DE19572C - Neuerungen an Formmaschinen - Google Patents
Neuerungen an FormmaschinenInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE Sl: Giesserei und Formerei.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 28. December 1880 ab.
In beiliegender Zeichnung ist in den Fig. 1 bis 3 die verbesserte Formmaschine dargestellt,
während die Fig. 9 bis 15 die dazu gehörigen Hülfsapparate zeigen.
Die Formmaschine besteht aus folgenden sechs Haupttheilen:
A ist der Prefsapparat,
B der Wagen mit der F'ormenablösemechanik,
C die Kastenwendevorrichtung und das Modellplattenlager,
D der Prefsrahmen mit Abstreifvorrichtung,
E der fahrbare Prefsdeckel mit Prefsklotz und Sandkasten für Rauhsand,
F der Sandkasten für Modellsand (neuer Sand) mit mechanischer Siebvorrichtung zum
Aufsieben dieses Sandes auf die Modelle.
Das Formen eines halben Kastens bezw. einer halben Form geschieht nun wie folgt:
Zuerst wird die betreffende Kastenhälfte auf die Modellplatte α gestellt und durch die Riegelverschlüsse
b darauf befestigt. Dann wird der Prefsrahmen D angezogen und auf den Kasten
gesetzt und durch die Siebvorrichtung so viel Modellsand auf die Modelle gesiebt, dafs diese
ganz bedeckt sind. Nun wird aus dem Kasten e noch so viel Rauhsand vermittelst einer besonderen
Kratze zugefüllt, dafs der Kasten und Prefsrahmen bis oben gleichmäfsig voll ist.
Alsdann wird der Prefsdeckel E mit dem Prefsklotz f über den Kasten gezogen. Nun wird
vermittelst des Prefsapparates A durch einige Kurbelumdrehungen der Prefstis'ch mit darüber
befindlichem Wagen B, Wendevorrichtung C, Modellplatte und Kasten aufwärts gegen den
Prefsklotz getrieben und so die Pressung der Form bewirkt. .
Ist dies geschehen, so wird das Ganze wieder so weit abgelassen, dafs die Wendevorrichtung
auf ihren Ruhepunkt kommt und der Wagen B frei wird.
Dieser wird dann nach y hin herausgefahren. Jetzt wird der Prefsdeckel E mit Prefsklotz /
wieder zurückgefahren, dann der Prefsrahmen zurückgeschoben und gleichzeitig mit der damit
vereinigten Abstreichvorrichtung h der noch über den Kasten vorstehende Sand ab- und
gleichgestrichen. Nun wird an dem Wendeapparat mit einer Hand die Falle k geöffnet,
während die andere Hand an dem Handrad w die Vorrichtung so weit herumdreht, dafs die
Falle auf der entgegengesetzten Seite der Scheibe i in den entsprechenden Ausschnitt derselben
einfällt und so der Kasten genau nach unten hängt. Jetzt wird zum Abfangen des Kastens der Wagen B wieder untergefahren
und dieser so weit gehoben, dafs der Kasten davon getragen wird.
Nun werden die Riegel b zurückgezogen, welche den Kasten an die Modellplatten halten.
Dann wird durch die unten näher beschriebene Ablösevorrichtung bei anfangs langsamem Senken
die Adhäsion zwischen Form und Modell aufgelöst und dann schneller der Kasten weiter
so viel gesenkt, dafs derselbe ganz frei wird.
Der Wagen wird nun wieder ausgefahren und auf demselben liegt dann dieselbe vollkommen
fertige Form im Unterkasten vor uns.
Jetzt wird die Modellplatte wieder nach oben gewendet und die Arbeit beginnt wieder in der
beschriebenen Weise.
Die zweite Hälfte der Form, der Oberkasten, wird auf einer zweiten Maschine ebenfalls ge-
formt, wie beschrieben, nur mufs bei diesem noch der Trichter mit eingeformt werden, so
dafs jedesmal zwei zusammengehörige Kastenhälften zugleich fertig werden.
