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Verfahren zur Herstellung von Methacrylsäure und bzw. oder deren Estern
durch Umsetzung der Dämpfe von os-Oxyisobuttersäure oder deren Estern Es ist bekannt,
Methacrylsäure durch Oxydation von Methacrolein (vgl. die deutsche Patentschrift
869 950, die französische Patentschrift 807 222, die rUSA.-Patentschrift 2 153 406
und die britische Patentschrift 742 282), durch Hydrolyse von Acetoncyanhydrin (vgl.
die USA.-Patentschrift 1 121 134), durch Oxydation von Methyl-ol-methylvinylketon
(vgl. die britische Patentschrift 569 373) oder durch Wasserabspaltung aus os-Oxyisobuttersäure
herzustellen. Diese zuletzt genannte Methode ist besonders deshalb technisch wichtig,
weil oL-Oxyisobuttersäure sich leicht aus dem in großen Mengen als Nebenprodukt
bei der Erdöldestillation gewonnenem Isobutylen herstellen läßt.
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Die Wasserabspaltung aus o;-Oxyisobuttersäure kann grundsätzlich
auf drei verschiedenen Wegen vorgenommen werden, nämlich erstens mit Hilfe chemischer
Wasserabspaltungsmittel, die ihrerseits das abgespaltene Wasser chemisch binden
und dabei in andere Verbindungen übergehen, z. B. Phosphorpentoxyd, Phosphoroxychlorid,
Benzotrichlorid, zweitens durch Erhitzen auf hohe Temperaturen und drittens auf
katalytischem Wege.
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Die chemische Wasserabspaltung aus a-Oxyisobuttersäure zur Herstellung
von Methacrylsäure ist in verschiedenen Abänderungen, z. B. in der USA.-Patentschrift
2 153406, in Chemical Engineering, Bd. 54, 1947, S. 102 bis 106, und in der Abhandlung
von Gakho kidze im Journal of General Chemistry (USSR), Bd. 17, 1947, S. 1327 bis
1331, beschrieben.
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Sie leidet unter dem Nachteil, daß sie nur absatzweise durchgeführt
werden kann, weil die chemischen Wasserabspaltungsmittel in der der gebildeten Methacrylsäure
stöchiometrisch äquivalenten Menge verbraucht werden.
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Die Herstellung von Methacrylsäure durch Erhitzen von O-Acylderivaten
der o-Oxyisobuttersäure ist aus der USA.-Patentschrift 2 183 357 bekannt.
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Bei diesem Verfahren entsteht aber außer der gewünschten Methacrylsäure
noch eine andere Säure, wie Essigsäure, die sich aus der Acylgruppe bildet. Die
Ausbeute an Methacrylsäure ist nach diesem Verfahren niedrig, und es ist auch deshalb
unwirtschaftlich, weil zunächst aus der a-Oxyisobuttersäure das Acylderivat hergestellt
werden muß.
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Die bisher bekannten katalytischen Wasserabspaltungsverfahren werden
mit den dampfförmigen Ausgangsstoffen durchgeführt und haben den Nachteil, daß die
sauren Katalysatoren, wie Phosphorsäure (vgl. die USA. -Patentschrift 2790822) bei
den hohen Arbeitstemperaturen, nämlich 400 bis 7000 C,
den Werkstoff des Reaktionsgefäßes
und der sonstigen Vorrichtungsteile angreifen.
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Die Herstellung von Methacrylsäureestern erfolgte bisher entweder
durch Wasserabspaltung aus den entsprechenden Estern der oc-Oxyisobuttersäure (vgl.
die USA.-Patentschrift 2 934), wobei jedoch nur mittelmäßige Ausbeuten erhalten
und Nebenprodukte, wie Aceton, Äthylen und Kohlenmonoxyd, gebildet werden, oder
durch Veresterung von Methacrylsäure (vgl. die deutsche Patentschrift 765734, die
USA.-Patentschrift 2 384 119 und Chemical Engineering, Bd. 54, 1947, S. 102 bis
106).
