DE723902C - Netz-, Wasch-, Dispergier- und Egalisiermittel - Google Patents

Netz-, Wasch-, Dispergier- und Egalisiermittel

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DE723902C
DE723902C DEI48810D DEI0048810D DE723902C DE 723902 C DE723902 C DE 723902C DE I48810 D DEI48810 D DE I48810D DE I0048810 D DEI0048810 D DE I0048810D DE 723902 C DE723902 C DE 723902C
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DE
Germany
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washing
acid
wetting
acids
dispersing
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Expired
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DEI48810D
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English (en)
Inventor
Dr Georg Meyer
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IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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Description

  • Netz-, Wasch-, Dispergier- und Egalisiermittel Man hat bereits Stoffe, die durch amidartige Verknüpfung von Fettsäureresben mit einheitlichen Aminomono- oder -dicarb,onsäuren erhältlich sind, als Wasch-, Netz-, Emulgier- usw. Mittel in der Textilindustrie angewendet. Es ist außerdem bekannt, durch Kondensation höherrnolekulanex Fettsäunechloride mit hochmolekularen, durch Eiweißabbau erhaltenen Aminocarbonsäuren vom Typus der Lysalbin- und Protalbinsäure hergestellte Produkte für die Textilhehandlung zu. verwenden.
  • Es wurde nun gefunden, daß sich für die Verwendung als Netz-, Wasch-, Dispergier-und Egalisiermittel besonders gut durch Totalhydrolyse von Eiweißstoffen erhältliche Aminocarbonsäuregemische eignen, in deren Aminogruppe Carbonsäure-, Carbonsäureester-, substituierte Carbonsäureamidgruppen oder Reste aliphatischer Sulfonsäuren eingeführt worden sind. Vor den eingangs erwähnten Abkömmlingen einheitlicher Aminoca.rbonsäuren zeichnen sich diese neuen Hilfsmittel durch größere Löslichkeit in Wasser, höhere Beständigkeit gegen die Härtebildner des Wassers und gegen Zusatz von Elektrolyten aus; sie sind außerdem billiger herzustellen als jene. Andererseits besitzen sie im Vergleich mit den aus hochmolekularen Eiweißabbauprodukten hergestellten Stoffen ein besseres Waschvermögen sowohl für Wolle wie für Baumwolle, ein besseres Netzvermögen in der Kälte und ein größeres Dispergiervermögen für Kalkseifen in alkalischen Bädern. Auch Kondensationsprodukte aromatischer Sulfonsäuren mit Eiweißhydrolysaten sind schon als Netzmittel vorgeschlagen worden. Auch sie werden in ihrer Netzwirkung durch die erfindungsgemäßen Stoffe übertroffen.
  • Die zur Herstellung der erfindungsgemäßen Stoffe dienenden Eiweißtotalhydrolysate können aus natürlichen Eiweißen oder solche enthaltenden Stoffen tierischer oder pflanzlicher Herkunft, z. B. aus Albumin, Glutin, Weizenkleber, Hefe, Sojabohnenmehl u. dgl., durch vollständigen Abbau gewonnen werden. Besonders vorteilhaft lassen sich billige Abfälle aus der Gerberei und aus der Lederverarbeitung, fernerhin Schlachthof-, Horn-, Haar- und Wollabfälle verwenden. Der Abbau .der genannten Eiweißkörper läßt sich nach bekannten Methoden, z. B. durch Erhitzen mit Wasser, wäßrigen Säuren oder Alkalien, vornehmen. Je nach der Natur des verwendeten Materials erhält man verschiedenartige Gemische von Aminomonocarbonsäuren, z. B. Glykokoll, Alanin, Leucin, Prolin, Oxyp rolin,Amino dicarbonsäuren,wieAsp.arag in ;_ " säure oder Glutaminsäure, basischen Amino-'. carbonsäuren und deren Substitutionsprodukten, z. B. Lysin und Arginin. Man kann diese Totalhydrolysate vor Einführung der Carbonsäure-, Carbonester-, Carbonamidgruppen oder Sulfonsäurereste mit Alkylenoxyden, zweckmäßig bei erhöhter Temperatur, vorbehandeln.
