Kraftfahrzeugnitz Die Erfindung betrifft einen Kraftfahrzeugnitzg
insbesondere fÜr Personenkraftwagen, mit einer um eine in der vertikalen Lage einstellbare
Achse schwenkbaren Lehne. Die in einem Personenkraftwagen einzunehmende Sitzhaltung
wird von Fachleuten als ungünstigste Form der Körperdauerhaltung angesehen.
Aus dieser Erkenntnis heraus sind bereits vielfach vorschIäge gemacht wordene Fahrzeugnitze
zu verbessern. Dennoch weinen die heute weit verbreiteten üblichen Sitze grundlegende,
stark gesundheitagefährdende Mängel auf. Die üblichen Sitze zwingen zu einer Sitzpoeition,
in welcher der Rumpf und die Oberschenkel einen Menschen einen rechten bis spitzen
Winkel bilden. In dieser Position ist die Rückenmuskulatur angespannt und der Bauchraum
eingeengt. Zur Entlastung wird versucht, eine Streckhaltung einzunehmen. Zur
Entspannung
besteht die Tendenz, das Gesäß nach vorne rutschen zu lassen. Der Rumpf und die
Oberschenkel bilden dann zwar annähernd den wünschenswerten stumpfen Winkel, die
üb-
lichen Sitze bieten aber dann nicht mehr die notwendige KÖrperunterstützung.
Die Unterstützung der Wirbelsäule liegt dann nämlich im Gebiet der Bruntwirbel.
Es wäre jedoch richtigg dem Bereich der Lendenwirbel einen Halt zu bieten.
In der Folge dieser anatomisch falschen Haltung nackt die Wirbelsäule nach hinten
durch, was zu einer schädigenden Krümmung der Wirbelsäule und dann zu einer Verkrampfung
und Ermüdung führt. Die Lendenwirbelsäule ist der feste Teil der Wirbelsäule. Dort
wirkt sich jede Belastung aus@ oberhalb der Lendenwirbelsäule schwingt die Wirbelsäule
elastisch wie eine Weidenrute. Es muß aber auch vermieden werden, daß sich
die Lendenwirbelsäule infolge falscher Unterstützung nach vorne durchbiegt (Lardose),
da diese falsche Position ebenso schädigend ist wie das Durchsacken nach hinten.
Die Folgen der falschen lialtung im Gebiet der Lendenwirbelsäule sind in beiden
Fällen vor allem Dandscheibenschäden mit vielen Folgekrankheitserscheinungen. Ein
weiterer Nachteil gebräuchlicher Fahrzeugnitze liegt in der verbreiteten Gestaltung
der gepolsterten Sitzvorderkanten, die nach-oben ansteigen. Diese Sitzform erzwingt
sogar einen spitzen Winkel zwischen pumpf und Oberschenkel, was die vorstehend erwähnten
Nachteile verschlimmerte Die zu sehr abgewinkelte Sitzweise ergibt außer der erwähnten
falschen Unterstützung der Wirbelsäule muskelverspannungen, Rückenschmergen und
auch eine Kompression der npuchorgane mit Blähungsbeschwerden, Darmträgheit, schlechter
Zirkulation und unter Innständen sogar einen Zwerchfellhochstand mit Herzbeschwerden
und Kreislaufstörungen.
Darüber hinaus ist der vordere Sitzanstieg
nicht nur für die Körperhaltung schädigend# sondern führt auch zu einer preaaung
der Oberschenkelbeugeseite, was sich nachteilig auf den venösen Blutkreinlauf
ausitirkt. Es entstehen Blutstauungen. Die nildung von Krampfadern wird begünstigt
und vorhandene Krampfadern worden verschlimmerte Eine verbesserte Unterstützung
der Wirbelsäulenpartie soll mit einem bekannten graftfahrzeugei-tz erreicht worden.
