Wahl der Prozeßbedingungen ähnliche Ausbeuten
erreichbar.
Beim Cracken fällt neben Äthylen und Propylen eine Reihe anderer
Kohlenwasserstoffe an, wie Methan, Äthan, Propan, Butylene und Butane, eine
aus Kohlenwasserstoffen mit mindestens 5 Kohlenstoffatomen bestehende
Fraktion mit einem Endsiedebereich von 180 bis 250°C, das sog. Crackbenzin,
und eine noch schwere Fraktion, das sog. Cracköl. Daneben enthält das aus
dem Cracker austretende Reaktionsgemisch noch geringe Mengen Wasserstoff.
Sowohl Cracköl wie Crackbenzin enthalten im allgemeinen aromatische Verbindungen.
Die Äthanmengen sind meistens derart groß, daß diese nach der Abtrennung
von den übrigen Komponenten wieder in die Ofensektion zurückgeführt und
nochmals gecrackt werden.
Bei den hier gemeinten Crackprozessen wird der Kohlenwasserstoff
speisung Dampf zugeführt, um den partiellen Druck der Kohlenwasserstoffe
herabzusetzen, die Verweilzeit derselben zu verringern und Kohlenbildung in
den Ofenrohren infolge Reaktion von Dampf mit Kohle zu Kohlenoxiden und Wasser
stoff zu vermeiden. Das aus den Cracköfen austretende Reaktionsgemisch, das
somit auch Dampf enthält, wird rasch gekühlt, um einer Verringerung der Äthylen-
und Propylenausbeuten durch sekundäre Reaktionen vorzubeugen.
Die auf Temperaturen von etwa 200°C abgeschreckten Reaktionsprodukte
werden anschließend in eine Fraktionierkolonne eingeleitet, in der sie in
sog. Cracköl als Sumpffraktion und in hauptsächlich leichtere Kohlenwasser
stoffe als Kopffraktion getrennt werden. Das Cracköl enthält neben gesättig
ten alipathischen Kohlenwasserstoffen cyclische Verbindungen, wie Naphthene
und Aromate, und ungesättigte Kohlenwasserstoffe, wie Olefine, Diene, Acetylen
derivate u. dgl. Es ist außerordentlich schwierig, eine bestimmte Komponente
unmittelbar aus dem Cracköl auszuscheiden und zu raffinieren.
Bei Crackanlagen werden Temperatur und Druck in der ersten Fraktionier
kolonne im allgemeinen so gewählt, daß die flüssige Crackölfraktion im wesentlichen
aus Kohlenwasserstoffen mit 9 oder mehr Kohlenstoffatomen besteht, während die
dampfförmige Kopffraktion hauptsächlich Kohlenwasserstoffe mit weniger als 9 Kohlenstoff
atomen umfaßt. Das Trennungsvermögen dieser Kolonne ist im allgemeinen nicht
so groß, daß eine scharfe Trennung stattfindet. In der leichten Fraktion sind
noch schwere Kohlenwasserstoffe vorhanden und umgekehrt. Dies ist für das
Wesen der Erfindung jedoch nicht von Bedeutung. Die Kopffraktion wird in eine
Kühlanlage eingeleitet, in der die darin enthaltenen Kohlenwasserstoffe und
der Wasserdampf kondensieren. Anschließend wird das gekühlte Gemisch einer
Trennvorrichtung zugeführt, in der Wasser und flüssige Kohlenwasserstoffe
voneinander getrennt werden. Diese Trennvorrichtung ist häufig so ausgeführt,
daß die flüssigen Kohlenwasserstoffe weiter in sog. schweres Crackbenzin und
sog. Crackbenzin mit einem Endsiedepunkt von 180 bis 250°C getrennt werden.
Wie bereits obenerwähnt wurde, vermag die erste Fraktionierkolonne meistens
nicht derart scharf zu fraktionieren, daß die Kopffraktion vollkommen frei
von Crackölkomponenten ist. Das schwere Crackbenzin aus der zweiten Trenn
vorrichtung wird in die erste Fraktionierkolonne zurückgeführt. Das Wasser
wird zum Cracker zurückgeführt, in den es wieder als Dampf eingeleitet wird.
Neben den flüssigen Fraktionen fällt aus der Trennvorrichtung eine gasförmige
Fraktion an, die neben Äthylen und Propylen u. a. auch Wasserdampf und dampfförmige
Crackbenzinkomponenten enthält.
