DE940348C - Verfahren zur Herstellung von hochprozentigem Kaliumperborat - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von hochprozentigem KaliumperboratInfo
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- C01B—NON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
- C01B15/00—Peroxides; Peroxyhydrates; Peroxyacids or salts thereof; Superoxides; Ozonides
- C01B15/055—Peroxyhydrates; Peroxyacids or salts thereof
- C01B15/12—Peroxyhydrates; Peroxyacids or salts thereof containing boron
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von hochprozentigem Kaliumperborat von
praktisch stöchiometrischer Zusammensetzung, bei dem das Produkt in einfacher und reproduzierbarer
Weise in hoher Ausbeute erhalten werden kann.
Es ist bekannt, ein Kaliumperborat der Formel K2[B2O6-H2O], das etwa 15% aktiven Sauerstoff
enthält, aus verdünnten wäßrigen Kaliummetaboratlösungen nach Umsetzen mit verdünntem Wasserstoffperoxyd
mittels Alkohol auszufällen. Es hat auch nicht an Versuchen gefehlt, hochprozentigere Produkte
zu gewinnen, deren Gehalt an Aktivsauerstoff 20% und mehr beträgt. Man kann diesen Verbindungen
die Formel K2[B2O6-2H2O2] zuschreiben, die theoretisch
24,2% aktivem Sauerstoff entspräche. Dabei ist man im allgemeinen von konzentrierten Wasser- "
stoffperoxydlösungen ausgegangen und hat diese nach dem Zusammenbringen mit Kaliummetaboratlösung
über längere Zeit der Kristallisation überlassen, wobei nach einem dieser Verfahren das Kaliummetaborat
mit einem Gehalt an überschüssigem Ätzkali verwendet werden soll. Der Gehalt an aktivem Sauerstoff
in den nach dem bekannten Verfahren hergestellten Produkten schwankt je nach den Reaktionsbedingungen und vor allem nach dem jeweils an-
gewendeten Überschuß von Wasserstoffperoxyd. So wird z. B. von einem Verhältnis KBO2 HO
zu H2O2
wie
ι: 5 ausgegangen, um zu der Verbindung KBO3H2O2
zu gelangen, d.h., es werden etwa 26% des für die Reaktion eingesetzten aktiven Sauerstoffs im Endprodukt
erhalten, wobei ein Zersetzungsverlust entsprechend 24% des, aktiven Sauerstoffs eintritt; die
restliche Hälfte des Wasserstoffperoxydes verbleibt in der Mutterlauge, wird nicht zersetzt und kann entweder
im Kreislauf oder nach Aufarbeitung der Mutterlauge wieder verwendet werden. Geht man
dagegen von äquivalenten Mengen entsprechend dem Verhältnis Kalium zu Bor zu aktivem Sauerstoff wie
1:1:2 aus, so werden nach dem bekannten Verfahren Produkte erhalten, die Kalium, Bor und aktiven
Sauerstoff im Verhältnis von 1:1:1,8 aufweisen
können. Allen bis jetzt bekannten Verfahren, die sich
mit der Gewinnung der hochprozentigen Kaliumperborate befassen, ist gemeinsam, daß das Molverhältnis
von Kaliumborat zu aktivem Sauerstoff im Reaktionsprodukt deutlich geringer ist als in der eingesetzten
Lösung, d. h., es war bisher nicht möglich, Kaliumperborate herzustellen mit hoher Ausbeute,
bezogen auf den Aktivsauerstoff. In manchen Fällen fallen zudem die Reaktionsprodukte als klebrige
Massen oder sogar als ölig-viskose Flüssigkeiten an, die sich nur langsam und unvollkommen unter Kristallisieren
verfestigen lassen. Der hohe Aufwand an konzentriertem Wasserstoffperoxyd bei unzulänglichen
Ausbeuten und die Unsicherheit in den Reaktionsbedingungen und ihrem Einfluß auf das Endprodukt
haben einer technischen Darstellung und Verwendung des Kaliumperborates bisher noch nicht überwundene
Hindernisse entgegengesetzt.
