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Vibraphon Die bekannten Vibraphone «-erden dadurch betätigt, daß der
Spieler mit je einem Schlegel in jeder Hand die Klangplatten anschlägt. Man kann
also gleichzeitig nur zwei Töne anschlagen. Außerdem erfordert das Spielen des Vibraphons
eine große Übung und Kunstfertigkeit.
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Durch die Erfindung wird erreicht, daß das Vibraphon wie ein Musikinstrument
mit einer Tastatur gleichzeitig mit einer Mehrzahl von Tönen zum Klingen gebracht
und darüber hinaus mit der Tastatur eines Musikinstrumentes, z.13. eines Akkordeons
oder Klaviers, gekoppelt werden kann, so daß nur ein Spieler für zwei Instrumente
benötigt und gleichzeitig eine wesentlich vollere Klangwirkung erzielt wird. Dies
wird dadurch erreicht, daß für jede Klangplatte ein Schlegel vorgesehen ist, der
auf elektromagnetischem oder mechanischem Wege gegen die Klangplatte geschleudert
wird. Dabei sind der Schlegel und die Mittel zu seinem Antrieb unterhalb jeder Klangplatte
angeordnet, so daß er die Klangplatte infolge seines Gewichtes nach dem Anschlag
sofort wieder freigibt. Bei elektromagnetischem Antrieb ist unterhalb jeder Klangplatte
eine elektromagnetische Spule angeordnet, deren beweglicher Eisenkern mit dem Schlegelschaft
verbunden ist. Die Kontakte zum Offnen und Schließen der Spulenstromkreise sind
mit den Tasten einer Tastatur verbunden. Ordnet man nun diese Kontakte an den Tasten
eines Akkordeons oder Klaviers an, so wird mit dem Niederdrücken einer Taste ein
Spulenstromkreis des Vibraphons geschlossen und durch das Anziehen des Eisenkerns
der Schlegel gegen die tongleiche Klangplatte geschnellt, so daß also beim Spielen
des Akkordeons oder Klaviers das Tonstück in gleicher Weise und gleichzeitig auf
dem
Vibraphon erklingt. Durch elektrisches Koppeln mehrerer Oktaven
kann die Klangfülle noch erhöht werden.
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Auf der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.Abb.
i ist einQuerschnitt durch ein Vibraphon unter Förtlassung aller für das Verständnis
der Erfindung nicht notwendigen Teile; Abb.2 ist ein Schaltschema für die Oktavschaltung.
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i ist eine Klangplatte aus der Reihe der Klangplatten für ganze Töne
und i' eine solche aus der Reihe für halbe Töne. Die Klangplatten werden in bekannter
Weise von Kordeln oder Schnüren getragen, die durch Löcher 2 geführt sind, zwischen
denen einzelne Platten von Haltern der Rahmen 3 gestützt werden. Unter den Klangplatten
i, i' hängen die Resonanzrohre 4. An einer über die ganze Länge des Vibraphons reichenden
Leiste 5 sind an beiden Seiten unter jeder Klangplatte i, i' Magnetspulen 6 angebracht,
deren beweglicher Eisenkern 7 den nicht magnetischen Schlegelschaft 8 mit dem Schlegelkopf
9 trägt. Dieser Schlegelkopf ist in seinem oberen Teil 9' mit Filz oder einem anderen
weichen Material versehen. Der Schlegelschaft 8 ist so lang, daß bei vollkommen
eingezogenem Eisenkern 7 in die Spule 6 ein kleiner Zwischenraum zwischen Klangplatte
i, i' und Schlegelkopf 9' bestehenbleibt. Für jede Klangplatte i, i' ist ein besonderer
Dämpfer io vorgesehen, der von einem Hebelarm ii getragen wird. Dieser Hebelarm
i i ist mit einem abgebogenen Ende 12 versehen, welches in die Bahn des Schlegelschaftes
8 reicht und durch welches dieser Schlegelschaft 8 durch ein Loch hindurchgeführt
ist. Dieses abgebogene Ende 12 begrenzt die Bewegung des Schlegels mit der Auflage
des Schlegelkopfes 9 nach unten. Der Hebel i i, 12 ist in seinem Winkelpunkt in
einem auf der Leiste 5 befestigten Lager 13 schwenkbar gelagert. Eine Feder 14 drückt
den Dämpfer io von der Klangplatte weg. Die Feder 14 ist aber so schwach, daß sich
der Dämpfer io unter der Wirkung des Gewichtsdes Schlegels gegen die Klangplatte
i, i' legt und diese abdämpft.
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Die Magnetspule 6 wird durch einen Steckkontakt 15 an das Lichtnetz
angeschlossen. In ihrem Stromkreis liegt ein Kontakt 16, der von der Taste 17 einer
Tastatur eines Akkordeons oder Klaviers betätigt wird. Zu diesem Zweck ist die schwenkbar
angeordnete Taste 17 mit einem Stift 18 versehen, mit dem sie beim Niederdrücken
den einen, an einem Federarm i9 befestigten Kontaktteil 16' mitnimmt und ihn gegen
den anderen, festen Kontaktteil i6" drückt, wobei der Stromkreis geschlossen wird.
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Abb. 2 zeigt ein Schaltschema zur Verbindung von Oktavtönen. Schließt
man diesen Schalter, der an dem Vibraphon angeordnet ist und in dem Stromkreis liegt,
so ertönen gleichzeitig die Oktavtöne zu dem angeschlagenen Ton mit.
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Die Vorrichtung arbeitet folgendermaßen. Die Zuführungsleitungen zu
den Kontakten 16 der einzelnen Tasten 1y sind an dem Akkordeon oder Klavier in einem
Kontaktsockel zusammengeführt, an den mit einem Stecker die Spulen 6 der entsprechenden
Klangplatten i, i' angeschlossen werden. Dann werden die Spulenstromkreise mit einem
gewöhnlichen Stecker an das Lichtnetz angeschlossen. Drückt man nun die Tasten,
so wird dei- Kontakt 16' gegen den Kontaktteil 16" geführt und damit der
Stromkreis der entsprechenden Spule 6 geschlossen. Bekommt die Spule Strom, wird
der Eisenkern 7 in die Spule gezogen und dabei der Schlegel 9, j gegen die
Klangplatte geschleudert. Dabei wird der Hebelarm 12 von dem Gewicht des Schlegels
frei, und der Dämpfer io wird unter der Wirkung der Feder 14 von der Klangplatte
abgehoben. Mit dem Anschlag des Schlegels, wodurch die Bewegung des Schlegels abgebremst
wird, wird .der Eisenkern, solange die Taste 17 niedergedrückt bleibt und
der Stromkreis geschlossen ist, vollkommen in die Spule gezogen, so daß zwischen
Klangplatte und Schlegel ein kleiner Zwischenraum aufrechterhalten wird und die
Platte weiterschwingen kann. Wird die Taste wieder freigegeben, wird der Stromkreis
unterbrochen, der Magnetfluß in der Spule hört auf, und der Eisenkern 7 mit Schaft
8 und Schlegel 9 fällt wieder nach unten. Dabei fällt der Schlegelkopf 9 auf den
Hebelarm 12, und der Dämpfer io wird entgegen der Wirkung der Feder 14 gegen die
Klangplatte geführt und bleibt auf ihr liegen. Koppelt man nun mit einem besonderen
Schalter die Oktavtöne, so ertönt mit jedem Ton der entsprechende Oktavton mit.