DE854515C - Verfahren zur Herstellung hoehermolekularer Alkylsulfonsaeuren bzw. deren Salzen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung hoehermolekularer Alkylsulfonsaeuren bzw. deren Salzen

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DE854515C
DE854515C DED4417D DED0004417D DE854515C DE 854515 C DE854515 C DE 854515C DE D4417 D DED4417 D DE D4417D DE D0004417 D DED0004417 D DE D0004417D DE 854515 C DE854515 C DE 854515C
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water
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DED4417D
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English (en)
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Winfried Dr Hentrich
Jakob Dr Wilh Kaiser
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Deutsche Hydrierwerke AG
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Deutsche Hydrierwerke AG
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C309/00Sulfonic acids; Halides, esters, or anhydrides thereof

Description

  • Verfahren zur Herstellung höhermolekularer Alkylsulfonsäuren bzw. deren Salzen Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung waschend wirkender Alkylsulfonsäuren bzw. deren Salzen. Man geht von Dialkyldisulfiden aus, die aus Chlorierungserzeugnissen des Paraffins oder der Paraffinkohlenwasserstoffe mit vorzugsweise R bis 22 Kohlenstoffatomen im Molekül durch Umsetzung mit Alkalidi- oder -polysulfiden gewonnen werden. Die Disulfide werden sodann durch Einwirkung von Halogen in Gegenwart von Wasser in entsprechende Sulfonsäurehalogenide verwandelt, die man durch Verseifung oder andere bekannte Umsetzungen in wasserlösliche Sulfonsäuren überführt. Die wasserlöslichen Salze dieser Sulfonsäuren mit anorganischen oder organischen Basen zeigen ausgezeichnetes Wasch-, Emulgier- und Netzvermögen und sind daher wertvolle Seifenersatzstoffe.
  • Man hat bereits organische Disulfide durch Oxydation unmittelbar i,n Sulfonsäurenübergiefü'hrt. Man benötigt dazu verhältnismäßig kostspielige Oxydationsmittel, die auch stets in gewissem Ausmaße die Alkylreste angreifen. Das Verfahren führt zu uneinheitlichen Gemischen, aus denen die wasserlöslichen, die Nebenprodukte stark emulgierenden Sulfonsäuren nur schwer abzutrennen sind. Die Umwandlung der Disulfide durch Behandlung mit Halogen in Gegenwart von Wasser fuhrt dagegen in glatter Umsetzung nahezu vollständig zu wasserunlös.liehen, leiht isolierbaren Sulfonsäurehalogeniden, die auf einfachste Weise vollständig in Sulfonsäuren überführbar sind. Das angewendete Verfahren ist bisher nur in der aromatischen Reihe ausgeführt worden. Es ist überraschenderweise auch auf dem Gebiet der höhermolekularen aliphatischen Disulfide in besonders glatter Reaktion durchführbar und stellt in der Herstellung waschend wirkender sulfonsaurer Salze aus Paraffinen und Paraffinkohlenwasserstoffen einen grundlegendenFortschritt dar. Es zeichnet sich durch seine glatte Umsetzung auch gegenüber der bekannten Umsetzung von chlorierten Paraffinen mit Alkalisulfiten aus, bei der durch Salzsäureabspaltung in nicht unerheblichem Ausmaße 0lefine gebildet werden.
  • Man kann bei dem vorliegenden Verfahren von den aus Erdöl oder Braunkohle stammenden festen oder flüssigen Paraffinen oder auch von synthetischen Kohlenwasserstoffen ausgehen, wie sie z. B. bei der Fischer-Tropsch-Synthese anfallen. Man wählt vorzugsweise Fraktionen aus, die einem Kohlenstoff' atomgehalt von 8 bis 22 Kohlenstoffatomen im Molekül entsprechen, und chloriert diese nach üblichen Verfahren. Der Chlorierungsgrad ist an sich beliebig, vorzugsweise wird man Chlorierungsgemische verwenden, die, auf das durchschnittliche Molekulargewicht berechnet, etwa i Atom Chlor enthalten.
