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Verwandelbares Polstermöbel Die Erfindung betrifft ein verwandelbares
Polstermöbel mit einem quaderförmigen Grundkörper, der auf seiner Oberseite eine
Ausnehmung hat, in der mindestens zwei gepolsterte Formteile so eingepasst sind,
daß sie die Ausnehmung vollständig ausfüllen, wobei die oben liegenden Flächen der
Formteile mit der Oberfläche des Grundkörpers bündig abschließen.
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Durch die DT-OS 2 306 862 ist ein Polstermöbel in Form einer Liege
bekannt, deren rechteckförmiger Grundkörper etwa in der Mitte auf der Oberseite
eine in der Seitenansicht dreieckförmige Ausnehmung hat. In dieser Ausnehmung sind
zwei lose, im Querschnitt dreieckförmige Formteile so eingepasst, daß sie die Ausnehmung
vollständig ausfüllen, wobei die oben liegenden Flächen der Formteile mit der Liegenoberfläche
bzw. der Oberfläche des Grundkörpers bündig abschließen. In Längsrichtung der Liege
endet die Ausnehmung mit Abständen von beiden Querwänden der Liege.
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Dagegen läuft die Ausnehmung von einer Seitenwand der Liege bis zur
anderen Seitenwand durch. Wenn die Formteile aus der Ausnehmung entfernt sind, bietet
diese dem Körper des Benutzers der Liege eine körperfreundliche Auflagefläche.
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Entweder einer der Formteile oder beide gleichzeitig können am Kopfende
der Liege zur Bildung einer Kopf- und Rückenlehne lose gelagert werden.
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Die feste Verbindung von verschwenkbaren Teilen mit dem Grundkörper
eines Möbelstücks ist ebenfalls bekannt. Zum Beispiel besteht eine bekannte nicht
gepolsterte Liege aus dem Grundkörper, der als Traggestell ausgebildet ist, an dessen
entgegengesetzten Querseiten um je eine Querachse ein Rückenteil und ein Fußteil
verschwenbar angeschlossen
ist. Im Grundkörper bzw. Traggestell
sind keine Ausnehmungen vorgesehen. In der Grundstellung liegen deshalb die verschwenkbaren
Teile zurückgeklappt übereinander auf dem Traggestell. Dieses bekannte Möbelstück
kann durch Verschwenken der Teile um die entsprechenden Querachsen in ein Sitz-
oder Liegemöbel verwandelt werden.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein Polstermöbel mit gepolsterten
Formteilen, die eine Ausnehmung im Grundkörper des Möbels ausfüllen, so auszubilden,
daß das Polstermöbel in einfacher Weise in Möbelstücke für verschiedene Verwendungszwecke
verwandelt werden kann, wobei die Formstücke mit dem Grundkörper verbunden bleiben.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Grundkörper
als gepolsterter Hocker ausgebildet ist, der parallel zu einer Horizontalebene in
zwei im wesentlichen gleich hohe Teile unterteilt ist, in deren oberem Teil eine
in Längsrichtung nach innen sanft abfallende Ausnehmung angeordnet ist9 die mit
Abstand von der hinteren Querwand des Grundkörpers beginnt und bis zur vorderen
Querwand durchläuft, und daß zwei Formteile in der Ausnehmung eingepasst sind, wobei
die Teile des Grundkörpers um eine über die ganze Breite des Grundkörpers verlaufende
Querachse und die Formteile um weitere Querachsen gegeneinander verschwenkbar sind.
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Der erfindungsgemäß als Hocker ausgebildete Grundkörper kann durch
einfaches Verschwenken seiner Teile um die entsprechenden Querachsen schnell in
ein anderes Möbelstück verwandelt werden. Besonders vorteilhaft ist dabei, daß die
einzelnen Teile miteinander verbunden bleiben, so daß insbesondere die Formteile
zwangsweise in die vorgeschriebene Lagen bei der Bildung eines abgewandelten Möbelstücks
kommen. Durch Verschwenken um die Querachse, welche die übereinander liegenden Teile
des Hockers miteinander verbindet, entsteht aus dem Hocker eine gepolsterte Liege.
