CH370519A - Verfahren zum gleichzeitigen Neutralisieren und Fetten von Chromleder - Google Patents

Verfahren zum gleichzeitigen Neutralisieren und Fetten von Chromleder

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CH370519A
CH370519A CH7760059A CH7760059A CH370519A CH 370519 A CH370519 A CH 370519A CH 7760059 A CH7760059 A CH 7760059A CH 7760059 A CH7760059 A CH 7760059A CH 370519 A CH370519 A CH 370519A
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CH7760059A
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Adalbert Dr Pruetz
Erwin Dr Quendt
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Schill & Seilacher
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    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C9/00Impregnating leather for preserving, waterproofing, making resistant to heat or similar purposes

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Description


  Verfahren zum     gleichzeitigen        Neutralisieren    und     Fetten    von Chromleder    Chromgegerbte Leder müssen nach der     Gerbung     neutralisiert werden, um die im Leder     vorhandene     Säure, die durch     Verölung    der an die Hautfaser ge  bundenen Chromkomplexe beim Lagern der Leder  frei geworden ist, zu entfernen.

   Eine Neutralisierung  ist notwendig, um einmal eine gleichmässige Färbung  und     Fettung    der Leder mit üblichen Farbstoffen und       Fettungsmitteln    erzielen zu können, zum anderen aber  auch, um ein Hartwerden der Leder     trotz    ausrei  chender     Fettung    beim Trocknen zu verhindern.  



  Es ist bekannt, zum Neutralisieren     puffernde    Salze  zu verwenden, wie     Natriumbiearbonat,        Natriumacetat,          Calciumformiat    und     Natriumsulfit.    Ebenso werden       Natriumphosphat,        Natriumthiosulfat,        Natriumnitrit     und Borax angewendet. Ferner hat man     Salze    aroma  tischer     Oxycarbonsäuren    und     Polycarbonsäuren,    wie  z.

   B. der     Phthalsäure,        Sulfophthalsäure    sowie     Amino-          dicarbonsäuren    und     Oxydicarbonsäuren    vorgeschla  gen, wie auch die     Ammoniumsalze    der     Sulfosäuren     synthetischer Gerbstoffe, bei denen eine gleichzeitige       Nachgerbung    erfolgt.  



  Die angewendeten     Neutralisierungsmittel,    die die  in den Ledern     hauptsächlich    vorhandene Schwefel  säure in Natriumsulfat     umwandeln,    wirken meist auch       basifizierend    auf die im Leder vorhandenen Chrom  komplexe ein, während es anderseits einen Vorzug  mancher neutralisierender     Salze    darstellt, dass deren  Anionen in die Chromkomplexe     eintreten    und unter  Umständen eine     Verfeinerung    des     Narbens    und eine  Verbesserung der Fülle und der     Festnarbigkeit    des  Leders bewirken können.  



  Zur Neutralisierung wird nach bisheriger Praxis  das Chromleder     zunächst    in einer Flotte, deren Tem  peratur     meistens    etwa     30     C beträgt, mit je nach  Lederart verschiedenen Prozentsätzen des     gewählten          Neutralisierungsmittels    längere Zeit     behandelt.    An-    schliessend erfolgt eine Spülung der Leder, wobei zu  nächst die bei der Neutralisierung entstandenen     Salze     aus dem Leder entfernt werden.

   Darauf müssen die  Leder durch ständiges Spülen mit Wasser von lang  sam steigender Temperatur auf     eine    für die     übliche     Färbung und     Fettung    notwendige Temperatur von  etwa 60  C gebracht werden. Erst     dann    kann in fri  scher Flotte von 60  C die übliche Färbung und       Fettung    der Leder erfolgen.  



  Handelt es sich um Leder, die für die Trocknung  nach dem     Klebetrocknungsverfahren        vorbereitet    wer  den sollen, so ist die Arbeitsweise sogar noch kompli  zierter. Die Leder müssen dann nach dem Spülen  zunächst gefärbt und     vorgefettet    werden, erhalten  dann in frischer,     kalter    Flotte     eine        vegetabilisch@syn          thetische        Nachgerbung,    um ihnen ausreichende Fülle       zu    geben, und werden dann meist     wiederum    in fri  scher Flotte von erhöhter Temperatur nachgefettet.

