DE1951557C3 - Fettungsmittel für Leder und deren Verwendung in Form wäßriger Emulsion - Google Patents

Fettungsmittel für Leder und deren Verwendung in Form wäßriger Emulsion

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DE1951557C3 DE19691951557 DE1951557A DE1951557C3 DE 1951557 C3 DE1951557 C3 DE 1951557C3 DE 19691951557 DE19691951557 DE 19691951557 DE 1951557 A DE1951557 A DE 1951557A DE 1951557 C3 DE1951557 C3 DE 1951557C3
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Description

Die Erfindung betrifft wertvolle Fettungsmittel für Leder auf der Basis von Olefinsulfonierungsprodukten, die eine hohe Wasser- und Lösungsmittelbeständigkeit aufweisen.
Sulfierie, pflanzliche oder synthetisch hergestellte Fette und öle sind als Lederfettungsmittel bekannt Darunter fallen insbesondere Gemische aus sulfierten und unsulfierten Estern, vorwiegend ungesättigter Fettsäuren, mit ein- oder mehrwertigen Alkoholen unterschiedlicher Kettenlängen, teilweise in Verbindung mit freien Fettsäuren und Seifen.
Bei den üblichen Fettungsmitteln liegt der sulfierte Anteil im allgemeinen zwischen 20 und 40%, bezogen auf die insgesamt eingesetzte Fettstoffmenge. Eine Erhöhung des sulfierten Anteils führt im allgemeinen zu einem harten und trockenen Griff der damit behandelten Leder.
Da die Fettstoffbindung an die Lederfaser mit wachsendem Sulfiergrad Steigt, besteht der Wunsch, den sulfierten Anteil möglichst zu erhöhen, um dadurch eine maximale Wasser- und Lösungsmittelfestigkeit der Bindung an die Lederfaser zu erreichen, ohne daß die vorstehend beschriebenen Nachteile in Kauf genommen werden müssen.
Gegenstand der Erfindung sind nun Fettungsmittel für Leder auf der Basis von fettend wirkenden Sulfonierungsprodukten, dadurch gekennzeichnet, daß die fettend wirkenden Produkte Olefinsulfonierungsprodukte sind, die erhalten worden sind durch
a) Umsetzung von unverzweigten oder an einem C-Atom der Doppelbindung alkylverzweigten Olefinen der Kettenlängen Cio bis C30 mit starken Sulfonierungsmitteln bis zu einem Umsetzungsgrad von wenigstens 50% und
b) Neutralisation und partielle oder vollständige Hydrolyse der Sulfonierungsprodukte mit wäßrigen Lösungen von Alkalihydroxiden, Ammoniak und/oder Alkyl- oder Hydroxyalkylaminen.
Überraschenderweise zeichnen sich derartige Olefinsulfonierungsprodukte mit einem Sulfonierungsgrad von wenigstens 50%, vorzugsweise von 75 bis 100%, durch eine sehr hohe Affinität zur Lederfaser und ausgezeichnete lederfettende Eigenschaften aus. Man erhält sehr weiche und geschmeidige Leder mit vollem Griff, die entsprechend dem jeweiligen Sulfonierungsgrad eine lösungsmittelfeste Fettstoffbindung in der Größenordnung von 70% und mehr aufweisen. Diese nimmt mit steigendem Sulfonierungsgrad weiter zu, ohne daß das Wasserverhalten der damit gefetteten Leder, insbesondere bei höheren Kettenlängen der Olefinsulfonate nennenswert verschlechtert wird.
