DE2538280C3 - Weichmachungs- und/oder Fettungsmittel für Materialien faseriger Struktur aus Abfallstoffen der PolyalkylenhersteUung und deren Verwendung - Google Patents
Weichmachungs- und/oder Fettungsmittel für Materialien faseriger Struktur aus Abfallstoffen der PolyalkylenhersteUung und deren VerwendungInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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Description
Die Erfindung betrifft Wiaichmachungs- und/oder
Fettungsmittel aus Abfallstoffen, die bei der Polyalky-Ienproduktion,
insbesondere der Äthylenpolymerisation, anfallen, fflir Materialien faseriger Struktur,
insbesondere für Leder, Pelzfelle und Lederfaserwerkstoffe.
Bei der industriellen Herstellung von Polyalkylenen,
wie Polyäthylen und anderen, fallen bekanntlich je nach Produktionsverfahren mehr oder weniger beträchtliche
Meng.Mi an Abfallstoffen an. Sie betragen z.B. bei der
Niederdruckpolymerisation von Äthylen einige Prozente der Ausbeute und bestehen aus einem Gemisch
verschiedener, vorwiegend einfach ungesättigter Olefine mit unterschiedlich verteilter Doppelbindung mit
Paraffinen und Polyäthylenwachsen im Gewichtsverhältnis von ungefähr 1 :1 bis. 2:1. Diese Abfallstoffe
waren bisher nicht sinnvoll und ökonomisch zu verwerten. So ließe sich zwar ein Teil der Gemische
nach einer aufwendigen Trennung, z.B. durch Destillation,
evtl. als Rohsitoff für Waschmittel (Olefinsulfonate) verwerten, der Rest würde jedoch dasselbe Beseitigungsproblem
bedeuten wie die Gesamtheit der Abfallstoffe. Auf Grund des niedrigen Erweichungspunktes
wäre eine umweltfreundliche Deponie nur sehr schwierig und mit hohen Kosten durchführbar. Auch
eine umweltfreundliche Beseitigung durch Verbrennung ließe sich nur sehr aufwendig erreichen.
Es wurde nun gefunden, daß sich diese Abfallstoffe erfindungsgemäß einer wertvollen technischen Verwendung
zuführen lassen, womit zugleich eine ökonomische und umweltfreundliche Verwertung bzw. Beseitigung
dieser Stoffe verbunden ist. Bei der Erfindung handelt es sich um Weichmachungs· und/oder Fettungsmittel für
Materialien faseriger Struktur, die aus dem sulfierten und neutralisierten Produktionsrückstands- bzw. Abfallstoffgemisch
der Polyalkylenherstellung, welches ein Gemisch von Olefinen, Paraffinen und Polyäthylenwachsen
als Äbfalllstoffe darstellt, bestehen, und deren Verwendung In Form wäßriger Emulsionen zum
Weichmachen und/oder Fetten von Materialien faseriger Struktur.
Die genannten sulfierten und neutralisierten Abfallstoffe können in Wasser ohne Hinzutun eines
Emulgators selbst zu stabilen Emulsionen Verarbeitet
und in dieser Forrlii zum Weichmachen bzWi Fetten von
Materialien faseriger Struktur, z.B. Leder, Pelzfellen, Lederfaserwerkstoffen, Faservliesen oder Textilgut
eingesetzt werden. Dabei können die Emulsionen der genannten Produkte für sich allein zum Weichmachen
bzw. Fetten eingesetzt werden, sie können jedoch auch in Abmischungen mit anderen, üblichen weichmachenden
bzw. fettenden Substanzen und Behandlungsmitteln verwendet werden, wobei auch zusätzliche Emulgatoren
hinzugefügt werden können. Insbesondere geeignet
,o sind die beschriebenen Gemische für eine Verwendung
als Fettungsmittel für Leder und Pelzfelle.
Die Sulfierung der Abfallstoffe der Polyalkylenherstellung
kann nach üblichen Verfahren erfolgen, die selbst nicht Gegenstand der Erfindung sind. Es eignen
sich vorzugsweise starke Sulfiermittel, wie konzentrierte Schwefelsäure oder gasförmiges Schwefeltrioxid. Der
Sulfierungsgrad läßt sich, mit Hinblick r.uf die
unterschiedliche Sulfierbarkeit des Gemisches und wegen seiner im übrigen wechselnden Zusammensetzung,
nicht exakt angeben. Bei heute großtechnisch anfallenden Abiaiiprodukien dieser Art entspricht er
zweckmäßigerweise einem Gehalt an organisch gebundenem SOj zwischen 1 und 20%, bezogen auf die
organische Substanz. Jedoch ist der gewählte bzw. genannte Bereich für den Erfindungsgegenstand weder
als kritisch noch als beschränkend anzusehen.