  • Als Carbonsäuregruppen kommen die Reste von Carbonsäuren in Frage, wie aliphatische Carbonsäuren und deren Substitutionsprodukte, I z. B. Propionsäure, Valeriansäure, gesättigte, ungesättigte und chlorierte höhermolel,-ulare Fettsäuren, Naphthensäuren, Harzsäuren, Cyclohexancarbonsäure und deren Homologe und Analoge und Substitutionsprodukte, Dichlorbenzoesäure, Naphthoesäure, Tetrahydronaphthalincarbonsäure. Als Sulfonsäuren, deren Reste in den erfindungsgemäßen Stoffen enthalten sein können, seien genannt: Butylsulfonsäure, höhermolekulare, gesättigte, ungesättigte und halogenierte aliphatische Sulfonsäuren, Dichlorbenzylsulfonsäure.
  • Zur Einführung von Carbonestergrupp.en eignen sich die Chlorkohlensäureester von Alkoholen, wie Butylalkohol, Äthylalkohol, höhermolekulare, gesättigte und ungesättigte und halogenierte alipliatisch.e und cyclisch:e Alkohole.
  • Zur Einführung der substituierten Carbonamidgruppen eignen sich aromatische und aliphatische Isocyanate und die Harnstoffchl.oride von sekundären Aminen, wie Dibutylamin, Dicyclohexylamin, Methylheptadecylamin usw.
  • Je nach der Art der in das Aminocarbonsäuregemisch eingeführten Gruppen haben .die Produkte gute Netz-, Wasch-, Dispergier-oder Egalisierwirkung. Sie können daher als , Hilfsmittel bei der Bearbeitung und Veredelung von Werkstoffen aller Art, insbesondere von Textilien oder Leder, mit Vorteil Verwendung finden. Vor allem sind sie in den verschiedenen Verfahren der Textilindustrie als Seifenersatz bzw. als Zusatz zu Seifen in allen den Fällen geeignet, in welchen sich die Empfindlichkeit bzw. Ausfällbarkeit gewöhnlicher Seifen durch Salze, z. B. der Erdalkalien oder Schwermetalle, störend bemerkbar macht, so z. B. beim Waschen, Netzen, Beuchen, Bleichen, Walken, beim Färben mit Küpen-, Naphthol-, Schwefel- oder Azofarbstoffen, beim Nachbehandeln oder Abziehen der Färbungen, bei der Herstellung von Emulsionen von Fetten, Ölen, Fettsäuren, Wachsen, wachsähnlichen Stoffen, Paraffin, für i die Schlichte, Imprägnierung, Appretur u. dgl. Man kann sie fernerhin vexivenden zum Arteigen bzw. Lösen von Farbstoffen oder deren Vorprodukten, zum Reibechtmachen von Färbungen u. dgl.
  • Die neuen Produkte können vielfach vorteilliaft zusammen mit anderen Mitteln Verwendung finden, z. B. mit Seifen, Türkischrotölen; Alkylnaphthalinsulfonsäuren, Kondensationsprodukten von höhermolekularen Carbonsäuren mit Oxy- oder Aminoalkylsulfonsäuren, Fettalkoholsulfonaten, Leim, Stärke, löslichen Gummiarten, Pflanzenschleimen, Alkoholen, Ketonen, Kohlenwasserstoffen, halogenierten Kohlenwasserstoffen u. dgl. Beispiel i i oo kg Baumwollgarn werden auf der Farbkufe mit o,5 kg Indanthren Blaugrün FFBTg (Schultz, Farbstofftabellen, i932,'Bd.II, S. i 27) in der üblichen Weise bei 6o° ausgefärbt. Die Farbflotte erhält einen Zusatz von i g je Liter eines wie folgt hergestellten und getrockneten Kondensationsproduktes: Zoo Gewichtsbeile Chromlederabfälle werden durch Erhitzen mit Kalkmilch im Autokla.ven auf 14o° aufgespalten und die Calciumsalze des entstehenden Aminocarbonsäuregemisches mit Soda umgesetzt. In das Filtrat werden bei einer Temperätur von 4o bis 45° unter gutem Rühren i io Gewichtsteile Ölsäurechlorid und etwa 7o Gewichtsteile technische konzentrierte 'Natronlauge während etwa i Stunde allmählich eingetropft, lvobei dasReaktionsgemisch ständig schwach alkalisch bleiben soll.