DE1062696B - Verfahren zur Herstellung von Acrylsaeure oder ihren Alkylestern aus Milchsaeure oder Milchsaeurealkylestern - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Acrylsaeure oder ihren Alkylestern aus Milchsaeure oder Milchsaeurealkylestern

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DE1062696B
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catalyst
acrylic acid
alkyl esters
acid
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Reynold E Holmen
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Minnesota Mining and Manufacturing Co
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C51/00Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides
    • C07C51/347Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by reactions not involving formation of carboxyl groups
    • C07C51/377Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by reactions not involving formation of carboxyl groups by splitting-off hydrogen or functional groups; by hydrogenolysis of functional groups
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C67/00Preparation of carboxylic acid esters
    • C07C67/30Preparation of carboxylic acid esters by modifying the acid moiety of the ester, such modification not being an introduction of an ester group
    • C07C67/317Preparation of carboxylic acid esters by modifying the acid moiety of the ester, such modification not being an introduction of an ester group by splitting-off hydrogen or functional groups; by hydrogenolysis of functional groups
    • C07C67/327Preparation of carboxylic acid esters by modifying the acid moiety of the ester, such modification not being an introduction of an ester group by splitting-off hydrogen or functional groups; by hydrogenolysis of functional groups by elimination of functional groups containing oxygen only in singly bound form

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Acrylsäure oder ihren Alkylestern aus Milchsäure oder Milchsäurealkylestern Die Erfindung betrifft die katalytische Herstellung von Acrylsäure oder ihren Alkylestem aus Milchsäure oder Milchsäurealkylestern bei erhöhter Temperatur.
  • Die Acrylsäureester werden zur Herstellung von Polymeren und Mischpolymeren verwendet und sind daher von großer technischer Bedeutung. Die Acrylsäureester sind verhältnismäßig kostspielige Verbindungen, da sie zum Teil in Mehrstufenverfahren hergestellt werden, die große Mengen an Hilfsstoffen verbrauchen. Die Entwicklung neuer und besserer Verfahren zur Herstellung von Acrylsäure bzw. ihren Alkylestern ist daher seit langem das Ziel gewesen.
  • Früher wurde Acrolein mit Silberoxyd zur Acrylsäure oxydiert, aus der die Ester hergestellt werden können.
  • Das kostspielige Silberoxyd wird während der Oxydation zu metallischem Silber reduziert und muß vor der Wiederverwendung erst wieder in das Silberoxyd übergeführt werden.
  • Auch durch Verseifung von Äthylencyanhydrin oder von Acrylsäurenitril wird die Acrylsäure heute technisch hergestellt. Aber die Ausgangsverbindungen sind nicht wohlfeil zugänglich, und es werden beträchtliche Mengen an Säuren benötigt.
  • Ein weiteres Verfahren zur Herstellung von Acrylsäureestem besteht in der Pyrolyse von polymerem -Lacton, das aus Keten und Formaldehyd erhalten wird.
  • Nach diesem Verfahren sind mehrere getrennte Umsetzungen erforderlich, wie die Lactonbildung, die Polymerisation des Lactons und die Pyrolyse des polymeren Lactons.
  • Neuerdings werden die Acrylsäure und ihre Ester aus Acetylen, Kohlenmonoxyd und Wasser bzw. Alkohol hergestellt. Diese Verfahren erfordern jedoch die Wiedergewinnung der kostspieligen und giftigen Katalysatoren.
  • Die Wasserabspaltung aus der Hydracrylsäure (B-Oxypropionsäure) und aus deren Alkylestern führt zu der entsprechenden Acrylsäure bzw. zu deren Estern. Dieses Verfahren ist zwar einfach und wirtschaftlich, aber die Ausgangsverbindungen sind weder wohlfeil, noch stehen sie in größeren Mengen zur Verfügung. Dagegen ist die a-Oxypropionsäure (Milchsäure) sehr viel leichter zugänglich, aber die Herstellung von Acrylsäure und deren Estern aus der Milchsäure bereitete bisher immer noch Schwierigkeiten.
  • Beim Erhitzen auf mäßige Temperaturen geht die Milchsäure leicht in Polymilchsäure oder in Lactide über, vgl. Whitmore, Organic Chemistry, 2. Auflage, 1951, S. 341 bis 342. Bei höheren Temperaturen zersetzen sich die Milchsäure und ihre Ester, wie Nef, vgl. Liebigs Annalen der Chemie, Bd. 334, 1904, S. 298, und in neuerer Zeit C. H. Fisher und E. M. Filachione, vgl. Properties and Reactions of Lactic Acid, A Reviev, S. 1 bis 32, veröffentlicht durch das US-Department of Agriculture unter der Nr. AIC-279, Oktober 1950, gezeigt haben, in Acetaldehyd, Kohlenmonoxyd und Wasser oder Alkohol, eine bekannte Eigenschaft der aliphatischen Oxycarbonsäuren. Die gleiche Zersetzung dieser Säuren in einen Aldehyd, der ein Kohlenstoffatom in der Kohlenstoffkette weniger enthält, und Kohlenoxyd und Wasser erfolgt bei den bekannten Verfahren zur Aldehydherstellung, in denen z. B. Milchsäure in Gegenwart starker Säuren, wie Schwefel-oder Phosphorsäure, erhitzt wird.