Diese zwei Kastenhälften werden nun auf einem besonderen automatisch wirkenden Kastenrichtapparat,
Fig. 9, io, 12, 13, Blatt II, zusammengestellt
und geschlossen.
Zum Schliefsen dient der in Fig. 11 dargestellte
automatisch wirkende Kastenverschlufs.
Dieser wird bei kleinen Kästen in je einem und bei gröfseren Kästen in je zwei Exemplaren
auf jeder Seite angebracht.
Die Construction dieses Verschlusses ist, wie aus der Zeichnung leicht ersichtlich, so, dafs
derselbe nach dem Aufeinandersetzen der Kästen von selbst zufallen mufs und höchstens eines
leichten Druckes auf die Sperrklinke bedarf, um den Kasten hinreichend fest zu verschliefsen.
Zum selbstthätigen Oeffnen des Verschlusses mufs der Kasten umgelegt werden. Letzteres
ist ordnungsgemäfs, weil der Unterkasten zuerst geformt werden mufs.
Die specielle Construction der Formmaschine ist nun in ihren Haupttheilen folgende:
Die ganze Maschine ist auf der Fundamentplatte B an vier starke schmiedeiserne Säulen M
und M1 aufgebaut und werden dieselben durch die oberen Maschinenelemente unbeweglich in
jeder Richtung festgehalten.
Das Pressen der Formen geschieht mit Zahnstangenantrieb durch eigenthümliche Zahnradübersetzungen
und Kettentrieb von der Kurbel/ aus. Das ganze Triebwerk ist auf der Fundamentplatte
B gelagert, mit Ausnahme der Kurbelwelle^1, welche an den zwei Säulen MM1
gelagert ist.
Das Gewicht des Prefstisches ν und des Wagens B ist durch das Gegengewicht C2
vermittelst der Ketten ζ z1 und Rollen z2 ausgeglichen.
Das Eigenthümliche des Prefsapparates besteht darin, dafs sich derselbe bei ganz gleichmäfsiger
Kurbelumdrehung zu Anfang des Hubes schnell hebt und dann mit allmälig abnehmender
Geschwindigkeit und wechselnder Druckwirkung, ganz der Natur des zu pressenden Sandes gemäfs, die Pressung der Form bewirkt
wird; ferner dafs bei einer geringen Zahl Kurbelumdrehungen ein grofser Hub und starke Pressung
mit wenig Kraft erzielt wird. Dies wird erreicht durch die Uebersetzung der Kraft vermittelst
der gezahnten Curven ßßl ß2 ß3.
Auf der Kurbelwelle pl sitzt ein Kettentrieb/2;
vermittelst der Kette /3 wird die Kraft, welche
an der Kurbelwelle / wirkt, auf die Kettenscheibe m übertragen.
Auf der Welle der Kettenscheibe m sitzt die gezahnte Curve β, diese greift in die Curve β1,
gemeinschaftlich auf der Welle der letzteren sitzt die Curve β2, diese greift in die Curve β3,
und wird so die Kraft durch das Zahnstangengetriebe ß4 auf die Zahnstange ß5 übertragen.
Die Vermittelungsräder χ übertragen die Kraft und Bewegung auf die Zahnstange x2, und
wird so der Prefstisch gleichmäfsig gehoben oder gesenkt.
Durch die Anwendung der gezahnten Curven sind zwei verschiedene Uebersetzungen auf einer
Welle verbunden und der Vortheil erzielt, dafs die erste treibende Welle trotz der verschiedenen
Hebelarme doch in gleicher Zeit gleiche Längen durchläuft, also in gleicher Zeit die
gleiche Hubhöhe erreicht wird, als wenn die dazwischen liegende Uebersetzung nicht vorhanden
wäre.
Zu Anfang der Bewegung greifen die langen Hebelarme der treibenden Curven in die kurzen
der getriebenen Curven, also bei geringer Umdrehung geringer Druck und grofse Hubwirkung.
Dieses Verhältnifs kehrt sich dann im Laufe der Bewegung allmälig um, so dafs zu Ende
des Hubes ganz das umgekehrte Verhältnifs bei gleicher Umdrehungsgeschwindigkeit, also grofser
Druck und geringer Hub eintritt.
