DE1159125B - Verfahren zum gleichzeitigen Neutralisieren und Fetten von mit Chromgerbbruehen behandelten Bloessen - Google Patents

Verfahren zum gleichzeitigen Neutralisieren und Fetten von mit Chromgerbbruehen behandelten Bloessen

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DE1159125B
DE1159125B DESCH24665A DESC024665A DE1159125B DE 1159125 B DE1159125 B DE 1159125B DE SCH24665 A DESCH24665 A DE SCH24665A DE SC024665 A DESC024665 A DE SC024665A DE 1159125 B DE1159125 B DE 1159125B
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Dr Erwin Quendt
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Schill and Seilacher Chemische Fabrik
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    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C9/00Impregnating leather for preserving, waterproofing, making resistant to heat or similar purposes

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  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zum gleichzeitigen Neutralisieren und Fetten von mit Chromgerbbrühen behandelten Blößen Mit Chromgerbbrühen behandelte Blößen müssen nach der Gerbung neutralisiert werden, um die in den Blößen vorhandene Säure, die durch Verölung der an die Hautfaser gebundenen Chromkomplexe beim Lagern der Blößen frei geworden ist, zu entfernen. Eine Neutralisierung ist notwendig, um einmal eine gleichmäßige Färbung und Fettung der Blößen mit üblichen Farbstoffen und Fettungsmitteln erzielen können, zum anderen aber auch, um ein Hartwerden der Leder trotz ausreichender Fettung beim Trocknen zu verhindern.
  • Es ist bekannt, zum Neutralisieren puffernde Salze zu verwenden, wie Natriumbicarbonat, Natriumacetat, Kalciumformiat und Natriumsulfit. Ebenso werden Natriumphosphat, Natriumthiosulfat, Natriumnitrit und Borax angewendet. Ferner hat man Salze aromatischer Oxycarbonsäuren und Polycarbonsäuren, wie z. B. der Phthalsäure, Sulfophthalsäure, sowie Aminodicarbonsäuren und Oxydicarbonsäuren vorgeschlagen, wie auch die Ammoniumsalze der Sulfonsäuren synthetischer Gerbstoffe, mit denen eine gleichzeitige Nachgerbung erfolgt.
  • Die angewendeten Neutralisierungsmittel, die die in den Blößen hauptsächlich vorhandene Schwefelsäure in Natriumsulfat umwandeln, wirken auch basifizierend auf die in den Blößen vorhandenen Chromkomplexe ein, während es andererseits einen Vorzug mancher neutralisierender Salze darstellt, daß deren Anionen in die Chromkomplexe eintreten und unter Umständen eine Verfeinerung des Narbens und eine Verbesserung der Fülle und der Festnarbigkeit des Leders bewirken können.
  • Zur Neutralisierung werden nach bisheriger Praxis die mit Chromgerbbrühen behandelten Blößen zunächst in einer Flotte von z. B. 30'C mit je nach Lederart verschiedenen Prozentsätzen des gewählten Neutralisierungsmittels längere Zeit behandelt. Anschließend erfolgt eine Spülung der Leder, wobei zunächst die bei der Neutralisierung entstandenen Salze aus dem Leder entfernt werden. Darauf müssen die Leder durch ständiges Spülen mit Wasser von langsam steigender Temperatur auf eine für die übliche Färbung und Fettung notwendig-. Temperatur von etwa 60 2 C gebracht werden. Erst dann kann in frischer Flotte von 60'C die übliche Färbung und Fettung der Leder erfolgen.
  • Handelt es sich um mit Chromgerbbrühen behandelte Blößen. die für die TrocknunR nach dem Klebetrocknungsverfahren vorbereitet werden sollen, so ist die Arbeitsweise noch komplizierter. Die Leder müssen dann nach dein Spülen zunächst gefärbt und vorgefettet werden, erhalten dann in frischer, kalter Flotte eine vegetabilisch-synthetische Nachgerbung, um ihnen ausreichende Fülle zu geben, und werden dann wiederum in frischer Flotte von erhöhter Temperatur nachgefettet.