Es wurde nun gefunden, daß es im Gegensatz zu den bisher vorliegenden Erkenntnissen möglich ist,
ohne Anwendung eines Überschusses an Wasserstoffperoxyd bei hohen Ausbeuten zu praktisch stöchiometrisch
zusammengesetztem Kaliumperborat der Formel K2[B2O6 · 2 H2O2] unter Verwendung eines
Molverhältnisses von KBO2 zu H2O2 wie 1:2 im
Ausgangsgemisch zu gelangen, -wenn dafür Sorge getragen
wird, daß bei der Umsetzung von Kaliummetaborat mit konzentriertem . Wasserstoffperoxyd
während des größten Teiles der Umsetzung und zum mindesten während des Zusammenbringens der beiden
Reaktionskomponenten ein Überschuß an Wasserstoffperoxyd aufrechterhalten wird. Dieser Überschuß
soll mindestens einem molaren Verhältnis von KBO2
zu H2O2 wie ι: 2,5 entsprechen. Wählt man erfindungsgemäß
Menge und Konzentration der Reaktionslösungen so, daß auf 1 Mol Kaliummetaborat
2 Mol. Wasserstoffperoxyd zur Anwendung gelangen, so erhält man Kaliumperborate, in denen ein Molverhältnis
Kalium zu Bor zu Aktivsauerstoff wie 1:1:1,98 bis 2 vorliegt, in Ausbeuten. von 95 %,
bezogen auf Aktivsauerstoff, oder 97,5·% bzw, 96,5 %, bezogen auf Kalium bzw. Bor.
Zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung
verfährt man mit Vorteil so, daß die Wasserstoffperoxydlösung, die mindestens 20, vorzugsweise
30 bis 40 Volumprozent H2 O2 enthalten soll, vorgelegt
und unter kräftigem Rühren langsam, zweckmäßig sogar tropfenweise, mit der entsprechenden Menge an
Kaliummetaborat in nicht zu verdünnter Lösung versetzt wird. Dabei bildet sich bereits die Hauptmenge
des Kaliumperborates unter ständiger Anwesenheit eines Überschusses an Wasserstoffperoxyd, während
die Restmengen des gewünschten Produktes durch längeres Abstehen des Reaktionsgemisches zur Bildung
und Kristallisation kommen.
Die Umsetzungstemperatur soll im allgemeinen 400 nicht übersteigen und liegt vorteilhaft sogar unterhalb
30°. Während für die Dauer des Zusammenbringens der Lösung zweckmäßig Temperaturen über 50 und
vorteilhaft solche über 10° eingehalten werden sollen, wird die Abscheidung des gewünschten Produktes
durch Kristallisation nach erfolgter Zugabe der gesamten Menge an Kaliummetaborat durch allmähliches
Abkühlen auf 0° oder darunter wesentlich gefördert. Ist die Konzentration der Lösung an aktivem
Sauerstoff auf unter 1 g/100 ml gesunken, so wird der
Niederschlag von der Lösung abgetrennt, was in an
sich bekannter Weise, am besten durch kräftiges Zentrifugieren, geschehen kann. Es hat sich gezeigt,
daß dabei, im Gegensatz zu den meisten bekannten Verfahren, ein Auswaschen nicht erforderlich ist.
Anschließend wird das Reaktionsprodukt dann an Luft oder besser im Vakuum bei erhöhter Temperatur
getrocknet; es läßt sich leicht zu sehr feinteiligem, staubtrockenem Pulver zerdrücken.
. Zur Erzielung eines gut von der Reaktionsflüssigkeit zu trennenden Produktes hat es sich weiterhin
als zweckmäßig erwiesen, daß während der gesamten Dauer der Umsetzung im Reaktionsgemisch pH-Werte
von 9 nicht überschritten werden. Vorteilhaft wird zu diesem Zwecke ein Kaliummetaborat verwendet,
das überschüssige Borsäure, z. B. 1 bis 4 Molprozent,
enthält.
Das nach dem Verfahren der Erfindung gewonnene Kaliumperborat, das, wie erwähnt, nicht als viskose,
schwer filtrierbare Masse, sondern in feinteiliger Form anfällt, hat im allgemeinen einen Gehalt von 23,5 bis 10»
24% Aktivsauerstoff. Auch in unstabilisiertem Zustande weist es eine überraschend gute Lagerhaltbarkeit
und Wärmebeständigkeit auf. Es ist jedoch möglich,
zur Erhöhung der sog. «Grünauer Haltbarkeit» entweder den Reaktionskomponenten oder aber vorteil- 105.
haft dem Fertigprodukt an sich bekannte Stabilisatoren, z. B. Magnesiumsilicat oder Phosphate, zuzusetzen.
Besonders wirksam hat sich hierbei die Verwendung feinteiliger Kieselsäure erwiesen, wie sie bei
der thermischen Zersetzung flüchtiger Siliciumverbindüngen
aus der Gasphase als Ärogel erhalten wird.
