DE1181604B - Vorrichtung zum Bilden eines Tabakstranges in einer Zigarettenmaschine - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Internat. Kl.: A 24 c

Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:

Deutsche Kl.: 79 b -12/10

1181604
U 9253III/79 b
30. Dezember 1954
12. November 1964

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bilden eines Tabakstranges in einer Strangzigarettenmaschine, in der ein Tabakstrom mittels eines Saugförderers schlupffrei in seiner Längsrichtung bewegbar ist.

Bei Zigarettenmaschinen, in denen ein fortlaufender, in Papier eingeschlagener Zigarettenstrang hergestellt wird, wird gewöhnlich ein loser Strom aus Tabakfasern in Längsrichtung auf einer Fördervorrichtung zu Zusammendrückvorrichtungen, Format genannt, geführt, durch die der Strom queraxial auf den Querschnitt und die Form des Zigarettenstranges zusammengedrückt und verdichtet und dann in eine ununterbrochene Papierbahn eingeschlagen wird. Das Format enthält entsprechend geformte starre Elemente, die auf den Tabak drücken, so daß dieser zwischen den starren Elementen und der starren Fläche, über die er geführt wird, zusammengedrückt wird. Man hat auch eine umlaufende Druckscheibe verwendet, um den Strom zusammenzudrücken, bevor er das feste Druckelement erreicht. In anderen Fällen erfolgt das gesamte Zusammendrücken durch eine Druckzunge, wenn der Tabakstrom bereits auf der Papierbahn liegt.

Dieses mechanische Zusammendrücken des Tabakstromes, ob es ganz durch ortsfeste oder teils durch bewegbare, teils durch ortsfeste starre Elemente geschieht, kann wegen der erheblichen mechanischen Einwirkung dieser Elemente die Gefahr von Störungen der Anordnung der Tabakfasern im Strom zur Folge haben. Bei festen Elementen entsteht eine erhebliche Reibung zwischen dem Tabak und dem feststehenden Druckelement, so daß einzelne Tabakfasern durch den Druck des festen Elements verzögert oder zurückgehalten werden können, und zwar unregelmäßig, da die Tabakfasern im Strom sehr lose beieinander liegen, wenn die Druckelemente ihre Tätigkeit beginnen. Zur Vermeidung der erwähnten Reibung hat man auch schon im Format (Einlauffinger) ein umlaufendes Metallband vorgesehen. Wenn dagegen eine umlaufende Druckscheibe verwendet wird, hat der Tabak die Neigung, durch die Quetschwirkung zwischen dem umlaufenden Druckelement und der Gegenfläche, über die der Strom geführt wird, beschleunigt zu werden, so daß die Gleichmäßigkeit des Tabakstranges ebenfalls beeinträchtigt werden kann.

Es ist bereits vorgeschlagen worden (deutsche Patentschrift 673 628), den Saugzug durch die Stelle eines Tabakförderbandes wirken zu lassen, Vorrichtung zum Bilden eines Tabakstranges
in einer Zigarettenmaschine

Anmelder:

Usines Decoufle, S. A., Paris

Vertreter:

E. Riebensahm, Rechtsanwalt,

Karlsruhe, Lammstr. 22

Als Erfinder benannt:

Francis Auguste Maurice Labb6,

Orleans, Loiret (Frankreich)

Beanspruchte Priorität:

Frankreich vom 7. Januar 1954 (661140)

auf die die Tabakfasern aus dem Verteiler herabfallen, um so die Gefahr zu vermindern, daß die auf das Förderband fallenden Tabakfasern zunächst auf dem Band rutschen, ehe sie sich mit der gleichen Geschwindigkeit wie das Band zum Format hin bewegen. Jedoch ist in jener Patentschrift nicht vorgeschlagen, einen Saugzug durch das Förderband auch außerhalb des Bereiches wirken zu lassen, in in dem die Tabakfasem auf das Band fallen.

Schließlich ist es bekannt (deutsche Patentschrift 548 860), die aus einem üblichen Verteiler herabfallenden Tabakfasern in einem Rohr mittels eines Luftstromes in der Bewegungsrichtung des zu bildenden Tabakstromes gegen eine Verdichtungsscheibe zu blasen. In dieser Vorrichtung wird der Tabakstrom jedoch erst unter der Verdichtungsscheibe gebildet und nicht auf einem' Saugförderer in Längsrichtung den Zusammendrückvorrichtungen zugeführt. Die Verdichtungsscheibe bewirkt bei der bekannten Vorrichtung eine erhebliche, bei der vorliegenden Vorrichtung höchst unerwünschte Verschiebung der einzelnen Tabakfasern relativ zueinander.

Aufgabe der Erfindung igt es, eine Verdichtung des Tabakstromes zum Querschnitt des Tabakstranges unter weitgehender Aufrechterhaltung der gleichmäßigen Verteilung der Tabakfasern im Tabakstrom zu erzielen. Dies wird nach der Erfindung dadurch erreicht, uaß der Tabakstrom mittels des Saugförderers bis in den Bereich der Zusammendrückvorrichtungen, des Formates, bewegt

409 727/71

wird, so daß der Tabakstrom sich vor dem Format nicht mehr nennenswert ausdehnen und auflockern kann.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann der Tabakstrom durch den Saugzug auf eine Dichte zusammengedrückt werden, die etwa der Hälfte derjenigen im endgültig zusammengedrückten Strang entspricht.