Dieser Sitz ist durch eine um eine in der vertikalen Lage einstellbaren
Achse schwenkbare in einem festen gepolsterten Rahmen angelenkte RUckenlehne
gekennzeichnet (französische Patentschritt 1 396 937)o
Eine derartige Rückenlohne
kann jedoch nur hinsichtlich mög-
licher Veränderungen der Sitzposition vorteile
bringen, wenn ihr eine Sitsfläche zugeordnet ist# die derartige Lageveränderungen
der aufsitzenden Person zuläßte Das Ist aber bei dieser Sitzausführung nicht
der Fall, da der eigentliche Sitz die Obliche noch oben ansteigende gepolsterte
Vorderkente aufweist* Alle vorstehend beschriebenen tinbequemlichkeiten und
Schädigungen, die von der sitzflächengenteltung ausgehen, werden auch mit diesem
Sitz nicht vermieden. Sie köhnen im pereich der oberschenkelbeugeseite sogar verstärkt
auftreten, wenn die in Wirbelehulenbereich möglichen Lageveränderungen ausgenutzt
worden* So kommt es bei aufrechter sitzhaltung zum Einprensen der vorderen
Sitzkante in die Kniekehleng während bei gestreekter sitzhaltung die Oberschenkelunterseite
mangelhaft unterstützt, dafür aber um so stärker eingeschnürt wird. mithin kommt
die an sich vorteilhafte RÜckenlehnengestaltung, bedingt durch die Sitzausbildung,
nicht zum Tragen. Auch die Ausgestaltung der Oberflächen von Fahrzeugnitzen und
-lohnen der bekannten Axt sowie die hierbei verwendeten eiaterinlien wirken sich
nachteilig aus. Die weiche und zumeist
luftundurchlässige Polsterung
führt zu Wärmentauungen im menschlichen Körper, die sich ungünstig, beispielsweise
auf den Kreislauf und die Darmtätigkeit, auswirkenl sowie flämorrhoiden, flitzegefühl
und Ermüdung entstehen lassen. Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde,
einen Sitz für Kraftfahrzeuge, insbesondere Personenkraftwageng zu ach&£-feng
mit dem die vorstehend aufgezeigten mannigfachen Nachteile in einfacher Weine beseitigt
werden.
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Diese Aufgabe wird durch einen Kraftfahrzeugeitz gelöst, der
eine um eine in der vertikalen Lage einstellbare Achse schwenkbare Rückenlehne
aufweist u4d der erfindungsgemäß durch eine im wesentlichen horizontal verlaufende
Sitzfläche, die über einen in Fahrtrichtung offenen U-förmigen Rahmen gespannt ist,
ausgezeichnet iste In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die sitzfläche im
vorderen Bereich nach vorn leicht abwärts geneigt und kann gemeinsam mit der Lehnenfläche
aus einem luftdurchlüssigen Geflecht bestehen@ Sitz und Lehne sind so zueinander
angeordnotg daß Rumpf und oberschenkel einer aufsitzenden Person einen stumpfen
Winkel bilden. im Bereich der Lendenwirbelsäule und des Kreuzbeines ist der Körper
vollständig unterstützt* Die Lendenwirbelsäule und das Kreuzbein sind vorteilhafterweine
entlastet und werden in der günstigen Position den erstrebten stumpfen Winkeln
förmlich getragen. Die RÜckenlohne braucht lediglich zwischen zwei seitlichen Holmen
gespannt zu sein, und die Bespannung kann beispielsweise aus drei horizontal verlaufenden
Gurten bestehen.
Die Lohne-erfaßt unterstützend und tragend lediglich
den Bereich der Lendenwirbelegulee Der untere Teil der Bruntwirbelsäule ist nur
angelehnt. Es hat sich nämlich herausgestellt# daß es nicht erforderlich
ist, die darüberliegenden Rückenpartien zu unterstützen* Der Fahrzeugnitz kann
deshalb klein gehalten *erden. Dennoch kann wahlweine oberhalb der Lehne
eine gesonderte, gewölbte Stütze für den oberen Rücken gelenkig angeordnet sein.
Die Gelenkigkeit wird vorteilhafterweise um eine horizontal verlaufende Achse vorgesehen,
Die Achse be-
findet sich in einer gedachten Verlängerung den durch
die Achse der Lohne verlaufenden Schenkeln den stumpfen Winkeln zwischen
Oberschenkel und Rumpf. Der Sitz kann mit der Lohne in bekannter Weine höheneinstellbar
seine Weitere Einzelheiten$ Merkmale und Vorteile der vorliegenden Neuerung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung den
in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispieln, Es zeigent Fig. 1 eine schematische Ansicht
und Fig. 2 eine schematische per»pektivische Darstellung, Auf einem Fahrzeugboden
lo gleitet In einer Schiene 12 in bekannter Weine in axialer Richtung verstellbar
ein Sitzunterteil 14. Zwischen einem Sitzrahmen 18 und dem Unterteil 14 befindet
sich eine Schere 16, die mit Hilfe einer Einstellschraube 2o den Sitz in
seiner Höhenlage einstellbar macht. Der Sitzrahmen 18 ist im wesentlichen
U-förmige Er besteht aus einem unteren geschlossenen Rahmen 22j der auf zwei Stützen
24 o-i-nen nügel 26 mit zwei freien Schenkeln 27 und 28 trägt.