Der Nutzen hiervon ist Gewinn an Zeit und Kraft.
Die Stellung der Curven und des Prefstisches ist in der Zeichnung für den höchsten
Hub gestellt und ist je nach Hubbedarf verstellbar.
Dies geschieht durch die auf der Welle ß6
festgekeilte Kupplung ß7 und die lose auf der
Welle sitzende Curve β3 durch Klemmschraube.
Die Führung des Prefstisches geschieht einestheils durch die vier an den Säulen M und M1
befindlichen Hülsen /, anderenteils durch die sich in einander bewegenden Cylinder U und IP.
An den oberen Cylinder sind die Zahnstangen ß5
und x1 vermittelst der Lappen w angeschraubt;
dieselben haben unten in der Fundamentplatte ihre Führung und sind unterhalb derselben
noch durch eine Traverse zusammen verbunden.
y ist die verlängerte Bahn zum Ausfahren des Wagens B.
Der Wagen B besteht aus dem Untertheil B1
mit Laufrollen und der beweglichen Platte B2. Derselbe hat als Neuerung eine Vorrichtung,
um die Form unverletzt von dem Modell ab zulösen.
Auf jeder Seite am Untertheil B1 des Wagens
liegt eine sogenannte Wagenfeder x, welche an ihren vier freien Enden die Platte B2
tragen.
Diese Platte hat an den vier Ecken je einen Führungsstift, welche sich im Untertheil führen
und eine horizontale Verschiebung verhüten. Die Führungsstifte sind unten mit Schliefse versehen,
damit die Federn diese nicht aus der Führung heben können und der Spielraum zwischen
Untertheil und Platte begrenzt ist. Die
Federn müssen so stark sein, dafs sie die Platte und den Kasten in der Schwebe halten.
In der Mitte unter der Platte 2?2 gehen zwei
Schrauben u senkrecht nach unten; diese tragen gemeinschaftlich eine Traverse ux aus Stahl;
diese ist durch die Muttern der Schrauben u verstellbar. Dicht über die Traverse ux ist an
einer Achse »2 ein Vieleck aus Stahl angebracht.
Die Achse z/2 hat aufsen seitlich am
Wagen B eine kleine Kurbel, womit die Achse und somit auch das Vieleck gedreht werden
können.
Diese Umdrehungen der Kurbel veranlassen eine ganz geringe Auf- und Abbewegung der
Platte, so oft die Ecken des Vielecks die Stahl-, traverse berühren und wieder verlassen. Durch
diese Auf- und Abbewegung wird die Form durch die zwischen sie und das Modell tretende
Luft etwas vergröfsert und die etwa losgerissenen Theilchen der Form wieder angedrückt,
so dafs dieselbe unverletzt ausgefahren werden kann.
Eine fernere Neuerung, um diese Adhäsion zwischen Modell und Form aufzuheben, ist die
Anwendung des elektrischen Stromes. Zu diesem Zweck wird die Modellplatte auf ihren Lagerund
Berührungspunkten mit den übrigen Maschinentheilen isolirt hergestellt, ebenso die
Oberfläche des Wagens mit einem schlechten Leiter belegt.
Beim Abfangen der Kästen werden dann die
Modellplatte und die Form mit gleichnamigen elektrischen Strömen elektrisirt, wodurch sie
. sich gegenseitig abstofsen und so leicht von einander trennen.
Der Wendeapparat C in Verbindung mit dem Modellplattenlager hat seine Lagerung in zwei
Wangenstücke C, welche an je zwei Säulen auf- und abbeweglich sind.
Zwei Schrauben C2 für jede Wange, welche in Böcke C3 an den Prefsdeckelwiderlagern C*
ihre Führung haben, bilden die verstellbaren Ruhepunkte für den Apparat.
Die Scheibe i mit den Ausschnitten z'1 und
die Falle k dienen dazu, um das Modellplattenlager wie gezeichnet oder umgekehrt in waagrechter
Lage zu halten, Fig. 2.