Bei der Vorrichtung gemäß der Erfindung erfolgt also ein Teil der Verdichtung des Tabakstromes allein durch die Wirkung von Luft, die auf den sich bewegenden Strom quer zu seiner Längsrichtung einwirkt und einer Verschiebung der Tabakfasern in der Längsrichtung des Stromes entgegenwirkt. Durch eine solche teilweise Verdichtung des Stromes mittels Luft vor Erreichen der starren Elemente des Formates, die ihn endgültig zusammendrücken und in die gewünschte Form bringen, wird die Arbeit der starren Elemente verringert; dementsprechend wird auch die Gefahr einer Beeinträchtigung der gleichmäßigen Verteilung der Tabakfasern vermindert. Zugleich hat der Strom während der Zeit, die er benötigt, um die starren Druckelemente zu erreichen, bereits eine gewisse Steifigkeit und Festigkeit erlangt, so daß die Gefahr einer Beeinträchtigung seiner Gleichmäßigkeit durch die starren Verdichtungselemente weiter vermindert wird.

Beispiele von Ausführungsformen der Erfindung werden an Hand der Zeichnungen erläutert werden, und zwar zeigen

F i g. 1 und 2 schematische Darstellungen zweier verschiedener Ausführungsformen der Erfindung in einem Längsschnitt und

F i g. 3 eine Einzeldarstellung der Stelle von F i g. 2, an der der Tabakstrom auf den Papierstreifen übertragen wird, in vergrößertem Maßstab. Bei der Ausführung gemäß Fig. 1 werden die Tabakteilchen durch einen Kanal oder eine Führung 1 mittels eines durch ein gelochtes endloses Band 2 hindurchgehenden Luftstromes abwärts geführt. Das Band 2 läuft über Rollen 3 und 4 neben dem Eingang bzw. dem Ausgang des Kanals, über eine oberhalb eines endlosen Papierstreifens liegende Rolle 5 und schließlich über eine Umkehrrolle 7.

Die Tabakteilchen werden durch Saugzug so gegen das endlose Band 2 gedrückt, daß die Dichte des Tabakstromes etwa der Hälfte der Dichte des Tabaks in den fertigen Zigaretten entspricht.

Dieser Strom wird dann an dem endlosen Band durch den Luftzug gehalten, der durch dieses Band, rund um die Rollen 4, 5 und an der schrägen Stelle zwischen diesen Rollen hindurchgeht. Der Tabakstrom wird daher ständig zwangläufig gefördert, und zwar zuerst zwischen den Roljen 3, 4 und 4, 5 durch das endlose Band 2, dann über einen Teil des Umfangs der Rolle 5 durch das endlose Band 2 und durch den Papierstreifen 6. Der Abstand zwischen dem Saugförderer 2 auf der Rolle 5 und dem Papierstreifen 6 ist so eingestellt, daß der Tabakstrom gleichzeitig die Fördervorrichtung 2 und den Papierstreifen 6 berührt. Schließlich wird der Tabakstrom durch den Papierstreifen 6 allein mitgenommen.

Bei der abgeänderten Ausführung gemäß F i g. 2 werden die Tabakteilchen in dem Kanal 1 einem senkrecht aufwärts gerichteten Luftstrom unterworfen, der mit hoher Geschwindigkeit durch das endlose gelochte Band 2 hindurchgeht. Das Band wird an der Eingangsseite des Kanals durch die Rolle 8 und jenseits der Ausgangsseite durch die Rolle 5 getragen.

Der Tabak wird dann, wie schon erwähnt, auf den endlosen Papierstreifen 6 so abgesetzt, daß er stets zwangläufig wird und seine Dichte sich nicht mehr verringern kann.

F i g. 3 zeigt in größerem Maßstab die Rolle 5, auf der das endlose gelochte Band 2 oberhalb des fortlaufenden Zigarettenpapierstreifens 6 läuft, der durch das Formatband 9 mitgenommen wird. Einstellvorrichtungen machen es möglich, die Höhenlage der Rolle 5 so einzustellen, daß der vorverdichtete Tabakstrom ständig zwangläufig gefördert wird, ohne daß sich seine Dichte erheblich verringern kann.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Bilden eines Tabakstranges in einer Strangzigarettenmaschine, in der ein Tabakstrom mittels eines Saugförderers schlupffrei in seiner Längsrichtung bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Tabakstrom mittels des Saugförderers bis in den Bereich der Zusammendrückvorrichtungen (Format) bewegbar ist, so daß der Tabakstrom sich vor dem Format nicht mehr nennenswert ausdehnen und auflockern kann.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Luft den Tabakstrom auf eine Dichte zusammendrückt, die etwa der Hälfte derjenigen des endgültig zusammengedrückten Stranges entspricht.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 548 860, 673 628.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

409 727/71 11.64 © Bundesdruckerei Berlin