DE1099866B

DE1099866B - Sitz, insbesondere fuer Kraftfahrzeuge

Info

Publication number: DE1099866B
Application number: DESCH26509A
Authority: DE
Inventors: Dr Med Hans-Joachim Schneider
Original assignee: HANS JOACHIM SCHNEIDER DR MED
Current assignee: HANS JOACHIM SCHNEIDER DR MED
Priority date: 1958-02-20
Filing date: 1959-08-12
Publication date: 1961-02-16
Also published as: DE1084588B

Description

Sitz, insbesondere für Kraftfahrzeuge Die Erfindung bezieht sich auf einen Sitz, insbesondere für Kraftfahrzeuge, bei dem die Sitzfläche durch eine Beckenmulde und eine an diese beweglich angelenkte Schenkelstütze gebildet wird, nach Patent 1084 588.
Bei der Sitzausführung nach dem Hauptpatent ist die Schenkelstütze vertikal schwenkbar und unter verschiedenen Neigungswinkeln in mehreren Ebenen feststellbar an der Beckenmulde angelenkt. Dadurch werden hohe örtliche Auflagedrücke im Bereich des Gesäßes und der Oberschenkel vermieden. Außerdem wird durch eine gleichmäßige Auflagedruckverteilung und eine vermehrte Oberflächenreibung eine günstige Gegenlagerung zum Oberkörper geschaffen. Es ist jedoch beim Sitzaufbau nach dem Hauptpatent nicht möglich, die anatomischen Verschiedenheiten der Oberschenkelmaße, insbesondere der Länge der Oberschenkel, auszugleichen. Eine zu lange Oberschenkelstütze ergibt Einschnürungen im Bereich der Kniekehlen oder verleitet den Sitzbenutzer, sich von der Rückenlehne zu trennen. Bei zu kurzer Unterstützung müssen die Oberschenkel durch Muskelzug in ihrer Lage gehalten werden, was gleichbedeutend mit aufgezwungener Arbeit ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesem Mangel abzuhelfen und in Verbesserung oder weiterer Ausbildung des Sitzes nach dem Hauptpatent eine Schenkelstütze zu schaffen, die den Oberschenkelabmessungen des jeweiligen Sitzbenutzers angepaßt werden kann. Die Erfindung besteht darin, daß die Schenkelstütze in Längsrichtung insbesondere stufenlos verstellbar ist. Dadurch kann, ausgehend von einer gebräuchlichen Grundstellung, innerhalb eines bestimmten, auch außergewöhnliche Fehlformen umfassenden Bereiches jede benötigte Stützfläche eingestellt werden. Die Schenkelstütze besteht vorzugsweise aus zwei gegeneinander beweglichen Trägern, die mit einem gemeinsamen, nachgiebigen Bezug bespannt sind. Dadurch ergibt sich bei einem einfachen Aufbau eine ununterbrochene Auflagefläche, die sich bis zu der Beckenmulde erstreckt und dort ohne merklichen, Übergang befestigt ist. Erfindungsgemäß ist einer der Träger durch Scharnierbänder an der Beckenmulde befestigt und der andere Träger gegenüber ersterem verschiebbar geführt. Dadurch ergibt sich bei geringem Bauaufwand eine sichere Halterung. Der vordere Träger weist vorteilhaft ein mittig angeordnetes Tragrohr auf, das in einer mit dem hinteren Träger verbundenen Hülse teleskopisch verschiebbar und um die Tragachse verschwenkbar gelagert ist. Dadurch kann die Schenkelstütze auf einfache Weise sowohl axial zur Sitzfläche ausgezogen als auch zur Angleichung an das Oberschenkelvolumen um die Achse des Trägers verschwenkt werden. Eine einfache und kostensparende Bespannung ergibt sich erfindungsgemäß dadurch, daß der Bezug unter Zwischenschaltung einer Füllmasse den vorderen Träger umschließt und mittels mehrerer Federn am hinteren Träger der Schenkelstütze verspannt ist.
In der Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel der Erfindung zeigt, ist Fig.1 ein Längsschnitt durch die Schenkelstütze nach der Erfindung für einen Fahrzeugsitz mit der angrenzenden Beckenmulde und Fig. 2 die Draufsicht auf die Schenkelstütze teilweise im Schnitt.