Als Ausgangsstoffe für die Herstellung der Olefinsulfonierungsprodukte kommen unverzweigte bzw. an einem C-Atom der Doppelbindung alkylverzweigte Monoolefine der Ketteniänge Cio bis do in Betracht Bevorzugt werden unverzweigte Olefine mit 14 bis 22 C-Atomen mit endständiger Doppelbindung sowie verzweigtkettige Olefine einer Kettenlänge von 16 bis 24 C-Atomen und einer Alkylverzweigung mit 1 bis 12 C-Atome an einem C-Atom der Doppelbindung. Derartige Ojefine werden beispielsweise durch Paraffincrackung, Äthylenpolymerisation, Dehydrohalogenierung von Monochlorparaffinen und andere bekannte technische Verfahren hergestellt Die Olefine können in den technisch erhältlichen Qualitäten — bevorzugt als Gemische verschiedener Kettenlängen — eingesetzt werden, wobei der Gehalt an gesättigten Paraffinen und Diolefinen bis zu 10 Gewichtsprozent betragen kann.
Für die Durchführung der Sulfonierungsreaktion eignen sich die bekannten starken Sulfonierungsmittel, insbesondere gasförmiges oder flüssiges Schwefeltrioxid oder Chlorsulfonsäure. Diese werden gegebenenfalls in Gegenwart von gasförmigen Verdünnungsmitteln, wie Stickstoff, Kohlendioxid oder Schwefeldioxid oder von flüssigen Lösungsmitteln eingesetzt Bevorzugt wird die Sulfonierung mit einem Gemisch aus Schwefeltrioxid und Luft ohne Anwendung eines Lösungsmittels, wobei die SO3-Konzentration 0,5 bis 10 Volumenprozent vorzugsweise 2 bis 6 Volumenprozent betragen soll. Zur Erzielung günstiger Ledereigenschaften werden die Olefine mit mindestens 0,5 Mol, vorzugsweise mit 0,75 bis 13 Mol des Sulfonicrungsmittels zur Reaktion gebracht.
Die Umsetzung erfolgt durch intensives Vermischen des Schwefeltrioxid enthaltenden Gasgemisches mit dem flüssigen Olefin in geeigneten Reaktionsapparaturen, wnhei Temperaturen zwischen 0 und 100° C
angewendet werden. Die Reaktionszeiten betragen je nach verwendeter Reaktionsapparatur weniger als 1 Sekunde bis zu 2 Stunden. Geeignete Sulfonierungsreaktoren sind u.a. solche, die nach dem Ringspalt-, Dünnschicht-, FaIlHIm- oder Zerstäubungsprinzip arbeiten.
Die Sulfonierung kann diskontinuierlich oder kontinuierlich durchgeführt werden. Hellfarbige Produkte, wie sie für den erfindungsgemäßen Zweck besonders geeignet sind, werden vor allem durch eine kontinuierliehe Arbeitsweise in den vorstehend genannten Apparaturen erhalten, die einstufig oder mehrstufig nach dem Kaskaden-Prinzip arbeiten können. Wichtig ist in allen Fällen, daß die Kontaktzeit zwischen dem Olefin und dem schwefeltrioxidhaltigen Gasgemisch kurz ist und daß für eine gute Abführung der Reaktionswärme Sorge getragen wird, da anderenfalls dunkelfarbige Produkte entstehen.
Sulfonierurigsverfahren der beschriebenen Art sowie die dazugehörigen Reaktionsapparaturen sind beispielsweise in den deutschen Auslegeschriften 12 15695 und 12 70 549 sowie in der deutschen Offenlegungsschrift 14 68 013 beschrieben.