      Diese Verfahrensweisen     und    die dafür verwen  deten bekannten     Neutralisierungsmittel    befriedigen in  der Praxis noch nicht. Die Verfahren sind umständ  lich und erfordern daher Zeit und grösseren Arbeits  aufwand. Die     Neutralisierungsmittel    selbst besitzen  neben gewissen Vorzügen auch störende Nachteile,  die man vor allem darin zu sehen hat, dass sie nicht       mehreren    Forderungen, welche die heutige Praxis  stellt, zugleich entsprechen.

   Von einem guten Neu  tralisierungsmittel ist zu verlangen, dass es mild und  vor allen Dingen durch den ganzen     Lederquerschnitt     hindurch gleichmässig     neutralisierend        wirkt,    die im  Leder vorhandenen, gerbend wirkenden Chromkom  plexe nicht negativ     beeinflusst,    sondern vielmehr durch  Eintritt des Anions in den Chromkomplex dessen       Wirkung    verbessert. Ferner soll es sich mit den       Fettungsmitteln    gut vertragen.

        Die bisherigen     Neutralisierungsmittel,    besonders       Natriumbicarbonat,    vertragen sich aber     schlecht    mit  den     Fettungsmitteln.    Als zu starke Elektrolyte wirken  sie ausfällend auf die Fettemulsion. Ausserdem wird  ein gutes Aufziehen des Fettes auf die     Lederfaser     durch die bisherigen     Neutralisierungsmittel,    besonders       Natriumbicarbonat,    verhindert, da die Oberfläche der       Lederfaser    zunächst     überneutralisiert    wird.

   Es ist  auch bekannt, dass viele der gebräuchlichen     Neutrali-          sierungsmittel,    wie besonders     Natriumbicarbonat,    die  Lederschicht nur sehr langsam durchdringen. Zum  Beispiel sind zum vollständigen     Durchneutralisieren     mit     Natriumbicarbonat,    je nach Lederstärke, Zeiten  von einem Tag und mehr erforderlich.  



  Es wurde nun gefunden, dass sich Chromleder  ohne die erwähnten Nachteile neutralisieren lässt,  wenn man als     Neutralisierungsmittel    Ammonium-,  Alkali- und/oder     Erdalkalisalze        sulfomethylierter          Aminosäuren    der nachstehenden Formel         Me-O-SO2-        CHF        NH-R-CO-O-Me       verwendet, worin     Me        Alkali-    oder     Erdalkalimetall     und R einen organischen Rest, wie dieser in den in  natürlicher Eiweissstoffen enthaltenen     Aminosäuren     vorliegt, bedeutet.  



  Diese     Verbindungen        erfüllen    die     obenerwähnten     Forderungen. Vor allem zeichnen sie sich durch eine  besonders milde, gleichmässige     Neutralisie.rungswir-          kung    aus.  



  Bei Verwendung des genannten     Neutralisierungs-          mittels    erfolgt     eine    gleichmässige Veränderung des     pH-          Wertes.    Dadurch wird eine kontinuierliche     Entsäue-          rung        erreicht,    wodurch starke     pH-Unterschiede    in den       einzelnen    Schichten des Leders vermieden werden.

   Im  Gegensatz zu dem erfindungsgemässen Mittel muss bei  der     Natriumbicarbonatflotte    erst eine grosse Menge  Säure aus der Lederfaser     herausdiffundieren,    bevor  der     pH-Wert    steigt. Das bedeutet aber, dass im Leder  starke     pH-Gefälle    entstehen, die sich in zweierlei Hin  sicht nachteilig auswirken. Einmal tritt durch eine  Überneutralisierung des Chromkomplexes eine     Ent-          gerbung    der Haut ein, zum zweiten wird durch das  starke     pH-Gefälle    verhindert, dass das     Neutralisie-          rungsmittel    das Leder rasch durchdringen kann.  



