-
Vorrichtung zum Aufvulkanisieren von Gummisohlen auf Schuhwerk Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufvulkanisieren von Gummisohlen auf Schuhwerk
mit einem höhenverschiebbaren Bolzen, an dem eine nur einmal gelagerte Achse befestigt
ist, um die zwei fliegend angeordnete Leisten derart schwenkbar sind, daß jeder
Leisten um diese Achse zum Beschicken mit bzw. zum Abnehmen von Werkstücken nach
oben und zum Vulkanisieren nach unten schwenkbar ist.
-
Es ist bereits eine Vorrichtung zum Aufvulkanisieren von Gummisohlen
auf Schuhwerk mit einem höhenverschiebbaren sowie um seine nur einmal gelagerte
Achse schwenkbaren Bolzen mit zwei daran fliegend befestigten, in die gleiche Richtung
weisenden Leisten bekannt, wobei beide Leisten um die Achse abwechselnd zum gleichzeitigen
Beschicken mit bzw. zum Abnehmen von Werkstücken nach oben und zum gleichzeitigen
Vulkanisieren nach unten schwenkbar sind.
-
Bei der bekannten Vorrichtung ist jeder Vulkanisierform nur ein Leisten
zugeordnet. Es wird mit zwei Arbeitstakten gearbeitet. Beide Leisten stehen entweder
in Vulkanisierstellung oder in Beschickungsstellung. Es ist also erforderlich, daß
die Bedienungsperson während des Arbeitstaktes »Beschickungsstellung« zwei fertige
Schuhe ausleistet und zwei neue Schäfte aufleistet. Während dieser verhältnismäßig
langen Zeit findet eine Vulkanisierung nicht statt Während des Arbeitstaktes »Vulkanisierstellung«
ist die Bedienungsperson unbeschäftigt. Ein weiterer Nachteil dieser bekannten Vorrichtung
besteht darin, daß die beiden Leisten mit seitlichem Abstand von dem Bolzen gehalten
werden. Diles bedingt, daß die Bedienungsperson zur Beschickung der Leisten jeweils
ihren Platz wechseln muß.
-
Ein weiterer wesentlicher Nachteil besteht darin, daß beim Formenwechsel
jeweils zwei Vulkanisierformen und zwei Leisten einzeln ab- und aufzumonu tieren
sind. Dies erfordert eine erhebliche Zeit, umsomehr, als jedesmal eine erneute Einjustierung
der Leisten zur Vulkanisierform vorgenommen werden muß (französische Patentschrift
1 069).
-
Es ist weiter bei einer Vorrichtung zum Vulkanisieren einer Sohle
auf Schuhwerk bekannt, mehrere Leisten mittels je einer Buchse je für sich verschwenkbar
auf einer gemeinsamen Achse zu lagern.
-
Die Leisten sind hierbei mittels verstellbarer Haltemittel befestigt.
Nachteilig ist das Erfordernis eines komplizierten Betätigungsgestänges sowie, daß
zur Bedienung zwei Personen erforderlich sind (deutsche Patentschrift 860 911).
-
Es ist weiter eine Maschine zur Herstellung von Schuhen mit Gummisohle
bekannt, bei der zwei Leisten mit passenden Backen auf einer Welle befestigt sind
und sich mit derselben drehen. Diese Maschine hat den Nachteil, daß jedem Leisten
ein besonderes Gesenk zugeordnet ist, das mit schwenkbar ist, und daß die Leisten
in Arbeitsstellung dem Gesenk nicht zugestellt werden können. Die Gesenke, die mit
einer Druckplatte zusammenarbeiten, können gegenüber den Leisten schwenkbar sein.
-
In Beschickungsstellung muß eine solche Verschwenkung vorgenommen
werden, um an den Leisten herankommen zu können, wodurch die Leistungsfähigkeit
gemindert wird, insbesondere auch durch die Gefahr des Herausfallens der eingelegten
Sohle aus dem Gesenk. Nachteilig ist auch der erhöhte Kostenaufwand sowie die nicht
unerhebliche Gewichtsbelastung bedingt durch das Erfordernis eines jedem Leisten
zugeordneten Gesenkes.
-
Die Gesenke müssen bei Drehung der Leisten mit uerschwenkt werden,
womit ein zusätzlicher Arbeitsaufwand verbunden ist. Ein weiterer Nachteil dieser
bekannten Vorrichtung besteht darin, daß die Leisten fest mit einer Welle verbunden
- sind. Sollen die Leisten ausgetauscht werden, muß eine völlige Demontage erfolgen.
Die Leisten müssen einzeln aS genommen werden. Umgekehrt ist auch das - Aufbringen
der neuen Leisten umständlich, da sie jedesmal neu einjustiert werden müssen (deutsche
Patentschrift 549314).
