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Vorrichtung zum Formen und Vulkanisieren von Gummiwaren Die Erfindung
bezieht sich auf eine Vulkanisiervorrichtung mit zwei übereinanderliegenden Dampfkästen,
einem schwenkbaren Obcrkasten und einem festen Unterkasten, die durch Exzenter-
oder Hebeleinrichtungen geschlossen und geöffnet werden und im besonderen zur Herstellung
von kleineren Gummiwaren, wie z. B. Gummischuhen, -stiefeln, -sohlen, -sandalen,
-gamaschen, -handschuhen, -spielzeugen o. dgl., dienen.
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Sie besteht darin, daß ein lose über dem oberen Dampfkasten in Führungen
gleitendes und gegen den Kasten abgefedertes Querhaupt von einem seitlich angeordneten
Gestänge, das durch auf der Achse eines Handhebels o. dgl. sitzende Exzenter bewegt
wird, derart gehoben und gesenkt wird, daß es bei einer Exzenterstellung den Oberkasten
auf den Unterkasten drückt und in der entgegengesetzten Richtung ihn von dem Unterkasten
zwangläufig abhebt.
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Auf diese Weise wird unter Zwischenschaltung eines seitlichen Gestänges
eine einfache und billige Bauart erreicht, die andere, teuere hydraulische Pressen
o. dgl. unnötig macht.
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Mit der Hebeleinrichtung für die Bewegung des Oberkastens ist eine
am Unterkasten angeordnete, unter Federwirkung stehende Stange zum Anheben des Formkernes
so verbunden, daß sie nur in einer bestimmten Exzenter- oder Hebelstellung den Formkern
abhebt. In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise dargestellt, und zwar
zeigt: Abb. i einen Vertikalschnitt durch eine Vorrichtung für die Herstellung von
Gummisandalen, Überschuhen o. dgl., und Abb. 2 einen Schnitt nach der Linie X-Y.
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Der Oberkasten 2 ist bei 3 über dem Unterkasten i schwenkbar aufgehängt
und trägt cin verstellbares Gewicht zum Ausgleich des Kastens in der geöffneten
Lage.
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Der Unterkasten i hat für die Dampf- oder anderen Heizmittel eine
Einlaß- und Auslaßbohrung ja und ib, die durch Zwischenkanäle ic, id und je miteinander
verbunden sind. In ähnlicher Weise verbinden die Zwischenkanäle 2c, 2d, 2e, 2f die
Einlaß- und Auslaßöffnungen 2a und 2b an dem Oberkasten. Das Zuleitungsrohr 29 geht
hierbei durch die Drehachse 3. Die einander berührenden Formflächen der Kasten haben
die für Überschuhe erforderliche Gestalt; außerdem ist ein Leisten 5 vorgesehen.
Paßstifte 5a und 5b dienen zur genauen Einstellung der beiden Kästen zueinander
und zu dem Leisten, der selbst mit einer festen Führung 5c versehen ist, die in
einem Führungsschlitz im unteren Kasten i gleitet.
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Eine drehbare Achse g ist in einem Rahmen io gelagert, der den festen
Kasten i trägt und an dem Maschinengestell i i angebracht ist. Die Achse hat Zapfen
ga, die exzentrisch zur Achslinie liegen und an denen Stangen 7 angreifen.
Einer
oder beide dieser Zapfen haben eine Verlängerung 9b, an der ein Handgriff 6 festsitzt.
Die Achse und die Stangen sind reibungslos auf Kugel- oder Rollenlagern gelagert.
Die Achse hat eine Nase 611, die an einem Anschlag ioa des Rahmens io zum Anliegen
kommt, um die Bewegung des Handgriffes 6 beim Schließen des Rahmens zu begrenzen.
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Anschläge iob und ioc legen den Handgriff und die Stangen 7 in ihrer
Ruhelage fest. Die Stangen haben am oberen Ende Klauen 711, die über ein Querhaupt
7b greifen, das auf eine auf Lagerböcken 811 auf dem Oberkasten 2 liegende Feder
8 wirkt.
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Wird die Achse 9 durch den Handgriff gedreht, so verschieben die Exzenterzapfen
911 die Stange 7 lotrecht, und diese Bewegung wird durch die Federn 8 auf den Oberkasten
übertragen, der unter dem erforderlichen weichen Druck in Berührung mit dem festen
Kasten i gebracht wird.
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Das Querhaupt 7b gleitet auf Führungsstangen 7@, die an dem Oberkasten
befestigt und mit Anschlägen 7d versehen sind, an die das Querhaupt beim Trennen
der Kästen -angedrückt wird.
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Um den Leisten aus dem festen Kasten auszuheben und das Erzeugnis
aus der Form zu entfernen, nachdem diese geöffnet worden ist, ist vorzugsweise der
Leisten 5 fest an einer Stange 12, angebracht, die in Führungen durch den Kasten
i gleitet und durch Fußhebel i211 oder mechanische Verbindungen mit dem Antrieb
in Tätigkeit tritt. Diese Abhebestange 12 steht unter der Wirkung einer Feder 1211,
um selbsttätig den Leisten wieder einzulegen, wenn der Druck auf den Hebel der Hebestange
aufhört.
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Die Vorrichtung arbeitet folgendermaßen: Zuerst wird der unvulkanisierte
Gummi auf dem Leisten 5 angebracht, die Dampfkästen werden geschlossen und die Druckstangen
7 leicht in Eingriff mit dem Querhaupt 7b gebracht. Während der Beschickung wird
der Oberkasten :2 durch das Ausgleichsgewicht in der Offenstellung gehalten. Der
Hebel 6 liegt am Anschlag iob und die Stange 7 am Anschlag ioc. Es wird nun mit
dem Handgriff 6 ein Druck ausgeübt, und die obere Fläche der Klaue 711, die am Querhaupt
7b anliegt, zieht den Oberkasten auf den festen Unterkasten- herab und drückt beide
zusammen. Der Handgriff 6 läuft hierbei über den toten Punkt der Achse und den Berührungspunkt
der Stange mit dem Oberkasten, bis der Ansatz an der Achse mit dem Anschlag ioa
in Berührung kommt. Auf diese Weise wird der Handgriff gegen weitere Bewegung in
einer Richtung festgehalten. Nach Beendigung des Formens und der Vulkanisierung
werden die Kästen geöffnet.
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Dazu wird der Handgriff 6 in der umgekehrten Richtung geschwungen
und hierdurch der Druck gelöst. Hierbei drückt die untere Kante der Klaue 711 des
Querhauptes 7b gegen die Anschläge 7" und zwingt so den Oberkasten, sich
von dem festen Kasten zu trennen. Die Stangen werden dann außer Eingriff mit den
Balkenenden 7b ausgeschwungen, und der Oberkasten wird von dem Erzeugnis abgehoben.
Durch Tritt auf den Hebel i211 wird die Abhebestange 12 aufwärts bewegt, so daß
der Leisten 5 aus dem festen Kasten entfernt und das Erzeugnis von der unteren Formhälfte
gelöst wird. Dieses Erzeugnis: Sandale oder Überschuh wird dann von Hand vom Leisten
abgezogen.
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Der Oberkasten kann auch gelenkig an den Preßstangen 7 angebracht
sein, um ihn mit diesen in und außer Eingriff mit dem festen Kasten zu bringen.
Die Heizkammer kann in an sich bekannter Weise zwei oder mehrere der Erzeugnisse
aufnehmen. Man kann auch die Hebeeinrichtung für den Leisten mit dem Oberkasten
durch ein Hebelgestänge verbinden, so daß ein besonderer Fußhebel nicht nötig ist.