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Aus der USA.-Patentschrift 2 184 934 ist ein Verfahren zur Herstellung
von Methacrylsäureestern aus den entsprechenden oc-Oxyisobuttersäureestern bekannt,
nach welchem die Dämpfe des Esters, gegebenenfalls im Gemisch mit einem aliphatischen
Alkohol, Wasser oder Benzin, bei Temperaturen von 325 bis 4250 C über Thoriumoxyd,
Siliciumdioxyd, aktiviertes Aluminiumoxyd, basisches Aluminiumsulfat, Aluminiumphosphate
oder Phosphorsäure auf Diatomeenerde oder auf Graphit als Wasserabspaltungskatalysator
geleitet werden. Vorzugsweise verwendet man Aluminiumoxyd und Phosphorsäure.
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Bei diesem bekannten Verfahren entstehen jedoch in den meisten Fällen
recht geringe Ausbeuten an Methacrylsäureester, und es bilden sich größere Mengen
Aceton, andere Ketone und unerwünschte Ester als Nebenprodukte.
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Die Herstellung von Acrylsäure bzw. deren Estern durch katalytische
Wasserabspaltung aus Milchsäure bzw. deren Estern im Dampfzustand ist aus der britischen
Patentschrift 751750 bekannt.
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Hierbei können als Wasserabspaltungskatalysatoren unter anderem Alkaliphosphate
auf Graphit als Träger angewandt werden. Die in der Patentschrift angegebenen Ausbeuten
übersteigen nicht 68 0/o und liegen meistens im Bereich von 6 bis etwa 50/o-.
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Das Verfahren der Erfindung zur Herstellung von Methacrylsäure und
bzw. oder deren Estern durch Umsetzung der Dämpfe von or-Oxyisobuttersäure, gegebenenfalls
in Mischung mit einem aliphatischen Alkohol, und bzw. oder deren Estern in Gegenwart
eines aus einem Phosphat und einem Träger bestehenden Wasserabspaltungskatalysators
bei höheren Temperaturen besteht nun darin, daß man die Dämpfe von a-Oxyisobuttersäure
oder von ihren Estern, gegebenenfalls in Mischung mit Aceton oder Essigsäure als
Verdünnungsmittel, bei einer T.emperatur von 150 bis 500° C, vorzugsweise 300 bis
4000 C, über Alkaliphosphat, des auf Graphit, Siliciumdioxydgel, - Calciumsulfat
oder Magnesiumsulfat als Träger aufgebracht ist, als Wasserabspaltungskatalysator
leitet.
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Nach dem Verfahren der Erfindung werden überraschend hohe Ausbeuten
an Methacrylsäure bzw.
-
Methacrylsäureestem erhalten, was besonders deshalb nicht zu erwarten
war, weil nach dem recht ähnlichen Verfahren der britischen Patentschrift 751 750
wesentlich geringere Ausbeuten an Acrylsäure bzw. deren Estern erzielt werden, obwohl
man hätte erwarten können, daß die Anwesenheit des aufgelockert gebundenen Wasserstoffatoms
im Molekül der Milchsäure die Wasserabspaltung begünstigen würde.
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Nach einem älteren Vorschlag werden aliphatische a,ß-ungesättigte
Carbonsäuren und bzw. oder deren Derivate durch Wasserabspaltung aus a-Oxycarbonsäuren
mit mindestens 3 Kohlenstoffatomen oder deren Derivaten mit freier a-Oxygruppe in
Gegenwart von wasserhaltigen anorganischen Säuren, besonders Phosphorsäure, hergestellt,
indem man die Wasserabspaltung durch Zerstäuben der Mischung aus a-Oxycarbonsäuren
oder deren Derivaten und der wasserhaltigen anorganischen Säuren durchführt (vgl.
das deutsche Patent 1 069 614). -Nach einem anderen älteren Vorschlag werden Methacrylsäureester
durch katalytische Wasserabspaltung aus a-Oxyisobuttersäureestem hergestellt, indem
man dieseEster im flüssigen oder dampfförmigen Zustand, gegebenenfalls in Gegenwart
von Verdünnungsmitteln, in eine auf einer Temperatur von
etwa 170 bis 3000 C gehaltene
Flüssigkeit einleitet, die 1 bis 5 Gewichtsprozent Phosphorsäure, auch in Mischung
mit phorsphorsauren Salzen, enthält (vgl. das deutsche Patent 1118193).
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Vorzugsweise wird das Verfahren der Erfindung bei Temperaturen zwischen
300 und 4000 C durchgeführt.
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Als Alkaliphosphat dient ein primäres Alkaliphosphat, besonders Mononatriumphosphat.