-
Es ist weiter eine Sohlenklebepresse bekannt, bei der zwei Leisten
Anwendung finden, die je für sich mittels einer Buchse um eine nicht schwenkbare
Achse in Klebestellung und in Beschickungsstellung schwenkbar sind. Die Leisten
sind -dabei auf der Achse mit seitlichem Abstand vorgesehen. Auch hier ist nachteilig,
daß jedem Leisten ein Druckkissen zugeordnet ist, sowie daß die Bedienungsperson
zur abwechselnden Bedienung der beiden Leisten ihren Standort wechseln muß (USA-Patentschrift
2 002 650).
-
Es ist weiter eine Vulkanisierpresse für Schuhe mit Gummisohlen bekannt,
bei der ein Leisten mit einer Vulkanisierform zusammenarbeitet. Der Leisten wird
von einem Arbeitskopf höhenverschiebbar gehalten.
-
Der Arbeitskopf ist, und damit gleichzeitig der Leisten, um einen
waagerechten Bolzen schwenkbar, mit dem der ganze Arbeitskopf drehbar in einem Lagerauge
eines Tragarmes gelagert ist. In Arbeitsstellung des Leistens ist der Bolzen und
damit der Arbeitskopf mit seinem Leisten in dem Lagerauge durch einen aushebbaren
Raststift feststellbar. Der Leisten selber ist an einer Platte schwenkbar mittels
eines waagerechten Bolzens mit einer Freiheit gehalten und mittels Stellschrauben
in einer gewünschten Winkelstellung gegenüber der Vulkanisierform einstellbar. Die
Platte ist hierbei mittels Zahnstange, die durch ein mittels eines Stellhebels betätigtes
Zahnritzel höhenverschiebbar ist, in dem Arbeitskopf gelagert. Das Zahnritzel ist
außerdem mit einem Sperrad, welches mit zwei Klinken eines Sperrhebels zusammenarbeitet,
sperrbar, so daß der Leisten sowohl in der abgesenkten Arbeitsstellung als auch
in der angehobenen Stellung festgestellt werden kann.
-
Zum Auf- und Ausleisten wird der Leisten zunächst in die angehobene
Stellung gebracht und sodann der gesamte Arbeitskopf nach Ausheben des Raststiftes
um 1800 verschwenkt, so daß der Leisten sich oberhalb des Arbeitskopfes in der Auf-
und Ausleiststellung befindet. Nachteilig bei dieser Vorrichtung ist einerseits,
daß nur ein Leisten einer Vulkanisierform zugeordnet ist, so daß während des Auf-
und Ausleisttaktes nicht gleichzeitig auch vulkanisiert werden kann mit der Folge
einer entsprechend geringeren Leistungsfäigkeit. Ein weiterer wesentlicher Nachteil
besteht darin, daß bei Austausch von Leisten und Vulkanisierform, wie es häufig
bei der Schuhfabrikation geschieht, jeweils eine gesonderte zeitraubende und Fachkräfte
erfordernde Neueinjustierung von Leisten und Vulkanisierform zueinander erforderlich
ist. Ein Austausch des ganzen Arbeitskopfes bei Leistenwechsel kommt wegen der damit
verbundenen unverhältnismäßig hohen Kosten im praktischen Betrieb nicht in Betracht
(deutsche Gebrauchsmusterschrift 1656502).
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zumAufvulkanisieren
von Gummisohlen auf Schuhwerk zu schaffen, mit der eine erheblich höhere Leistung
als mit den bekannten Vorrichtungen erzielt werden kann. Gleichzeitig soll der Formenwechsel
in einfacher Weise schnell durchfuhrbar sein und die Bedienungsperson bei ständiger
Auslastung bequem und leicht die Vorrichtung handhaben können.
-
Die Erfindung besteht darin, daß die Achse als nicht drehbarer Zapfen
ausgebildet ist und die zwei Leisten an nur einer diesen Zapfen umfassenden Buchse
befestigt sind sowie mit nur einer Vulkanisierform zusammenarbeiten, wobei jeder
Leisten an der Buchse einstellbar befestigt ist.
-
Durch die ertindungsgemäße Ausbildung der Vorrichtung wird es erstmalig
ermöglicht, Gummisohlen auf Schuhwerk mit hoher Leistung aufzuvulkanisieren,- wobei
die Vorrichtung selber verhältnismäßig billig ist, da mit nur einer Vulkanisierform
mindestens zwei Leisten zusammenarbeiten. Es ist ständig ein Leisten Vulkanisierstellung
und der andere in Beschickungsstellung, so daß die Bedienungsperson voll ausgelastet
ist. Sie braucht keine unnötigen
Wege infolge Standortwechsel zu machen. Ein Vorteil
ist auch die gute Ausnutzung der Vulkanisierform, weil zwei Leisten mit einer Vulkanisierform
zusammenarbeiten. Die Vulkanisierform ist fast ununterbrochen in Tätigkeit. Es entfallen
für sie nahezu alle Standzeiten, da sofort nach dem Herausnehmen des fertigen Schuhes
nur die beiden Leisten verschwenkt werden und die Herstellung des nächsten Schuhwerks
mit derselben Vulkanisierform beginnt.