  • Angesichts dieser Erfahrungen ist es nicht iiberraschend, daß bei allen Verfahren zur Herstellung von Acrylsäure bzw. ihren Alkylestem aus Milchsäure oder ihren Estern zuerst das Wasserstoffatom der a-Oxygruppe und das der Carboxylgruppe durch einen anderen Rest ersetzt werden mußte, wodurch die Lactidbildung und die Zersetzung der Milchsäure in einer anderen Richtung vermieden werden konnten. Ein Beispiel für dieses Verfahren ist die Acetylierung des Milchsäuremethylesters zur entsprechenden O-Acetylverbindung, die dann in der Hitze in Acrylsäuremethylester und Essigsäure gespalten wird.
  • Nach einem ähnlichen Verfahren wird aus Milchsäureester in Gegenwart von Keten und in Abwesenheit eines Katalysators Wasser abgespalten ; auch hier entsteht an der Hydroxylgruppe zunächst eine Acetoxyverbindung, die dann thermisch gespalten wird.
  • Auch die Wasserabspaltung aus a-Alkyl-a-oxypropionsäuren der allgemeinen Formel H3 CC (R) (OH)-COOX, in der X ein Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe bedeutet, ist leicht durchführbar und seit langem bekannt.
  • Da jedoch die Hydroxylgruppe der Milchsäure an einem sekundären Kohlenstoffatom sitzt, ist aus dieser Säure viel schwieriger Wasser abzuspalten. In diesem Zusammenhang sei auch auf die verschiedenen bekannten Verfahren zur Herstellung von Methacrylsäure bzw. deren Estern aus a-Oxyisobuttersäure bzw. deren Estern hingewiesen, bei der die Hydroxylgruppe ebenfalls an einem tertiären Kohlenstoffatom sitzt und die Wasserabspaltung demzufolge viel einfacher verläuft.
  • Schließlich sei noch ein Verfahren erwähnt, bei dem die Milchsäure unter Entwicklung von Chlorwasserstoffsäure mit Natriumchlorsulfonat (CS O3Na) umgesetzt und die entstandene Verbindung dann auf höhere Temperatur erhitzt wird. Bei diesem nicht katalytischen Wasserabspaltungsverfahren sind die Ausbeuten an Acrylsäure nicht besonders gut.
  • Trotzdem die Milchsäure in großen Mengen zur Verfügung steht, konnten bisher die Milchsäure oder ihre Alkylester nicht unmittelbar in die Acrylsäure bzw. deren Alkylester übergeführt werden, vgl. z. B. die vorstehend genannte Arbeit von Fisher und Filachione.
  • Es wurde nun gefunden, daß aus der Milchsäure und deren niedermolekularen Alkylestern in erheblichen Ausbeuten durch unmittelbare katalytische Wasserabspaltung die Acrylsäure bzw. deren Alkylester erhalten werden.
  • Das neue Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man aus Milchsäure bzw. deren Alkylestern, gegebenenfalls in Gegenwart von Wasser bzw. eines aliphatischen Alkohols, mit einem Wasserabspaltungskatalysator, der mindestens ein Alkyli-und bzw. oder Erdalkaliphosphat und bzw. oder-sulfat enthält, bei einer Temperatur zwischen 200 und 600° C, vorzugsweise 250 bis 550° C, Wasser abspaltet und die Acrylsäure bzw. deren Alkylester aus dem Reaktionsgemisch in bekannter Weise abtrennt.
  • Die Erfindung wird in den folgenden Beispielen erläutert.
  • Beispiel 1 Mononatriumphosphat-monohydrat, Na H2 P 04 H2 °> wurde mit einem Viertel seines Gewichtes an Graphit als Schmiermittel gemischt und zu Plätzchen verformt.
  • Ungefähr 65 ccm dieses Katalysators wurden in ein Verbrennungsrohr aus sogenanntem Pyrexglas (Länge 25 cm ; Außendurchmesser 28, 5 mm) eingebracht, das durch einen senkrecht stehenden, elektrisch beheizten Röhrenofen führte. Die Ofentemperatur wurde langsam gesteigert, um das im Katalysator vorhandene Wasser zu entfernen, ohne dabei den Katalysator zu schmelzen. Am oberen Ende des Verbrennungsrohres war über eine Glasverbindung ein Tropftrichter angebracht, durch den auch inertes Gas zugeleitet und der Druck im Verbrennungsrohr ausgeglichen werden konnte. Das untere Ende des Verbrennungsrohres führte unmittelbar in eine wassergekühlte Vorlage, aus der die nichtverfliissigten Anteile durch eine mit Trockeneis gekühlte Vorlage und schließlich durch einen Blasenzähler geleitet wurden. In diese Vorrichtung wurde vom Tropftrichter aus sauerstoff-. freier Stickstoff mit einer Geschwindigkeit von etwa 2800 ccm je Stunde eingeleitet, um im Verbrennungsrohr eine inerte Atmosphäre herzustellen und die zu spaltende Verbindung durch das Verbrennungsrohr zu leiten.