- Wenn das gesamte Ölsäurechlorid zugelaufen ist, wird i Stunde auf 8o bis 9o° unter Rühren nacherhitzt. Das Umsetzungsprodukt stellt eine dickflüssige hellgelbe bis braune Paste dar, die sich leicht mit Wasser zu stark schäumenden klaren Lösungen von ausgezeichnetem Netz-, Wasch-, Dispergier- und Egalisiervermögen verdünnen läßt. Produkte von ähnlichen Eigenschaften erhält man, wenn statt Olsäurechlorid Sojaölfettsäurechlorid, Kokosfettsäurechlorid oder Gemische dieser Chloride mit ölsäurechlorid verwendet werden.
  • Man erhält eine sehr gleichmäßige Färbung. Beispiel e 75 kg Baumwollstranggarn werden auf der Kufe bei 5o° gewaschen; die Waschflotte enthält je Liter 2 g Soda, 2 g Seife und i g eines wie folgt erhaltenen und getrockneten Produktes: In eine gemäß Beispiel i durch Abbau von Leder erhaltene Lösung werden bei einer Temperatur von etwa 45 bis 50° innerhalb i Stunde unter gutem Rühren 75 Gewichtsteile ,der Chlorkohlensäureester aus einem Gemisch von Alkoholen mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen, wie @es durch katalytische Reduktion von Kokosfett erhältlich ist, eingetropft, wobei durch Zusatz von Natronlauge die Reaktion ständig schwach alkalisch gehalten wird. Nach Beendigung des Eintropfens wird i Stunde auf 8o. bis 9o° nacherhitzt. Als Endprodukt wird eine dickflüssige Paste erhalten, die sich mit Wasser zu klaren Lösungen von guter Netz-, Wasch-, Dispergier- und Egalisier«virkung verdünnen läßt.
  • Ein Produkt von ähnlichen Eigenschaften erhält man durch Umsetzung des gleichen Abbaugemisches mit einem Harnstoffchlorid, welches man aus D,odecylmethylamin und Phosgen herstellt.
  • Man erhält einen sehr guten Wascheffekt unter weitgehender Schonung des Materials.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verwendung von durch Totalhydrolyse von Eiweißstoffen erhältlichen Aminocarbonsäuregemischen, in welche Carbonsäure-, Carbonsäureester-, substituierte Carhonsäureamidgruppen oder Reste aliphatischer-Sulfonsäuren eingeführt worden sind, als Netz-, Wasch-, Dispergier- und Egalisiermittel.
DEI48810D 1934-01-19 1934-01-19 Netz-, Wasch-, Dispergier- und Egalisiermittel Expired DE723902C (de)

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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE914855C (de) * 1951-05-03 1954-07-12 Chem Fab Gruenau Ag Zweigniede Verfahren zur Herstellung von stickstoffhaltigen Kondensationsprodukten
DE941807C (de) * 1950-05-13 1956-04-19 Chem Fab Gruenau Aktien Ges Zw Wasch- und Walkmittel
DE1159125B (de) * 1958-09-03 1963-12-12 Schill & Seilacher Chem Fab Verfahren zum gleichzeitigen Neutralisieren und Fetten von mit Chromgerbbruehen behandelten Bloessen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE941807C (de) * 1950-05-13 1956-04-19 Chem Fab Gruenau Aktien Ges Zw Wasch- und Walkmittel
DE914855C (de) * 1951-05-03 1954-07-12 Chem Fab Gruenau Ag Zweigniede Verfahren zur Herstellung von stickstoffhaltigen Kondensationsprodukten
DE1159125B (de) * 1958-09-03 1963-12-12 Schill & Seilacher Chem Fab Verfahren zum gleichzeitigen Neutralisieren und Fetten von mit Chromgerbbruehen behandelten Bloessen

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