Die Menge des Phosphats im Katalysator kann erheblich schwanken, ohne das Ergebnis
der Wasserabspaltung ernsthaft zu beeinträchtigen. Der Katalysator kann das Phosphat
z. B. in einer Menge zwischen 2 und 98 Gewichtsprozent enthalten.
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Unter »Mononatriumphosphat« sind hier auch diejenigen Phosphate zu
verstehen, die beim Erhitzen des Mononatriumphosphats entstehen.
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Die nach dem Verfahren verwendeten Katalysatoren zeigen selbst nach
sehr langer Einsatzzeit nur eine geringe Minderung ihrer Wirksamkeit. Die Katalysatoren
lassen sich leicht durch Überleiten von Dampf oder durch Erhitzen in einem Luftstrom
wiederbeleben.
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Nach dem Verfahren der Erfindung kann die Wasserabspaltung gleichzeitig
mit der Veresterung der Säure durchgeführt werden, indem als Ausgangsstoff ein dampfförmiges
Gemisch aus a-Oxyisobuttersäure und dem aliphatischen Alkohol verwendet wird, dessen
Methacrylsäureester hergestellt werden soll.
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Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann der Ausgangs
stoff zusammen mit Dämpfen von Aceton oder Essigsäure als Verdünnungsmittel über
den Katalysator geleitet werden.
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Beispiel 1 226,2 g Mononatriumphosphat, NaH2PO4 iI20, werden in 750
cm3 Wasser gelöst. Man erhitzt die Lösung auf 600 C und setzt 377,6 g Siliciumdioxydgel
zu. Das Wasser wird in der Hitze abgetrieben und das Katalysatorgemisch weitere
24 Stunden bei 1250 C getrocknet. Der Katalysator besteht zu 35 Gewichtsprozent
aus Mononatriumphosphat und zu 65 Gewichtsprozent aus Siliciumdioxydgel.
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Ein 19 mm weites Reaktionsrohr aus Borsilicatglas mit 960/0 Siliciumdioxydgehalt
(bekannt unter dem Handelsnamen »Vycorglas«) wird auf eine Länge von 56cm mit 165
g des Katalysators beschickt und auf über 1500 C erhitzt. ov-Oxyisobuttersäuremethylesterdampf
wird auf eine Temperatur dicht unterhalb der Reaktionstemperatur vorerhitzt und
mit verschiedenen Raumgeschwindigkeiten aufwärts durch das Reaktionsrohr geleitet.
Das abströmende Dampfgemisch wird durch einen Kühler geleitet. Die entstandene Flüssigkeit
enthält Methacrylsäuremethylester und Methacrylsäure, die durch Destillation voneinander
getrennt und dann gereinigt werden. Tabelle 1
Zufuhrgeschwindigkeit Umwandlungsgrad bei |
Versuch Temperatur in O C Qlaumgeschwindig- einmaligem Durchgang
Ausbeute iii 0/o ** in% in 4lo |
* I in0/o |
300 98 1 74 94 4,5 |
A 350 95 94 100 3,1 |
400 98 93 89 1 6,3 |
Fußnoten am Schluß der Tabelle.
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(Fortsetzung Tabelle 1)
Zufuhrgeschwindigkeit Umwandlungsgrad bei |
Versuch Temperatur in C C (Raumgeschwindig einmaligem Durchgang
Ausbeute in %** | zu Acetoa |
keit)* in 0/0 inO/o |
375 79 95 96 3,3 |
B 375 203 94 - 100 2,0 |
375 300 83 92 1,9 |
375 420 70 88 1,9 |
*) Zufuhrgeschwindigkeit ist die Menge Ester in Raumteilen, die je Raumteil Katalysator
je Stunde bei normaler Temperatur und normalem Druck dem Rohr zugeführt wird.
-
Beispiel 2 Man arbeitet wie im Beispiel 1, jedoch mit Gemischen aus
α-Oxyisobuttersäure und Methanol als
**) Bezogen auf den umgesetzten Teil des
Ausgangsstoffcs.
-
Die Ausbeute wird durch Bestimmung der Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung
im Methacrylsäuremethylester bestimmt.