Da die Lage der Modellplatte zur Drehzapfenmitte in verticaler Richtung je nach Kastenhöhe
verschieden sein mufs, so sind Modellplattenlager und Drehzapfenlager z3 durch Stellschrauben
P zu einander verstellbar.
Das Modellplattenlager besteht aus zwei Theilen, einem Rahmen Q1 und einer rostförmigen
Einlage <22. Diese Anordnung hat den Zweck, dafs nicht nur Modellplatten, wie
gezeichnet, sondern auch solche, die tiefliegende Modelle haben, auf der Maschine geformt werden
können.
Ferner auch um geeignete Stücke mit Durchziehen formen zu können.
Für letzteren Fall wird die Modellplatte auf dem Wagen befestigt und in den Rahmen
.kommt die Platte mit den entsprechenden Oeffnungen für den Durchgang der Modelle zu
liegen.
Für diesen Fall wird dann der Kasten natürlich nicht gewendet, sondern direct von der
Platte abgenommen und auf den Richtapparat gebracht.
Aufserbalb der Lager z3 sitzen auf die Drehzapfen ζ'3' je ein Kettentrieb z4. Das eine links
kann durch die feste Kupplung b1 mit der Schraube P und das andere durch die Handradnabe
b* mit der Schraube b5 auf den Zapfen
drehbar oder fest gemacht werden.
Die Mitte einer in diese Triebe genau passenden Kette ist von unten in diese angelegt,
beide Enden derselben nach oben hin und über die Rollen/4 geführt und dort die Gewichte/6
angehängt, so dafs an jeder Seite der Maschine zwei Gewichte hängen, welche alle vier zusammen
so schwer sind, wie das Gewicht des Drehapparates incl. Modellplatte, und diese so
ausbalanciren.
Jedes dieser Gewichte hat nach unten hin eine Führungsstange f, welche ihre Führung
in einem Arm ο am Prefsdeckelwiderlager cl
haben. Ein Stellring ox wird so eingestellt,
dafs derselbe sich an den Arm ο anlegt, wenn der Wendeapparat auf seinen Ruhepunkt steht.
Aufser des Ausbalancirens des Wendeapparates hat diese Anordnung der Gewichte und
Ketten mit Trieb noch folgenden nützlichen Zweck:
Ohne diese können nämlich nur Kästen bis zur halben Hubhöhe des Prefsapparates eingeformt
werden, indem fast der halbe Hub als todter Gang beim Pressen verloren geht und der Wagen nach dem Wenden zum Abfangen
nicht untergefahren werden kann.
Bei einer gröfseren Kastenhöhe werden nun die Kettentriebe durch die oben erwähnten
Schrauben b 2 und b 5 unbeweglich auf die
Zapfen z3' festgestellt.
Ist nun ein Kasten, in solcher Höhe geprefst, abgelassen, der Wagen ausgefahren und so der
Drehapparat auf seinen Ruhepunkt gebracht, wobei auch die Stellringe der Gewichtführungen
an die Arme ο anliegen, so wird die Wendung in folgender Weise bewirkt:
Nachdem die Falle k ausgelöst ist, wird an dem Handrad die Wendung vorgenommen, dabei
klettern die Kettentriebe nach der Seite, wohin gewendet wird, an den betreffenden
Kettenenden in die Höhe, während an der entgegengesetzten Seite die Gewichte ziehen,
bis die Falle k in den Ausschnitt i einfällt.
Der Apparat steht alsdann genau in waagrechter Stellung mit dem Kasten nach unten
fest und kann dieser nun bequem abgefangen werden.
Auf diese Weise können ^Kästen bis zur ganzen Hubhöhe des Prefsapparates eingeformt
und gewendet werden.
Der Prefsrahmen D, Fig. 2, ist einfach aus Flacheisen hergestellt und mufs genau die innere
Länge und Breite wie der Formkasten haben. Ein zweiter bei q offener Rahmen JD2 mit dem
Stahlmesser ql und Handgriff dient als Abstreifvorrichtung.
Dieselbe ist durch die Nieten q3 mit
dem Prefsrahmen beweglich verbunden.