  Das unterschiedliche chemische Verhalten des er  findungsgemässen     Neutralisierungsmittels    im Ver  gleich zu beispielsweise     Natriumbicarbonat    ist am  besten aus den     Neutralisierungskurven    der beigefüg  ten Schaubilder zu erkennen. Bei dem erfindungs  gemässen     Neutralisierungsmittel    fällt gemäss     Fig.    1 die  Kurve mit fortschreitender Neutralisation laufend,  während bei     Natriumbicarbonat    gemäss     Fig.2    die  Kurve längere Zeit horizontal bei einem     pH-Wert    von  8 bis zu 7 verläuft.  



       Fig.1    veranschaulicht die Änderung des     pH-          Wertes    bei der     Titration    von 100 ml einer Lösung von       7,50/9    des     Natriumsalzes    einer     sulfomethylierten     Aminosäure mit n/2 Schwefelsäure.

   Die Abszisse gibt  die angewendete Menge     H.S04    in Millimeter an, die       Ordinate    den     pH-Wert.            Fig.2    zeigt eine entsprechende Kurve bei der       Titration    von 100 ml einer Lösung mit 3,5     a/o        Natrium-          bicarbonat.     



  Die Kurvenbilder veranschaulichen auch sehr       deutlich,    was man unter dem Begriff eines milden       Neutralisie.rungsmittels    zu     verstehen    hat.  



  Um eine möglichst milde Neutralisierung zu er  reichen, hat man bereits vorgeschlagen, mit schwach  basischen     Ne.utralisierungsmitteln,    wie z. B.     Calcium-          formiat,        vorzuneutralisieren    und dann mit     Bicarbonat          nachzuneutralisieren.    Dieses Verfahren besitzt aber  den Nachteil, dass man nicht gleichzeitig fetten kann.  



  Bei den bisherigen     Neutralisierungsmitteln    war es  ferner noch nicht möglich, in einem Bad zu färben,  zu neutralisieren, zu fetten und gegebenenfalls nach  zugerben, ohne eine Spülung dazwischenzuschalten  oder einen Flottenwechsel vornehmen zu müssen.  Hierfür eröffnet erstmalig das erfindungsgemässe Ver  fahren eine Möglichkeit. Man     kann    im gleichen Bad  z. B. neutralisieren und fetten, wenn man das erfin  dungsgemässe Mittel zusammen mit den     Fettungs-          mitteln    bei 20 bis 60  C verwendet. Die     Neutralisie-          rungsmittel    weisen eine gute     Chromverträglichkeit     und eine ausserordentliche Komplexaktivität auf.

    Während der Neutralisierung und     Fettung    treten sie  in den Chromkomplex ein und tragen erheblich zur  Verfeinerung und Festigung des Narbenbildes bei.  



  Es bedeutet weiter einen Vorzug, dass die Kombi  nation von     Neutralisierungsmitteln    und     Fettungs-          mitteln    gegenüber hohen Elektrolyt- und Säurekon  zentrationen gut beständig ist, so dass gegebenenfalls  ohne vorhergehendes Spülen     sofort    mit der gleich  zeitigen Neutralisierung und     Fettung    begonnen wer  den kann.  



  Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemässen Ver  fahrens besteht darin,     d'ass    bei Temperaturen von  20 bis 30  C gefärbt, neutralisiert, gefettet und nach  gegerbt werden kann. Hierdurch erzielt man eine er  hebliche Einsparung an Zeit und Energie. Bei Ver  wendung der bisherigen     Neutralisierungsmittel    konnte  man so niedrige Temperaturen nicht     verwenden.     



  Wenn man     gleichzetig    neutralisiert und fettet, wer  den als     Fettungsmittel    vorzugsweise Gemische solcher  Produkte verwendet, deren Emulsionen dem bei Be  ginn der Neutralisierung vorhandenen verhältnismässig  niedrigen     pH-Wert    von etwa 3,6 bis 4 widerstehen,  wie z. B. sulfonierte Trane oder pflanzliche und tie  rische Öle im Gemisch mit     unsulfonierten    Ölen, ge  gebenenfalls unter Zusatz von     Äthylenoxyddemulga-          toren.     