  • Diese Verfahrensweisen und die dafür verwendeten bekannten Neutralisiermittel befriedigen in der Praxis noch nicht. Die Verfahren sind umständlich und erfordern Zeit und größeren Arbeitsaufwand. Die Neutralisierungsmittel selbst besitzen neben gewissen Vorzügen auch störende Nachteile, insbesondere entsprechen sie nicht mehreren Forderungen, welche die heutige Praxis stellt, zugleich. Von einem guten Neutralisierungsmittel ist zu verlangen, daß es mild und vor allen Dingen durch den ganzen Lederquerschnitt hindurch gleichmäßig neutralisierend wirkt, die im Leder vorhandenen gerbend wirkenden Chromkomplexe nicht negativ beeinflußt, sondern vielmehr durch Eintritt des Anions in den Chromkomplex dessen Wirkung verbessert. Ferner soll es sich mit. den Fettungsmitteln gut vertragen.
  • Die bisherigen Neutralisierungsmittel, besonders Natriumbicarbonat, vertragen sich aber schlecht mit den Fettungsmitteln. Als zu starke Elektrolyte wirken sie ausfällend auf die Fettemulsion. Außerdem wird ein gutes Aufziehen des Fettes auf die Lederfaser durch die bisherigen Neutralisierungsmittel, besonders Natriumbicarbonat verhindert, da die Oberfläche der Lederfaser zunächst übemeutralisiert wird. Es ist auch bekannt, daß viele der gebräuchlichen Neutralisierungsmittel, wie besonders Natriumbicarbonat, die Lederschicht nur sehr langsam durchdringen. Zum Beispiel sind zum vollständigen Durchneutralisieren mit Natriumbicarbonat je nach Lederstärke Zeiten von 1 Tag und mehr erforderlich.
  • Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum gleichzeitigen Neutralisieren und Fetten von mit Chromgerbbrühen behandelten Blößen, das dadurch gekenn eichnet ist, daß die so behandelten Blößen mit wäßrigen Lösungen von Alkali- und bzw. oder Erdkalisalzen sulfomethylierter Aminosäuren, die als Aminosäuren in natürlichen Eiweißstoffen vorliegen, mit an sich bekannten Fettungsmittelsystemen bei Temperaturen von 15 bis 60'C in einem Arbeitsgang neutralisiert und gefettet werden.
  • Die in den natürlichen Eiweißstoffen vorkommenden Aminosäuren sind definiert (s. Stather, »Gerbereichemie und -technologie«, 1948, S. 60 bis 62). Am angeführten Ort sind die wichtigsten der aus Eiweißstoffen isolierten Aminosäuren aufgeführt.
  • Die nach dem Verfahren der Erfindung verwendeten Alkali- und bzw. oder Erdalkalisalze sind Salze der in besagter Literatur genannten, jedoch zusätzlich sulfomethylierten Aminosäuren, die man mit der nachstehenden allgemeinen Formel ausdrücken kann.
  • In dieser Formel bedeutet Me = Alkali- und bzw. oder Erdalkalimetafl, R, # ein H-Atom oder zusammen mit R2 einen Alkylenrest mit 3 C-Atomen. Ist Rl ein H-Atom, so kann R2 auch ein H-Atom sein oder einer der bekannten Reste, wie diese in na.türlichen Aminosäuren vorliegen.
  • Was man unter bekannten Resten, wie sie in natürlichen Aminosäuren vorliegen, zu verstehen hat, geht aus den folgenden Beispielen hervor: Als natürlich vorkommende Aminosäuren kommen auch cyclische Verbindungen, z. B. Prolin, in Frage. In diesem Fall ist das N-Atom cyclisch gebunden und enthält nach der Sulfomethylierung kein H-Atom mehr, wie nachfolgend aufgeführte Formel zeigt: Vorzugsweise sollen immer Gemische der natürlichen Aminosäuren verwendet werden, die durch saure, alkalische oder enzymatische Spaltung von natürlichen Eiweißstoffen, wie Hautleim oder anderem kollagenhaltigem Material, erhalten werden. Die Salze der Aminosäuren werden in bekanntet Weise mit oxymethansulfonsauren Salzen umgesetzt, wie dies von R. G. Lacoste und A. E. Martell in i. A mer. Chem. Soc., 77, S. 5512 (1955), oder im Houben-Weyl, 11/2, S. 414, beschrieben wird.
  • Die Herstellung der erfindungsgemäßen Neutralisiermittel erfolgt in der Weise, daß man auf die Salze der Aminosäuren die bekannten Salze der Oxymethansulfonsäure H-O-CH2,-SO2-0-Me einwirken läßt. Diese Salze sind gleichfalls bekannt (Arbeiten von Raschig, B., 59, S. 859 und 2025 [1925]). Man kann aber ebenso die freien Aminosäuren mit Formaldehyd und Natriumsulfit umsetzen.