Die dampf- und gasförmigen Produkte aus der obengenannten Trennvorrichtung
werden in einem mehrstufigen Verdichter auf etwa 30 at komprimiert. Mittlerweile
wird, oft nach jeder Kompressionsstufe, gekühlt, um die Kompressionswärme und
die Kondensationswärme der beim erhöhten Druck kondensierenden Komponenten
abzulassen. Vor allem nach der ersten und zweiten Verdichtungsstufe (bis etwa
5 at) fällt ein Kondensat an, das verhältnismäßig viele Kohlenwasserstoffe
mit 5 bis 8 Kohlenstoffatomen enthält. In den nächsten Stufen wird das Crack
gas, das hauptsächlich aus Kohlenwasserstoffen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
besteht und außerdem noch Wasserdampf enthält, weiter komprimiert. Aus dem
in der letzten Stufe erhaltenen verdichteten Gas, das reich an Kohlenwasser
stoffen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen ist, wird hauptsächlich Äthylen gewonnen.
Auch kann man aus diesem Gas Propylen und Butylen gewinnen.
Es war bisher üblich, die zuerst erhaltene Crackbenzinfraktion,
(also die Fraktion, die nach Kühlung und Ausscheidung der Kopffraktion aus
der ersten Fraktionierkolonne erhalten wird) mit den Kondensaten der
einzelnen Verdichtungsstufen zu vermischen. Das auf diese Weise erhaltene
Crackbenzin enthält im allgemeinen verhältnismäßig viele Aromate und wird
daher oft mit Motorbenzin zur Erhöhung des Octangehalts desselben vermischt.
Obwohl der Aromatgehalt für Motorbenzin hoch ist, ist dies für die Gewinnung
von reinen Aromaten, namentlich von Styrol, doch noch niedrig; dadurch ist
besonders die Gewinnung von Styrol, zum Beispiel gemäß den in den nieder
ländischen Patenanmeldungen 70 01 959 und 71 09 804 beschriebenen Verfahren,
in wirtschaftlicher Hinsicht wenig attraktiv.
Das Kondensat der dritten und folgenden Verdichtungsstufen sowie
das Kondensat des gekühlten Endgases enthalten nachweislich kein oder kaum
Styrol oder andere aromatische Verbindungen mit 8 Kohlenstoffatomen.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von Styrol aus
einer Crackbenzinfraktion, welche aus einer Trennvorrichtung erhalten wird,
in die die gekühlten Kopfprodukte einer Fraktionierkolonne eingeleitet sind,
in der das abgeschreckte Reaktionsgemisch aus der Crackanlage in sog. Cracköl,
d. h. hauptsächlich in Kohlenwasserstoffe mit 9 oder mehr Kohlenstoffatomen,
als Sumpffraktion und in Crackbenzin, d. h. im wesentlichen in Kohlenwasser
stoffe mit 5 bis 9 Kohlenstoffatomen und leichtere Kohlenwasserstoffe, als
Kopffraktion getrennt wird.
Das Verfahren gemäß der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß man
- A. das getrocknete Crackbenzin von Stufe 5. gemäß dem Oberbe
griff, in einer Fraktionierkolonne in
- a) eine erste Fraktion, die Kohlenwasserstoffe mit weniger als 8 Kohlenstoffatomen enthält und
- b) eine zweite Fraktion, die im wesentlichen aus C8-Kohlen wasserstoffen besteht,
- c) eine dritte Fraktion mit Kohlenwasserstoffen von mehr als 8 Kohlenstoffatomen abtrennt, und
- B. Styrol aus der die C8-Kohlenwasserstoffe enthaltenden Frak tion b) in an sich bekannter Weise gewinnt.
Der Styrolgehalt der vorgenannten Crackbenzinfraktion beträgt
normalerweise 8-14 Gew.-%; dies ist bedeutend mehr als die 3-6 Gew.-%
der bisher gewonnenen gesamten Crackbenzinfraktionen. Durch diese bedeutend
höheren Styrolgehalte kann die Gewinnung von Styrol etwa gemäß den in den
bereits vorgenannten Offenlegungsschriften 20 06 863 und 21 35 622 beschriebenen
Verfahren auf wirtschaftliche und gar mit anderen Herstellungsverfahren für
Styrol, wie der Styrolsynthese, konkurrierende Weise ausgeführt werden.