  <I>Beispiel 1</I>       Gefalzte,    chromgegerbte Kalbleder werden mit  Wasser von 20  C fünf Minuten gespült und dann in  200     a/o    Flotte von 200 C mit 1 bis 2     a/o    des Natrium  salzes     sulfomethylierter    durch hydrolytische Spaltung  von Hautleim erhaltener     Aminosäuren    30 Minuten       neutralisiert.    Anschliessend wird 10 Minuten mit       Wasser        von        60         C        gespült        und        dann        in      

  200%        Flotte     von 60  C mit 1     a/o    eines braunen Farbstoffes  30 Minuten gefärbt. Anschliessend werden dem Farb-           bad        1,5%        Klauenölsulfonat        und        0,5%        unsulfoniertes          Klauenöl    zugesetzt und weitere 45 Minuten gewalkt.  Nach dieser Zeit kommen die Leder auf den Bock  und werden in der für diese Leder üblichen Weise  weitergearbeitet.  



  <I>Beispiel 2</I>  Gefalzte, chromgegerbte Ziegenleder werden  5 Minuten mit Wasser von 20  C gespült und dann in       200%        Flotte        mit    1     bis        2%        der        Kaliumsalze        sulfo-          methylierte.r        Aminosäuren,    gewonnen aus Hautleim  durch alkalische     Hydrolyse,    behandelt.

   Unmittelbar  nach Zugabe des     Neutralisierungsmittels        wird    das vor  emulgierte     Fettungsmittelgemisch,    bestehend aus 2 bis  3     %        Transulfonat        und        0,5        bis        1%        unsulfoniertem     Tran oder     Spermöl,    nachgesetzt. Nach einstündiger  Laufzeit sind die Leder     vollkommen    gleichmässig       durchneutralisiert    und zeigen im Schnitt nach An  färben mit     Bromkresolgrün    eine blaugrüne Farbe.

    Das Fett ist gleichmässig von den     Ledern    aufgenom  men. Im gleichen Bad erfolgt dann eine     Nachgerbung          mit        einem        Reingerbstoffangebot        von        etwa    3     %,        das     sich zu gleichen Teilen aus vegetabilischem und syn  thetischem Gerbstoff zusammensetzt. Die so behan  delten Leder zeichnen sich durch einen feinen, festen  Narben und volle, festnarbige     Flämen    aus. Nach der  Zurichtung ergeben sich besonders weiche Leder.

    <I>Beispiel 3</I>  Chromgegerbte,     gefalzte    Kalbleder werden 5 Minu  ten mit Wasser von 30  C gespült.     Anschliessend        er-          folgt        in        200%        Flotte        von        30         C        Färbung        mit        0,50/0     eines sauren, schwarzen Farbstoffes für 30 Minuten.

         Nach        dieser        Zeit        werden        0,4%        eines        basischen        Farb-          stoffes,        die        mit        0,2%        Ameisensäure        angeteig-t        wurden,     nachgesetzt.

   Nach 20minütiger Laufzeit     wird        in    dieses       Bad        ein        Gemisch        von    2     bis        4%        des        Neutralisierungs-          mittels    nach Beispiel 1 im Gemisch mit l0/9     Seife,

            1%        urisulfoniertem        Klauenöl        und        1%        Eigelb        nach-          gesetzt.    Die Laufzeit beträgt 1 Stunde. Nach dieser  Zeit sind die Leder     vollkommen        gleichmässig    durch  neutralisiert und das Fett ist gut von den     Ledern     aufgenommen. Die Leder zeichnen sich nach dem  Trocknen durch einen feinen, festen Narben aus und  sind bis in die     Flämen    hinein festnarbig und voll.

    <I>Beispiel 4</I>  Chromgegerbte, gefalzte, für das     Klebetrockenver-          fahren    vorgesehene Kalbleder werden 5 Minuten     ge-          spült        und        dann        in        200        %        Flotte        von        30         C        mit        10/0     eines sauren, schwarzen Farbstoffes 30 Minuten ge  färbt.