  • An Stelle der Natriumbisulfitlauge kann auch eine äquimolekulare Menge einer Kaliumbisulfitlauge oder einer Kaleiumbisulfitlauge oder einer Magnesiumbisulfitlauge verwendet werden, wobei die methylolsulfonsauren Salze der genannten Kationen entstehen.
  • Diese Verbindungen erffillen die obenerwähnten Forderungen. Vor allem zeichnen sie sich durch eine besonders milde, gleichmäßige Neutralisierungswirkung aus.
  • Der pli-Wert der in das Leder eindringenden Neutralisierungsflotte fällt bei dem erfindungsgemäßen Neutralisierungsmittel mit laufender Entsäuerung ständig ab. Dadurch wird eine kontinuierliche Entsäuerung erreicht, wodurch starke pH-Unterschiede in den einzelnen Schichten des Leders vermieden werden. Im Gegensatz zu dem erfindungsgemäßen Mittel muß bei einer Natriumbicarbonatflotte erst eine große Menge Säure aus der Lederfaser herausdiffundieren, bevor der pa-Wert fällt. Das bedeutet aber, daß im Leder starke pH-Gefälle entstehen, die sich in zweierlei Hinsicht nachteilig auswirken. Einmal tritt durch eine Überneutralisierung des Chromkomplexes eine Entgerbung der Haut ein, zum zweiten wird durch das starke pi-Gefälle verhindert, daß das Neutralisierungsmittel das Leder rasch durchdringen kann.
  • Das unterschiedliche chemische Verhalten des erfindungsgemäßen Neutralisierungsmittels im Vergleich zu z. B. Natriumbicarbonat ist aus den Neutralisierungskurven der Kurvenbilder zu erkennen. Bei dem erfindungsgemäßen Neutralisierungsmittel fällt gemäß Fig. 1 die Kurve mit fortschreitender Neutralisation laufend, während bei Natriumbicarbonat gemäß Fig. 2 die Kurve längere Zeit horizontal bei einem pH-Wert von 8 bis zu 7 verläuft.
  • Die Kurvenbilder veranschaulichen auch sehr deutlich, was man unter dem Begriff eines milden Neutralisierungsmittels zu verstehen hat.
  • Um eine möglichst milde Neutralisierung zu erreichen, ist es bekannt, mit verhältnismäßig sauren Neutralisierungsmitteln, wie z. B. Kalciumformiat, vorzuneutralisieren und dann mit Bicarbonat nachzuneutralisieren. Dieses Verfahren besitzt aber den Nachteil, daß man nicht gleichzeitig fetten kann.
  • Auch die Salze der Asparaginsäure, die gemäß USA.-Patentschrift 2 225 083 als Neutralisiermittel bekannt sind, sind nicht mit den erfindungsgemäßen Salzen sulfomethylierter Aminosäuren zu vergleichbn. So zeigt die Neutralisierkurve der asparaginsauren Salze eine große Ähnlichkeit mit der Kurve von Bicarbonat, d. h., es erfolgt ein steiler Abfall. Es sind 'auch noch acylierte Aminosäuren bekannt gemäß den ausgelegten Unterlagen der Patentanmeldung C 6111 IV c/28 a und der deutschen Patentschrift 723 902. Der Acylierungsrest ist ein Fettsäurerest, und diese Verbindungen sind vorzugsweise als Emulgatoren wirksam. Eine Neutralisierwirkung im Sinne der sulfomethylierten Aminosäuren kommt diesen Verbindungen nicht zu. Ebenso sind die sulfomethylierten Sulfonsäureamide nach der deutschen Patentschrift 844 784 nicht Neutralisier-, sondern Emulgier- und Fettungsmittel.
  • Bei den bisherigen Neutralisierungsmitteln ist es nicht möglich, in einem Bad zu färben, zu neutralisieren, zu fetten und gegebenenfalls nachzugerben, ohne eine Spülung dazwischenzuschalten oder einen Flottenwechsel vornehmen zu müssen.
  • Hierfür eröffnet erstmalig das erfindungsgemäße Verfahren eine Möglichkeit. Man kann im gleichen Bad z. B. neutralisieren und fetten, wenn man das erfindungsgemäße Mittel zusammen mit den Fettungsmitteln bei 20 bis 60'C verwendet. Die Neutralisierungsmittel weisen eine gute Chromverträglichkeit und eine außerordentliche Komplexaktivität auf. Während der Neutralisierung und Fettung treten sie in den Chromkomplex ein und tragen erheblich zur Verfeinerung und Festigung des Narbenbildes bei.