-
Ausgangsstoff. Bei den Versuchsreihen A und B enthält das Ausgangsgemisch
2 Mol Methanol je Mol freie Säure, bei den Versuchsreihen C und D enthält es je
4 Mol Methanol je Mol Säure.
-
Tabelle 2
Umwandlungsgrad bei |
Zufuhrgeschwindigkeit Umsatz zu Aceton |
Versuch Temperatur in °C einmaligem Durchgang Ausbeute in % |
(Raumgeschwindigkeit) in % |
in % |
300 129 90 89 9,7 |
A 350 129 95 89 3,8 |
400 132 94 81 6,9 |
375 92 91 96 14,3 |
375 212 87 92 8,9 |
B |
375 339 84 95 6,4 |
375 432 77 98 8,4 |
c 300 371 66 95 4,4 |
350 393 90 90 4,0 |
400 381 88 97 4,5 |
400 99 90 91 5,2 |
D 400 83 89 98 6,2 |
400 92 88 91 5,4 |
Beispiel 3 Man arbeitet wie im Beispiel 2, wobei jedoch der Katalysator zu 17 Gewichtsprozent
aus Mononatriumphosphat und zu 83 Gewichtsprozent aus Siliciumdioxydgel besteht.
das Ausgangsgemisch enthält 2 Mol Methanol je Mol α-Oxyisobuttersäure.
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Tabelle 3
Umwandlungs- |
Zufuhrge- |
Tempe- grad bei ein- Aus- Umsatz |
schwindigkeit |
ratur maligem beute zu Aceton |
(Raumge- |
in °C Durchgang in % in % |
schwindigkeit) |
in % |
300 98 96 88 4,1 |
350 86 98 95 6,5 |
400 90 94 85 6,6 |
Im allgemeinen entsteht bei der Wasserabspaltung aus oc-Oxyisobuttersäuremethylester
oder aus a-Oxyisobuttersäure in Gegenwart von Methanol ein Gemisch aus Methacrylsäuremethylester
und Methan crylsäure. Im Beispiel 3 besteht die angegebene Aus beute an ungesättigten
Verbindungen bei einer
Reaktionstemperatur von 3000 C zu 129/o, bei einer Reaktionstemperatur
von 3500 C zu 39 0/o und bei einer Reaktionstemperatur von 4000 C zu 74°/o aus Methacrylsäuremethylester.
Die Wasserabspaltung aus α-Oxyisobuttersäure kann aber auch so geleitet werden,
daß nur Methacrylsäuremethylester entsteht, wenn man zusammen mit dem Methanol und
der o-Oxyisobuttersäure eine solche Menge Methacrylsäure zuführt, die der Gleichgewichtskonzentration
entspricht.
-
Beispiel 4 Die nachfolgende Versuchsreihe A wird in Gegenwart eines
Katalysators durchgeführt, der zu 23 Gewichtsprozent aus Mononatriumphosphat und
zu 77 Gewichtsprozent aus Siliciumdioxydgel besteht; bei der Versuchsreihe B besteht
der Katalysator zu 35 Gewichtsprozent aus Mononatriumphosphat und zu 65 Gewichtsprozent
aus Siliciumdioxydgel. In beiden Versuchen enthält der Ausgangsstoff 2 Mol Methanol
je Mol α-Oxyisobuttersäure. Bei der Versuchsreihe A enthält der Ausgangsstoff
außerdem 0,4 Mol, bei der Versuchsreihe B 0,5 Mol Methacrylsäure je Mol o-Oxyisobuttersäure.
Tabelle
4
Umwandlungsgrad bei |
Zufuhrgeschwindigkeit Umsatz zu Aceton |
Versuch Temperatur in °C einmaligem Durchgang Ausbeute in % |
(Raumgeschwindigkeit) in % |
in % |
400 103 - 95 74 5,8 |
A 400 102 86 86 7,3 |
400 108 94 78 5,9 |
300 91 82 91 2,5 |
B 350 96 85 95 4,4 |
400 101 96 76 8,9 |
In allen diesen Versuchen entsteht Methacrylsäuremethylester, außerdem wird etwas
Methacrylsäure verestert.
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Beispiel 5 600 g Mononatriumphosphat, NaH2PO4 H2O, werden in 1 1
Wasser gelöst. Die Lösung wird mit 1000 g Calciumsulfat, Teilchengröße bis 2,38
mm, und 40 g 850/oiger wäßriger Phosphorsäure versetzt.