  • Aus dem Tropftrichter wurde der zu spaltende Milchsäureester auf den entwässerten erhitzten Katalysator in einer Menge von etwa einem Tropfen j e 4 bis 5 Sekunden gegeben. Es wurden sechs Versuche durchgeführt ; der erste bei einer Ofentemperatur von 270° C, der letzte bei einer solchen von 540° C, die übrigen vier bei dazwischenliegenden Temperaturen.
  • Die Ofentemperatur wurde durch ein Thermoelement gemessen. Der Temperaturunterschied zwischen der Außenfäche der Verbrennungsröhre und der Mitte der Katalysatorsäule betrug nicht mehr als etwa 25° C.
  • Die verfliissigten Anteile enthielten Acrylsäuremethylester.
  • Bei einer Ofentemperatur von 454° C wurden aus 83 ccm Milchsäureäthylester mit dem vorstehend angegebenen Katalysator Wasser abgespalten. In der wassergekühlten Vorlage wurden 70 g Flüssigkeit aufgefangen.
  • Davon wurden 37 g roh fraktioniert und ergaben 2, 2 g einer bei 50° C, 4, 2 g einer bei 50 bis 76° C, 9, 9 g einer bei 76 bis 83° C, 1 g einer bei 83 bis 120° C übergehenden Flüssigkeit und 19, 2 g Destillationsrückstand. Die zwischen 50 und 76° C und zwischen 76 und 83° C siedenden Fraktionen wurden zusammen nochmals destilliert. 6, 8 g einer bei 70 bis 77° C siedenden Fraktion, die hauptsächlich Äthanol und Acrylsäureäthylester enthielt, begann beim Stehenlassen in der Sonne nach einigen Stunden zu polymerisieren. Die schwach viskose Flüssigkeit wurde eingedampft. Dadurch blieb ein Film aus klarem Polyacrylsäureester zurück. Diese Verbindung wurde durch ihr Infrarotabsorptionsspektrum nachgewiesen.
  • Beispiel 2 14 ccm Milchsäurebutylester wurden bei 510°C über Katalysatorplätzchen geleitet, die nach dem Verfahren des Beispiels 1 aus Lithiumhydrogenphosphat und etwas Graphit hergestellt worden waren. Es wurden (bei nur qualitativer Durchführung) 6, 2 g einer fast wasserhellen Flüssigkeit erhalten. Nach der Zugabe einiger Körnchen Benzoylperoxyd und 30minütigem Erwärmen auf dem Wasserbad polymerisierte die Acrylsäure zu einer viskosen Flüssigkeit. Der nach dem Verdampfen der flüchtigen Anteile erhaltene klare feste Rückstand bestand in der Hauptsache aus Polyacrylsäure. In der mit Trockeneis gekühlten Vorlage wurde Buten nachgewiesen, woraus sich ergibt, daß der zuerst gebildete Acrylsäurebutylester sich bei der angewandten Temperatur weiter in Buten und Acrylsäure gespalten hatte.
  • Beispiel 3 Eine Lösung von 70 ccm einer 85°/oigen Milchsäure in 30 ccm Wasser wurde bei einer Ofentemperatur von 482° C über einen Katalysator geleitet. Dieser wurde aus einem Gemisch aus Mononatriumphosphat und einem Viertel seines Gewichtes an Graphit als Schmiermittel durch 13 Minuten langes Eintauchen der erhaltenen Plätzchen in ein Gemisch aus 6 ccm 85°/oiger Phosphorsäure und 70 ccm Isopropanol und Trocknen des Katalysators hergestellt. Aus 15 ccm Milchsäure wurden in der wassergekühlten Vorlage 14, 6 g einer Flüssigkeit erhalten.
  • Davon destillierten 10 g bei 100° C und 4 g bei 100 bis 103° C. Nach der Ultraviolettabsorptionsanalyse besteht die letzte Fraktion zu etwa 300/, aus Acrylsäure.
  • Das wurde ferner dadurch bestätigt, daß eine Probe der letzten Fraktion nach dem Versetzen mit einer kleinen Menge Calciumcarbonat, dann Natriumsulfit und schließlich Natriumpersulfat polymeres Calciumacrylat bildete, das zu einem klebrigzähen Polymerisat koagulierte.
  • Beispiel 4 Nach dem Verfahren des Beispiels 1 wurde Milchsäuremethylester bei 454° C über einen aus Bariumhydrogenphosphat und Graphit hergestellten Katalysator zu 15% in Acrylsäuremethylester und Wasser übergeführt, wie sich aus dem Estergehalt der bis zu 70° C siedenden Fraktion errechnen ließ.
  • Der verwendete Katalysator wurde hergestellt, indem man 39, 5 g Bariumcarbonat, BaCO3, in einem Gemisch aus 30 ccm Wasser und 27, 6 g 85°/Oiger H3PO4 löste. Das erhaltene Phosphat wurde mit 50 g Graphit gemischt, bei 125° C getrocknet, in kleine Klumpen zerbrochen und im Reaktionsrohr weiter erhitzt.