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In vorteilhafter Weise kann aber auch der Hocker aus seiner Grundstellung
heraus durch Verschwenken der Formteile um ihre Querachsen in einen Polstersessel
mit schräger
Sitz fläche und mit Rücken- und Kopflehne verwandelt
werden.
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In vorteilhafter Weiterausbildung der Erfindung liegt die mit Abstand
von der hinteren Querwand des Grundkörpers beginnende, bis zur vorderen Querwand
durchlaufende Ausnehmung mit gleichen Abständen von den Längswänden des Grundkörpers
entfernt, wobeI die Länge der Querachse, um n.
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welche die Formteile gegeinander verschwenkbar sind, der Breite der
Ausnehmung entspricht. Dank der mit je einem Abstand von den Längswänden des Grundkörpers
verlaufenden Ausnehmung bleiben die im Bereich der Längswände liegenden Polsterteile
nach dem Herausschwenken der Formteile als Balken stehen. Diese Balken dienen in
vorteilhafter Weise als gepolsterte Armlehnen.
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Nach einem weiteren vorteilhaften Erfindungsmerkmal hat der außen
liegende Formteil auf der rechten Seite eine schräge Fläche, ferner bilden die Querschnitte
beider Formteile Vierecke mit nicht parallelen Seiten, wobei die obere Seite des
mittleren Formteilquerschnitts und die links von der Querachse liegende Seite des
oberen Grundkörperteils sowie die unteren Seiten beider Formteile unter sich gleich
lang sind. Durch dieses Erfindungsmerkmal ist eine Rückenlehne mit nach oben glatt
anschließender Kopflehne garantiert, deren Querschnitt ein Trapez mit waagerecht
liegenden oberen und unteren Seiten und mit einer vertikal verlaufenden Seite an
der Rückwand des Sessels bildet.
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Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Polstersessels
sind die folgenden Merkmale vereinigt : eine nach hinten abfallende gepolsterte
Sitzfläche, zwei gepolsterte Armlehnen und eine schräg ansteigende gepolsterte Rückenlehne
mit nach oben glatt anschließender Kopflehne. Dieser Polstersessel garantiert einen
angenehmen Sitz und erfüllt zumindest in dieser Hinsicht alle Ansprüche, die an
einen Polstersessel der gehobenen Klasse in fester Ausführung gestellt werden können.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele, die in den folgenden Figuren schematisch
dargestellt sind,
Es zeigt Fig. 1 den Grundkörper in Draufsicht,
FIg. 2 die Seitenansicht des Grundkörpers im Schnitt längs der Linie II-II in Fig.
1, Fig. 3 eine Seitenansicht gemäß Fig. 2 des in einen Polstersessel verwandelten
Grundkörpers, Fig. 4 in einem kleineren Maßstab den Grundkörper als Hocker, Fig.
5 den Hocker gemäß Fig. 4 zu einer Polsterliege auseinander geklappt und Fig. 6
in einer perspektivischen Ansicht den Grundkörper verwandelt in einen Polstersessel
mit Armlehnen, Rückenpolster, Nacken- und Kopfstütze.
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Der Grundkörper 10 des erfindungsgemäßen verwandelbaren Polstermöbels
besteht aus im wesentXthen gleichhohen Teilen 11 und 12 mit Querwänden 19,20 und
Längswänden 21,22. Die Grundkörperteile 11 und 12 sind um eine von der Längsrand
21 bis zur Längswand 22 durchlaufende Querachse 16 verschwenkbar angeordnet0 Der
obere Grundkörperteil 12 hat eine Ausnehmung 13, in der gepolsterte Formteile 14
und 15 eingepasst sind. Die Formteile füllen die Ausnehmung so aus, daß ihre Oberflächen
mit der Oberfläche des oberen Grundkörperteils 12 bündig abschließen. Die Formteile
sind um eine Querachse 18 gegeneinander verschwenkbar. Der Formteil 14 ist um eine
Querachse 17 gegen den oberen Grundkörperteil 12 verschwenkbar. Die aus den Fig.