Der Prefsrahmen hat an der Seite, wo das Stahlmesser sitzt, unten eine Aussparung, wodurch
der von dem Messer abgeschnittene Sand nach oben weichen kann.
Die beiden Schenkel des Abstreichrahmens sind an seinem offenen Ende an der Traverse q*
drehbar befestigt.
Die Traverse kann auf den zwei Consolen Z>3
schlittenartig hin- und hergleiten und dient so dem Prefsrahmen und Abstreicher D'1 als Führung.
Wenn diese Vorrichtung aufser Anwendung ist, liegt sie, wie Fig. 2 zeigt, auf der
Console D\
Diese sind ihrerseits unten an den Prefstisch angeschraubt, gehen also mit demselben auf
und ab und steht dadurch der Rahmen und Abstreicher immer in handlicher Höhe zum
Formkasten.
Der Prefsdeckel E ist ein kräftiger Rahmen aus Gufs, an welchen nach unten starke Holzbohlen
E1 und an diese der Prefsklotz angeschraubt ist. Beim Pressen legt sich der
Prefsdeckel mit den zwei spitzwinklig ausgehobelten Seiten gegen die conform gehobelten
Leisten der Widerlager C4. In der gewöhnlichen Ruhe wird er durch die vier Rollen /2 getragen
und kann durch diese auf den Leisten der Widerlager cl, welche nach hinten vorspringen,
hin- und hergefahren werden. Auf demselben ist ein Kasten angebracht für den Rauhsand.
Der Sandkasten für den Modellsand ist durch vier Arme T auf den Prefswiderlagern i4 befestigt.
Ein darunter befindliches Sieb ruht vermittelst der Achsen t und Rollen t1 auf den
Verbindungsstücken y" und kann vermittelst der Hebel 1, 2, 3 und Lenkstangen 4 unter dem
Kasten hin- und herbewegt werden, so dafs der Sand durch und auf die Modelle fällt.
Da sich feuchter Sand durch glatt gelochte Siebe nur schwer und zeitraubend durchsieben
läfst, so ist dieser Uebelstand durch die Anwendung eines raspeiförmig gelochten Siebes
aus Stahlblech beseitigt worden.
Die Oeffnungen sind in der Weise hergestellt, dafs das Blech in regelmäfsig versetzten
Abständen durchscheert ist und dafs die Schnittflächen gegen einander rechtwinklig zur Blechebene erhaben durchgewölbt sind.
In Fig. 4 bis 6 ist ein Stück eines solchen Siebes dargestellt.
Blatt U, Fig. 8, 9 und 11, ist ein automatisch
wirkender Kastenricht- und Zusammenstellapparat.
Die gehobelte Tischplatte b hat durch vier ' Bolzen k in vier Ansätzen des Gestelles G Führung
und kann sich darin auf- und abbewegen. Die Bolzen k stehen unten in den vier Schuhen
des Bügels //; diese Bügel hängen in den dreiarmigen Hebeln /.
Die Hebelarme /' sind durch Zugstangen / mit dem Fufstritthebel g verbunden. <
Ein Gewicht^·1 dient dazu, das Gewicht der
Tischplatte zu überwinden und diese nach oben zu halten. Die Tischplatte ruht also vertical
beweglich auf dem gesammten Hebelwerk.
Zwei genau cylindrische Bolzen s sind oben cylindrisch ausgebohrt und geschlitzt.
Diese Bolzen haben in dem Gestell bei d Führung und können bei η durch die Muttern
je nach der Kastenhöhe verstellt werden. Die Löcher in den Ansätzen ν des Unterkastens ;
passen genau um die Bolzen s, die Stifte des Oberkastens α hingegen genau in die Bohrung
der Bolzen s.
Der Apparat arbeitet nun wie folgt:
Wird der Unterkasten auf die Tischplatte gestellt, so sinkt dieselbe durch das entstandene
Uebergewicht herunter und die Löcher der Ansätze υ des Kastens fangen sich um die
Bolzen s.