  • Beispiel 5 Milchsäuremethylester wurde über einen nach dem Verfahren des Beispiels 4 aus 38, 6 g tertiärem Zinkphosphat, 13, 8 g 85°/Oiger H3PO4 und 40 g Graphit hergestellten Katalysator bei einer Ofentemperatur von 454° C zu 7 °/0 in Acrylsäuremethylester umgewandelt.
  • Beispiel 6 Ein Katalysator wurde durch Behandeln von etwa 200 ccm granulierter Knochenkohle (Aschegehalt 81, 8 °/o) mit einer Lösung von 5 g 85%iger H3PO4 in 100 ccm Isopropanol und anschließendes Trocknen hergestellt.
  • Die behandelte Knochenkohle enthielt viel Calcium-und Natriumphosphat. Bei einer Ofentemperatur von 343° C wurde in Gegenwart dieses Katalysators der Milchsäuremethylester in einer Ausbeute von 20°/o in den Acrylsäuremethylester übergeführt.
  • Beispiel 7 Milchsäuremethylester wurde bei einer Ofentemperatur von 343°C über einen Kieselsäuregelkatalysator geleitet, der mit etwa 35 bis 40 Gewichtsprozent Mononatriumphosphat durchtränkt und erhitzt worden war. Acrylsäuremethylester wurde in einer Ausbeute von 20 °/o erhalten. Ein Katalysator, der nur 25°/o Phosphat enthielt, war ebenso wirksam.
  • Mit Kieselsäuregel allein wurde kein Acrylsäuresster erhalten.
  • In der folgenden Tabelle sind die Ergebnisse weiterer Versuche aufgeführt, in denen aus dem Milchsäuremethylester katalytisch in Abwesenheit von Sauerstoff in der im Beispiel 1 beschriebenen Vorrichtung bei der jeweils angegebenen Ofentemperatur Wasser abgespalten wurde. In jedem Fall wurde der Katalysator aus den angegebenen Bestandteilen durch langsames Erhitzen des Gemisches bei der angegebenen Tempertur in dem Pyrexglasrohr und Entfernen des frei gewordenen Wassers hergestellt.
  • Wasserabspaltung aus Milchsäuremethylester
    Bei- Katalysator- Ausbeute an
    Katalysatorbestandteile Ofentemperatur
    spiel mengen Acrylsäuremethylester
    LiH2PO4....................................................................... 0,02 Mol
    8 # # 400°c 14%
    Kieselsäuregel................................................................ 50 g
    CsH2PO3 ...................................................................... 0,02 Mol
    9 # # 343°C 22%
    Kieselsäuregel................................................................ 50g
    10 KH2PO4..................................................................... 0,02 Mol
    10 # # 343°C 15%
    Kieselsäuregel................................................................ 50 g
    # CaHPO4........................................................................ 100g #
    11 (NH4) 10 g 532° C 9°/0
    Graphit 10 g
    t 71 g 400, C
    12 Na2HPO4 ................................................................ 60g 1 # 400°C 11 bis 12%
    Graphit 28 g
    13 NaH2PO4 # H2O, auf Körnchen von Aktiv-
    kohle, bekannt als oDarco 427° C 23 oit
    NaH2PO4# 0, 5 Mol 1
    14 0, 5 Mol 482° C 17°/0
    Graphit 30 g
    NaH3PO4 3 H2O ................................................................ 80 g
    Graphit ...................................................................... 20 g
    15 # # 454°C
    H3PO4, um den pH-Wert von etwa 3,5 ein- 17%
    neben etwa 25%
    zustellen ................................................................
    Acrylsäure
    # NaH2PO4 # H2O ................................................................ 10 g #
    Na, W 1 g
    16 # H3PO4 ................................................................ 1,7 g # 270 bis 343°C
    10 bis 13%
    auf Plätzchen von Aktivkohle, bekannt als
    nColumbia Carbon SXA «)
    17 CaSO4 (lösliches Anhydrit, bekannt als
    »D\rierite«) ................................................................ 400°C 20%
    Die unter der Handelsbezeichnung »Darrco« und nColumbia Carbon SXA « bekannten technischen Aktivkohlen enthalten 19, 7 bzw. 0, 9% Asche. Das Eieselsäurgegel ergab beim Abdampfen mit Fluorwasserstoffsäure und Schwefelsäure einen Rückstand von 0,15%.
  • Diese Stoffe wurden als Träger für die Alkali- bzw. Erdalkaliphosphate oder-sulfate benutzt.