Es hat sich weiter herausgestellt, daß die Kondensate der ersten
und zweiten Kompressionsstufe im allgemeinen noch beachtliche Styrolmengen
enthalten. Um die Gesamtausbeute an Styrol zu erhöhen, wird das aus der
ersten Fraktionierkolonne gewonnene Crackbenzin deshalb vorzugsweise mit den
Kondensaten der ersten und zweiten Verdichtungsstufe vermischt. In diesem
Gemisch ist der Styrolgehalt im allgemeinen zwar etwas niedriger als im
Crackbenzin der ersten Fraktionierkolonne, aber nicht derart, daß der
Styrolgehalt in der Gesamtmenge der Crackbenzinfraktion der ersten
Fraktionierkolonne und der ersten und zweiten Verdichtungsstufe wesentlich
geringer wird als der Styrolgehalt der Crackbenzinfraktion der ersten Fraktionier
kolonne. Die Styrolmengen der Kondensaten der ersten und zweiten Verdichtungs
stufe sind häufig derart groß, daß ihre Gewinnung wirtschaftlich völlig
verantwortbar ist.
Zur Verdeutlichung und Erläuterung wird die Erfindung anhand der
schematischen Fig. 1 illustriert, in der der Verlauf eines
Crackprozesses, wie dies bisher gewöhnlich ausgeführt wird, dargestellt wird.
Es sind mehrere Ausführungsformen möglich und die genannten Temperaturen und
Drücke sind nur Beispiele. In den in großtechnischem Maßstab angewandten
Ausführungsformen können ziemlich große Unterschiede auftreten, obwohl das
Prinzip das gleiche bleibt.
Der aus Naphtha bestehende Strom 3, dem durch 4 Dampf zugeführt
wird, wird in Naphthacracker 1 eingeleitet. 2 bezeichnet einen Äthancracker,
der über die Leitung 7 mit aus den Crackprodukten ausgeschiedenen Äthan
gespeist wird. Die aus den Crackern 1 und 2 stammenden Crackprodukten 5 und 6
werden in sog. Abschreckkühlern abgeschreckt und anschließend als Strom 8 in die
erste Fraktionierkolonne 9 eingeleitet. Am Sumpf dieser Kolonne wird ein
Crackölstrom 10 abgeführt, von dem ein Teil 12 als Kühlöl in den Strom
der Crackprodukte geleitet wird. Der restliche Teil 15 wird zu einer Abtreib
kolonne 16 geführt, in der die leichten Fraktionen mittels Dampf aus dem
Cracköl abgetrieben werden und aus der das Cracköl 17 abgeführt wird. Die
leichten aus der Abtreibkolonne 16 abgeführten Fraktionen werden über die
Leitung 18 zur Kolonne 9 zurückgeführt. Über den Kopf der Kolonne 9 wird der
Strom 19 abgeführt und gekühlt; anchließend wird der gekühlte Strom 20
in eine mit der Trennvorrichtung 21 kombinierte Flüssigkeitstrennvorrichtung
21 a eingeleitet. Hier werden einerseits die flüssigen Kohlenwasserstoffe
in Crackbenzin 22 und schweres Crackbenzin 23 getrennt, andererseits
werden diese Kohlenwasserstofffraktionen in 21 a vom damit vermischten Wasser 24
getrennt, das in die Abtreibkolonne 25 eingeleitet wird, in der die leichten
Kohlenwasserstoffe aus dem Wasser entfernt werden; das Wasser wird dann wieder
als Prozeßwasser für die Herstellung von Dampf für den Cracker eingesetzt.
