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Vereinigte Piano- und Moderatordämpfung. Zusatz zum Patent 282935.
Im Hauptpatent 282935 ist eine Vorrichtung für Tastinstrumente, Klaviere
u dgl. geschützt, mittels welcher durch teilweises Herabtreten eines einzigen Pedals
erst der Hub des Hammers zum Erzielen des Pianoanschlages verringert und dann durch
völliges Herabtreten unter Wiederherstellung des ganzen Hammerhubes die stärker
wirkende Moderatordämpfung betätigt wird.
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Während es im allgemeinen in der Technik der Klaviermechanik bekannt
ist, einen zur Tondämpfung dienenden Filzstreifen von oben her vor die Anschlagstelle
,der Saiten zu führen, war man bei der den Gegenstand des Patents 282935
bildenden kombinierten Piano- und Moderatordämpfung bisher gezwungen, den zur Moderatordämpfung
dienen@den Filzstreifen von unten über die Anschlagstelle zu schieben, da bei der
für die Kombination erforderlichen besonderen Bauart die bekannten Hebelanordnungen
keine Anwendung finden konnten. Infolgedessen tritt bei der im Hauptpatent geschützten
Einrichtung der Nachteil auf, daß die Hin- und Herbewegtmg des Filzstreifens nicht
mit der wünschenswerten Geschwindigkeit erfolgen konnte, ein Übelstand, welcher
sich insbesondere bei der Wiederfreigabe der Moderatordämpfung unangenehm bemerkbar
machte. Ferner war das Anwendungsgebiet der durch das Hauptpatent geschützten Bauart
auf Klaviere mit Oberdämpfung beschränkt. -
Die erwähnten Nachteile
werden nun durch die Erfindung dadurch beseitigt, daß der Moderatorzug aus einem
an sich bekannten Kniehebel besteht, welcher an seinem vorderen Schenkelende in
bekannter Weise einen Filzstreifen trägt, und daß der andere Schenkel mit der vom
Fußpedal aus betätigten Leiste 15, die gleichzeitig zum Verändern des Hammerausschlages
dient, verbunden ist. Auf diese Weise ist es möglich, die Vorteile Jes kombinierten
Piano- und Moderatorzuges auch auf Klaviere mit Unterdämpfung anzuwenden. Die zur
Betätigung des '.#loderatorzuges notwendige Zeit wird hierdurch der Einrichtung
nach dem Hauptpatent gegenüber bedeutend verringert.
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Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß auch nach längerer Benutzung
des Klaviers verhindert wird, daß sich der Filzstreifen wirft, wodurch die Moderatordämpfung
beeinträchtigt werden würde.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht,
und zwar zeigt: Abb. i die Anschlagvorrichtung schematisch in Ansicht von vorn bei
aufgebrochenem Umbau, Abb. 2 die Ansicht von der Seite auf die Anscblagv orrichtung
bei Ruhestellung des Pedals, Abb. 3 dieselbe Ansicht wie Abb. 2 bei teilweise herabgetretenem
Pedal und Abb. .I dieselbe Ansicht wie --'ibb. 2 bei vollständig herabgetretenein
Pedal.
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In den Abbildungen bedeutet i den Sockelboden eines Klaviers bei teilweise
weggebrochener Sockelleiste 2. In dieser sind Pedalausschnitte 3, .I vorgesehen.
Die Pedalfeststellvorrichtung ist die gleiche wie beten Hauptpatent.
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Das in Abb. i im Oberschnitt erkennbare Pedal 9 kann aus seiner obersten
Stellung in eine mittlere Stellung und dann weiter in eine unterste Lage teerabgetreten
werden. Mit dem Pedal 9 ist durch die Verbindungsstange io ein Hebel ii verbunden,
welcher auf einem Bock 12 drehbar gelagert ist und durch eine Feder 13 beeinflußt
wird, «-elche bestrebt ist, das Pedal 9, den Hebel i i und die mit,diesem durch
ein Gelenk 14. verbundene Leiste 15 in die in Abb. i gezeigte Stellung zii bewegen.
Am oberen Ende der Leiste 1 5 ist ein Führungsstück 16 angeordnet, dessen Mittelteil
eine vorspringende Nase 17 hat. Auf dem Führungsstück 16 gleitet ein Rädchen 18
(Abt. 2), das an einem Hebel i9 befestigt ist, welcher mit einem an die feststehende
Hammerleiste 21 angelenkten beweglichen Teil 2o verbunden ist. Der bewegliche Teil
2o ist mit einer Filzauflage 2o" versehen. Ferner ist an die Leiste 15 ein Stößer
22 vermittels eines Bolzens 23 angelenkt. Im Gegensatz zu den bekannten Anordnungen
ist der Stößer 22 an dem oberen Ende -der Leiste 15 angelenkt und greift seinerseits
an einen Kniehebel 24 an., welcher um einen Bolzen 25 schwingbar ist und gemeinsam
mit einem in der Zeichnung nicht dargestellten, entsprechenden Schenkel eine Ouerleiste
26 trägt, an welcher ein nach unten vorstehender Filzstreifen 27 befestigt ist.
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Der .durch den Anschlag der Tasten in bekannter Weise in Bewegung
gesetzte Hammer 28 trifft die Saite 29 an der mit 30 bezeichneten Stelle.
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Die Wirkungsweise der Erfindung ist im allgemeinen die gleiche wie
bei der Einrichtung des Hauptpatents. `Fenn durch die Abwärtsbewegung des Pedals
9 die Leiste 15 angehoben wird, wird das Führungsstück 16 gegen das Rädchen 18 so
verschoben, daß dieses in der Zwischenstellung auf der Nase 17 des Führungsstückes
aufruht (vgl. Abb.3). In dieser Stellung ist der filzbekleidete Teil 20 der Hammerleiste
2i nach vorn gegen den Hammer 28 verstellt, so daß der Hub des Hammers verringert
wird.
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Beim weiteren Anheben der Leiste 15 (vgl. Abb d.) gelangt das Rädchen
i8 hinter die Nase 17, so daß wieder der volle Hammerhub hergestellt wird, während
gleichzeitig der Kniehebel 24 von dein Stößer 22 tim seine Gelenkbolzen 25 so weit
nach unten gedreht wird, daß der Filzstreifen 27 vor die Anschlagstelle
30 der Saite 29 gelangt.