  • Die Ausbeute an Acrylsäuremethylester in °/0 in der vorstehenden Tabelle wurde auf Grund der Verseifungszahl berechnet. Das entstandene Spaltproduktwurde zuerst in einer ungefüllten, etwa 30 cm langen Destillierkolonne mit einem Innendurchmesser von etwa 6 mm destilliert. Die zwischen 50 und 85° C siedende, den Acrylsäuremethylester und Methanol enthaltende Fraktion wurde mit alkoholischer Kalilauge verseift. Aus der erhaltenen Verseifungszahl wurde die Ausbeute an Acrylsauremethylester in °/0 errechnet. Dieses Verfahren wurde durch die Analyse bekannter Gemische aus Acrylsäuremethylester, Milchsäuremethylester und Methvlalkohol nachgeprüft. Es wurde festgestellt, daß es bei Abwesenheit anderer niedrigsiedender Ester ausgezeichnete Ergebnisse liefert. In Zweifelsfällen wurden die Ergebnisse der Verseifung mit denen der Ultraviolettabsorptionsanalyse und bzw. oder den Werten verglichen, die durch Rücktitration von im Überschuß zum Destillat gegebenem Dodecylmercaptan mit Jod erhalten worden sind, vgl. Analytical Chemistry, Bd. 21, 1949, S. 1073. Die Menge an Acrylsäure wurde in bekannter Weise, z. B. durch Bromanlagerung nach Entfernung anderer ungesättigter Verbindungen, oder durch Ultraviolettabsorption oder durch Bestimmung der Festteilchen nach der Polymerisation bestimmt.
  • Beispiel 18 An Stelle des Milchsäuremethylesters wurde der Butylester gespalten. Die sonstigen Bedingungen waren dieselben wie im Beispiel 16. das entstandene Destillat enthielt eine Mischung aus Acrylsäurebutylester und Acrylsäure, die sich beim Stehen polymerisierte.
  • Beispiel 19 Ein pulverförmiges Gemisch aus 6 g Dinatriumphosphat, Na, H P 04, und 4 g Magnesiumsulfat, Mg S O4, wurde in 100 ccm hellem Mineralöl dispergiert, das Gemisch auf 350° C erhitzt und Milchsäurebutylester unter ständigem Umrühren tropfenweise zugegeben. Das Spaltprodukt wurde destilliert. Ein Teil des zwischen 140 und 150°C siedenden Destillats enthielt Acrylsäure, die polymerisiert werden konnte. Das Polymere wurde durch die Infrarotabsorptionsanalyse als Polyacrylsäure erkannt.
  • Beispiel 20 80 ccm eines technischen aktivierten Aluminiumoxyds mit einer Maschenzahl von 21/2 bis 9 je cm2 wurden in 40 ccm einer wäßrigen Lösung eingeweicht. Diese wurde durch Lösen von 27 g wasserhaltigem Aluminiumsulfat, die 27°/o Wasser enthalten, und 20g Magnesiumsulfat in 180 ccm destilliertem Wasser hergestellt. Die behandelten Körnchen wurden sorgfältig bei 480° C getrocknet. Nachdem der Katalysator in das Reaktionsrohr des Beispiels 1 eingebracht worden war, wurde Milchsäureäthylester zusammen mit Stickstoff bei einer Ofentemperatur von 300 bis 360°C durch das Reaktionsrohr geleitet. Das erhaltene Spaltprodukt wurde fraktioniert.
  • Die zwischen 54 und 88°C siedende Fraktion enthielt Acrylsäureäthylester, der beim Stehen polymerisierte.
  • Das entstandene Polymere wurde durch Infrarotabsorptionsanalyse als Polyacrylsäureäthylester erkannt.
  • Beispiel 21 Bei einer Ofentemperatur von 343° C wurde Milchsäuremethylester mit einer Geschwindigkeit von 0, 30 ccm je ccm Katalysator je Stunde über einen Katalysator in Plätzchenform geleitet, der aus 50g CaSO4 (% ^lösliches Anhydrites, bekannt als"Drierite «) und 0, 01 Mol Mononatriumphosphatmonohydrat, NaH2PO04-H2O, in Gegenwart der üblichen inerten Atmosphäre hergestellt worden war. Nach der Analyse des fraktionierten Spaltproduktes wurden 5°/0 des Milchsäureesters in Acrylsäuremethylester und etwa 21 % in Acrylsäure übergeführt.
  • Anstatt des wasserfreien Calciumsulfats kann auch Calciumsulfatdihydrat, Ca zur Herstellung des Katalysators verwendet werden.
  • Beispiel 22 Der Katalysator enthielt Calciumsulfat, CaSO4, und Mononatriumphosphatmonohydrat, NaH2P 04 H2O, im Molverhältnis 3 : 1. Bei einer Ofentemperatur von 371°C wurde eine Lösung von Milchsäuremethylester in der zweifachen Gewichtsmenge Methanol über den genannten Katalysator geleitet. Nach der Fraktionierung der erhaltenen Spaltprodukte wurde eine zwischen 50 und 85°C siedende Acrylsäuremethylester enthaltende Fraktion erhalten. Aus der Acrylsäureestermenge wurde ein etwa 40%piger Umsatz berechnet.