  • Es bedeutet weiter einen Vorzug, daß die Kombination von Neutralisierungsmitteln und Fettungsmitteln gegenüber hohen Elektrolyt- und Säurekonzentrationen gut beständig ist, so daß gegebenenfalls ohne vorhergehendes Spülen sofort mit der gleichzeitigen Neutralisierung und Fettung begonnen werden kann.
  • Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß bei Temperaturen von 20 bis 30'C gefärbt, neutralisiert, gefettet und nachgegerbt werden kann. Hierdurch erzielt man eine erhebliche Einsparung an Zeit und Energie. Bei Verwendung der bisherigen Neutralisierungsmittel konnte man so niedrige Temperaturen nicht verwenden.
  • Als Fettungsmittel werden die Gemische solcher Produkte verwendet, deren Emulsionen dem bei Beginn der Neutralisierung vorhandenen verhältnismäßig niedrigen pH-Wert von 3,6 bis 4 widerstehen, wie z. B. sulfonierte Trane oder pflanzliche und tierische Öle im Gemisch mit unsulfonierten ölen, gegebenenfalls unter Zusatz von Äthylenoxydemulgatoren. Beispiel 1 Mit Chromgerbbrühen, nach üblichem Gerbverfahren behandelte Kalbsblößen werden nach dem Falzen mit Wasser von 20'C fünf Minuten gespült und dann in 200% Flotte von 20'C mit 1 bis 2% des Natriumsalzes sulfomethylierter Aminosäuren, die durch hydrolytische Spaltung von Hautleim erhalten werden, 30 Minuten neutralisiert. Anschließend wird 10 Minuten mit Wasser von 60'C gespült und dann in 200% Flotte von 60'C mit 1% eines sauren braunen Farbstoffes 30 Minuten gefärbt. Anschließend werden dem Farbbad 1,5% Klauenölsulfonat und 0,5% unsulfoniertes Klauenöl zugesetzt und weitere 45 Minuten gewalkt. Nach dieser Zeit kommen die Leder auf den Bock und werden in der für diese Leder üblichen Weise weitergearbeitet. Beispiel 2 Mit Chromgerbbrühen, nach üblichem Gerbverfahren behandelte Ziegenblößen werden nach dem Falzen 5 Minuten mit Wasser von 20'C gespült und -dann in 200% Flotte mit 1 bis 2% der Kaliumsalze sulfomethylierter Aminosäuren, gewonnen aus Hautabfällen durch alkalische Hydrolyse, behandelt. Unmittelbar nach Zugabe des Neutralisierungsmittels wird das voremulgierte Fettungsmittelgemisch, bestehend aus 2 bis 3% Transulfonat und 0,5 bis 1()/o unsulfoniertem Tran oder Spermöl, nachgesetzt. Nach Istündiger Laufzeit sind die Leder vollkommen gleichmäßig durchneutralisiert und zeigen im Schnitt nach Anfärben mit Bromkresolgrün eine blaugrüne Farbe. Das Fett ist gleichmäßig von den Ledern aufgenommen. Im gleichen Bad erfolgt dann eine Nachgerbung mit einem Reingerbstoffangebot von etwa 3%, das sich zu gleichen Teilen aus vegetabilischem, z. B. Mimoseextrakt, und synthetischem Gerbstoff zusammensetzt. Die so behandelten Leder zeichnen sich durch einen feinen, festen Narben und volle, festnarbige Flämen aus. Nach der Zurichtung ergeben sich besonders weiche Leder. Beispiel 3 Mit Chromgerbbrühen, nach üblichem Gerbverfahren behandelte Kalbsblößen werden nach dem Abwelken 5 Minuten mit Wasser von 30'C gespült. Anschließend erfolgt in 200% Flotte von 30'C Färbung mit 0,5% eines sauren, schwarzen Farbstoffes für 30 Minuten. Nach dieser Zeit werden 0,4% eines basischen Farbstoffes, die mit 0,2% Ameisensäure angeteigt wurden, nachgesetzt. Nach 20minutiger Laufzeit wird in dieses Bad ein Gemisch von 2 bis 4% des gemäß Beispiel 1 erhaltenen Natriumsalzes sulfomethylierter Aminosäuren im Gemisch mit 1()/o Seife, 1% unsulfoniertem Klauenöl und 1 % Eigelb nachgesetzt. Die Laufzeit beträgt 1 Stunde. Nach dieser Zeit sind die Leder gleichmäßig durchneutralisiert, und das Fett ist gut von den Ledern aufgenommen. Die Leder zeichnen sich nach dem Trocknen durch einen feinen, festen