-
Zitherklaviatur. Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage
vom 2. Juni tgrr die Priorität auf Grund der Anmeldung in der Schweiz vom 28. Dezember
rg2o beansprucht. Zitherklaviaturen, bei denen für jede Saite ein Anreißer vorgesehen
ist, der durch Betätigung einer Taste eine Kreislaufbewegung ausführt, sind bekannt.
Bei den bekannten Klaviaturen dieser Art ist der quer zu den Saiten laufende Teil
der Kreislaufbewegung so klein, daß höchstens eine Saite mit jedem Reißer gezupft
werden kann. Für das Akkordspielen ist es jedoch für die Erzeugung des natürlichen
Akkordtones von besonderem Vorteil, wenn mehrere Akkordsaiten unmittelbar nacheinander,
wie von Hand, mit ein und demselben Reißer angerissen werden können. Bei der den
Gegenstand der Erfindung bildenden Zitherklaviatur entspricht der quer zu den Saiten
laufende Weg des Reißers annähernd dem normalen Abstand zweier benachbarter Saiten.
Es besteht daher die Möglichkeit, in die Bahn der Reißbewegung nahe beieinander
mehrere Akkordsaiten anzuordnen, die unmittelbar nacheinander vom Reißer gestreift
werden, so daß die Saiten im Gegensatz zu bekannten Vorrichtungen nicht miteinander,
sondern nacheinander zum Erklingen gebracht werden. Nach der Erfindung ist der aus
Horn bestehende Reißer an einem Hebel angeordnet, welcher einerseits an einem mit
einer Tasterstange in Verbindung stehenden Segment angelenkt und anderseits zu der
gegen Drehung gebremsten Drehachse desselben in bestimmten Grenzen auf- und abwärts
verschiebbar geführt ist. Die bekannten Zitherklaviaturen haben durchweg Anreißer
a:us Metall, welche bekanntlich den Nachteil haben, daß sie einen zischend grellen
Ton erzeugen und eine starke Abnutzung und schließliche Zerstörung der Saiten verursachen.
Der Anreißer der vorliegenden Zitherklaviatur ist aus Horn, und- in an sich bekannter.
Weise leicht auswechselbar am Reißerhebel angeordnet, so daß, wie Leim Artreißen
von Hand mittels Hornplättchen, ein klarer Zitherton erzeugt, und der abgenutzte
Anreißer leicht ersetzt werden kann. Ein weiterer Vorteil der neuen Zitherklaviatur
besteht darin, daß nach Lösen einer Schraube und Abnehmen eines Tasterknopfes die
Taste mit dem Anreißer sofort herausgenommen werden kann, so daß es möglich ist,
Störungen, die in einem Tastermechanismus vorkomtuen
sollten, leicht
und rasch zu beheben und diesen ganz oder teilweise ohne Fachkenntnisse zu ersetzen.
-
Auf der Zeichnung ist in Abfi. r ein Teil eines Ausführungsbeispiels
des Erfindungsgegenstandes in Seitenansicht und in Abb.2 im Ouerschnitt dargestellt.
-
Mittels zweier Ständer i (auf der Zeichnung ist nur der eine ersichtlich)
ist auf :leni nicht gezeichneten Zitherkasten der senkrecht verstellbare, quer zu
den Saiten 2 angeordnete Klaviaturbalken befestigt, welcher eine senkrechte Wand
3 hat, die oben mittels eines geineinschaftlichen, im Ouerschnitt (]-förmigeii Deckbleches
d. überdeckt ist. Daran sind zu beiden Seiten der Wand 3 mittels Schrauben ; um
Saitenteilung zueinander versetzte Gehäuse 6 befestigt, die aus je einen-, n-föriiii;r
gebogenen Blechstreifen bestehen, dessen einer Schenkel 6' länger ist als der andere.
Dessen unteres Ende ist einwärts gebogcn und dient einer senkrechten Tasterstange
; als Führung und einer die Stange 7 in der oberen Endstellung haltenden Feder 8
als Auflager. jede Stange 7 trägt einen aus Blech bestehenden Mitnehmerarin 9, welcher
mit -zwei Öffnungen io versehen ist, mit denen Zähne eines Segmentes i i in Eingriff
stehen.. Dieses ist lose um eine wagerechte Achse 1:2 drehbar, die in seitwärts
offenen Einschnitten 13 der beiden Schenkel des Gehäuses 6 mittels einer
federnden Platte i4., z. B. ;@tts Horn, so gehalten ist, daß sie sich nur unter
L'berwindung der Reibung an der Platte 1:i drehen kann. Am Segment i i ist bei 15
ein Hebel 16 angelenkt, der an seinem unteren, über die Wand 3 nach unten vorstehenden
Ende einen vorzugsweise aus Horn hestehenden Reißer 17 trägt. Auf seiner
in Abb. i linken Seite ist der Hebel 16 niit einem Ausschnitt 18 versehen, durch
welchen die Achse 12 hindurchgeht, welche dein Hebel 16 bei der Auf- und AbwärtsLewegung
der Tasterstange 7 als Anschlag zur Begrenzung der senkrechten Hubbewegung und Einleitung
der Drehl:ewegung dient. Auf der Achse 12 sitzt ein Arm i9 fest, der mit einer seitwärts
abstehenden Nase 2o in einen Schlitz 2i des Hel#els 16 eingreift.
-
Beim Niederdrücken einer Tasterstange 7 wird unter Vermittlung des
Segmentes i i der Hebel 16 mitgenommen. Er kann sich infolge der Bremsung der Achse
1:2 vorerst nicht drehen; (lies findet erst statt, wenn die obere Kante des Ausschnittes
18 auf die Achse 12 trifft. Der Reißer 17 wird somit zuerst auf die zugehörige
Saite 2 gesenkt und dann beim weiteren Niederdrücken der Tasterstange 7 zum Anschlagen
der Saite über diese bewegt. Die darauf freigegebene Tasterstange wird durch die
Feder 8 wieder nach oben bewegt und nimmt den Hebel 16 mit, welcher, an der Nase
2o geführt, zuerst aufwärts bewegt wird, bis die untere Kante des Ausschnittes gegen
die Achse 12 trifft, worauf er wieder in seine Ausgangsstellung zurückschwingt.
Der Reißer führt somit an seinem freien Ende eine Kreislaufbewegung aus, ähnlich
derjenigen, wie sie bei wiederholtem Anschlagen der gleichen Saite von Hand ausgeführt
wird (Abb. r rechts durch strichpunktierte Linien angedeutet).
-
Nach Herausziehen der Platte 1d. nach unten kann die Achse i2 mit
dem daran festsitzenden Arm. i9, dem Segment ii und dem Hebel 16 nach links verschoben
und aus den Einschnitten 13 herausgenommen werden, um (las Segment i i in
bezug auf den Mitnehnierarm g und demzufolge den Hebel 16 mit dem Reißer 17 in hezug
auf eine Saite verstellen zu können. Das Herausnehmen eines ganzen Tastergetriebes
kann sehr leicht durch Abnehinen des betreffenden Tasterknopfes und Lösen der zugehörigen
Schraul:e 5 geschehen, wenn dies z. B. zwecks Vornahme einer Reparatur notwendig
werden sollte.