Bei der Sulfonierung mit gasförmigem Schwefeltrioxid entstehen Gemische aus verschiedenen Sulfonsäu- ren und Alkansultonen. Daher ist zur Herstellung wasserlöslicher Produkte nicht nur eine Neutralisation mit wäßrigen Alkalien, sondern auch eine saure oder alkalische Hydrolyse der Sultonanteile notwendig, wobei man hauptsächlich Hydroxyalkansulfonate erhält Diese Hydrolyse kann jedoch, wenn man sultonhaltige Produkte zu erhalten wünscht, ganz oder teilweise unterlassen werden. Je nach Arbeitsweise und Hydrolysegrad kann man Produkte herstellen, die sich aus Alkensulfonaten, wechselnden Mengen an Sultonen und gegebenenfalls Hydroxyalkansulfonaten sowie Disulfonaten, die ebenfalls Hydroxylgruppen enthalten können, zusammensetzen. Alle genannten Substanztypen liegen hinsichtlich der Stellung der Sulfonatgruppe bzw. -gruppen, der Hydroxylgruppen und der Dcppelbindung als Isomerengemische vor. Das Mengenverhältnis von Hydroxyalkansulfonat, Alkensulfonat und Disulfonat ist in gewissem Umfange von den Bedingungen der Sulfonierung und der Hydrolyse abhängig; vor allen Dingen beeinflussen die Arbeitsbedingungen bei der Hydrolyse das Mengenverhältnis von Hydroxyalkan- und Alkensulfonaten; mit steigendem Laugenüberschuß bei der Hydrolyse und mit steigender Hydrolysetemperatur (50 bis 200, vorzugsweise 80 bis 1800C) verringert sich die Menge der Hydroxyalkansulfonate zugunsten J0 der Alkensulfonate.
Die sulfonierten Olefine werden mit wäßrigen Lösungen von Alkalihydroxiden, wie Natrium- oder Kaliumhydroxid, Ammoniak oder Alkyl- bzw. Hydroxyalkylaminen bei Temperaturen von 20 bis 60°C neutralisiert und anschließend je nach dem gewünschten Hydrolysegrad mit weiterem Alkali hydrolysiert Die Neutralisation wie auch die Hydrolyse können diskontinuierlich oder kontinuierlich durchgeführt werden. Die Hydrolyse erfolgt bei 50 bis 2000C, wobei Temperaturen über 1000C das Arbeiten in Druckapparaturen erfordern. Die Hydrolysezeiten variieren je nach der angewandten Temperatur zwischen 6 Stunden bei 8O0C und 5 Minuten bei 2000C; üblicherweise wird die Reaktion bei 1000C in 2 bis 4 Stunden oder bei 160 bis 180° C in 10 bis 20 Minuten durchgeführt.
Der Wassergehalt der Endprodukte wird durch die Konzentration der zur Neutralisation und Hydrolyse verwendeten wäßrigen Base bestimmt Zweckmäßigerweise werden die Olefinsulfonierungsprodukte mit einem Gehalt von 45 bis 70 Gewichtsprozent Aktivsubstanz hergestellt Höher konzentrierte Produkte sind nur schwer zu homogenisieren und wegen ihrer z.T. hohen Viskosität bzw. festen Konsistenz schwierig weiter zu verarbeiten. Eine Homogenisierung pastöser Produkte kann z. B. in einem heizbaren Kneter vorgenommen werden.
Im Hinblick auf die Verarbeitbarkeit und anwendungstechnischen Eigenschaften haben sich Sulfonierungsprodukte auf der Basis unverzweigter «-Olefine der Kettenlängen Ch bis C22 in Form ihrer Ammoniumsalze als besonders günstig erwiesen.
Wenn in speziellen Fällen die Farbe der erhaltenen Olefinsulfonierungsprodukte nicht hell genug ist kann eine Bleichung mit Natriumhypochlorid bzw. Wasserstoffperoxid in neutraler wäßriger Lösung durchgeführt werdea Für die Bleichung benötigt man eine Zeitdauer von etwa zwei bis drei Stunden bei Temperaturen von 40 bis 6O0C. Eine Beschreibung dieses Prozesses findet sich in der deutschen Auslegeschrift 11 85 178.
Die als Lederfettungsmittel verwendeten Sulfonierungsprodukte zeichnen sich besonders durch gute Flottenauszehrung, hohe Bindung an die Lederfaser und geringe Lösungsmittelextrahierbarkeit sowie günstiges Wasserverhalten aus. Die behandelten Leder besitzen einen hellen Farbton.