   Anschliessend wird ins gleiche Bad ein Gemisch       von    2     bis        3%        des        Kaliumsalzes        sulfomethylierter          Aminosäuren    gemäss Beispiel 1 in Kombination mit       2,0        bis        2,5%        eines        sulfatierten        Spermöls        und    1     bis     <B>1,501o</B> eines     unsulfatierten        Spermöls    oder     Klauenöls,

       das mit Hilfe eines     äthylenoxydierten        Emulgators    dis  pergierbar gemacht wurde,     eine    Stunde lang behan  delt. Nach dieser Zeit ist das Fett     vollständig    von  den     Ledern    aufgenommen.

   Die Leder sind gleich  mässig     durchneutralisiert.    Anschliessend wird im glei-         chen        Bad        mit    2     bis        4%        Reingerbstoff        im        Gemisch        aus     vegetabilischen und synthetischen Gerbstoffen nach  gegerbt. Die Leder sind in dieser Form für das     Pasting          trockenverfahren    geeignet. Die     Fettverteilung    ist  gleichmässig.

   An     der    Oberfläche bleibt ein geringer       Fettfilm        zurück,    der das zu tiefe     Eindringen    des Kleb  stoffes, der beim Trocknen     auf    Glasplatten benötigt  wird, verhindert. Die Leder zeichnen sich gegenüber  nach üblichen Verfahren gearbeiteten dadurch aus,  dass die     Flämen    erheblich voller und festnarbiger sind.

    <I>Beispiel 5</I>       In.    üblicher Weise chromgegerbte und     gefalzte     Rindleder werden 5 Minuten     gespült    und     in    200 0/0       Flotte        20        Minuten        mit        0,5        %        eines        sauren        Farbstoffes     gefärbt.

   Anschliessend wird ins gleiche Bad ein     Ge-          misch        von        1,5        bis        2,5%        des        Natriumsalzes        sulfo-          methylierter        Aminosäuren,        erhalten    aus     alkalisch        ab-          gebautem        Leim,        und        2,0        bis        2,

  5%        sulfatiextes        Sper-          möl        und        0,75        bis        1%        Spermöl        nachgesetzt        und        eine     Stunde in dieser Flotte bewegt.

   Nach dieser Zeit ist  das Fett restlos von den     Ledern    aufgenommen; die  Leder werden     normal    getrocknet und zeichnen sich  nach dem Trocknen und der mechanischen Weiter  verarbeitung     durch        ausserordentliche        Feinnarbigkeit     und     Festnarbigkeit    bis in die     Flämen        hinein    aus.  Ausserdem     sind    sie wesentlich weicher, als man das  üblicherweise bei gleichem     Reinfettangebot    gewohnt  ist.  



  <I>Beispiel 6</I>       Chromgegerbte,        gefalzte        Rindleder,    die für eine  Trocknung nach dem     Pastingverfahren    vorgesehen       sind,        werden        in        200%        Flotte        mit    2     bis        4%        des          Ammoniumsal'zes        sulfomethylierter        Aminosäuren,    ge  wonnen aus Hautleim,

       behandelt.    Unmittelbar darauf  erfolgt die Zugabe einer     Voremulsion    aus 2,8 bis 3,5 0/0       sulfatiertem    Tran     und/oder    1,2 bis     1,51)/o    eines Ge  misches aus tierischen und/oder     pflanzlichen    Ölen       und/oder    Mineralöl und     einem        Äthylenoxyddemul-          gator.    Nach einstündiger Laufzeit     ist    das Fett voll  kommen von den     Ledern    aufgenommen.

   Im     gleichen          Bad        wird        dann        mit        5%        Reingerbstoff,        bestehend        aus     einem Gemisch     vegetabilischer    und synthetischer  Gerbstoffe, eine Stunde nachgegerbt. Nach dieser Zeit  sind die Leder für das     Klebetrockenverfahren    vor  bereitet.

   Sie haben eine gleichmässige     Fettverteilung          innerhalb    des     Lederquerschnittes    und eine ausrei  chende     Oberflächenfettung.    Die Leder zeichnen sich  nach der Fertigstellung durch     ausserordentliche    Weich  heit,     Festnarbigkeit    und     Feinheit    des     Narbens    nebst  Fälle     in    den     Flämen    aus.  