Wird nun der Oberkasten aufgesetzt, so führen sich die Stifte desselben in der Bohrung der
Bolzen i.
Jetzt werden durch die Schlitze Schliefsen in die Oberkastenstifte geschlagen und so die
Kästen genau richtig zusammengestellt und geschlossen. Grofse Kästen haben aufserdem noch \
den oben beschriebenen Verschlufs, Fig. 10.
Durch Herunterdrücken des Hebels g mit dem Fufse hebt sich der Kasten von den Bolzen
ί ab und kann dann frei weggenommen werden.
Wie sich aus dem Vorhergehenden ergiebt, sind die Löcher in die Ansätze ν des Unterkastens
bedeutend gröfser als die Stiftdicke des Oberkastens. Dies hat den Zweck, dafs sich
die Stifte beim Losnehmen der Kästen nicht einklemmen und verbiegen können. Die Modellplatten
für den Oberkasten erhalten genau passende Löcher, die für den Unterkasten genau
passende Stifte, mit den betreffenden Kästen übereinstimmend.
Nach diesen Stiften bezw. Löchern werden die Modelle genau auf die Platten montirt.
Die Fig. 12 bis 15 bezeichnen ein System
für Prefsklötze und ein Verfahren, dieselben anzufertigen. Die Herstellung der Prefsklötze
geschieht in folgender Weise:
' Zuerst werden die Modelle auf der Modellplatte mit in warmem Wasser erweichter Gutta-
percha in der Weise umlegt bezw. belegt, wie Fig. 12 und 13 zeigen.·
Die Stärke dieser Umlage kann hier nicht für jeden einzelnen Fall bestimmt angegeben
werden, da sie je nach der Höhe, Breite, Tiefe und Form des Modelles, so auch mit Rücksicht
auf die Kastenhöhe und Lage der Modelle auf der Platte verschieden sein mufs. Es ist daher
nöthig, dafs diese Arbeit von einem mit der Formerei vertrauten Praktiker speciell geleitet
oder ausgeführt wird.
Der hierbei leitende Grundgedanke mufs der sein, die Prefsklötze so herzustellen, dafs nach
dem Pressen der Form die Berührungsflächen des Prefsklotzes in allen Theilen gleiche Abstände
von denen der Modelle und Platten haben, und dafs an Stellen, wo die Modelle
stärker mit Sand bedeckt sind, für das überflüssige Volumen entsprechende Aussparungen in
dem Prefsklotz enthalten sind.
Ist die Modellplatte in allen Theilen so richtig mit Guttapercha belegt, so wird zunächst ein
Holzrahmen angefertigt, dessen innere Weite gleich der der betreffenden Formkästen und
ca. 10 bis 20 mm höher als der höchste Punkt der Guttaperchaumlage ist. Dieser Rahmen wird
dann genau in der Lage wie der wirkliche Formkasten auf der Modellplatte in irgend einer
Weise befestigt.
Nun wird dieser Holzkasten mit Gyps ausgegossen, und bildet dann dieser Gypsabgufs,
wenn er erhärtet ist, das Modell für den wirklichen Prefsklotz. Dieses wird nun lackirt, in
Sand geformt und in Metall abgegossen, nachher verputzt und geglättet und unter dem
Prefsdeckel der Maschine passend befestigt.
Will man Guttapercha oder eine künstliche Cementmasse dazu vermenden, so wird nach
dem Gypsmodell eine Gypsform gemacht und darin der Prefsklotz aus der betreffenden Masse
gegossen und geformt.
Grofse und hohe Vorsprünge auf dem Prefsklotz werden mit Aussparungen nach oben erwähntem
Grundgedanken versehen," ähnlich wie Fig. 14 und 15 zeigen, so dafs sich die vertieften
Abdrücke des Prefsklotzes im Sand unterbrochen darstellen.
Diese Aussparungen müssen ebenfalls beim Auftragen der Guttapercha vorgesehen werden.