Die Fettungsmittel können zusätzlich übliche Lederbehandlungsmittel, wie sulfierte oder nicht sulfierte öle oder Fette oder synthetische Fettungsmittel, z. B. Chlorparaffine und Paraffinsulfonate oder Mineralöle, enthalten. Hierdurch lassen sich sowohl die Fettstoffbindung wie auch der Fettungseffekt weiterhin günstig beeinflussen. Die Fettungsmittelgemische enthalten etwa tO bis 50 Gewichtsprozent an Olefinsulfonierungsprodukten, bezogen auf die Gesamtmenge der Lederfettungsmittel.
Die Anwendung erfolgt in üblicher Weise in Form wäßriger Lösungen oder Emulsionen mit einem Gehalt von etwa 1 bis 10 Gewichtsprozent des Fettungsmitteis, bezogen auf die Gesamtmenge an wäßriger Flotte.
Die Fettungsmittel werden vom Leder gut aufgenommen und geben ausgezeichnete Weichmachungs- und Fettungseffekte, die eine bemerkenswerte Beständigkeit gegen Wasser und wäßrige oder organische Reinigungsmittellösungen besitzen. Ihre Neigung zum Wandern bei thermischer Beanspruchung ist sehr gering, so daß sich z. B. Verklebungsvorgänge oder das Anvulkanisieren von Gummisohlen an Schuhoberteile ohne Schwierigkeiten durchführen lassen. Besonders hervorzuheben ist die Weichheit und Griffigkeit der mit den erfindungsgemäßen Mitteln behandelten Leder.
Aus der GB-PS 9 88 628 ist ein Verfahren zum Fetten von Leder mittels wäßriger Lösungen oder Emulsionen, die verseifte Sulfohalogenierungsprodukte von Polyolefinen enthalten können, bekannt. Die in dieser Weise hergestellten Produkte weisen einen relativ niedrigen Sulfonierungsgrad (hervorgehoben sind 15 bis 30 Gewichtsprozent Sulfohalogengehalt) auf. Mit den normalen Methoden lassen sich keine wesentlich höheren Sulfonierungsgrade erreichen. Der Fettungseffekt derartiger Verbindungen ist ein nicht sehr weicher, etwas trockener Griff, der mit steigendem Sulfonierungsgrad zunehmend trockener und härter wird. Die Bindung an die Lederfaser ist nicht sehr hoch, da vorzugsweise nicht sulfonierte Substanz zwischen den Lederfasern abgelagert wird.
Demgegenüber sind die beanspruchten Fettungsmittel hoch sulfonierte, relativ einheitliche, langkettige OleFinsuIfonierungsprodukte, deren Sulfonierungsgrad wenigstens 50%, vorzugsweise 75 bis 100% beträgt Überraschenderweise folgen diese Produkte nicht der allgemeinen Regel, wonach mit steigendem Sulfonierungsgrad härtere Leder erhalten wurden. Im Gegenteil lassen sich mit den Fettungsmitteln der Erfindung sehr weiche Leder erzielen, die infolge der starken Bindung der Sulfonsäuregruppe an die Lederfaser keine Fettflecke.! auf dem Leder bilden und die Hersteilung chemischreinigungsechter Leder ermöglichen.
Beispiel la
In einem Dreihalssulfierkolben von 2,51 Inhalt, der mit einem Thermometer, einem bis auf den Boden des Kolbens reichenden Gaseinleitungsrohr, einer Gasableitung und einem Intensivrührer versehen war, wurden 726 g (3 Mol) eines C15- bis Cn-a-Olefingemisches (durchschnittliche C-Atomzahl 173; Jodzahl 109) gegeben und unter kräftigem Rühren durch Einblasen eines SOa-Luft-Gemisches, das etwa 3 VoL-% SO3 enthielt, zu 75% sulfoniert. Dabei wurden im Verlauf von 1,5 Stunden 181 g (2,26 Mol) SO3 eingeleitet. Durch Außenkühlung wurde die Temperatur des Reaktionsgemisches auf 20 bis 30° C gehalten.