Das trockene schwere Crackbenzin 26 wird in die erste Fraktionierkolonne
zurückgeführt. Der Strom 25 a enthält neben Kohlenwasserstoffen mit 1-4
Kohlenstoffatomen auch Kohlenwasserstoffe mit 5 bis 9-10 Kohlenstoffatomen
und Wasserdampf. Nach einer Flüssigkeits-Dampf-Trennvorrichtung 27, in der
Kondensattröpfchen abgeschieden und mit dem Strom 28 vermischt werden,
erfolgt in I die erste Verdichtung bis ca. 2,8 at mit anschließender Kühlung
und Ausscheidung des Kondensats (zu Strom 28). Der Strom 28 wird zur zweiten
Verdichtungsstufe II geführt, anschließend gekühlt und in die Ströme 28
und 30 getrennt. Anschließend werden die Ströme 30, 31 und 32 bzw. 32 a
weiter komprimiert, bis der Druck schließlich etwa 30 ata beträgt, wobei
das Kondensat nach jeder anschließenden Kühlung abgeführt wird. Nach der
Kühlung nach der vierten Verdichtungsstufe werden in den Kolonnen 33 und 34
Schwefelverbindungen und andere saure Verbindungen mittels Waschen aus Strom 32
entfernt. Die Kondensatströme 35, 36, 37, die aus den Kompressorstufen III,
IV und V austreten, werden vereint und zusammen in die Flüssigkeitstrennvorrich
tung 38 eingeleitet. Wasser 39 wird zu 21 a zurückgeführt. Der Benzinstrom 40
wird zur Abtreibkolonne 41 geführt, wo die Kohlenwasserstoffe mit maximal
vier Kohlenstoffatomen über den Kopf abgeführt werden. Flüchtige Bestandteile
werden aus der Trennvorrichtung 38 über 44 in den Strom nach der vierten
Verdichtungsstufe zurückgeführt. Das Crackbenzin in Strom 28, das aus den
ersten beiden Verdichtungsstufen stammt, wird ebenso wie das Crackbenzin
aus der ersten Fraktionierkolonne und der zweiten Trennvorrichtung (Strom 22)
in die Flüssigkeitstrennvorrichtung 21 a und dann (Strom 42) in die Abtreib
kolonne 41 eingeleitet, in der als Sumpffraktion Crackbenzin 43 gewonnen
wird. Die Kopffraktion wird zur ersten Verdichtungsstufe zurückgeführt 45.
Behufs einer guten Trennung ist Kolonne 41 mit einem Rücklaufsystem 46
versehen.
Das Crackbenzin 43 enthält 3-6% Styrol. Wegen des verhältnis
mäßig hohen Aromatgehalts wird dieses Crackbenzin , oft nach selektiver
Hydrierung, als Motorbenzinkomponente verarbeitet. Auch kann man aus dem
Crackbenzin zunächst Benzol extrahieren; anschließend wird der Rückstand
dann als Motorbenzinkomponente verkauft. Der Aromatgehalt dieses Crackbenzins
ist zu niedrig, um die Styrolgewinnung wirtschaftlich ausführen zu können.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren (siehe Fig. 2) wird der Strom 42
nun nicht zur Kolonne 41 geführt, sondern in eine Kolonne 50 ein
geleitet, in der der Strom 42 in drei Fraktionen gespalten wird,
und zwar in eine erste Fraktion mit Kohlenwasserstoffen mit weniger
als 8, mit maximal 5 und vorzugsweise maximal 7 Kohlenstoffatomen (Strom 51),
eine zweite Fraktion, welche größtenteils aus Kohlenwasserstoffen mit 8 Koh
lenwasserstoffen besteht (Strom 53), von denen Styrol und Xylole einen wich
tigen Bestandteil bilden, und eine dritte Fraktion mit Kohlenwasserstoffen
mit mehr als 8 Kohlenstoffatomen (Strom 52). Die Ströme 51 und 52 können
zum Beispiel in Kolonne 41 eingeleitet werden (siehe Fig. 2),
dies ist selbstverständlich jedoch nicht erforderlich. Aus der Styrol und Xylole
enthaltenden Fraktion (Strom 53 in Fig. 2) kann dann auf an sich bekannte
Weise Styrol gewonnen werden.
Der Umfang von Strom 28 kann im Vergleich zu Strom 22 stark schwanken,
dies hängt mit der Prozeßführung zusammen. Der Strom 28 kann weniger
als 10 Gew.-% von Strom 22 betragen und einen Styrolgehalt von nur 6-8% haben.
Vermischung der Ströme 28 und 22 in der Trennvorrichtung 21 a zu Strom 42
bietet dann wenig Vorteile, aber auch wenig Nachteile. Ist der Umfang von Strom
28 im Vergleich zu Strom 22 beachtlich, enthält 28 jedoch wenig Styrol, so
wird eine Vermischung mit 22 zu Strom 42 die Wirtschaftlichkeit der Styrol
gewinnung stark beeinträchtigen; in diesem Fall ist es im allgemeinen vorteil
haft, den Flüssigkeitsstrom aus der Trennvorrichtung 27 zwar zur Trennvorrichtung
21 a zu leiten, die Flüssigkeitsströme aus den Kühlern nach den Kompressorstufen
I und II zusammen mit 35, 36 und 37 jedoch in die Trennvorrichtung 38
einzuleiten.