Die Verwendung von z.T. ähnlichen Substanzen als Lederfettungsmittel ist an sich bekannt So beschreibt
die DE-OS 19 51 557 die Verwendung von Olefmsulfonierungsprodukten
als Fettungsmittel für Leder. Die dafür eingesetzten Rohstoffe werden jedoch in technischer
Qualität eingesetzt und stellen ein handelsübliches Produkt dar, das sich auf Gemische von a-Olefinen
beschränkt Eine Eignung bzw. gar Verwendung von olefinhaltigen Produktionsrückständen bzw. Abfallstoffgemischen
der Polyalkylenherstellung, die neben Olefinen auch Paraffine, Polyäthylenwachse u. dgl. enthalten,
wie es in der vorliegenden Erfindung in umweltfreundlicher, lästige Abfallbeseitigungsprobleme lösender Weise
der Fall ist, ist dort weder erwähnt noch erkennbar.
Die erfindungsgemäße Verwertung der Abfallsloffe
wird im folgenden an Hand von Beispielen erläutert, ohne daß damit aber eine Beschränkung zum Ausdruck
kommen soll.
100 Teile eines Abfallproduktes der Polyäthylenherstellung wurden im Verlauf von 2 bis 3 Stunden mit 12%
konzentrierter Schwefelsäure bei ca. 5OT sulfiert Nach vorsichtigem Neutralisieren mit 45%iger Natronlauge
bei cü. 70°C wurde das Produkt mit Wasser auf eine
handelsübliche Kcnzentration eingestellt Da:· Sulfonat enthielt ca. 2% organisch gebundenes SOj (bezogen auf
wasserfreie Substanz). Das Produkt ergab mit heißem Wasser eine feindisperse, milchige Emulsion.
Abfallsubstanz der Polyäthylenherstellung wurde in einem Dünnschichtreaktor kontinuierlich mit verdünntem gasförmigem SO3 bei 50 bis 6O0C sulfoniert Dabei
war die SO3-Menge auf ca. 12% des Rohstoffdurchsatzes eingestellt Die Sulfonierungsprodukte wurden
anschließend bei 8O0C im Verlauf von 8 Stunden mit
wäßriger Natronlauge neutralisiert bzw. verseift Das
Sulfonat enthielt Ü,6% organisch gebundenes SO3 und
ergab in Wasser eine feindisperse Emulsion,
Die Emulsion nach Beispiel 1 wurde wie folgt zur Fertigstellung wurde ohne Nachfettung ein weiches
Lickerfettung eingesetzt: Leder erhalten, das sich durch außergewöhnliche
Chromgegerbte Fresserhälften wurden mit 4,5% des 5 Narbenfeinheit und -festigkeit auszeichnete. Es ließ sich
auf 80% eingestellten Produktes in 200% Flotte bei einwandfrei färben und zurichten.
600C 45 Min. lang gelickert Nach der üblichen
600C 45 Min. lang gelickert Nach der üblichen
a Die Emulsion nach Beispiel 2 wurde wie folgt zum I0 ohne Einsatz anderer Fettungsmittel ausreichend weich
I Fetten von Leder verwendet: und besaß einen tuchartigen Griff. Eir zeigte in
* Chromgegerbte Rindlederspalte wurden mit 6% des ungefärbtem Zustand nach Zwischentrocknung eine
Sulfonats in 200% Flotte 50 Min. bei 60° C gelickert. Der helle und klare naturelle Farbe. Die Färbbarkeit war
nach üblicher Fertigstellung erhaltene Spaltvelours war ebenfalls einwandfrei.
Claims (3)
1. Weichmadtmngs- und/oder Fettungsmittel für
Materialien faseriger Struktur, bestehend aus dem sulfierten und neutralisierten Produktionsrückstands-
bzw. Abfallstoff-Gemisch der Polyalkylenherstellung,
welches ein Gemisch von Olefinen, Paraffinen und Polyäthylenwachsen als Abfallstoffe
darstellt.
2. Weichmachungs- und/oder Fettungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie
zusätzlich übliche fettende Substanzen und weiterhin Emulgatoren enthalten.
3. Verwendung der Weichmachungs- und/oder Fettungsmittel nach Anspruch 1 oder 2 in Form
wäßriger Emulsionen zum Weichmachen und/oder Fetten von Materialien faseriger Struktur, insbesondere
von Leder, Pelzfellen oder Lederfaserwerkstoffen.
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DE19752538280 Expired DE2538280C3 (de) | 1975-08-28 | 1975-08-28 | Weichmachungs- und/oder Fettungsmittel für Materialien faseriger Struktur aus Abfallstoffen der PolyalkylenhersteUung und deren Verwendung |
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Families Citing this family (2)
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DE4216187C2 (de) * | 1992-02-21 | 2002-06-06 | Ollert Uwe | Verwendung einer wässrigen Lösung aus Wasser, aus wenigstens einer Waschsubstanz, als Lederwaschmittel |
-
1975
- 1975-08-28 DE DE19752538280 patent/DE2538280C3/de not_active Expired
Also Published As
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