Nach beendeter Sulfonierung wurde das flüssige braune Reaktionsprodukt mit 960 g 10%iger NaOH (214 Mol) versetzt und anschließend durch 4stündiges Kochen am Rückfluß hydrolysiert. Das alkalisch reagierende Hydrolysat wurde mit H2SO4 neuttalgestellt und durch Eindampfen sowie anschließendes Homogenisieren auf eine Endkonzentration von 59% Aktivsubstanz gebracht Es resultierten 1665 g eines gelbbraunen pastösen Produktes.
Beispiel Ib
Chromgegerbte und schwach nachgegerbte Oberleder wurden mit
5% Aktivsubstanz des vorstehend beschriebenen
Produktes und 200% Wasser von 60° C
45 Minuten gelickert, getrocknet und in üblicher Weise fertiggestellt.
Es wurde ein helles, im Griff volles Leder mit etwa 15% lösungsmittelextrahierbaren Anteilen (bezogen auf Gesamtfettstoffaufnahme) erhalten, das sich gut für vulkanisierbare Oberleder eignet.
Beispiel 2a
Ansatz und Durchführung der Sulfonierungsreaktion entsprechend Beispiel la.
Nach beendeter Sulfonierung wurde das Resktionsprodukt mit 820 g 5%igem wäßrigem NH3 (2,4 Mol) versetzt und anschließend durch 4stündiges Kochen am Rückfluß hydrolysiert. Das Hydrolysat wurde neutralisiert und anschließend durch Eindampfen und Homogenisieren auf eine Endkonzentration von 61% Aktivsubstinz gebracht Es resultierten 1,590g eines gelbbrau- nen, homogenen, pastösen Produktes.
Beispiel 2b
Chromgegerbte und schwach nachgegerbte Oberleder wurden mit
5% Aktivsubstanz eines Gemisches aus
80 Gewichtsteilen des vorstehend beschriebenen Produktes und
20 Gewichtsteilen Spermöl und 200% Wasser von 6O0C
45 Minuten gelickert, getrocknet und in üblicher Weise fertiggestellt
Es wurde ein helles, weiches, geschmeidiges und im Griff volles Leder erhalten, dessen Extrahierbarkeit mit Methylenchlorid etwa 30% (bezogen auf Gesamtfettstoffgehalt des Leders) betrug. Ein derartiges Leder eignet sich wegen der verhältnismäßig geringen extrahierbaren und wanderungsfähigen Fettstoffanteile für die Vulkanisation und Verklebung bei späteren Prozessen der Lederverarbeitung.
Beispiel 3a
In der in Beispiel la beschriebenen Sulfonierungsapparatur wurden 484 g (2 Mol) eines C15- bis C20-A-OIefingemisches im Verlauf von 15 Stunden bei Temperaturen von 20 bis 40° C durch Einblasen eines ca. 3 Vol.-% SO3 enthaltenen SO3-Luft-Gemisches mit 182 g (2,27 Mol) SO3 umgesetzt (Umsetzungsgrad 95%).
Nach beendeter Sulfonierung wurde das flüssige braune Reaktionsprodukt mit 800 g 5%igem wäßrigem NH3 (235 Mol) versetzt und anschließend durch 15minütiges Erhitzen bei 1700C im Autoklav hydrolysiert Das Hydrolysat wurde neutralisiert und durch Eindampfen sowie anschließendes Homogenisieren auf eine Endkonzentration von 63% Aktivsubstanz gebracht Es resultierten 1,095 g eines gelbbraunen pastösen Produktes.