2 und 3 ersichtlichen Querschnitte der Formteile bilden Vierecke mit nicht parallelen
Seiten. Die in Fig. 2 oben liegende Seite des Formteils 14 hat die gleiche Länge
wie die links von der Querachse 17 liegende Seite des oberen Grundkörperteils 12o
Die beiden in Fig. 2 unten liegenden Seiten beider Formteile haben ebenfalls gleiche
Längen. Die Bezugsziffer 23 zeigt an, daß der Formteil 15 an der rechten Seite abgeschrägt
ist. Dank der in Fig. 2 gezeigten Ausbildung aer beiden Formteile können diese um
iLre Querachsen zurückg,cchwenkt werden. Im zurückgeschwenkten Zustand bilden die
beiden Formteile gemäß Fig0 3 eine Rückenlehne mit nach oben glatt anschließender
Kopflehne
(ununterbrochene Linie in Fig. 3). Die freigewordene Ausnehmung 13 bildet eine sanft
nach hinten abfallende Sitzfläche 26. Durch den in der Ausnehmung links liegenden
Flächenstreifen (Fig. 3) wird eine nach unten gehende Verlängerung der durch die
nach oben verschwenkten Formteile gebildeten Rückenlehne geschaffen.
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Wie in den Figuren nicht dargestellt ist, kann die Ausnehmung 13 von
der Längswand 21 bis zur Längswand 22 des Grundkörpers durchlaufen. In diesem Falle
hat der durch Verschwenken der beiden Formteile hergestellte Polstersessel keine
Armlehnen.
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Vorzugsweise sieht die Erfindung aber vor, daß die Ausnehmung 13 gemäß
den Fig. 1, 4 und 6 mit gleichen Abständen vor den Längswänden 21 und 22 des Grundkörpers
10 endet.
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In diesem Falle verläuft die Querachse 18 nur innerhalb der Ausnehmung
quer zwischen den Längswänden 21 und 22. Die Verkürzung der Querabmessungen der
Ausnehmung 13 und der Formteile 14, 15 gemäß den Fig. 1 und 4 hat den großen Vorteil,
daß durch Zurückschwenken der Formteile der in Fig. 6 schematisch in Perspektive
dargestellte Polstersessel herstellbar ist. Dieser Sessel hat in vorteilhafter Weise
neben der den Sitz angenehm gestaltenden abfallenden Sitz fläche 26 und der körperfreundlichen
Rüken- und Kopflehne noch gepolsterte Armlehnen 24; 25, die zur Behaglichkeit des
Benutzers des Sessels wesentlich beitragen.
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Das Polstermöbel gemäß Erfindung ist in der Grundstellung des Grundkörpers
10 als gepolsterter Hocker nach Fig. 4 verwendbar. Durch Verschwenken um die Querachse
16 kann der Hocker in einfacher Weise in die in Fig. 5 schematisch dargestellte
Liege verwandelt werden. Abweichend von Fig. 5 kann auch die Liege auf den Boden
gelegt werden, wobei die Formteile nach oben zeigen, In diesem Falle können beide
Formteile nach links herausgeschwenkt werden und nicht wie in Fig. 3 übereinander
sondern hintereinander angeordnet werden. Man erhält auf diese Art
in der Liege eine dem Körper angepasste Vertiefung mit einem an die Vertiefung anschließenden,
dem Kopfende abgewandten Beinauflageteil.
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In besonders vorteilhafter Weise kann auch aus dem Hocker
aus
der Grundstellung heraus durch wenige Handgriffe der Polstersesse gemaß Fig. 6 gebildet
werden. Dank der erfindungsgemäßen Querachsen bleiben die Formteile miteinander
verbunden, so daß sie zur Bildung des Polstersessels zwangsläufig in die vorgeschriebenen
Lagen gelangen.
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Die Abschragung 23 gibt dem an der entsprechenden Seite des Hocker
sitzenden Benutzer eine angenehme Schenkelauflage. Die Abschrägung 23 kann aber
auch entfallen. In diesem Falle steigt die Kopfstütze entsprechend der in Fig. 3
angedeuteten gestrichelten Linie senkrecht nach oben an.
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Abwandlungen der in den Figuren dargestellten Grundkörperteile, der
Formteile und der Ausnehmung, insbesondere auch eine Abwandlung der Anzahl der Formteile
liegen im Rahmen der Erfindung, soweit sie der Lösung der Erfindungsaufgabe dienen
können.