640 g Kaliumhydroxyd (86%ig; = 9,8 Mol) und 622 g Borsäure (99,5%ig; = 10 Mol) werden in
450 ml Wasser gelöst. Die abgekühlte Lösung wird unter Rühren bei Temperaturen zwischen 15 und 20°
im Verlauf von 2 Stunden tropfenweise in eine Wasserstoffperoxydlösung
von 30 bis 40 Volumprozent, entsprechend 20 Mol Wasserstoffperoxyd, eingetragen.
Das Wasserstoffperpxyd ist mit einer Magnesiumsilicatlösung
stabilisiert. Nach beendetem Zusatz der Metaboratlösung beträgt der pH-Wert des Reaktionsgemisches etwa 8. Danach wird unter weiterem
Rühren die Temperatur der Lösung allmählich unter o° gesenkt, wobei sich die Restmengen von Kalium-
perborat praktisch vollständig abscheiden. Nachdem das Reaktionsgemisch einen Aktivsauerstoffgehalt von
weniger als ι g/ioo ml aufweist, d. h. nach etwa
15 Stunden, wird der Niederschlag zentrifugiert oder gegebenenfalls auf der Nutsche abgetrennt. Das nicht
ausgewaschene Produkt wird im Vakuumschrank bei 40 bis 50° getrocknet und läßt sich dann leicht zu
einem staubtrockenem Pulver zerdrücken.
Die Ausbeute berechnet sich, bezogen auf den aktiven Sauerstoff, zu 95%, bezogen auf Bor, zu
96,5% und, bezogen auf Kalium, zu 97,5%, wobei der Zersetzungsverlust an Wasserstoffperoxyd weniger
als 1% beträgt.
Die Analyse des getrockneten Produktes ergibt folgende Werte: K 29,30%, B 8,13%, akt. O 23,91 °/0,
H2O 14,6%.
Das Molverhältnis K zu B zu akt. O zu H2O ist
also 1:1:1,995:1,08. Die Löslichkeit in Wasser
bei 20° beträgt etwa 0,2 Mol KBO3- H2O2/1, die gesättigte
Lösung weist einen pH-Wert von 9,5 bis 9,7 auf.
Bei der Bestimmung der Lagerhaltbarkeit war nach
3 Monaten noch keine Abnahme an Aktivsauerstoff festzustellen, während die Thermostatenhaltbarkeit,
die während 10 Tagen bei 450 geprüft wurde, mehr als 99% betrug.
Claims (9)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Verfahren zur Herstellung von praktisch stöchiometrisch zusammengesetztem, hochprozentigem Kaliumperborat —- K2 [B2 O6 · 2 H2 O2] — ausgelöstem Kaliummetaborat und Wasserstoffperoxyd, dadurch gekennzeichnet, daß Kaliummetaborat mit konzentriertem Wasserstoffperoxyd von mindestens 20, vorzugsweise 30 bis 40, Volumprozent im Molverhältnis KBO2: H2O2 von ungefähr ι: 2 derart umgesetzt wird, daß während des größten Teiles der Reaktionszeit, zumindest während des Zusammenbringens der Reaktionskomponenten, ein Überschuß an Wasserstoff- peroxyd aufrechterhalten wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kaliummetaboratlösung unter lebhafter Flüssigkeitsbewegung in die vorgelegte Wasserstoffperoxydlösung langsam, zweckmäßig tropfenweise, eingetragen wird.
- 3. Verfahren nach Ansprach 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung bei Temperaturen nicht über 40°, vorteilhaft nicht über 30° durchgeführt wird.
- 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß während des Zusammenbringens der Reaktionskomponenten Temperaturen von mindestens 5°, vorzugsweise über io°, eingehalten werden.
- 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß während der Dauer der Umsetzung im Reaktionsgemisch pH-Werte eingehalten werden, die 9 nicht überschreiten.
- 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß Kaliummetaborat mit einem Überschuß an Borsäure von 1 bis 4 Molprozent verwendet wird.
- 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Abtrennung des Kaliumperborats in an sich bekannter Weise, z. B. durch Zentrifugieren, jedoch ohne Auswaschen, erfolgt.
- 8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß den Reaktioriskomponenten oder dem festen Reaktionsprodukt Stabilisatoren, z. B. Magnesiumsilicat oder Natriumpyrophosphat, zugesetzt werden.
- 9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß als Stabilisator feinteilige Kieselsäure dient, wie sie bei der thermischen Zersetzung flüchtiger Siliciumverbindungen in der Gasphase als Aerogel erhalten wird.© 509 670 2.56
Priority Applications (1)
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1953
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