Narben aus und sind bis in die Flämen hinein festnarbig und voll. Beispiel 4 Kalbsblößen werden mit Chromgerbbrühen so behandelt, wie es bei der Herstellung von Leder, welches nach dem Klebetrockenverfahren getrocknet werden soll, üblich ist. Nach dem Falzen werden die Blößen 5 Minuten gespült und dann in 200% Flotte von 30'C mit 1% eines sauren schwarzen Farbstoffes 30 Minuten gefärbt. Anschließend wird im gleichen Bad ein Gemisch von 2 bis 3% des gemäß Beispiel 2 erhaltenen Kaliumsalzes sulfomethylierter Aminosäuren in Kombination mit 2,0 bis 2,5% eines sulfatierten Spermöls und 1 bis 1,5% eines unsulfatierten Spermöles oder Klauenöles, das mit Hilfe eines äthylenoxydierten Emulgators dispergierbar gemacht wurde, 1 Stunde lang behandelt. Nach dieser Zeit ist das Fett vollständig von den Ledern aufgenommen. Die Leder sinct gleichmäßig durchneutralisiert. Anschließend wird im gleichen Bad mit 2 bis 4% Reingerbstoff im Gemisch aus vegetabilischen, wie Kastanienextrakt, und synthetischen Gerbstoffen nachgegerbt. Die Leder sind in dieser Form für das Pastingtrockenverfahren geeignet. Die Fettverteilung ist gleichmäßig. An der Oberfläche bleibt ein geringer Fettfilm zurück, der das zu tiefe Eindringen des Klebstoffes, der beim Trocknen auf Glasplatten benötigt wird, verhindert. Die Leder zeichnen sich gegenüber nach üblichen Verfahren gearbeiteten dadurch aus, daß die Flämen erheblich voller und festnarbiger sind. Beispiel 5 Rindsblößen, die in üblicher Weise mit Chromgerbbrühen behandelt wurden, wie es für die Herstellung von Rindbox üblich ist, werden nach den üblichen, mechanischen Arbeiten 5 Minuten gespült und in 200% Flotte 20 Minuten mit 0,5% eines sauren Farbstoffes gefärbt. Anschließend wird ins gleiche Bad ein Gemisch von 1,5 bis 2,5% des Natriumsalzes sulfomethylierter Aminosäuren, erhalten aus alkalisch abgebautem Leim und 2,0 bis 2,5()/o sulfatiertes Spermöl und 0,75 bis ll)/o Spermöl, nachgesetzt und 1 Stunde in dieser Flotte bewegt. Nach dieser Zeit ist das Fett restlos von den Ledern aufgenommen; die Leder werden normal getrocknet und zeichnen sich nach dem Trocknen und der mechanischen Weiterverarbeitung durch außerordentliche Feinnarbigkeit und Festnarbigkeit bis in die Flämen hinein aus. Außerdem sind sie wesentlich weicher, als man das üblicherweise bei gleichem Reinfettangebot gewohnt ist. Beispiel 6 Rindsblößen werden mit Chromgerbbrühen so behandelt, wie es bei der Herstellung von Leder, welches nach dem Klebetrockenverfahren getrocknet werden soll, üblich ist. Nach dem Falzen werden die so behandelten Blößen 5 Minuten mit Wasser gespült und in 200% Flotte mit 2 bis 4% des Ammoniumsalzes sulfomethylierter Aminosäuren, gewonnen aus Hautleim, behandelt. Unmittelbar darauf erfolgt die Zugabe einer Voremulsion aus 2,8 bis 3,5% sulfoniertem Tran und bzw. oder 1,2 bis 1,5010 eines Gemisches aus tierischen und bzw. oder pflanzlichen Ölen und bzw. oder Mineralöl und einem Emulgator auf Basis von Äthylenoxydkondensaten. Nach Istündiger Laufzeit ist das Fett vollkommen von Ledern aufgenommen. Im gleichen Bad wird dann mit 5% Reingerbstoff, bestehend aus einem Gemisch vegetabilischer und synthetischer Gerbstoffe, 1 Stunde nachgegerbt. Nach dieser Zeit sind die Leder für das Klebetrockenverfahren vorbereitet. Sie haben eine gleichmäßige Fettverteilung innerhalb des Lederquerschnittes und eine ausreichende Oberflächenfettung. Die Leder zeichnen sich nach der Fertigstellung durch außerordentliche Weichheit, Festnarbigkeit und Feinheit des Narbens nebst Fülle in den Flämen aus. Beispiel 7 Blößen werden mitChromgerbbrühen