  <I>Beispiel 7</I>  Normal chromgegerbte, gefalzte, für das     Pasting-          verfahren    vorgesehene Leder werden nach 5 Minuten  Spülen mit Wasser von 40  C mit einem Gemisch       von    2     bis    3     %        des        Neutralisierungsmittels        gemäss        Bei-          spiel        1,        3,5%        sulfatiertem        Spermöl,        1,2        bis        1,

  50/0     eines     emulgierbaren    Öls, bestehend aus     verseifbarem          Öl,        Mineralöl        und        äthoxyliertem        Emulgator        und        4%         eines handelsüblichen Harzgerbstoffes in 70 bis 100 0/0       Flotte    behandelt.

   Nach einstündiger Laufzeit ist das  Gemisch vollständig ins Leder     eingewalkt.    Die Leder  zeigen die für das     Klebetrocknungsverfahren    notwen  dige     Oberflächenfettung    und haben     nach    dem Trock  nen und Zurichten eine ausgezeichnete Narbenfestig  keit, Narbenfeinheit und eine gute Fülle in den     Flä-          men.     



  <I>Beispiel 8</I>  Normal chromgegerbte,     gefalzte    Bekleidungsleder       werden        nach    5     Minuten        Spülen        in        200%        Flotte        von          30         C        mit    1     bis        1,

  5%        saurem        Farbstoff        eine        Stunde     gefärbt und dann im gleichen Bad mit einem Gemisch       aus    3     bis        4%        des        Magnesiumsalzes        sulfomethylierter          Aminosäuren,    gewonnen aus Hautleim, und 4 bis 5 0/0  eines     sulfatierten    Tranes 1 bis     11/2    Stunden behandelt.  Nach dieser Zeit ist das Fett vollkommen von den  Ledern aufgenommen.

   Die Leder sind gleichmässig       durchneutralisiert.    Falls erforderlich, können die  Leder im gleichen Bad mit     einer    benötigten Menge  vegetabilischen oder     vegetabilisch-synthetischen    Gerb  stoffgemisches nachgegerbt werden. Die so behan  delten Leder zeichnen sich durch ausserordentliche  Weichheit und gute Narbenfestigkeit und Narbenfein  heit aus.  



  <I>Beispiel 9</I>       Chromvor-    und -nachgegerbte     Velourleder    wer  den zur Entfernung     auskristallisierten    Salzes und an  haftender Falzspäne 5 Minuten mit Wasser von 30  C       gespült.        Anschliessend        werden        sie        in        200%        Flotte          mit    2     bis    3     %        des        Neutralisierungsmittels        gemäss       Beispiel 1,

   das vor dem Einsatz mit 2 bis 3 0/0 eines       kationisch        emulgierten    Öls gemischt wurde, eine  Stunde behandelt. Nach dieser Zeit ist das Fett voll  ständig von den Ledern aufgenommen, und die Leder  sind gleichmässig     durchneutralisiert.    Eine spätere     Fet-          tung    dieser Leder nach der Färbung erübrigt sich.  Die so erhaltenen     Velourleder    zeichnen sich durch  einen dichten, kurzen Schliff aus und zeigen keinerlei  Neigung zum Schmieren oder Specken.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zum Neutralisieren und Fetten von Chromleder, dadurch gekennzeichnet, dass vor oder gleichzeitig mit dem Fetten mit Ammonium-, Alkali- und/oder Erdalkalisalzen sulfomethylierter Amino- säuren der Formel Me-O-SO, CH, NH-R-CO-0-Me, worin Me NHI+, Alkali- oder Erdalkalimetall und R einen organischen Rest, wie dieser in den in natür lichen Eiweissstoffen enthaltenen Aminosäuren vor liegt, bedeuten, neutralisiert wird.
    UNTERANSPRUCH Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekenn zeichnet, dass die Neutralisierung und Fettung der Chromleder gleichzeitig, und zwar bei Temperaturen von 15 bis 60 C, durchgeführt wird.
CH7760059A 1958-09-03 1959-08-31 Verfahren zum gleichzeitigen Neutralisieren und Fetten von Chromleder CH370519A (de)

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