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Musikinstrument Die Erfindung betrifft ein Musikinstrument, und zwar
insbesondere ein Schlaginstrument mit mehreren Resonatoren, die je durch den Anschlag
einer der Tasten einer Klaviatur in Schwingung versetzt werden können. Beispiele
derartiger Instrumente sind das Klavier, das Cembalo und das Klavichord.
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Bei den bekannten Instrumenten dieser Art .ist zwischen jeder Taste
und dem Hammer, der den zugehörigen Resonator in Schwingung versetzt, ein sehr komplizierter
Übertragungsmechanismus vorhanden. Demzufolge ist die Konstruktion dieser Instrumente
sehr kostspielig.
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Die Erfindung hat den Zweck, diesen Mechanismus zu vereinfachen.
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Gemäß der Erfindung ist an jeder Taste eine Feder befestigt, die ein
ferromagnetisches Element trägt, das sich einem zweiten, fest im Instrument angeordneten
ferromagnetischen Element gegenüber befindet, wobei wenigstens eines dieser Elemente
permanent magnetisch ist, derart, daß die Feder beim Anschlag einer Taste anfänglich
durch die gegenseitige Anziehung der ferromagnetischen Elemente festgehalten wird,
sich jedoch bei der Weiterbewegung der Taste nach Überwindung der Anziehungskraft
plötzlich löst und dabei ein Organ antreibt, -das den zugehörigen Resonator in Schwingung
versetzt.
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Bei einer sehr zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung ist auf
der Unterseite jeder Taste auf der von der Klaviatur abgekehrten Seite des Drehpunktes
eines der Enden einer Blattfeder befestigt, deren anderes Ende einen Anker trägt,
dessen Unterseite sich einem fest im Instrument angeordneten Dauermagneten gegenüber
befindet, während auf der Oberseite des Ankers bzw. des betreffenden Endes der Blattfeder
ein Stößel ruht, der beim Losspringen der Feder mit einem an seiner Spitze befestigten
Hammerkopf an den zugehörigen Resonator anstößt.
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Ein besonderer Vorteil des Instrumentes gemäß der Erfindung besteht
darin, daß man die Hammerelemente lösbar an den Stößeln befestigen, z. B. auf die
Stößel aufschrauben kann, so daß man die Hammerelemente innerhalb kurzer Zeit durch
Elemente aus anderem Material ersetzen kann, u.rn dlie Klangfarbe des Instrumentes
zu ändern. In dieser Weise kann man zum Beispiel durch Auswechseln der Hammerelemente
ein Klavier in ein Cembalo verwandeln und umgekehrt.
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Vorzugsweise ruht die Blattfeder in der Ruhelage der Taste ungefähr
in ihrer Mitte auf einer Unterstützung, wodurch der Anker sich in einigem Abstand
vom Dauermagneten befindet, derart, daß die Feder beim Anschlag einer Taste zunächst
von der genannten Unterstützung abgehoben wird und demzufolge durchbiegt, wodurch
der Anker auf den Dauermagneten aufgelegt wird. Der Vorteil dieser Konstruktion
ist, daß der Anker bei der Freigabe der Taste nicht auf den Dauermagneten auftrifft,
so @daß ungewünschte Nebengeräusche vermieden werden.
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Die richtige Einstellung der Blattfeder ist naturgemäß ziemlich kritisch,
und es werden .daher vorzugsweise im Tastenkörper einige Stellschrauben vorgesehen,
damit man die Feder leicht einstellen kann.
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An den Stellen, wo die Feder bei ihrer Bewegung mit anderen Teilen
-in Berührung kommt, können vorteilhaft Stoßkissen aus Filz oder ähnlichem Material
vorgesehen werden.
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Bei einer zweckmäßigen Ausführung des Instrumentes gemäß der Erfindung
wird beim Anschlag einer Taste gleichzeitig ein Dämpfer aufgestoßen, der bei der
Freigabe der Taste auf einen Anschlag zurückfällt, welcher Anschlag mittels eines
Pedales verstellbar ist, so daß man den Dämpfer nach Wahl auf den zugehörigen Resonator
fallen lassen kann oder nicht.
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Die Resonatoren des Instrumentes gemäß der Erfirndung können sehr
verschiedener Art sein. In den meisten Fällen wird man Saiten anwenden, aber es
können auch Metallrohre, Glocken oder andere Resonatoren Anwendung finden. Vorzugsweise
werden langgedehnte Resonatoren verwendent, die, mit ihrer Längenachse parallel
zu den Tasten, horizontal angeordnet sind.
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Mit Hilfedes Übertragungsmechanismus gemäß der Erfindung lassen sich
vollwertige Musikinstrumente konstruieren, deren Kosten nur einen Bruchteil der
bisher üblichen betragen. Die billige und einfache Ausführung des Mechanismus läßt
diesen auch für Spielzeug- und Studieninstrumente sehr geeignet erscheinen.
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Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel
dargestellt -ist, näher erläutert.
Die Fig. 1 zeigt teilweise in
Seitenansicht und teilweise im Schnitt eine Taste mit dem zugehörigen Übertragungsmechanismus.