so behandelt, wie es bei der Herstellung von Leder, welches nach dem Klebetrockenverfahren getrocknet werden soll, üblich ist. Nach dem Falzen werden die so behandelten Blößen nach 5 Minuten Spülen mit Wasser von 40'C mit einem Gemisch von 2 bis 3% des gemäß Beispiel 5 erhaltenen Natriumsalzes sulfomethylierter Aminosäuren, 3,5% sulfatiertem Spermöl, 1,2 bis 1,5% eines emulgierbaren Öles, bestehend aus verseifbarem Öl, Mineralöl und äthoxyliertem Emulgator, und 4% eines handelsüblichen Harzgerbstoffes in 70 bis 100% Flotte behandelt. Nach Istündiger Laufzeit ist das Gemisch vollständig ins Leder eingewalkt. Die Leder zeigen die für das Klebetrocknungsverfahren notwenige Oberflächenfettung und haben nach dem Trocken und Zurichten eine ausgezeichnete Narbenfestigkeit, Narbenfeinheit und eine gute Fülle in den Flämen. Beispiel 8 Nach einer Gerbrezeptur, wie sie für ehromgegerbte Bekleidungsleder üblich ist, behandelte und gefalzte Blößen werden nach 5 Minuten Spülen in 200% Flotte von 30'C mit 1 bis 1,5% saurem Farbstoff 1 Stunde gefärbt und dann im gleichen Bad mit einem Gemisch aus 3 bis 4% des Magnesiumsalzes sulfomethylierter Aminosäuren, gewonnen aus Hautleim, und 4 bis 5()/o eines sulfitierten Tranes 1 bis 11/2 Stunden behandelt. Nach dieser Zeit ist das Fett vollkommen von den Ledern aufgenommen. Die Leder sind gleichmäßig durchneutralisiert. Falls erforderlich, können die Leder im gleichen Bad mit einer benötigten Menge vegetabilischen oder vegetabilisch-synthetischen Gerbstoffgemisches nachgegerbt werden. Die so behandelten Leder zeichnen sich durch außerordentliche Weichheit und gute Narbenfestigkeit und Narbenfeinheit aus. Beispiel 9 Blößen oder Spalte, die nach einer Gerbrezeptur mit Chromgerbbrühen behandelt sind, wie es für die Herstellung von Veloursleder üblich ist, werden zur Entfernung auskristallisierten Salzes und anhaftender Falzspäne 5 Minuten mit Wasser von 30'C gespült. Anschließend werden sie in 200% Flotte mit 2 bis 3% des gemäß Beispiel 1 erhaltenen Natriumsalzes sulfomethylierter Aminosäuren, die vor dem Einsatz mit 2 bis 3% eines kationisch emulgierten Öles, bestehend aus Klauenöl und 20% Ölsäuretriäthanolaminester, mit Äthylenoxydeinheiten gemischt wurde, 1 Stunde behandelt. Nach dieser Zeit ist das Fett vollständig von den Ledern aufgenommen, und die Leder sind gleichmäßig durchneutralisiert. Eine spätere Fettung dieser Leder nach der Färbung erübrigt sich. Die so erhaltenen Veloursleder zeichnen sich durch einen dichten, kurzen Schliff aus und zeigen keinerlei Neigung zum Schmieren oder Specken.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zum gleichzeitigen Neutralisieren und Fetten von mit Chromgerbbrühen behandelten Blößen, dadurch gekennzeichnet, daß die so behandelten Blößen mit wäßrigen Lösungen von Alkali- und bzw. oder Erdalkalisalzen sulfomethylierter Aminosäuren, die als Aminosäuren in natürlichen Eiweißstoffen vorliegen, mit an sich bekannten Fettungsmitteln bei Temperaturen von 15 bis 60" C in einem Arbeitsgang neutralisiert und gefettet werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mit Chromgerbbrühen behandelten Blößen im gleichen Bad bei Temperaturen von 20 bis 30'C gefärbt, neutralisiert, gefettet und gegebenenfalls mit vegetabilischen und bzw. oder synthetischen Gerbstoffen nachgegerbt werden. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 723 902, 844 784; deutsche Patentanmeldung C 6111 IV i/28 a (bekanntgemacht am 18. 5. 1955); USA.-Patentschrift Nr. 2 225 083; österreichische Patentschrift Nr. 175 962.
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