Im allgemeinem liegt der Umfang des Stromes 28 in derselben Größen
ordnung wie Strom 22 oder er ist gar größer; der Styrolgehalt ist meistens
derart, daß aus der Trennvorrichtung 21 a ein Strom 42 mit einem Styrolgehalt
von 8-14 Gew.-% erhalten wird. Aus diesem Strom kann auf sehr wirtschaftliche
Weise Styrol gewonnen werden.
In einer erfindungsgemäß verwendeten Ausführungsform sind Strom 28 und
Strom 22 nahezu gleich groß. Strom 22 enthält 12-14 Gew.-% Styrol, Strom
28 8-10 Gew.-% und Strom 42 10-12 Gew.-%.
Strom 40, der keine nachweisbaren Mengen Styrol bzw. Xylole enthält,
ist etwa zweimal so groß wie Strom 42, so daß eine Vermischung desselben
mit 42 den Styrolgehalt der vereinten Ströme auf 1/3 des Styrolgehalts von
Strom 42, also auf 3-4 Gew.-%, reduzieren würde.
Claims (3)
1. Verfahren zur Gewinnung von Styrol aus den Reaktions
produkten von zur Herstellung von Ethylen und Propylen
dampfgecrackten Kohlenwasserstoffen, mit folgenden Stufen der
Aufarbeitung der Crackprodukte:
- 1. Abtrennen und Fraktionieren der Reaktionsprodukte in eine flüssige Bodenfraktion, die hauptsächlich aus Kohlenwasser stoffen mit 9 oder mehr Kohlenstoffatomen besteht und einer dampfförmigen Kopffraktion, die hauptsächlich aus Kohlenwasserstoffen mit weniger als 9 Kohlenstoffatomen und Wasserdampf besteht,
- 2. Kühlen dieser dampfförmigen Kopffraktion zur Bildung eines ersten Wasser/Kohlenwasserstoff-Kondensats und einer ersten unkondensierten Wasserdampf/Kohlenwasserstoff-Mischung,
- 3. mehrstufiges Verdichten der ersten unkondensierten Mischung bis auf etwa 30 bar, wobei unmittelbar nach jedem Verdich tungsschritt die verdichteten Produkte davon gekühlt und teilweise kondensiert werden unter Bildung einer Vielzahl von zweiten Wasser/Kohlenwasserstoff-Kondensaten und einer Vielzahl von zweiten unkondensierten Wasserdampf-Kohlen wasserstoff-Mischungen, wobei diese zweiten Mischungen jeweils von einem entsprechenden zweiten Kondensat getrennt und den anschließenden stufenweisen Verdichtungsschritten unterworfen werden,
- 4. Entfernen des Wassers aus einer Vielzahl der zweiten Wasser/ Kohlenwasserstoff-Kondensate unter Bildung von getrockneten Kohlenwasserstoff-Kondensaten und Leiten dieser entwässerten Kohlenwasserstoff-Kondensate zu einer Abtreibkolonne (41),
- 5. Einführen des ersten Kondensats von Schritt 2. in eine Flüssigkeits trennvorrichtung (21 a), wobei die flüssigen Kohlenwasser stoffe in ein Crackbenzin (22), das im wesentlichen Kohlen wasserstoffe mit 5 bis 9 Kohlenstoffatomen enthält und einen Endsiedepunkt zwischen 180° und 250°C aufweist, und ein schweres Crackbenzin (23) getrennt, und diese Kohlenwasserstofffraktionen vom damit vermischten Wasser befreit werden,
dadurch gekennzeichnet, daß man
- A. das getrocknete Crackbenzin (22) von Stufe 5. in einer
Fraktionierkolonne (50) in
- a) eine erste Fraktion, die Kohlenwasserstoffe mit weniger als 8 Kohlenstoffatomen enthält und
- b) eine zweite Fraktion, die im wesentlichen aus C8-Kohlen wasserstoffen besteht,
- c) eine dritte Fraktion mit Kohlenwasserstoffen von mehr als 8 Kohlenstoffatomen auftrennt, und
- B. Styrol aus der die C8-Kohlenwasserstoffe enthaltenden Fraktion b) in an sich bekannter Weise gewinnt.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man das getrocknete Kohlenwasserstoff-Kondensat, das aus der
ersten Stufe der Vielstufenverdichtung der Stufe 3. gemäß
Anspruch 1 gewonnen worden ist, mit dem Crackbenzin (22) von
Stufe 5. vermischt und der Fraktionierkolonne (50) von Stufe A.
zuführt.
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