  • Beispiel 23 Milchsäuremethylester wurde über einem Katalysator in Plätzchenform bei 400° C gespalten, der aus einem Gemisch aus Natriumferripyrophosphat und 2 °/o Natriumstearat als Schmiermittel hergestellt worden war, wobei die Stearinsäure während des anfänglichen Erhitzens entfernt wurde. Die entstandenen Spaltprodukte wurden destilliert. Die Ausbeute an Acrylsäuremethylester betrug etwa 17°/o) wie aus der Verseifungszahl der zwischen 50 und 85° C siedenden Fraktion bestimmt wurde. Beim Stehen polymerisierte der entstandene Ester in dieser Fraktion zu einer viskosen Polyacrylsäuremethylesterlösung.
  • Beispiel 24 Ein Katalysator wurde durch die Behandlung von 50 g Kieselsäuregel mit 0, 02 Mol Natriumsulfat, Na2S04, hergestellt. Diese Mischung wurde in der in den vorangehenden Beispielen benutzten Vorrichtung sorgfältig erhitzt. Der Milchsäuremethylester wurde bei 343°C iiber den Katalysator geleitet. Von der gesamten eingeführten Milchsäuremethylestermenge wurden etwa l 8 °/o in Acrylsäuremethylester übergeführt. Ein beträchtlicher Teil des Milchsäuremethylesters wurde in Acrylsäure umgewandelt. Diese wurde bei der Destillation aus der zwischen 105 und 150°C siedenden Fraktion gewonnen.
  • Die Acrylsäure polymerisierte in der Form ihres Calciumsalzes leicht, nachdem der erhaltenen Fraktion Natriumpersulfat, Na2S208, Natriumbisulfit, NaHSO3, Calciumchlorid, CaCl2, und 50 bis 100 Volumprozent Wasser zugesetzt worden war.
  • Beispiel 25 Die Vorrichtung des Beispiels l wurde mit 138 g Mononatriumphosphatmonohydrat, NaH2P04 HZO, 12 g Monoammoniumphosphat, NH4H2POo, und 37g Graphit hergestellten Katalysatorplätzchen gefüllt. Eine etwa 30°/oige waßrige Milchsäure wurde bei etwa 532° C über diesen Katalysator geleitet. Ein Teil der entstandenen Spaltprodukte wurde destilliert und die bis 100° C siedende wäßrige Fraktion aufgefangen. Sie enthielt Acrylsäure. Ein Teil davon wurde mit Natriumpersulfat, Na2S208, Natriumbisulfit, NaHSO3, und Calciumchlorid, CaCl23, behandelt. In wenigen Stunden entstand ein zusammenhängender Niederschlag aus Polycalciumacrylat-Polyacrylsäure.
  • Wenn Milchsäuremethylester über den gleichen Katalysator bei einer Ofentemperatur von 427 bis 482° C geleitet wurde, enthielt das entstandene Spaltprodukt eine Menge Acrylsäuremethylester, die polymerisierbar war.
  • Wenn ein Gemisch aus einer 85°/Oigen Milchsäure und Methanol in einem Volumverhältnis von 2 : 3 über den gleichen Katalysator bei einer Ofentemperatur von 482°C und mit einer Geschwindigkeit von etwa 0, 33 ccm Flüssigkeit je ccm Katalysator je Stunde geleitet wurde, wurde eine 6°/Oige Umwandlung in Acrylsäuremethylester festgestellt.
  • In vielen dieser Beispiele wurde der Katalysator sowohl ununterbrochen als auch in Zeitabständen bei gleichbleibender hoher Wirksamkeit eine lange Zeit benutzt.
  • Bei außerordentlich langen Versuchen kann sich der Katalysator mit polymeren Verbindungen überziehen, wodurch natrlich die Wirkung des Katalysators absinkt.
  • Es wurde aber niemals beobachtet, daß dadurch der chemische Ablauf der Wasserabspaltung beeinträchtigt wurde. Ein mit polymeren Verbindungen überzogener Katalysator kann durch Abbrennen dieses Überzugs in einem Luftstrom bei 400 bis 450° C oft wieder wirksam gemacht werden.
  • In diesem Zusammenhang sei festgestellt, daß der verwendete Katalysator bei der Wasserabspaltung weder chemisch noch physikalisch unbedingt in der gleichen Form wie zu Beginn der Wasserabspaltung vorliegt. Viele der hier genannten Katalysatoren, die Verbindungen wie Mononatriumphosphat, Dinatriumphosphat oder primares Calciumphosphat enthalten, gehen bekanntlich beim Erhitzen in Pyrophosphate, Metaphosphate, Polyphosphate und andere Verbindungen über, die bei den angewandten Temperaturen sehr beständig sind. Diese Verbindungen, die alle unter den Begriff >Phosphate « fallen, wirken als echte Katalysatoren bei der Wasserabspaltung, ohne sich selbst dabei dauernd zu verändern.