-
Das Gemisch ist pastenartig. Es wird auf einer Heizplatte und durch
Heizlampen getrocknet. Dann wird der Katalysator im Vakuum bei 10 mm Quecksilbersäule
und 125° C 24 Stunden getrocknet und auf Korngrößen von 2,38 bis 4,76 mm zerkleinert.
-
Der Katalysator besteht zu 34 Gewichtsprozent aus Mononatriumphosphat,
zu 2 Gewichtsprozent aus Phosphorsäure und zu 64 Gewichtsprozent aus Calciumsulfat.
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In Gegenwart dieses Katalysators wird die Wasserabspaltung aus α-Oxyisobuttersäuremethylester
durchgeführt.
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Tabelle 5
Zumur- Umwand- Methacryl- Umsatz |
Tempe- geschwindig- lungsgrad bei säuremetuyi- zu |
saurenethyl- zu |
ratur keit (Raum- einmaligem |
ester, Aus- Aceton |
in °C geschwindig- Durchsatz |
beute in % in % |
keit in % |
300 98 64 96 11,2 |
350 113 92 105 8,5 |
400 110 95 91 8,4 |
Beispiel 6 Man arbeitet wie im Beispiel 5, jedoch in Gegenwart eines Katalysators
aus 2,3 Gewichtsprozent Mononatriumphosphat und 97,7 Gewichtsprozent Calciumsulfat.
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Tabelle 6
Zuntur- Umwand- Methacryl- Umsatz |
Tempe- geschwindig- lungsgrad bei säuremethyl- zu |
ratur keit (Raum- einmaligem ester, Aus- Aceton |
ino C geschwindig- Durchsatz beute in % in |
keit) in % |
300 104 34 85 0,9 |
350 102 63 87 7,2 |
400 109 85 77 9,8 |
Beispiel 7 Der Katalysator besteht aus 37 % Mononatriumphosphat und 63 % Magnesiumsulfat,
der Ausgangsstoff aus 2 Mol Methanol und 1 Mol α-Oxyisobuttersäure.
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Tabelle 7
Umwandlungs- |
Zufuhrge- |
Tempe- grad bei ein- Aus- Umsatz |
schwindigkeit |
ratur maligem beute zu Aceton |
(Raumge- |
in °C Durchsatz in % in % |
schwindigkeit) |
in % |
300 271 67 84 12,8 |
350 387 83 94 11,1 |
400 292 100 102 6,7 |
Beispiel 8 Es wird ein Versuch in Gegenwart eines Katalysators aus 20 Gewichtsprozent
Mononatriumphosphat und 80 Gewichtsprozent Siliciumdioxydgel mit einem Ausgangsstoff
aus 2 Mol Essigsäure und 1 Mol α-Oxyisobuttersäure durchgeführt. Die Zufuhrgeschwindigkeit
beträgt 100; die Temperatur des Katalysators 3000 C; der Umwandlungsgrad 1000/o.
-
Die Methacrylsäure wird in quantitativer Ausbeute erhalten.
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Beispiel 9 Es wird ein Versuch in Gegenwart eines Katalysators aus
5 Gewichtsprozent Mononatriumphosphat und 95 Gewichtsprozent Calciumsulfat mit einem
Ausgangsstoff aus 2,5 Mol Aceton und 1 Mol α-Oxyisobuttersäure bei einer Zufuhrgeschwindigkeit
von 100 und einer Katalysatortemperatur von 3250 C durchgeführt. Es wird eine 100%ige
Umwandlung und eine quantitative Ausbeute an Methacrylsäure erzielt.
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Beispiel 10 Um die Bedeutung des Mononatriumphosphats als Katalysatorbestandteil
zu zeigen, wird die Wasserabspaltung aus ov-Oxyisobuttersäuremethylester in Gegenwart
von Siliciumdioxyd allein (Versuch A) und Calciumsulfat allein (VersuchB) durchgeführt.