Beispiel 3b
Ein chromgegerbtes Veloursbekleidungsleder wurde mit
7% Aktivsubstanz des vorstehend beschriebenen
Produktes und 200% Wasser von 60° C
45 Minuten gelickert, aufgetrocknet, broschiert, gefärbt und in üblicher Weise nachgelickert mit 2% Aktivsubstanz desselben Produktes.
Die Leder wurden wie üblich fertiggestellt.
Es resultierte ein tuchartiges, weiches und geschmeidiges Veloursbekleidungsleder, das wegen seiner besonders niedrigen Lösungsmittelextrahierbarkeit von 15 bis 20% vor allem für die Herstellung chemischreinigungsechter Bekleidungsleder brauchbar ist.
Beispiel 4a
In der in Beispiel 1 a beschriebenen Sulfonierungsapparatur wurden 726g (3 Mol) eines C15- bis C2o«-Olefingemisches im Verlauf von 1 Stunde bei Temperaturen von 20 bis 3O0C durch Einblasen eines ca. 3 Vol.-% enthaltenen SO3-Luft-Gemisches mit 122 g (1,53 Mol) SO3 umgesetzt (Umsetzungsgrad 50%).
Nach beendeter Sulfonierung wurde das flüssige braune Reaktionsprodukt mit 800 g 8%iger NaOH (1,6 Mol) versetzt, und anschließend durch 4stündiges Kochen am Rückfluß hydrolysiert Das Hydrolysat wurde mit H2SO4 neutralgestellt und durch Eindampfen sowie anschließendes Homogenisieren auf eine Endkonzentration von 62% gebracht. Es resultierten 1,450 g eines gelblichen pastösen Produktes.
Beispiel 4b
Ein chromgares Handschuhleder aus Schaf- bzw. Zickelfellen wurde mit
6% Aktivsubstanz des vorstehend beschriebenen
Fettungsmittels und
200% Wasser von 600C
45 Minuten gelickert, broschiert, gefärbt und in üblicher Weise mit 2% derselben Substanz nachgelickert und wie üblich fertiggestellt.
Es wurde ein weiches, zügiges und geschmeidiges Handschuhleder erhalten, das wegen der geringen Fettstoffextrahierbarkeit von etwa 30% (bezogen auf Gesamtfettstoffgehalt) besonders wasch- und reinigungsbeständig ist.
Beispiel 5a
In der in Beispiel la beschriebenen Sulfonierungsapparatur wurden 452 g (2 Mol) eines C15- bis Cie-«-Olefingemisches (durchschnittliche C-Atomzahl 16,2; Jodzahi 119) im Verlauf von 1,5 Stunden bei Temperaturen von 20 bis 400C durch Einblasen eines ca. 3 Vol.-% SO3 enthaltenen SCh-Luft-Gemisches mit 182 g (2,27 Mol) SO3 umgesetzt (Umsetzungsgrad 96%).
Nach beendeter Sulfonierung wurde das flüssige braune Reaktionsprodukt mit 800 g 5%igem wäßrigem NH3 (2,35 Mol) versetzt und anschließend durch 4stündiges Kochen am Rückfluß hydrolysiert. Das Hydrolysat wurde neutralisiert und durch Eindampfen und anschließendes Homogenisieren auf eine Endkonzentration von 58% Aktivsubstanz gebracht. Es resultierten 1,155 g eines gelbbraunen pastösen Produktes.
Beispiel 5b
Chromgegerbte Manschettenleder für technische Pumpen wurden mit
5% Aktivsubstanz des vorstehend beschriebenen
Produktes und
200% Wasser von 60° C
45 Minuten gelickert, getrocknet und in üblicher Weise fertiggestellt.
Es resultierte ein wegen der geringen Fettstoffextrahierbarkeit von ca. 15% gegen Hitze und entfettende Substanzen besonders beständiges Manschettenieder mit hoher Lebensdauer.
Beispiel 6a
Ansatz und Durchführung der Sulfonierungsreaktion entsprechend Beispiel 3a.