  • Wenn ein Katalysator durch Erhitzen einer geeigneten Verbindung oder einer Mischung hergestellt-wird, die dabei Wasser verliert, muß dafiir Sorge getragen werden, daß keine Schmelze entsteht. So erfordert z. B. der Übergang von Mononatriumphosphat in Natriummetaphosphat ein langsames und vorsichtiges Erhitzen, um einen nichtgesinterten Katalysator mit einer großen Oberfläche zu erhalten. Der Zusatz eines inerten Stoffes, z. B. von Graphit zum Katalysator, ist zuweilen wichtig, um einen geeigneten Katalysator herzustellen. Es müssen jedoch solche Katalysatormischungen vermieden werden, die bei den angewandten Temperaturen leicht schmelzen oder die dabei einen katalytisch inaktiven Kristallaufbau ergeben.
  • Die Geschwindigkeit der Zufuhr des Milchsäureesters bzw. der Milchsäure in das den Katalysator enthaltende Rohr ist zur Erlangung guter Ergebnisse wichtig. Eine zu geringe Geschwindigkeit ist unwirtschaftlich ; bei einer zu hohen Geschwindigkeit kommt die zu spaltende Verbindung mit dem Katalysator nicht genügend lange in Berührung. Durch die Oberfläche und die Wirksamkeit jedes einzelnen Katalysators wird die beste Zufuhrgeschwindigkeit bei einer gegebenen Reaktionstemperatur bestimmt. Bei der Spaltung der Milchsäure bzw. deren Estern in der Vorrichtung des Beispiels 1 und bei den in der Beschreibung genannten geeigneten Katalysatoren werden bei Zufuhrgeschwindigkeiten von etwa 0, 06 bis 0, 35 ccm Flüssigkeit je ccm Katalysator je Stunde gute Ergebnisse erhalten. Bei Katalysatorkonzentrationen, z. B. von 0, 025, 0, 05 und 0, 1 Mol Mononatriumphosphat, NaH2PO4, auf 50 g Kieselsäuregel, werden bei Zufuhrgeschwindigkeiten von 0, 066, 0, 104 bzw. 0, 22 ccm Milchsäuremethylester 16 bis l 7 °/o Acrylsäuremethylester erhalten.
  • Unterhalb einer Ofentemperatur von etwa 200° C wird nur eine geringe Wasserabspaltung erreicht. Bei einer Temperatur von über etwa 600° C erfolgt in zu hohem Maße eine unerwünschte Zersetzung. Bei Temperaturen von etwa 250 bis 550° C erfolgt die Wasserabspaltung mit befriedigender Geschwindigkeit, wobei die unerwünschte Zersetzung der Ausgangsverbindungen auf ein Mindestmaß beschränkt bleibt. Bei den wirksamen Katalysatoren sind Temperaturen von nicht über 400° C, und bei Katalysatoren, die auf hochporösen Trägern, wie Kieselsäuregel, aufgetragen worden sind, Temperaturen von etwa 300 bis 345° C geeignet.
  • In einigen Fällen werden durch die Nebenreaktionen, obwohl sie die Ausbeute an Acrylsäureestern unvermeidbar verringern, höchst wertvolle Nebenprodukte erhalten.
  • So wurden in einigen Fällen kleine Mengen an a, ß-Dicarbonylverbindungen, besonders Diacetyl, erhalten, das ein wertvoller Aromastoff und Polymerisationsverzögerer ist und zu dem Polymerisationsverzögerer p-Xylochinon kondensiert werden kann.
  • Der verwendete Katalysator hat ganz offensichtlich einen Einfluß auf die Art und Menge der gebildeten Nebenprodukte. Es ist zweckmäßig, Katalysatoren zu vermeiden, die einen zu niedrigen oder zu hohen pH-Wert haben oder ein ausgesprochenes Oxydationsvermögen besitzen, weil beide Katalysatorarten entweder die Menge der Nebenprodukte erhöhen und bzw. oder die Lebensdauer des Katalysators herabsetzen. Wenn z. B. ein aus 0, 01 Mol Mononatriumphosphat, NaH2P 04, und 0, 04 Mol Phosphorsäure, auf 50 g Kieselsäuregel aufgetragen, hergestellter Katalysator benutzt wurde, fiel die Umwandlung von Milchsäuremethylester in Acrylsäuremethylester auf etwa ein Drittel derjenigen ab, die mit NaH2PO4 allein erhalten wurde, wobei außerdem noch eine beträchtliche Menge an Acetaldehyd entstand. Mit Trinatriumphosphat, Na3PO4, aUein ist die Umwandlungsgeschwindigkeit ziemlich hoch ; es entstehen aber dabei Verbindungen, die den gewünschten Acrylsäureester verunreinigen und die Lebensdauer des Katalysators herabsetzen.
  • Die Menge der unerwünschten Nebenprodukte kann auch dadurch verringert werden, daß man z. B. das Reaktionsrohr mit einem Gemisch aus dem Nebenprodukt und dem Milchsäureester beschickt. So kann z. B. bei der Wasserabspaltung aus Milchsäuremethylester Methanol zugegeben werden, um die Hydrolyse des Esters zurückzudrängen. Bei derUmsetzung eines Gemisches aus Methanol und Milchsäure erhält man ein Gemisch aus Acrylsäuremethylester und Acrylsäure.