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Tabelle 8
Umwandlungsgrad bei |
Zufuhrgeschwindigkeit Umsatz zu Aceton |
Versuch Temperatur in °C einnmaligem Durchsatz Ausbeute in
% |
(Raumgeschwindigkeit) in % |
in % |
250 100 nur 2,5 % des Ausgangsstoffes gehen in Methacryl- |
A säuremethylester über |
325 93 59 53 41 |
400 114 98 12 56 |
250 100 Nur 7 % des Ausgangsstoffes gehen in Methacryl- |
säuremethylester über |
B |
325 96 96 95 5 |
400 108 96 44 25 |
Die vorstehende Tabelle zeigt, daß man bei der Verwendung dieser Katalysatorträger
für sich allein (im Falle des Versuchs B jedenfalls bei der höheren Temperatur von
4000 C) nur niedrige Ausbeuten erzielt und sich große Mengen an Aceton bilden.
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Beispiel 11 Aus 4 Teilen Mononatriumphosphat, NaH2PO4 H2O, und Graphit
wird ein Gemisch hergestellt; jeder der beiden Bestandteile hat eine Teilchengröße
zwischen 0,177 und 0,42mm. Das Gemisch wird zu kleinen Zylindern von 1,5 mm Dicke
und
5 mm Durchmesser verpreßt. Diese werden 16 Stunden bei 120° C getrocknet, wobei
Sinterung erfolgt.
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Die Zylinder werden erneut gemahlen, auf Körner von 0,177 bis 0,42mm
gesiebt und wiederum verpreßt. So erhält man einen Katalysator, der 78 Gewichtsprozent
Mononatriumphosphat auf Graphit enthält, wobei das Salz als wasserfreies NaH2PO4
berechnet ist. Tatsächlich kann das Salz sogar noch weiter entwässert werden.
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Mit diesem Katalysator werden Versuchsreihen nach Beispiel 1 mit
a-Oxyisobuttersäuremethylester durchgeführt.
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Tabelle 9
Umwandlungsgrad bei Methacrylsäure- |
Temperatur Zufuhrgeschwindigkeit Umsatz zu Aceton |
Versuch einmaligem Durchsatz methylester, Ausbeute |
in °C (Raumgeschwindigkeit) in % |
in % in % |
A 350 106 43 96 7 |
B 450 75 91 82 12 |
C 450 97 83 85 11 |
Beispiel 12 Man arbeitet wie im Beispiel 11, jedoch mit einem Gemisch aus 1 Mol
α-Oxyisobuttersäure und 2 Mol Methanol als Ausgangsstoff.
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Tabelle 10
Zuruhr- Umwand- Methacryl- Umsatz |
geschwindig- Umsatz |
Tempe- lungsgrad bei säuremethyl- |
keit zu |
ratur einmaligem ester, |
(Raum- Aceton |
in °C Durchsatz Ausbeute |
geschwindig- in % |
in % in % |
keit) in 0/0 in |
350 118 86 87 13,5 |
400 117 88 88 16,7 |
Beispiel 13 800 g Mononatriumphosphat, NaH2PO4 H2O, werden in einer Lösung von 40
g 85%iger wäßriger Phosphorsäure in 450 cmS Wasser gelöst. Die Lösung wird auf einer
Heizplatte unter zusätzlichem Erhitzen mit Heizlampen eingedampft und der Rückstand
12 Stunden im Vakuum bei 15 mm Quecksilbersäule und 800 C getrocknet. Die weitere
Trocknung wird 48 Stunden bei 120° C durch-
geführt. Der getrocknete Katalysator
wird in 4,75 mm große Stücke gebrochen. 600,7 g dieser Körner werden mit 150,1 g
Graphit sorgfältig gemischt; die Mischung wird zu kleinen Zylindern verpreßt. So
erhält man einen Katalysator, der zu 76 Gewichtsprozent aus Mononatriumphosphat,
zu 4 Gewichtsprozent aus Phosphorsäure und zu 20 Gewichtsprozent aus Graphit besteht.
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In Gegenwart dieses Katalysators wird die Wasserabspaltung aus a-Oxyisobuttersäuremethylester
in der vorstehend beschriebenen Weise durchgeführt.
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Tabelle 11
Zufuhr- Umwand- Metbacryl- Umsatz |
Tempe- lungsgrad bei säuremethyl- |
ratur einmaligem ester, Aceton |
(Raum- Durch satz Ausbeute |
in % in % |
keit) |
300 101 15 69 1 |
350 85 66 101 7 |
400 90 92 91 10 |
In den meisten der vorstehenden Beispiele bildet sich weniger als 0,1 Mol Aceton
je Mol ungesättigte
Verbindung. Ebenso ist der Verlust an Methanol
sehr gering. Alle in den vorstehenden Beispielen beschriebenen Versuche wurden mindestens
1 Stunde durchgeführt.
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Die bessere Wirkung der Katalysatoren der Erfindung gegenüber den
aus der USA.-Patentschrift 2 184 934 bekannten Katalysatoren ist aus der nachstehenden
Tabelle ersichtlich.