Nach beendeter Sulfonierung wurde das Reaktionsprodukt bei einer Temperatur von 30 bis maximal 500C unter Kühlen vorsichtig mit Natronlauge neutralisiert, wozu 740 g 7%ige NaOH (1,3 Mol) erforderlich waren. Es resultierten 1,360 g eines gelbbraunen pastösen Produktes, das 50% Aktivsubstanz (davon 14% SuIton) enthielt Der Sultonanteil im Produkt wurde durch Bestimmung der Verseifungszahl im Petrolätherextrakt ermittelt; der Gesamtgehalt an Aktivsubstanz wurde, wie in allen anderen Beispielen auch, durch den Alkoholextrakt bestimmt
Beispiel 6b
Das vorstehend beschriebene Reaktionsprodukt wurde wie in Beispiel 2 zur Fettung von Oberleder angewendet
Man erhielt ein helles, weiches, geschmeidiges Oberleder mit einer Fettstoffbindung von ungefähr 90%, das als besonders lösungsmittelfest bezeichnet werden kann.
Beispiel 7a
Ansatz und Durchführung der Sulfonierungsreaktion entsprechend Beispiel 5a.
Nach beendeter Sulfonierung wurde das Reaktionsprodukt bei einer Temperatur von 30 bis maximal 500C unter Kühlen vorsichtig mit NH3 neutralisiert, wozu 540g 7,2%iges wäßriges NH3 (1,12 Mol) erforderlich waren. Es resultierten 1,150 g eines gelbbraunen, homogenen, flüssigen Produktes, das 56% Aktivsubstanz (davon 23% als Sulton) enthielt.
Beispiel 7b
Die vorstehend beschriebene Substanz wurde wie in Beispiel 3b zur Herstellung von Veloursbekleidungsledern angewendet. Man erhielt ein gut waschbares und trockenreinigungsbeständiges Leder, das eine Lösungsmittelextrahierbarkeit von etwa 20% bei erschöpfender Extraktion aufwies.
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Beispiel 8a
In der in Beispie! la beschriebenen Sulfonierungsap· paratur wurden 560 g (2 Mol) 2-OctyIdodecen-l (Jodzahl 96), das noch geringe Mengen 9-Methyl-nonadecen-8 und andere C2o-Olefine enthielt, im Verlauf von 1,5 Stunden bei Temperaturen von 20 bis 45° C durch Einblasen eines ca. 3 Vol.-% SO3 enthaltender SOa-Luft-Gemisches mit 176 g (2,2 Mol) SO3 umgesetzt (Umsetzungsgrad 94%).
Nach beendeter Sulfonierung wurde das flüssige braune Reaktionsprodukt mit 840 g 5%igem wäßrigem NH3 (2,46 Mol) versetzt und anschließend durch 4stündiges Kochen am Rückfluß hydrolysiert. Das Hydrolysat wurde neutralisiert und durch Eindampfen sowie anschließendes Homogenisieren auf eine Endkonzentration von 57% Aktivsubstanz gebracht. Es resultierten 1,330 g eines gelben flüssigen Produktes.
Beispiel 8b
Das vorstehende Reaktionsprodukt wurde zur Fettung chromgegerbter und schwach nachgegerbter Oberleder mit
5% Aktivsubstanz eines Gemisches aus
50 Gewichtsteilen des beschriebenen Reaktionsproduktes nach Beispiel 8a
40 Gewichtsteilen sulfatiertem Spermöl und
10 Gewichtsteilen Wollfett und
200% Wasser von 60° C
45 Minuten eingesetzt.
Es wurde ein weiches, geschmeidiges und im Grifl volles Oberleder, das trotz Mitverwendung natürlichei Fettstoffe eine verhältnismäßig geringe Fettstoffextrahierbarkeit von etwa 50% aufwies, erhalten.