  • Andere geeignete Katalysatoren sind aus den folgenden Bestandteilen durch Erhitzen auf die Wasserabspaltungstemperatur hergestellt worden.
  • Bariumpyrophosphat, Ba2P2Ov +10°/o Graphit (Plätzchen) ; sekundäres Calciumphosphat, CaHPO4 + 10°/o Graphit (Plätzchen) ; Bariumsulfat, BaS + 10°/o Graphit (Plätzchen) ; 0, 01 Mol Mononatriumsulfat, NaHSO4, je 50 g Kieselsäureged ; 0, 03 Mol Kaliumsulfat, KzSO4, je 50 g Kieselsäuregel.
  • Von diesen Katalysatoren sind besonders die ersten Barium-und Calciumsalze geeignet. Strontiumsulfat verhält sich ähnlich wie Bariumsulfat.
  • Viele in anderen Fällen geeignete Wasserabspaltungskatalysatoren haben nur geringe Ausbeuten der gewünschten Verbindungen ergeben, wenn sie an Stelle der Katalysatoren der Erfindung benutzt worden sind. So sind Katalysatoren, wie Siliciumphosphorsäure, Phosphorsäure, Bimsstein, Wolframtrioxyd, W03, Diwolframpentoxyd, W, 05, W, O, auf Aluminiumoxyd, Titandioxyd, TiO2, Natriunwolframat, Na2WO4, Natriumvanadat, NaVO3, Molybdäntrioxyd, MoO3, Siliciumdioxyd, SiO2, Aluminiumoxyd, Al2Og, Nickelmolybdit, NiMoO2, und Zinkmolybdit, ZnMoO2, bezüglich der Molybdite vgl. die USA.-Patentschrift 2 591 493 ; sie stellen einen niedrigeren Oxydationszustand des Molybdäns dar als im Molybdat, unwirksam, da man bei der Spaltung des Milchsäureesters entweder keinen Acrylsäureester oder--große Mengen Nebenprodukte erhält.
  • Es werden Molybdate oft als Wasserabspaltungskatalysatoren für bestimnnte Verfahren empfohlen. Wenn der Milchsäuremethylester über einen Katalysator geleitet wurde, der in der hier beschriebenen Weise aus 50 g Kieselsäuregel, 0, 04 Mol Mononatriumphosphat, NaH2PO4, und 0, 01 Mol Natriummolybdat, Na2Mo 04, hergestellt worden war, wurden etwa 10 °l0 des Esters in einen unterhalb 85° C siedenden Ester übergeführt. Davon war nur etwa ein Fünftel, also nur etwa 2 °/o, bezogen auf die Ausgangsverbindung, der gewünschte Acrylsäuremethylester. Spaltet man den Milchsäuremethylester über einem aus 50 g Kieselsäuregel und 0, 05 Mol Mononatriumphosphat, NaH2PO4, ohne Molybdat hergestellten Katalysator, so werden ungefähr 19 °/o des Milchsäureesters in einen unterhalb 85° C siedenden Ester übergeführt, der aus Acrylsäuremethylester besteht.
  • Das Verfahren der Erfindung kann auch mit Fließbettkatalysatoren durchgeführt werden. Die Wasserabspaltung kann auch bei Unter-oder Überdruck erfolgen.
  • Die Gewinnung der reinen Acrylsäure oder des reinen Acrylsäureesters aus dem nach der Spaltung erhaltenen rohen Estergemisch kann durch Destillation und Extraktion oder nach einem anderen bekannten, geeigneten Verfahren durchgeführt werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH : Verfahren zur Herstellung von Acrylsäure oder ihren Alkylestem aus Milchsäure oder Milchsäure alkylestern durch Wasserabspaltung, dadurch gekennzeichnet, daß man aus Milchsäure bzw. deren Alkylestern, gegebenenfalls in Gegenwart von Wasser bzw. eines aliphatischen Alkohols, mit einem Wasserabspaltungskatalysator, der mindestens ein Alkali-und bzw. oder Erdalkaliphosphat und bzw. oder -sulfat enthält, bei einer Temperatur zwischen 200 und 600° C, vorzugsweise 250 bis 550° C, Wasser abspaltet und die Acrylsäure bzw. deren Alkylester aus dem Reaktionsgemisch in bekannter Weise abtrennt.
    In Betracht gezogene Druckschriften : Deutsche Patentschriften Nr. 630 020, 657 377, 665 369, 885 542 ; USA.-Patentschriften Nr. 1993 089, 2150 507, 2184 934, 2 244 389, 2 360 880, 2 378 501, 2 408 177, 2 417 748, 2 442 716, 2 464 364, 2 464 768 ; britische Patentschriften Nr. 410 208, 573 247, 467 433, 600 653 ; Whitmore, Organic Chemistry, 2. Auflage, 1951, S. 341 u. 342 ; Liebigs Annalen der Chemie, Bd. 334, 1904, S. 298 ; C. H. Fisher und E. M. Filachione, Properties and Reactions of Lactic Acid, A Review, veröffentlicht durch das US-Department of Agriculture unter der Nr. AIC-279, Oktober 1950.
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