  • Die Umsetzung der Chlorierungsgemische mit den Alkalidi- oder -polysulfiden erfolgt ebenfalls in bekannter Weise. Man läßt Kalium- oder Natriumdisulfid oder Kalium- oder Natriumsulfid in Gegenwart von Schwefel in wäßrigem oder alkoholischem Medium mit oder ohne Druck auf die Chlorierungsprodukte einwirken, worauf die in nahezu voller Ausbeute gebildeten Reaktionsprodukte nach Beendigung der Umwandlung in üblicher Weise aufgearbeitet werden.
  • Die erhaltenen Dialkyldisulfide werden zur Überführung in die entsprechenden Sulfonsäure'halogenide nunmehr in Gegenwart von Wasser mit Halogenen behandelt. Hierfür kommt in erster Linie Chlor in Betracht, jedoch ist das Verfahren auch mit Brom durchführbar. Die Umsetzung verläuft glatt und bereits bei niederen Temperaturen, so daß eine hydrolytische Abspaltung von Halogenwasserstoffsäure leicht vermieden werden kann, selbst dann, wenn das Ausgangsgut in viel Wasser suspendiert ist. Man kann aber ' das Ausgangsgut auch in organischen Lösungsmitteln, wie Tetrachlorkohlenstoff,Methylalkoholod.dgl., lösen und beispielsweise mit Wasserdampf gesättigtes Chlor einleiten. Endlich kann man auch Wasser und organische Lösungsmittel gleichzeitig anwenden.
  • Die Aufarbeitung der entstandenen Sulfonsäurehalogernide erfolgt nach üblichen Verfahren durch Filtration oder durch Extrahieren mit Lösungsmitteln, eine weitere Reinigung ist im allgemeinen nicht erforderlich, Die erhaltenen höhermolekularen Alkylsulfonsäurehalogenide werden nunmehr in wasserlösliche Verbindungen übergeführt, i»detn man die Sulfonsäurehalogenide verseift und die entsprechenden Sulfonsäuren bildet. Die Verseifung erfolgt in üblicher Weise und führt in vollständiger Ausbeute zu den entsprechenden Sulfonsäuren. Man kann aber die Sulfonsäurehalogenide auch auf vorzugsweise niedermolekulare organische Sulfonsäuren einwirken lassen, die über Sauerstoff oder Stickstoff gebunden reaktionsfähige Wasserstoffatome enthalten unter Bildung entsprechender Sulfonsäureester- oder Sulfonsäureamidgruppen enthaltender Sulfonsäuren. Als niedermolekulare Sulfonsäuren kommen hier in erster Linie Verbindungen von der Art des Taurins und der Isäthionsäure in Betracht. Die-Umsetzung und Aufarbeitung der Reaktionsprodukte erfolgt nach an sich bekannten Verfahren.
  • Die erhaltenen Sulfonsäuren werden mit anorganischen und organischen Basen, beispielsweise Alkalien, Ammoniak, Aminen, wie z. B. Triäthanolamin usw., in bekannter Weise in wasserlösliche sulfonsaure Salze übergeführt.
  • Die erhaltenen sulfonsauren Salze zeigen in wäßriger Lösung seifenartige Eigenschaften. Sie sind daher in der Wäscherei- und Textilveredlungsindustrie als Netz-, Wasch-, Reinigungs-, Emulgier-und Dispergiermittel vorzüglich verwendbar.
  • Man hat bereits chlorsubstituierte Petroleumkohlenwasserstoffe mit Thioharnstoff umgesetzt und hat das gebildete Thioharnstoffderivat der Oxydation mit Halogen in Gegennvart von Wasser unterworfen, um dabei zu Stilfochloriden zu gelangen. Demgegenüber ist das vorliegende Verfahren wesentlich einfacher, da es die Zwischenstufe der Thioharnstoffverbindungen nicht benötigt und ohne die Zwischenstufe in glatter Umsetzung zu den gewünschten Sulfohalogeniden bzw. den daraus hergestellten wasserlöslichen Verbindungen führt. Beispiel i In go4 Gewichtsteile einer Kohlenwasserstofffraktion vom Kp7so 200 bis 320°, die nach der Fischer-Tropsch-Syntliese gewonnen wurde, wird bei 6o bis 7o° Chlor eingeleitet, bis der Chlorgehalt 12,5 % beträgt. 288 Gewichtsteile des gechlorten Gemisches werden in eine siedende Lösung von 24o Gewichtsteilen kristallinem Na,S und 32 Gewichtsteilen Schwefel in 8oo Gewichtsteile Alkohol einlaufen gelassen und bis zur Beendigung der L1insetzung unter Rückfluß gekocht. Danach wird der Alkohol abdestilliert, der Rückstand mit Wasser behandelt und über Na2SO4 getrocknet. Das erhaltene Öl ist gelbbraun, es enthält 11,2% Schwefel.