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Tabelle 12 Wasserabspaltung aus α-Oxyisobuttersäuremethylester
-Durchsatz- |
geschwindigkeit In Methylacryl- In Aceton |
Versuch empe- in Raumteilen Umwand- säuremethylester umgewandelter |
Katalysator retur Ausgangsstoff @@@gsgrad umgewande@e@ |
Nr. Ausgangstoff |
in °C je Raumteil in % Ausgangsstoff |
in % der Theorie |
Katalysator in % der Theorie |
je Stunde |
1 | 23 % MNP auf CaSO4 . . 350 100 93 93 8 |
2 34 % MNP auf SiO2 - Gel .. . . 350 100 99 93 4 |
3 37 % MNP auf MgSO4 . . 400 292 100 101 6 |
4 SiO2 - Gel, allein .. 325 100 59 53 41 |
5 SiO2-Gel, allein . . . 350 80 63 66 30 |
6 350/0 MNP auf Na2SO4. 350 100 73 81 15 |
7 20% MNP auf »Filtros« (a) 400 100 57 25 31 |
8 25% MNP auf SiO2 - Al2O3 400 130 89 46 26 |
9 } USA.-Patentschrift 2 184 934, 375 500 82 56 42 |
10 J Beispiel 1 .. 325 500 51 56 42 |
11 325 -100 46 60 30 |
12 USA.-Patentschrift 2 184 934, 425 500 89 52 49 |
13 | Beispiel 10 .. .......... | 325 | 500 | 23 | 62 | - |
14 425 1500 75 48 39 |
15 Al2O8 . . 325 - 100 98 66 43 |
16 Al203 . 375 250 98 57 47 |
17 ZnO . . 300 100 0 - - |
18 ZnO . . 350 100 13 22 12(b) |
19 MoO3 - Al2O3 .. 300 100 100 11 48(c) |
20 MoO3 - Al203 . . 275 200 67 18 54(d) |
21 10 % H3PO4 auf Al2O3 .. . 300 100 96 35 44 |
(USA.-Patentschrift |
2184934) |
22 BPO4.. . 350 100 97 35 49 |
23 MgO . . 325 100 31 14 98 |
MNP = Mononatriumphosphat.
-
(a) »Filtros« = Handelsbezeichnung für mit Siiicatbindemittel gebundene
und bei über 12000 C gebrannte Quarzsandmasse.
-
CO) Außerdem 24% Diacetyl.
-
(c) Außerdem 40/0 Diacetyl und 150/0 Isobuttersäuremethylester.
-
(d) Außerdem 20/0 Diacetyl und 15% Isobuttersäuremethylester.
-
Der Vergleich der nach der Erfindung durchgeführten Versuche Nr.
1 bis 3 mit den nach der genannten USA.-Patentschrift durchgeführten Versuchen Nr.
4, 5, 9 bis 14 und 21 zeigt den technischen Fortschritt hinsichtlich des Umwandlungs-
grades
der Ausbeute und der Umwandlung zu unerwünschtem Aceton.
-
Die weiteren Versuche (vgl. die folgende Tabelle 13) zeigen, daß
mit den Katalysatoren der Erfindung wesentlich günstigere Ergebnisse erzielt
werden
als mit anderen, an sich bekannten Wasserabspaltungskatalysatoren.