Bei der Anwendung werden die in den Sand vertieften Abdrücke des Prefsklotzes vor dem
Abstreichen des Kastens nur lose mit Sand zugedrückt und dienen dann gleichzeitig zum
leichteren Abführen der Luft aus der Form. Die mit einem solchen Prefsklotz geprefsten
Formen werden so gleichmäfsig fest, dafs der geschickteste Handformer nicht im Stande ist,
die Formen gleichmäfsiger zu stampfen.
An der Prefsvorrichtung der Formmaschine ist nun noch folgendes hervorzuheben:
Die Cylinder U und U1 können auch als Luftpumpe benutzt werden, wenn in den unteren,
als Kolben dienenden Cylinder bei U Saug- und Druckventile eingesetzt werden. Auch
erhält der obere Cylinder dann bei ul eine
Dichtungsmanschette.
Die bei jedem Hub des Prefsapparates zusammengeprefste Luft wird dann in ein Reservoir
geleitet und kann zum Ausblasen, und mit einem Zerstäubungsapparat auch zum Geophitiren der Formen benutzt werden.
Die Zeichnungen stellen die Anordnung der geschützten Theile an einer Formmaschine dar,
welche gleichzeitig auch aus patentirten Vorrichtungen entnommene Theile enthält. Diese
letzteren dürfen daher nicht ohne Zustimmung der betreffenden Patentinhaber benutzt werden.
Claims (13)
1. Anwendung der gezahnten Curven zur Bewegungsübertragung
auf den Prefsapparat A mit wechselnder Geschwindigkeit und wechselnder Druckwirkung.
2. Die Ablösevorrichtung des Wagens B in Verbindung mit der gezeichneten Wagenfeder
χ oder einer Spiralfeder oder einem Gummibuffer.
3. An dem Wendeapparat C die Construction des Modellplattenlagers, welches aus einem
Rahmen Q' für verschiedene Einlagen zu den beschriebenen Zwecken besteht, in
der Art, dafs es zur Drehzapfenmitte vertical, je nach Kastenhöhe, in seinen Ruhepunkten
verstellbar ist, wozu die Ketten und Kettenrollen ii und Kupplungen l>1
und b* in Verbindung mit den Gewichten/6
und Einklinkvorrichtung k angewendet werden, damit der Wenderahmen beim Wenden
auch gleichzeitig gehoben wird.
4. Die Anwendung des elektrischen Stromes zur Auflösung der Adhäsion zwischen Form
und Modellen.
5. Die Führung des Prefsrahmens und die Anordnung der Abstreichvorrichtimg am
Prefsrahmen.
6. Der fahrbare Prefsdeckel und dessen Widerlager.
7. Die Lagerung des getrennten Sandkastens JF für den Modellsand mit darunter liegender
Siebvorrichtung.
8. Die Anwendung eines Siebbleches mit zur Blechebene einseitig liegenden halbcylindrischen
Durchbiegungen, deren beide Endöffnungen die Sieblöcher bilden.
9. Der automatische Kastenrichtapparat zum Zweck der Aufeinander- und Zusammenstellung
der Kästen.
το.
Der automatisch wirkende Kastenverschlufs, wie in Fig. 10 gezeichnet.
Das Verfahren, die Prefsklötze durch Abgufs auf einer Modellplatte herzustellen,
welche durch Auflegen von Guttapercha oder sonst einer bildsamen Masse in verschiedenen
Stärken erweitert ist.
Die Ausnutzung der bei der Bewegung des Prefskolbens erzielten Compression der Luft zu verschiedenen, in der Formerei vorkommenden Zwecken.
Die Ausnutzung der bei der Bewegung des Prefskolbens erzielten Compression der Luft zu verschiedenen, in der Formerei vorkommenden Zwecken.
13. An dem Wenderahmen C die Riegelverschlüsse
b zum Festhalten der Kästen an der Modellplatte, welche seitlich an den
Wangen des Modellplattenrahmens angebracht sind und je einen Vorsprung nach innen haben, welcher über die Lappen der
Formkästen' geschoben wird, um beim Wenden das Abfallen derselben zu verhindern.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Publications (1)
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Family Applications (1)
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DENDAT19572D Active DE19572C (de) | Neuerungen an Formmaschinen |
Country Status (1)
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