Die
beiden vorderen Enden 3o und 32 und die Schenkel
27 und 28 sind etwas nach unten geneigt. Die Anordnung und Vahl den Materials
für die Schenkel 27 bzw. 28 ist derart, daß sich die Schenkel
27 und 28 bei Belastung federnd bewegen können. Zwischen den Schenkeln
27 und 28 befindet sich ein Dandgeflecht 349 das die Sitzfläche
darstellt. Hinter dem Sitzrahmen 18 umgreifen zwei kurze Auslegerstummel
36 einen U-förmigen Rahmen 38 derartg daß der Rahmen 38 in
seiner Höhenlage gegenüber dem Sitzrahmen 18 einstellbar ist. An den beiden
oberen Enden den U-förmig gebogenen Rohren 38
befindet sich auf jeder Seite
ein Gelenk 4o bzw. 42, an welchem ein Holm 44 bzw. 46 angebracht ist. Die Achsen
'der Gelenke 4o und 42 fluchten miteinander. Zwischen den Holmen 44 und 46 sind
zur Darstellung einer Lehne drei relativ breite Gurte 48 gespannt. Wahlweine kann
oberhalb der Gelenke 4o bzw. 42 auf jeder Seite je ein Bügel 5o bzw. 52
angesetzt
worden, die nach hinten abgebogen sind und in Gelenken 54 bzw. 56 enden,
zwischen denen ein leicht nach hinten durchgebogenen gepolsterten Brett
56 zur Unterstützung der oberen Rückenpartien angebracht sein kann. In Fig.
1 ist schematisch ein Knochenskelett einer aufsitzenden Person eingezeichnet.
Hierbei ist wesentlich, daß zwischen Oberschenkel 0 und der Lendenwirbelsäule
L ein stumpfer Win-kel c(. gewährleistet ist und daß in dieser Sitzposition
die Rückenlehne die LendenwirbelaNule u-id das Kreuzbein X vollkommen unterstützt.
Die Gelenke 4o bzw. 42 befinden sich in etwa der Höhe den fünften Lendenwirbels.
ObeLrhalb den Fünften Lendenwirbeln kann die Wirbelsäule, wie in Fig.
1 durch zwei Pfeile und eine ausgezogene und eine nichtausgezogene, schematische
Darstellung der Wirbelsäule angedeutet, frei schwingen.
Es
hat mich herausgestellt, daß fast alle Körpergrößen durch eine Anordnung erfaßt
werdeng bei welcher die Gelenke 4o bzw, 42 in ihrer Achse etwa 15 cm oberhalb
der SitzflHche 28 angeordnet sind. Die durch die Gurte 48 gebildete Lehne
ist gegenüber der durch die Gelenke 4o und 42 gehenden Achse etwa symmetriech und
schwenkt mit Ihrem unteren Ende genau etwas oberhalb der Sitzfläche 34 (28). Zur
Anpassung von verschiedenen Körpergrößen ist es lediglich erforderlich, dem
Rohr 38 die Preiheit fUr einen flub um 7 cm-noch oben zu geben. Die nun den
Gurten 48 gebildete Lehne stellt eine Lendenwippe dar. Die Wippe ändert ihre Stellung
mit jeder lieltungeänderung der auf dem Sitz sitzenden Person,
de h. jeden Zurücklehnen der Person ergibt am kritischen Toll der Wirbelsäule
eine zwangsläufige Unterstützung durch Anlage den unteren Teilen der Wippe
an den unteren Xörperpartion. Dies trifft Insbesondere tUr die günstige Haltung
mit einem stumpfen Winkel sc ZU& Der Sitz ist luftig und erzeugt keine Prensung
am Oberschenkel oder am Knie. En werden alle nachteiligen Folgen,
wie beispiels-weise Wäru»stauung. Ermüdung oder Rückenschmerzen, vermieden.
Ein anatomisch einwandfreies Sitzen ist gewährleistet. Ansprüchet