Ein Sitz 2 ist in bekannter Weise am Boden des Wagenkastens befestigt und weist eine Sitzauflage 3 auf, die aus einer Beckenmulde 5 und einer an diese angelenkte Schenkelstütze 6 besteht. Die Schenkelstütze 6 wird durch einen vorderen Träger 7 und einen hinteren Träger 8 gebildet, die gegeneinander beweglich gehalten sind. Zu diesem Zweck ist der Träger 7 mit einem in der Mittelebene X-X des Sitzes 2 angeordneten Rohrträger 9 versehen, der verschiebbar in eine Hülse 10 eingesetzt ist. Die Hülse 10 ist mit dem Träger 8 verbunden, der vor einem Federkern 11 der Beckenmulde 5 verläuft. Der Träger 8 mit der Querschnittsform z. B. eines Winkeleisens dient auch zum Befestigen von Scharni.erarmen 12 eines Winkelscharniers 13. Ein gegenläufiger Arm 14 des Scharniers 13 ist an der Beckenmulde 5 befestigt. Die Arme 12 und 14 des Scharniers 13 werden durch Griffmuttern 15 gegeneinander gespannt. Die Träger 7 und 8 sind mit einem gemeinsamen, nachgiebigen Bezug 16 bespannt, der mit Abstand von den Trägern angeordnet und in einer Fuge 17 der Beckenmulde 5 befestigt ist. Der Raum zwischen dem Bezug 16 und den Trägern 7 und 8 ist in deren Bereich durch einen Füllstoff 18, 18', wie Gummihaar, Moosgummi od. dgl., ausgekleidet. Der Bezug 16 ist um den vorderen Träger 7 geschlungen und durch Federn 1-9, 19' gegen den Träger 8 gespannt. Zum Feststellen des Tragrohres 9 ist die Hülse 10 auf ihrer Unterseite mit einem Schlitz 20 versehen und wird durch Anziehen einer an einem Lagerauge 21 angebrachten Flügelmutter 22 mit dein Tragrohr 9 verspannt.
Soll die Schenkelstütze 6 aus . ihrer gezeigter Grundstellung in die in strichpunktierter Linien dargestellte Stellung gebracht werden, so ist lediglich die Flügelmutter 22 zu lösen, worauf der Träger 7 an den beiden Endkappen 23 und 23' nach vorn gezogen werden kann. Dabei wird der Bezug 16 unter Spannen der Federn 19, 19' entsprechend nachgeführt. Gleichzeitig kann, wenn es wünschenswert erscheint, der Träger 7 um die Achse X-X geschwenkt werden, wodurch der vordere Teil der Auflagefläche 3, die durch der Bezug 16 der Stütze gebildet wird, nach der einen oder der anderen Seite geneigt verläuft. Danach wird die Flügelmutter 22 wieder festgezogen.
Nach dem Lösen der Griffmuttern 15 kann die Schenkelstütze 6, wie in gestrichelten Linien dargestellt, auch in Höhenrichtung verstellt werden. Die vorzunehmende Einstellung ist in der Regel nur einmal durchzuführen und derart abzustimmen, daß der Fahrer stets dieselben Sitzverhältnisse vorfindet.
Die Erfindung ist auch für andere Sitze oder Stühle, die nicht an Fahrzeuge gebunden sind, geeignet. Außerdem ist es möglich, an Stelle eines zentralen Mittelträgers für das axiale Verschieben der Schenkelstütze einen U-förmigen Rohrbügel vorzusehen, der in Hülsen. verstellbar ist, die durch Scharniere höhenverstellbar an der Beckenmulde angelenkt sind.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Sitz, insbesondere für Kraftfahrzeuge, bei dem die Sitzfläche durch eine Beckenmulde und eine an dieser beweglich angelenkte Schenkelstütze gebildet wird, nach Patent 1084 588, dadurch gekennzeichnet, daß die Schenkelstütze (6) in Längsrichtung insbesondere stufenlos verstellbar ist.
2. Sitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schenkelstütze (6) aus zwei gegeneinander beweglichen Trägern (7 und 8) besteht, die mit einem gemeinsamen, nachgiebigen Bezug (16) bespannt sind.
3. Sitz nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der eine Träger (8) durch Scharnierbänder (12 und 14) an der Beckenmulde (5) befestigt und der andere Träger (7) gegenüber ersterem verschiebbar geführt ist.
4. Sitz nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der vordere Träger (7) ein mittig angeordnetes Tragrohr (9) aufweist, das in einer mit dem hinteren Träger (8) verbundenen Hülse (10) teleskopisch verschiebbar und um die Tragachse (X-X) verschwenkbar gelagert ist.
5. Sitz nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Bezug (16) unter Zwischenschaltung einer Füllmasse (18) den vorderen Träger (7) teilweise umschließt und mittels mehrerer Federn (19, 19') am hinteren Träger (8) die Schenkelstütze (6) verspannt ist.