-
Das Wechseln von Formen ist sehr einfach und kann schnell durchgeführt
werden, da nur eine Vulkanisierform ausgewechselt zu werden braucht, und die beiden
Leisten nicht einzeln sondern gemeinsam ausgewechselt werden können. Dies deshalb,
weil beide Leisten gemeinsam mit einem Handgriff mittels der Buchse von dem Zapfen
abgezogen bzw. aufgesetzt werden können. Die beiden Leisten mit ihren verstellbaren
Haltemitteln und die Buchse bilden ein in sich geschlossenes System, das als komplette
Baugruppe ausgewechselt werden kann. Das Einjustieren muß nur ein einziges Mal erfolgen,
d. h. braucht später, falls einmal einjustierte Leisten und Formen wieder verwendet
werden, nicht erneut zu erfolgen.
-
Das erste Einjustieren kann schnell durchgafùhrt werden, da verstellbare
Haltemittel zur Befestigung der Leisten verwendet werden. Ein Vorteil besteht auch
in der Qualitätsverbesserung des Schuhwerkes, da der zu bearbeitende Schaft bereits
während - eines Vulkanisiertaktes aufgeleistet wird, und so länger durch den erhitzten
Leisten erwärmt wird.
-
Weitere Vorteile der Erfindung werden nachstehend an Hand der Beschreibung
geschildert. Auch die Merkmale des Unteranspruchs sind neu und vorteilhaft.
-
Die Erfindung läßt sich in verschiedener Weise ausführen. In der
Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel veranschaulicht.
-
Ab b. 1 zeigt schematisch eine Seitenansicht der Maschine teilweise
im Schnitt; A b b. 2 zeigt den Grundriß der Einstellplatte.
-
Die Vorrichtung besteht aus einem Ständer 11, auf dessen Grundplattelü
die Vulkanisierform 58 in bekannter Weise angeordnet ist.
-
Am Ständer 11 ist die den Lagerkopf 12 für den Exzentertrieb24, 25
aufweisende Führungshulse27 mittels der Lagerplatte 27 a an der Widerlagerplatte
lt a des Ständers lt mittels SchraubenS6 befestigt.
-
Die Widerlagerplatte 11 a besitzt Schlitze 57, so daß die Führungshülse
27 mit dem Lagerkopf 12 in lotrechter Richtung am Ständer 11 verschoben und festgestellt
werden kann.
-
In der Führungshülse 27 ist ein Bolzen 23 angeordnet, der durch den
Exzentertrieb24, 25 mittels des Hebels26 höhenverschiebbar ist. An dem Bolzen 23
bzw. dessen durch einen Schlitz der Führungshülse 27 fassenden Ansatz 23 a ist ein
nicht drehbarer Zapfenl4 vorgesehen, auf dem eine Buchse 14 a drehbar ist. Der Zapfen
14 bildet somit die Drehachse der Buchse 14 a.
-
An der Buchse 14 a sind mindestens zwei winklig zueinander angeordnete
Haltemittel 16, an denen jeweils der Leistenhalter 15 eines Leistens 13 befestigt
ist, vorgesehen. Jedes Haltemittel 16 trägt eine Einstellplatte 18 a mit einer balligen
Fläche 17, beispielsweise einer Halbkugel. Die Einstellplatte 18 a ist mit mindestens
drei Schrauben 20 quer- und längsverdrehbar gegenüber der Buchse 14 a gehalten.
Dabei ist das Haltemittel 16 für den Leistenhalter 15 mittels
der
balligen Fläche 17 an der Buchse 14 a abgestützt und allseitig ein- und festsljellbar.
Zweckmäßigerweise findet hierbei die ballige Flächel7 an einer entsprechenden Vertiefung
bzw. Bohrung 14 b Anlage. Die Leistenhalter lã sind gegenüber ihrem Haltemittel
16 quer- und längsverschiebbar.
-
Da mindestens zwei winklig zueinander angeordnete Leisten 13 vorgesehen
sind, kann man sie mit Hilfe der Buchse 14 a derart verschwenken, daß während der
Vulkanisation mit dem einen Leisten der andere Leisten mit neuem Schaftmaterial
beschickt werden kann.