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Die Fig. 2 zeigt perspektivisch das Gesamtinstrument.
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Die Fig. 3 zeigt eine Einzelheit des übertragungsmechanism.us.
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In der Fig. 1 ist mit 1 eine Taste bezeichnet, die um einen in einem
Balken 2 angeordneten Zapfen 3 drehbar ist und an ihrem Ende von einem Zapfen 4
geführt wind. Auf der linken Seite des Drehpunktes ist auf der Unterseite des Tastenkörpers
eine Blattfeder 5 befestigt, die an ihrem freien Ende einen Anker 6 trägt. Diese
Feder wird ungefähr in der Mitte von einem Klotz unterstützt, so daß .der Anker
6 sich in der Ruhelage in einigem Abstand von :dem unterhalb des Ankers fest angeordneten
Dauermagneten 8 befindet. Der Teil -der Blattfeder zwischen. der Befestigung am
Tastenkörper und der Unterstützung 7 wird vorzugsweise steifer als der restliche
Teil ausgeführt, beispielsweise indem man dort zwei aufeinanderliegende Blätter
verwendet.
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Beim Anschlag der Taste geht das linke Ende des Tastkörpers hoch,
wodurch die Feder 5 zunächst von derUnterstützung 7 abgehoben wird. Demzufolge biegt
die Feder durch, so daß der Anker 6 auf den Dauermagneten 8 aufgelegt wird und vorläufig
von diesem Magneten festgehalten wird. Beider Weiterbewegung der Taste wird die
Federspannung immer größer, bis die Anziehungskraft zwischen dem Anker und dem Magneten
überwunden wird und die Feder plötzlich losspringt. Der Stößel 9,- der auf der Oberseite
des Ankers 6 ruht, wird dadurch plötzlich aufwärts bewegt und stößt mit dem an seiner
Spitze angeordneten Hammerkopf 10 an die oberhalb der Taste angeordnete Saite 11
an. Der Stößel wird dabei durch den fest im Instrument angeordneten Gitterbalken
12 geführt.
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Beim Anschlag der Taste wird gleichzeitig die Stange 13 aufgestoßen,
auf-dem sich der Dämpfer 14 befindet. Die Stange 13 wird .dabei von dem Gitterbalken
15 geführt. Bei der Freigabe der Taste fällt die Stange 13 mit dem Anschlag 20 auf
den Kamm 21 zurück. -Dieser Kamm kann mittels eines Pedales in zwei Lägen eingestellt
werden, und zwar derart, daß man den Dämpfer 14 nach Wahl auf die Saite 11 fallen
lassen kann oder nicht. Im einen Fall klingt der Ton durch, im anderen Fall wird
er .unmittelbar nach der Freigabe der Taste gedämpft.
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Der Anker 6 ,besteht vorzugsweise aus einem Weicheisenstreifen, der
um das Ende der Blattfeder 5 gefaltet und auf dieselbe festgeklemmt wird. Auf diesem
Streifen wird auf der Oberseite ein Metallklotz befestigt, der als Stützpunkt für
den Stößel 9 dient.
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In dem Tastenkörper sind einige Stellschrauben 16, 17 .und
18 vorgesehen, damit man die Federspannung so einstellen kann, ;daß die richtige
Wirkung erzielt wird. An den Stellen, wo .die Feder bei ihrer Bewegung mit anderen
Teilen in Berührung kommt, sind entweder auf der Feder oder auf den genannten anderen
Teilen Stoßkissen aus Filz vorgesehen. Solche Stoßkissen befinden sich zum Beispiel
auf der Oberseite des Dauermagneten 8, auf dem Klotz, der als Stützpunkt für .den
Stößel 9 dient und bei den Stellschrauben 16 und 17 auf der Oberseite der Feder
5.
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Wie aus der Fig.2 hervorgeht; hat das Instrument ungefähr die Gestalt
eines Flügels. Die horizontal angeordneten Saiten 11 laufen parallel zu den Tasten.
Das Pedal 10 dient zur Verstellung des Kammes 21 (Fig.1). In der Fig. 3 ist eine
Einzelheit -des übertragungsmechani,smus dargestellt, und zwar in der Lage, die
dieser Mechanismus während,der Anfangsperiode des Tastenschlags einnimmt. Wie aus
dieser Figur hervorgeht, besteht der Anker 6 aus einem verhältnismäßig langen Weicheisenstreifen,
von dem eines der Enden um das Ende der Blattfeder 5 gefaltet und auf diese Feder
festgeklemmt ist, während das andere Ende des Streifens nicht an der Blattfeder
befestigt ist. Das letztere Ende bleibt dadurch beim Anschlag der Taste anfänglich
an die Stellschraube 16 anliegen. Dadurch wird erreicht, @daß der Anker 6 nicht
mit Kraft auf den Magneten auftrifft, so .daß störende Nebengeräusche vermieden
werden. Rechts von der Unterstützung 7 ist die oben bereits erwähnte Doppelausführung
der Blattfeder 5 angegeben.