  • 22o Gewichtsteile dieses Öls werden mit 175o Gewichtsteilen Wasser gerührt, wobei hei io bis 15° Chlor eingeleitet wird. bis die Gewichtszunahme i4o Gewichtsteile beträgt. Die Ölschicht wird abgetrennt und mit der aus dem Schwefelgehalt des Ausgangsgutes berechneten Menge fo%iger Natronlauge verseift. Anschließend wird mit verdünnter Salzsäure neutralisiert. Die wäßrige Lösung wird eingedampft. Man erhält Zoo Gewichtsteile sulfonsaures Salz in Form eines harzähnlichen Erzeugnisses. Das Produkt löst sich klar in Wasser zu einer stark schäumenden, seifenartigen Lösung. Bei spiel2 111 ;84 Gewichtsteile einer 2 0,'o Chlor enthaltenden Kohlenwasserstofffraktion vom Kp14 115 bis i35° aus (lern Unverseifharen. welches bei der Verseifung eines L-insetzun,#sgernisches aliphatischer Kohlenwasserstoffe tnit Schwefeldioxyd und Chlor als Nebenprodukt anfällt, wird hei 70° unter Rühren im diffusen Tageslicht Chlor eingeleitet, bis der Chlorgehalt 7,1 0!0 beträgt.
  • .12o Gewichtsteile dieses gechlortenKohlenwasserstoffgemisches werden mit einer Lösung von 132 Gewichtsteilen kristallirrem Natriumsulfid und 17,5 GewichtsteilenSchwefel irthsoGewichtsteilenMethanol im Rührautoklaven einige Stunden auf iio° erhitzt, dann wird das N'lethanol abdestilliert und der Rückstand tnitWasser versetzt. Das abgetrennte und mit Kocltsalzlösung gewaschene rohe Dialkyldisulfid (39o Gewichtsteile) enthält 6,4% Schwefel und ist eine klare braune Flüssigkeit.
  • 375 Gewichtsteile dieses Disulfids werden mit 17ooGewichtsteilen Wasser gerührt, während bei io bis i5° Chlor eingeleitet wird, bis die Gewichtszunahme 133 Gewichtsteile beträgt. Das erhaltene 01 wird von der wä(lrinen Salzsäure getrennt und zur Verseifung in überschüssige io%ige Natronlauge unter Rühren und Erwärmen bis auf 95° einlaufen gelassen. Wenn alles verseift ist, wird das sich als obere Schicht abscheidende Unverseifte, «-elches dem Prozeß erneut zugeführt werden kann, abgetrennt. Die klare alkalische Lösung wird mit 5 io g Natriumsulfat versetzt und durchZerstäubung in einem Zerstäubungstrockner in ein Pulver übergeführt, das 17 % alkylsulfonsaures Natrium enthält (7 to Gewichtsteile). Das Pulver löst sich in Wasser zu einer neutralen, fast farblosen Lösung, welche stark schäumt und ausgezeichnet wäscht.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von höhermolekularen Alkylsulfonsäuren oder deren Salzen aus aliphatischen Kohlenwasserstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man auf nach bekannten Verfahren aus Paraffin oder Paraffinkohlenwasserstoffen mit vorzugsweise 8 bis 22 Kohlenstoffatomen im Molekül durch Einführung von Halogen und anschließende Umsetzung mit Alkalidi- oder -polysulfiden gewonnene organische Disulfide in Gegenwart von Wasser Halogen einwirken läßt und die gebildeten Sulfonsäurehalo,-enide in wasserlösliche Verbindungen überführt.
DED4417D 1940-05-15 1940-05-15 Verfahren zur Herstellung hoehermolekularer Alkylsulfonsaeuren bzw. deren Salzen Expired DE854515C (de)

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