Beispiel 9a
In der in Beispiel la beschriebenen Sulfonierungsap paratur wurden 526 g (1,5 Mol) eines C22- bi: C28-«-Olefingemisches (durchschnittliche C-Atomzah
25), das sich zu ca. 60% aus Olefinen mit endständigei und zu 40% mit innenständiger Doppelbindunj zusammensetzte, im Verlauf von 14 Stunden be Temperaturen von 60 bis 70° C durch Einblasen eines ca 3 VoL-% SO3 enthaltenen SO3-Luft-Gemisches mit 84 ^
flil (1,05 Mol) SO3 umgesetzt (Umsetzungsgrad 70%).
Nach beendeter Sulfonierung wurde das zähflüssig« braune Reaktionsprodukt mit 630 g 7%iger NaOH (1,: MoI) versetzt und anschließend durch 20minütige
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Erhitzen bei 1600C im Autoklav hydrolysiert. Das Hydrolysat wurde mit H2SO4 neutralgestellt und durch Eindampfen sowie Homogenisieren auf eine Endkonzentration von 55% Aktivsubstanz gebracht. Es resultierten 1,170 g eines braunen festen Produktes.
Beispiel 9b
Ein chromgegerbtes
Oberleder wurde mit
und schwach nachgegerbtes
40 Gewichtsteilen des Reaktionsproduktes nach
Beispiel 9a und
60 Gewichtsteilen des Produktes nach Beispiel
3a und
5% Aktivsubstanz eines Gemisches aus
200% Wasser von 6O0C
45 Minuten gelickert und in üblicher Weise fertiggestellt. Man erhielt ein elastisches und im Griff volles Oberleder, dessen Fettstoffgehalt zu etwa 70% fest gebunden war und das wegen des Anteiles längerkettiger Olefinsulfonate ein besonders günstiges Wasserverhalten besaß.

Claims (7)

Patentansprüche:
1. Fettungsmittel für Leder auf der Basis von fettend wirkenden Sulfonierungsprodukten, dadurch gekennzeichnet, daß die fettend wirkenden Produkte Olefinsulfonierungsprodukte sind, die erhalten worden sind durch
a) Umsetzung von unverzweigten oder an einem C-Atom der Doppelbindung alkylverzweigten Olefinen der Kettenlängen Qo bis Cm mit starken Sulfonierungsmitteln bis zu einem Umsetzungsgrad von wenigstens 50% und
b) Neutralisation und partielle oder vollständige Hydrolyse der Sulfonierungsprodukte mit wäßrigen Lösungen von Alkalihydroxiden, Ammoniak und/oder Alkyl- oder Hydroxyalkylaminen.
2. Fettungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie erhalten worden sind durch Einsatz von unverzweigten Olefinen der Kettenlängen Cio bis C30, vorzugsweise Cm bis C22, mit endständiger Doppelbindung.
3. Fettungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie erhalten worden sind durch Einsatz von Olefinen der Kettenlängen Ci6 bis C24, die an einem C-Atom der Doppelbindung eine Alkylverzweigung mit 1 bis 12 C-Atomen besitzen.
4. Fettungsmittel nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie erhalten worden sind durch Verwendung eines SOj-Luft-Gemisches zur Sulfonierung.
5. Fettungsmittel nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie erhalten worden sind durch Sulfonierung bis zu einem Sulfonierungsgrad von 75 bis 100%.
6. Fettungsmittel nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich übliche Lederbehandlungsmittel aus der Gruppe der sulfierten oder nicht sulfierten Fette oder öle, Chlorparaffine, Paraffinsulfonate oder Mineralöle enthalten.
7. Verwendung der Fettungsmittel nach Anspruch 1 bis 6 zum Fetten von Leder in Form wäßriger Emulsionen mit einem Gehalt von 1 bis 10 Gewichtsprozent Fettungsmittel, bezogen auf die Gesamtmenge der wäßrigen Emulsion.
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