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Tabelle 13 Wasserabspaltung aus a-Oxyisobuttersäuremethylester
Durchsatz- |
geschwindigkeit In Methacryl- |
In Aceton |
Tempe- in Raumteilen Umwand- säuremethylester |
Versuch umgewandelter |
Katalysator ratur Ausgangsstoff lungsgrad umgewandelter |
Nr. Ausgangsstoff |
in °C je Raumteil in % Ausgangsstoff |
in % der Theorie |
Katalysator in % der Theorie |
je Stunde |
1 50/oMNP-CaSO4 .. 325 100 100 99 - |
2 10 % MNP - SDG . ... 300 300 97 99 - |
3 25 % MKP - SDG . ... 350 107 99 93 1 |
400 106 100 92 2 |
4 25 % MNP - SDG . ... 300 250 100 90 5 |
350 100 100 100 3 |
5 10 % MNP - CaSO4 .. .. 300 98 100 96 5 |
350 400 100 96 - |
6 | 35 % MNP - SDG .. ... | 350 | 393 | 90 | 90 | 4 |
350 95 99 93 4 |
7 220/oMNP |
+ 13 % DNP - SDG 350 98 100 98 4 |
8 34 % MNP |
+ 2 % H3PO4 - CaSO4 .. 350 113 92 105 8 |
9 23 % MNP - CaSO4 ... . 350 93 91 100 7 |
10 20 % MNP - SDG ... . .. 300 100 100 98 6 |
11 2,3 % MNP - CaSO4 .. .. 300 280 100 82 7 |
350 110 82 90 4 |
12 MNP-H3PO4-Graphit . . 350 85 66 101 7 |
400 90 92 91 10 |
13 80 % MNP - Graphit .. 350 118 86 88 14 |
14 | MNP - Koks . . .. | 350 | 100 | 6 | 88 | 0 |
400 100 13 89 9 |
15 35 % MNP - Na2SO4 .. .. 300 92 57 88 15 |
300 190 54 89 16 |
16 300/0 MNP-Siliciumdioxyd- |
Aluminiumoxyd . . 400 96 83 83 22 |
17 NaCaPO4 . . . 400 104 84 80 20 |
18 Cd2P2O7 ................ . 350 102 85 75 23 |
19 25 % MNP - Aluminium |
oxyd ..... ........ . 350 120 75 76 9 |
20 5 % Na2SO4 - SDG . .. 350 115 39 75 18 |
350 98 87 70 11 |
21 | 40 % KHSO4 - SDG . . | 350 | 113 | 74 | 86 | 30 |
22 9 % K2SO4 - SDG . .. 300 93 68 80 27 |
23 19 % MgSO4 - SDG .. 350 106 91 68 22 |
24 | CaSO4 . . . . .. | 325 | 96 | 88 | 74 | @ |
400 108 96 44 25 |
25 430/oMNP-Aktivkohle .. | 325 102 33 65 10 |
26 | SDG. . | 325 | 93 | 59 | 53 | 41 |
350 99 89 69 42 |
27 | Al2O3 .. .. | 325 | 80 | 74 | 63 | 33 |
28 AIPO4 . . .. ...... ..... 350 80 37 50 43 |
29 Aluminiummagnesiumpoly- |
phosphat . 400 300 93 43 30 |
30 46 % DNP - Aktivkohle . . 400 122 35 40 22 |
31 50 % H3PO4 - Al2O3 . .. 375 300 90 38 12 |
32 10 % H3PO4 - Al2O3 .. 300 97 96 35 44 |
33 4 % MgSO4 - SDG ..... . 350 100 100 35 18 |
34 Aluminiumpolyphosphat ... 375 300 - 34 - |
35 BPO4 .. 350 105 95 31 70 |
36 | SDg . . . | 325 | 94 | 55 | 28 | 66 |
MNP = Mononatriumphosphat. MKP = Monokaliumphosphat.
-
SDG = Siliciumdioxydgel. DNP = Dinatriumphosphat.
(Fortsetzung
Tabelle 13)
Durchsatz- |
geschwindigkeit In Methacryl- In Aceton |
Tempe- in Raumteilen Umwand- säuremethylester |
Versuch umgewandelter |
Katalysator ratur Ausgangsstoff lungsgrad umgewandelter |
Nr. Ausgangsstoff |
in °C je Raumteil in % Ausgangsstoff |
in % der Theorie |
Katalysator in % der Theorie |
je Stunde |
37 25 % H3PO4 - Al2O3 ... . 375 300 - 27 16 |
38 20 % MNP - »Filtros« . . 400 100 57 25 31 |
39 ZnO ..... .......... . 350 100 13 22 12 |
40 Molybdänoxyd - Alu- |
miniumoxyd . . . 350 100 100 14 44 |
41 MgO . . .... . . 325 82 31 14 98 |
MNP = Mononatriumphosphat.
-
Die Versuche Nr. 1 bis 13 wurden nach dem Verfahren der Erfindung
durchgeführt. In den Versuchen Nr. 14 bis 41 wurden bekannte Wasserabspaltungskatalysatoren
angewandt.